DE3515707C2

DE3515707C2 -

Info

Publication number: DE3515707C2
Application number: DE3515707A
Authority: DE
Inventors: Heinz Dipl.-Ing. Hoelter; Heinrich Dipl.-Ing. 4390 Gladbeck De Igelbuescher; Heinrich Ing.(Grad.) 4600 Dortmund De Gresch; Heribert Dipl.-Ing. 4390 Gladbeck De Dewert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1985-05-02
Filing date: 1985-05-02
Publication date: 1992-12-03
Also published as: DE3515707A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entfernung von HCl, SO₂ und NO_x aus Rauchgasen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

In der DE-PS 35 14 407 ist ein derartiges Verfahren beschrieben. Bei diesem bekannten Verfahren wird in einer einer NO_x- Waschstufe vorgesetzten Waschstufe das SO₂ mit Kalkstein oder Kalkhydrat so weit ausgewaschen, daß sich im Rauchgas vor der letzten Waschstufe ein stöchiometrisches SO₂/NO_x-Verhältnis von 2 : 1 einstellt, bei dem sich gleichzeitig SO₂ und NO_x gut auswaschen lassen. Gleichzeitig wird zur Verstärkung des Eisen- II-Komplexes, d. h. zur Verhinderung der Oxidation von Fe⁺⁺ zu Fe⁺⁺⁺, Natriumdithionit der Waschflüssigkeit zugesetzt und zur Eigenverwässerung des Redox-Potentials im negativen Bereich Natriumsulfit und/oder Pyrosulfit angewandt, wobei das Natriumsulfit auf mehr als 20 g/l in der Waschflüssigkeit eingestellt wird.

Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren derart weiterzubilden, daß der Verbrauch an Reduktionsmittel herabgesetzt und damit das gesamte Verfahren kostengünstiger durchgeführt werden kann. Es hat sich heraus gestellt, daß nicht nur der Anteil an Natriumsulfit im Waschwasser die ausschlaggebende Rolle für die NO_x-Abscheidung bildet. Der grundsätzliche Gedanke, nämlich der Waschflüssigkeit ein Reduktionsmittel, z. B. Dithionit, zuzusetzen, und zur Mas kierung von Eisen-III und zur Verhinderung der Oxidation von Eisen-II zu Eisen-III außerdem Weinsäure zuzusetzen, wird bei behalten. Der Natriumsulfatgehalt in der Waschlösung, der durch Reduktion des von der Eisen-II-Chelatlösung aufgenommenen Stickstoffmonoxids zu elementarem Stickstoff und Natriumsulfat mittels Natriumsulfit wird bis zur Sättigungsgrenze angereichert. Hierdurch nimmt das zugegebene Reduktionsmittel in wesentlich geringerem Umfang an der Oxidation teil und bleibt infolgedessen aktiv erhalten. Somit kann bei einer Rohgas belastung von 1600 mg NO/Nm³ auf 100 mg NO/Nm³ mit weniger als 0,5 g Natriumdithionit-Zugabe pro 1 Waschflüssigkeit bei einer Waschflüssigkeitsmenge von 3 l/Nm³ Rohgas eine befriedigende Auswaschung erzielt werden.

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist eine Rauchgasreinigung von SO₂ und NO_x wesentlich preiswerter als beim Stand der Technik zu gestalten.

Claims

Verfahren zur Entfernung von HCl, SO₂ und NO_x aus Rauchgasen unter Verwendung einer Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA)- und/oder Nitrilotriessigsäure (NTA)-Eisenchelat, NaOH, eine Carbonsäure und Natriumdithionit und/oder Natriumsulfit bzw. -pyrosulfit enthaltenden Waschflüssigkeit einer zweiten Waschstufe, der eine mit CaCO₃, Ca(OH)₂ und einer Carbonsäure betriebene erste Waschstufe vorgeschaltet ist, bei dem die aus der zweiten Waschstufe als Abwasser entnommene Waschflüssigkeit zur Waschflüssigkeitsaufbereitung in einem Behälter mit Kalkhydrat gemischt wird, dann einer Entwässerungsstufe zugeführt und mit einer geringen Restfeuchte einer Oxidationsstufe, in die Luft oder Sauerstoff eingeleitet wird und in der die pH-Wert-Absenkung durch die Waschflüssigkeit der ersten Waschstufe und/oder durch Schwefelsäure erfolgt, übergeben wird, wobei der in der Oxidationsstufe gebildete nasse Gips über einen Filter mit einer Restfeuchte von <8% ausgeschleust wird und die in der Entwässerungsstufe freigesetzte Wasch flüssigkeit und das im Filter aus dem Gips herausgelöste Wasser in die zweite Waschstufe recyclisiert werden, und wobei das Waschwasser zur Spülung des Gipses in eine Eisen- Fällstufe geleitet wird, in der durch pH-Wert-Anhebung Eisenhydrat gefällt wird und das aus der Eisen-Fällstufe überschüssige Abwasser einer EDTA-Fällstufe übergeben wird, in der durch Zugabe von H₂SO₄ das EDTA gefällt und in den Pro zeßwasserkreislauf zurückgeführt wird, nach Patent 35 14 407, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit in der zweiten Waschstufe so lange mit dem Rohgas kontaktiert wird, bis sich eine Konzentration des sich bildenden Natriumsulfats von 200 g/l in der Waschlösung einstellt.