DE3729231A1 - Senkrecht startendes und landendes luftfahrzeug - Google Patents
Senkrecht startendes und landendes luftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein senkrecht startendes und landendes
Luftfahrzeug, insbesondere einen Hubschrauber, mit wenigstens einem
Rotorblätterpaar, das von einem Antriebsmotor unter Zwischenfügung eines
Getriebes angetrieben wird, mit einem Traggestell, an dem der Motor, das
Getriebe und das wenigstens eine Rotorblätterpaar aufgelagert sind, mit
einem Pilotensitz, und mit einem Landegestell.
Es gibt eine große Vielzahl senkrecht startender und landender
Luftfahrzeuge. Bekannt sind Tragflächenflugzeuge mit schwenkbaren
Triebwerken und der wichtigste Vertreter derartiger Luftfahrzeuge,
nämlich der Hubschrauber. Die Erfindung betrifft daher im besonderen
einen derartigen Hubschrauber.
Hubschrauber konventioneller Bauweise besitzen meistens ein
Rotorblätterpaar, das unter Zwischenfügung eines Zwischengetriebes
angetrieben wird; dem Rotorblätterpaar ist meist ein Heckrotor
zugeordnet, um die Drehung des Hubschraubers um die vertikale Drehachse
des Rotorblätterpaares auszugleichen und einen Geradeausflug zu
gewährleisten. Zum Starten, zum Landen und zur Erreichung eines
Übergangs zwischen der Startphase und dem Horizontalflug, wird der
Anstellwinkel der Rotorblätter mittels eines komplizierten
Steuergetriebes verändert, das vom Pilotensitz aus mittels des
Steuerknüppels gesteuert wird. Man nennt die Verstellung der
Rotorblätter zwecks Übergang zum vertikalen Steigflug in den
Horizontalflug "Pitch".
Um den Heckrotor evtl. einsparen zu können, wird dem einen
Rotorblätterpaar ein koaxial dazu ausgerichtetes zweites
Rotorblätterpaar zugeordnet; beide drehen sich gegenläufig, wodurch der
Drehmomentenausgleich erzielt wird. Auch hierbei wird jedes
Rotorblätterpaar entsprechend der gewünschten Flugrichtung mittels des
pitch verstellt.
Die Kompliziertheit diese Verstellgetriebe und die damit
verbundenen Wartungen insbesondere der Lage machen einen solchen
Hubschrauber sowohl im Anschaffungspreis als auch in den
Unterhaltskosten sehr teuer. Gleichwohl ist der Hubschrauber - wie
bekannt - einem Tragflächenflugzeug in vieler Hinsicht überlegen und
daher werden trotz der hohen Anschaffungs- und Betriebskosten
Hubschrauber für alle möglichen Zwecke eingesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein senkrecht startendes und
landendes Luftfahrzeug, insbesondere einen Hubschrauber, der eingangs
genannten Art zu verbessern, insbesondere ihn preisgünstiger zu machen,
so daß die Anwendungsbereiche eines solchen Hubschraubers noch weiter
vergrößert werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest
der Pilotensitz gelenkig um zwei horizontal und senkrecht zueinander
verlaufende Achsen am Traggestell aufgehängt ist.
Eine besonders vorteilhafte erste Ausgestaltung der Erfindung kann
dahin gehen, daß lediglich der Pilotensitz drehbar am Traggestell
aufgehängt ist. Dabei ist das Landegestell fest mit dem Traggestell
verbunden, es besteht bei einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung auch
die Möglichkeit, daß der Pilotensitz am Landegestell befestigt ist und
das Landegestell zusammen mit dem Pilotensitz gelenkig um die beiden
horizontal senkrecht zueinander verlaufenden Achsen drehbar am
Traggestell angehängt ist.
Diese "Aufteilung" der Zelle des Hubschraubers in zwei
gegeneinander verschwenkbare Teile gestattet es, daß Gewicht mindestens
des Piloten gegenüber der Rotorachse bzw. den Rotorblättern zu
verlagern. Damit wird eine Gewichtskraftsteuerung bewirkt, also eine
durch die Gewichtsverlagerung des Piloten durch dessen Muskelkraft
bewerkstelligte Steuerung, die bei Drachenseglern bzw. bei
Ultraleicht-Drachenflugzeugen schon erfolgreich praktiziert wird. Diese
bei Hubschraubern jedenfalls neuartige Steuerungsart gestattet es, die
Rotorblattpaare starr an den Antriebswellen zu befestigen, so daß die
üblicherweise bei den herkömmlichen Hubschraubersystemen zum Steuern der
Höhenlage bzw. des Übergangs vom horizontal- in die vertikalen Steig-
bzw. Sinkflug und umgekehrt erforderlichen Taumelscheiben zum Verstellen
des Rotorblattanstellwinkels nicht mehr erforderlich werden. Die
Herstellungs- und Wartungskosten werden dadurch erheblich reduziert.
Dadurch, daß gemäß kennzeichnender Merkmalen des Anspruches 2 zwei
gegenläufig sich um eine Achse drehbare Rotorblätterpaare vorgesehen
sind, die von dem Motor angetrieben werden, kann der Heckrotor zum
Drehmomentenausgleich entfallen.
Die Übertragung der Antriebskraft des Motors auf die beiden
Antriebswellen erfolgt gemäß kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 4
und 5 mittels eines Kegelzahnradgetriebes, das aus drei Kegelzahnrädern
besteht, von denen zwei auf einer Achse fluchtend jeweils mit einer
Antriebswelle und das dritte zwischen diesen beiden Kegelzahnrädern mit
dem Motor verbunden ist. Die beiden Kegelflächen der sich
gegenüberliegenden Kegelzahnräder nehmen das dritte Kegelzahnrad, das
mit dem Motor verbunden ist, zwischen sich, und bei Drehung des mit dem
Motor gekuppelten Kegelrades um eine Richtung dreht sich das eine
Kegelzahnrad in die eine und das andere Kegelzahnrad in die andere
Richtung, wodurch die entgegengesetzte, gegenläufige Drehung der
Rotorblattpaare erreicht wird. Daß die beiden sich gegenüberliegenden
Kegelzahnräder gleich groß sein müssen, damit die Drehzahl der beiden
gegenläufig laufenden Rotorblattpaare identisch ist, ist
selbstverständlich.
Erfindungsgemäß bilden bei der ersten Ausführungsform also die
Rotoren, das Getriebe und der Motor eine erste Gesamteinheit, deren
Komponenten starr miteinander verbunden sind; an dieser Einheit ist der
Pilotensitz, das Fahrgestell und eine entsprechende Zuladung beweglich
angebracht, wobei selbstverständlich darauf geachtet ist, daß die
Schwerpunkte der beiden Teilsysteme bzw. die vertikalen, durch die
Schwerpunkte verlaufenden Achsen bzw. Linien übereinstimmen.
Erfindungsgemäß können bei der zweiten Ausführungsform das
Rotorsystem, das Getriebe und der Motor zusammen mit dem Landegestell
eine erste Einheit bilden; dabei ist dann nur der Pilotensitz beweglich
zu den anderen Komponenten angeordnet, wodurch im wesentlichen das
gleiche bewirkt wird.
Um die Gewichskraft verlagern zu können, ist bei beiden
Ausführungsformen an dem Traggestell für die Rotorblattpaare, das
Getriebe und den Motor ein Bedienungsgriff befestigt, und gegenüber
diesem Bedienungsgriff kann der Pilot seine Körperlage verändern, um die
Flugrichtung des Hubschraubers zu steuern; an diesem Bedienungsgriff
sind selbstverständlich Instrumente angebracht und natürlich auch ein
Gashebel, gegebenenfalls in Form eines bei Motorrädern bekannten
Drehhebels.
Selbstverständlich ist es auch möglich, an dem Bedienungsarm eine
Art Cockpithaube zu befestigen, damit der Pilot durch den
Rotorblattluftstrom nicht belästigt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
Mit dem erfindungsgemäßen Hubschrauber wird ein weitgefächertes
Anwendungsgebiet erschlossen und Bereiche, in denen es bisher
unwirtschaftlich war, derartige Luftfahrzeuge einzusetzen, können durch
den erfindungsgemäßen Hubschrauber noch weiter erschlossen werden.
Denkbare Anwendungsgebiete gibt es auf dem landwirtschaftlichen Sektor
zur Düngung sowie zur Schädlingsbekämpfung, und wegen des möglichen
langsamen Fluges kann die Sprühmittelmenge erheblich reduziert werden.
Weitere Anwendungsgebiete sind auch denkbar bei der Überwachung von
technischen Anlagen, wie Überlandleitungen und Pipelines.
Das Luftfahrzeug kann dabei als einsitziges oder als zweisitziges
Luftfahrzeug verwendet werden.
Anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt sind, sollen die Erfindung sowie weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher
erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Hubschraubers gemäß
einer ersten Ausgestaltung,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer
zweiten Ausgestaltung eines erfindungs
gemäßen Hubschraubers und
Fig. 3 eine Schnittansicht im Bereich des Getriebes
bei dem Hubschrauber gemäß der Fig. 1.
Eine erste Ausführung eines erfindungsgemäßen Hubschraubers ist in
der Fig. 1 dargestellt. Der Hubschrauber besitzt ein Landegestell 10,
das an seinem unteren Ende Landekufen 11 aufweist und eine Art
Trapez-Pyramiden-Gerüst 12 besitzt. Im Inneren dieses Gerüstes befindet
sich eine senkrecht verlaufende Stangenanordnung 13, an der ein
Pilotensitz 14 befestigt ist. Dieser Pilotensitz kann natürlich auch als
Doppelsitz ausgebildet sein. Am oberen Ende des Landegestells 10
befindet sich eine Trägerplatte 15, an deren Oberseite ein Traggelenk 16
befestigt ist, das aus einem mit der Trägerplatte 15 verbundenen
Gelenkteil 17 und einem mit einer Tragplatte 18 verbundenen Gelenkteil
19 gebildet ist. Auf der Tragplatte 18 oder dem Traggestell 18 ist ein
Motor 20, der als Verbrennungsmotor in Form eines Otto-Motors
ausgebildet ist, und ein Getriebekasten 21 vorgesehen, der ein Getriebe
umfaßt bzw. umgibt, das die Drehbewegung bzw. Antriebsenergie der
Kurbelwelle 22 des Motors 20 auf senkrecht dazu verlaufende
Antriebswellen 23 und 24 für Rotorblattpaare 25 und 26 überträgt. An
der Tragplatte 18 bzw. dem Traggestell 18 ist ein bogenförmiger
Bedienungsgriff 27 befestigt, der an seinem freien Ende Handgriffe 28
trägt, mit denen der Pilotensitz 14 und damit das Landegestell 10
relativ zu der Rotorblattanordnung verschwenkt werden kann. Das
Traggelenk 16 erlaubt dem Piloten eine Drehung bzw. eine Schwenkung des
Landegestells gegenüber dem Traggestell um eine Achse, die in der
Zeichenebene, und um eine Achse, die senkrecht zur Zeichenebene
verläuft, so daß das Gewicht des Landegestells 10 mit dem Piloten auf
dem Pilotensitz 14 bezogen auf das Traggestell 18 in jede beliebige
Richtung verschwenkt werden kann.
Oberhalb des Hubschraubers befindet sich ein Rettungssystem 29
(siehe weiter unten).
Die Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung ein weiteres
System. Man erkennt ein Landegestell 30 mit Landekufen 31, das aus
mehreren Rahmenstangen 32 zusammengesetzt ist. An der oberen Seite der
Rahmenstangen 32 befindet sich eine Tragplatte 33, auf der ein
Umlenkgetriebekasten 34 befestigt ist. Außerdem befindet sich auf der
Tragplatte 33 ein Antriebsmotor 35, der ähnlich wie der Antriebsmotor 20
über eine in der Fig. 2 nicht näher sichtbare Welle der Kupplung mit
dem Getriebekasten 34 verbunden ist. Am Landegestell 31 sind zwei
Behälter 36 und 37 befestigt, die Spritzgut aufnehmen können. Ferner ist
am Landegestell 30 ein Spritzgestell 38 befestigt, mit dem in den
Spritzbehältern 36 und 37 befindliche Flüssigkeit im Fluge ausgespritzt
werden kann, wenn der Hubschrauber gemäß Fig. 2 - ähnlich wie der der
Fig. 1 - im landwirtschaftlichen Bereich verwendet wird. Oberhalb des
Getriebekastens 34 befindet sich ein Antriebswellenrohr 39, welches - wie
weiter unten näher erläutert - Antriebswellen zu den Rotorblattpaaren
aufnimmt. Dieses Rohr 39 ist starr mit dem Landegestell 30 verbunden. An
dem Rohr 39 befestigt ist ein L-förmiger Bedienungshebel 40, an dessen
unterem Ende quer dazu Handgriffe 41 angebracht sind. Unterhalb des
horizontal liegenden Bereiches des Bedienungspersonals 40 ist - ähnlich wie
ein Sesselliftsitz - ein Pilotensitz 42 befestigt; die Verbindung
zwischen dem Pilotensitz 42 und dem Bedienungshebel 40 ist ein
Traggelenk, das dem Traggelenk 16 entspricht und eine Verlagerung des
Pilotensitzes und damit des Piloten in jede beliebige Richtung
gestattet, wodurch der gesamte Hubschrauber in jede beliebige Richtung
geneigt werden kann, so daß der Hubschrauber in jede beliebige Richtung
geflogen werden kann. Die Rotorblätter bzw. Rotorblattpaare gemäß Fig. 2
sind, da der Hubschrauber nach Fig. 2 im Flug gezeigt ist, nicht zu
sehen; lediglich zu sehen ist der Schatten bzw. die Kreislinie, die von
den Spitzen der Rotorblätter erzeugt wird.
Auch hier befindet sich oberhalb der Rotorblätter das
Rettungssystem 29.
Eine Ausführung, wie die Antriebskraft des Motors umgelenkt werden
kann in die Drehung der Rotorblattpaare, zeigt Fig. 3. Man erkennt in
Fig. 3, die das Traggestell 18 der Fig. 1 zeigt, den Motor 20, aus dem
die Kurbelwelle bzw. der Kurbelwellenzapfen 22 herausragt. An dem
Kurbelwellenzapfen ist eine gegebenenfalls lösbare Kupplung 45
befestigt, an deren gegenüberliegenden Ende eine Getriebewelle 46
angebracht ist, die das Getriebegehäuse 21 durchgreift und in der
durchgriffenen Wand 47 gelagert ist. Die Art der Lagerung ist für das
Verständnis der Erfindung von geringer Bedeutung, so daß hierüber nichts
ausgesagt wird. Das im Inneren des Getriebekastens 21 befindliche Ende
der Getriebewelle 46 trägt ein Kegelstumpfzahnrad 48.
An dem Traggestell 18 ist eine Lagerstange 49 befestigt, welche
Lagerstange 49 senkrecht zum Traggestell verläuft. Diese Lagerstange 49
wird umgriffen von einer inneren Antriebswelle 50 und diese innere
Antriebswelle 50 ist umgriffen von einer äußeren Antriebswelle 51, wobei
an der äußeren Antriebswelle 51 das untere Rotorblattpaar 26 und an der
inneren Antriebswelle 50, die die äußere Antriebswelle 51 nach oben
überragt, das Rotorblattpaar 25 befestigt ist. Die beiden Antriebswellen
50 und 51 durchgreifen die obere Wand 52 des Getriebekastens und die
äußere Antriebswelle 51 ist darin mittels eines Lagers 53 gelagert,
wobei dieses Lager 53 ein solches ist, das eine axiale Verschiebung der
äußeren Welle 51 verhindert. Am inneren Ende der äußeren Antriebswelle
befindet sich ein oberes Kegelzahnrad 54, das von der inneren
Antriebswelle 50 durchgriffen ist und mit dieser über ein weiteres Lager
55 mechanisch zusammenwirkt. In Abstand zu dem oberen Kegelzahnrad 54
ist an der inneren Antriebswelle 50 und zwar an deren im inneren des
Getriebekastens 21 befindlichen unteren Ende ein unteres Kegelzahnrad 56
befestigt, das selbst wieder auf der Lagerstange 49 über ein eine axiale
Verschiebung des Zahnrades 56 sowie der inneren Antriebswelle 50
verhinderndes Lager 57 gelagert ist. Der Kegelstumpfwinkel der beiden
Kegelzahnräder 54 und 56 ist so ausgebildet, daß der Kegelwinkel 48 dem
Winkel, den die beiden Kegelstumpfflächen der Kegelzahnräder 54 und 56
miteinander bilden und in der Fig. 3 mit alpha bezeichnet ist,
entspricht. Beim Antriebn, wenn sich also die Kurbelwelle bzw. der
Kurbelwellenzapfen 22 dreht, wird über das Kegelzahnrad 48 das untere
Kegelzahnrad 56 in die eine Richtung und das obere Kegelzahnrad 54 in
die andere Richtung verdreht, wobei aufgrund der Zuordnung und der
identischen Ausgestaltung der beiden Kegelzahnräder 54 und 56 die beiden
Antriebswellen 50 und 51 die gleiche Drehzahl der Rotorblattpaare 25 und
26 bewirken.
Weitere Lager sind zweckmäßiger Weise dort vorgesehen, wo die
Rotorblattpaare 25, 26 an den Antriebswellen 50 bzw. 51 vorgesehen sind,
diese Lager besitzen die Bezugsziffern 58, 59 und 60.
Die Lagerstange 49 trägt an ihrem oberen, die innere Antriebswelle
überragenden Ende das Rettungssystem 29.
Bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 kann die gleiche Getriebe- und
Antriebsanordnung verwendet werden, wie in Fig. 3 dargestellt; um die
beiden Antriebswellen 50 und 51 herum ist dabei lediglich das Rohr 39
herum angeordnet; selbstverständlich überragt die äußere Antriebswelle
51 das Rohr 39.
In den Fig. 1 bis 3 ist lediglich ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Hubschraubers dargestellt. Natürlich gibt es eine
Reihe von Modifikationen. Beispielsweise kann der Verbrennungsmotor 20
anstatt eines Otto-Motors auch ein kleiner Turbomotor sein, dessen
Antriebswelle starr mit der Getriebewelle 46 ohne Zwischenfügung einer
Kupplung 54 verbunden ist. Darüber hinaus läßt sich auch eine andere
Getriebetechnik vorstellen; es kommt hierbei lediglich darauf an, daß
das Getriebe so ausgebildet ist, daß die Antriebsenergie auf die beiden
gegenläufigen Rotoren umgelenkt wird.
Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, anstatt zweier
gegenläufiger Rotorblattpaare lediglich ein Rotorblattpaar vorzusehen
und mit dem Motor 20 eine Art Heckmotor zu koppeln, beispielsweise
dadurch, daß unterhalb des Traggestelles 18 dieses Heckrotorelement
vorgesehen ist. Dieses Heckrotorelement ist dann so auszubilden, daß es
dem von dem Rotorblattpaar erzeugten Drehmoment entgegenwirkt.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, den Pilotensitz 42
insbesondere bei der Ausführung nach der Fig. 1 bzw. 2 mit einer
Kanzelhaube zu umgeben, damit der von den Rotorblattpaaren 25 und 26
erzeugte Abwind nicht den Piloten trifft.
Das erfindungsgemäße und erfinderische bei den beiden
Ausführungsformen wird darin gesehen, daß der Hubschrauber nicht mehr
mit der Verstellung des Anstellwinkels der Rotorblattpaare gesteuert
wird, sondern darin, daß die Steuerung mittels einer
Gewichtskraftverlagerung, beispielsweise des Gewichtes des Piloten
allein wie bei der Ausführung nach Fig. 2, oder des Piloten mit dem
Landegestell, wie bei der Ausführung nach Fig. 1.
Nachzutragen ist noch folgendes:
Während bei der Ausgestaltung nach der Fig. 2 nach Abstellen des Hubschraubers auf den Boden eine Verlagerung des Rotorsystems nicht erfolgt, besteht bei der Ausgestaltung nach der Fig. 1 die Gefahr, daß nach Abstellen des Motors und nach Auslaufen der Rotorplattpaare sich das Traggestell 18 nach vorne neigt, wodurch die Enden der Rotorblattpaare bzw. zumindest die Enden eines Rotorblattes auf den Boden zu liegen kommen.
Während bei der Ausgestaltung nach der Fig. 2 nach Abstellen des Hubschraubers auf den Boden eine Verlagerung des Rotorsystems nicht erfolgt, besteht bei der Ausgestaltung nach der Fig. 1 die Gefahr, daß nach Abstellen des Motors und nach Auslaufen der Rotorplattpaare sich das Traggestell 18 nach vorne neigt, wodurch die Enden der Rotorblattpaare bzw. zumindest die Enden eines Rotorblattes auf den Boden zu liegen kommen.
Und um dies zu verhindern, ist am Landegestell 12 eine Anschlagplatte 61
befestigt, auf der nach Beendigung des Fluges und Abstellen des Motors
das Rotorsystem abgelegt werden kann; das Traggestell 18 und damit die
beiden Antriebswellen 24 und 23, wie - was noch zu ergänzen ist - den
Antriebswellen 50 und 51 entsprechen, stellen sich mit den
Rotorblattpaaren unter einem Winkel zur Senkrechten ein. Eine ähnliche
Anschlagplatte 61 kann auch im vorderen Bereich vorgesehen werden;
hierbei ist dann zu beachten, daß zum Vorwärtsflug die senkrechte Achse
der Rotorblattpaare einen größeren Winkel mit der Vertikalen einnehmen
muß als für den Rückwärtsflug, demgemäß wäre die Anschlagplatte dann
etwas tiefer anzuordnen. Selbstverständlich befindet sich auch auf dem
Traggestell 18 ein Behälter 62 für Treibstoff. Die Bedienungsfunktionen
für den Antriebsmotor 20 sowie irgendwelche Instrumente, beispielsweise
Kompaß, Fahrtmesser, Höhenmesser, Variometer und dergleichen, werden
selbstverständlich am Bedienungshebel 27 bzw. 40/41 in Augenhöhe des
Piloten befestigt; der Gashebel befindet sich an den Handgriffen 28 bzw.
41 und ist so ausgebildet, wie der Gasgriff an einem Motorrad. In
gleicher Weise ist auch am Handgriff 28 bzw. 41 ein Betätigungsgriff zur
Betätigung der Kupplung 45 vorgesehen. Daß eine Batterie für die
elektrische Versorgung des Motors beim Anlassen vorgesehen ist, ist
selbstverständlich, diese Batterie ist in der Fig. 1 bzw. 2 nicht
gezeigt.
Claims (11)
1. Senkrecht startendes und landendes Luftfahrzeug, insbesondere
Hubschrauber, mit wenigstens einem Rotorblätterpaar, das von einem
Antriebsmotor unter Zwischenfügung eines Getriebes angetrieben wird, mit
einem Traggestell, an dem der Antriebsmotor, das Getriebe und das
wenigstens eine Rotorblattpaar aufgelagert ist, und mit einem
Pilotensitz, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Pilotensitz
(14, 42) gelenkig um zwei horizontal und senkrecht zueinander verlaufende
Achse am Traggestell (18, 30) aufgehängt ist und daß am Traggestell
(18, 39) ein Bedienungsgriff oder -hebel (40, 41) befestigt ist, über den
der Pilot wenigstens sein Gewicht relativ zum Traggestell verlagern
kann.
2. Luftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
gegenläufig sich um eine Achse drehende Rotorblätterpaare (25, 26)
vorgesehen sind, die von dem Motor (20, 35) angetrieben sind.
3. Luftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je ein
Rotorblätterpaar (25, 26) an je einer rohrförmigen Antriebswelle (23, 50;
24, 51) befestigt sind, welche Antriebswellen sich koaxial
durchdringen, und daß die Antriebswellen auf einer innerhalb der inneren
Antriebswelle (23/50) verlaufenden, an ihrem unteren Ende am Traggestell
befestigten Lagerstange gelagert sind, deren oberes Ende die
Rotorblattpaare überragt und gegebenenfalls eine Rettungseinrichtung
trägt.
4. Luftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Getriebe zwei miteinander fluchtende, jeweils
mit einer Antriebswelle (50, 51) verbundene Kegelzahnräder umfaßt, deren
Stirnflächen mit kleinerem Durchmesser gegeneinander gerichtet sind, und
daß beide Kegelzahnräder mit einem mit dem Motor gekuppelten dritten
Kegelzahnrad (48) kämmen, wobei der Kegelwinkel des dritten
Kegelzahnrades (48) dem Winkel alpha entspricht, den die Kegelflächen
der beiden sich gegenüberliegenden Kegelzahnräder (54, 56) zwischen sich
nehmen, so daß von dem dritten Kegelzahnrad das eine mit der äußeren
Antriebswelle (51) verbundene Kegelzahnrad (54) in einer Drehrichtung
und das andere, mit der innern Antriebswelle (50) verbundene
Kegelzahnrad (56) in der anderen Drehrichtung angetrieben wird.
5. Luftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Landegestell (18, 30) fest mit dem Traggestell
(39) verbunden ist.
6. Luftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Traggestell ein Rohr (39) ist, das die Antriebswellen (23, 50, 24, 51)
umfaßt, daß der Bedienungshebel (40, 41) an dem Rohr (39) befestigt ist,
und daß an dem Bedienungshebel der Pilotensitz (42) gelenkig aufgehängt
ist.
7. Luftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Landegestell (10) mit dem Pilotensitz (14) fest
verbunden und am Traggestell (18) gelenkig aufgehängt ist.
8. Luftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am
Landegestell (10) wenigstens ein Auflager (69) befestigt ist, welches
eine Fixierung des Traggestells (18) gegenüber dem Landegestell (12)
nach Abstellen des Motors (20) und Stillstand der Rotorblattpaare
(25, 26) gestattet.
9. Luftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am Landegestell (12) bzw. am Pilotensitz (14, 42)
eine Cockpithaube befestigt ist.
10. Verwendung eines Luftfahrzeuges nach einem der vorigen
Ansprüche als in der Landwirtschaft verwendbares Spritzluftfahrzeug.
11. Verwendung des Luftfahrzeuges nach einem der vorigen Anprüche
zur Inspektion von Überlandleitungen, Rohrleitungen und dergleichen.
Priority Applications (1)
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DE19873729231 DE3729231A1 (de) | 1987-09-02 | 1987-09-02 | Senkrecht startendes und landendes luftfahrzeug |
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DE19873729231 DE3729231A1 (de) | 1987-09-02 | 1987-09-02 | Senkrecht startendes und landendes luftfahrzeug |
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DE3729231A1 true DE3729231A1 (de) | 1989-03-16 |
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DE19873729231 Ceased DE3729231A1 (de) | 1987-09-02 | 1987-09-02 | Senkrecht startendes und landendes luftfahrzeug |
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