DE3727801A1 - Verfahren zum herstellen von rauchgasgips im zuge der rauchgasentschwefelung von kraftwerkskesselfeuerungen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von rauchgasgips im zuge der rauchgasentschwefelung von kraftwerkskesselfeuerungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Her
stellung von Rauchgasgips im Zuge der Rauchgasentschwefelung von
Kraftwerkskesselfeuerungen, bei dem das Rauchgas in einem Wasch
turm mit Kalk oder Kalkstein enthaltender Waschwassersuspension
behandelt wird und das dabei ausgewaschene Schwefeldioxid im Wasch
turmsumpf unter Zufuhr von Luftsauerstoff durch Oxidation sowie
durch Kristallisation in Calciumsulfatdiyhdrat-Kristalle überführt
wird, bei dem ein Kreislaufstrom aus dem Waschturmsumpf abgezogen
und über Zerstäuberdüsen dem Waschturm aufgegeben wird, sowie
ein weiterer Kristallsuspensionsstrom kontinuierlich aus dem Wasch
turmsumpf abgezogen und mittels Zyklonabscheider in einen Kristall
schlamm führenden Unterlauf und einen Feststoffeinanteile enthalten
den Oberlauf aufgespalten wird, wobei der Unterlauf entwässert,
Rauchgasgips abgezogen sowie der Klarlauf in den Waschturm zurück
geführt wird, und wobei der die Feststoffeinanteile enthaltende Ober
lauf ebenfalls in den Waschturm zurückgeführt wird. - Bei dem gat
tungsgemäßen Verfahren ist im Waschturmsumpf ein pH-Wert von 4
bis 6 eingestellt. Die Zugabe von Kalk oder Kalkstein kann im Rah
men des gattungsgemäßen Verfahrens an verschiedenen Stellen des
Waschturms erfolgen. So ist aus VGB Kraftwerkstechnik 63 (1983) 4,
Seite 335 bis 344 einerseits bekannt, eine Aufschlämmung von Kalk
stein im oberen Bereich des Waschturmes aufzugeben (vgl. Fig. 11)
andererseits ist es auch bekannt, Calciumhydroxid in Form von Kalk
milch in den Waschturmsumpf einzuführen (vgl. Fig. 8). Vorzugsweise
wird das Rauchgas im Gegenstrom gewaschen. Im Rahmen der Erfin
dung liegt es aber auch, das Rauchgas im Gleichstrom zur zerstäub
ten Waschwassersuspension zu führen.
Bei dem bekannten gattungsgemäßen Verfahren (VGB Kraftwerkstechnik
63 (1983 4, Seiten 335 bis 343) wird lediglich der Feststoffgehalt
im Waschturmsumpf konstant eingestellt, indem der Kristallsuspensions
strom taktweise oder über eine Pumpe kontinuierlich geregelt aus
dem Waschturmsumpf abgezogen und abgeschlämmt wird. Die abge
trennte Flüssigkeit wird in den Waschturm zurückgeführt. Der mit
geführte Kristallfeinanteil ist äußerst klein und liegt in der Größen
ordnung von etwa 1 Gew.%. Allerdings enthält der Oberlauf des Zy
klonabscheiders Feinstanteile im Kristallgrößenbereich von unter 10
µm, die auch in den Kreislaufstrom zurückgelangen, wo sie weiter
wachsen. Eine Steuerung der Korngröße der Calciumsulfatdihydrat-
Kristalle wird damit nicht durchgeführt. Der nach dem bekannten
gattungsgemäßen Verfahren hergestellte Rauchgasgips ist grobkörnig
und kann auf eine Restfeuchte von etwa 6 bis 7 Gew.% entwässert
werden. Die Körnung ist insbes. wesentlich gröber als das Kornspek
trum von Flugasche. Sowohl die Kornverteilung als auch das Wasser
bindevermögen ist nur in geringem Maße beeinflußbar. Die geringe
Kornfeinheit und die kleine Kristalloberfläche sind nachteilig bei
der Herstellung deponiefähiger oder verwertungsfähiger Mischungen
mit Flugasche. lnsbes. ist die Verfestigung der Mischungen aus Flug
asche, Gips und Waschwassersuspensionsanteilen nicht befriedigend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Ver
fahren anzugeben, bei dem ein Rauchgasgips mit großer Kornfeinheit
sowie großer Kornoberfläche und zwar mit genau einstellbarer Korn
größe der Calciumsulfatdihydrat-Kristalle hergestellt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß mindestens 10
Gew.% der in der Kristallsuspension enthaltenen Feststoffe einen Korn
durchmesser von weniger als 20 µm aufweisen und als Feststoffein
anteile im Oberlauf des Zyklonabscheiders mitgeführt werden, daß
aus dem Oberlauf ein Teilstrom abgetrennt und durch eine feststoff
freie Flüssigkeit ersetzt wird und dabei durch Steuerung der Teil
strommenge die Korngröße der abgezogenen Calciumsulfatdihydrat-
Kristalle eingestellt wird, wobei durch Drosselung der Teilstrommenge
feinere Calciumsulfatdihydrat-Kristalle sowie durch Vergrößerung der
Teilstrommenge größere Calciumsulfatdihydrat-Kristalle eingestellt
werden. - Erfindungsgemäß wird im Waschturmsumpf ein beachtlicher
Anteil an Feststoffen eingestellt, die kleiner sind als das dem Zy
klonabscheider zugeordnete Trennkorn. Der Erfindung liegt die über
raschende Erkenntnis zugrunde, daß unter dieser Voraussetzung die
Korngröße der aus der Waschwassersuspension abgetrennten Calcium
sulfatdihydrat-Kristalle sehr genau eingestellt werden kann, wenn
der Anteil der Feststoffe, die kleiner sind als der Trennkorndurch
messer des Zyklonabscheiders, im Waschturmsumpf gesteuert wird.
Die Erfindung nutzt dabei die Erkenntnis, daß sekundäre Keimbildung
der vorherrschende Keimbildungsmechanismus ist und die Keimbildungs
geschwindigkeit, d. h. die Anzahl der neu gebildeten Keime je Zeit
einheit in der Waschwassersuspension, durch die Häufigkeit und In
tensität der Kollisionen der Kristalle in der Suspension beeinflußbar
ist. Überraschenderweise kann der an sich bekannte Mechanismus
wirksam zur Steuerung der Kristallisation eingesetzt werden, wenn
das Kornspektrum in der Waschwassersuspension einen beachtlichen
Feinanteil aufweist. Beachtlicher Feinanteil meint, daß mindestens
10 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.%, der Feststoffe im Waschturm
sumpf so klein sind, daß sie von dem Zyklonabscheider nicht abge
trennt werden können. Die Steuerung des Feinanteils ist durch Ein
stellung und Anpassung des Trennkorndurchmessers möglich.
Die Steuerung der Teilstrommenge erlaubt eine sehr einfache Einstel
lung der Kornfeinheit. So wird die Kornfeinheit der abgetrennten
Calciumsulfatdihydrat-Kristalle größer, wenn die Teilstrommenge ver
größert wird und die Kornfeinheit kleiner, wenn eine kleinere Menge
des Teilstromes entnommen wird. Allein durch die Mengenregelung
ist sowohl eine Verstärkung als auch eine Abschwächung der den
Prozeß bestimmenden Keimbildungsgeschwindigkeit möglich. Die zah
lenmäßige Zuordnung zwischen Körnung des Rauchgasgipses einer
seits und den Feststoffeinanteilen in der Waschwassersuspension ande
rerseits ist allerdings von weiteren Faktoren, wie z. B. Fremdsalzen,
Strömungsführung und dergleichen abhängig und somit eine anlagen
spezifische Größe, die im Versuch allerdings leicht ermittelt werden
kann. Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Mög
lichkeiten der weiteren Ausbildung des Verfahrens. So sollen im all
gemeinen 20 bis 70 Gew.% der aus der Kristallsuspension mitgeführ
ten Feststoffe im Oberlauf des Zyklonabscheiders bleiben. Man kann
die im Teilstrom mitgeführten Feststoffe abtrennen und im Klarlauf
in den Waschturm zurückführen. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Teilstrom diskon
tinuierlich abgezogen wird, wobei Pausenintervalle und Abführinter
valle abwechseln, und daß der Mengenstrom im zeitlichen Mittel durch
Einstellung der Pausenintervalle gesteuert wird. Im Rahmen der Er
findung liegt es, dem aus den entwässerten Unterlauf des Zyklonab
scheiders bestehenden Klarlauf ebenfalls zur Beeinflussung der Kri
stallkorngröße der abgezogenen Calciumsulfatdihydrat-Kristalle men
gengesteuert zurückzuführen. Im Rahmen der Erfindung liegt es fer
nerhin, einen Teilstrom der aus dem Waschturmsumpf abgezogenen
Kristallsuspension vor Eintritt in den Zyklonabscheider abzuzweigen
und dem Klarlauf zuzuführen. Im Rahmen dieser Maßnahmen ermög
licht es das erfindungsgemäße Verfahren, die Wirkung von gelösten
Komponenten in der Waschwassersupension auf die Kristalltracht zu
beeinflussen. Dadurch werden die Steuerungsmöglichkeiten der Kri
stallisation noch erweitert. Es versteht sich, daß der dem Waschturm
aufzugebende Kalk oder Kalkstein mit einem Teilstrom des Oberlaufes
angemaischt werden kann. Es versteht sich fernerhin, daß die Ge
samtwasserbilanz des Verfahrens beachtet werden muß. Man kann
dem Waschturmsumpf silikatische Feinanteile zugeben. Besonders ge
eignet sind silikatische Feinanteile auf Basis Ton. Die Zugabe von
silikatischen Feinanteilen, z. B. Kaolin, kann sinnvoll sein, wenn
ein neuer Betriebszustand eingestellt werden soll. Durch die Zugabe
zusätzlicher Feststoffeinanteile wird die sekundäre Keimbildung ange
regt und die Einstellung des neuen stationären Zustandes beschleu
nigt.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Rauchgasgips
weist eine sehr große Kornfeinheit mit großer Oberfläche auf und
ist überraschenderweise sehr porös. In der Kristallform unterscheidet
sich der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Rauchgas
gips deutlich von den bekannten Produkten. Der erfindungsgemäß
hergestellte Rauchgasgips ist flockenförmig; keinesfalls sind die Kri
stalle grobkörnig, blättchenförmig oder nadelförmig, wie es in VGB
Kraftwerkstechnik 63 (1983) 4, Seiten 335 bis 344, Fig. 9, 15 und
16, dargestellt ist. Die Restfeuchtigkeit des mechanisch entwässerten
Rauchgasgipses beträgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren etwa
30% und ist damit wesentlich größer nach dem Stand der Technik.
Daraus leiten sich Vorteile ab. Die große Kornfeinheit mit großer
Oberfläche bewirkt eine hohe Verfestigung von Mischungen aus Flug
asche, Gips und Wasser aus der Rauchgasentschwefelungsanlage in
folge Zwickelfüllung. Im übrigen ist aufgrund der großen Oberfläche
eine außerordentlich große Reaktivität bei der chemischen Umsetzung
mit Bestandteilen der Flugasche gegeben und dadurch eine geringe
Auslaugung gewährleistet. Im Ergebnis weist der nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren hergestellte Rauchgasgips eine ausgezeichnete
Deponiefähigkeit auf. Die Einbindung von Salzen und Metallen ist
deutlich größer als bei Rauchgasgipsen, die nach dem bekannten
gattungsgemäßen Verfahren gewonnen werden. Auch die Druckfestigkeit
ist höher. Fernerhin ist im Vergleich zu Rauchgasgips, das nach
dem bekannten gattungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, aufgrund
der besonderen Produkteigenschaften eine weitergehende Verwertungs
möglichkeit für Flugasche/Gipsmischungen gegeben. Hinzukommt als
weiterer Vorteil, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgrund
der besseren Wasseraufnahme des Gipses eine abwasserfreie Fahrweise
möglich ist.
lm folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Die
einzige Figur zeigt das Verfahrensschema sowie die wesentlichen Kom
ponenten einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Das in der Figur dargestellte Verfahren dient zum Herstellen von
im wesentlichen aus Calciumsulfatdihydrat bestehendem Rauchgasgips
im Zuge der Rauchgasentschwefelung von Kraftwerkskesselfeuerungen.
Das Rauchgas 1 wird einem Waschturm 2 zugeführt und im Gegenstrom
mit Kalk oder Kalkstein enthaltender Waschwassersuspension 3 behan
delt. Dabei wird das im Rauchgas enthaltene Schwefeldioxid aufge
waschen. Das von SO2 befreite Rauchgas tritt nach einer Tropfenab
scheidung 4 am Waschturmkopf 5 aus. Die Waschwassersuspension
wird in einem ersten Kreislaufstrom 6 aus dem Waschturmsumpf 7
abgezogen und über Zerstäuberdüsen 8 dem Waschturm aufgegeben.
Im Ausführungsbeispiel wird Kalkstein als wässrige Aufschlämmung
9 im wesentlichen über Düsen 10, die im oberen Bereich des Wasch
turms angeordnet sind, aufgegeben. Im Rahmen des erfindungsge
mäßen Verfahrens liegt es aber auch, Aufschlämmungen von Kalk
oder Kalkstein dem Waschturmsumpf direkt zuzuführen. In einem sol
chen Fall wird die Waschwassersuspension in verschiedenen Etagen,
die sich über die gesamte Waschturmhöhe erstrecken, in den Wasch
turm eingeführt.
lm Waschturmsumpf 7 ist ein pH-Bereich von 4 bis 6 eingestellt. Fer
nerhin wird dem Waschturmsumpf Luftsauerstoff 11 zugeführt. lm
Waschturmsumpf wird durch Oxidation sowie durch Kristallisation
das ausgewaschene Schwefeldioxid in Calciumsulfatdihydrat-Kristalle
überführt.
Aus dem Waschturmsumpf 7 wird ein Kristallsuspensionsstrom 12 abge
zogen und einem Zyklonabscheider 13 zugeführt. In dem Zyklonab
scheider werden Calciumsulfatdihydrat-Kristalle, die größer sind als
das dem Zyklonabscheider zugeordnete Trennkorn, abgetrennt und
als Kristallschlamm im Unterlauf 14 des Zyklonabscheiders 13 ausge
führt. Im Ausführungsbeispiel sei angenommen, daß der Zyklonabschei
der mit einem Trennkorndurchmesser im Bereich von 10 bis 20 µm
betrieben wird, wobei ein Feststoffteilchen, das dem Trennkorndurch
messer entspricht, definitionsgemäß zu gleichen Anteilen in den Ober
lauf und in den Unterlauf gelangt. Der Kristallschlamm wird in einem
nachgeschalteten Eindicker 15, beispielsweise einem Vakuumtrommel
filter, mechanisch entwässert und als Rauchgasgips 16 abgezogen.
Der Oberlauf 17 des Zyklonabscheiders sowie der bei der mechanischen
Entwässerung des Kristallschlammes anfallende Klarlauf 18 werden
in den Waschturmsumpf 7 zurückgeführt. Über die Leitung 20 mit
Ventil 21 kann der Zyklonabscheider 13 gleichsam kurzgeschlossen
werden. Dadurch kann ein Teilstrom der aus dem Waschturmsumpf
7 abgezogenen Kristallsuspension vor Eintritt in den Zyklonabschei
der 13 abgezweigt und dem Klarstrom zugeführt werden. Daraus re
sultiert eine weitere Regelmöglichkeit.
Die Menge der Feinanteile im Waschturmsumpf 7 ist so eingestellt,
daß mindestens 10 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.%, der mitge
führten Feststoffe im Oberlauf 17 des Zyklonabscheiders 13 bleiben.
Sie werden im wesentlichen als Kristallkeime in den Waschturmsumpf
7 zurückgeführt. Die Konzentration der Feststoffeinanteile im Wasch
turmsumpf beeinflußt die Körnung des bei dem Verfahren hergestellten
Rauchgasgipses. Eine größere Anzahl von Kristallkeimen regt eine
sekundäre Keimbildung in der Waschwassersuspension an und führt
zu einer größeren Kornfeinheit des Rauchgasgipses 16. Entsprechend
wird der Rauchgasgips 16 grober, wenn die sekundäre Keimbildung
reduziert wird, indem die Anzahl der Kristallkeime in der Waschwas
sersuspension reduziert wird. Bei dem im Ausführungsbeispiel darge
stellten Verfahren wird die Körnung des Rauchgasgipses 16 mit Hilfe
eines aus dem Oberlauf 17 des Zyklonabscheiders abgeführten Suspen
sionsregelstroms 19 genau eingestellt. Die Menge des Suspensions
regelstroms 19 wird entsprechend der Körnung des Rauchgasgipses
16 angepaßt. Zur Einstellung eines feineren Rauchgasgipses wird
die abgetrennte Menge gedrosselt, zur Einstellung eines groberen
Produktes erhöht. Im stationären Betriebszustand ist auch eine ab
wasserfreie Fahrweise möglich. Nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung wird der Suspensionsregelstrom 19 diskontinuierlich
abgeführt und die Menge durch Einstellung der lntervallzeiten ge
regelt. Eine weitere im Ausführungsbeispiel allerdings nicht darge
stellte Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, daß der aus dem
Oberlauf abgetrennte Suspensionsregelstrom aufkonzentriert und der
abgezogene Klarlauf in den Waschturmsumpf zurückgeführt wird. Da
durch besteht die Möglichkeit, die Zusammensetzung der gelösten
Komponenten in der Waschwassersuspension zu beeinflussen. lm Rahmen
der Erfindung liegt es auch, daß der dem Waschturm aufzugebende
Kalk oder Kalkstein mit einem Teilstrom des Oberlaufes angemaischt
wird. Eine weitere, in der Figur ebenfalls nicht dargestellte erfin
dungsgemäße Maßnahme besteht darin, dem Waschturmsumpf silikatische
Feinanteile, insbesondere auf Basis Ton, zuzugeben. Dadurch kann
die Einstellung eines neuen stationären Betriebszustandes beschleunigt
werden.
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen von Rauchgasgips im Zuge der Rauchgas
entschwefelung von Kraftwerkskesselfeuerungen, bei dem das Rauch
gas in einem Waschturm mit Kalk oder Kalkstein enthaltender Wasch
wassersuspension behandelt wird und das dabei ausgewaschene Schwe
feldioxid im Waschturmsumpf unter Zufuhr von Luftsauerstoff durch
Oxidation sowie durch Kristallisation in Calciumsulfatdihydrat-Kristal
le überführt wird, bei dem ein Kreislaufstrom aus dem Waschturm
sumpf abgezogen und über Zerstäuberdüsen dem Waschturm aufgege
ben wird, sowie ein weiterer Kristallsuspensionsstrom kontinuierlich
aus dem Waschturmsumpf abgezogen und mittels Zyklonabscheider
in einen Kristallschlamm führenden Unterlauf und einen Feststoffein
anteile enthaltenden Oberlauf aufgespalten wird, wobei der Unterlauf
entwässert, Rauchgasgips abgezogen sowie der Klarlauf in den Wasch
turm zurückgeführt wird, und wobei der die Feststoffeinanteile ent
haltende Oberlauf ebenfalls in den Waschturm zurückgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
10 Gew.% der in der Kristallsuspension enthaltenen Feststoffe einen
Korndurchmesser von weniger als 20 µm aufweisen und als Feststoff
feinanteil im Oberlauf des Zyklonabscheiders mitgeführt werden, daß
aus dem Oberlauf ein Teilstrom abgetrennt und durch eine feststoff
freie Flüssigkeit ersetzt wird und dabei durch Steuerung der Teil
strommenge die Korngröße der abgezogenen Calciumsulfatdihydrat-
Kristalle eingestellt wird, wobei durch Drosselung der Teilstrommenge
feinere Calciumsulfatdihydrat-Kristalle sowie durch Vergrößerung der
Teilstrommenge größere Calciumsulfatdihydrat-Kristalle eingestellt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 20 bis
70 Gew.% der in der Kristallsuspension mitgeführten Feststoffe im
Oberlauf des Zyklonabscheiders bleiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die im Teilstrom mitgeführten Feststoffe abgetrennt und der Klarlauf
in den Waschturm zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Teilstrom diskontinuierlich abgezogen wird, wobei
Pausenintervalle und Abführintervalle abwechseln, und daß der Men
genstrom im zeitlichen Mittel durch Einstellen der Pausenintervalle
gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der aus dem entwässerten Unterlauf des Zyklonabschei
ders bestehende Klarlauf ebenfalls zur Beeinflussung der Kristallkorn
größe der abgezogenen Calciumsulfatdihydrat-Kristalle mengengesteuert
geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
strom der aus dem Waschturmsumpf abgezogenen Kristallsuspension
vor Eintritt in den Zyklonabscheider abgezweigt und dem Klarlauf
zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der dem Waschturm aufzugebende Kalk oder Kalkstein
mit einem Teil des in den Waschturm zurückgeführten Oberlaufs des
Zyklonabscheiders angemaischt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Waschturmsumpf silikatische Feinanteile zugegeben
werden.
Priority Applications (1)
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DE19873727801 DE3727801A1 (de) | 1986-09-20 | 1987-08-20 | Verfahren zum herstellen von rauchgasgips im zuge der rauchgasentschwefelung von kraftwerkskesselfeuerungen |
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Publications (2)
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Owner name: RWE ENERGIE AG, 4300 ESSEN, DE |
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Owner name: GEBHARD, GEORG, DR.RER.NAT., 5226 REICHSHOF, DE |
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