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Aufnahmedose für Prothesen, Zahnspangen und dergl.
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Die Erfindung betrifft eine Aufnahmedose für Prothesen, Zahnspangen
und dergl. bestehend aus einem Behälter mit wegnehmbarem oder aufklappbarem und
einem in der Dose angeordneten, Löcher aufweisenden relativ zum Behälterboden bewegbaren
Einsatz.
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Solche Aufnahmedosen sind bekannt. Der Einsatz bildet den Siebboden
eines Innenbehälters, welcher in die Aufnahmedose so eingesetzt ist, daß der Siebboden
in geringem Abstand oberhalb des Behälterbodens angeordnet ist. Dieser Einsatz dient
der Reinigung der Prothese, wobei die zwischen dem Siebboden und dem Behälterboden
gebildete Kammer zur Aufnahme einer Kohlensäuretablette dient, während die zu reinigende
Prothese auf den Siebboden gelegt wird und mit diesem nach beendeter Reinigung zum
Klar spülen aus der Aufnahmedose herausgenommen werden kann.
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Die bekannte Aufnahmedose für Prothesen dient sowohl der Reinigung
als auch der Aufbewahrung, ist jedoch für die Anwendung zuhause bestimmt und weniger
für unterwegs. Nach dem Essen soll die Prothese jedesmal gereinigt werden. Während
des Tages ist es übliche Praxis, die Prothese herauszunehmen und unter der Wasserleitung
abzuspülen. Je schärfer der Wasserstrahl
ist, umso besser ist die
Reinigungswirkung, allerdings wächst auch die Gefahr, daß die Prothese dem Benutzer
aus der Hand gleitet, ins Waschbecken fällt und beschädigt wird. Bei Gesellschaftreisen
verbietet das Schamgefühl Prothesenträgern häufig das öffentliche Reinigen seiner
Prothese, da gleichzeitig mehrere Personen in Hoteltoiletten anwesend sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Aufnahmedose so auszubilden,
daß sie eine sichere, verdeckte Schnellreinigung der Prothese unter dem Wasserstrahl
erlaubt ohne daß der Benutzer die Prothese während der Reinigung mit der Hand halten
muß.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Einsatz
an oder nahe am Behälteröffnungsrand an der Behälterumfangswand gehaltert ist und
mit dieser und dem Behälterboden eine Aufnahmekammer für die Prothese und dergl.
begrenzt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht der Einsatz aus
mindestens einem Zwischenbodensteg, dessen einer Rand an der Umfangswand innenseitig
verrastet ist. Eine Alternative besteht darin, daß dieser Einsatz aus einer Lochplatte
besteht. Gemäß einer weiteren Alternative besteht der Einsatz aus einem Ring, in
dessen Ringöffnung ein Sieb angeordnet
ist.
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Gemäß der Erfindung wird die Prothese nach Abnahme des Deckels und
nach Herausnahme oder Aufklappen des Einsatzes in die Aufnahmekammer gelegt, wonach
der Einsatz wieder in seiner Sperrstellung oberhalb der Prothese verrastet wird.
Da aufgrund der Löcher oder Freiräume des Einsatzes der größte Teil der Prothese
freiliegt, gleichwohl aber sicher gegen Herausfallen gesichert ist, kann der Benutzer
den Behälter unter einen scharfen Wasserstrahl halten, die Prothese damit schnell
und gründlich reinigen, ohne daß die Gefahr besteht, daß sie aus dem Behälter herausgleiten
kann.
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Eine Weiterbildung besteht noch darin, daß die Umfangswand nahe dem
Behälteröffnungsrand innenseitig Rastvorsprünge oder einen umlaufenden Rastwulst
aufweist, unterhalb denen oder dessen sich im Abstand gleich etwa der Dicke des
Außenrandes des Einsatzes Stützvorsprünge oder ein Stützrand für den Einsatz befinden.
Im einfachsten Fall einer Lochplatte kann diese durch Einsetzen eines Fingers nach
Uberwindung der durch die Rastvorsprünge bewirkten Haltekraft herausgenommen werden.
In umgekehrter Richtung wird die Lochplatte in den Behälter hineingedrückt, wobei
die Stützvorsprünge oder der Stützrand das Eindrücken der Lochplatte
begrenzen.
Es versteht sich, daß ein Einsatz in Form eines schmalen Schwenkrahmens denselben
Zweck erfüllt, der an einem Rand am Innenumfang des Behälters schwenkbar angebracht
und am gegenüberliegenden Rand verrastbar ist.
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Der Behälter hat vorzugsweise außenseitig im Behälterbodenbereich
eine Fingergrifföffnung, die vorzugsweise aus einer schwenkbaren Lasche oder einem
schwenkbaren Ring besteht, durch den der Benutzer mit einem oder mehreren Fingern
hindurchgreifen kann, um den Behälter während der Reinigungsphase absolut sicher
zu haltern.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht noch darin, daß an der Außenseite
der Umfangswand des Behälters nahe dem Behälteröffnungsrand ein oberer Rastwulst
und nahe dem Behälterboden ein spiegelbildlich dazu angeordneter und identisch ausgebildeter
unterer Rastwulst vorgesehen sind und daß der Deckel wahlweise an beiden Rastwulsten
verrastbar ist. Damit wird einmal erreicht, daß der Benutzer den Deckel während
der Reinigung nicht auf dem Waschbecken ablegen muß, sondern vorrbergehend am Boden
des Behälters verrasten kann. Zum anderen ermöglicht diese Ausbildung, daß der Deckel
außenseitig ein
Fingerhalteelement aufweist, vorzugsweise in Form
eines hochklappbaren Finqerringes, der gemäß einer weiteren Ausgestaltung in einer
Vertiefung des Deckels aufgenommen ist, sodaß nach Hochklappen des Fingerringes
der Deckel sehr leicht vom Behälter abgenommen werden kann und nach Aufsetzen des
Deckels am Behälterboden dieser Fingerring die gewünschte Haltemöglichkeit während
der Reinigung erlaubt.
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Schließlich besteht noch eine Weiterbildung der Erfindung darin, daß
an der Innenseite der Umfangswand und/oder an der Unterseite des Einsatzes und/oder
am Boden des Behälters jeweils in die Aufnahmekammer hineinragende elastisch biegsame
Abstandhalter vorgesehen sind. Diese bewirken, daß die Prothese im Abstand von den
Behälterwänden, dem Behälterboden und dem Einsatz durch die punktförmig angreifenden
Abstandshalter aufgehängt ist, somit allseitig gut gereinigt werden kann und auch
beim unbeabsichtigten Fallenlassen des Behälters nicht beschädigt werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen sein, daß der
Behälterboden vom Behälterumfang abnehmbar oder wegklappbar gehaltert ist und unmittelbar
oberhalb des Behälterbodens ein Löcher aufweisender
Zwischenboden
angeordnet ist, zwischen dem und dem Einsatz die Aufnahmekammer für die Prothese
gebildet ist. Der Zwischenboden kann dabei einstückig mit dem Behälter ausgebiidet
sein und kann die gleiche Ausgestaltung und Form wie der Einsatz aufweisen. Der
Vorteil diese Anordnung ist, daß nach Abnahme des Deckels und des Bodens die Prothese
von beiden Seiten gespült werden kann und daß für einen schnellen Wasserablauf gesorgt
ist.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt,
sei die Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt FIG. 1 eine Querschnittansicht durch die neue Aufnahmedose
in geschlossenem Zustand und FIG. 2 eine auseinandergezogene Darstellung der Dosenteile
gemäß FIG. 1.
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Die allgemein mit 10 bezeichnete Aufnahmedose besteht aus einem Behälter
12 mit Boden 14 und Umfangswand 16, einem Schnappdeckel 18, der einen äußeren Randwulst
20 am Behälteröffnungsrand 22 umgreift und unterhalb diesem oberen Randwulst 20
verrastet ist. Die Behälterumfangswand 16 hat benachbart des Behälteröffnungsrandes
22
eine Anzahl innerer Rastvorsprünge 24 und im Abstand unterhalb diesen einen umlaufenden
inneren Stützrand 26 dessen Radialerstreckung größer als die der Rastvorsprünge
24 ist. Der Raum zwischen den Rastvorsprüngen 24 und dem Stützrand 26 dient zur
Aufnahme eines Zwischeneinsatzes in Form einer Lochplatte 28, mit einem Zentralloch
30 und einer Anzahl um dieses herum angeordneter bogenförmiger Schlitze 32, wobei
zwischen der Zentralöffnung 30 und den bogenförmigen Schlitzen 32 sowie zwischen
den bogenförmigen Schlitzen 32 schmale Stege 34 verbleiben.
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In einer Vertiefung i6 des Deckels 18 ist ein ringförmiges Fingergreifelement
38 um eine Achse 40 schwenkbar gelagert. Bei Nichtgebrauch oder in der Aufbewahrungsstellung
der Aufnahmedose 10 ist das Fingergreifelement 38 in der Vertiefung 36 untergebracht.
Um den Deckel 18 vom Behälter 12 abzunehmen, wird das Greifelement 38 in eine 900-Stellung
nach oben geschwenkt. Mit einem durchgesteckten Finger laßt sich dann der Deckel
18 leicht ausrasten.
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Nahe aem Boden 14 ist außenseitig am Behälter ein unterer Rastwulst
42 vorgesehen, der denselben Querschnitt
wie der obere Rastwulst
20 hat, zu diesem aber spiegelbildlich angeordnet ist. Außerdem hat der Boden 14
einen vertieften Bereich 44. Mit diesen Ausgestaltungen ist es möglich, den Deckel
18 bodenseitig am Behälter 12 zu verrasten, wobei dann der nach unten ragende Fingergreifteil
38 dem Benutzer die Möglichkeit gibt, den Behälter 12 sicher zu halten.
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FIG. 2 veranschaulicht schematisch die Arbeitsvorgänge. Nach Abnahme
des Deckels 18 vom Behälter 12 wird dieser im Bodenbereich des Behälters erneut
verrastet. Dann wird der verrastete Zwischenboden 28 aus dem Behälter 12 herausgenommen
und eine Prothese wird in den Behälter 12 eingelegt. Der Zwischenboden 28 wird dann
wieder in den Behälter 12 eingerastet und der Benutzer kann nun die sicher im Behälter
12 gehalterte Prothese unter einem scharfen Wasserstrahl reinigen, wobei ihm der
ausgeklappte Fingergreifteil 38 ein sicheres Festhalten des Behälters 12 erlaubt.
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An der Unterseite des Zwischenbodens 28 sind in Umfangsabständen nach
unten weisende leicht gebogene biegsame Lippen 46 angeordnet ähnliche Lippen 48
befinden sich innenseitig an der Umfangswand 16 des
Behälters 12
und schließlich stehen vom Behälterboden 18 entsprechende flexible Lippen 50 nach
oben. Diese Lippen dienen dazu, die Prothese in allseitigem Abstand von den Behälterwänden
zu halten. Die Prothese ist also elastisch aufgehängt und kann nicht einmal dann
beschädigt werden, wenn der Behälter mit darin befindlicher Prothese auf den Boden
fällt.
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Wesentlich für die Erfindung ist, daß der mit Offnungen 30, 32 versehene
Zwischenboden 28 bzw. ein an dessen Stelle angeordneter Sperrahmen oder Sperrhebel
wesentlich näher am Behälteröffnungsrand 20 als am Behälterboden 14 liegt, sodaß
zwischen diesem herausnehmbaren Einsatz 28 und dem Behälterboden 14 die Aufnahmekammer
52 für die Prothese gebildet wird.