DE3518645C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung
einer Sanitär-Mischbatterie mit Kalt- und Warm
wasserzuführung, bei dem durch einen Vergleich
zwischen kontinuierlich gemessener Ist-Temperatur
des Mischwassers und einer vorgewählten Soll-
Temperatur eine Temperaturregelung vorgenommen
wird, wobei aus der Abweichung zwischen Ist- und
Soll-Temperatur elektronisch ein erster Stell
wert und daraus mindestens zwei getrennte, zeitlich
veränderliche Stellwerte abgeleitet werden.
Für Haushaltszwecke und sanitäre Anlage sind
thermostatgesteuerte Mischbatterien bekannt, bei
denen ein Steuerkolben in axialer Richtung von
einem Ausdehnungselement verschoben wird, das
gegenläufig eine Warmwassereintritts- und eine
Kaltwassereintrittsbohrung im Batteriegehäuse
übersteuert.
Durch Begrenzung des Ausdehnungsweges des Aus
dehnungselementes über die Bedienung eines
Skalengriffes von außen wird die Mischwasser
temperatur vorgewählt. Die Mengenregulierung
erfolgt unabhängig über einen von außen verdreh
baren Hebel oder Drehgriff, wobei der Warmwasser-
und Kaltwassereintritt gemeinsam geöffnet oder
geschlossen werden können. Nachteile solcher
Anordnungen bestehen in der Trägheit des Regel
systems und der daraus folgenden Regelungenauigkeit.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus der DE-OS
28 36 698 bekannt, wobei durch Nachrüsten eines
elektronischen Moduls bezweckt wird, aus bereits
vorhandenen, mit Magnetventilen zur auto
matischen Steuerung des Wasserlaufs versehenen
Wasserarmaturen thermostatisch regelbare Armaturen
zu machen. Die dabei zum Einsatz kommenden Magnet
ventile besitzen den entscheidenden Nachteil
einer kontinuierlichen Geräuschentwicklung auf
grund des pulsierenden Betriebs der Ventile, der
durch das kontinuierliche Regeln der Ventilstellung
entsteht. Gemäß diesem Stand der Technik wird
das Fehlersignal zwischen Soll- und Istwert
der Temperatur einem rein proportional arbeitenden
Verstärker zugeführt, woraus der Nachteil resul
tiert, daß langsame Änderungen des Istwertes der
Temperatur nicht ausgeregelt werden, da das sich
ergebende Fehlersignal ebenfalls aufgrund der
geringen Differenzen sehr klein ist. Solche
langsamen Temperaturänderungen können bei Misch
armaturen durch zum Beispiel ein langsames
Absinken/Ansteigen der Vorlauftemperatur oder durch
langsame Erwärmung/Abkühlung des metallisches Teils
des Ventilblocks auftreten. Daraus entsteht eine
bleibende Regelabweichung und eine gradgenaue
Temperaturregelung wird verhindert. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß schnelle Änderungen des
Ist-Wertes der Temperatur nicht ausgeregelt werden
und zu Regelschwingungen führen können. In Leitungs
netzen für Haushalte, zum Beispiel in Wohnblocks,
kann es infolge der Verwendung von Druckspülern und
Durchlauferhitzern zu starken Druckstößen im
Leitungssystem kommen.
Als Folge davon kann die Ist-Temperatur des Misch
ventils im gleichen Maße schwanken. Aufgrund der
Trägheit des Regelsystems kann solchen Druckstößen
erst nach einer Verzögerung entgegengewirkt werden.
Zu diesem Zeitpunkt kann aber die Druckstörung
bereits wieder abgeklungen sein. Die Folge ist
eine Überregelung, das heißt, die Regelungsein
richtung verstärkt in diesem Falle die Auswirkung
einer Druckstörung noch, statt ihr stattzugeben.
Im übrigen bleibt auch trotz der im Stand der
Technik vorhandenen Divisionsstufe und einer
Impulsaddition bei Änderung der Mischungsver
hältnisse die Gesamtdurchflußmenge nicht konstant.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur vollautomatischen und elektronischen Steuerung
von Mischarmaturen zu schaffen, mit dem eine
funktionssichere, genaue und schnelle Temperatur-
und Mengenregulierung in einfacher Weise reali
siert werden kann, wobei die Realisierung sowohl
einer Temperaturregelung als auch einer konstanten
Durchflußmengensteuerung ohne Einschränkung auf
einen bestimmten Ventiltyp erfolgen kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung
vor, daß als erster Stellwert ein proportional
sowie über die Zeit integral und differential
gebildetes Stellsignal erzeugt wird, das zur
elektromechanischen Einstellung einer der Wasser
zuführungen dient, und daß durch Differenzbildung
zwischen dem ersten Stellwert und einem der vorgewählten
Gesamtdurchflußmenge proportionalen zweiten Stell
wert ein weiteres Stellsignal zur Einstellung der
anderen Wasserzuführung abgeleitet wird und daß
bei der Bildung der beiden Stellsignale ein der
vorgewählten Gesamtdurchflußmenge proportionaler
Faktor berücksichtigt wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es
möglich, die Realisierung sowohl einer Temperatur
regelung als auch einer konstanten Durchflußmengen
steuerung ohne Einschränkung auf einen bestimmten
Ventiltyp durchzuführen. Als Stellorgane können
hierbei vorzugsweise kleine Gleichstrom- oder
Schrittmotoren eingesetzt werden. Die oben beim
Stand der Technik geschilderten Nachteile werden
erfindungsgemäß durch den Einsatz eines I- und
eines D-Regelanteils ausgeschaltet. Ein zum Ver
stärker parallel liegender Integrator integriert
das Fehlersignal vorzeichenrichtig über die Zeit
auf und stellt damit einen Regelanteil zur Ver
fügung, der einer Temperaturdrift wirksam entgegen
treten kann. Lang andauernde Regelabweichungen
werden dabei mit der Zeit aufsummiert und erreichen
dann nach einiger Zeit entsprechende Höhe, um
der Drift entgegenzuwirken. Andererseits, aufgrund
des D-Regelanteils kann den schnellen Änderungen
des Ist-Wertes durch die Betrachtung der Anstiegs
geschwindigkeit des Signals begegnet werden. Das
heißt wegen des D-Anteils können sprunghafte
Änderungen schon zu Beginn ihrer Entstehung er
kannt und ausgeregelt werden. Durch die Ver
wendung eines PID-Reglers innerhalb des Gesamt
konzepts der elektronisch gesteuerten Misch
armatur wird eine temperaturgenaue Regelung bei
konstanter Durchflußmenge erzielt.
Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird zudem
der Vorteil erzielt, aus dem Regelsignal, das zu
nächst normalerweise nur ein Stellorgan beauf
schlagt, gegensinnige Signale für zwei Stell
organe zu gewinnen. Das heißt, wenn das Stell
organ für den Warmwasserzweig stärker ge
öffnet wird, muß gleichzeitig das Stellorgan
für den Kaltwasserzweig weiter geschlossen werden
und umgekehrt, und dies bei gleichzeitiger Bei
behaltung der Gesamtdurchflußmenge.
Dies wird prinzipiell dadurch erreicht, daß
das vom PID-Regler kommende Signal, das als Maß
für die Gesamtstellung eines einzelnen Regel
organs im Sinne wärmer-kälter anzusehen ist,
zunächst mit der eingestellten Durchflußmenge
multipliziert und dann das Produkt aus dem Stell
wert X W und einem der Durchflußmenge proportionalen
Wert Q Ges dem Stellglied des Warmwasserventils
zugeleitet wird. Das Stellglied für den Warmwasser
zweig wird in einer Subtrahierstufe durch die
Subtraktion aus einem festen Maximalwert, der
dem maximal möglichen Stellsignal entspricht,
abgeleitet. Auf diese Weise erhält man ein dem
Stellsignal gegensinniges Stellsignal. Steigt
X W an, so ergibt sich ein kleineres Signal X K
und umgekehrt. Das auf diese Weise gewonnene Stell
signal wird in einer nachfolgenden Multiplizier
schaltung ebenfalls mit dem der Durchflußmenge
proportionalen Wert Q Ges multipliziert. Dadurch
ergeben sich zwei Stellsignale X W und X K , die
sich gegenläufig verhalten, jedoch beide mit einem
gemeinsamen, der Durchflußmenge proportionalen
Faktor verknüpft sind.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur
Steuerung einer Sanitärmischbatterie mit je einem
Ventil für Kalt- und Warmwasserzufuhr und kontinuier
licher Regelung der Mischwassertemperatur zur Durch
führung des oben beschriebenen Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der
Temperatur des Mischwassers unter Konstanthaltung
der Durchflußmenge des Mischwassers ein Regel
kreis vorgesehen ist, mit dem nach Vergleich der
im Mischwasser gemessenen Ist-Temperatur mit der
vorgewählten Soll-Temperatur über einen PID-
Regler mindestens zwei Stellsignale zur Betätigung
mindestens zweier elektromechanischer Ventilantriebe
ableitbar sind und einer der Stellsignale durch
Subtraktion aus einem der vorgewählten Durchfluß
menge proportionalen Wert ableitbar ist.
Hierbei werden unter Umgehung einer Durchflußmengen
bestimmung über einfache Temperaturmessungen im
Mischwasser die Kalt- und Warmwasserventile elektro
mechanisch geöffnet und geschlossen. Die Durchflußmenge
des Mischwassers wird dabei konstant gehalten. Die
Temperaturmessung kann dabei durch einen in der
Mischkammer angeordneten Sensor vorgenommen werden.
Vorzugsweise wird die Temperatur am Ausgang erfaßt,
um Ungenauigkeiten infolge ungenügender Durch
mischung der Wärmeströme auszuschalten. Zur Realisierung
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Schaltungsanordnung
ist je ein Ventil für Kalt- und
Warmwasserzufuhr notwendig, welche Ventile
elektromechanisch angetrieben werden können.
Die elektromechanischen Antriebe für die
beiden Ventile können Elektromotore, wie
Schrittschaltmotore, Gleich- oder Wechselstrom
motore sein. Magnetventile, die eine analoge
Einstellung des Öffnungswinkels erlauben,
können ebenfalls verwendet werden.
Es können auch Magnetventile, die über ein ein
stellbares Puls-Pausen-Verhältnis betrieben
werden, und somit eine quasi-analoge Betriebs
weise zulassen, oder hydraulische Antriebe
eingesetzt werden. Die Ventile können durch
mehrere aufeinanderliegende Keramikscheiben
realisiert werden. Derartige Drehscheibenventile,
die elektromechanisch betrieben werden können,
sind zum Beispiel in der DE-OS 30 41 979
beschrieben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der
schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Steuerschaltung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 ein Tableau zur Bedienung der Schaltungs
anordnung.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
werden je ein Ventil 1 und 2 für Kalt- und Warm
wasserzufuhr vorgesehen, die über Elektromotoren
3 und 4 angetrieben sind. Die in der Misch
kammer 5 gemessene Ist-Temperatur und die bei 6
eingestellte Soll-Temperatur werden im Subtrahierer
7 verglichen. Über einen PID-Regler 8 wird
aus der Regelabweichung der Stellwert α 1, für den
Antrieb des Ventils 1 gebildet. Der Stellwert α 2
wird aus dem Stellwert α 1 und einem der Gesamt
durchflußmenge Q Ges proportionalen Stellsignals
α ges am Ausgang der Subtrahierschaltung 9 ge
bildet. Die Durchflußmenge des Kalt- und Warm
wassers ist bekanntlich nicht nur vom Öffnungs
winkel der Ventile 1 und 2, sondern auch von der
Druckdifferenz von Eingangs- und Staudruck am
Ventilauslauf abhängig. Hier wird davon ausge
gangen, daß die Eingangsdrücke zeitlich konstant
sind. Die Absolutgröße der Druckwerte wird über
einstellbare Faktoren und getrennt für Warm- und
Kaltwasserzweige berücksichtigt.
Aus den in diesem Regelkreis ermittelten und zeit
lich veränderlichen Stellwerten α 1 und α 2 werden
über Funktionsgeber 10 und 11 den Stellwerten
porportionale Durchflußteilmengen Q α 1 und
Q α 2 ermittelt. Die Ausgänge der Funktionsgeber
werden zu einem Integrator 12 geführt, mit dem dann aus
den Durchflußteilmengen Q α 1 und Q α 2 die
kumulative, momentane Füllmenge ermittelbar ist.
Anschließend an den Integrator 12 wird ein
Komparator 13 vorgesehen, mit dem die momentane,
kumulative Füllmenge und die bei 14 vorgegebene
kumulative Füllmenge verglichen werden. Ist die
vorgegebene Füllmenge erreicht, so kann über eine
Unterbrecherschaltung 14 der Regelkreis zur Stell
wert-Ermittlung durch Schalter 15 und 16 unterbrochen
werden.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform wird der
Integrator 12 durch ein Start-Stop-Flip-Flop 17 in
Gang gesetzt. Gleichzeitig kann dann über den
Komparator 13 der Regelkreis zur Ermittlung der
Stellwerte eingeschaltet werden. Ist nach Er
reichen der gewünschten Füllmenge der Regelkreis
unterbrochen, so wird über das Flip-Flop 17 der
Integrator 12 gestoppt.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Schaltungsanordnung
ermöglicht eine einfache und für Haushaltszwecke
geeignete Bedienung, wie sie an einem Beispiel in
Fig. 2 dargestellt ist. Durch Drücken der Tasten
"Auf" und "Zu" wird die Ermittlung der Stellwerte
gestartet. Die Temperatur kann durch Betätigen
der Tasten "Temp" und "+" bzw. "-" entsprechend
hoch oder niedrig eingestellt werden. In gleicher
Weise erfolgt die Einstellung der Durchflußmenge.
Sollen, in Abweichung vom Regelfall, sehr hohe
Temperaturen erwünscht sein, so wird die Taste
"++" gedrückt. Die Taste "Max" ist für die maximale
kumulative Füllmenge vorgesehen, z. B. für ein Voll
bad. Mit der Taste"Pause" wird eine Unterbrechung
eines laufenden Füllvorganges ermöglicht.
Zwischen den Tasten "Temp" und "Menge" ist eine
Digitalanzeige vorgesehen, mit der die jeweils
eingegebenen Zahlenwerte wiedergegeben werden.
Die mit jeweils einem Sternchen (*) bezeichneten
Tasten sind vorzugsweise in Form von Leuchtdioden
ausgebildet.
Claims (2)
1. Verfahren zur Steuerung einer Sanitär-Mischbatterie
mit Kalt- und Warmwasserzuführung, bei dem durch
einen Vergleich zwischen kontinuierlich gemessener
Ist-Temperatur des Mischwassers und einer vorgewählten
Soll-Temperatur eine Temperaturregelung vorgenommen
wird, wobei aus der Abweichung zwischen Ist- und Soll-
Temperatur elektronisch ein erster Stellwert und daraus
mindestens zwei getrennte, zeitlich veränderliche Stell
werte abgeleitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß
als erster Stellwert ein proportional sowie über die
Zeit integral und differential gebildetes Stellsignal
erzeugt wird, das zur elektromechanischen Einstellung
einer der Wasserzuführungen dient, und daß durch
Differenzbildung zwischen dem ersten Stellwert und
einem der vorgewählten Gesamtdurchflußmenge
proportionalen zweiten Stellwert ein weiteres
Stellsignal zur Einstellung der anderen Wasser
zuführung abgeleitet wird und daß bei der Bildung
der beiden Stellsignale ein der vorgewählten
Gesamtdurchflußmenge proportionaler Faktor be
rücksichtigt wird.
2. Schaltungsanordnung zur Steuerung einer Sanitär-
Mischbatterie mit je einem Ventil für Kalt-
und Warmwasserzufuhr und kontinuierlicher Regelung
der Mischwassertemperatur zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Regelung der Temperatur des Mischwassers unter
Konstanthaltung der Durchflußmenge des Misch
wassers ein Regelkreis vorgesehen ist, mit dem
nach Vergleich der im Mischwasser (5) gemessenen
Ist-Temperatur mit der vorgewählten Soll-
Temperatur (6) über einen PID-Regler (8)
mindestens zwei Stellsignale zur Betätigung
mindestens zweier elektromechanischer Ventil
antriebe (3, 4) ableitbar sind und einer der
Stellsignale durch Subtraktion (9) aus einem
der vorgewählten Durchflußmenge proportionalen
Wert ableitbar ist.
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