DE370471C

DE370471C - Verfahren zur Herstellung von hohlem, kuenstlichem Textilgut

Info

Publication number: DE370471C
Application number: DER54412D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-11-16
Filing date: 1921-11-16
Publication date: 1923-03-03

Description

Verfahren zur Herstellung von hohlem, künstlichem Textilgut. Es ist bekannt, hohles, künstliches Textilgut in der Weise herzustellen, daß man Emulsionen aus einer verspinmbaren Flüssigkeit und einem neutralen Gas zu Fäden ausstreckt.
Zu den verspinnbaren Flüssigkeiten gehören in erster Linie alle Zelluloselösungen, also Viskose, Kupferoxydammoniaklösungen, Körper wie Kollodium, Zelluloseazetat, Gelatine usw.
Bei Anwendung dieser Verfahrensweise lassen sich in der Praxis nur unvollkommene Produkte erzielen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung hohlen, künstlich en Textilgutes durch passende Behandlung der vorerwähnten Lösungen, insbesondere von Zelluloselösungen, gemäß welchem im Gegensatz zudem, was bisher Üblich war, nicht von einer aus der zu verspinnenden Lösung und einem neutralen Gas besteh enden Emulsion ausgegangen wird.
Dieses neue Verfahren besteht darin, daß man in der zu Fäden auszustreckenden Flüssigkeit Luft oder ein anderes Gas löst, dieses Gas in gelöstem Zustand erhält, indem man die Lösung unter genügendem Druck hält und darauf durch eine vor oder beim Austritt der Flüssigkeit aus den Spinndüsen in der Flüssigkeit selbst herbeigeführte Entspannung besagtes Gas in Form von Blasen im Textilfaden erscheinen läßt.
Das Erscheinen des gelösten Gases kann auch durch die Einswirkung von Wärme vor oder nach dem Verlassen der Spinndüse hervorgerufen werden. Natürlich kann man, in der Praxis die Einwirkungen,der Entspannung und der Wärme gleichzeitig oder nacheinander kombinieren.
Das eben beschriebene Verfahren kann auch in der Weise abgeändert werden, daß man in die zu verspinnende Lösung einen Körper einbringt, welcher die Fähigkeit bebesitzt, nach dem Verlassen der Spinndüse Gasblasen in der Faser zu erzeugen, wobei diese Gasentwicklung durch chemische oder durch thermische Wirkung hervorgebracht wird. So kann beispielsweise der zu verspinnenden Lösung ein Alkalikarbonat einverleibt werden, welches sich in ihr auflöst, oder auch ein unlösliches, in fein verteilte Zustand befindliches Karbonat. Durch' diese Einverleibung werden in der in einem mehr oder weniger warmen und sauren Koagulationsbad aus der Düse austretenden Faser Gastblasen erzeugt, die entsprechend den Bedingungen, unter denen gearbeitet wurde, ein verschiedenes Aussehen besitzen. Das Alkalikarbonat ist hier nur beispielsweise angegeben. Es können natürlich auch andere Substanzen verwendet werden, sofern diese die Fälligkeit besitzen, durch chemische Wirkung die zur Bildung des hohlen, künstlichen Textilgutes nötigen Gastblasen hervorzubringen,.
:Zur Erzeug :mg von Gasblasen :durch thermische Wirkung kann, man beispielsweise so verfahren, daß in die zu verspinnende Lösung ein Körper einWbracht wind, der bei niedriger Temperatur keine Dämpfe :entwickelt, während er in ider Wärme solche erzeugt. Hierzu geeignete Körper sind z. B. mineralisches Leuchtöl, Schwefelkohlenstoff usw.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von hoblern, künstlichem Textilgut, bei welchem unter Druck eine aus einer verspinnbaren Lösung gewonnene Emulsion zu Fäden o. dgl. ausgestreckt wird, welche Luft oder ein anderes Gas enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder den Arbeitsvorgang so leitet, daß sich das Gas oder die Luft vor -dem Passieren bzw. nach dem Verlassen der Spinndüse ausdehnt, oder daß man der zu verspinnenden Lösung eine Substanz zusetzt, die durch thermische oder chemische Wirkung Gasblasen entwickelt.