DE3710146A1 - Verfahren zum verschliessen und/oder abdichten von oeffnungen, hohl- oder zwischenraeumen bei auf formzylindern aufgebrachten druckplatten - Google Patents
Verfahren zum verschliessen und/oder abdichten von oeffnungen, hohl- oder zwischenraeumen bei auf formzylindern aufgebrachten druckplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschließen und/oder Abdichten
von Öffnungen, Hohl- oder Zwischenräumen, wie sie sich beim Aufbringen von
Druckplatten auf Formzylinder, insbesondere im Bereich der End- oder
Randabschnitte der Druckplatten, ergeben, mittels einer Dicht- bzw.
Verschlußmasse. Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere geeignet
für das Verschließen und/oder Abdichten derartiger Öffnungen, Hohl- oder
Zwischenräume bei auf Formzylindern aufgebrachten Tiefdruckplatten.
Für die Herstellung von Rotationsdruckformen ist es bekannt, Formzylinder
mit flachen Druckplatten zu umwickeln und diese auf den Formzylindern in
geeigneter Weise, beispielsweise durch Verkleben, magnetisch oder
mechanisch mittels geeigneter Halte- und Spannelemente, zu befestigen.
Hierbei können nur eine Druckplatte oder auch mehrere Druckplatten
hinter- und/oder nebeneinander auf die Oberfläche eines Formzylinders
aufgebracht werden. Dieser Methode zur Herstellung von Rotations
druckformen kommt insbesondere beim Rotationstiefdruck wegen der einfachen
und kostensparenden Herstellung und Handhabung von Tiefdruckwickelplatten
zunehmend Bedeutung zu. Die Tiefdruckwickelplatten werden dabei
vorzugsweise durch Umkanten eines oder beider ihrer Endabschnitte und
Einhängen dieser ungekanteten Bereiche in eine hierfür vorgesehene Nut des
Formzylinders unter gleichzeitigem Spannen der Tiefdruckwickelplatte auf
den Formzylinder aufgebracht.
Beim Aufbringen von flachen Druckplatten auf einen Formzylinder ergibt
sich zwischen den gegenüberliegenden, gegebenenfalls umgekanteten, Enden
bzw. Endbereichen einer Druckplatte oder, wenn mehrere Druckplatten auf
einem Formzylinder hinter- und/oder nebeneinander aufgebracht sind,
zwischen den aneinanderstoßenden Kanten der End- und/oder Seitenbereiche
der Druckplatten eine Unterbrechung der Druckfläche auf dem Formzylinder
in Form von Spalten, Spannschlitzen oder sonstigen Zwischen- oder Hohl
räumen. Solche beim Aufbringen von Druckplatten auf Formzylinder sich
bildenden Öffnungen oder Zwischenräume müssen in geeigneter Weise
verschlossen werden, um ein Eindringen von Druckfarbe zu vermeiden, was
beispielsweise zum Lösen der Verklebung der Druckplatte auf dem Form
zylinder oder, insbesondere beim Tiefdruck, zum Spritzen der Druckfarbe
und zum unerwünschten Abdruck der Spalte führen kann, und auch um einen
ruhigen Rakellauf zu gewährleisten und dadurch eine Beschädigung der Rakel
und Druckformoberfläche zu verhindern. Auch an den
Formzylinderstirnflächen können zwischen der Formzylinderoberfläche
und den Seitenbereichen der aufgebrachten Druckplatte oder zwischen
Druckformoberfläche und dem Druckzylinder seitlich beigestellten, die
Druckoberfläche begrenzenden Metallringen, wie es im Rotationstiefdruck in
aller Regel üblich ist, Öffnungen und Zwischenräume entstehen, die zur
Vermeidung von Problemen beim Druck gegen das Eindringen von Druckfarbe
oder auch aus sonstigen Gründen abgedichtet werden müssen.
Es ist schon vorgeschlagen worden, die beim mechanischen Aufspannen von
Tiefdruckwickelplatten auf Formzylinder entstehenden Spalte oder Spann
schlitze mittels Dichtstreifen, -bändern oder -schnüren aus elastischen
oder plastisch verformbaren Materialien zu verschließen (vgl. z.B.
US-A-20 56 991, US-A-22 85 116, DE-A-25 45 124 oder DE-A-26 33 445).
Dieses Verfahren zum Spaltverschluß ist nur begrenzt anwendbar, bezüglich
seiner Ausführung aufwendig und bereitet darüber hinaus wegen der
Anpassung der Dichtprofilleisten an die Form der zu schließenden Öffnung
oder Fuge und einer eventuell notwendigen nachträglichen Oberflächen
bearbeitung häufig größere Schwierigkeiten.
Ferner ist bekannt, die Spalte, Spannschlitze oder sonstigen Öffnungen und
Zwischenräume, die beim Aufbringen von Druckplatten auf Formzylinder
gebildet werden, durch Verfüllen mit Materialien, die erst durch chemische
Reaktion, Hitze, Trocknen oder dergleichen den für ihre Funktion
erforderlichen Zustand erreichen, wie z.B. Klebstoffen, Thermoplasten,
Schmelzklebern, wärme- oder lichthärtbaren Reaktionsharzen
oder -schaumstoffen oder flüssigen photopolymerisierbaren Massen, zu
verschließen. Die Anwendung derartiger Verschlußmassen für auf Form
zylinder aufgebrachte Druckplatten ist beispielsweise in Deutscher
Drucker, Nr. 41 (1975), Seiten 17-22, der DE-A-25 45 618, EP-A-1 18 866,
EP-A-1 74 568, EP-A-1 75 189 oder GB-A-21 60 882 beschrieben. Diese
Verschlußmassen stellen bezüglich der Formanpassung in der Regel keine
Probleme, besitzen aber häufig nur eine ungenügende Beständigkeit
gegenüber den Druckfarbenlösungsmitteln und/oder zeigen mechanische
Schwächen unter den Belastungen des Druckprozesses, insbesondere unter der
Einwirkung von Gegendruckzylinder, Bedruckstoff und beim Tiefdruck auch
der Rakel. Teilweise neigen diese bekannten Verschlußmaterialien zum
Verspröden, so daß sich nach kurzer Zeit im Spaltbereich kleine Risse
bilden, die sich mit Farbe füllen können. Gerade die kombinierte
Einwirkung von Druckfarbenlösungsmitteln und mechanischen Kräften bewirkt
nicht selten eine Beschädigung oder gar Zerstörung dieser Füll- oder
Verschlußmassen. Doch selbst wenn diese Verschlußmassen eine den
Anforderungen genügende chemische und mechanische Beständigkeit aufweisen,
ist ihre Applikation und die Einstellung der geforderten Eigenschaften in
aller Regel mühsam und aufwendig und ihre Anwendung vornehmlich auf das
Verschließen relativ breiter bzw. großer Spalte, Öffnungen oder sonstiger
Hohl- oder Zwischenräume beschränkt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beim Aufbringen
und Fixieren von Druckplatten auf Formzylinder sich bildenden Öffnungen
und Zwischenräume, wie z.B. Spalte, Fugen, Löcher, Hohlräume und dgl.,
unter Vermeidung der aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile mit
geringem Aufwand schnell und wirkungsvoll abzudichten und/oder zu
verschließen, so daß eine ringsum ununterbrochene Druckformoberfläche
erhalten wird, die den beim Druck auftretenden mechanischen und chemischen
Beanspruchungen standhält.
Es wurde überraschend gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß durch
den Einsatz einer bei Raumtemperatur zähplastischen, pastösen Masse auf
der Basis einer Dispersion eines festen, pulverförmigen, hochfluorierten
Olefinpolymeren in einer inerten, schwerflüchtigen, organischen
Flüssigkeit als Dicht- oder Verschlußmasse für die in Rede stehende
Anwendung gelöst wird.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zum Verschließen
und/oder Abdichten von Öffnungen, Hohl- oder Zwischenräumen, die beim
Aufbringen von Druckplatten auf Formzylinder gebildet werden, mittels
einer Dicht- bzw. Verschlußmasse, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
als Dicht- oder Verschlußmasse eine bei Raumtemperatur zähplastische,
pastöse Masse auf der Basis einer Dispersion eines festen, pulverförmigen,
hochfluorierten Olefinpolymeren in einer inerten, schwerflüchtigen,
organischen Flüssigkeit eingesetzt wird.
Auch wenn das erfindungsgemäße Verfahren bei auf Formzylinder
aufgebrachten Druckplatten aller Art, z.B. Hoch- und Flexodruckplatten,
anwendbar ist, hat es sich als besonders günstig und vorteilhaft für auf
Formzylinder aufgebrachte Tiefdruckplatten erwiesen. Durch den Einsatz der
erfindungsgemäß zu verwendenden Dicht- bzw. Verschlußmassen können die
Druckplatten nicht nur in jeder gewünschten Position auf den Formzylindern
festgehalten und fixiert werden, es wird darüber hinaus auch das
Eindringen selbst dünnflüssiger Druckfarbe in die genannten Öffnungen,
Hohl- oder Zwischenräume unter Vermeidung der daraus resultierenden
Nachteile verhindert. Überraschend war, daß die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren verschlossenen und/oder abgedichteten Öffnungen, Hohl- oder
Zwischenräume unter den Anforderungen und Beanspruchungen beim Drucken in
hervorragender Weise chemisch und mechanisch beständig und dauerhaft sind,
keine Schwächen zeigen und daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Rotationstiefdruckformen ein gleichmäßiges, ruhiges und
ruckfreies Gleiten der Rakel auf der Druckformoberfläche ohne deren
Beschädigung erlauben. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders
vorteilhaft, da es universell anwendbar ist, es hierbei keines Härtens
oder Trocknens der Dicht- bzw. Verschlußmasse bedarf und die erfindungs
gemäß einzusetzende Dicht- bzw. Verschlußmasse einfach und leicht in dem
erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitbar ist. Wenngleich sich das
erfindungsgemäße Verfahren zum Verschließen und/oder Abdichten jeglicher
Art von Öffnungen, Hohl- oder Zwischenräumen bei auf Formzylindern
aufgebrachten Druckplatten eignet, ist es insbesondere geeignet und
problemlos und vorteilhaft anwendbar beim Verschließen und/oder Abdichten
von kleinen oder engen Spalten, Fugen, sonstigen Öffnungen, Zwischenräumen
und dergleichen.
Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Dicht- bzw. Verschlußmassen
handelt es sich um bei Raumtemperatur zähplastische, steife, pastenartige
Dispersionen von festen, pulverförmigen, hochfluorierten, vorzugsweise
perfluorierten, Olefinpolymeren in inerten, schwerflüchtigen, organischen
Flüssigkeiten. Als hochfluorierte Olefinpolymere kommen sowohl hoch
fluorierte Homopolymerisate als auch hochfluorierte Copolymerisate von
Olefinen, insbesondere des Ethylens und Propylens, in Betracht sowie auch
hochfluorierte Olefinpolymere, die Ethergruppen in der Polymerhauptkette
enthalten. Beispiele für solche Ethergruppen, die in der Hauptkette der
hochfluorierten Olefinpolymeren, im allgemeinen in einem untergeordneten
Anteil, eingebaut sein können, sind die (-CF2-O-), (-CF2-CF2-O-) und
(-CF(CF3)-CF2-O-)-Gruppierungen. In aller Regel enthalten die erfindungs
gemäß zu verwendenden Dispersionen feste, pulverförmige Homo- oder
Copolymerisate von hochfluoriertem, insbesondere perfluoriertem, Ethylen
oder hochfluoriertem, insbesondere perfluoriertem, Propylen. Dazu gehören
insbesondere die Polytetrafluorethylene, Polyhexafluorpropylene und
Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Copolymerisate. Die in den erfindungs
gemäß einzusetzenden Dispersionen enthaltenen festen, pulverförmigen,
hochfluorierten Olefinpolymere sind feinteilig und können neben Fluor in
untergeordnetem Maße auch noch andere Halogenatome, insbesondere
Chloratome, eingebaut enthalten. Vorzugsweise sind die festen, pulver
förmigen, hochfluorierten Olefinpolymere perhalogeniert, insbesondere
perfluoriert.
Die erfindungsgemäß als Dicht- bzw. Verschlußmasse einzusetzenden
zähplastischen, pastösen Dispersionen enthalten neben den festen, pulver
förmigen, hochfluorierten Olefinpolymeren als weitere Komponente eine oder
auch mehrere inerte, schwerflüchtige organische Flüssigkeiten, die als
Dispergiermittel für die festen, pulverförmigen, hochfluorierten
Olefinpolymeren fungieren. Als solche inerten, schwerflüchtigen,
organischen Dispergierflüssigkeiten kommen beispielsweise hochsiedende
Fluorkohlenwasserstoff-Öle, fluorierte Polyether-Öle, Silikonöle
oder -fette oder Fluor-Silikonöle in Betracht. Die inerten, organischen
Dispergierflüssigkeiten sind im allgemeinen schwerflüchtige Öle, es können
aber auch Schmierfette sein. Sie besitzen eine hohe Temperatur
beständigkeit und zeigen in aller Regel nur eine geringe Abhängigkeit der
Viskosität von der Temperatur. Sie sind chemisch beständig und haben einen
Siedepunkt im allgemeinen über 150°C, vorzugsweise über 200°C. Als
Beispiel für die inerten, schwerflüchtigen, organischen Dispergier
flüssigkeiten seien genannt: die entsprechenden, an sich bekannten
fluorierten Kohlenwasserstoff-Öle; hochfluorierte, vorzugsweise
perfluorierte, Polyalkylenether-Öle, vorzugsweise solche Polyether-Öle,
die aus wiederkehrenden Oxyperfluoralkylen-Einheiten der Formeln -CF2-O-,
-C2F4-O- und/oder -C3F6-O- aufgebaut sind, wie sie beispielsweise in der
DE-A-26 33 736 beschrieben oder unter dem Markennamen FOMBLIN im Handel
erhältlich sind; Silikonöle oder -fette, beispielsweise von der Art der
Polysiloxane, wie etwa Polyphenylmethylsiloxan, oder von der Art der
netzförmig aufgebauten Silikon-Polymeren, z.B. Methylsilikon-Polymere
öliger oder fettiger Konsistenz; sowie entsprechende fluorierte
Silikonöle. Für die Dispergierflüssigkeiten können die genannten Öle oder
Fette allein oder auch im Gemisch miteinander eingesetzt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Dispersionen kann in
an sich üblicher und bekannter Weise durch inniges Vermischen,
beispielsweise Rühren oder Kneten, der einzelnen Komponenten erfolgen. Die
festen, pulverförmigen, hochfluorierten Olefinpolymere und die inerten,
schwerflüchtigen, organischen Dispergierflüssigkeiten werden dabei nach
Art und Menge so ausgewählt und aufeinander abgestimmt, daß eine stabile
Dispersion der festen, pulverförmigen, hochfluorierten Olefinpolymeren in
der inerten, schwerflüchtigen, organischen Dispergierflüssigkeit entsteht
und diese Dispersion bei Raumtemperatur eine steife, pastenartige
Konsistenz aufweist und zähplastisch ist, so daß sie unter dem Einfluß von
Druck und Scherkraft verformbar, aber nicht selbstfließend ist.
Üblicherweise sind die erfindungsgemäß einzusetzenden Dispersionen
lösungsmittelfrei und liegt hierin das Gewichtsverhältnis von pulver
förmigem, hochfluoriertem Olefinpolymeren zu der inerten, schwer
flüchtigen, organischen Dispergierflüssigkeit im Bereich von etwa 3:7 bis
6:4.
Beispiele für Dispersionen, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren als
Dicht- bzw. Verschlußmassen besonders geeignet sind, sind pastenartige,
steife, zähplastische Dispersionen von pulverförmigem Polytetrafluor
ethylen in Perfluorpolyalkylenether-Ölen der vorstehend erwähnten Art im
Gewichtsverhältnis Polymer : Öl von etwa 35 : 65 sowie pastenartige, steife,
zähplastische Dispersionen von pulverförmigem Polytetrafluorethylen in
Silikon-Öl, z.B. Polyphenylmethylsiloxan, im Gewichtsverhältnis Polymer : Öl
von etwa 1 : 1.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden zähplastischen, pastösen Dicht- bzw.
Verschlußmassen haften gut an metallischen und Kunststoffoberflächen, so
daß sich bei ihrem erfindungsgemäßen Einsatz beim Verschließen und/oder
Abdichten von Öffnungen, Hohl- oder Zwischenräumen bei auf Formzylinder
aufgebrachten Druckplatten eine stabile Verbindung in den verschlossenen
bzw. abgedichteten Bereichen ergibt. Da die erfindungsgemäß einzusetzenden
zähplastischen, pastösen Dicht- bzw. Verschlußmassen nicht aushärten und
sich auch nicht in anderer Weise verändern, z.B. schrumpfen, bleibt bei
ihrem erfindungsgemäßen Einsatz der gewünschte Effekt ohne Einschränkung
während der ganzen Druckauflage erhalten. Insbesondere sind sie gegenüber
den Druckfarbenlösungsmitteln vollkommen resistent, d.h. sie quellen oder
erweichen nicht und verändern sich auch nicht in ihren sonstigen
Eigenschaften. Ein weiterer Vorteil der in dem erfindungsgemäßen Verfahren
als Dicht- bzw. Verschlußmasse einzusetzenden zähplastischen, pastösen
Dispersionen liegt darin, daß sie sich im Verlauf des Druckvorgangs selbst
unter der Einwirkung von Gegendruckzylinder und Rakel mit ihrer Gestalt
und ihrer Oberfläche den Anforderungen in der Maschine, wie den
mechanischen Gegebenheiten des Druckspalts oder der Rakelfacette,
anpassen. Ferner sind die erfindungsgemäß einzusetzenden zähplastischen,
pastösen Dispersionen toxikologisch vollkommen unbedenklich und sehr
temperaturstabil, d.h. sie verändern sich auch bei Temperaturen bis zu
etwa 200°C und mehr nicht.
Die zähplastischen, pastösen Dispersionen der genannten Art lassen sich
erfindungsgemäß in breitem Umfang zum Verschließen und/oder Abdichten von
Öffnungen, Hohl- oder Zwischenräumen, die sich beim Aufbringen von
Druckplatten auf Formzylinder ergeben, einsetzen. Beispielsweise können
die erfindungsgemäß zu verwendenden zähplastischen, pastösen Dispersionen
zwischen Druckplatte und Formzylinder eingebracht werden, wodurch nicht
nur ein Haften und Fixieren der Druckplatte auf dem Formzylinder erzielt
werden, sondern gleichzeitig auch ein Eindringen der Druckfarbe zwischen
Druckplatte und Formzylinder vermieden wird. Zu diesem Zwecke kann es
günstig sein, die Fuge zwischen den Seitenbereichen der Druckplatte und
der Oberfläche des Formzylinders an den Stirnseiten des Zylinders mit den
erfindungsgemäß einzusetzenden zähplastischen, pastösen Dispersionen
abzudichten und zu verschließen. Auch hat es sich als besonders günstig
erwiesen, die Enden der Druckplatte, die im allgemeinen parallel zur
Formzylinderachse verlaufen, mittels der erfindungsgemäß einzusetzenden
zähplastischen, pastösen Dispersionen auf der Zylinderoberfläche haftfest
aufzubringen und damit gleichzeitig gegen das Eindringen von Druckfarbe
abzudichten. Diese Verfahrensvariante ist insbesondere von Vorteil, wenn
das zu befestigende Ende der Druckplatte nicht umgekantet ist, sondern
flach auf der Zylinderoberfläche aufliegt. Gleichermaßen ist es natürlich
auch möglich, umgekantete Endbereiche von Druckplatten, die beim
Aufbringen auf den Formzylinder in eine in den Formzylinder eingebrachte
Nut, die gegebenenfalls mit Halte- und Spannelementen versehen ist,
eingehängt werden, zum Fixieren des umgekanteten Endbereichs der
Druckplatte in der Einhängnut und gleichzeitigem Abdichten der hierbei
sich ergebenden Öffnungen und Zwischenräume unter Mitverwendung der
erfindungsgemäß einzusetzenden zähplastischen, pastösen Dispersionen auf
den Formzylinder aufzubringen. Darüber hinaus können mit den erfindungs
gemäß einzusetzenden zähplastischen, pastösen Dispersionen der Spalt, der
sich beim Umwickeln eines Formzylinders mit einer Druckplatte zwischen
den, gegebenenfalls umgekanteten, Endbereichen der Druckplatte ergibt,
oder, wenn mehrere Druckplatten hinter- und/oder nebeneinander auf einen
Formzylinder aufgebracht werden, die Spalte, die sich zwischen den
End- und/oder Seitenbereichen dieser auf einen Formzylinder aufgebrachten
Druckplatten ergeben, verschlossen und abgedichtet werden. Als ein
besonderer Vorteil hat sich dabei herausgestellt, daß auch sehr enge und
kleine Spalte oder Fugen, die sich beim Aufbringen von Druckplatten auf
Formzylinder zwischen den End- und/oder Seitenbereichen der Druckplatten
ergeben, erfindungsgemäß einfach und problemlos verschlossen werden
können. Grundsätzlich können alle Öffnungen, Hohl- oder Zwischenräume, die
sich beim Aufbringen von Druckplatten auf Formzylinder ergeben und die
beim anschließenden Druckvorgang stören oder zu Problemen, beispielsweise
aufgrund von eindringender Druckfarbe führen, mittels der erfindungsgemäß
einzusetzenden zähplastischen, pastösen Dispersionen abgedichtet und/oder
verschlossen werden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die erfindungsgemäß einzusetzenden
zähplastischen, pastösen Dispersionen zusammen mit anderen Verschlußmassen
in dem erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzen. Ist es beispielsweise für
die Herstellung von Rollenrotationstiefdruckformen notwendig oder
erwünscht, den sich beim Aufspannen der Tiefdruckplatte auf den
Formzylinder ergebenden Spalt zwischen den Plattenenden mittels einer
konventionellen härtbaren Spaltverschlußmasse, insbesondere einer
lichthärtbaren Spaltverschlußmasse, auszufüllen, so daß auch in den
Spaltbereich Bildinformationen eingebracht werden können, so können die
erfindungsgemäß einzusetzenden zähplastischen, pastösen Dispersionen
beispielsweise zum Verriegeln der seitlichen Endpunkte des Spaltes oder
zum Verschließen einzelner, für das Verschlußverfahren mit härtbaren
Spaltverschlußmassen benötigter Öffnungen oder Fugen dienen.
Die Applikation der in dem erfindungsgemäßen Verfahren als Dicht- bzw.
Verschlußmassen einzusetzenden zähplastischen, pastösen Dispersionen kann
in sehr einfacher Weise durch einfaches Aufbringen der zähplastischen,
pastösen Dispersion auf die abzudichtenden Bereiche der Druckplatten
und/oder Formzylinder und einfaches mechanisches An- und Festdrücken bzw.
Eindrücken in die zu verschließenden Öffnungen oder Hohlräume,
beispielsweise mittels eines Spachtels, Schabers oder dergleichen,
erfolgen. Überschüssiges Dispersionsmaterial kann danach problemlos durch
bloßes Abwischen von der Druckformoberfläche oder den Stirnseiten des so
erhaltenen Druckformzylinders entfernt werden. Somit entfallen
erfindungsgemäß besondere Vorrichtungen oder Aufwendungen zum Verschließen
und/oder Abdichten der Öffnungen und Spalte, als auch eine besondere,
beispielsweise mechanische, Nachbehandlung zur Anpassung des
verschlossenen Spaltes an die Oberflächenkontur des Zylinders.
Selbstverständlich lassen sich die in dem erfindungsgemäßen Verfahren als
Dicht- bzw. Verschlußmassen einzusetzenden zähplastischen, pastösen
Dispersionen auch zum Zwecke der Abnahme der Druckplatten von dem Form
zylinder leicht und schnell wieder mechanisch abschälen oder entfernen,
ohne daß es hierzu besonderer Vorrichtungen oder Aufwendungen bedarf und
ohne daß hierbei die Druckplatte oder der Formzylinder beschädigt werden.
Auch hierin liegt ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eingesetzte Druckplatten lassen sich ohne Einschränkung wiederverwenden.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle bekannten und
gebräuchlichen Druckplatten, die auf Formzylinder einer Bogen- oder
Rollenrotationsdruckmaschine aufgespannt werden können, zum Einsatz
gelangen, wie z.B. die bekannten photopolymeren Hochdruckplatten und
Flexodruckplatten. Insbesondere vorteilhaft ist das erfindungsgemäße
Verfahren für auf Formzylinder einer Rotationstiefdruckmaschine
aufgebrachte Tiefdruckplatten. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dabei
sowohl für die konventionellen Tiefdruckplatten aus Metall mit
Ballard-Haut anwendbar als auch mit besonderem Vorteil insbesondere für
Tiefdruckplatten mit Kunststoff-Druckschichten, bei denen auf einem
geeigneten Druckschichtträger, insbesondere aus Metall, eine Kunststoff
druckschicht aufgebracht ist, in die die farbaufnehmenden Vertiefungen
(Näpfchen), sei es durch mechanische Gravur oder durch Laser-Gravur (vgl.
z.B. DE-A-27 52 500 oder DE-A-30 28 098) oder photomechanisch durch
bildmäßiges Belichten und Entwickeln eines geeigneten lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials (vgl. z.B. DE-A-20 54 833, DE-A-20 61 287,
EP-A-70 510 und EP-A-70 511), eingebracht worden sind. unter Tiefdruck
platten werden dabei im Rahmen dieser Erfindung gleichermaßen die fertigen
Tiefdruckplatten verstanden, in denen bereits die farbführenden
Vertiefungen eingebracht sind, als auch die Tiefdruckplatten-Rohlinge, in
denen die Näpfchen noch nicht ausgebildet sind. Das heißt, daß es
gleichwohl möglich ist, eine fertige Tiefdruckplatte auf den Formzylinder
aufzuspannen und dann die sich ergebenden Öffnungen, Hohl- und Zwischen
räume erfindungsgemäß abzudichten und/oder zu verschließen, oder aber auch
zunächst Tiefdruckplatten-Rohlinge auf die Formzylinder aufzubringen, die
sich hierbei ergebenden Öffnungen, Hohl- oder Zwischenräume erfindungs
gemäß zu verschließen und/oder abzudichten und erst danach die Näpfchen in
die Druckschicht der Druckplatten einzubringen. Ganz allgemein werden im
Rahmen dieser Erfindung unter Druckplatten sowohl die Druckplatten-
Rohlinge, die noch keine Bildinformation enthalten, als auch die fertigen
Druckplatten mit Bildinformation unter Differenzierung der druckenden und
nichtdruckenden Bereiche verstanden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Verschließen und/oder Abdichten von Öffnungen,
Hohl- oder Zwischenräumen, die beim Aufbringen von Druckplatten auf
einen Formzylinder gebildet werden, mittels einer Dicht- bzw.
Verschlußmasse, dadurch gekennzeichnet, daß als Dicht- oder Verschluß
masse eine bei Raumtemperatur zähplastische, pastöse Masse auf der
Basis einer Dispersion eines festen, pulverförmigen, hochfluorierten
Olefinpolymeren in einer inerten, schwerflüchtigen, organischen
Flüssigkeit eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion
ein festes, pulverförmiges, hochfluoriertes, insbesondere
perfluoriertes, Ethylen- oder Propylen- Homo- oder Copolymerisat
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion
als festes, pulverförmiges, hochfluoriertes Olefin-Polymer ein
Polytetrafluorethylen, Polyhexafluorpropylen, ein Tetrafluor
ethylen-Hexafluorpropylen-Copolymerisat oder Gemische hiervon enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dispersion als inerte, schwerflüchtige, organische Flüssigkeit
als Dispergiermittel für die pulverförmigen hochfluorierten
Olefinpolymere dienende Fluorkohlenwasserstoff-Öle, hochfluorierte
Polyetheröle, Silikonöle oder -fette oder Fluor-Silikonöle enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion
als inerte, schwerflüchtige, organische Flüssigkeit ein perfluoriertes
Polyalkylenetheröl, welches aus wiederkehrenden Einheiten der Formeln
-CF2-O-, -C2F4-O- und/oder -C3F6-O- aufgebaut ist, oder Gemische
hiervon enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion
als inerte, schwerflüchtige, organische Flüssigkeit gegebenenfalls
fluorierte Polysiloxane öliger oder fettiger Konsistenz enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dispersion die pulverförmigen, hochfluorierten Olefinpolymere
und die inerte, schwerflüchtige, organische Flüssigkeit in einem
Gewichtsverhältnis im Bereich von etwa 3:7 bis 6:4 enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zähplastische, pastöse Dispersion von
pulverförmigem Polytetrafluorethylen in perfluorierten
Polyalkylenether-Ölen, die wiederkehrende Einheiten der Formeln
-CF2-O-, -C2F4-O- und/oder -C3F6-O- eingebaut enthalten, mit einem
Gewichtsverhältnis von Polytetrafluorethylen zu perfluoriertem
Polyalkylenether-Öl von etwa 35 : 65 eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zähplastische, pastöse Dispersion von
pulverförmigem Polytetrafluorethylen in Polyphenylmethylsiloxan mit
einem Gewichtsverhältnis Polytetrafluorethylen:Polyphenylmethylsiloxan
von etwa 1:1 eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die zähplastische, pastöse Dispersion zum Verschließen bzw.
Abdichten der Öffnungen, Hohl- oder Zwischenräume mechanisch
aufgetragen und fest- bzw. eingedrückt wird.
Priority Applications (6)
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EP88104605A EP0284972B1 (de) | 1987-03-31 | 1988-03-23 | Verfahren zum Verschliessen und/oder Abdichten von Öffnungen, Hohl- oder Zwischenräumen bei auf Formzylindern aufgebrachten Druckplatten |
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Applications Claiming Priority (1)
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