DE3740937C2 - Vorrichtung zur Halterung von Sicherheitsgurten in Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halte­ rung von Sicherheitsgurten in Kraftfahrzeugen unter­ halb der Hutablage, wobei ein automatischer Gurt­ abroller unter der Hutablage gestellfest gehaltert ist und der Sicherheitsgurt die Hutablage durchgrei­ fend bis zu einem weiteren Festpunkt im Bereich des Rücksitzes geführt und mit einem Gurt schloß oder einer Gurtschloßzunge koppelbar ist.

Die Anordnung von Sicherheitsgurten für die Rück­ sitze von Kraftfahrzeugen ist heute unter anderem auch in der Weise üblich, daß die Sicherheitsgurte durch die Hutablage hindurchgeführt werden und der automatische Gurtabroller unterhalb der Hutablage oder dergleichen angeordnet ist.

Bei dieser Anordnung ist die Höhenverstellung, wie sie beispielsweise für an den Holmen gehalterten Sicherheitsgurt-Umlenkeinrichtungen üblich ist, nicht möglich.

Aus der DE 32 34 165 A1 ist eine gattungsgemäße Vor­ richtung bekannt.

Bei einer derartigen Anordnung, die lediglich im Seitensitzbereich eines Rücksitzes möglich ist, ist der weitere Festpunkt (Umlenkbeschlag) des Sicher­ heitsgurtes an der hinteren Rahmensäule des Kraft­ fahrzeuges befestigt. Bei der bekannten Anordnung ist eine Höhenverstellung, wie sie beispielsweise an den Türholmen bekannt ist, nicht vorgesehen.

Aus der DE 27 38 140 A1 ist eine Vorrichtung zur Lageänderung des oberen Befestigungs- beziehungs­ weise Umlenkpunktes eines Dreipunktsicherheitsgurtes mit Gurtroller bekannt, die für mittelsäulenfreie, zweitürige Personenkraftwagen geeignet ist. Bei der dortigen Anordnung ist der Umlenkbeschlag am oberen Ende eines Mittels eines Servoantriebes teleskop­ artig verschiebbaren Trägers gebildet, wobei die Hubhöhe des Trägers variabel ist. Eine derartige Anordnung ist nur am Seitenwandbereich eines Kraft­ fahrzeuges sinnvoll, da ansonsten der Nutzraum im Kraftfahrzeug (die hinteren Sitze) nicht oder nicht bequem erreichbar wären. Durch diese Anordnung ist es möglich, den Umlenkbeschlag der Körpergröße des Gurtbenutzers in der Höhe anzupassen. Es sind allerdings dafür Stellmittel in Form eines Servo­ antriebes oder dergleichen erforderlich. Eine manuelle Betätigung und/oder Verrastung ist hier­ bei nicht vorgesehen.

Ausgehend von dem eingangs bezeichneten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 bezeichneten Art zu schaffen, mittels derer eine Höhenverstellung des oberen Umlenkpunktes des Sicherheitsgurtes in einfacher Weise und unter Einsatz von einfachen Bauteilen möglich ist, die raumsparend unterzubringen sind, auch dann, wenn der Sicherheitsgurt durch die Hutablage hindurch­ geführt wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß eine die Hutablage durchgreifende Gleitstange ange­ ordnet ist, die eine Führung für das Gurtband auf­ weist, daß die Gleitstange relativ zur Hutablage­ fläche höhenverstellbar ist, wozu die Gleitstange in einer Führung höhenverstellbar und rastbar ge­ führt ist, wobei die Gleitstange durch manuelle Verschiebung quer zu ihrer Längserstreckung und entgegen der Normalspannrichtung des Sicherheits­ gurtes entrastbar ist, daß zwischen Führung und Gleitstange eine die Gleitstange in die Raststel­ lung zwingende Feder angeordnet ist, und daß als Führung für das Gurtband am freien Ende der Gleit­ stange ein Umlenkteil gehaltert ist, auf welchem eine Kappe als Handhabe befestigbar ist, wobei das Gurtband zwischen Umlenkteil und Kappe längsver­ schieblich angeordnet ist.

Durch diese Anordnung ist es für den Benutzer mög­ lich, die Höhenverstellung in einfacher Weise da­ durch durchzuführen, daß er an der Kappe am freien Ende der Gleitstange manuell angreift und die Gleit­ stange durch manuelle Verschiebung quer zu ihrer Längserstreckung und entgegen der Normalspann­ richtung des Gurtbandes ausrastet. Es kann dann in einfacher Weise die Höheneinstellung erfolgen, wobei der Benutzer dabei nicht auf die Beweglichkeit des Gurtbandes achten muß, da dieses durch die Mani­ pulation des Benutzers nicht beeinträchtigt ist, sondern unter der Kappe durchlaufen kann. Sofern der Benutzer die gewünschte Position eingestellt hat, wird die Verrastung durch einfaches Loslassen der Gleitstange erreicht, da dann durch die ent­ sprechenden Federn die Gleitstange in ihrer Stellung gezwungen wird.

Diese Anordnung und Ausbildung ist sehr kosten­ günstig zu fertigen und raumsparend anzuordnen, da die Führung für die Gleitstange einschließlich der Rastmittel und der Feder im Bereich der Hutabdeckung (seitlich oder auch im Mittelbereich) angeordnet werden kann und die Gleitstange lediglich in dieser Führung gehalten ist. Eine gesonderte Fixierung der Gleitstange ist damit nicht erforderlich. Auch ist der damit in Anspruch genommene Einbauraum äußerst gering. Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht die Bedienung durch die Hand des Benutzers in sehr simpler Art und Weise, wobei auf zusätzliche Stell­ triebe oder auf kompliziert zu bedienende Ent­ riegelungs- und Verriegelungsmechanismen verzichtet wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unter­ ansprüchen 2 bis 6 angegeben.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher be­ schrieben.

Es zeigt:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungs­ gemäßen Vorrichtung explosionsartig auseinandergezogen;

Fig. 2 desgleichen in der Einbaulage im Quer­ schnitt;

Fig. 3 eine Variante in der Darstellung gemäß Fig. 1;

Fig. 4 eine Einzelheit der Fig. 3 in Blick­ richtung des Pfeiles IV gesehen.

Die Vorrichtung zur Halterung von Sicherheits­ gurten in Kraftfahrzeugen unterhalb der Hutablage 12 besteht im wesentlichen aus einem unterhalb der Hutablage 12 gestellfest gehalterten Gurtab­ roller 6 und einer relativ höhenverstellbar an­ geordneten Gleitstange 1, an deren oberen freien Ende eine Führung für das Gurtband 4 ausgebildet ist.

Die Gleitstange 1 ist relativ zur Hutablage­ fläche 12 höhenverstellbar.

Zum Zwecke dieser Höhenverstellbarkeit ist die Gleitstange in einer Führung höhenverstellbar und rastbar geführt, wobei die Gleitstange 1 durch Verschiebung quer zu ihrer Längserstreckung und entgegen der Normalspannungsrichtung (also in Richtung nach rechts gemäß Zeichnungsfigur 2) des Sicherheitsgurtes aus der Raststellung ent­ rastbar ist. Zwischen der Führung und der Gleit­ stange 1 ist eine die Gleitstange 1 in die Rast­ stellung zwingende Feder 10 angeordnet. Die Gleit­ stange 1 weist in Längsrichtung mit Abstand von­ einander angeordnete Ausnehmungen 2 in zwei zueinander parallelen Reihen auf, während die Füh­ rung in letztere einsetzbare Rastnasen 9 besitzt.

Im Ausführungsbeispiel ist die Führung durch die Rückwand 5 des Gehäuses des Gurtabrollers 6 und aus dieser ausgeschnittene und ausgebogene Führungsnasen 7, 8 gebildet.

Die Rastnasen 7, 8 sind ebenfalls aus der Rück­ wand ausgeschnitten und abgebogen.

Am Gehäuse des Gurtabrollers 6 ist eine vier­ schenklige Blattfeder als Feder 10 gehaltert, die sich an den Führungsnasen 7 und 8 abstützt. Desweiteren stützt sich diese Feder 10 und Feder­ vorspannung an der Fläche der Gleitstange 1 ab, die der als Führung dienenden Wandfläche 5 des Gurtabrollers 6 abgewandt ist.

Am freien Ende der Gleitstange 1 und an der Hutablage 12 sind die Enden eines die Gleit­ stange 1 samt Gurtband 4 abdeckenden Faltenbalges 13 befestigt.

Am freien Ende der Gleitstange 1 ist als Führung für das Gurtband 4 ein Umlenkteil 3 befestigt, über welches das Gurtband 4 geführt ist. Eine auf das Umlenkteil 3 aufgesetzte Kappe 14 verhindert das seitliche Abrutschen des Gurtbandes 4.

Im Ausführungsbeispiel ist der Gurtaufroller 6 an einem Verstärkungsblech 11 unter der Hutablage 12 mittels einer Befestigungsschraube befestigt.

Zur Höhenverstellung der Gleitstange 1 wird diese am Umlenkteil 3 beziehungsweise an der Kappe 14 an­ gefaßt und entgegen der Kraft der Feder 10 nach hinten (in der Zeichnungsfigur 2 nach rechts) ge­ kippt, wobei die Ausnehmungen 12 der Gleitstange 1 dann aus den Rastnasen 9 ausrasten und die Gleit­ stange 1 in den Führungen 7, 8 nach oben beziehungs­ weise unten verschoben werden kann. Nach dem Los­ lassen der Gleitstange 1 verrastet die Gleitstange 1 wieder, indem die Rastnasen 9 in die ent­ sprechenden Ausnehmungen 2 der Gleitstange 1 eingreifen.

Im Falle eines Unfalles entsteht eine Kraft­ resultierende nach vorn und unten (in der Zeichnungsfigur 2 nach links).

Die Gleitstange 1 bleibt dabei in Position und muß lediglich festigkeitsmäßig so ausge­ legt sein, daß allenfalls eine geringfügige Verbiegung nach vorn entsteht.

Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 und 4 ist bei ansonsten gleichem Aufbau lediglich ein Schräg­ einbau relativ zur Hutablagefläche 12 vorgesehen, um die Geometrie dem Anwendungszweck noch besser an­ passen zu können.

Claims (6)

1. Vorrichtung zur Halterung von Sicherheitsgurten in Kraftfahrzeugen unterhalb der Hutablage, wobei ein automatischer Gurtabroller unter der Hutablage gestellfest gehaltert ist und der Sicherheitsgurt die Hutablage durchgreifend bis zu einem weiteren Festpunkt im Bereich des Rücksitzes geführt und mit einem Gurt schloß oder einer Gurtschloßzunge koppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Hutablage (12) durchgreifende Gleitstange (1) angeordnet ist, die eine Führung für das Gurtband (4) aufweist, daß die Gleitstange (1) relativ zur Hutablagefläche höhen­ verstellbar ist, wozu die Gleitstange (1) in einer Führung höhenverstellbar und rastbar geführt ist, wobei die Gleitstange (1) durch manuelle Verschiebung quer zu ihrer Längserstreckung und entgegen der Normalspannrichtung des Sicherheitsgurtes (4) entrast­ bar ist, daß zwischen Führung und Gleitstange (1) eine die Gleitstange (1) in die Raststellung zwingende Feder (10) angeordnet ist, und daß als Führung für das Gurtband (4) am freien Ende der Gleitstange (1) ein Umlenkteil (3) gehaltert ist, auf welchem eine Kappe (14) als Handhabe befestigbar ist, wobei das Gurtband (4) zwischen Umlenkteil (3) und Kappe (14) längsverschieblich angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitstange (1) in Längsrichtung mit Abstand voneinander angeordnete Ausnehmungen (2) und die Führung in letztere einsetzbare Rastnasen (9) aufweist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung durch eine Wandung (5) des Gurtabrollers (6) und an dieser angeformte Führungsnasen (7, 8) gebildet ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastnasen (7, 8) an der Wandung (5) des Gurtabrollers (6) angeformt sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse des Gurtabrollers (6) eine mehrschenklige Blattfeder als Feder (10) gehaltert ist, die sich an der der als Führung dienenden Wandfläche (5) des Gurtabrollers (6) abgewandten Fläche der Gleitstange (1) abstützt.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende der Gleitstange (1) und an der Hutablage (12) die Enden eines die Gleitstange (1) samt Gurtband (4) abdeckenden Faltenbalges (13) gehaltert sind.