DE3517659C2 - Leistungsschalter - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs.
Ein solcher Leistungsschalter ist aus der DE-OS 21 51 903 bekannt. Bei dem
bekannten Leistungsschalter ist die Anschlußleiteranordnung aus einem
einzigen Leiterstück gebildet. Dieses Leiterstück besitzt eine
bogenförmige zu der Schwenkachse des Schaltarms konzentrische
Gleitkontaktfläche, auf der die Gleitkontaktflächen der Schaltstücke
aufliegen, wobei diese Gleitkontaktflächen als V-förmige Kerben
ausgebildet sind. An dieser Stelle muß mittels Andruckfedern ein
ausreichender Kontaktdruck gewährleistet werden. Fließt über die Gleitkon
taktflächen ein starker Strom, so entsteht dort eine beträchtliche
Abstoßungskraft, die mittels Federkraft kompensiert werden muß. Eine hohe
Federkraft bedingt aber eine beträchtliche Reibung an den
Gleitkontaktflächen, was das Öffnen und das Schließen des
Leistungsschalters erschwert. Die Schaltstücke bestehen aus
Metallstreifen, die mit Abstand nebeneinander angeordnet sind.
Aus der DE 27 56 741 A1 ist eine Schaltvorrichtung bekannt, bei der jedes
bewegliche Schaltstück geschlitzt ist, so daß die in den durch den Schlitz
gebildeten beiden Schenkeln fließenden, parallelen Ströme eine Anziehung
der Schenkel gegeneinander bewirken. Am offenen Ende des Schlitzes
befindet sich eine bogenförmige Aufnahme für einen Anschlußleiter, gegen
den die Aufnahmen der durch den Schlitz gebildeten Schenkel -
gegebenenfalls federunterstützt - angepreßt werden. Eine vergleichbare
"elektromagnetische" Lösung des Problems, eine ausreichende Kontaktdruck
zu gewährleisten, scheidet aber bei der Konstruktion nach der oben er
wähnten DE-OS 21 51 903 aus, da dort das Lager als Auflager ausgebildet
ist, bei dem die parallel zueinander angeordneten Schaltstücke mit der
nach unten gerichteten V-förmigen Kerbe auf dem durchgehenden
zylindrischen Lager des Anschlußleiters aufliegen. Aus der DE 19 66 415 C3
ist ein Leistungsschalter bekannt, bei dem die Anschlußleiter zweiteilig
ausgeführt sind, indem zwei Anschlußplatten mittels Schrauben flächig
verbunden sind, wobei ihre Enden halbzylindrisch gestaltet sind, um
bogenförmige Ausnehmungen zu bilden. Die beiden Anschlußplatten bilden
zueinander parallele Stromwege, so daß die zwischen den Platten
auftretenden Vorspannungskräfte bei Belastung mit hohem Fehlerstrom erhöht
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Leistungsschalter der
eingangs genannten Art anzugeben bei dem im Normalbetrieb relativ geringe
Reibungskräfte zum Bewegen der Schaltstücke um das Gelenk gegeben sind,
bei dem bei hohen Strömen ausreichende Kontaktkräfte zwischen den
Schaltstücken und der Anschlußleiteranordnung gewährleistet sind und bei
dem eine gute Wärmeabfuhr im gesamten Schalterbereich gewährleistet ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch angegebene
Erfindung.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht in der Aufteilung der
Anschlußleiteranordnung in mehrere einzelne Anschlußleiter, wobei die
Aufteilung den jeweiligen Anschlußleiter in einen oberen und einen unteren
Schenkel unterteilt, so daß die Enden der Schenkel oberhalb bzw. unterhalb
der Gelenkachse liegen. Die Aufteilung in mehrere Einzel-Schaltstücke und
in mehrere einzelne Anschlußleiter gewährleistet eine gute Wärmeableitung.
Im Gelenkbereich erzeugen starke Ströme zwar abstoßende Kräfte, die im
Sinne einer Verschlechterung der Kontaktgabe wirken, jedoch ziehen sich
die in dem oberen und dem unteren Schenkel jedes Anschlußleiters fließende
Ströme an, was die Abstoßungskräfte kompensiert. Der "normale"
Kontaktdruck kann dann durch relativ kleine Druckfedern aufgebracht
werden. Die übrigen Merkmale des Patentanspruchs dienen der Lagerung der
beweglichen Schaltstücke und der Sicherstellung der Kontaktgabe bei
niedrigen Strömen.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der beweglichen Schaltstücke und der
Anschlußleiter ermöglicht eine besonders wirtschaftliche Fertigung
insofern als die Schaltstücke ebenso wie die Anschlußleiter aus einer
dünnen leitenden Platte ausgestanzt werden können.
Ist der Leistungsschalter für relativ geringe Strombelastun
gen ausgelegt, so kommt man mit einer verringerten Anzahl be
weglicher Schaltstücke aus, so daß man den Zwischenabstand
der Schaltstücke erhöhen kann. Ein erhöhter Abstand zwischen
den Schaltstücken gewährleistet eine gute Kühlung. Aufgrund
der eine Abstoßung im Gelenkbereich bewirkenden Ströme und
der die abstoßenden Kräfte kompensierenden Anziehungskräfte
verursacht durch die parallelen Ströme in den Schenkeln der
Anschlußleiter, sind die Kontaktdrücke bei normalen Strömen
und bei sehr hohen Strömen nahezu gleich. Die bogenförmigen
Kontaktflächen können praktisch kreisförmige Gestalt haben,
was eine weiche, stoßfreie Schwenkbewegung gestattet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 bis 5 ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Leistungsschal
ters, wobei Fig. 1 eine Seitenansicht
des zusammengesetzten beweglichen Schalt
stücks ist, Fig. 2 eine Draufsicht
auf die Anordnung von Fig. 1 ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht ist, die die
Form des beweglichen Schaltstücks erken
nen läßt, Fig. 4 eine Seitenansicht ist,
die die Form des Anschlußleiters erkennen
läßt, und Fig. 5 eine Darstellung zur
Erläuterung der elektromagnetischen
Kraft im Bereich der Kontaktfläche zwi
schen dem beweglichen Schaltstück und dem
Anschlußleiter ist.
Gemäß den Fig. 1 und 2 ist ein bewegliches längliches Schaltstück 7
wie aus Fig. 3 erkennbar, mit
einem Loch 7b zur Kombination mehrerer Schaltstücke ver
sehen. An dem einen Ende ist das Schaltstück mit einem be
weglichen Hauptkontakt 9 versehen, während sein anderes
Ende eine im Schnitt nahezu kreisförmige, als Kontaktauge zu bezeich
nende Kontaktfläche 7c aufweist. In der Mitte dieses Kon
taktauges befindet sich ein Achsloch 7d. Eine Vielzahl die
ser beweglichen Schaltstücke ist zwischen Seitenwänden
eines Schaltarms 1 angeordnet, wobei sich ein Kupplungs
stift 8 durch die Kupplungslöcher 7b und ein Achsstift 3
durch die Achslöcher 7d erstreckt, um die Schaltstücke an
einander zu kuppeln. In der Mitte der Vielzahl bewegli
cher Schaltstücke ist eine bewegliches Abreißschaltstück 12
vorgesehen. An den Außenseiten des Schaltarms 1 sind Iso
lierplatten 17 so angebracht, daß sie diese Außenseiten
des einer Phase zugehörigen Schaltarms des beweglichen
Schaltglieds bedecken. Eine Betätigungsstange 19 wird vom
Schaltarm 1 gehalten, und die beweglichen Schaltstücke der
jeweiligen Phasen sind längs der Betätigungsstange 19 ange
ordnet und durch die Isolierplatten 17 isoliert. Ein
Schaltarmträger 18 und die beweglichen Schaltstücke sind
mittels isolierender Schrauben 20 mit der Betätigungsstange
19 verbunden.
Wie in Fig. 4 gezeigt, sind die Anschlußleiter 11, die
mit den jeweiligen beweglichen Schaltstücken 7 verbunden
sind, nahezu rechteckförmig. In Längsrichtung ausgehend
von einem Ende erstreckt sich ein Schlitz 11a, der die
Anschlußleiter 11 in einen oberen und einen unteren
Schenkel aufteilt. Bogenförmige Aufnahmen 11b sind ge
genüberliegend an den beiden Schenkeln in der Nähe des
freien Endes der Schenkel ausgebildet. Am anderen Ende
befinden sich ein Verzapfungsloch 11c zur Verbindung und
ein Ausschnitt 11d zur Befestigung notwendiger Teile.
Das Kontaktauge 7c des beweglichen Schaltstücks 7 steht
im Eingriff mit den Aufnahmen 11b eines jeweiligen An
schlußleiters 11. Der Kontaktdruck wird von Druckfedern
16 von der Rückseite des Anschlußleiters 11 aufgebracht,
wodurch ein ausgezeichneter Kontakt zwischen den Aufnah
men 11b und dem Kontaktauge 7c erreicht wird. 21 ist eine
Befestigungsschraube zur Befestigung eines Klemmetalls 22
für die Druckfedern 16.
Das bewegliche Schaltglied ist über die Betätigungs
stange 19 mit einer nicht gezeigten Auslösevorrichtung ver
bunden und wird darüber betätigt. Wie bei der vorbeschrie
benen bekannten Anordnung ist das Schaltglied um den
Achsstift 3 als Gelenk in Kontakt mit oder außer Kontakt
von dem nicht gezeigten festen Schaltstück schwenkbar.
Die Überstromabschaltung erfolgt in gleicher Weise, wie
eingangs für den bekannten Leistungsschalter beschrie
ben und soll hier nicht weiter erläutert werden.
Wenn dieser Leistungsschalter mit einer Leitung verbunden
und eingeschaltet ist, fließt ein Strom I über das feste
Schaltstück und den beweglichen Hauptkontakt 9, das be
wegliche Schaltstück 7 und den Anschlußleiter 11 zu einer
in Fig. 5 nicht gezeigten Last. Dabei wird zwischen dem
Kontaktauge 7c des beweglichen Schaltstücks 7 und den Auf
nahmen 11b des Anschlußleiters 11 eine elektromagnetische
Abstoßungskraft F1-F1 erzeugt, die durch einen ausgezogenen
Pfeil in Fig. 5 angedeutet ist. Da sich jedoch der Strom I
zu gleichen Teilen auf die beiden Schenkel des Anschluß
leiters 11 aufteilt, wird zwischen diesen eine elektromag
netische Anziehungskraft F2-F2 erzeugt, wie durch gestri
chelte Pfeile in Fig. 5 angedeutet. Durch entsprechende
Auslegung wird erreicht, daß die Abstoßungskraft F1-F1
und die Anziehungskraft F2-F2 einander aufheben, so daß
der normale Kontaktdruck F-F zwischen dem Kontaktauge 7c
und den Aufnahmen 11b von den Kontaktfedern 16 ständig
aufrecht erhalten werden kann. Wenn daher ein starker
Strom I, wie etwa im Falle eines Kurzschlusses, fließt,
dann braucht die Kraft der Druckfedern 16 nicht größer zu
sein, um den normalen Kontaktdruck F-F aufrecht zu erhal
ten. Demzufolge ist die Reibungskraft zwischen dem Kon
taktauge und den Aufnahmen immer gering, und die zum
Schalten erforderliche Kraft ist geringer als bei den
herkömmlichen Leistungsschaltern.
Claims (1)
- Leistungsschalter mit mindestens einer Phase, bei dem jede Phase einen um eine Achse (3) verschwenkbaren Schaltarm (1) und mehrere zwischen zwei Seitenwänden des Schaltarms (1) angeordnete mit diesem mittels eines Kupplungsstifts (8) gekuppelte Schaltstücke (7) aufweist, von denen jedes an einem Ende einen Hauptkontakt (9) trägt und an dem anderen Ende über ein Gelenk um die Achse (3) verschwenkbar mit einer Anschlußleiteranordnung verbunden ist derart, daß die Haupt kontakte (9) durch Verschwenken des Schaltarms (1) in und außer Kontakt mit einem festen Schaltstück bringbar sind, wobei jedes der Schaltstücke (7) im Bereich des Gelenks eine Gleitkontaktfläche (7c) aufweist, die an der Anschlußleiter anordnung kontaktgebend anliegt, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Schaltstück (7) ein gesonderter Anschlußlei ter (11) zugeordnet ist, die gemeinsam die Anschlußleiteran ordnung bilden, wobei jeder der Anschlußleiter in Längsrich tung einen ihn in einen oberen und einen unteren Schenkel unterteilenden Schlitz (11a) aufweist,
daß in der Nähe der freien Enden der Schenkel einander gegenüberliegende bogenförmige Aufnahmen (11b) ausgebildet sind, in die die im Schnitt nahezu kreisförmige Gleitkontakt fläche (7c) des zugehörigen Schaltstücks (7) eingesetzt ist,
daß der Kontaktdruck zwischen den bogenförmigen Aufnah men (11b) der Anschlußleiter (11) und den Gleitkontaktflächen (7c) der Schaltstücke (7) von auf die den bogenförmigen Auf nahmen (11b) abgewandten Rückseiten der Anschlußleiter (11) wirkenden Druckfedern (16) aufgebracht wird, und
daß die Schaltstücke (7) mittels des Kupplungsstifts (8), der sich durch den Schaltarm (1) und durch Kupplungslö cher (7b) in den Schaltstücken (7) erstreckt, sowie mittels eines die Achse des Schaltarms (1) bildenden Achsstifts (3), der sich durch zu ihren Gleitkontaktflächen (7c) konzentri sche Achslöcher (7d) der Schaltstücke (7) erstreckt, aneinan der gekoppelt sind.
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