DE3702426A1 - Einrichtung zum lagern und laden von munition in einem turm - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Lagern und Laden von unge­ gurteter Munition in einem mit einer Rohrwaffe versehenen Turm nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-PS 12 64 296 ist es bekannt, für ein Zwillingsgeschütz an jeder Seite ein Schachtmagazin vorzusehen, dem Munition aus einem darunter befindlichen Ringmagazin über einen Munitionsaufzug zugeführt wird. Das Ring­ magazin besitzt hierbei horizontale Kammern. Wenn hierbei mit unterschiedli­ cher Munition geschossen werden soll, ist ein festgelegter Munitionsschlüssel zwischen den zu verwendenden Munitionsarten zu benutzen. Eine beliebige Lade­ möglichkeit ist insofern nicht vorhanden.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung nach dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei der eine praktisch beliebige Belade­ möglichkeit mit frei wählbaren Munitionsteilen von zwei Typen vorhanden ist.

Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Neben der praktisch frei wählbaren Beladung mit zwei Munitionstypen er­ gibt sich außerdem eine bequeme Nachfüllmöglichkeit für das verwendete Ring­ magazin, ohne die Munition in der Zuführstrecke zurückfördern zu müssen.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschrei­ bung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1 zeigt schematisch in Seitenansicht eine Einrichtung zum Lagern und Laden von Munition in einem Turm.

Fig. 2 zeigt einen rückseitigen Ausschnitt der Einrichtung von Fig. 1.

Fig. 1 zeigt einen Turmkorb 1 beispielsweise einer Panzerwaffe, der drehbar von einem Fahrgestell aufgenommen wird und mit einer maschinellen Rohrwaffe 2, die um einen Schildzapfen 3 vertikal schwenkbar gelagert ist und ein Rohr 4 sowie ein Bodenstück 5 umfaßt, versehen ist. Beidseitig des Boden­ stücks 5 befindet sich jeweils ein Schachtmagazin 6, das an seiner Rückseite über ein Gelenk 7 um eine Achse senkrecht zur Längsachse der Rohrwaffe 2 schwenkbar am Bodenstück 4 angelenkt ist. Die von dem Schachtmagazin 6 aufge­ nommene und ungegurtete Munition 8 gelangt von dort in die Rohrwaffe 2, um verschossen zu werden. Halterung und Beförderung der Munition 8 im und vom Schachtmagazin 6 in Schußposition sind bekannt und nicht dargestellt.

Auf dem Boden des Turmkorbs 1 ist ein Ringmagazin 9 drehbar gelagert. Das Ringmagazin 9 besitzt beispielsweise einen Innenzahnkranz 10, über den es mittels eines Antriebs 11 indexiert drehbar ist. Das Ringmagazin 9 besitzt radial nebeneinander angeordnete senkrechte Schächte 12, die Munition 8 mit den Geschoßspitzen nach innen gerichtet übereinander angeordnet aufnehmen, so daß die Munition insgesamt sternförmig in mehreren Lagen übereinander ange­ ordnet ist. Die Munition 8 wird durch Anschläge 13 innerhalb der Schächte 12 gehalten, wobei die Anschläge 13 die Munition 8 unterseitig abstützen, aber bei entsprechender Krafteinwirkung gegen die Vorspannung einer Feder 14 nach außen ausweichen, so daß die Munition 8 in vertikaler Richtung in den Schäch­ ten 12 zum Beladen bzw. zur Entnahme beweglich ist. Die Schächte 12 sind bei­ spielsweise mit Deckeln verschlossen, die zum Beladen geöffnet und die Muni­ tion 8 in die Schächte 12 hineingedrückt werden, bis diese voll sind.

Benachbart zu und unterhalb von dem Schachtmagazin 6 sind über dem Ring­ magazin 9 zwei Hilfsschachteinrichtungen 15 turmfest angeordnet, deren Hilfs­ schächte 16 in Seitenansicht im wesentlichen kreisringsegmentförmig sind der­ art, daß dann, wenn die Schachtmagazine 6 um die Gelenke 7 abwärts geschwenkt werden, deren Unterseiten mit den Oberseiten der Hilfsschachteinrichtungen 15 fluchten. Eine Hilfsschachteinrichtung 15 besitzt soviele im wesentlichen vertikal angeordnete Hilfsschächte 16 wie jedes Schachtmagazin 6, wobei die Hilfsschächte 16 wendelartig gekrümmt sein können zum Ausgleich der Muni­ tionslage, die im Ringmagazin 9 sternförmig und im Schachtmagazin 6 parallel ist, so daß der Übergang zwischen den letzteren sichergestellt ist.

Das Schachtmagazin 6 trägt beispielsweise eine Zahnstange 17, die mit einem antreibbaren Ritzel 18 am Bodenstück 5 der Rohrwaffe 2 in Eingriff steht, so daß beide Schachtmagazine 6 gemeinsam aus der in Fig. 1 durchgezogen dargestellten Position in die gestrichelt dargestellte Position zum Nachfüllen schwenkbar sind. Hierzu hat die Rohrwaffe 2 eine indexierte Position einzu­ nehmen, z.B. Elevation 0°, damit die Schachtmagazine 6 mit der Hilfsschacht­ einrichtung 15 in Eingriff gelangen.

Zwei Hebeeinrichtungen 19 sind vorgesehen, mit denen die Munition 8 aus den Schächten 12 und 16 in die Schachtmagazine 6 befördert werden kann. Hierzu sind Arme 20 über eine Hebeleinrichtung oder einen entsprechend geführten Kettentrieb 21 vom Boden der Schächte 12 bis zum Austrittsende der Schächte 16 anhebbar. Die Anzahl der Arme 18 entspricht der Anzahl der Schächte eines Schachtmagazins 6 bzw. der zugehörigen Hilfsschächte 16. Das Ringmagazin 9 ist innen bodenseitig offen, um gegenüber den Armen 20 gedreht werden zu können. Übersteigt die zum Anheben der Arme 20 benötigte Kraft einen vorbestimmten Wert, zeigt dies an, daß das Schachtmagazin 6 gefüllt ist, wodurch der Antrieb 21 für die Arme 20 umgekehrt wird, um die Arme 20 in ihre Ausgangsposition über dem Boden des Ringmagazins 9 zurückzuführen.

Die Schächte 12 des Ringmagazins 9 können nach freier Wahl mit zwei verschiedenen Munitionstypen von oben beladen werden. Die Hilfsschächte 16 werden normalerweise ebenfalls beladen werden, und zwar bei Verwendung von zwei Munitionstypen auf der einen Seite der Rohrwaffe 2 mit einem Munitionstyp und auf der anderen Seite mit dem anderen Munitionstyp, d.h. daß über ein Schachtmagazin 6 ein bestimmter Munitionstyp und über das andere Schachtmaga­ zin 6 der andere Munitionstyp verschossen wird.

Wenn die Schachtmagazine 6 teilweise oder ganz leergeschossen sind, wird nachgeladen. Hierzu schwenkt die Rohrwaffe 2 in Ladeposition - vorzugsweise 0° Elevation - und die Schachtmagazine 6 schwenken in die gestrichelt darge­ stellte Position, so daß sie in Verbindung mit der Hilfsschachteinrichtung 15 stehen. Das Ringmagazin 9 wird mit der ausgewählten Munitionsart in Index­ stellung unter den entsprechenden Hilfsschacht 16 (oder mehrere Hilfsschächte 16) gebracht. Mittels der Hebeeinrichtung 19 kann dann das Schachtmagazin 6 aufgefüllt werden. Vorzugsweise entspricht die Patronenmenge von Hilfsschacht 16 und Schacht 12 des Ringmagazins 9 der vom Schachtmagazin 6 aufzunehmenden Menge, damit ein einmaliges Nachrücken der Munition zum vollständigen Nachla­ den ausreicht. Ansonsten kann durch Drehen des Ringmagazins 9 und Teilentneh­ men von Munition 8 aus einem Schacht 12 die Restmenge nachgeladen werden. An­ schließend werden die Schachtmagazine 6 in die durchgezogene Position zurück­ geschwenkt, so daß die Rohrwaffe 2 wieder schießbereit ist.

Dadurch, daß Hilfsschachteinrichtung 15 und Schachtmagazin 6 doppelt vorhanden sind, sind auch für jede Munitionsart ein oder mehrere separate Schächte vorhanden.

Das Nachfüllen des Ringmagazins 9 ist ohne Eingriff in die Zuführstrecke der Munition 8 zur Rohrwaffe 2 möglich.

Claims (7)

1. Einrichtung zum Lagern und Laden von ungegurteter Munition in einem mit einer Rohrwaffe (2) versehenen Turm, wobei die Rohrwaffe (2) beidseitig jeweils ein Schachtmagazin (6) trägt, im Turmkorb (1) ein Ringmagazin (9) zur Aufnahme von Munition (8) angeordnet ist und dem jeweiligen Schachtmagazin (6) über eine zugehörige Hebeeinrichtung (19) Munition (8) zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ringmagazin (9) mittels eines Antriebs (10, 11) um seine Achse drehbar in dem Turmkorb (1) angeordnet ist, vertikale, radial ausgerichtete Schächte (12) zur Aufnahme von Munition (8) aufweist und für jedes Schachtmagazin (6) eine turmfeste Hilfsschachteinrichtung (15) über dem Ringmagazin (9) angeordnet ist, wobei die Schachtmagazine (6) derart schwenk­ bar an der Rohrwaffe (2) angelenkt sind, daß ihre Schächte in indexierter Po­ sition der Rohrwaffe (2) mit den die darunter befindlichen Schächten (12) des Ringmagazins (9) nach oben fortsetzenden Hilfsschächten (16) der Hilfschach­ teinrichtungen (15) ausgerichtet sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfs­ schächte (16) wendelartig gekrümmt sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebeeinrichtung (19) wenigstens einen Arm (20) umfaßt, der durch einen Schacht (12) und den darüber befindlichen Hilfsschacht (16) zum Nachladen von Munition (8) in das zugehörige Schachtmagazin (6) verfahrbar ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (20) bei Erreichen einer vorbestimmten darauf ausgeübten Kraft in seine Ausgangs­ stellung zurückfahrbar ist.

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ringmagazin (9) oberseitig durch am Turmkorb (1) angelenkte Deckel verschlossen ist.

6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Hilfsschächte (16) einer Hilfsschachteinrichtung (15) der Anzahl der Schächte eines Schachtmagazins (6) entspricht.

7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Munitionsmenge, die von einer Hilfsschachteinrichtung (15) und den darunter befindlichen Schächten (12) des Ringmagazins (9) aufnehmbar ist, der Munitionsmenge entspricht, die von einem Schachtmagazin (6) aufnehmbar ist.