DE3534488A1 - Kupplung in einer bogenrotationsdruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kupplung in einer Schön- und Widerdruck-Bogenrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei von Schön- auf Widerdruck umstellbaren und auf ver­ schiedene Formate einstellbaren Bogenrotationsdruckmaschinen ist eine Einstelleinrichtung bei Bogenübergabetrommeln erforderlich, mit der Bogentransporteinrichtungen, wie z. B. Greifer, auf verschiedene Papierformate und Betriebs­ arten der Druckmaschine eingestellt werden können. So zeigt z. B. die US-PS 44 57 231 eine derartige Einrichtung, die ein mit einem Bund versehenes Zahnrad aufweist, auf dem ein Zahnkranz angebracht ist. Dieser Zahnkranz wird durch Klemmplatten axial an das Zahnrad angepreßt. Die Klemmplatten werden durch Federn und/oder zweiarmige Hebel, die auf Bolzen wirken, die mit den Klemmplatten verbunden sind, an einer Seite des Zahnkranzes angedrückt. Durch Lösen einer zentralen Schraube, die mit einem Bund ver­ sehen ist, werden die Klemmplatten von der Flanke des Zahnkranzes gelöst. Der Zahnkranz, der mit einem Zahnrad einer ersten Druckeinheit kämmt, wird soweit gedreht, bis die erforderliche Einstellung erfolgt ist. Durch Eindrehen der zentralen Schraube wird der Zahnkranz durch die Klemm­ platten an das Zahnrad angepreßt.

Nachteilig an der oben gezeigten Verstelleinrichtung ist, daß ein Lösen oder Feststellen des Zahnkranzes nach einer Verstellung der Bogenwendetrommel ein Werkzeug erfordert. Die zentrale Feststellschraube muß während des Betriebes der Druckmaschine ständig unter Spannung gehalten werden. Es ist möglich, daß durch Materialermüdung im Schraubenge­ winde mit zunehmender Betriebsdauer die auf den Zahnkranz aufgebrachte Klemmkraft und damit das übertragbare Dreh­ moment nachläßt und damit eine passerhaltige Bogenübergabe gefährdet ist. Ein weiterer Nachteil der zentralen Feststell­ schraube besteht in der leichten Möglichkeit einer Beschä­ digung ihres Gewindes in der Antriebswelle. Eine erforder­ liche Reparatur würde hohe Produktionsausfallzeiten mit sich bringen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in einem Antriebszahnräderzug einer von Schön- auf Widerdruck um­ schaltbaren, formatvariablen Bogenrotationsdruckmaschine zwischen einem auf einem Trommel- oder Zylinderzapfen ange­ ordneten Zahnrad und einem auf einem Bund dieses Zahnrades angeordneten Hohlrad eine fernschaltbare Kupplung zu schaffen.

Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß ein Lösen der Kupplung ohne Betätigung von Verbindungsmaschinen­ elementen möglich ist. Die Kupplung ist einfach, schnell und sicher zu bedienen und ermöglicht eine wesentliche Senkung der Rüstzeit bei einer Umstellung einer von Schön- auf Widerdruck umstellbaren, formatvariablen Bogenrotationsdruckmaschine. Die Kupplung eignet sich besonders gut als Kupplung zwischen zwei zueinander in Umfangsrichtung verstellbaren Trägerein­ richtungen auf einer Bogenübergabetrommel einer auf Schön- und Widerdruck umstellbaren Bogenrotationsdruckmaschine, bei der die erste Trägereinrichtung mit steuerbaren Greifern zur Erfassung des Bogenanfangs und die zweite Trägereinrichtung mit einer steuerbaren Halteeinrichtung für das Bogenende ausgerüstet ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Kupplung,

Fig. 2 einen Schnitt II-II der erfindungsgemäßen Kupplung.

Eine Antriebswelle 1 eines Bogenübergabetrommelkörpers 5 einer Bogenübergabetrommel ist in Seitengestellen 2 gelagert. An die Antriebswelle 1 ist fliegend ein erstes Zahnrad 3 angeschraubt. Das Zahnrad 3 weist einen zum Seitengestell 2 zugewandten Bund 4 auf. Ein Zahnkranzkörper 10 weist mehrere, auf gleichem Radius liegende, gleichmäßig verteilte, zur Rotationsachse des Zahnrades 3 parallele Durchgangs­ bohrungen 6 auf. Durch die Durchgangsbohrungen 6 führen Zylinderschrauben 7 mit glattem Schaft. An einem Kopf 8 der Zylinderschrauben 7 liegt eine Scheibe 9 an, die eine plane, zum Kopf 8 zugewandte Fläche 11 und eine konvexe Fläche 12 hat. Die konvexe Fläche 12 liegt in einer konkaven Führungsfläche 15 einer zweiten Scheibe 13. Die Scheibe 13 lagert in einer Senkung 20 einer Spannpratze 14. Die Spann­ pratze 14 liegt an einer Innenseite des Zahnrades 3 an und ragt über den Bund 4 des Zahnrades 3 hinaus. Ein Ge­ windeende 16 der Zylinderschrauben 7 wird jeweils durch Durchgangsbohrungen 37, 38 in einarmigen, vorzugsweise abgekröpften Hebeln 17 und Lagerbolzen 18 hindurchgesteckt und mittels Muttern 19 gesichert. Die Lagerbolzen 18 sind drehbar in oberen Teilen 35 der Hebel 17 gelagert. Die Hebeln 17 stützen sich mittelbar über Kugeln 21 an einer Flanke 22 des Zahnkranzkörpers 10 ab, wobei jedoch ebenso eine unmittelbare Abstützung der Hebel 17 durchführbar wäre. Ballige untere Enden 23 der Hebel 17 sind in Sack­ lochbohrungen 24 eines zylindrischen Führungskörpers 26 gelenkig eingefügt. Der Führungskörper 26 ist auf eine Kolbenstange 27 eines gestellfesten, einfach wirkenden Pneumatikzylinders 25, vorzugsweise eines Balgzylinders, aufgeschrumpft. Die Kolbenstange 27 ist drehbar am Pneu­ matikzylinder 25 gelagert und wird mittels eines Siche­ rungsringes 28 mit dem Pneumatikzylinder 25 verbunden. Die Kolbenstange 27 ist in einer zentralen Sacklochboh­ rung 29 in der Antriebswelle 1 verschiebbar gelagert und stützt sich an einer Schraubendruckfeder 30 federnd ab.

Auf dem Bund 4 des Zahnrades 3 ist ein zweites, als Hohl­ rad ausgerüstetes, Zahnrad 31 verdrehbar aufgeschoben. Das Zahnrad 31 weist an seinem Hohlzahnradkörper 34 einen innen umlaufenden Bund 32 auf, in den die Spannpratzen 14 hinausragen. Das Zahnrad 31 ist mit einem ersten Hohl­ zapfen 33 des Bogenübergabetrommelkörpers 5 verschraubt. Der Hohlzapfen 33 ist drehbar auf der Antriebswelle 1 gelagert. Der Bogenübergabetrommelkörper 5 dient in bekannter Weise zur Aufnahme von Greifeinrichtungen für eine Bogenvorderkante. Mit der Antriebswelle 1 sind eine Mehrzahl von Tragsegmenten 36 formschlüssig verbunden. Auf ihnen sind in bekannter Weise steuerbare, mit Unter­ druck beaufschlagbare Halteleisten zum Festhalten eines Bogenendes angeordnet.

Zum Lösen des Zahnrades 31 vom Zahnrad 3 wird über ein Ventil 39 der Pneumatikzylinder 25 betätigt und dadurch wird die Kolbenstange 27 entgegen einer Federkraft der Schraubendruckfeder 30 verschoben. Mittels des starr mit der Kolbenstange 27 verbundenen Führungskörpers 26 verschwenken die Hebel 17 auf den Kugeln 21 um einen Schwenkpunkt 41. Dieses bewirkt, daß die innen am Zahn­ rad 3 und dem Bund 32 des Zahnrades 31 mittels der Zylin­ derschrauben 7 angepreßten Spannpratzen 14 gelöst werden.

Zum Festsetzen von Zahnrad 3 und Hohlrad 31 wird der Pneu­ matikzylinder 25 drucklos gemacht. Durch Federkraft der Schraubendruckfeder 30 verschwenken die Hebel 17 um ihre Schwenkpunkte 41, so daß die Spannpratzen 14 über die Zylinderschrauben 7 an das Zahnrad 3 und den Bund 32 des Zahnrades 31 angepreßt werden. Dadurch wird das zweite Zahnrad 31 reibschlüssig mit dem Zahnrad 3 verbunden, wobei die Hebel 17 durch die Schraubendruckfeder 30 über eine Totpunktlage hinaus zur Sicherung des Klemmposition gedrückt werden. Dabei liegt der Schwenkpunkt 41 der Hebel 17 jeweils auf einer Wirkungslinie 42 einer Klemmkraft.

Das Zahnrad 3 und das Hohlrad 31 liegen in einem Zahn­ räderzug zwischen zwei Druckwerken der Bogenrotations­ druckmaschine. Wird nun, wie oben geschrieben, die reib­ schlüssige Verbindung zwischen Zahnrad 3 und Zahnrad 31 angehoben, und ein Druckwerk festgesetzt, so kann mittels eines Antriebes das zweite Druckwerk zum ersten um eine vorwählbare Winkellage gedreht werden, was an sich bekannt ist. Zwar sind die Greifer- und Saugereinrichtung auf dem gleichen Bogenübergabetrommelkörper 5 montiert, jedoch folgt die Greifereinrichtung (Bogenanfang) der Bewegung des Zahnrades 31 und damit dem zweiten Druckwerk und das Zahnrad 3 und damit die Saugereinrichtung (Bogenende) der Bewegung des ersten Druckwerkes.

• Teileliste 1 Antriebswelle
  2 Seitengestell
  3 Zahnrad
  4 Bund
  5 Bogenübergabetrommelkörper
  6 Durchgangsbohrungen
  7 Zylinderschrauben
  8 Kopf
  9 Scheibe
  10 Zahnkranzkörper
  11 Fläche, plane (9)
  12 Fläche, konvexe (9)
  13 Scheibe
  14 Spannpratzen
  15 Führungsfläche, konkave
  16 Gewindeende
  17 Hebel, einarmige
  18 Lagerbolzen
  19 Mutter
  20 Senkung
  21 Kugeln
  22 Flanke (3)
  23 Enden, ballige (17)
  24 Sacklochbohrungen
  25 Pneumatikzylinder
  26 Führungskörper
  27 Kolbenstange
  28 Sicherungsring
  29 Sacklochbohrung
  30 Schraubendruckfeder
  31 Hohlzahnrad
  32 Bund (31)
  33 Hohlzapfen
  34 Hohlzahnradkörper
  35 Ende, zweites (17)
  36 Tragsegmente, Saugereinrichtung
  37 Durchgangsbohrung (17)
  38 Durchgangsbohrung (18)
  39 Ventil
  40 
  41 Schwenkpunkt (17)
  42 Wirkungslinie Klemmkraft

Claims (2)

1. Kupplung zwischen zwei Zahnräderzügen einer Schön- und Widerdruck-Bogenrotationsdruckmaschine, mit einer Kupplung, die aus einer lösbaren, reibschlüssigen Verbindung zwischen zwei koaxial zueinander angeordneten Zahnrädern besteht, wobei das eine Zahnrad zum Antrieb eines zweiten Druck­ werkes und das zweite Zahnrad für einen Abtrieb zum Antrieb eines ersten Druckwerkes dient, und bei geöffneter Kupplung, daß das eine Druckwerk feststellbar und das andere mittels eines Motors antreibbar ist, und die Klemmkraft der Kupp­ lung mittels eines, sich radial erstreckenden Hebels auf­ gebracht wird, der sich an einer Flanke eines ersten Zahn­ rades abstützt und auf Bolzen wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß ein abgekröpfter, einarmiger Hebel (17) sich in seinem Schwenkpunkt (41) an einer Flanke (22) eines ersten Zahn­ rades (3) mittel- oder unmittelbar abstützt, daß bei geschlossener Kupplung der Schwenkpunkt (41) des abgekröpften, einarmigen Hebels (17) auf einer Wirkungslinie (42) der bei geschlossener Kupplung wirkenden Klemmkraft liegt, daß zu einem Öffnen der Kupplung ein fernschaltbarer Antrieb (25) zur Betätigung des Hebels (17) angeordnet ist.

2. Kupplung zwischen zwei Zahnräderzugen einer Schön- und Widerdruck-Bogenrotationsdruckmaschine, mit einer Kupplung, die aus einer lösbaren, reibschlüssigen Verbindung zwischen zwei koaxial zueinander angeordneten Zahnrädern besteht, wobei das eine Zahnrad zum Antrieb eines zweiten Druck­ werkes und das zweite Zahnrad für einen Abtrieb zum Antrieb eines ersten Druckwerkes dient, und bei geöffneter Kupplung, daß das eine Druckwerk feststellbar und das andere mittels eines Motors antreibbar ist, und die Klemmkraft der Kupp­ lung mittels eines, sich radial erstreckenden Hebels auf­ gebracht wird, der sich an einer Flanke eines ersten Zahn­ rades abstützt und auf Bolzen wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Bund (4) eines ersten Zahnrades (3) koaxial ein zweites, als Hohlzahnrad ausgeführtes, Zahnrad (31) gelagert ist, daß in einer axialen Bohrung (29) einer Antriebswelle (1) eine, sich auf eine Feder (30) abstützende Kolbenstange (27) eines Pneumatikzylinders (25) verschieb­ bar gelagert ist, daß auf der Kolbenstange (27) ein Führungs­ körper (26) zur gelenkigen Aufnahme eines ersten, balligen Endes (23) eines abgekröpften, einarmigen Hebels (17) an­ geordnet ist, daß sich jeweils ein zweites Ende (35) des Hebels (17) an einer Flanke (22) des ersten Zahnrades (3) verschwenkbar abstützt, daß eine Zugstange (7) mit einem Spannelement (9) und mit dem zweiten Ende (35) des Hebels (17) jeweils fern- und kraftschlüssig verbunden ist.