DE3739169C1 - Greiferspitze fuer eine Bogengreifereinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Greiferfingerspitze nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.

Bei bogenver- und -bearbeitenden Maschinen, insbesondere Mehrfarben- Rotationsdruckmaschinen hängt die Qualität des Druckes im großen Maße von der Fähigkeit der aufeinanderfolgenden Greifersysteme ab, den Bogen sicher zu halten, d. h. ein Verrutschen zu verhindern und die ursprüngliche Passerlage während des Maschienlaufes beizubehalten. Durch den Einsatz gestrichener Papiere und strenger Farben werden große Anforderungen an die Passerhaltigkeit bewirkende Einrichtungen gestellt. Neben der Möglichkeit durch formschlüssige Gestaltung der Halteflächen der Greifereinrichtungen die Haftreibung zu vergrößern, besteht die Möglichkeit der Vergrößerung der Haltekräfte durch Erhöhung des Druckes zwischen den Halteflächen, d. h. des Kraft­ schlusses.

Aus der DE-OS 24 21 346 ist eine Greiferfingerspitze mit einer profilierten Haltefläche bekannt, die eine Riffelung parallel zur Bogenvorderkante aufweist. Von Nachteil ist, daß die Riffelung beim Verarbeiten stark staubender Bedruckstoffe die Abfuhr des Papierab­ riebes stark behindert. Auch die geringste Ansammelung von Papier­ abrieb beeinträchtigt den Reibwert und die Haftreibung zwischen der Haltefläche der Greiferfingerspitze und der mit dieser zusammenwirken­ den Haltefläche der Bogengreiferauflage. Außrdem werden die wulst­ artigen Erhöhungen der Greiferfingerspitze durch die schleifende Wirkung des Papiers und das Aufschlagen auf die Greiferauflage schnell abgetragen, so daß der Formschluß und die Haftreibung wieder verringert werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Greiferfingerspitze zu schaffen, bei welcher das Festsetzen von Schmutz, Papierabrieb oder dergleichen sicher verhindert wird, ohne daß dadurch die Haltekraft der Greifer­ fingerspitze beeinträchtigt wird.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Patentanspruches. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus dem Unteranspruch.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 eine Bogengreifereinrichtung,

Fig. 2 die Ansicht Y nach Fig. 1 auf die Greiferfingerspitze,

Fig. 3 die Einzelheit X nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,

Fig. 4 eine zweite Ausführungsform der Greiferfingerspitze,

Fig. 5 den Schnitt AB nach Fig. 4 in einem vergrößerten Maßstab.

Fig. 1 zeigt eine Bogengreifereinrichtung zum Erfassen und Weiter­ leiten von Bogen 6. Auf einer Greiferwelle 1 ist ein Bogengreifer 2 befestigt, der mit einer auswechselbaren Greiferfingerspitze 3 versehen ist, die eine profilierte Haltefläche aufweist. Gegenüber der Greiferfingerspitze 3 ist eine Bogengreiferauflage 5 angeordnet, deren Haltefläche z. B. aus einem glatten, harten oder elastischen Material, z. B. Kunststoff, bestehen kann.

Zwischen der Greiferfingerspitze 3 und der Bogengreiferauflage 5 liegt der Bogen 6.

Der weitere Aufbau der Bogengreifereinrichtung ist bekannt und wird nicht näher beschrieben.

Die Fig. 2 bis 5 zeigen die erfindungsgemäße Ausbildung der Greiferfingerspitze 3 und zwar gemäß Fig. 2 und 3 in einer ersten und gemäß Fig. 4 und 5 in einer zweiten Ausführungsform.

Die profilierte Haltefläche der Greiferfingerspitze 3 besteht gemäß Fig. 2 und Fig. 3 aus einer einzigen mit dem Bogen 6 in Berührung kommenden wulstartigen Erhebung 4, die am vorderen Teil der Greifer­ fingerspitze 3 parallel zur Vorderkante des Bogens 6 verläuft. Gemäß Fig. 4 und Fig. 5 ist die einzige wulstartige Erhebung 9 u-förmig ausgebildet um einen Durchbruch 7 herumgeführt.

Der Wulstradius R beträgt erfindungsgemäß 0,4-1,0 mm.

Zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit wird die wulstartige Erhebung 4 mit einem Hartstoff 8 beschichtet, der insbesondere aus Titannitrid, Feinstkornmetalloxyden bzw. Feinstkornmetallkarbiden der Metalle Chrom, Wolfram, Titan oder Aluminium besteht.

Die u-förmige wulstartige Erhebung 9 gemäß Fig. 4 hat gegenüber der wulstartigen Erhebung 4 gemäß Fig. 2 den Vorteil, daß an den beiden Enden der wulstartigen Erhebung keine das Papier unzulässig prägende Druckspannungen auftreten können. Die Freiräume 10 und der Durchbruch 7 in der Greiferspitze 3 gewährleisten eine schnelle Abführung des Schmutzes bzw. verhindern eine Schmutzansammlung am relativ glatten, offenen Profil.

Die hohe Haltekraft der Greiferfingerspitze 3 bleibt über eine lange Lebensdauer auch beim Drucken stark staubender Bedruckstoffe und bei Verschmutzung erhalten. Fertigungstoleranzen und Einstellfehler machen sich bei dieser Greiferfingerspitze 3 weniger bemerkbar. Wichtig ist, daß der Wulstradius R nicht zu klein gewählt wird, da sonst der Bogen 6 beschädigt bzw. geprägt wird und daß der Wulstradius R nicht zu groß gewählt wird, weil dann die Flächenpressung zu gering ist. Ein Wulstradius von 0,4-1,0 mm hat sich im praktischen Einsatz als optimal herausgestellt.

Bezugszeichenliste

1 Greiferwelle
2 Bogengreifer
3 Greiferfingerspitze
4 wulstartige Erhebung
5 Bogengreiferauflage
6 Bogen
7 Durchbruch
8 Hartstoffbeschichtung
9 u-förmig wulstartige Erhebung
10 Freiraum

Claims (2)

1. Greiferfingerspitze für eine Bogengreifereinrichtung an bogenbe- und verarbeitenden Maschinen, deren profilierte Haltefläche mit einem Hartstoff beschichtet ist und mit der Haltefläche einer Bogengreifer­ auflage zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die profilierte Haltefläche der Greiferspitze (3) eine mit dem am Bogen (6) in Berührung kommende wulstartige Erhebung (4) parallel zur Vorderkante des Bogens (6) aufweist, und daß die wulstartige Erhebung (4) einen Wulstradius (R) von 0,4 bis 1,0 mm aufweist.

2. Greiferspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wulstartige Erhebung (4) u-förmig (9) um einen Durchbruch (7) in der Greiferspitze (3) herumgeführt ist.