DE3644795A1 - Fluessiges, gelartiges thixotropes reinigungsmittel - Google Patents
Fluessiges, gelartiges thixotropes reinigungsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft thixotrope wäßrige Suspensionen
verbesserter physikalischer Beständigkeit, vor allem die
Anwendung langkettiger Fettsäuren als Thixotropiermittel zur
Herstellung beständiger, gelartiger flüssiger Suspensionen,
die sich als Reinigungsmittel in Geschirrspülautomaten
eignen.
Insbesondere betrifft die Erfindung Reinigungsmittel für
Geschirrspülautomaten, die über thixotrope Eigenschaften und
verbesserte chemische und physikalische Beständigkeit
verfügen, erhöhte scheinbare Viskosität besitzen, leicht in
dem Waschmedium dispergierbar sind und die wirksame Reinigung
von Geschirr, Glas, Porzellan und dergleichen gewährleisten.
Die im Handel erhältlichen pulverförmigen Reinigungsmittel
für Haushaltsgeschirrspülmaschinen haben verschiedene
Nachteile: beispielsweise stellen sie keine gleichmäßige
Zusammensetzung dar; sie benötigen zu ihrer Herstellung
kostspielige Verfahren; sie haben die Tendenz, beim Lagern
in feuchter Umgebung zusammenzubacken und dadurch schwer
dispergierbare Klumpen zu bilden; sie stauben und sind daher
eine Quelle spezieller Reizung für Allergie-empfindliche
Verbraucher; und schließlich neigen sie dazu, in der
Abgabeeinrichtung des Geschirrspülers zusammenzubacken.
Flüssige Ausbildungsformen derartiger Zusammensetzungen
wiederum können wegen ihrer starken Schaumbildung, unannehmbar
niederen Viskositäten und übermäßig hoher Alkalinität
im allgemeinen nicht in Geschirrspülautomaten verwendet
werden.
Jüngere Forschungs- und Entwicklungsbemühungen haben sich
auf die Gel- oder "thixotrope" Form derartiger Zusammensetzungen
konzentriert, die nicht viskos genug sind, um in
der Abgabeeinrichtung des Geschirrspülers "festgehalten" zu
werden und außerdem fleckige Rückstände auf Geschirr, Glas,
Porzellan und dergleichen hinterlassen. Im Idealfall sollen
thixotrope Reinigungsmittel im Ruhezustand hochviskos sein,
ihrer Natur nach Bingham-plastischen Medien entsprechen und
relativ hohe Fließgrenzen zeigen. Falls sie Scherspannungen
unterworfen werden (wenn man sie beispielsweise in einen
Behälter schüttelt oder durch eine Öffnung quetscht), sollen
sie jedoch schnell fluidisieren und nach Beendigung der angewandten
Scherspannung schnell wieder in den Zustand hoher
Viskosität/Bingham-Plastizität zurückkehren. Die Beständigkeit
ist ebenfalls von primärer Bedeutung, d. h. es soll nach
längerem Stehen nicht in signifikanter Weise zu Phasentrennung
oder Aussickern kommen.
Bislang hat es jedoch Probleme gegeben, wenn man gelförmige
Reinigungsmittel für Geschirrspülautomaten mit den obigen
Eigenschaften herstellen wollte, insbesondere bei Reinigungsmitteln
für Haushaltsgeschirrspüler. Im allgemeinen
wird empfohlen, daß ein für die Geschirrspülmaschine
geeignetes Reinigungsmittel, das hier auch als ADD
bezeichnet wird, folgende Bestandteile enthält: (1)
Natriumtripolyphosphat (NaTPP), um die Mineralien des harten
Wassers weich zu machen oder zu binden und Schmutz zu
emulgieren und/oder peptisieren; (2) Natriumsilikat, um die
zum wirksamen Reinigen erforderliche Alkalinität zu ergänzen
und den Schutz von Muster und Glasur von feinem Porzellan zu
gewährleisten; (3) Natriumcarbonat, das meist ein optionaler
Bestandteil ist, um die Alkalinität zu steigern; (4) eine
chlorfreisetzende Substanz zur leichteren Entfernung von
Schmutzflecken, die zu Wasserflecken führen; und (5)
Schaumdämpfer/Tensid, um die Schaumbildung zu verringern,
hierdurch die Effizienz der Maschine zu steigern und die
erforderliche Waschkraft zu ergänzen (siehe beispielsweise
SDA Detergents in Dephth, "Formulations Aspects of Machine
Dishwashing" von Thomas Oberle, 1974). Reinigungsmittel, die
in etwa den obigen Zusammensetzungen entsprechen, sind meist
Flüssigkeiten oder Pulver. Die Kombinierung derartiger
Bestandteile in einer für Haushaltsmaschinen geeigneten
Gelform ist schwierig. Gewöhnlich wird bei diesen Zusammensetzungen
das Chlorbleichmittel weggelassen, da es die
Tendenz besitzt, mit anderen chemisch aktiven Bestandteilen,
vor allem Tensiden, zu reagieren, wodurch das Suspensions-
oder Thixotropiermittel abgebaut wird und seine Wirksamkeit
einbüßt. So offenbart US-PS 41 15 308 thixotrope Pasten für
Geschirrspülautomaten mit einem Gehalt an Suspensionsmittel,
z. B. CMC, synthetischen Tonen oder dergleichen; anorganischen
Salzen inklusive Silikaten, Phosphaten und
Polyphosphaten; einer geringen Menge Tensid und einem
Schaumdämpfer. Eine bleichende Substanz ist nicht geoffenbart.
US-PS 41 47 650 ist ziemlich ähnlich, kann gegebenenfalls
ein Chlor-(Hypochlorit)bleichmittel enthalten, weist
jedoch kein organisches Tensid bzw. keinen Schaumdämpfer
auf. Das Produkt ist darüber hinaus als breiförmiges
Reinigungsmittel ohne sichtbare thixotrope Eigenschaften
beschrieben.
US-PS 39 85 668 beschreibt ein Scheuer- bzw. Putzmittel
gelartiger Konsistenz, enthaltend: (1) ein Suspendiermitteln,
vorzugsweise Ton vom Smectit- und Attapulgittyp; (2)
Schleifmittel, z. B. Kielseäuresand oder Perlit; und (3)
Füllstoff aus pulverförmigen Polymeren geringer Dichte,
expandiertem Perlit und dergleichen, der Auftrieb besitzt
und hierdurch eine stabilisierende Wirkung auf die Zusammensetzung
ausübt zusätzlich dazu, daß er Menge bzw. Volumen
verleiht und hierdurch Wasser ersetzt, das ansonsten
aufgrund von Durchsickern und Phasendestabilisierung zur
Verfügung steht und eine unerwünschte überstehende Schicht
bildet. Die genannten Bestandteile sind die wesentlichen.
Optionale Bestandteile umfassen Hypochloritbleichmittel,
bleichbeständige Tenside und Puffer, z. B. Silikate,
Carbonate und Monophosphate. Als weitere optionale Bestandteile
können Builder wie NaTPP eingebaut werden, um die von
dem Puffer nicht geleistete Builderwirkung zu ergänzen oder
für zusätzliche Builderwirkung, wobei die Menge dieses
Builders 5% der Gesamtzusammensetzung dieser Patentschrift
nicht überschreitet. Die Aufrechterhaltung der pH-Werte
(erwünschterweise höher als pH 10) erfolgt durch die
Puffer/Builderkomponenten. Ein hoher pH-Wert soll die
Zersetzung des Chlorbleichmittels sowie unerwünschte
Wechselwirkung zwischen Tensid und Bleichmittel minimieren.
NaTPP macht, falls es anwesend ist, wie erwähnt nicht mehr
als 5% aus. Substanzen zum Verhindern von Schaum sind nicht
geoffenbart.
In den britischen Patentanmeldungen 21 16 199A und 21 40 450A
wurden flüssige ADD-Zusammensetzungen geoffenbart,
die eine erwünschte thixotrope Gelstruktur besitzen und alle
die verschiedenen Bestandteile enthalten, die zur wirksamen
Reinigung mit einem Geschirrspülautomaten notwendig sind.
Diese normalerweise gelartigen, wäßrigen Reinigungsmittel
für Geschirrspüler mit thixotropen Eigenschaften enthalten
auf Gewichtsbasis die folgenden Bestandteile:
- (a) 5 bis 35% Alkalitripolyphosphat;
(b) 2,5 bis 20% Nariumsilikat;
(c) 0 bis 9% Alkalicarbonat;
(d) 0,1 bis 5% chlorbleichbeständiges, wasserdispergierbares organisches Tensidmaterial;
(e) 0 bis 5% chlorbleichbeständigen Schaumdämpfer;
(f) Chlorbleichmittel in einer Menge, die etwa 0,2 bis 4% Chlor verfügbar macht;
(g) thixotropen Verdicker in einer ausreichenden Menge, um der Zusammensetzung einen Thioxotropieindex von etwa 2,5 bis 10 zu vrmitteln;
(h) Natriumhydroxid nach Bedarf zur Einstellung des pH-Wertes.
Derartig fomulierte ADD-Zusammensetzungen sind wenig
schäumend, leicht in dem Waschmedium löslich und am wirksamsten
bei pH-Werten, die für verbesserte Reinigungswirkung
am nützlichsten sind, nämlich pH-Werte von 10,5 bis 13,5.
Die Zusammensetzungen sind normalerweise von gelartiger
Konstistenz, d. h. ein hochviskoses, opakes, gallertartiges
Material mit Bingham-plastischem Charakter und mit relativ
hohen Fließgrenzen. Demzufolge ist eine definierte
Scherkraft erforderlich, um das Fließen in Gang zu setzen
bzw. zu erhöhen, wie man sie z. B. in der bewegten Abgabeeinrichtung
eines eingeschalteten Geschirrspülautomaten erhält.
Unter solchen Bedingungen wird die Zusammensetzung schnell
fluidisiert und leicht dispergiert. Wenn man die Scherkraft
wegnimmt bzw. unterbricht, kehrt die fluide Zusammensetzung
schnell in ihren Zustand hoher Viskosistät bzw. Bingham-
Plastizität entsprechend etwa ihrer vorherigen Konsistenz
zurück.
US-PS 45 11 487 beschreibt eine wenig schäumende Reinigungspaste
für Geschirrspüler. Dieses thixotrope Reinigungsmittel
besitzt eine Viskosität von mindestens 30 Pa.s bei
20°C, was mit einem Rotationsviskometer bei einer Spindelgeschwindigkeit
von 5 UpM bestimmt wird. Die Zusammensetzung
ist ein Gemisch auf Basis von feinteiligem hydratisierten
Natriummetasilikat, einer aktiven Chlorverbindung und eines
Verdickungsmittels, bei dem es sich um ein blättriges
Silikat vom Hektorittyp handelt. Gegebenenfalls werden
geringe Mengen nicht-ionischer Tenside und Alkalicarbonate
und/oder Hydroxide eingesetzt.
Ebenfalls beschrieben (W. S. Mardis, JAOCS, Band 61, Nr. 2,
Seite 382 (1984)) ist die Bildung von Organotonen durch
Wechselwirkung von Tonen wie Bentonit und Hektorit mit
organischen Verbindungen wie quartären Ammoniumsalzen.
Obgleich diese bekannten flüssigen ADD-Formulierungen nicht
oder in geringerem Maß einen oder einige der oben beschriebenen
Nachteile aufweisen, wurde festgestellt, daß in praxi
weitere Verbesserungen der physikalischen Stabilität
erforderlich sind, um die Lagerbeständigkeit des Produkts
und damit die Verbraucherakzeptanz zu steigern.
In (der erwähnten) US-Ser. No. 7 44 754 und deren continuation-
in-part wird vorgeschlagen, die physikalische
Stabilität thixotroper flüssiger Formulierungen auf Basis
von Ton dadurch zu verbessern, daß man geringe Mengen, z. B.
etwa 0,02 bis 1 Gew.% eines mehrwertigen Metallsalzes einer
langkettigen Fettsäure zugibt wie beispielsweise Aluminiumstearat.
Die Kombination von Tonverdickungsmitteln und Fettsäuresalz
als Stabilisator ergab zwar eine zufriedenstellende Langzeitstabilität,
d. h. es kam zu keiner Phasentrennung bis zu
12 Wochen und länger, doch bringt die Zugabe von Ton zu
diesem Formulierungen verschiedene Nachteile.
Beispielsweise wird bei Anwendung von Tonverdickungsmitteln
die Zugabefolge der verschiedenen Bestandteile sowie die
Regulierung der Verfahrensbedingungen während der Formulierung
der Zusammensetzungen kritisch, wenn man die
erwünschten thixotropen und schaumarmen Eigenschaften
erzielen will. Darüber hinaus sind die Tonverdickungsmittel
teuer und können signifikant zu den vom Verbraucher zu
tragenden Produktendkosten beitragen. In manchen Fällen
können die Tonverdickungsmittel sogar die Gesamtreinigungswirkung
beeinträchtigen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, beständige thixotrope
wäßrige Suspensionen verfügbar zu machen, mit welchen sich
die Anwendung von Tonverdickungsmitteln erübrigt.
Eine andere Aufgabe der Erfindung ist es, flüssige thixotrope
ADD-Zusammensetzungen mit verbesserter physikalischer
Stabilität und rheologischem Verhalten zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung sind thixotrope flüssige
ADD-Zusammensetzungen, die eine geringere Menge an thixotropem
Verdickungsmittel enthalten, ohne daß die die allgemeinen
hohen Viskositäten bei niedrigen Schergeschwindigkeiten
und niederen Viskositäten bei hohen Schergeschwindigkeiten,
die für das erwünschte thixotrope Verhalten charakteristisch
sind, beeinträchtigt werden.
Allgemeiner ausgedrückt ist es Aufgabe der Erfindung,
beständige wäßrige thixotrope, nicht auf Ton basierende
Zusammensetzungen, insbesondere flüssige reinigende Pasten
oder Gels für Geschirrspülautomaten herzustellen, indem man
in die tonfreie wäßrige Suspension eine geringe Menge einer
Fettsäure einbaut, die das Absetzen der suspendierten
Teilchen und Phasentrennung verhindert.
Zur Lösung dieser und weiterer Aufgaben, die auch aus der
folgenden Beschreibung hervorgehen, wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, in eine wäßrige flüssige Reinigungsmittelzusammensetzung
eine geringe, jedoch wirksame Menge
eines Thixotropiermittels einzubauen, das nicht polymer und
kein Ton ist, sondern eine langkettige Fettsäure. Insbesondere
und gemäß einer bevorzugsten Ausbildungsweise der
Erfindung wird eine normalerweise gelartige Zusammensetzung
für Geschirrspülautomaten vorgeschlagen, die etwa 0,03 bis
0,5 Gew.%, bezogen auf die Zusammensetzung, einer langkettigen
Fettsäure enthält, die das Absetzen der suspendierten
Teilchen wie der Buildersalze von Alkalimetallen etc.
wirksam verhindert, ohne Ton, Polymere oder andere
Verdickungsmittel zu benötigen.
Demgemäß wird eine normalerweise gelartige wäßrige Reinigungsmittelzusammensetzung
für Geschirrspülautomaten mit
thixotropen Eigenschaften vorgeschlagen, die auf Gewichtsbasis
folgende Bestandteile enthält:
- (a) 5 bis 35% Alkalitripolyphosphat;
(b) 2,5 bis 40% Natriumsilikat;
(c) 0 bis 9% Alkalicarbonat;
(d) 0,1 bis 5% chlorbleichbeständiges, wasserdispergierbares organisches reinigungsaktives Material;
(e) 0 bis 5% chlorbleichbeständigen Schaumdrücker;
(f) Chlorbleichmittel in einer Menge, die etwa 0,2 bis 4% Chlor verfügbar macht;
(g) 0,03 bis 0,5% einer langkettigen Fettsäure;
(h) 0 bis 8% Natriumhydroxid; und
(i) Wasser als Rest.
Gemäß Erfindung war auch ein Verfahren zum Reinigen von
Geschirr in einem Geschirrspülautomaten mit einem wäßrigen
Waschbad, das eine wirksame Menge dieser flüssigen
Waschmittelzusammensetzung (LADD) für Geschirrspülautomaten
enthält, vorgeschlagen, Diese LADD-Zusammensetzung kann
leicht in die Abgabeeinrichtung des Geschirrspülautomaten
gegossen werden und wird innerhalb nur einiger Sekunden
unmittelbar zu ihrem normalen gelartigen oder pastösen
Zustand verdicken, in dem sie sicher in der Abgabeeinrichtung
verbleibt, bis erneut Scherkräfte angewandt werden,
beispielsweise durch Sprühwasser aus der Geschirrspülmaschine.
Im folgenden werden spezielle Ausbildungsweisen der Erfindung
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben,
die eine graphische Darstellung des Thixotropieindex
zweier verschiedener Formulierungen der Erfindung sowie
eines mit Ton verdickten flüssigen Reinigungsmittels für
Geschirrspülautomaten gemäß GB 21 40 450A zeigt.
Die bekannten LADD-Produkte gemäß GB 21 16 199A, GB
21 40 450A und US-Ser. No. 7 44 754 inklusive deren continuation-
in-part zeigen verbessertes rheologisches Verhalten,
was durch Untersuchen der Produktiviskosität als Funktion der
Schergeschwindigkeit ermittel wurde. Die Zusammensetzungen
hatten eine höhere Viskosität bei einer niederen Schergeschwindigkeit
und eine niedrigere Viskosität bei einer
hohen Schergeschwindigkeit, wobei die Daten eine wirksame
Fluidisierung und Gelierung deutlich innerhalb der Schergeschwindigkeiten
zeigen, die in Standard-Geschirrspülautomaten
existieren. In der Terminologie der Praxis
bedeutet das verbessertes Gieß- und Verarbeitungsverhalten
sowie weniger Aussickern aus der Abgebeeinrichtung der
Maschine im Vergleich mit früheren flüssigen oder gelförmigen
ADD-Produkten. Bei Schergeschwindigkeiten entsprechend 3
bis 30 UpM lagen die Viskositäten (Brookfield) dementsprechend
in Bereichen von etwa 10 000 bis 30 000 cps bis
eta 3 000 bis 7 000 cps, was bei Zimmertemperatur mit Hilfe
eines LVT Brookfield Viskometers nach 3 Minuten unter
Anwendung einer Spindel Nr. 4 bestimmt wurde. Eine
Schergeschwindigkeit von 7,4 Sekunden-1 entspricht etwa 3
Spindel-Umdrehungen je Minute. Eine etwa 10-fache Steigerung
der Schergeschwindigkeit ergibt eine etwa 3 bis 9-fache
Verringerung der Viskosität. Diese bekannten Zusammensetzungen
(der Anmelderin) zeigten somit Schwellenfluidisierungen
bei niedrigeren Schergeschwindigkeiten und in deutlich
größerem Ausmaß, ausgedrückt als anteilige Zunahme der
Schergeschwindigkeit gegen anteilige Abnahme der Viskosität.
Diese Eigenschaft der bekannten LADD-Produkte der Anmelderin
wurde mit dem Terminus Thixotropieindex (TI) zusammengefaßt,
der das Verhältnis der scheinbaren Viskosität bei 3 UpM und
bei 30 UpM darstellt. Die bekannten Zusammensetzungen haben
einen TI von 2 bis 10. Die LADD-Zusammensetzungen sollen bei
Unterbrechen der Scherkraft deutlich und schnell zurückkehren
zu der Konsistenz des vorherigen Ruhezustands.
Obgleich die Bestimmung des Thixotropieindex TI als Verhältnis
der scheinbaren Viskosität bei 3 und bei 30 UpM ein
zufriedenstellendes Maß für die Brauchbarkeit des Produkts
liefert, ergaben weitere Forschungen und Erfahrungen, daß
man ein zuverlässigeres Maß für den Thixotropieindex und die
Brauchbarkeit des Produkts als flüssiges ADD erhält, wenn
man die Thixotropie als Größe des Bereichs in der Hystereseschleife
bestimmt. Letztere erhält man, wenn man unter den
unten beschriebenen Bedingungen die Scherspannung, S, als
Funktion der Schergeschwindigkeit, η, aufträgt, wobei man
die Schergeschwindigkeit von 0 auf einen Maximalwert erhöht
und dann wieder zur 0 zurückkehrt. Je größer der Bereich in
der Hystereseschleife ist, desto größer ist der Thixotropieindex.
Ausgedrückt in der Terminologie der scheinbaren
Viskosität: Es wurde ebenfalls festgestellt, daß, solange
die bei Zimmertemperatur (22° ± 1°C) in einem Brookfield
Viskosimeter HATD mit einer Spindel Nr. 4 bei 20 UpM
gemessene Viskosität geringer als etwa 20 000 cps ist, die
Zusammensetzung leicht geschüttelt werden kann, so daß eine
thixotrope Zusammensetzung leicht "fluidisiert" oder
"verflüssigt" und das Produkt mittels einer üblichen
Quetschtube oder -flasche oder anderen üblichen Abgabeeinrichtung
abgegeben werden kann.
Die Erfindung gründet auf der überraschenden Feststellung,
daß gleiche oder verbesserte rheologische Eigenschaften und
physikalische Stabilität, d. h. Widerstand gegen Phasentrennung,
Absetzen etc. wie in diesen bekannten flüssigen
ADD-Zusammensetzungen bei signifikant geringeren Kosten und
ohne besondere Erfordernisse für das Verfahren erzielt
werden können, wenn man der Zusammensetzung eine geringe,
aber wirksame Menge einer langkettigen Fettsäure anstelle
des thixotropen Tonverdickers zugibt, wobei auch das
Metallsalz der Fettsäure eingesetzt werden kann. Gleichzeitig
lassen sich Verbesserungen bei der Fleckenentfernung,
nämlich weniger Flecken, und der Filmbildung, nämlich
geringere Filmbildung, erzielen.
Die Verbesserung der rheologischen Eigenschaften gegenüber
einer thixotropen flüssigen ADD auf Tonbasis geht beispielsweise
aus der beigefügten Zeichnung hervor, in der die
Scherspannung, S, als Funktion der Schergeschwindigkeit, η,
für ein LADD auf Tonbasis (3 Gew.% Ton) (Kurve 1) und für
zwei ähnliche LADD-Zusammensetzungen aufgezeichnet ist, in
denen der Ton durch 0,06 Gew.% Stearinsäure (Kurve 2) oder
durch 0,08 Gew.% Stearinsäure (Kurve 3) ersetzt ist. Die
Scherspannung, S, wurde in einem statischen Versuch unter
Anwendung einer Haake RV-3-Maschine gemessen, die mit einer
koaxialen Bechereinrichtung ausgestattet war. Die Probe
wurde in den Außenbecher gegeben und der Innenbecher wurde
maschinell mit fortschreitend höheren Schergeschwindigkeiten
bis zu einem Maximum von 113 sec-1 rotiert, wonach man die
Schergeschwindigkeit fortschreitend auf Null senkte. Die
Antwort oder Reaktion (response) wurde automatisch als
Scherspannung aufgetragen. Diese Versuche wurden unter
Zuhilfenahme eines Sensorsystems MV II durchgeführt
(konstante Werte A = 3,76 Pa, M = 0,9 sec-1). Der Bereich
zwischen den erhaltenen Kurvenlinien jeder Probe ist ein Maß
für die Thixotropie, wobei größere Bereiche größere
Thixotropie anzeigen. Die Fließgrenze jeder Probe kann
ebenfalls aus den in der Figur dargestellten Kurven
entnommen werden; die Fließgrenze ist die maximale Spannung
in der Kurve Scherspannung gegen Schergeschwindigkeit.
Gleichzeitig ist die physikalische Beständigkeit derart, daß
die Zusammensetzungen, die Fettsäureverdickungsmittel
enthalten, keinerlei sichtbarer Phasentrennung nach 6 Wochen
oder mehr unterliegen, wobei die Temperaturbereiche von
Gefrierpunktsnähe bis zu 40°C und darüber liegen.
Die bevorzugten langkettigen Fettsäuren sind die höheren
aliphatischen Monocarbonsäuren mit etwa 8 bis 22, vor allem
etwa 10 bis 20 und besonders bevorzugt etwa 12 bis 18
Kohlenstoffatomen, wobei das Kohlenstoffatom der Carboxylgruppe
der Fettsäure mitgezählt ist. Polycarbonsäuren können
ebenfalls eingesetzt werden. Der aliphatische Rest kann
gesättigt oder ungesättigt, geradkettig oder verzweigt sein.
Geradkettige gesättigte Fettsäuren sind bevorzugt. Es können
Gemische von Fettsäuren verwendet werden, die beispielsweise
natürlicher Herkunft sind, wie Talg-Fettsäure, Kokosnuß-
Fettsäure, Soja-Fettsäure etc., oder die industriell
synthetisch hergestellt sind.
Beispiele für Fettsäuren, die anstelle von Ton oder
polymeren Verdickungsmitteln als Verdicker eingesetzt werden
können, umfassen Decansäure, Laurinsäure, Dodecansäure,
Palmitinsäure, Myristinsäure, Stearinsäure, Oleinsäure,
Eicosansäure, Talg-Fettsäure, Kokosnuß-Fettsäure, Soja-Fettsäure
sowie Mischungen dieser Säuren. Es können außerdem
auch die Dimeren oder Trimeren dieser Säuren eingesetzt
werden. Stearinsäure und gemischte Fettsäuren, z. B.
Kokos-Fettsäure sind bevorzugt.
Innerhalb der hier für die Kohlenstoffkettenlängen der
Fett-Monocarbonsäuren spezifizierten Bereiche hat die
Viskosität des Produkts die Tendenz, mit der Zahl der
Kohlenstoffatome in der Fett-Monocarbonsäure abzunehmen. Bei
den Dimeren oder Trimeren oder mehrbasischen Carbonsäuren
wurden keine systematisierbaren Grenzen beobachtet.
Die zur Erzielung der erwünschten Werte von Thixotropie und
physikalischer Beständigkeit benötigte Menge an Fettsäureverdicker
hängt von solchen Faktoren ab wie der Art der
Fettsäure, der reinigungsaktiven Verbindung bzw. dem Tensid,
anorganischen Salzen, besonders TPP, anderen LADD-Bestandteilen
sowie den beabsichtigten Lager- und Verschiffungsbedingungen.
Im allgemeinen jedoch gewährleisten Mengen der als thixotropes
Agens angewandten Fettsäure in dem Bereich von etwa
0,03 bis 0,5, vorzugsweise etwa 0,03 bis 0,2, besonders
bevorzugt von etwa 0,03 bis 0,08%, Langzeitbeständigkeit und
Fehlen von Phasenseparation beim Stehen und während des
Transports sowohl bei niederen als auch erhöhten Temperaturen,
wie es für ein Produkt erforderlich ist, das im Handel
angenommen werden soll.
Im allgemeinen steht die LADD-Wirksamkeit in direkter
Beziehung zu (a) den Mengen an verfügbarem Chlor; (b) der
Alkalität; (c) der Löslichkeit im Waschmedium; und (d) der
Schaumhemmung. Vorzugsweise ist der pH der LADD-Zusammensetzung
mindestens etwa 9,5, besonders etwa 10,5 bis
13,5 und vor allem mindestens etwa 11,5. Bei den relativ
niedrigeren pH-Werten ist das LADD-Produkt zu viskos, d. h.
zu ähnlich einem Festkörper, und wird daher bei dem
Scherkraftniveau das innerhalb der Abgabeeinrichtung bei
normalem Betrieb der Maschine erzeugt wird, nicht leicht
fluidisiert. Im wesentlichen verliert die Zusammensetzung
einen großen Teil, wenn nicht den gesamten thixotropen
Charakter. Die Zugabe von NaOH ist häufig notwendig, um den
pH auf die obigen Bereiche zu erhöhen und die Fließfähigkeit
zu steigern. Die Anwesenheit von Carbonat ist ebenfalls
häufig erforderlich, da es als Puffer wirkt und dazu
beiträgt, das erwünschte pH-Niveau aufrechtzuerhalten.
Überschüssiges Carbonat soll jedoch vermieden werden, da es
die Bildung nadelähnlicher Carbonatkristalle verursachen
kann, wodurch die Stabilität, Thixotropie und/oder
Reinigungskraft des LADD-Produkts beeinträchtigt werden,
ebenso wie die Abgebbarkeit des Produkts aus z. B. Quetschtuben
oder -flaschen. Kaustische Soda (NaOH) hat die weitere
Funktion, gegebenenfalls als Schaumdämpfer anwesende
Phosphorsäure- oder Phosphonsäureester zu neutralisieren.
Meist sind etwa 0,5 bis 3 Gew.% NaOH und etwa 2 bis 9 Gew.%-
Natriumcarbonat in der LADD-Zusammensetzung vorhanden, wobei
jedoch festzustellen ist, daß durch das NaTPP und Natriumsilikat
genügend Alkalität gewährleistet werden kann.
Das NaTPP kann in der LADD-Zusammensetzung in einer Menge
von etwa 8 bis 35, vorzugsweise etwa 20 bis 30 Gew.%
vorliegen und soll vorzugsweise frei sein von Schwermetall,
welches dazu neigt, das bevorzugte Natriumhypochlorit sowie
andere Chlorbleichmittel zu zersetzen oder zu inaktivieren.
Das NaTPP kann wasserfrei oder hydratisiert sein, beispielsweise
das beständige Hexahydrat mit einem Hydratationsgrad
von 6, entsprechend etwa 18 Gew.% Wasser oder mehr.
Tatsächlich ist die Anwesenheit von etwas Hydratationswasser
angesichts der Beständigkeit des Hexahydrats höchst
effektiv, welches vermutlich dazu dient, Keime des
beständigen Hexahydrats zu bilden, welches die Hydratation
und Solubilisierung der verbleibenden NaTPP-Teilchen
fördert. Wenn lediglich das Hexahydrat angewandt wird, kann
das Reinigungsmittel zu flüssig sein und zu wenig, wenn
überhaupt, thixotrop. Wenn dagegen nur das wasserfreie NaTPP
angewandt wird, kann das Produkt in manchen Fällen zu dick
und damit ungeeignet sein. Besonders bevorzugte LADD-Zusammensetzungen
werden erhalten, wenn man beispielsweise ein
Gewichtsverhältnis von wasserfreiem zu hexahydriertem NaTPP
von 0,5 : 1 bis 2 : 1 anwendet, wobei Werte von etwa 1 : 1
besonders bevorzugt sind.
Die Schauminhibierung ist wichtig, um die Effizienz der
Geschirrspülmaschine zu steigern und destabilisierende
Effekte zu minimieren, die bei Vorhandensein übermäßigen
Schaums beim Gebrauch der Maschine auftreten können. Der
Schaum kann durch geeignete Wahl von Typ und/oder Menge des
Tensids, welches die Hauptkomponente für die Schaumbildung
ist, ausreichend veringert werden. Das Ausmaß der
Schaumbildung hängt auch etwas von der Härte des Waschwassers
in der Maschine ab. Eine geeignete Einstellung der
Mengen des wasserweichmachenden NaTPP's kann dazu beitragen,
den Grad der Schaumhemmung in erwünschter Weise zu
gewährleisten. Im allgemeinen ist es jedoch bevorzugt, einen
chlorbleichbeständigen Schaumdämpfer oder -inhibitor
einzubauen. Besonders wirksam sind die Alkylphosphonsäureester
der Formel
die beispielsweise von BASF-Wyandotte (PCUK-PAE) erhältlich
sind, insbesondere die sauren Alkylphosphatester der Formel
die beispielsweise von Hooker (SAP) und Knapsack (LPKn-158)
erhältlich sind, worin eine oder beide R-Gruppen in jedem
Estertyp unabhängig eine C12-bis C20-Alkylgruppe sein können.
Mischungen der beiden Typen oder beliebiger anderer
chlorbleichbeständiger Typen oder Mischungen von
Mono- und Diestern der gleichen Typen können verwendet werden.
Besonders bevorzugt ist ein Gemisch von saurem Mono- und
Di-C16- bis C18-Alkylphosphatestern, z. B. sauren Monostearyl/
distearylphosphaten 1,2/1 (Knapsack). Falls sie
angewandt werden, sind Mengen von 0,01 bis 5, vorzugsweise
0,1 bis 5, besonders etwa 0,1 bis 0,5 Gew.% des Schaumdämpfers
in der Zusammensetzung typisch, wobei das Gewichtsverhältnis
von reinigender Aktivverbindung oder Tensid
(d): Schaumdämpfer (e) im allgemeinen in dem Bereich von etwa
10 : 1 bis 1 : 1 und vorzugsweise von etwa 4 : 1 bis 1 : 1 liegt.
Andere anwendbare Entschäumungsmittel sind beispielsweise
die bekannten Silikone.
Obwohl in den Zusammensetzungen der Erfindung beliebige
Chlorbleichmittel eingesetzt werden können, z. B. Dichlorisocyanurat,
Dichlordimethylhydantoin, oder chloriertes TSP,
ist Alkali-(Kalium, Lithium), Magnesium- und insbesondere
Natriumhypochlorit bevorzugt. Die Zusammensetzung soll
ausreichend Chlorbleichmittel enthalten, um etwa 0,2 bis 4,0
Gew.% Chlor verfügbar zu machen, was beispielsweise durch
Ansäuern von 100 Teilen der Zusammensetzung mit überschüssiger
Chlorwasserstoffsäure bestimmt wird. Eine Lösung mit
einem Gehalt von 0,2 bis 4,0 Gew.% Natriumhypochlorit
enthält oder liefert in etwa den gleichen Prozentsatz an
verfügbarem Chlor. Etwa 0,8 bis 1,6 Gew.% verfügbares Chlor
ist besonders bevorzugt. Beispielsweise kann man vorteilhaft
Natriumhypochlorit (NaOCl)-Lösung mit etwa 11 bis etwa 13%
verfügbarem Chlor in Mengen von etwa 3 bis 20%, vorzugsweise
etwa 7 bis 12% einsetzen.
Das Natriumsilikat, das Alkalität sowie Schutz harter
Oberflächen wie feiner Glasur und Muster von Porzellan
gewährleistet, wird in Mengen von etwa 2,5 bis 40,
vorzugsweise etwa 10 bis 35 Gew.% in der Zusammensetzung
angewandt. Bei den höheren hier angegebenen Mengen,
beispielsweise bei Mengen über etwa 10 Gew.%, gewährleistet
das Silikat auch erhöhte fleckenverhindernde Wirkung. Das
Natriumsilikat wird im allgemeine in Form einer wäßrigen
Lösung, beispielsweise mit einem Na2O : SiO2-Verhältnis von
etwa 1 : 2,2 bis 1 : 2,8, z. B. 1 : 2,4 zugegeben. Die meisten
anderen Bestandteile der Zusammensetzung, vor allem NaOH,
Natriumhypochlorit sowie die Schaumdämpfer können ebenfalls
in Form einer wäßrigen Dispersion oder Lösung zugesetzt
werden.
Das erfindungsgemäß angewandte reinigungsaktive Material
(Tensid) muß in Anwesenheit von Chlorbleichmittel, besonders
Hypochlorit, beständig sein, wobei wasserdispergierbare
Tensidtypen wie die organischen anionischen, Aminoxid-,
Phosphinoxid-, Sulphoxid- oder Betain-Tenside bevorzugt sind
und die zuerst erwähnten anionischen Tenside am meisten
bevorzugt sind. Sie werden in Mengen von etwa 0,1 bis 5,
vorzugsweise etwa 0,3 bis 2,0% verwendet. Besonders
bevorzugte Tenside der Erfindung sind die linearen oder
verzweigten Alkalimono- und/oder di-(C8- bis C14)-alkyldiphenyloxidmono-
und/oder disulfate, die im Handel beispielsweise
als DOWFAX 3B-2 und DOWFAX 2A-1 erhältlich sind.
Die Paraffinsulfonate tendieren im allgemeinen dazu, die
Thixotropie zu beeinträchtigen, wenn nicht zu zerstören und
bewirken eine unannehmbare Steigerung der Viskosität, was
starke Scherkraftprobleme auslöst. Außerdem soll das Tensid
mit den anderen Bestandteilen der Zusammensetzung kompatibel
sein. Andere geeignete Tenside umfassen die primären
Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Alkylarylsulfonate und
sekundären Alkylsulfate. Beispiele hierfür sind die C10- bis
C18-Alkylsulfate wie Natriumdodecylsulfat und Natriumtalgalkoholsulfat;
die Natrium-C10- bis C18-Alkansulfonate wie
Natriumhexadecyl-1-sulfonat und NatriumC12- bis C18-Alkylbenzolsulfonate
wie Natriumdodecylbenzolsulfonate. Die
entsprechenden Kaliumsalze können auch verwendet werden.
Als weitere geeignete oberflächenaktive Substanzen oder
Tenside sind die Aminoxid-Tenside der Struktur R2R1NO
typisch, worin jedes R eine niedere Alkylgruppe wie z. B.
Methyl bedeutet und R1 für einen langen Alkylrest mit 8 bis
22 Kohlenstoffatomen, z. B. eine Lauryl-, Myristyl-, Palmityl-
oder Cetylgruppe steht. Anstelle eines Aminoxid-Tensids kann
ein entsprechendes Phosphinoxid R2R1PO oder Sulfooxid RR1SO
Verwendung finden. Betain-Tenside haben meist die Struktur
R2R1N-R″COO-, worin jedes R eine niedere Alkylengruppe mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet. Spezielle Beispiele für
diese Tenside sind Lauryldimethylaminoxid, Myristyldimethylaminoxid,
die entsprechenden Phosphinoxide und Sulfoxide
sowie die entsprechenden Betaine einschließlich Dodecyldimethylammoniumacetat,
Tetradecyldiethylammoniumpentanoat,
Hexadecyldimethylammoniumhexanoat und dergleichen. Aus
Gründen der Bioabbaubarkeit sollen die Alkylgruppen in
diesen Tensiden linear sein. Diese Verbindungen sind
bevorzugt.
Tenside dieser Art sind bekannt und beispielsweise in den
US-PS'en 39 85 668 und 42 71 030 beschrieben.
Die in diesen Zusammensetzungen enthaltene Wassermenge soll
natürlich weder so groß sein, daß eine unannehmbar geringe
Viskosität und große Fluidität erzeugt wird, noch so gering,
daß eine unannehmbare hohe Viskosität und geringe Fließfähigkeit
erzeugt wird, wobei in jedem Fall die thixotropen
Eigenschaften verringert oder zerstört werden. Diese Menge
wird leicht durch Routineexperimente in jedem Einzelfall
bestimmt und liegt im allgemeinen bei etwa 25 bis 75,
vorzugsweise etwa 55 bis 65 Gew.%. Das Wasser soll auch
vorzugsweise entmineralisiert oder weichgemacht sein.
In diese Zusammensetzungen können andere übliche Bestandteile
in geringen Mengen eingebaut werden, die im allgemeinen
unter etwa 3 Gew.% liegen, wie beispielsweise Parfum,
Hydrotrope wie Natriumbenzol-, Toluol-, Xylol- und Cumolsulfonate,
Schutzstoffe, Farbstoffe und Pigmente und dergleichen,
die natürlich alle gegenüber dem Chlorbleichmittel
und der hohen Alkalität beständig sein müssen (Eigenschaften
aller Komponenten). Insbesondere bevorzugt als farbgebende
Substanz sind die chlorierten Phthalocyanine und Polysulfide
von Aluminiumsilikat, die jeweils angenehme grüne und blaue
Tönungen liefern. TiO2 kann zum Weißmachen oder Neutralisieren
von Fehltönungen verwendet werden.
Die flüssigen ADD-Zusammensetzungen der Erfindung werden in
einfacher, an sich bekannter Weise zum Waschen von Geschirr,
anderen Küchenutensilien und dergleichen in einem wäßrigen,
eine wirksame Menge der Zusammensetzung enthaltenden
Waschbad in einem Geschirrspülautomaten verwendet, der mit
einer geeigneten Abgabeeinrichtung für das Reinigungsmittel
ausgerüstet ist.
Obleich die Erfindung insbesondere in bezug auf flüssige
Reinigungsmittel für Geschirrspülautomaten beschrieben
wurde, können die vorteilhaften Ergebnisse hinsichtlich
Thixotropie und physikalischer Stabilität durch Zugabe der
Fettsäure auch erreicht werden, wenn man sie anstelle von
Ton- oder polymeren Verdickungsmitteln in anderen thixotropen
Suspensionen verwendet wie in den Scheuerpasten, die in
der erwähnten US-PS 39 85 668 beschrieben sind, pastösen
Zahnpflegemitteln und dergleichen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern. Alle
Mengen und Verhältnisse sind auf das Gewicht bezogen, wenn
nicht anders angegeben.
Um die Wirkung der als Verdickungsmittel angewandten
Fettsäure zu zeigen, wurden flüssige ADD-Formulierungen mit
variierenden Fettsäuremengen als thixotropem Verdicker wie
in Tabelle 1 (Ansätze 1, 2 und 3) gezeigt, hergestellt. Zum
Vergleich wurde eine ähnliche Zusammensetzung (Ansatz 4)
entsprechend der Zusammensetzung von Beispiel 1 gemäß GB 21 40 450A nach dem in diesem Beispiel offenbarten Verfahren
bereitet.
Je eine Probe der Formulierungen der Ansätze 2 und 3 sowie
der Vergleichsformulierung auf Tonbasis (Ansatz 4) wurde
einer Messung der Scherspannung mit Hilfe des oben
beschriebenen Haake RV-3-Apparats unterworfen, um den
Thixotropieindex sowie die Fließgrenze zu bestimmen. Die
Ergebnisse sind in der beigefügten Figur aufgezeichnet,
wobei die Kurve 1 auf der Probe von Ansatz 4, die Kurve 2
auf der Probe von Ansatz 2 und die Kurve 3 auf der Probe von
Ansatz 3 basiert. Der Wert der Fließgrenze (der Maximalwert
der Scherspannung), S, ist in Tabelle 2 angegeben.
In Tabelle 2 sind auch andere Eigenschaften aufgeführt,
nämlich die scheinbare Viskosität, η, die an einer 24
Stunden alten Probe unter Anwendung eines Brookfield
HATD-Viskosimeters bei Verwendung einer Spindel Nr. 4 mit 20 UpM
(T = 22°C ± 1°C) gemessen wurde; die Dichte; die kapillare
Ablaufgeschwindigkeit, Stabilität und Zentrifugation. Die
Kapillarablaufgeschwindigkeit (capillary drainage rate, CDR)
ist ein Maß für die Stabilität, wobei höhere Werte eine
größere Stabilität anzeigen. Die CDR-Messungen werden wie
folgt durchgeführt: Ein Filterpapier Whatman Nr. 1 mit einem
darauf eingetragenen Kreis mit einem Durchmesser von 6,4 cm
wird auf eine flache Glasplatte 10 cm × 10 cm, gelegt. Ein
Kunststoffrohr, Länge 6,4 cm, Durchmesser 3,4 cm, wird
stehend und konzentrisch auf den Kreis gesetzt. Das Rohr
wird mit der zu prüfenden flüssigen ADD-Zusammensetzung
(nach eintägigem Stehen) gefüllt. Man bestimmt die Zeit, die
das Lösungsmittel benötigt, um aus dem Rohr auszusickern und
den eingezeichneten Kreis zu erreichen. Man mißt die Zeit an
drei Stellen und ermittelt den Durchschnitt. Schnellere bzw.
kürzere Zeiten bedeuten, daß das Gel das Lösungsmittel
(Wasser) nicht mit Erfolg hält, welches demzufolge in das
Filterpapier aussickern kann. Zeiten über etwa 7 Minuten
(alle Proben) sind akzeptabel. Zur Stabilitätsmessung wird
die Probe in ene Glasflasche gegeben, bei Zimmertemperatur
belassen und am Ende von 4 Wochen wird die prozentuale
Trennung bestimmt. Der Zentrifugationstest ist ebenfalls ein
Maß für die Stabilität. Glaszentrifugenröhrchen werden mit
gleichen Volumina jeder Probe gefüllt und vertikal, d. h. in
einer zum Boden parallelen Ebene in einer Sorwall-Zentrifuge
25 Minuten lang mit 500 UpM geschleudert bzw. zentrifugiert.
Dann mißt man das Volumen der klaren Flüssigkeit. Die
Ergebnisse werden wiedergegeben als das Verhältnis der Höhe
der klaren Flüssigkeit zu der Gesamthöhe der Probe,
multipliziert mit 100, d. h.
Niedrigere Zahlen zeigen eine größere Beständigkeit an.
Aus den Daten in Tabelle 2 geht klar die überlegene Beständigkeit
gegenüber Phasentrennung der Formulierungen auf
Basis von Stearinsäure im Vergleich mit der Formulierung auf
Basis von Ton hervor. Diese Ergebnisse, zusammen
mit den Thixotropieeigenschaften entsprechend der graphischen
Darstellung in der Figur, zeigen darüber hinaus die
Überlegenheit der erfindungsgemäßen Formulierungen, was das
Aussickern aus der Abgabeeinrichtung des Geschirrspülers
betrifft.
Jede der Formulierungen der Ansätze 1 bis 4 von Beispiel 1
wurde zum Vergleich der Reinigungswirkung (Aufbau von
Flecken und Filmen auf Glas) getestet, wobei ein Kenmore
Geschirrspüler und Leitungswasser einer Temperatur von 130°F
und einer Härte von 120 ppm verwendet wurde. Das Testverfahren
ist in ASTM D 3 566-79 beschrieben, mit der Ausnahme,
daß nur vier Reinigungszyklen durchgeführt wurden. Das Film-
und Fleckenbildungsverhalten wurde nach den folgenden Skalen
bewertet:
Filmbewertungsskala
1. Am besten, kein sichtbarer Film
2. geringe Filmbildung, sichtbar werdend
3. bemerkbarer Film, zunehmend
4. fortgesetzte Zunahme eines signifikanten Films
5. die Filmbildung wird übermäßig
6. starke Filmbildung, übermäßiger Aufbau
7. fortgesetzte Zunahme übermäßiger Filmbildung.
1. Am besten, kein sichtbarer Film
2. geringe Filmbildung, sichtbar werdend
3. bemerkbarer Film, zunehmend
4. fortgesetzte Zunahme eines signifikanten Films
5. die Filmbildung wird übermäßig
6. starke Filmbildung, übermäßiger Aufbau
7. fortgesetzte Zunahme übermäßiger Filmbildung.
Fleckenbewertungsskala
A. Am besten, keine Flecken
B. sehr wenige sichtbare Flecken
C. einzelne, deutliche Flecken
D. signifikante Bedeckung von annähernd 50%.
A. Am besten, keine Flecken
B. sehr wenige sichtbare Flecken
C. einzelne, deutliche Flecken
D. signifikante Bedeckung von annähernd 50%.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Man erhält ähnliche Ergebnisse wie die oben beschriebenen,
wenn man anstelle von Stearinsäure Isostearinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Laurinsäure, Empholdimersäure,
Empholtrimersäure oder Emphol 1052 mehrbasische Säure
verwendet.
Zusätzlich zu der überlegenen physikalischen Beständigkeit,
Thixotropie und Reinigungsleistung haben die Zusammensetzungen
der Erfindung den zusätzlichen signifikanten Vorteil,
daß eine spezielle Zugabefolge der einzelnen Bestandteile
nicht notwendig ist. Man kann sämtliche Bestandteile in
beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig in einen einzigen
Topf, Mischer usw. geben und rühren, bis man ein homogenes
Gemisch erhält. Das Mischen kann bei Zimmertemperatur oder
bei erhöhter Temperatur durchgeführt werden. Es ist nicht
notwendig, irgendwelche Bestandteile vorzumischen oder
verschiedene Schermischbedingungen anzuwenden.
Claims (12)
1. Flüssiges, gelartiges, thixotropes Reinigungsmittel auf
Basis von Wasser und mindestens einem Bestandteil der
Gruppe aus organischem Tensid, Chlorbleichmitteln,
Builder, Sequestriermittel, Schauminhibitoren,
Scheuerteilchen sowie Gemischen derselben, gekennzeichnet
durch einen Gehalt von etwa 0,03 bis etwa 0,05
Gew.%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, einer
Mono- oder Polycarbonsäure mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen,
oder den Dimeren oder Trimeren derselben.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 für eine automatische
Geschirrspülmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß es,
bezogen auf das Gewicht, etwa
- (a) 5 bis 35% Alkalitripolyphosphat,
(b) 2,5 bis 40% Natriumsilikat;
(c) 0 bis 9% Alkalicarbonat;
(d) 0,1 bis 5% chlorbleichbeständiges wasserdispergierbares organisches Tensid;
(e) 0 bis 5% chlorbleichbeständigen Schaumdämpfer;
(f) Chlorbleichmittel in einer ausreichenden Menge, um etwa 0,2 bis 4% Chlor verfügbar zu machen;
(g) 0,03 bis 0,5% einer aliphatischen Fettsäure mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, deren Dimeren oder Trimeren;
(h) 0 bis 8% Natriumhydroxid;
(i) Wasser als Rest enthält.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die aliphatische Fettsäure (g) etwa 10 bis 20
Kohlenstoffatome aufweist.
4. Reinigungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fettsäure etwa 12 bis 18 Kohlenstoffatome
aufweist.
5. Reinigungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fettsäure Stearinsäure ist.
6. Reinigungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fettsäure (g) in einer Menge von etwa 0,03
bis 0,2% anwesend ist.
7. Reinigungsmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fettsäure (g) in einer Menge von etwa 0,03
bis 0,08% anwesend ist.
8. Reinigungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Chlorbleichmittel (f) Natriumhypochlorit
ist.
9. Reinigungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es mindestens etwa 0,1% des Schaumdämpfers (e)
enthält.
10. Reinigungsmittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaumdämpfer ein saurer Alkylphosphatester
oder ein Alkylphosphonsäureester mit einer oder
zwei C12- bis C20-Alkylgruppen, oder ein Gemisch
derselben ist.
11. Reinigungsmittel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
einen pH von etwa 10,5 bis etwa 13,5.
12. Verfahren zum Reinigen von schmutzigem Geschirr in
einem Geschirrspülautomaten, dadurch gekennzeichnet,
daß man das schmutzige Geschirr in einem automatischen
Geschirrspüler mit einem wäßrigen Waschbad in Berührung
bringt, in dem eine wirksame Menge des Reinigungsmittels
nach den vorhergehenden Ansprüchen dispergiert
ist.
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