DE910950C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden durch Verformung von Loesungen von Casein oder aehnlichen Proteinsubstanzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden durch Verformung von Loesungen von Casein oder aehnlichen Proteinsubstanzen

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DE910950C
DE910950C DEC2213D DEC0002213D DE910950C DE 910950 C DE910950 C DE 910950C DE C2213 D DEC2213 D DE C2213D DE C0002213 D DEC0002213 D DE C0002213D DE 910950 C DE910950 C DE 910950C
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DE
Germany
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casein
hardening
production
protein substances
threads
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Expired
Application number
DEC2213D
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English (en)
Inventor
Robert Louis Wormell
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Akzo Nobel UK PLC
Original Assignee
Courtaulds PLC
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Publication date
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)
  • Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 10. MAI 1954
C 2213 IVc I 29b
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Fäden, Fasern oder Bändern aus Casein oder Proteinverbindungen mit ähnlichen Eigenschaften.
Sie können z. B. erzeugt werden, indem man eine Lösung eines Proteins durch eine oder mehrere Strahldüsen ausfließen läßt, von denen jede mit einem oder mehreren Löchern versehen ist, und das ausgepreßte Material in irgendeiner bekannten Weise zum Erhärten bringt.
Man hat schon vorgeschlagen, einen Faden durch Ausstoßen einer Lösung von Casein od. dgl. Material durch eine mit einem oder mehreren Löchern versehenen Düse in ein Fällbad zu bilden und den entstehenden Faden einer Behandlung zu unterwerfen, welche im folgenden mit Härtung bezeichnet wird. Bei dieser Behandlung wird der Faden durch eine oder mehrere wäßrige Lösungen von Substanzen, wie z. B. Formaldehyd und Aluminiumsalzen, hindurchgeführt. Dadurch wird der Faden gegen die zersetzende, lösende oder quellende Wirkung des Wassers oder wäßrigen Lösungen widerstandsfähiger gemacht, und es werden so die Eigenschaften des schließlich erhaltenen Fadens verbessert.
Auch ist ein Verfahren bereits bekannt, bei dem Caseinfäden mit einer Geschwindigkeit gezogen werden, die höher, z. B. 50% höher ist als die Austrittsgeschwindigkeit der Spinnlösung aus der Düse, und unter Spannung durch ein oder mehrere Bäder derartiger Härtungsmittel befördert werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Verbesserung der Eigenschaften von Gebilden, die aus Casein oder ähnlichen Proteinstoffen erzeugt und
gehärtet werden, umfaßt deren Streckung und darauffolgende Behandlung mit einem Härtungsmittel, ohne daß sie dal>ei schrumpfen können.
Die Fäden können aus Casein in irgendeiner bekannten Weise hergestellt werden. Die gehärteten und gestreckten Gebilde können in gestrecktem Zustand getrocknet werden, bevor sie der zweiten Härtebehandlung unterworfen werden.
Es ist in verschiedenen Fällen sehr erwünscht,
ίο die Streckung in Gegenwart eines Befeuchtungsmittels, z. B. Wasser oder einer wäßrigen Lösung, zu bewirken. Wäßrige Lösungen niederer Fettsäuren sind besonders geeignet, und dieselbe Lösung, wie sie zur Härtung benutzt wurde, kann auch verwendet werden. Die Streckung wird so durchgeführt, daß eine merkliche Verminderung im Deniergewicht des Fadens auftritt. Die Streckung kann z. B. zwischen 50 und 200% liegen.
Die Behandlung mit dem Härtungsmittel kann dadurch bewirkt werden, daß der Faden durch eine Atmosphäre geleitet wird, die ein Härtungsmittel, z. B. Formaldehyd, in Dampfform enthält. Die Härtung kann auch so durchgeführt werden, daß der Faden durch eine Lösung mit einem oder mehreren Härtungsmitteln, wie natürliche oder synthetische Gerbmittel, Formaldehyd oder Aluminiumsalze, die normal oder sauer sein können, geleitet wird.
Eine geeignete Lösung hat folgende Zusammen-Setzung:
Aluminiumacetat 10 Teile
Formaldehyd >... 10
Wasser 80
Andere Substanzen können ebenfalls zu einem Härtungsbad für andere Zwecke zugegeben werden, wie Aceton oder Alkohol, um das spezifische Gewicht der Gebilde zu verringern, oder Salze, wie Calciumchlorid oder Natriumsulfat, um eine Quellung der Fäden zu verhindern.
Die Behandlung mit einem Härtungsmittel nach der Streckung kann zu der völligen Unlöslichmachung der Fäden führen. In jedem Fall muß sie aber ausreichen, die Zusammenziehung der ge-
♦5 streckten Fäden beträchtlich zu verringern, wenn sie von der Spannung entlastet werden. Sofern die L'nlöslichmachung nach dem Verlassen des genannten Härtungsbades nicht vollständig ist, kann sie in einem späteren Stadium gewünschtenfalls vervollständigt werden.
Die Fäden können am Schrumpfen nach dem Strecken dadurch verhindert werden, daß der gestreckte Zustand durch mechanische Mittel aufrechterhalten wird. Zum Beispiel können die Fäden durch das Härtungsbad mit derselben Geschwindigkeit gezogen werden, wie sie die Streckvorrichtung verlassen, oder sie können einfach auf Haspeln oder Spulen gewickelt werden, nachdem sie mit der Härtungsflüssigkeit gesättigt sind. Andererseits kann die Schrumpfung weitgehend verhindert werden, indem die Härtungsbehandlung in Gegenwart eines Salzes oder von Salzen, wie Calciumchlorid oder Natriumsulfat, durchgeführt wird.
Die Fäden können nach der Behandlung gemäß der Erfindung z. B. in Form eines Kuchens oder 6s einer Bobbine gesammelt oder in Stapelfasern geschnitten werden. Im letzteren Fall kann ein Schneidvorgang entweder nach vollständigem Härten, Waschen und Trocknen der Fäden oder unmittelbar, nachdem sie das Härtebad verlassen haben, vorgenommen werden. In diesem Fall kann es notwendig sein, die Stapelfasern in dem feuchten Zustand eine geeignete Zeit lang zu lassen, bis die Härtung vollständig ist, worauf sie fertig gewaschen und getrocknet werden. Das folgende Beispiel erläutert ein Verfahren zur Ausführung der vorliegenden Erfindung, obgleich die Erfindung nicht hierauf beschränkt ist.
Beispiel
Caseinfadenbündel von 2400 Denier mit 600 Einzelfäden wird durch Abtropftassen aus einem Fällbad abgezogen, das Salz und Säure enthält. Die Fadenbündel werden in aufgerolltem Zustand auf einem Förderband 15 Minuten lang durch ein Härtebad geführt, das 10% Aluminiumacetatlösung und 10% Formaldehyd enthält. Sie werden dann beim Verlassen dieser Vorrichtung durch ein Bad mit 2o°/o Ameisensäure geführt, in dem sie um 100% mittels konischer Abtropftassen gestreckt 9< > werden, die in Stufen ausgehöhlt sind. Darauf wandern sie, während sie sich noch unter Spannung befinden, durch ein anderes Bad, das 10% Aluminiumacetat und iofl/o Formaldehyd enthält, und werden dann auf eine Trommel aufgewickelt. Nachdem die Fadenbündel 15 Minuten auf der Trommel gelassen worden sind, werden sie abgeschnitten und 24 Stunden lang in ein Bad eingetaucht, das Formaldehyd, Natriumsulfat und Aluminiumsulfat bei 250 enthält. Dann werden sie 48 Stunden in dieselbe Mischung bei 45 ° eingetaucht und darauf durchgehend in Wasser gewaschen und getrocknet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    ι. Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gebilden, wie Fäden, Fasern oder Bänder, mit verbesserten Eigenschaften durch Verformung von Lösungen von Casein oder'ähnlichen Proteinsubstanzen mit anschließender Härtung no derselben, dadurch gekennzeichnet, daß die gehärteten Gebilde gestreckt und anschließend ein zweites Mal mit einem Härtungsmittel behandelt werden, ohne daß sie dabei schrumpfen können.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckung der Gebilde in einem Bad erfolgt, das aus einer wäßrigen Lösung einer niederen Fettsäure besteht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebilde in ge- lao strecktem Zustand getrocknet werden, bevor sie der zweiten Härtebehandlung unterworfen werden.
    Angezogene Druckschriften:
    Französische Patentschrift Nr. 813 427.
    @ 9517 4.
DEC2213D 1937-11-18 1938-11-18 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden durch Verformung von Loesungen von Casein oder aehnlichen Proteinsubstanzen Expired DE910950C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB31796/37A GB502710A (en) 1937-11-18 1937-11-18 Improvements in the manufacture and production of artificial filaments, threads and the like

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE910950C true DE910950C (de) 1954-05-10

Family

ID=10328537

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC2213D Expired DE910950C (de) 1937-11-18 1938-11-18 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden durch Verformung von Loesungen von Casein oder aehnlichen Proteinsubstanzen

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US (1) US2290789A (de)
DE (1) DE910950C (de)
FR (1) FR845519A (de)
GB (1) GB502710A (de)
NL (1) NL60149C (de)

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Also Published As

Publication number Publication date
NL60149C (de)
GB502710A (en) 1939-03-23
US2290789A (en) 1942-07-21
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