DE3716038A1 - Sitz fuer fahrzeuge, insbesondere personenkraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Sitz für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraft­ fahrzeuge, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Insbesondere für die Rückhaltung von Kindern auf den Rücksitzbänken von Personen­ kraftfahrzeugen ist es bereits bekannt, spezielle, beispielsweise als Tische oder dgl. ausgebildete Rückhalteelemente zu verwenden, die beispielsweise mittels Haltegurten oder dgl. an der Rücksitzbank befestigt werden. Es erfordert jedoch einen besonderen Aufwand, diese zur Rückhaltung der Kinder vorgesehenen Rück­ halteelemente dann, wenn der Sitzplatz beispielsweise für einen erwachsenen Fahrzeuginsassen benutzt werden soll, im Fahrzeug zu verstauen.

Aus der EP-OS 3 354 ist es daher bereits bekannt, die Rückhaltevorrichtung durch ein aus dem Sitz heraus bewegbares Teil zu bilden. Dabei kann die Rückhaltevor­ richtung die Form eines U-förmigen, das Kind in der Rückhaltestellung umschlie­ ßenden Bügels aufweisen, der im nicht aus der Sitzbank herausbewegten Zustand einen Teil der Rückenlehne bildet. Bei dieser bekannten Ausführung wird der U-förmige Bügel entweder aus der Rückenlehne herausgezogen, wobei in der Aus­ gangsstellung der hinter der Rückenlehne befindliche Kofferraum des Fahrzeugs entsprechend beeinträchtigt ist, oder aber der U-förmige Bügel bildet in der Aus­ gangsstellung der Sitzbank eine die Rückenlehne überragende Kopfstütze, wobei ein aufwendiger Schwenkmechanismus erforderlich ist, der zudem die bei einem Rückhaltefall auftretenden erheblichen Belastungen aufzunehmen in der Lage sein muß.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, einen Sitz für Fahrzeuge der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, der auf einfache und möglichst wenig aufwendige Weise die Bereitstellung eines günstig unterzubringenden Kinderrückhaltesystems ermöglicht.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich gemäß dem Kennzeichen des Patentan­ spruchs 1. Erfindungsgemäß wird also das Kinderrückhalteelement durch einen aus der Rückenlehne herausnehmbaren Teil des Polsters gebildet, das im wesent­ lichen durch rechtwinklige Faltung zu dem Rückhalteelement umgeformt und dann auf dem Sitzkissen, beispielsweise mit Hilfe des dem Sitz zugeordneten Sicherheitsgurtes, gehalten werden kann, wobei die das Polsterteil aufnehmende Ausnehmung der Rückenlehne zugleich zur seitlichen Rückhaltung des auf dem Sitz sitzenden Kindes herangezogen werden kann. Weitere zweckmäßige Ausge­ staltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

In der Zeichnung sind zwei schematische Ausbildungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die im folgenden näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 eine seitliche Ansicht einer Rücksitzbank eines Personenkraft­ fahrzeugs mit dem erfindungsgemäß aus der Rückenlehne heraus­ bewegbaren, das Kinderrückhalteelement bildenden Polsterteil in der Ausgangsstellung,

Fig. 2 eine Ansicht eines Sitzes der Rücksitzbank von vorn mit einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Sitzes gemäß dieser ersten Variante in der Kinderrückhaltestellung,

Fig. 4 eine Draufsicht auf das Rückhalteelement nach dieser ersten Ausführungsvariante,

Fig. 5 eine der Fig. 2 analoge Ansicht eines Sitzes mit einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 6 eine der Fig. 3 ähnliche Seitenansicht des mit der zweiten Aus­ führungsvariante ausgestatteten Sitzes in der Kinderrückhaltestellung und

Fig. 7 eine Ansicht dieser zweiten Ausführungsform des Kinderrückhalte­ elements in einer Ansicht von vorn.

In der Fig. 1 der Zeichnung, die im Prinzip für beide Ausführungsformen der erfindungsgemäßen, in der Zeichnung gezeigten Kinderrückhalteelemente gelten kann, ist mit 1 die Rücksitzbank eines herkömmlichen Personenkraftfahrzeugs angedeutet, die im wesentlichen aus einem auf einer Bodengruppe 3 des Fahr­ zeugrahmens gehaltenen Sitzkissen 2 sowie einer insgesamt mit 4 bezeichneten Rückenlehne besteht, an deren oberen Ende eine integrierte Kopfstütze 5 vorge­ sehen sein kann. In der Rückenlehne 4 ist nun in einer Aussparung 8 unter Bildung eines Respolsters 7 ein im wesentlichen ebenes Polsterteil 6 gehalten, das für den Fall, daß auf dem Sitz 1 ein Kind mitgeführt werden soll, herausgenommen und durch einfaches Falten zu einem speziellen Kinderrückhalteelement 10 (Fig. 3) umgewandelt werden kann. Die Notwendigkeit der Verwendung eines solchen speziellen Kinderrückhalteelementes ist insbesondere in den Fällen gegeben, in denen die dem Sitz zugeordneten, vorzugsweise aus Sicherheitsgurten bestehenden Sicherheitseinrichtungen zur Rückhaltung des Kindes nicht geeignet sind. Dieses ebene Polsterteil 6 weist mehrere Polsterabschnitte auf, denen jeweils durch Gelenke verbundene, schalenförmige Rahmen 9 a bis 9 c zugeordnet sind. Diese Rahmen sollen die Faltung zur Bildung des Kinderrückhalteelementes erleichtern.

In den Fig. 2 bis 4 und 5 bis 7 sind zwei verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die sich jeweils in der Form und Anordnung der einzelnen Polsterabschnitte unterscheiden. So weist das in der Fig. 2 gezeigte erste Aus­ führungsbeispiel ein insgesamt C-förmiges ebenes Polsterteil 6 auf, das aus einem mittleren 11 b und zwei am oberen und unteren Ende angeordneten endseitigen Polsterabschnitten 11 a und 11 c besteht, die jeweils um horizontale Faltkanten 14 zur Bildung des in den Fig. 3 und 4 mit 10 bezeichneten im Prinzip U-förmigen Halteelements gefaltet werden können. Die endseitigen Polsterabschnitte 11 a und 11 c bilden dabei gleichzeitig auch die Fußteile des Rückhalteelements 10, mit denen dieses auf dem Sitzkissen 2 aufliegt und die zugleich das zurückzuhal­ tende Kind von der Seite umschließen. Ein solches auf dem Sitzkissen 2 sitzendes, in der Zeichnung nicht weiter dargestelltes Kind kann dabei mit dem Rücken in die für die Aufnahme des ebenen Polsterteils 6 vorgesehene und jetzt freige­ wordene Ausnehmung 8 hineinragen, so daß die nach Herausnahme des ebenen Polsterteils 6 stehenbleibenden seitlichen Restpolsterteile 13 a und 13 b der Rücken­ lehne zugleich als Seitenrückhalteelemente für das Kind, zum Beispiel im Falle eines Seitencrashs, wirkungsvoll herangezogen werden können.

Wie insbesondere aus der Fig. 4 der Zeichnung hervorgeht, befinden sich die Polsterschichten des Rückhalteelementes 10 auf der dem Kind zugewandten Seite, während die schalenförmigen Rahmen 9 a bis 9 c auf seiner Außenseite liegen. Der Rahmen 9 b des an der Vorderseite liegenden Mittelteils 11 b des Rückhalte­ elementes 10 kann dabei, wie aus der Fig. 3 näher ersichtlich ist, eine Ausnehmung 18 zur Halterung und Führung eines dem Sitz zugeordneten und unter Verwendung eines herkömmlichen Gurtschlosses am Sitz befestigbaren Sicherheitsgurtes 12 aufweisen. Mit Hilfe dieses Sicherheitsgurtes, der im Rückhaltefall die auf den Körper des Kindes großflächig übertragenen Rückhaltekräfte aufnimmt, kann das Rückhalteelement 10 also sicher auf dem Sitz befestigt werden.

Bei der in den Fig. 5 bis 7 gezeigten Ausführung weist das ebene Polsterelement 6′ die Form eines auf dem Kopf stehenden T auf. Dessen Mittelteil besteht aus drei Polsterabschnitten 11 a′ bis 11 c′ die wieder jeweils um horizontal liegende Faltkanten 14′ U-förmig gefaltet werden können. Die beiden Seitenteile 11 d′ und 11 e′ sind demgegenüber um vertikale Faltkanten 16 entgegen der Faltung der Mittelteile faltbar, so daß sich als Ergebnis ein in den Fig. 6 und 7 gezeigtes tischförmiges Rückhalteelement 10′ ergibt, dessen mittlerer Polsterabschnitt 11 b′ am Oberkörper des kindlichen Fahrzeuginsassen anliegt, während der Polsterabschnitt 11 a′ als vor dem Kind befindliches Tischelement und das Polsterelement 11 c′ als die Oberschenkel des Kindes rückhaltendes Element dient, wobei der unterhalb des Polsterelementes 11 c′ liegende Raum 17 durch die Seitenteile 11 d′ und 11 e′ begrenzt wird. An dem Rahmenteil 9 b′ des mittleren Polsterabschnitts 11 b′ kann wiederum eine Ausnehmung 18′ zur Aufnahme und Führung eines dem Sitz zugeordneten Sicherheitsgurtes 12 vorgesehen sein, mit dem das Rückhalteelement 10′ auf dem Sitz gehalten wird. Mit 15 sind noch Stützen zur Verbindung der Polsterabschnitte 11 a′ und 11 c′ angedeutet, die eine Stabilisierung des durch die Faltung gebildeten tischförmigen Rückhalteelements 10′ bieten. Erneut bieten die bei der Herausnahme des ebenen Polsterteils 6′ verbleibenden Restpolsterteile 13 a′ der Rückenlehne 4′ seitliche Rückhaltepolster für auf dem Sitzkissen 2 sitzendes und mit dem Rücken in die Aussparung 8 hineinragendes Kind.

Wie in der Zeichnung nicht weiter gezeigt ist, im Prinzip aber durchaus möglich ist, können in den die Fußteile der Kinderrückhalteelemente 10 bzw. 10′ bildenden Polsterabschnitten 11 a und 11 c bzw. 11 e′ und 11 d′ versenkbare Stützen angeordnet sein, die zum Zwecke der Anpassung der Höhe des Kinderrückhalteelements 10 bzw. 10′ herausziehbar sind. In dieser herausgezogenen Stellung müßten dann diese Stützen arretierbar sein.

Der wesentliche Vorteil, der mit der Erfindung erreicht wird, besteht darin, daß keine besondere, im Fahrzeug mitzuführende Kinderrückhalteeinrichtung vorzusehen ist, sondern daß im Bedarfsfall ein Teil der Rückenlehne eines oder mehrerer Sitze beispielsweise der Rücksitzbank des Fahrzeugs zur Bildung eines Kinderrück­ halteelements herangezogen werden können. Dabei erfolgt die Bildung des Rück­ halteelements durch einfache Faltung eines aus der Rückenlehne herausnehmbaren ebenen Polsterteils, das den einzelnen, das Rückhalteelement bildenden Polster­ abschnitten entsprechende schalenförmige Rahmenteile aufweist. Im Ausgangszustand ist das Rückhalteelement Teil der Rückenlehne, so daß es ohne Beeinträchtigung des Fahrgastraumes oder des Komforts von auf der Rücksitzbank sitzenden erwachsenen Fahrzeuginsassen sowie ohne eine Beeinträchtigung des Stauraums des Fahrzeugs mitgeführt werden kann. Zur Bildung der Rückhaltevorrichtung durch im wesent­ lichen rechtwinklige Faltung der einzelnen Polsterabschnitte des Polsterteiles können dabei einfache Scharniere zwischen den schalenförmigen Rahmenteilen ausreichen.

Claims (6)

1. Sitz für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftfahrzeuge, mit einem Sitzkissen und einer Rückenlehne sowie mit einem aus der Sitzkontur herausbewegbaren, als Rückhaltevorrichtung für ein auf dem Sitz sitzendes Kind verwendbaren Sitzteil, dadurch gekennzeichnet, daß das herausbewegbare Sitzteil (6) aus einem ebenen Teil des Polsters der Rückenlehne (4) besteht, das zu einem auf dem Sitzkissen (2) vor dem Kind haltbaren Rückhalteelement (10) falt­ bar ist, wobei die zur Aufnahme des herausbewegbaren Sitzteils (6) vorge­ sehene Ausnehmung (8) der Rückenlehne (4) zur seitlichen Rückhaltung des auf dem Sitz sitzenden Kindes ausgebildet ist.

2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückhalteelement (10) durch einen dem Sitz (1) zugeordneten Sicherheitsgurt (12) auf dem Sitzkissen (2) gehalten ist.

3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Rücken­ lehne (4) herausbewegbare ebene Polsterteil (6) aus mehreren miteinander in Verbindung stehenden, jeweils einen gestaltsfesten Rahmen (9) aufweisenden, gegeneinander faltbaren Polsterabschnitten (11) besteht.

4. Sitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das ebene Polsterteil (6) C-förmig aus einem Mittelteil (11 b) und zwei im wesentlichen rechtwinklig dazu verlaufenden Endteilen (11 a, 11 c) besteht und daß die Endteile gegenüber dem mittleren Teil um zueinander parallele Kanten (14) in zum Mittelteil senkrecht verlaufende Stellungen zur Bildung eines U-förmig das Kind umgebenden Rückhalteelements (10) faltbar sind.

5. Sitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das ebene Polsterteil (6′) T-förmig aus einem drei Polsterabschnitte aufweisenden Mittelteil (11 a′, 11 b′, 11 c′) und an dessen Spitze angebrachten Querteilen (11 d′, 11 e′) besteht, wobei die Querteile um parallel zur Längsachse verlaufende Faltkanten (16) U-förmig faltbar sind und die endseitigen Polsterabschnitte (11 a′, 11 c′) des Mittelteils um zwei senkrecht zur Längsachse verlaufende Faltkanten (14′) entgegen der Faltung der Querteile zur Bildung eines tischartigen Rückhalteelements (10′) faltbar sind.

6. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Polsterabschnitten (11 a, 11 c; 11 d′, 11 e′), die die das Rückhalteelement (10; 10′) auf dem Sitzkissen (2) abstützenden Fußteile bilden, versenkbare Stützen gehalten sind.