DE3609229A1 - Verfahren und anlage zur zerkleinerung von sproedem mahlgut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anlage zur Zerkleinerung von sprödem Mahlgut, wie Zementklinker.

Ein Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 ist beispielsweise durch die EP-A- 00 84 383 bekannt. Das Mahlgut wird hier­ bei zunächst in einem Walzenspalt unter Anwen­ dung hohen Druckes und Bildung von Agglomeraten einer Einzelkornzerkleinerung und Gutbettzer­ kleinerung unterworfen. Anschließend erfolgt eine Sichtung des Mahlgutes, wobei die bei der Sichtung anfallenden Grieße in einer nachgeschalteten Mühle weiter zerkleinert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art dahin weiterzuentwickeln, daß die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ver­ bessert, insbesondere der Energieverbrauch ver­ ringert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches 1 gelöst.

Erfindungsgemäß erfährt das im Walzenspalt zer­ kleinerte Mahlgut vor der Sichtung eine Behand­ lung zur Auflösung von Agglomeraten. Auf diese Weise wird der in den Agglomeraten (Schülpen) enthaltene hohe Feinanteil freigelegt, bei der anschließenden Sichtung aus dem Mahlsystem entfernt und belastet damit nicht mehr die nach­ folgende Zerkleinerungsstufe. Die Wirtschaftlich­ keit des gesamten Verfahrens wird auf diese Weise wesentlich verbessert. Durch die Entlastung der weiteren Zerkleinerungsstufe ergibt sich insbe­ sondere eine beachtliche Senkung des Energiebe­ darfes.

Vorteilhaft ist ferner, daß die dem Sichter nach­ geschaltete Zerkleinerungsstufe (im allgemeinen eine Kugelmühle) bei Neuanlagen kleiner dimen­ sioniert werden kann und bei bestehenden Anlagen (in denen nachträglich eine Desagglomeration des Mahlgutes vor der Sichtung vorgesehen wird) nie­ driger belastet ist. Auch der Betrieb der nach­ geschalteten Zerkleinerungsstufe läßt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besser dem Be­ trieb der Walzenmühle anpassen.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen

Fig. 1 ein Schema einer erfindungsgemäßen Mahl­ anlage,

Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung des Sichters (mit eingebautem Desagglo­ merator) der Anlage gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Variante des Desagglomerators.

Die in Fig. 1 dargestellte Mahlanlage zur Zer­ kleinerung von sprödem Mahlgut, beispielsweise Zementklinker, enthält eine Walzenmühle 1, einen Sichter 2 mit eingebautem Desagglomerator sowie eine Kugelmühle 3.

Die Walzenmühle 1 enthält zwei Walzen 4, 5, in deren Spalt das Mahlgut unter Anwendung hohen Druckes und Bildung von Agglomeraten eine Ein­ zelkornzerkleinerung und eine Gutbettzerkleinerung erfährt.

Das aus der Walzenmühle 1 ausgetragene Mahlgut wird dann dem Sichter 2 zugeführt. Der Sichter 2 (dessen Einzelheiten aus Fig. 2 zu entnehmen sind) enthält im oberen Teil des Gehäuses 6 ein rotieren­ des Sichtsystem 7, das über eine Welle 8 angetrie­ ben wird.

Unterhalb des rotierenden Sichtsystemes 7 ist ein rotierender Mahlgut-Aufgabeteller 9 ange­ ordnet, der mit Prallelementen 10, 11 unter­ schiedlicher Höhe besetzt ist. Der Antrieb des Mahlgut-Aufgabetellers 9 erfolgt von unten durch eine Welle 12.

Oberhalb des Mahlgut-Aufgabetellers 9 befindet sich ein Aufgabetrichter 13, dem das Mahlgut über eine Förderschnecke 14 zugeführt wird.

Die Sichtluft tritt im unteren Bereich des Gehäu­ ses 6 über einen Stutzen 15 ein und durchsetzt dann einen feststehenden Jalousiekranz 16. Das Feingut wird von der Sichtluft durch den Stutzen 17 abgeführt und in einem (in Fig. 1 nicht dar­ gestellten) Zyklon oder Filter abgeschieden.

Die Grieße (Pfeil 23) werden über einen Trichter 18 aus dem Gehäuse 6 ausgetragen und der Kugelmühle 3 zugeführt. Deren Grieße werden erneut dem Sich­ ter 2 zugeleitet (Pfeil 19), während das in der Kugelmühle 3 anfallende Feingut mit der Mühlenab­ luft 20 abgezogen wird.

Aufgrund der in der Walzenmühle 1 erfolgenden Gutbettzerkleinerung enthält das aus der Walzen­ mühle 1 ausgetragene Mahlgut einen hohen Anteil von Agglomeraten (Schülpen). Diese Agglomerate werden im Sichter 2, und zwar vor ihrem Eintritt in den Sichtraum 21, weitgehend aufgelöst, wenn das Mahlgut auf dem rotierenden Mahlgut-Aufgabe­ teller 9 bei der Bewegung nach außen die Prall­ elemente 10 passiert. Durch diese Auflösung der Agglomerate wird der darin enthaltene hohe Fein­ anteil freigelegt, von der Sichtluft (Pfeile 22) mit nach oben geführt und in einem dem Sich­ ter 2 nachgeschalteten Zyklon oder Filter abge­ schieden. Die Kugelmühle 3 wird daher lediglich mit den im Sichter 2 anfallenden Grießen, nicht dagegen mit Feingut belastet.

Da das Sichtsystem 7 und der Mahlgut-Aufgabeteller 9 über gesonderte Wellen 8 bzw. 12 angetrieben sind, können die Sichtung und die Auflösung der Agglomerate unabhängig voneinander optimiert werden.

Bei dem in Fig. 3 dargestellten abgewandelten Aus­ führungsbeispiel des Desagglomerators befindet sich der an seinem Umfang gleichfalls mit Prall­ elementen 10′ besetzte Mahlgut-Aufgabeteller 9′, der über eine Kernwelle 8′ angetrieben wird, inner­ halb einer weiteren Trommel 24, die an ihrem Um­ fang mit Prallelementen 25 besetzt ist und durch eine äußere Welle 26 angetrieben wird. Die Auf­ gabe des Mahlgutes erfolgt über einen Aufgabe­ trichter 13.

Die Drehzahlen der Wellen 8′ und 26 können unter­ schiedlich gewählt werden. Möglich ist auch, daß die äußere Trommel 24 mit den Prallelementen 25 feststehend angeordnet wird und lediglich der Mahlgut-Aufgabeteller 9′ angetrieben ist.

Auch bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungs­ beispiel erfolgt damit eine wirksame Auflösung der in der Walzenmühle 1 gebildeten Agglomerate vor Eintrag des Mahlgutes in den Sichtraum 21 des Sichters 2.

Claims (6)

1. Verfahren zur Zerkleinerung von sprödem Mahlgut, wobei

• a) das Mahlgut zunächst in einem Walzenspalt unter Anwendung hohen Druckes und Bildung von Agglomeraten einer Einzelkornzer­ kleinerung und einer Gutbettzerkleinerung unterworfen wird,
• b) anschließend eine Sichtung des Mahlgutes erfolgt
• c) und die bei der Sichtung anfallenden Grieße einer weiteren Zerkleinerung unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
• d) das Mahlgut zwischen den Verfahrensschritten a) und b) eine Behandlung zur Auflösung von Agglomeraten erfährt.

2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, enthaltend

• a) eine Walzenmühle (1), in der das Mahlgut unter Anwendung hohen Druckes und Bildung von Agglo­ meraten einer Einzelkornzerkleinerung und einer Gutbettzerkleinerung unterworfen wird,
• b) einen der Walzenmühle (1) nachgeschalteten Sichter (2),
• c) eine Mahlstufe (3) zur weiteren Zerkleinerung der bei der Sichtung anfallenden Grieße, gekennzeichnet durch
• d) eine Einrichtung (9, 10, 11) zur Auflösung von in der Walzenmühle (1) gebildeten Agglo­ meraten vor Sichtung des Mahlgutes.

3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (9, 10, 11) zur Auflösung von Agglomeraten im Sichter (2) im Bereich der Gutaufgabe angeordnet ist.

4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Auflösung von Agglome­ raten durch einen mit Prallelementen (10, 11) besetzten, rotierenden Mahlgut-Aufgabeteller (9) gebildet wird.

5. Anlage nach Anspruch 4, bei der der Sichter (2) wenigstens ein rotierendes Sichtorgan (7) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Prallelementen (10, 11) besetzte rotierende Mahlgut-Aufgabeteller (9) unabhängig vom Sicht­ organ (7) angetrieben ist.

6. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlstufe zur weiteren Zerkleinerung der bei der Sichtung anfallenden Grieße durch eine Kugelmühle (3) gebildet wird.