DE3331989A1 - Verfahren zur verminderung der no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts)-emission bei der verbrennung von stickstoffhaltigen brennstoffen - Google Patents
Verfahren zur verminderung der no(pfeil abwaerts)x(pfeil abwaerts)-emission bei der verbrennung von stickstoffhaltigen brennstoffenInfo
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Description
Kl./Al.
"Verfahren zur Verminderung der ΝΟχ-Emisssion bei der Verbrennung von
stickstoffhaltigen Brennstoffen"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der ΝΟχ-Emission bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen
Brennstoffen über Brenner in einem geschlossenen Feuerraum, bei dem Brennstoff und Verbrennungsluft der
Brennerflamme in Teilströmen über voneinander getrennte Zuführungen gestuft zugegeben werden.
Die Reaktionsmechanismen, die die Bildung von Stickoxiden in technischen Feuerungen verursachen, sind weitgehend
bekannt. Man unterscheidet heute im wesentlichen zwei verschiedene Bildungsreaktionen:
- die thermische ΝΟχ-Bildung, die auf der Oxidation von
molekularem Stickstoff beruht, der z. B. reichlich in der Verbrennungsluft vorkommt. Da die Oxidation von
molekularem Stickstoff atomaren Sauerstoff oder aggressive Radikale (z. B. OH etc.) erfordert, ist sie stark
temperaturabhängig, daher thermisches ΝΟχ;
- die Bildung von Brennstoff-ΝΟχ, die über die Oxidation
im Brennstoff gebundener Stickstoffverbindungen erfolgt. Während der Pyrolyse eines flüssigen oder staubförmigen
Brennstoffes bilden sich aus diesen Stickstoffverbindungen Stickstoff-Kohlenstoff- und Stickstof
f-Wasserstoff radikale, z. B. HCN, die wegen ihrer Reaktionsfähigkeit mit molekularem Sauerstoff schon
bei relativ niedrigen Temperaturen, bei der Anwesenheit von Sauerstoff, zu ΝΟχ oxidiert.
Eine Verringerung der thermischen ΝΟχ-Bildung erreicht
man daher vor allem durch Absenken der Verbrennungstemperatur
und der Verweilzeiten bei hohen Temperaturen. Da bei der Verbrennung von flüssigen und staubförmigen
Brennstoffen mit gebundenem Stickstoff jedoch ein großer Anteil der gesamten ΝΟχ-Bildung über die Brennstoff-NOx-Reaktion
entsteht, sind bei solchen Brennstoffen vorgenannte Maßnahmen zur Erreichung der in einigen
Ländern bestehenden Emissionsrichtwerte nicht ausreichend. Hierfür ist es notwendig, die Stickstoffverbindungen
noch während der Pyrolyse in Abwesenheit von Sauerstoff zu molekularem Stickstoff (N2) zu reduzieren.
Untersuchungen haben gezeigt, daß diese Reduktionsreaktionen zu molekularem Stickstoff z. B. dann stattfinden,
wenn die Brennstoffe unter unterstöchiometrischen Bedingungen,
d. h. mit weniger Sauerstoff- bzw. Luftzugabe als zur vollständigen Verbrennung nötig, verbrannt
werden.
Bei praktischer Anwendung der oben naher beschriebenen
Verfahrensführung hat sich gezeigt, daß mit einer solchen Teilverbrennung mit anschließender Nachverbrennung
(Zweistufenverbrennung) sowohl die Brennstoff-NOx-Bildung
bei gleichzeitigem Wärmeentzug aus dem unterstöchiometrischen
Bereich, aber auch die thermische ΝΟχ-Bildung vermindert werden konnte, wobei allerdings das angestrebte
Ziel einer Verminderung von mehr als 50 % gegenüber einer ungestuften Verfahrensführung nicht erreicht werden
konnte.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus der US-PS 40 23 bekannt. Bei diesem Verfahren wird zur NOx-Reduktion eine
Rezirkulation von kaltem Rauchgas verwendet. Zwar wird
auch eine gewisse Stufung der Verbrennung dadurch erreicht, daß die Verbrennungsluft in einen Primärstrom und
einen Sekundärstrom aufgeteilt wird, die der Flamme auch hintereinander zugemischt werden, der Primärstrom beträgt
jedoch nur 2% bis 10%. Diese geringe prozentuale Luftzumischung reicht aber nicht aus, um in der Primärzone
einen wesentlichen Anteil des Brennstoffes zu pyrolysieren. Nur wenn in der Primär zone eine Brennstoff pyrolyse
bei Sauerstoffmangel erreicht wird, kann die Bildung von Brennstoff-NOx unterdrückt werden. Daher ist mit diesem
Verfahren nur eine Verringerung des thermischen NOx erreichbar.
Man hat weiterhin festgestellt, daß durch Verlangsamung der Mischung zwischen Luft- und Brennstoffstrom ebenfalls
beträchtliche Verminderung der NOx-Emission erreicht
werden kann.
In einem bekanntgewordenen Kohlenstaubbrenner (DE-GM 18 68 003) wird der mantelförmige Sekundärluftstrom in
zwei direkt benachbarten, ringförmig angeordneten, getrennt steuerbaren Rohren zugegeben, um z. B. den inneren
und damit dem Staubstrahl unmittelbar benachbarten Sekundärluftstrom mit niedriger und den äußeren Sekundärluftstrom
mit höherer Geschwindigkeit austreten zu lassen. Nachteilig an dieser Anordnung ist, daß eine
Verlängerung der Flamme eintritt, die dadurch größere Feuerräume zur Folge hat, und daß bei der lastbedingten
Absenkung der Sekundärluft die Sekundärluftgeschwindig-
_ 5 —
keit abgesenkt wird, wodurch sich der Charakter und die Form der Flamme ändern. Unter Umständen kann hierbei die
Zündung nachteilig beeinflußt werden.
Weiterhin ist bekannt, eine Primärverbrennung unter unterstöchiometrischen Verhältnissen in einer Vorkammer
vorzunehmen und die zum vollständigen Ausbrand erforderliche Luft den Feuergasen, die die Vorkammer verlassen,
zuzumischen. Weiterhin werden durch einen Brenneraufsatz Rauchgase aus dem Feuerraum angesaugt (DE-OS 21 29 357).
Der bisher bekannt gewordene Stand der Technik und die in Verbindung mit umfangreichen Versuchen gewonnenen
Erkenntnisse haben gezeigt, daß die angestrebte ΝΟχ-Verminderung
nicht erreicht werden konnte. Es sind daher, aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen, weitere Versuche
durchgeführt worden mit der Zielsetzung, zwangsläufig noch gebildetes ΝΟχ zu reduzieren, um insgesamt
gesehen eine ΝΟχ-Verminderung auf angestrebter Höhe zu erreichen. Diese Versuche gehen im wesentlichen davon
aus, daß den Rauchgasen aus einer ersten Flamme Zusatzbrennstoff zugemischt wird. Bei der Vermischung des Zusatzbrennstoffes
mit den heißen ΝΟχ-behafteten Rauchgasen entstehen Verbrennungsprodukte, die das bereits gebildete
Stickoxid aus den Rauchgasen der Primärflamme reduzieren. Außerdem wird der gesamte BrenstoffStickstoff, der in den
flüchtigen Bestandteilen des Zusatzbrennstoffes enthalten ist, zusammen mit diesen freigesetzt und unter den reduzierenden
Bedingungen zu molekularem Stickstoff zurückgebildet.
Bereits gebildetes Stickoxid wird sowohl an den Kohlenstoffpartikeln
der Sekundärflamme durch direkte Reaktion als auch an den gasförmigen Bestandteilen der Sekundärflamme
(indirekte Reaktion) reduziert.
Normalerweise ist die direkte Reaktion vorherrschend.
Hauptsächlich geht es dabei um eine Reduktion von Stickstoffmonoxid mit gebundenen Kohlenstoffatomen. Das Kohlenmonoxid-Verhältnis
wird von der Temperatur und von der Natur des Feststoffpartikels bestimmt. Während dieser
Reaktion bilden sich gleichfalls Kohlenstoff-Sauerstoff-Komplexe an der Oberfläche des Feststoffteilchen,
die, wenigstens bei niedrigen Temperaturen, den globalen Reduktionsvorgang beeinträchtigen. Die Anwesenheit von
Wasserstoff oder Kohlenmonoxid als gasförmige Reduziermittel beschleunigt daher den Reaktionsvorgang, weil sie
unter Bildung von Kohlendioxid und Wasser mit diesen Oberflachenkomplexen reagieren.
Sobald aber im Reaktionsgebiet eine Wasserstoffquelle
auftritt (sei es Wasserstoff oder feststoffgebundene Wasserstoffatome), stellt sich die indirekte Umwandlung
parallel zur direkten ein. Speziell in Anwesenheit freier Wasserstoffmoleküle werden beträchtliche Mengen
von Ammoniak als Stickstoffzwischenprodukte gebildet. Letztere verwaneln sich weiter auch in Stickstoff, und
zwar auf direktem Weg (durch Reagieren mit Stickstoffmonoxid oder mit Ammoniak) und auch auf indirektem Wege
über die Bildung von Blausäure als Zwischenprodukt.
Die Bedeutung solcher heterogener Stickstoffmonoxidreduzierung
unter typischen Flammenbedingungen ist bis jetzt noch nicht eindeutig geklärt. Dennoch gibt es
wichtige Hinweise, daß wenigstens im Falle von Steinkohlenstaub-Flammen, dieser Vorgang in der Bestimmung der
Stickstoffmonoxidemissionen eine nicht zu vernachlässigende
Rolle spielt. Diese theoretischen und versuchstechnisch gestützten Überlegungen sind in Verbindung mit
der angewendeten Versuchstechnik großtechnisch auf die dort eingesetzten Brennerkonzeptionen nicht ohne weiteres
anwendbar, weil bei einer Zugabe des Sekundarbrenn-
stoffes in die aus der Primärflamme kommenden Rauchgase
die sich ausbildende Sekundärverbrennungszone zwar den gewünschten NOx-reduzierenden Effekt besitzt, jedoch
infolge des Kontaktes der reduzierenden Atmosphäre mit den Umfassungswänden des Feuerraumes brennstoffbedingt
Korrosionen und Verschlackungen auslöst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Brennstoffen über Brenner
die Verfahrensführung derart zu wählen, daß die Einflußnahme über Sekundärbrennstoffe auf eine ΝΟχ-Reduzierung
voll erhalten bleibt, ohne daß die reduzierenden Rauchgase mit den Umfassungswänden des Feuerraumes in Kontakt
kommen und Korrosionen und Verschlackungen auslösen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird zur Verminderung der ΝΟχ-Emissionen von stickstoffhaltigen Brennstoffen über
Brenner eine Verfahrensführung vorgeschlagen, die folgendermaßen gekennzeichnet ist:
a) In einer ersten Stufe wird eine Primärflamme mit
niedriger bis leicht unterstöchiometrischer Betriebsweise mit mindestens der Hälfte der Gesamtleistung
erzeugt;
b) in einer zweiten Stufe wird der Primärflamme stromab in einem gewissen Abstand Stufenbrennstoff mit einem
Fluid zugeführt und eine Verbrennung mit dem Restsauerstoff aus der Primärflamme bzw. dem Sauerstoff
des Fluids eingeleitet;
c) in einer dritten Stufe (Ausbrandzone) wird das so entstandene Gemisch aus Rauchgas und nicht ausgebranntem
Brennstoff mit einem starken Strahl weiterer Stufenluft erneut durchmischt und verbrannt.
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Während in der ersten Stufe zur Schaffung einer Primärflamme die bekannten Verfahrenskriterien angewendet
werden, erfolgt in der zweiten Stufe durch die Zugabe von Sekundärbrennstoff um den Flammenkegel herum die vom
Sekundärbrennstoff ausgehende ΝΟχ-reduzierende Wirkung.
Um die insbesondere durch die Verfahrensführung in der zweiten Stufe erzielten Wirkungen voll erhalten zu können
und Korrosions- und Verschlackungserschexnungen zu vermeiden, wird in einer dritten Stufe weitere Verbrennungsluft
so zugegeben, daß der Restausbrand der Rauchgase sichergestellt ist und die Flamme mit den Feuerraumumfassungswänderi
nicht in unmittelbare Berührung kommt.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Figur ist das erfindungsgemäße Verfahren im Prinzip an einem Ausführungsbeispiel
nachfolgend erläutert.
Primärbrennstoff wird mit seiner Tragluft durch den Querschnitt
2 des Primärbrenners eingedüst. Mantelluft wird mit einem Drall versehen in einem koaxial dazu angeordneten
äußeren Querschnitt 3 zugegeben. Diese Brennstoff- und Luftzugabe bilden eine Primärflamme 7, die unter-
oder nahstöchiometrisch betrieben wird. Die sich ausbildende
Primärflamme 7 besitzt eine hohe Zündstabilität infolge der Anlehnung an die Luft- und Brennstoffzuführung
des Wirbelbrenners, bei dem die Zündung durch das Vorhandensein einer starken internen Rückstromzone 6
unabhängig von den benachbarten Brennern erzwungen wird. Dieser Brennerflamme wird Zusatzbrennstoff über Düsen 4,
die am Umfang des Primärbrenners angeordnet sind, so zugegeben, so daß sich stromab ein sogenannter Sekundärflammenbereich
8 ausbildet, der stark unterstöchiometrisch
ist und in der das aus dem Primärflammenbereich entstandene NOx reduziert wird. Dem sogenannten Sekundärflammenbereich
8 wird weiterhin über Düsen 5 weitere
-'V~ '" " 3331983
- o-
Verbrennungsluft zugegeben, deren Aufgabe es ist, den Restausbrand in einer Zone 9 sicherzustellen und eine
geschlossene Plammenforin zu erzeugen, bei der die Berührung
der Flamme mit den Feuerraumwänden vermieden ist. Die Zugabe der weiteren Verbrennungsluft (3. Stufe) kann
ein- oder mehrstrahlig erfolgen.
-40-
- Leerseite -
Claims (1)
- L. + C. SteiiuBülier GaibH -- 527fr Guranersbach, den 18.08.1983 Postfach 10 08 55/10 08 65 Pa 8317Kl./Al.PatentanspruchVerfahren zur Verminderung der ΝΟχ-Emission bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Brennstoffen über Brenner in einem geschlossenen Feuerraum, bei dem Brennstoff und Verbrennungsluft der Brennerflamme in Teilströmen über voneinander getrennte Zuführungen gestuft zugegeben werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensführung:a) In einer ersten Stufe wird eine Primärflamme mit niedriger bis leicht unterstöchiometrischer Betriebsweise mit mindestens der Hälfte der Gesamtleistung erzeugt;b) in einer zweiten Stufe wird der Primärflamme stromab in einem gewissen Abstand Stufenbrennstoff mit einem Fluid zugeführt und eine Verbrennung mit dem Restsauerstoff aus der Primärflamme bzw. dem Sauerstoff des Fluids eingeleitet;c) in einer dritten Stufe (Ausbrandzone) wird das so entstandene Gemisch aus Rauchgas und nicht ausgebranntem Brennstoff mit einem starken Strahl weiterer Stufenluft erneut durchmischt und verbrannt.
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