DE3838069A1 - Spannbewehrungsaggregat fuer das vorspannen von stahlbetonbauwerken - Google Patents
Spannbewehrungsaggregat fuer das vorspannen von stahlbetonbauwerkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Spannbewehrungsaggregat für das Vorspan
nen von Stahlbetonbauwerken mit einer Mehrzahl von Spanngliedern
und endseitiger Verankerungseinrichtung, wobei die Verankerungsein
richtung für eine Keilverankerung der einzelnen Spannglieder einge
richtet ist. - Derartige Spannbewehrungsaggregate werden auch als
Bündelspannglieder bezeichnet. Der Ausdruck Stahlbetonbauwerk be
zeichnet sowohl vorgefertigte als auch in Ortbeton errichtete Baukör
per.
Bei dem aus der Praxis bekannten Spannbewehrungsaggregat, von dem
die Erfindung ausgeht, sind die Spannglieder einzelne Spannstähle.
Die Verankerungseinrichtung besteht aus einer Mehrzahl von Veranke
rungsvorrichtungen, in denen jeweils ein Spannstahl verankert wird.
Im Zusammenhang damit wird eine Auffächerung der Spannstähle durch
geführt. Werden bei der bekannten Ausführungsform die Spannstähle,
mit oder ohne Umhüllungsrohr, einbetoniert, d. h. mit dem Bauteil
beton bzw. einem in das Umhüllungsrohr eingebrachten Verbundmörtel
in Verbund gebracht, so sind sie nicht mehr auswechselbar. Ist der
Verbund unvollständig, so können Korrosionserscheinungen an den
Spanngliedern auftreten. Werden die Spannstähle in einem Umhüllungs
rohr angeordnet, in dem sie ohne Verbundmörtel geführt sind, so be
steht Korrosionsgefahr. - Im einzelnen ist zu diesem Stand der Tech
nik folgendes zu bemerken: Bekannt ist eine Vorspannung mit Ver
bund, bei der die Spannstähle entweder in Hüllrohren oder frei im
Bauteil gespannt und anschließend vollständig in Beton oder Verbund
mörtel eingebettet werden. Diese Einbettung dient dem kraftschlüssigen
Verbund und dem Korrosionsschutz der Spannstähle. Bei Fehlstellen in
dem sonst dichten Gefüge nahe den Spannstählen kann es infolge
korrosionsfördernder Medien zu Schäden an den Spannstählen kommen.
In einem solchen Verbund liegende Spannstähle können nicht ausge
baut und durch neue ersetzt werden, die an derselben Stelle verlau
fen. Die Spannstähle können im Rahmen dieser bekannten Maßnahmen
einzeln oder eng aneinanderliegend als Bündel angeordnet werden. Da
alle einzelnen Spannstähle im Endzustand mit Mörtel bzw. Beton um
hüllt sind, werden die an den Umlenkstellen der Spannglieder ent
stehenden Umlenkkräfte als Querkräfte von der formschlüssigen Mörtel-
bzw. Betonmasse aufgenommen und abgeleitet. Die Vorspannung erfolgt
einzeln oder im Bündel.
Im übrigen sind Spannglieder in der Form von Litzen bekannt (Zeit
schrift "Betonwerk plus Fertigteiltechnik", 1984, Seiten 239 bis 244).
Die Litzen bestehen aus jeweils einer Mehrzahl von Spanndrähten und
sind mit einer Kunststoffumhüllung versehen, in der die einzelnen
Spanndrähte in einem Korrosionsschutz- und Schmiermittel, z. B. in
Fett gelagert sind. Solche Litzen sind bisher für Spannbewehrungs
aggregate des eingangs beschriebenen Aufbaus nicht eingesetzt wor
den. - Im einzelnen gilt für diesen Stand der Technik folgendes: Die
Litzen werden im Zuge der Bewehrungsarbeiten in ein zu betonierendes
Bauteil eingelegt und nach dem Erhärten des Betons vorgespannt. Jede
Litze wird an den beiden Enden mit ihren Spanndrähten in einer eige
nen Vorrichtung verankert. Das Fett dient dem dauerhaften Korrosions
schutz. Zwischen den Spanndrähten und der Kunststoffumhüllung ent
steht aufgrund der Schmierwirkung des Fettes nahzu keine Reibung.
Man spricht von Vorspannung ohne Verbund. Die Anwendung erfolgt
bisher überwiegend bei der Vorspannung plattenartiger Tragwerke des
Hochbaus, z. B. bei sogenannten Flachdecken. In derartigen Konstruk
tionen sind die erforderlichen Vorspannkräfte, z. B. im Vergleich zu
Brückenträgern, gering. Allerdings sind auch Anwendungen für Träger
bekannt, bei denen die Litzen rasterartig neben- und übereinander
liegend verteilt liegen. Während die Litzen im Feld in kleinen Abstän
den verlaufen, die jeweils von Beton ausgefüllt sind, erfolgt kurz vor
den Endverankerungsstellen eine konstruktiv unerwünschte Auffächerung,
um Platz für die Verankerungsvorrichtungen der einzelnen Litzen zu
schaffen.
Weiterhin ist es bekannt, mehrere Litzen in entsprechend groß bemes
senen Hüllrohren zusammenzufassen und in einer gemeinsamen Vorrich
tung zu verankern. Hierbei kann das Vorspannen einzeln oder gleich
zeitig erfolgen. Bei geradlinigem Hüllrohr kann man vor oder nach
dem Spannen mit Mörtel verpressen. Bei einem gekrümmten Verlauf des
Hüllrohres entstehen infolge des Spannens der Litzen Umlenkkräfte. In
diesem Fall muß man die Litzen mit gegenseitigem Abstand anordnen
und vor dem Spannen satt mit Mörtel oder Beton vergießen, damit die
Umlenkkräfte über das druckfeste Betonstützgerüst innerhalb des großen
Hüllrohres in den Umlenksattel abgeleitet werden können. Im übrigen
bleiben die aus mehreren Litzen bestehenden Bündel samt Hüllrohr
austauschbar wenn sie nicht formschlüssig in einen Bauteilquerschnitt
einbetoniert sind. Solche Litzenbündel sind jedoch in dem Umhüllungs
rohr nur schwer ausreichend vollständig mit Beton oder Mörtel zu ver
pressen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spannbewehrungsaggre
gat des eingangs beschriebenen Aufbaus zu schaffen, bei dem die
Spannglieder austauschbar sind und Korrosionsgefahr sowie Verpreß
probleme nicht bestehen. Es versteht sich, daß das Spannbewehrungs
aggregat in statischer Hinsicht allen Anforderungen genügen muß.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die einzelnen
Spannglieder als Litzen mit jeweils einer Mehrzahl von Spanndrähten
ausgeführt sind, welche Spanndrähte in einer Kunststoffumhüllung der
Spanndrähte in einem Korrosionsschutz- und Schmiermittel gelagert
sind, daß die Litzen durch über ihre Länge verteilte Abstandshalter
voneinander mit Einbetonierabstand angeordnet sind, und daß die En
den der Litzen in eine gemeinsame Verankerungseinrichtung eingeführt
sowie in dieser einzeln verankerbar sind. Es versteht sich, daß im
Verankerungsbereich die Kunststoffumhüllung von den Spanndrähten
entfernt ist. Einbetonierabstand bedeutet, daß dieser Abstand groß
genug ist, um mit der jeweils gewählten Kornzusammensetzung des
Bauteilbetons oder eines Verbundbetons auch im Bereich zwischen den
Litzen ein geschlossenes Gefüge entstehen zu lassen.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten
der weiteren Ausbildung und Gestaltung. Die Kunststoffumhüllung ist
im allgemeinen als Kunststoffrohr ausgeführt. Die Abstandshalter sind
nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung als Scheiben, die
z. B. aus Kunststoff bestehen, gestaltet, welche Aufnahmen oder Boh
rungen für die Durchführung der einzelnen Litzen aufweisen, wobei die
Scheiben auf den Litzen in deren Längsrichtung verschiebbar und im
Bedarfsfall auch festsetzbar sind. Es besteht aber auch die Möglich
keit, die Anordnung so zu treffen, daß die Abstandshalter als ring
förmige Bauteile ausgeführt sind, die jeweils eine Litze umfassen, und
daß die Litzen insgesamt durch Umreifungselemente und/oder eine Um
wicklung zu einem Bündel zusammengefaßt sind. Die Verankerungsein
richtung besteht nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung aus
einer Stahlröhre, die zylindrisch oder auch konisch gestaltet ist, und
zum Zwecke der Krafteinleitung infolge Vorspannung am Außenmantel
profiliert sein kann, an die einerseits eine Keilträgerplatte für eine
Keilverankerung der Litzen fett- und wasserdicht angeschlossen ist,
die andererseits durch eine dauerelastische Scheibe fett- und wasser
dicht verschlossen und mit Fett gefüllt ist. Die Keilträgerplatte be
sitzt Spanngliedbohrungen für die einzelnen Litzen. Verankerungskeile
sind in üblicher Weise zugeordnet. Die Keilträgerplatte kann mittelbar
oder unmittelbar an die Röhre angeschlossen sein, beispielsweise unter
Zwischenschaltung einer Ankerplatte.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zei
gen in schematischer Darstellung
Fig. 1 die Seitenansicht eines Stahlbetonbauteils mit erfindungsge
mäßem Spannbewehrungsaggregat im montierten Zustand mit
Schnitt A-A,
Fig. 2 die Ansicht B des Gegenstandes der Fig. 1,
Fig. 3 den vergrößerten Ausschnitt C aus dem Gegenstand nach
Fig. 2 und
Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 1,
linker Teil.
Das in den Figuren dargestellte Spannbewehrungsaggregat 1 ist in
Form eines Bündelspanngliedes ausgeführt und für das Vorspannen
eines Stahlbetonteils 2 eingerichtet. Die Fig. 1 zeigt den montierten
Zustand, die Fig. 2 eine Stirnansicht des Schnittes A-A.
Das Spannbewehrungsaggregat 1 besteht aus einer Mehrzahl von Spann
gliedern 3 und einer endseitigen Verankerungseinrichtung 4. Die Ver
ankerungseinrichtung 4 ist für eine Keilverankerung der einzelnen
Spannglieder 3 eingerichtet.
Insbesondere aus der Fig. 3 erkennt man, daß die einzelnen Spann
glieder 3 Litzen mit jeweils einer Mehrzahl von Spanndrähten 5 auf
weisen. Die Spanndrähte 5 sind in einer Kunststoffumhüllung 6 der
einzelnen Litzen gelagert, und zwar in einem Korrosionsschutz- und
Schmiermittel 7, welches die Kunststoffumhüllung 6 ausfüllt. Man
spricht insoweit auch von Monolitzen. Die als Litzen ausgeführten
Spannglieder 3 besitzen im übrigen über ihre Länge verteilte Ab
standshalter 8, die die einzelnen Litzen 3 auf Einbetonierabstand hal
ten und zu einem Spannbündel zusammenfassen. Die Enden der Litzen
sind in eine gemeinsame Verankerungseinrichtung 4 eingeführt sowie
in dieser einzeln verankerbar. Dazu wird insbesondere auf die Fig.
1 verwiesen. Die Kunststoffumhüllung 6 ist im Ausführungsbeispiel ein
Kunststoffrohr.
Im Auführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Er
findung sind die Abstandshalter 8 Scheiben, die z. B. aus Kunststoff
bestehen. Sie weisen Bohrungen oder Ausnehmungen 9 für die einzelnen
Litzen 3 auf, wobei eine Scheibe eine der Anzahl der Litzen 3 ent
sprechende Anzahl von Bohrungen oder Ausnehmungen 9 aufweist. Die
Scheiben 8 sind während der Montage auf den Litzen 3 in deren Längs
richtung verschiebbar. Man könnte als Abstandshalter 8 auch Ringe
einsetzen, die auf die einzelnen Litzen 3 aufgeschoben sind. Dann
empfehlen sich zusätzliche Umreifungselemente und/oder eine Umwicklung
des Bündels aus den Litzen 3 insgesamt.
Aus der Fig. 1 entnimmt man, daß die Verankerungseinrichtung 4 aus
einer Röhre 10 besteht, an die einerseits eine Keilträgerplatte 11 fett-
und wasserdicht angeschlossen ist, die andererseits durch eine dauer
elastische Scheibe 12 fett- und wasserdicht verschlossen ist. Der In
nenraum ist mit Fett 7 ausgefüllt. Die Keilträgerplatte 11 besitzt den
einzelnen Litzen 3 entsprechende Bohrungen 13. Die Litzen 3 sind durch
diese Bohrungen 13 hindurchgeführt und die zugeordneten Keile sind
eingesetzt. Die Keile in den Bohrungen 13 wurden aus Maßstabsgründen
nicht gezeichnet. Eine Kappe 14 schließt die Verankerungseinrichtung
ab. - Die Abstandshalter 8 sind derart schubweich befestigt, daß das
Bündel zu Transport- und Einbauzwecken gekrümmt bzw. aufgerollt
werden kann. Die Litzen 3 können im Bündel nach Maßgabe eines
orthogonalen oder radialen Rasters angeordnet sein.
In der Fig. 3 erkennt man verschiedene Ausführungen der Abstands
halter 8, wenn dieses auch in eine Figur hineingezeichnet wurde. Sie
wurde dazu in Bereiche I, II und III aufgeteilt, die durch Bogen
doppelpfeile verdeutlicht wurden. Der Bereich I zeigt einen Abstands
halter 8 mit Mindestfunktionen. Ein umfassendes Umreifungsband 15
preßt die Litzen 3 mehr oder weniger stark auf den Abstandshalter 8.
Der Bereich II zeigt einen Abstandshalter 8 so geformt, daß das Um
reifungsband 15 annähernd kreisförmig verläuft und an jeder Litze 3
umgelenkt wird, so daß ein leichter Anpreßdruck auf dieselbe ent
steht. Jede Litze 3 ist darüber hinaus einklipsbar. Nach der Variante
III ist der Abstandshalter 8 so geformt, daß das Umreifungsband 15
berührungsfrei tangential über jede Litze 3 geführt ist. Damit ent
stehen beim Auf- und Abrollen des Bündels auf eine bzw. von einer
Trommel keine vom Umreifungsband 15 ausgelösten Reibungsbehinderun
gen. Dies gilt auch für gekrümmte Anordnungen im Bauteil. Unter der
Bedingung, daß mindestens an jeder die Verlaufsform der Litzen 3 im
Bauteil fixierenden Unterstützung ein Abstandshalter 8 angeordnet ist,
ergibt sich eine weitgehend behinderungsfreie und lagerstabile Lage
rung für jede Litze 3.
In einer weiteren Verankerungsform wird die Vorspannkraft über eine
Ankerplatte 16 nach Fig. 4 abgeleitet. Die Röhre 10 hat dann nur
raumbildende Funktion. Auf der Ankerplatte 16 sitzt die Keilträger
platte 13. Im übrigen sind in die Fig. 4 die schon erläuterten Bezugs
zeichen eingetragen worden.
Claims (5)
1. Spannbewehrungsaggregat für das Vorspannen von Stahlbetonbauwer
ken, - mit
einer Mehrzahl von Spanngliedern und endseitiger Veranke
rungseinrichtung
wobei die Verankerungseinrichtung für eine Keilverankerung der ein
zelnen Spannglieder eingerichtet ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die einzelnen Spannglieder (3) als
Litzen mit jeweils einer Mehrzahl von Spanndrähten (5) ausgeführt
sind, wobei die Spanndrähte (5) in einer Kunststoffumhüllung (6) der
Spanndrähte (5) in einem Korrosionsschutz- und Schmiermittel (7) ge
lagert sind, daß die Litzen (3) durch über ihre Länge verteilte Ab
standshalter (8) voneinander mit Einbetonierungsabstand angeordnet
sind, und daß die Enden der Litzen (3) in eine gemeinsame Veranke
rungseinrichtung (4) eingeführt sowie in dieser einzeln verankerbar
sind.
2. Spannbewehrungsaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Kunststoffumhüllung (6) als Kunststoffrohr ausgeführt ist.
3. Spannbewehrungsaggregat nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (8) als Scheiben, z. B.
aus Kunststoff, ausgeführt sind, die Bohrungen und/oder Ausnehmungen
(9) für die einzelnen Litzen (3) aufweisen, und daß die Scheiben (8)
auf den Litzen (3) in deren Längsrichtung verschiebbar sind.
4. Spannbewehrungsaggregat nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (8) als ringförmige Bau
teile ausgeführt sind, die jeweils eine Litze (3) umfassen, und daß
die Litzen (3) insgesamt durch Umreifungselemente und/oder eine
Umwicklung zu einem Bündel zusammengefaßt sind.
5. Spannbewehrungsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Verankerungseinrichtung (4) aus einer
Röhre (10) besteht, an die einerseits eine Keilträgerplatte (11) für die
Keilverankerung angeschlossen ist, die andererseits durch eine dauer
elastische Scheibe (12) fett- und wasserdicht verschlossen ist und die
mit Fett (7) gefüllt ist.
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