DE3828427A1 - Verfahren und vorrichtung zum umhuellen von mit einem thermoplastischen kunststoff beschichteten stahlrohren mit einer zusaetzlichen schutzschicht aus einer hydraulisch abbindenden masse wie zementmoertel - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum umhuellen von mit einem thermoplastischen kunststoff beschichteten stahlrohren mit einer zusaetzlichen schutzschicht aus einer hydraulisch abbindenden masse wie zementmoertelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Umhüllen vom mit einem thermoplastischen Kunststoff, z.B.
Polyethylen, beschichteten Stahlrohren mit einer zusätzlichen
Schutzschicht aus einer hydraulisch abbindenden Masse wie
Zementmörtel mit einem Zusatz von Fasern sowie mit einem
Gewebeband (DE-PS 32 06 582).
Es sind zahlreiche Verfahren bekannt, insbesondere im
Erdreich zu verlegende Stahlrohre mit einer dem
Korrosionsschutz dienenden Zwei- oder Drei-Schichten-Umhüllung
zu versehen, wobei für die äußere Schicht ein thermoplastischer
Kunststoff wie Polyethylen, Polyamid oder Polypropylen
verwendet wird. Die Verbindung der Umhüllung mit dem Stahlrohr
erfolgt überwiegend durch Verkleben.
Aus der DE-PS 19 65 802 ist beispielsweise ein Verfahren
zur Herstellung von Stahlrohren mit einer Drei-Schichten-
Umhüllung aus thermoplastischem Kunststoff bekannt, bei dem
auf das erhitzte Rohr einer Primerschicht aus einem unter
Vernetzung härtenden Epoxyharz aufgebracht, auf die aushärtende
Epoxyharzschicht eine Kleberschicht aus einem
Copolymerisat aufgetragen und auf die Kleberschicht
ein Polyethylenmantel in Form eines extrudierten Folienbandes
aufgebracht wird.
Die Fachwelt kennt z.B. aus der DE-OS 29 48 638 das
Aufspritzen von hydraulisch abbindenden Massen wie Zementmörtel
auf die Manteloberfläche von Eisen- und Stahlrohren. Ferner
ist es aus der DE-OS 30 45 478 bekannt, auf Eisen- und
Stahlrohre Zementmörtel mit einem Trägerband aufzuwickeln,
und die gattungsgemäße DE-PS 32 06 582 beschreibt das
Umhüllen von mit einem thermoplastischen Kunststoff wie
Polyethylen beschichteten Stahlrohren mit einer zusätzlichen
Schutzschicht aus Zementmörtel. Hydraulisch gebundene Massen
sind ein ausgezeichnetes Material für derartige
Rohrumhüllungen, da sie einen einwandfreien mechanischen
Schutz bieten und gegen äußere Einflüsse widerstandsfähig
sind und sich durch eine gute Schlag- und Druckfestigkeit
auszeichnen.
Das aus der DE-OS 29 48 638 bekannte Aufspritzen von
Zementmörtel z.B. auf mit Polyethylen beschichtete Stahlrohre
unter Zusatz von organischen oder anorganischen Fasern wird
bei einer bekannten Massenfertigung mit einer Spritzpistole
durchgeführt, in der der Zementmörtel mit den Fasern durch
die zugeführte Druckluft vermischt wird. Zu der
Fertigungsanlage gehört ein Häckselwerk, in dem das als
Schnurware in Rollen angelieferte Fasermaterial zerkleinert
wird. Erhebliche Nachteile dieser bekannten Rohrfertigung sind
in den hohen, umweltschädlichen Spritzverlusten der
Spritzpistole zu sehen, die um so größer ist, je kleiner die
Rohrdurchmesser sind, sowie in den verhältnismäßig häufig
auftretenden Stillstandszeiten des Häckselwerkes, bedingt
durch Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
gattungsgemäße Verfahren zu vereinfachen und eine
dementsprechend vereinfachte Beschichtungsanlage zu
entwickeln.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Verfahren mit den Kennzeichnungsmerkmalen des
Patentanspruchs 1 sowie eine Beschichtungsanlage mit den
Merkmalen des Kennzeichens des Patentanspruchs 3.
Patentanspruch 2 enthält eine zweckmäßige
Weiterbildung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, und
Gegenstand der Patentansprüche 4 bis 7 sind vorteilhafte
Ausgestaltungen der Beschichtungsanlage nach Patentanspruch 3.
Das erfindungsgemäße Verfahren bei dem die in einem
Mischer aus Zementmörtel, Fasern und Wasser hergestellte,
unter Druck aus einer Schlitzdüse austretende, noch nicht
abgebundene Beschichtungsmasse auf das Rohr aufgetragen wird
und die Beschichtungsmasse während des Auftragens oder
unmittelbar nach dem Auftragen mit einem in die Masse
eindringenden, vorbenetzten Gewebeband umwickelt wird,
ermöglicht eine Vereinfachung der Beschichtungsanlage durch
die Einsparung des Häckselwerkes, und die Anlage arbeitet
durch den Einsatz einer oder mehrerer Druckschlitzdüsen zum
Auftragen des Zementmörtel-Faser-Gemisches auf die Rohre
gegenüber den Anlagen mit Spritzpistolen durch den Fortfall
der hohen Spritzverluste wesentlich wirtschaftlicher.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einer in der
Zeichnung schematisch dargestellten Beschichtungsanlage für
Rohre näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Beschichtungsanlage und
Fig. 2 die Draufsicht der Beschichtungsanlage nach
Fig. 1.
Die Hauptbauelemente der Anlage nach den Fig. 1 und 2
zum Umhüllen von mit einem thermoplastischen Kunststoff 2,
z.B. Polyethylen, beschichteten Rohren 1 mit einer
zusätzlichen Schutzschicht 3 aus einem Zementmörtel-Faser-
Gemisch sind eine Schlitzdüse 4, die über eine Zuführleitung
5 und eine Förderpumpe 6 an einen Mischer 7 angeschlossen ist
und mittels einer Hubvorrichtung 8, z.B. eines
Hydraulikzylinders, auf das zu beschichtende Rohr 1 absenkbar
bzw. von diesem abhebbar ist, eine auf der Schlitzdüse 4
angebrachte Bandzuführung 9 für das Gewebe- bzw. Bandagenband
10, das von einer nicht dargestellten Rolle abgezogen wird,
eine der Schlitzdüse 4 in Drehrichtung a des zu beschichtenden
Rohres 1 nachgeordnete, mittels einer Hubvorrichtung 11, z.B.
mittels eines Hydraulikzylinders, auf das Rohr 1 absenkbare
bzw. von diesem abhebbare Glättvorrichtung 12, ein Drehantrieb
13 für das zu beschichtende Rohr 1 sowie ein nicht
dargestellter Antrieb zur Bewegung des Rohres 1 in Richtung
seiner Drehachse 14-14 entlang der Schlitzdüse 4.
An der Schlitzdüse 4 angebrachte Führungsrollen 15, 16
stützen die Düse auf dem Rohr 1 ab. Die Glättvorrichtung 12
wird mittels einer Distanzrolle 17 auf dem Rohr 1 abgestützt.
Die Schlitzdüse 4 ist an der Unterseite einer
Schwenkplatte 18 befestigt. Zwischen der Schlitzdüse 4 und
der Schwenkplatte 18 befindet sich ein Führungsspalt 19 für
das Gewebeband 10. In dem Deckel 21 des Düsengehäuses 20 ist
vor der Düsenmündung 22 ein zusätzlicher Austrittsschlitz 24
angeordnet, der parallel zum Hauptaustrittsschlitz 23 an der
Düsenmündung 22 und über die Breite 25 des Gewebebandes 10
verläuft. An den Rändern der Schwenkplatte 18 der Schlitzdüse
4 sind Dichtlippen 26 zum Abdichten des Führungsspaltes 19
für das Gewebeband 10 angebracht.
Die Glättvorrichtung 12 weist ein um eine zur Drehachse
14-14 des zu beschichtenden Rohres 1 parallele Achse 27-27
schwenkbares Glättblech 28 auf.
Die Beschichtungsanlage arbeitet wie folgt: Die
Beschichtungsmasse wird in dem Mischer 7 aus Zementmörtel,
zerkleinerten organischen oder anorganischen Fasern mit
einer Länge von 10-15 mm und Wasser hergestellt. Aus dem
Mischer 7 wird die Masse mittels der Pumpe 6 kontinuierlich
über die Zuführleitung 5 in die Schlitzdüse 4 gefördert und
durch den Austrittsschlitz 23 an der Düsenmündung 22 auf das
in Pfeilrichtung a rotierende, mit einer Polyethylenschicht 2
ummantelte Stahlrohr 1 aufgebracht, wobei das Stahlrohr 1 mit
einer bestimmten Vorschubgeschwindigkeit an der Schlitzdüse 4
entlangfährt. Während des Auftragens der Beschichtungsmasse
auf das Rohr 1 wird diese schraubenlinienförmig mit dem Gewebe
bzw. Bandagenband 10 umwickelt, wobei das Gewebeband 10 durch
das rotierende Rohr 1 in die Beschichtungsmasse eingezogen
wird. Bevor das von einer nicht dargestellten Rolle ablaufende
Gewebeband 10 an der Düsenmündung 22 mit der aus der
Schlitzdüse 4 austretenden Beschichtungsmasse in Kontakt kommt,
wird das Band in dem Führungsspalt 19 der Bandzuführung 9 mit
aus dem Schlitz 24 in dem Deckel 21 des Düsengehäuses 20 in
geringer Menge austretender Beschichtungsmasse "benetzt", die
eine dünne Schicht bildet und die Bindung zwischen dem
Gewebeband 10 und dem aus dem Schlitz 23 an der Düsenmündung
22 austretenden Hauptstrom der Beschichtungsmasse verbessert.
Durch die Glättvorrichtung 12 wird die mit Fasern durchsetzte
Zementmörtel-Schutzschicht 3 insbesondere in den
Überlappungsbereichen des Gewebebandes 10 auf die vorgegebene
Schichtdicke reduziert und die Oberfläche der Schutzschicht 3
geglättet.
Als Fasermaterial, das in gehäckselter Form verarbeitet
wird, können Mineralfasern, z.B. Glasfasern, Kohlenstoffasern
oder organische Fasern eingesetzt werden. Mit Hilfe des
Fasermaterials ist es möglich, einen entscheidenden Nachteil
aller hydraulisch, d.h. beispielsweise durch Zement oder Gips,
gebundenen Massen, nämlich ihre Sprödigkeit, zu vermindern.
Das zugegebene gehäckselte Fasermaterial zusammen mit dem sich
in den Zementbrei eindrückenden Gewebeband oder Vlies
stabilisieren die Zementmörtelschicht, wodurch ein Abplatzen
von Schichtbestandteilen von den Rohren vermieden wird, und
verleihen der Zementmörtelschicht eine gewisse Zähigkeit und
Stabilität, die verhindern, daß sich die Schutzschicht beim
Aushärten infolge ihres Eigengewichtes vom Rohr löst und
z.B. beim Biegen der Rohre auf der Baustelle abplatzt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Umhüllen von mit einem thermoplastischen
Kunststoff, z.B. Polyethylen, beschichteten Stahlrohren mit
einer zusätzlichen Schutzschicht aus einer hydraulisch
abbindenden Masse wie Zementmörtel mit einem Zusatz von Fasern
sowie mit einem Gewebeband, dadurch gekennzeichnet, daß die in
einem Mischer aus Zementmörtel, Fasern und Wasser hergestellte,
mit einer vorgegebenen konstanten Dicke und Breite aus einer
Schlitzdüse unter Druck austretende, noch nicht abgebundene
Beschichtungsmasse auf das Rohr aufgetragen wird und die
Beschichtungsmasse während des Auftragens oder unmittelbar nach
dem Auftragen mit einem in die Masse eindringenden Gewebeband
umwickelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
unmittelbar vor dem Umwickeln des Stahlrohres mit dem
Gewebeband eine dünne Zementmörtelschicht zur besseren Bindung
auf das Gewebeband aufgebracht wird.
3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
und 2, gekennzeichnet durch eine Hubvorrichtung (8) zum
Absenken und Anheben mindestens einer über eine Förderpumpe (6)
an einen Mischer (7) angeschlossenen breiten Schlitzdüse (4)
auf das bzw. von dem mit Zementmörtel zu beschichtenden Rohr
(1), eine oder mehrere an der Schlitzdüse (4) angeordnete
Führungsrolle bzw. Rollen (15, 16) zum Abstützen der Düse (4)
auf dem Rohr (1), eine auf der Schlitzdüse (4) angebrachte
Bandzuführung (9) für das Gewebeband (10), eine der Schlitzdüse
(4) in Drehrichtung (a) des Rohres (1) nachgeordnete, mittels
einer Hubvorrichtung (11) auf das Rohr (1) absenkbare bzw. von
diesem abhebbare Glättvorrichtung (12) mit mindestens einer
Distanzrolle (17) zum Abstützen der Glättvorrichtung (12) auf
dem Rohr (1), einen Drehantrieb (13) für das zu beschichtende
Rohr (1) sowie einen Antrieb zur Bewegung des Rohres (1) in
Richtung seiner Drehachse (14-14) entlang der Schlitzdüse (4)
oder zum Verfahren der Schlitzdüse (4) in Richtung der
Drehachse (14-14) des Rohres (1).
4. Anlage nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine
Befestigung der Schlitzdüse (4) an der Unterseite einer
Schwenkplatte (18), wobei zwischen Düse (4) und Schwenkplatte
(18) ein Führungsspalt (19) für das Gewebeband (10) angeordnet
ist, sowie einen vor der Düsenmündung (22) in dem Deckel (21)
des Düsengehäuses (20) über die Breite (25) des Gewebebandes
(10) angeordneten Austrittsschlitz (24).
5. Anlage nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine
Anordnung des Austrittsschlitzes (24) im Deckel (21) des
Düsengehäuses (20) parallel zum Schlitz (23) an der
Düsenmündung (22).
6. Anlage nach Anspruch 4 und 5, gekennzeichnet durch
an den Rändern der Schwenkplatte (18) der Schlitzdüse (4)
angebrachte Dichtlippen (26) zum Abdichten des Führungsspaltes
(19) für das Gewebeband (10) .
7. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glättvorrichtung (12) ein um eine zur
Drehachse (14-14) des zu beschichtenden Rohres (1) parallele
Achse (27-27) schwenkbares Glättblech (28) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883828427 DE3828427A1 (de) | 1988-08-22 | 1988-08-22 | Verfahren und vorrichtung zum umhuellen von mit einem thermoplastischen kunststoff beschichteten stahlrohren mit einer zusaetzlichen schutzschicht aus einer hydraulisch abbindenden masse wie zementmoertel |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3828427A1 true DE3828427A1 (de) | 1990-03-08 |
DE3828427C2 DE3828427C2 (de) | 1990-08-23 |
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ID=6361323
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883828427 Granted DE3828427A1 (de) | 1988-08-22 | 1988-08-22 | Verfahren und vorrichtung zum umhuellen von mit einem thermoplastischen kunststoff beschichteten stahlrohren mit einer zusaetzlichen schutzschicht aus einer hydraulisch abbindenden masse wie zementmoertel |
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