DE3900977A1 - Verfahren zum verbrennen von brennstoffen sowie verbrennungsanlage zum durchfuehren dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zum verbrennen von brennstoffen sowie verbrennungsanlage zum durchfuehren dieses verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von
Brennstoffen, insbesondere Abfällen, in
Verbrennungsanlagen, vor allem Müllverbrennungsanlagen, bei
denen die Brennstoffe über einen Schacht einem Feuerraum
mit Feuerraumboden zugeführt und dort unter Zugabe von
Verbrennungsluft verbrannt werden. Sie betrifft ferner eine
Müllverbrennungsanlage mit einem Feuerraum, einem
Feuerraumboden - gegebenenfalls ausgestattet mit
Vortriebsmitteln für den Transport des Brennstoffes über
den Feuerraumboden - und einer Luftzuführeinrichtung zum
Einblasen von Verbrennungsluft in den Feuerraum sowie mit
einem Schacht für die Aufgabe des Brennstoffes.
Die bekannten Müllverbrennungsanlagen weisen im Regelfall
einen großen Feuerraum aus, der nach unten durch einen
meist als Rost ausgebildeten Feuerraumboden abgeschlossen
wird. Dieser Feuerraumboden ist entweder stark geneigt
angeordnet oder weist geeignete Vortriebsmittel,
beispielsweise Vorschubroste oder dergleichen auf. An der
höchstgelegenen Stelle wird der Abfall dem Feuerraumboden
beispielsweise über einen senkrechten Schacht aufgegeben.
Der Abfall wandert dann über den Feuerrraumboden abwärts
und wird dabei verbrannt. Eine solche
Müllverbrennungsanlage ist zum Beispiel der DE-OS 15 26 076
zu entnehmen.
Bei der Wanderung über den Feuerraumboden verläuft die
Verbrennung des Abfalls in vier Phasen. Zunächst trocknet
der Abfall unter Verdampfung der Feuchtigkeit aus. Mit der
anschließenden Entgasung werden höhermolekulare
Verbindungen bei erhöhter Temperatur in niedermolekulare
flüchtige Verbindungen und Koks zerlegt. Bei der Vergasung
reagieren vor allem Wasser und Kohlenmonoxid. Die
flüchtigen und gasförmigen Abgase verbrennen dann
schließlich. In den normalen Müllverbrennungsanlagen
überlagern sich diese Reaktionen. Sie verlaufen darüber
hinaus auch nicht ganz vollständig.
Einen wesentlichen Einfluß auf die Rauchgasemissionen hat
dabei die Temperaturführung in der Müllverbrennungsanlage.
Damit eine möglichst vollständige Verbrennung der
Abfallstoffe erreicht wird, sieht die TA-Luft eine
Mindesttemperatur von 800°C vor. Für die Verbrennung von
PCBs werden sogar 1200°C vorgeschrieben. Hohe Temperaturen
haben jedoch den Nachteil, daß hierdurch die
Stickstoffoxid-Bildung begünstigt wird. Man ist deshalb
bemüht, den Temperaturbereich, bei dem die Stickstoffoxide
thermodynamisch stabil werden, zu meiden und die Abgase
hinreichend lange bei mittlerer Temperatur zu halten. Dies
hat jedoch einen schlechten Ausbrand der Abgase und damit
entsprechend hohe Schadstoffemissionen zur Folge. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß die in
Müllverbrennungsanlagen üblichen Verbrennungstemperaturen
zu einer Verschlackung des verbrannten Abfalls führt, was
wegen der Neigung zu Ablagerungen zu Störungen im
Betriebsablauf verursacht.
Daneben sind als Schachtöfen ausgebildete Verbrennungsöfen
bekannt, bei denen die Abfälle von oben einem zentralen
Schacht zugegeben werden (vgl. DE-PS 26 04 409,
DE-PS 33 12 863). Der Schacht bildet eine
Zersetzungskammer, die im unteren Bereich durch einen Rost
begrenzt wird. In der Zersetzungskammer wird der
eingefüllte Abfall im Durchlauf von oben nach unten
zunächst getrocknet, dann entgast und schließlich - unter
Teilverbrennung - vergast. Im Bereich des Rostes werden
dabei Temperaturen um 800°C erreicht. Die für die
Zersetzung des Abfalls notwendige Energie wird durch
kontrollierte Zugabe von unterstöchiometrischen Mengen an
Primärluft und gegebenenfalls auch durch Rückführung von
Rauchgas erzeugt. Durch den Rost fallen koksartige
Zersetzungsrückstände, Asche und sonstige Inerte in eine
Brennkammer, wo sie durch weitere Luftzufuhr ausgebrannt
werden.
Die bei dem Zersetzungsprozeß anfallenden Prozeßgase werden
aus der Brennkammer abgezogen und in einer die Brennkammer
durchdringenden Gasführungsleitung (vgl. DE-PS 33 12 863)
oder in einem, besonderen Zyklonbrenner unter Zugabe von
Sekundärluft ei hohen Temperaturen im Bereich von 1100 bis
1200°C verbrannt. Hierdurch wird eine vollständige, weil
nahezu stöchiometrische Verbrennung der Prozeßgase und
damit ein geringes Abgasvolumen erreicht. Die Abgaswerte
liegen innerhalb der erlaubten Bereiche. Die Abgasverluste
sind vergleichsweise klein. In der Brennkammer selbst
können die Temperaturen im Bereich von 800°C gehalten
werden. Entsprechend gering ist die Temperaturbelastung der
Brennkammerwände. Ferner wird ein Schmelzen der Asche und
damit eine Verschlackung vermieden.
Obwohl dieses Verfahren bzw. die damit betriebenen
Verbrennungsöfen schon seit langem als sogenanntes
"Jülicher Verbrennungsverfahren" (Ullmanns Enzyklopädie der
technischen Chemie, 4. Auflage, 1981, Band 6, Seite 602) in
die allgemeine Fachliteratur Eingang gefunden haben, ist
die Entwicklung der Technik von großen
Müllverbrennungsanlagen hierdurch nicht beeinflußt worden.
Dies hängt damit zusammen, daß es sich bei dem
beschriebenen Verbrennungsofen gattungsmäßig um einen
Schachtofen handelt, deren Durchsatzmenge begrenzt ist
(Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage,
1981, Band 6, Seite 598). Der Einsatzbereich dieser
Verbrennungsöfen blieb deshalb trotz zunehmender
Verbreitung auf den Kleingewerbebereich beschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Müllverbrennungsanlage mit hohem Durchsatz zu schaffen, bei
der einerseits ein Schmelzen der Asche und damit eine
Verschlackung vermieden wird, andererseits aber die
entstehenden Abgase so verbrannt werden, daß nur ein
geringes Abgasvolumen entsteht und daß auch die
Schadstoffe, insbesondere der CO-Gehalt, der Anteil
hochmolekularer organischer Stoffe und die Stickoxide,
klein bleiben.
Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß die Brennstoffe in dem Aufgabeschacht
der Müllverbrennungsanlage unter Zugabe von
Vergasungsmitteln im Durchlauf zunächst getrocknet, dann
entgast und schließlich vergast werden, wobei die
entstehenden Prozeßgase aus dem Schacht herausgeführt und
in den Feuerraum zur Verbrennung eingeführt werden und die
vergasten, koksartigen Rückstände dem Feuerraumboden
zugeführt werden, und daß dem Feuerraum Verbrennungsluft in
einem solchen Überschuß zugeleitet wird, daß die
koksartigen Rückstände bei Temperaturen nicht über 900°C
verbrannt werden und sich das in den Feuerraum eingeleitete
Prozeßgas mit dem Restsauerstoff der Abgase von der
Verbrennung der koksartigen Rückstände in zumindest
stöchiometrischem Mengenverhältnis vermischt.
Erfindungsgemäß werden also die Brennstoffe, insbesondere
Abfälle, vor Einleitung in den Feuerraum einer
Verbrennungsanlage derart vorkonditioniert, daß dem
Feuerraumboden getrocknete entgaste und vergaste Rückstände
zugeführt werden, die sich bei vergleichsweise geringen
Temperaturen unter 900°C, vorzugsweise bei 800°C,
vollständig und insbesondere ohne Schlackenbildung
verbrennen lassen, während die bei der Zersetzung
entstehenden Prozeßgase gleichfalls dem Feuerraum zugeführt
und dort nahstöchiometrisch verbrannt werden. Dabei wird
die Verbrennung dadurch bewirkt, daß dem Feuerraum
Verbrennungsluft in einem entsprechenden Überschuß
zugeführt wird, wodurch einerseits die
Verbrennungstemperatur auf dem Feuerraumboden niedrig
gehalten wird, andererseits die Verbrennung der Prozeßgase
zumindest stöchiometrisch erfolgt. Dies hat zur Folge, daß
das Abgasvolumen und die darin enthaltenen
Schadstoffanteile gering sind und die Abgasverluste klein
gehalten werden können. Außerdem fällt ein geringerer
Staubtransport an, was eine wesentlich herabgesetzte
Staubbeaufschlagung vor allem der Wärmetauscherflächen zur
Folge hat.
Damit steht erstmals ein für große Verbrennungsanlagen,
insbesondere Müllverbrennungsanlagen geeignetes Verfahren
zur Verfügung, das den bisher zwangsläufig eintretenden
Anfall von Schlacke vermeidet und trotzdem einen
vollständigen Ausbrand der Abgase ohne Zusatzenergie
bewirkt. Durch die Besonderheit des Verfahrens sind keine
durchsatzmäßigen Grenzen gesetzt, d. h. das Verfahren ist
grundsätzlich auch bei großen Verbrennungsanlagen
anzuwenden. Dabei ist von besonderem Vorteil, daß der
Feuerraumboden, der bei solchen Anlagen die
Haupterstellungskosten verursacht, kurz gehalten werden
kann, da auf ihm nur noch die Verbrennung erfolgt.
In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß im Bereich
der Einmündung der Prozeßgase in den Feuerraum Sekundärluft
zur Einstellung des zumindest stöchiometrischen
Mengenverhältnisses zugegeben wird. Dies ermöglicht eine
feinfühlige Steuerung der Verbrennung mit dem Ziel, daß
möglichst eine leicht überstöchiometrische Verbrennung
erreicht wird.
Die Verbrennungsluft sollte den koksartigen Rückständen von
der Unterseite des Feuerraumbodens zugeführt werden, da
hierdurch das Ausbrennen der Rückstände bei den
gewünschten, relativ niedrigen Temperaturen begünstigt
wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Vergasungsmittel in zwei übereinander angeordneten
Ebenen zugeführt werden. Dabei hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, wenn die Vergasungsmittel Luft- und/oder
Rauchgase enthalten oder daraus bestehen.
Eine nach dem vorbeschriebenen Verfahren arbeitende
Verbrennungsanlage ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß der Schacht als Schachtofen zur
Trocknung, Entgasung und Vergasung des Abfalls ausgebildet
ist und daß im unteren Bereich des Schachtofens ein
Abzugskanal für den Abzug der entstehenden Prozeßgase
vorgesehen ist, der in den Feuerraum mündet, und daß die
Luftzuführeinrichtung hinsichtlich der Zuführmenge derart
einstellbar ist, daß der im Schachtofen verkokte Rückstand
bei Temperaturen unter 900°C, vorzugsweise im Bereich von
800°C, verbrennt und sich der Restsauerstoff der Abgase von
der Verbrennung der koksartigen Rückstände mit den aus dem
Schachtofen eingeleiteten Prozeßgasen in einem zumindest
stöchiometrischen Mengenverhältnis vermischt.
Die erfindungsgemäße Verbrennungsanlage zeichnet sich
dadurch aus, daß der dem Rost zugeführte Abfall in einem
vorgeschalteten Schachtofen in einer Weise vorkonditioniert
wird, daß koksartige Rückstände entstehen, die bei
vergleichsweise niedrigen Temperaturen unter 900°C auf dem
Rost ohne Schlackenbildung verbrannt werden können. Die bei
der Zersetzung des Abfalls entstehenden Prozeßgase werden
im Feuerraum nachverbrannt, indem Verbrennungsluft in einem
solchen Überschuß zugeführt wird, daß die Verbrennung des
Prozeßgases aus dem Schachtofen zumindest stöchiometrisch
erfolgt. In einer solchen Verbrennungsanlage fällt
lediglich schlackenfreie Asche sowie ein vergleichsweise
geringes und zudem noch schadstoffarmes Abgas an. Dabei
zeichnet sich die erfindungsgemäße Verbrennungsanlage auch
dadurch aus, daß sie durch nachträgliche Umrüstung schon
vorhandener Verbrennungsanlagen hergestellt werden kann.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß im
Bereich der Einmündung des Abzugskanals in den Feuerraum
ein zusätzlicher Sekundärluftzuführkanal mündet, der mit
einer Sekundärluftsteuerung derart versehen ist, daß das
Prozeßgas zumindest stöchiometrisch verbrennt. Ein solcher
zusätzlicher Sekundärluftzuführkanal ermöglicht eine
feinfühlige Steuerung des Verbrennungsverhältnisses und
stellt eine saubere Verbrennung der im Schachtofen
entstehenden Prozeßgase sicher. Die Luftzuführeinrichtung
für die Verbrennungsluft sollte grundsätzlich unter dem
Feuerraum münden.
Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß der
Schachtofen Zuführeinrichtungen für die Zufuhr von
Vergasungsmitteln aufweist. Dabei ist es von Vorteil, wenn
die Zuführeinrichtungen mit dem Kamin des Feuerraums
verbunden sind, um eine Abgasrückführung zu ermöglichen.
Auch sollten die Zuführeinrichtungen auf zwei übereinander
angeordnete Ebenen aufgeteilt sein.
Der Abzugskanal für die Herausführung der Prozeßgase aus
dem Schachtofen umgibt diesen zweckmäßigerweise ringförmig,
wobei er mit dem Schachtofen mittels über den Umfang
verteilter Öffnungen verbunden ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung eines schematisch
gehaltenen Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Sie
zeigt in einem Vertikalschnitt eine Müllverbrennungsanlage
(1). Die Müllverbrennungsanlage (1) ist zweiteilig
aufgebaut. Eingangsseitig weist sie einen Schachtofen (3)
auf, in den der Abfall (4) ständig nachgefüllt und in etwa
in Höhe der Befüllmarke (5) gehalten wird. In diesem
Schachtofen (3) wird der Abfall (4) zersetzt, d. h. er wird
zunächst getrocknet, dann entgast und schießlich vergast.
Die hierfür notwendige Energie wird durch Zugabe von
unterstöchiometrischen Mengen an Primärluft erzeugt, und
zwar in einer ersten Ebene (6) und einer im Abstand
darunter liegenden, zweiten Ebene (7). Hierzu sind in
beiden Ebenen (6, 7) Eintrittsöffnungen - beispielhaft mit
(8) bezeichnet - angeordnet, über die - was hier nicht
näher dargestellt ist - die Primärluft in den Schachtofen
(3) geleitet wird.
Zusätzlich ist eine Rauchgasrückführung vorgesehen, so daß
mit der Primärluft auch Rauchgase in den Schachtofen (3)
bzw. dessen Zersetzungskammer eingeleitet wird. Das
Rauchgas unterstützt auf Grund seines hohen Gehaltes an CO2
und H2O die Vergasung der Abfälle und sorgt dafür, daß die
Temperaturen im unteren Bereich des Schachtofens auf einen
Bereich um 800°C begrenzt bleiben. Auf diese Weise wird
eine Schlackenbildung vermieden.
Am unteren Ende ist der Schachtofen (3) von einem Ringkanal
(9) umgeben. Dieser Ringkanal (9) ist über Öffnungen mit
dem Schachtofen (3) verbunden. In ihn strömen die bei der
Zersetzung des Abfalls im Schachtofen (3) entstehenden
Prozeßgase ein und werden auf diese Weise aus dem
Schachtofen (3) abgezogen.
Die verbleibenden, koksartigen Rückstände (10) fallen auf
einen schräg nach unten gerichteten Rost (11), der die
untere Begrenzung eines Feuerraums (12) bildet. An das
untenseitige Ende des Rostes (11) schließt sich ein
Ascheabzug (13) an.
An der Unterseite des Rostes (11) befindet sich ein
Luftzuführkanal (14), über den die Verbrennungsluft von
unten durch den Rost (11) und damit durch die koksartigen
Rückstände (10) geblasen wird. Dabei wird der Volumenstrom
so eingestellt, daß die koksartigen Rückstände (10) bei ca.
800°C ausgebrannt werden. Zurück bleibt schlackenfreie
Asche, die über den Ascheabzug (13) aus dem Feuerraum (12)
entfernt wird.
Der Feuerraum (12) verengt sich zunächst nach oben und geht
dann in eine Erweiterung (15) über. Im Bereich der
Verengung mündet der Ringkanal (9) in den Feuerraum (12).
Die in der Zersetzungskammer des Schachtofens (3)
entstehenden Prozeßgase werden also über den Ringkanal (9)
in den Feuerraum (12) eingeleitet. Dort werden sie
verbrannt, wobei durch entsprechende Luftzufuhr über den
Luftzuführkanal (14) dafür gesorgt wird, daß im Bereich der
Mündung des Ringkanals (9) noch hinreichend Sauerstoff für
eine zumindest stöchiometrische, vorzugsweise leicht
überstöchiometrische Verbrennung zur Verfügung steht. Die
Verbrennung erfolgt bei Temperaturen von 1100 bis 1200°C,
so daß die Prozeßgase sowie die Abgase von der Verbrennung
der koksartigen Rückstände (10) im wesentlichen ohne
Zusatzenergie ausbrennen, und zwar bei geringem Anfall von
Schadstoffen, wie beispielsweise Stickstoffoxiden oder
Kohlenmonoxid.
Gegenüber der Mündung des Ringkanals (9) ist ein
Sekundärluftzuführkanal (16) angeordnet, über den
zusätzlich Sekundärluft eingeblasen werden kann. Dieser
Sekundärluftzuführkanal (16) eignet sich zur feinfühligen
Steuerung des Verbrennungsprozesses, insbesondere zur
Einhaltung der zumindest stöchiometrischen Verbrennung.
Die solchermaßen verbrannten Abgase passieren als Rauchgase
die Erweiterung (15) und einen nachfolgenden Dampferzeuger
(17) mit Wärmetauscher (18). Untenseitig ist dort eine
Entaschungsöffnung (19) vorgesehen. Anschließend gelangen
die Rauchgase in einen Rauchgaskanal (20), der zu einem
Kamin führt. Von diesem Rauchgaskanal (20) geht ein Anteil
Rauchgase über einen Rückführkanal (21) in den Schachtofen
(3) als gegebenenfalls zusätzliches Vergasungsmittel, wobei
für die Förderung ein Verdichter (22) vorgesehen ist.
Selbstverständlich eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren nicht nur zur Müllverbrennung, sondern auch zur
Verbrennung anderer fester Brennstoffe, z.B. Kohle oder
dergleichen, zur Wärmeerzeugung.
Claims (13)
1. Verfahren zum Verbrennen von Brennstoffen, insbesondere
Abfällen, in Verbrennungsanlagen, vor allem in
Müllverbrennungsanlagen, bei dem die Brennstoffe über
einen Schacht einem Feuerraum mit Feuerraumboden
zugeführt und dort unter Zugabe von Verbrennungsluft
verbrannt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffe in dem
Schacht (3) zunächst getrocknet, dann entgast und
schließlich vergast werden, wobei die entstehenden
Prozeßgase aus dem Schacht (3) herausgeführt und in den
Feuerraum (12) zur Verbrennung eingeführt werden und
die vergasten, koksartigen Rückstände dem Feuerraumboden
(11) zugeführt werden, und daß dem Feuerraum (12)
Verbrennungsluft in einem solchen Überschuß zugeleitet
wird, daß die koksartigen Rückstände (10) bei
Temperaturen nicht über 900°C verbrannt werden und
sich das in den Feuerraum (12) eingeleitete Prozeßgas
mit dem Restsauerstoff der Abgase von der Verbrennung
der koksartigen Rückstände (10) in zumindest
stöchiometrischem Mengenverhältnis vermischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Einmündung
des Prozeßgases in den Feuerraum (12) Sekundärluft zur
Einstellung des zumindest stöchiometrischen
Mengenverhältnisses zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft den
koksartigen Rückständen (10) von der Unterseite des
Feuerraumbodens (11) zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergasungsmittel in
zwei übereinander angeordneten Ebenen (6, 7) zugeführt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergasungsmittel Luft
enthalten oder daraus bestehen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vergasungsmittel
zurückgeführtes Rauchgas enthalten oder daraus
bestehen.
7. Verbrennungsanlage mit einem Feuerraum, einem
Feuerraumboden - gegebenenfalls ausgestattet mit
Vortriebsmitteln für den Transport des Brennstoffs über
den Feuerraumboden - und einer Luftzuführeinrichtung
zum Einblasen von Verbrennungsluft in den Feuerraum
sowie mit einem Schacht für die Aufgabe des Brennstoffs,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht als Schachtofen
(3) zur Trocknung, Entgasung und Vergasung des
Brennstoffs (4) ausgebildet ist und daß im unteren
Bereich des Schachtofens (3) ein Abzugskanal (9) für den
Abzug der entstehenden Prozeßgase vorgesehen ist, der in
den Feuerraum (12) mündet, und daß die
Luftzuführeinrichtung (14) hinsichtlich der Zuführmenge
derart einstellbar ist, daß der im Schachtofen (3)
verkokte Rückstand (10) bei Temperaturen unter 900°C
verbrennt und sich der Restsauerstoff der Abgase von der
Verbrennung der koksartigen Rückstände mit den aus dem
Schachtofen (3) eingeleiteten Prozeßgasen in einem
zumindest stöchiometrischen Mengenverhältnis vermischt.
8. Verbrennungsanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Einmündung
des Abzugskanals (9) in den Feuerraum (12) ein
zusätzlicher Sekundärluftzuführkanal (16) mündet, der
mit einer Sekundärluftsteuerung derart versehen ist,
daß das Prozeßgas zumindest stöchiometrisch verbrennt.
9. Verbrennungsanlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuführeinrichtung
(14) für die Verbrennungsluft unter dem Feuerraumboden
(11) mündet.
10. Verbrennungsanlage nach einem der Ansprüche
7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schachtofen (3)
Zuführeinrichtungen (8) für die Zufuhr von
Vergasungsmitteln aufweist.
11. Verbrennungsanlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtungen
(8) mit dem Kamin des Feuerraums (12) verbunden sind.
12. Verbrennungsanlage nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtungen
(8) auf zwei übereinander angeordnete Ebenen (6, 7)
aufgeteilt sind.
13. Verbrennungsanlage nach einem der Ansprüche
7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abzugskanal (9) den
Schachtofen (3) ringförmig umgibt und mit dem
Schachtofen (3) mittels über den Umfang verteilter
Öffnungen verbunden ist.
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