DE3725175A1 - Verfahren zum entkohlenden gluehen von metallteilen - Google Patents
Verfahren zum entkohlenden gluehen von metallteilenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
- C21D1/74—Methods of treatment in inert gas, controlled atmosphere, vacuum or pulverulent material
- C21D1/76—Adjusting the composition of the atmosphere
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D3/00—Diffusion processes for extraction of non-metals; Furnaces therefor
- C21D3/02—Extraction of non-metals
- C21D3/04—Decarburising
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum entkohlenden
Glühen von Metallteilen mittels eines Reaktionsgases.
Entkohlendes Glühen wird häufig in exotherm hergestellten,
wasserhaltigen Reaktionsgasen, in Endogas-Luft-Gemischen,
in Stickstoff-Methanol-Luft-Gemischen oder in
angefeuchtetem Formiergas durchgeführt. Dabei ist die
Herstellung der wasserhaltigen Reaktionsgase mit exakt
definiertem Wasseranteil nicht ohne größeren Aufwand
möglich, da Wasser unter Normalbedingungen in flüssiger
Form vorliegt. Auch die Herstellung der anderen
Reaktionsgase erfordert spezielle Einrichtungen, z.B.
einen Gasgenerator zur Lieferung des Endogases oder
spezielle Einrichtungen zur Methanolzugabe.
Der Erfindung liegt daher die Zielsetzung zugrunde, ein
Verfahren zum entkohlenden Glühen von Metallteilen
anzugeben, das einfach und exakt regelbar durchgeführt
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem
Reaktionsgas als entkohlendes Additiv Distickstoffoxid
(N2O) zugemischt wird.
Die Verwendung des bisher auf diesem Fachgebiet nicht
benutzten Distickstoffoxids (Lachgas) hat besondere
Vorteile, da dies unter Normalbedingungen gasförmig in
Flaschen zur Verfügung steht. Es kann mit bekannten
gastechnischen Elementen problemlos entnommen, exakt
dosiert und einem Trägergas zugemischt werden. Die
Herstellung eines Distickstoffoxidreaktionsgases ist also
problemlos möglich. Auch die entkohlende Wirkung dieses
Reaktionsgases entsprechend der Reaktion
Fe₃C + N₂O → Fe + CO + N₂
genügt den praktischen Anforderungen. Eisenkarbid wird mit
Distickstoffoxid unter Kohlenmonoxidbildung zu Eisen und
Stickstoff umgesetzt.
In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung
wird die N2O-Zugabe zum Reaktionsgas durch Messung des
CO-Gehalts des Abgases geregelt. Aus der obengenannten
Reaktionsgleichung erkennt man, daß Kohlenmonoxid bei der
Entkohlungsreaktion entsteht. Dieses Kohlenmonoxid stellt
einen Indikator für die aus dem Material kommende Menge an
Kohlenstoff dar und kann als Bestandteil des Abgases
gemessen werden. Dieser Meßwert ist somit als
Regelparameter für die N2O-Zugabe verwendbar. Sinkt die
CO-Emmission bei andauernder N2O-Zugabe unter einen
vorgebenen Wert, so wird die N2O-Zugabe auf Null
geregelt. Diese Regelung ist eine verhältnismäßig einfach
zu realisierende und ökonomische Möglichkeit eine
Entkohlungsbehandlung durchzuführen.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
besteht aus einem in der Abgasleitung oder in einer
speziellen Absaugleitung angeordneten, den CO-Gehalt
messenden Gasanalysator, der an eine Regeleinheit
angeschlossen ist, die die N2O-Zufuhr in den Ofen
mittels eines Stellgliedes regelt.
Zur genauen Einstellung bestimmter Mengen und zur
Reproduktion und Kontrolle der Wärmebehandlung ist sowohl
in der Zuleitung für den Hauptteil des Reaktionsgases als
auch in der Zuleitung für das N2O ein Durchflußmesser
angeordnet.
Besondere Vorteile ergeben sich bei der Anwendung des
Verfahrens auf das Glühen von siliziumhaltigen
Metallteilen. Beim Glühen von siliziumhaltigen
Metallteilen mit Wasser als Entkohlungsmittel besteht die
Gefahr, daß mit dem Wasser des Reaktionsgases und dem
Silizium des Werkstücks an der Oberfläche des Metallteils
Kieselsäure entsteht und so eine Siliziumoxidhaut gebildet
wird, die den Entkohlungsvorgang stoppt. Diese Gefahr wird
durch die Verwendung von N2O als entkohlendes Additiv
von vorneherein ausgeschaltet.
Im folgenden wird anhand der schematischen Skizze ein
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
erläutert.
Die Figur zeigt eine Funktionsskizze Regelung einer
Entkohlungsatmosphäre mit Distickstoffoxid.
In einen Ofen 1 mündet eine Zufuhrleitung 4, in die die
Zuleitung 5 und die Verbindungsleitung 6 münden. In der
Zuleitung 5 ist ein Regulierventil 7 und ein
Durchflußmesser 8 angeordnet. Das Abgas verläßt den
Ofen 1 über eine Abgasleitung 11, in der ein Gasanalysator
12 angeordnet ist, der den CO-Gehalt des Abgases
ermittelt. Der Gasanalysator 12 ist mit einer Regeleinheit
13 verbunden, die ein Stellglied 14 ansteuert. Über eine
Zuleitung 15, in der ebenfalls ein Durchflußmesser 16
angeordnet ist, wird dem Stellglied 14 N2O zugeführt,
das dann über die Verbindungsleitung 6 weitergeleitet und
mit dem Trägergas zusammengeführt wird.
Zur Durchführung des Verfahrens wird eine bestimmte
Trägergasmenge, die z.B. aus 95% Stickstoff und 5%
Wasserstoff gebildet sein kann, mit Hilfe des
Regulierventils 7 eingestellt. Dieser Trägergasmenge wird
zunächst eine feste Menge N2O-Additiv zugemischt, die
etwa 0.5 bis 1 Vol-% der Trägergasmenge beträgt. Das den
Ofen verlassende Gasgemisch enthält im folgenden einen
ansteigenden CO-Gehalt. Je nach gewünschter Entkohlung
kann nun mit Hilfe der Regeleinheit eine
Entkohlungsbehandlung gefahren werden, die entweder
zunächst die N2O-Additivzugabe noch erhöht und auf ein
höheres CO-Niveau einstellt oder die die anfangs gewählte
Zugabemenge beibehält. Sinkt nach einer gewissen
N2O-Zugabezeit die CO-Emission unter einen vorgegebenen
Wert, so wird die N2O-Zugabe auf Null geregelt. Ebenso
ist auch die Zugabe von N2O für eine vorbestimmte Zeit
möglich. Man besitzt also mit einer solchen Anordnung die
Möglichkeit, verschiedenste entkohlende Wärmebehandlungen
exakt, einfach und sparsam durchzuführen.
Claims (5)
1. Verfahren zum entkohlenden Glühen von Metallteilen
mittels eines Reaktionsgases, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Reaktionsgas als entkohlendes Additiv
Distickstoffoxid (N2O) zugemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die N2O-Zugabe zum Reaktionsgas mittels des
CO-Gehalts des Abgases geregelt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 und 2 mit einem Ofen, in den eine
Zufuhr- und eine Abgasleitung münden, gekennzeichnet
durch einen in der Abgasleitung (11) oder in einer
speziellen Absaugleitung angeordneten, den CO-Gehalt
messenden Gasanalysator (12), der an eine Regeleinheit
(13) angeschlossen ist, die die N2O-Zufuhr in den
Ofen (1) mittels eines Stellglieds (14) regelt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Zuleitung 5 für den Hauptteil des
Reaktionsgases und in der Zuleitung 12 für das N2O
jeweils ein Durchflußmesser angeordnet ist.
5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 auf
das entkohlende Glühen von siliziumhaltigen
Metallteilen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873725175 DE3725175A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Verfahren zum entkohlenden gluehen von metallteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873725175 DE3725175A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Verfahren zum entkohlenden gluehen von metallteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3725175A1 true DE3725175A1 (de) | 1989-02-09 |
Family
ID=6332656
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873725175 Withdrawn DE3725175A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Verfahren zum entkohlenden gluehen von metallteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3725175A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3042967A1 (de) * | 2015-01-08 | 2016-07-13 | Linde Aktiengesellschaft | Gasmischung und Verfahren zur Steuerung des Kohlenstoffpotenzials einer Ofenatmosphäre |
-
1987
- 1987-07-29 DE DE19873725175 patent/DE3725175A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3042967A1 (de) * | 2015-01-08 | 2016-07-13 | Linde Aktiengesellschaft | Gasmischung und Verfahren zur Steuerung des Kohlenstoffpotenzials einer Ofenatmosphäre |
WO2016110450A1 (en) * | 2015-01-08 | 2016-07-14 | Linde Aktiengesellschaft | Gas mixture and method for controlling a carbon potential of a furnace atmosphere |
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