DE3507484C2 - Hydraulische Bremsanlage - Google Patents
Hydraulische BremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage bestehend
aus einem mit dem Hauptzylinder verbundenen, pedalbetätigten
Bremskraftverstärker mit einem Verstärkerkolben
und einem Verstärkerraum, in dem sich über ein
Bremsventil ein der Fußkraft porportionaler Hilfsdruck
einstellt und einer Druckmittelquelle und an den Hauptzylinder
angeschlossene Radbremsen und mit einem Füllstufenzylinder
mit einem in dessen Stufenbohrung verschiebbar
gelagerten Zweistufenkolben und einer vor der großen Stufe
des Zweistufenkolbens vorgesehenen Druckkammer und einer
vor der kleinen Stufe des Zweistufenkolbens angeordneten
Füllkammer, wobei die Druckkammer mit dem Verstärkerraum
verbunden ist und die Füllkammer an die eine Arbeitskammer
des Hauptzylinders und/oder die Bremsleitungen angeschlossen
ist.
Eine Vorrichtung mit den vorstehenden Merkmalen ist aus
der DE 33 15 730 A1 bekannt. Bei dem bekannten Bremskraftverstärker
ist in einer ersten Zylinderbohrung ein
Hauptzylinderkolben angeordnet, der mit einem Verstärkerkolben
ein Bauteil bildet. Hauptzylinderkolben und Verstärkerkolben
sind dabei über einen Stößel miteinander
verbunden. Eine pedalseitige Stirnfläche des Verstärkerkolbens
begrenzt einen im Gehäuse gebildeten Verstärkerraum
und liegt koaxial zu einer pedalbetätigbaren Kolbenstange,
an der ihrerseits eine Hebelanordnung zur Betätigung
eines Bremsventils angelenkt ist. Durch Kraftbeaufschlagung
der Kolbenstange und Betätigung des Bremsventils
ist in den Verstärkerraum ein der Betätigungskraft proportionaler
Druck einsteuerbar, der den Verstärkerkolben und
den mit dem Verstärkerkolben verbundenen Hauptzylinderkolben
in Betätigungsrichtung des Kraftverstärkers verschiebt,
wodurch ein entsprechender Druck in der Arbeitskammer
des Hauptzylinders aufgebaut wird. An der Arbeitskammer
des Hauptzylinders sind Radbremsen angeschlossen,
die auf diesem Wege unter Druck gesetzt werden, so daß
eine entsprechende Abbremsung des Fahrzeuges eintritt.
Bei Druckbeaufschlagung des Verstärkerraumes wird die mit
dem Bremspedal verbundene Kolbenstange ebenfalls druckbeaufschlagt,
so daß eine entsprechende Reaktionskraft am
Pedal fühlbar wird, die dem Kraftfahrzeugführer eine Rückmeldung
über die Intensität der von ihm ausgelösten Bremsung
gibt. Fahrzeuge mit hohem zulässigen Gesamtgewicht
benötigen, um die Fußkraft und den Pedalweg in den gewünschten
Grenzen zu halten, einen hohen Verstärkungsfaktor.
Dies führt bei Verstärkerausfall zu unerwünscht oder
gar unzulässig hohen Pedalkräften und kurzen Pedalwegen.
Ferner ist aus der DE-OS 24 52 952 eine hydraulische
Bremsanlage bekannt, die mit einem pedalbetätigbaren
Bremskraftverstärker versehen ist. Am Verstärkerraum des
Bremskraftverstärkers schließt sich ein Füllstufenzylinder
an, in dessen Stufenbohrung ein verschiebbar geführter
Stufenkolben mit seiner großen Kolbenstufe dem Druck des
Verstärkerraumes ausgesetzt ist, während die kleinere Kolbenstufe
mit den Arbeitsräumen des dem Bremskraftverstärker
vorgeschalteten Tandem-Hauptzylinders hydraulisch in
Verbindung steht. Bei einer Betätigung des Bremspedals
wirkt sodann der Hilfsdruck eines Druckmittelspeichers
über ein in Richtung des Verstärkerraums geöffneten Schieberventils
servounterstützend auf den Verstärkerkolben. Da
gleichzeitig der im Verstärkerraum anstehende Hilfsdruck
die große Kolbenstufe des Füllstufenkolbens beaufschlagt,
wird das der kleineren Kolbenstufe von einem Nachlaufbehälter
zur Verfügung gestellte Druckmittel als Zusatzvolumen
in die Arbeitskammern des Tandem-Hauptzylinders verdrängt.
Hierdurch kann einerseits die Pedalkraft, andererseits
der Bremspedalweg in der gewünschten Größe eingehalten
werden.
Die vorbeschriebene Bremsanlage hat jedoch den Nachteil,
daß in Folge des relativ großen Verstärkungsfaktors bei
einem Ausfall der hydraulischen Verstärkung während der
Bremsbetätigung, der Stufenkolben des Füllstufenzylinders
in seiner Ruhestellung zurück fährt, wobei dieser ein
bremsdruckminderndes Volumen aus den Arbeitskammern des
Tandem-Hauptzylinders aufnimmt. Als nachteilig erweist
sich außerdem der vergrößerte Leerweg am Pedal bis zum
Verschließen der Schnüffellöcher im Tandem-Hauptzylinder
durch die Arbeitskolben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Bremsanlage zu schaffen, die
bei Verstärkerausfall mit einer reduzierten wirksamen
Hauptbremszylinderfläche arbeitet und die hierfür erforderliche
Ventileinrichtung so auszubilden, daß das im
Hauptzylinder vorhandene Druckmittel ausschließlich für
den Bremsvorgang verfügbar ist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in die
Verbindungsleitung, die den Verstärkerraum mit der Druckkammer
des Füllstufenzylinders verbindet, ein Rückschlagventil
eingeschaltet ist und der Steuerschieber des Bremsventils
mit einem Ventilkörper zusammenwirkt, über den das
Bremsventil mit der Druckkammer des Füllstufenzylinders
verbunden ist.
Mit Vorteil weist der den Durchfluß des Druckmittels vom
Verstärkerraum zur Druckkammer des Füllstufenzylinders
regelnde Ventilkörper an seinem dem Steuerschieber zugewandten
Ende ein Ventilglied, beispielsweise eine Ventilkugel
auf, die die Axialbohrung des in einer Bohrung des
Gehäuses verschiebbaren Steuerschiebers in Abhängigkeit
von dessen Stellung öffnet oder schließt.
Zweckmäßigerweise ist der den Durchfluß des Druckmittels
regelnde Ventilkörper mit einer mit der an den Füllstufenzylinder
angeschlossenen Verbindungsleitung korrespondierenden
Ventilbohrung versehen, die ihrerseits über einen
Ventilkanal mit der Ventilkammer verbunden ist, die Ventilkörper,
Steuerschieber und Bohrung miteinander bilden
und die außerdem über einen Gehäusekanal mit dem Nachlaufbehälter
in Verbindung steht.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ventilkugel
des Ventilkörpers koaxial zur Axialbohrung des im Gehäuse
längsverschiebbar gelagerten Steuerschiebers gehalten,
wobei der die Ventilkammer mit der Ventilbohrung des
Ventilkörpers verbindende Ventilkanal außerhalb des Bereichs
der Ventilkugel in die Ventilkammer einmündet.
Eine besonders raumsparende und die Fertigung vereinfachende
Ausführungsform ist gekennzeichnet durch eine zur
Bohrung des Steuerschiebers fluchtende Ausnehmung im
Gehäuse des Verstärkers und einem ein Ventilglied und
Ventilkanäle aufweisenden, in der Ausnehmung gehaltenen
Ventilkörper, der mindestens eine quer zur Bohrung verlaufende,
mit den Ventilkanälen korrespondierende Ventilbohrung
besitzt, die mit einem Gehäusekanal in Verbindung
steht, der über eine Verbindungsleitung an die Druckkammer
angeschlossen ist.
In der anhängenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt, die den Längsschnitt durch einen
Verstärker, einen Hauptzylinder und einen Füllstufenzylinder
sowie das Schaltschema zeigt.
Mit 1 ist ein Gehäuse bezeichnet, in dem eine Zylinderbohrung
2 vorgesehen ist, die über einen Bohrungsabschnitt 38
mit geringerem Durchmesser und über einen Bohrungsabschnitt
39 mit vergrößertem Durchmesser verfügt. Im
Bohrungsabschnitt 38 mit geringerem Durchmesser sind zwei
Hauptzylinderkolben 40, 41 gedichtet geführt, während im
Bohrungsabschnitt 39 mit einem vergrößerten Durchmesser
ein Verstärkerkolben 4 gedichtet geführt ist, der mit dem
Hauptzylinderkolben 41 gekoppelt ist. Im Hauptzylinder 3
sind somit zwei Hauptzylinderkolben 40, 41 gelagert, wobei
jeder der Hauptzylinderkolben eine Arbeitskammer 26, 27
begrenzt, die über Gehäuseanschlüsse 42, 43 und über
entsprechende Bremsleitungen 28, 29 Verbindungen zu
Radbremsen 14, 15, 16, 17 eines Kraftfahrzeugs haben,
wobei die Radbremsen grundsätzlich in beliebiger Weise am
Fahrzeug angeordnet sein können.
Innerhalb der Hülse 10 ist unter Abdichtung ein Schieber 9
geführt, der mit einer unmittelbar mit dem Bremspedal 46
verbundenen Betätigungsstange 11 in Verbindung steht. In
der aus der Darstellung ersichtlichen Bremslösestellung
schlägt das rechte Ende des Schiebers 9 an einem Absatz 49
der Hülse 10 an, so daß die Bremslösestellung des Kraftverstärkers
eindeutig fixiert ist.
Im Gehäuse des Bremskraftverstärkers 5 ist ferner eine
Bohrung 50 vorgesehen, in der der Steuerschieber 51 eines
Bremsventils 6 axial verschiebbar gelagert ist. Der
Steuerschieber 51 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
und verfügt über eine Axialbohrung 52, die in der
Bremslösestellung über einen Gehäusekanal 53 und eine
Radialbohrung 54 eine hydraulische Verbindung zu einem
drucklosen Nachlaufbehälter 55 herstellt. Somit ist auch
in der Bremslösestellung des hydraulischen Bremskraftverstärkers
atmosphärischer Druck in einem Verstärkerraum 7
hergestellt. Des weiteren verfügt der Steuerschieber 51
über einen Radialkanal 56, über den bei entsprechender
Verschiebung des Steuerschiebers 51 ein Gehäusekanal 57,
an dem eine Druckmittelquelle 13 angeschlossen ist, mit
dem Verstärkerraum 7 verbindbar ist. Der Steuerschieber 51
ist durch eine Druckfeder 58 in Bremslöserichtung vorgespannt.
Vor dem in der Darstellung linken Ende des Steuerschiebers
51 ist eine Ventilkammer 69 angeordnet, die über einen
Gehäusekanal 53 und die Rücklaufleitung 84 mit dem Nachlaufbehälter
55 verbunden ist. In Verlängerung der Bohrung
50 befindet sich eine Ausnehmung 86 in Form einer Bohrung
mit größerem Durchmesser, in der der Ventilkörper 37 gehalten
ist, dessen Ventilkugel 34 mit der Axialbohrung 52
des Steuerschiebers 51 zusammenwirkt. Der Ventilkörper 37
weist Ventilkanäle 85 auf, die die Ventilkammer 69 mit der
Ventilbohrung 81 und dem Gehäusekanal 78 verbinden.
An dem in der Darstellung rechten Ende des Steuerschiebers
51 greift das Ende eines ersten Hebels 59 an, dessen anderes
Ende in eine Ausnehmung 60 der Hülse 10 angreift.
Mit dem ersten Hebel 59 ist über eine Drehverbindung 61
ein zweiter Hebel 62 verbunden, der mit seinem in der Darstellung
oberen Ende ortsfest im Gehäuse 1 gelagert ist
und mit seinem in der Darstellung unteren Ende in eine
Ausnehmung 82 des Schiebers 9 eingreift. Der Schieber 9
ist in Bremsbetätigungsrichtung axial gegenüber der Hülse
10 verschiebbar, wobei eine Druckfeder 63 zwischen dem in
der Darstellung linken Ende des Schiebers 9 und der Hülse
10 eingespannt ist.
Der Verstärkerkolben 4 ist mit dem Hauptzylinderkolben 41
über ein Halsteil oder Stößel 64 verbunden. Zwischen dem
Stößel 64, dem Verstärkerkolben 4, dem Hauptzylinderkolben
41 und dem Gehäuse 1 ist ein Ringraum 65 gebildet, der
über einen Gehäusekanal 66 eine permanente Verbindung zum
drucklosen Nachlaufbehälter 55 hat. Der Hauptzylinderkolben
41 ist durch eine Dichtmanschette 67 abgedichtet und
stellt in der dargestellten Bremslösestellung über eine
Bohrung 68 eine Verbindung zur Arbeitskammer 26 des Hauptzylinders
3 her, wobei in Betätigungsrichtung vor der
Dichtmanschette 67 außerdem ein Schnüffelloch 70 angeordnet
ist, das bei Bremsbetätigung eine hydraulische Verbindung
zwischen dem drucklosen Nachlaufbehälter 55 und der
Arbeitskammer 26 unterbricht. Der Hauptzylinderkolben 40
schließt mit dem Gehäuse 1 ebenfalls einen Ringraum 71
ein, der über einen Gehäusekanal 72 permanent mit dem
drucklosen Nachlaufbehälter 55 verbunden ist. Auch am
Hauptzylinderkolben 40 ist eine Dichtmanschette 73 angeordnet,
durch die bei Verschiebung des Hauptzylinderkolbens
40 ein Schnüffelloch 74 verschließbar ist, so daß die
Arbeitskammer 27 des Hauptzylinders 3 unter Druck gesetzt
wird. Zwischen dem Boden 75 der Zylinderbohrung 38 und dem
Hauptzylinderkolben 40 ist eine erste Rückstellfeder 76
eingespannt. Desgleichen befindet sich eine zweite Rückstellfeder
77 zwischen den beiden Hauptzylinderkolben 40,
41.
Über einen Gehäusekanal 78 und die Verbindungsleitung 32
ist der Verstärkerraum 7 an die Druckkammer 21 eines Füllstufenzylinders
18 angeschlossen. Der Füllstufenzylinder
18 weist eine Stufenbohrung 19 auf, in der Zweistufenkolben
20 gegen die Kraft eines Federelements 23 verschiebbar
gelagert ist. Die von der kleinen Stufe 35 des
Stufenkolbens 20 und dem linken Teil des Füllstufenzylinders
18 gebildete Füllkammer 22 ist über eine Druckleitung
25 mit der Arbeitskammer 26 oder der Arbeitskammer 27 des
Hauptzylinders 3 verbunden.
Nachfolgend ist die Wirkungsweise der beschriebenen Bremsanlage
näher erläutert, wobei vom Bremslösezustand ausgegangen
wird, in dem alle beweglichen Teile die aus der
Darstellung ersichtliche Position einnehmen. Der Verstärkerraum
7 des hydraulischen Kraftverstärkers ist über den
Steuerschieber 51, den Gehäusekanal 53 und die Rücklaufleitung
mit dem drucklosen Nachlaufbehälter 55 verbunden,
so daß weder auf die Kolbenstange 8 noch auf den
Verstärkerkolben 4 eine Kraft ausgeübt wird und die am
Hauptzylinder 3 angeschlossenen Radbremsen 14, 15, 16, 17
unter atmosphärischem Druck stehen.
Wird eine Betätigungskraft F auf das Bremspedal 46 ausgeübt,
so verschiebt sich der Schieber 9 gegen die Kraft der
Druckfeder 63 nach links, wodurch der zweite Hebel 62 eine
Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn um die ortsfeste Lagerstelle
im Gehäuse 1 ausführt. Aufgrund der den Verstärkerkolben
4 und die Hauptzylinderkolben 40, 41 abdichtenden
Dichtungen sowie der Rückstellfedern 76, 77 wird dem
in der Darstellung unteren Ende des ersten Hebels 59
zunächst ein relativ großer Widerstand entgegengesetzt, so
daß das in der Darstellung obere Ende des Hebels 59 den
Steuerschieber 51 des Bremsventils nach links bewegt, so
daß durch den Steuerschieber 51 zunächst der Gehäusekanal
53 des Bremsventils 6 verschlossen wird und der Verstärkerraum
7 vom drucklosen Nachlaufbehälter 55 getrennt ist.
Bei einer Krafterhöhung am Bremspedal 46 hat eine fortgesetzte
Verschiebung des Steuerschiebers 51 zur Folge, daß
der Gehäusekanal 57 mit dem Radialkanal 56 des Steuerschiebers
51 zur Überdeckung kommt, so daß aus der Druckmittelquelle
13 Druckmittel in den Verstärkerraum 7
strömt, das einerseits den Schieber 9 mit seiner relativ
geringen wirksamen Fläche unter Druck setzt und andererseits
auf den Verstärkerkolben 4 einwirkt.
Bei einem gewissen Druckniveau im Verstärkerraum 7 des
hydraulischen Kraftverstärkers wird sich der Verstärkerkolben
4 bei Überwindung der Reibungen mit dem Hauptzylinderkolben
41 in Betätigungsrichtung in Bewegung
setzen, so daß in der Arbeitskammer 26 des Hauptzylinders
3 ein hydraulischer Druck entsteht, der über eine entsprechende
Bremsleitung 29 den Radbremsen 16, 17 zugeleitet
wird. Das Druckpolster in der Arbeitskammer 26 des Hauptzylinders
3 führt andererseits dazu, daß der Hauptzylinderkolben
40 in Betätigungsrichtung verschoben wird, so
daß ebenfalls in der Arbeitskammer 27 des Hauptzylinders 3
ein hydraulischer Druck entsteht, der sich über die Bremsleitung
28 zu den Radbremsen 14, 15 fortpflanzt. Eine
weitere Druckerhöhung in den Arbeitskammern 26, 27 des
Hauptzylinders 3 ist nur bei einer erhöhten Reaktionskraft
am Bremspedal 46 möglich, da nunmehr die gesamte durch den
Durchmesser der Hülse 10 bestimmte Fläche wirksam ist.
Eine Steigerung der Betätigungskraft am Bremspedal 46 hat
demzufolge die Wirkung, daß in den Arbeitskammern 26, 27
des Hauptzylinders 3 ein dem Druck im Verstärkerraum 7
entsprechender Druck entsteht, der unmittelbar an den
Radbremsen 14, 15, 16, 17 des Kraftfahrzeuges wirksam
wird.
Beim Bremslösevorgang kehren sich die beschriebenen Bewegungsvorgänge
um, wobei zunächst die Hülse 10 mit dem
Schieber 9 in Bremslöserichtung verschoben wird.
Bei einem Ausfall der Druckquelle 13 sind die Arbeitskammern
26, 27 des Hauptzylinders 3 bzw. die an die Arbeitskammern
26, 27 angeschlossenen Radbremsen 14, 15, 16, 17
unmittelbar durch mechanische Krafteinwirkung auf das
Bremspedal 46 unter Druck setzbar, wobei der Schieber 9
zunächst gegenüber der Hülse 10 einen Leerweg auszuführen
hat, bis er an der Hülse 10 anschlägt. Der Hauptzylinderkolben
41 wird im folgenden mechanisch über die Hülse 10
in Betätigungsrichtung verschoben, wobei wie in der bereits
beschriebenen Weise zunächst die Arbeitskammer 26
und über das in der Arbeitskammer 26 eingestellte Druckpolster
des Hauptzylinders 3 die Arbeitskammer 27 unter
Druck gesetzt wird. Demnach ist auch eine Bremsbetätigung
bei einem Ausfall der Druckmittelquelle 13 möglich.
Der bei intaktem Verstärker im Verstärkerraum 7 herrschende
geregelte Druck wird auch über die Axialbohrung 52, die
Ventilkammer 69, den Ventilkörper 37, den Gehäusekanal 78,
die Verbindungsleitung 32 in die Druckkammer 21 des Füllstufenzylinders
18 übertragen, wobei der wirksame Durchmesser
der großen Stufe 30 des Zweistufenkolbens 20 so bemessen
ist, daß sich der Zweistufenkolben 20 gegen die
Kraft des Federelements 23 nach links bewegt und das in
der Füllkammer 22 vorhandene Druckmittel über seine kleine
Stufe 35 durch die Druckleitung 25 in die Arbeitskammer 26
drückt, so daß bei Bremsbetätigung und intaktem Aggregat
nicht nur das in den beiden Arbeitskammern 26, 27 vorhandene,
von den beiden Hauptzylinderkolben 40, 41 verdrängte
Druckmittel in die Bremsleitungen 28, 29 gefördert
wird, sondern zusätzlich auch das in der Füllkammer 22
vorhandene Druckmittel. Dadurch wird der Pedalweg um das
von der Füllkammer in die Bremsleitung geförderte Volumen
verringert. Gleichzeitig besteht auch eine Druckmittelverbindung
vom Verstärkerraum 7 über den Gehäuseanschluß 79
und die Verbindungsleitung 24 und das Rückschlagventil 36
zur Druckkammer 21 des Füllstufenzylinders 18.
Sinkt bei Ausfall der Druckmittelquelle 13, der Druck im
Verstärkerraum 7 unter ein vorbestimmtes Niveau ab, dann
verbleibt der Zweistufenkolben 20 in seiner rechten Ausgangsstellung
und das in der Füllkammer 22 vorhandene
Druckmittel steht für einen Bremsvorgang nicht zur Verfügung.
Das vom Zweistufenkolben 20 verdrängte Volumen der
Füllkammer 22 ist so bemessen, daß mit dem Füllstufenzylinder
18 ein Übersetzungssprung erzielbar ist, der sich
in der Weise auswirkt, daß der Hauptzylinder 3 bei
intakter Verstärkeranlage wie ein Hauptzylinder wirkt, der
einen größeren wirksamen Kolbendurchmesser (z. B. von 24 mm)
aufweist, während der gleiche Hauptzylinder 3 bei Verstärkerausfall
und entsprechend unwirksamem Füllstufenzylinder
18 wie ein Hauptzylinder mit vergleichsweise
kleineren Kolben (mit z. B. 20 mm Kolbendurchmesser)
arbeitet. Der beschriebene Übersetzungssprung gestattet
es, daß der Fahrer des Fahrzeugs nach Verstärkerausfall
noch eine Abbremsung (unter Inkaufnahme eines vergrößerten
Pedalweges) bewirken kann.
Um sicherzustellen, daß bei Ausfall des Verstärkers 5 während
eines Bremsvorgangs das aus der Füllkammer 22 in die
Arbeitskammer 26 des Hauptzylinders 3 verdrängte Druckmittel
nicht in die Füllkammer 22 zurückströmt, ist zum einen
in die Verbindungsleitung 24, die den Verstärkerraum 7 mit
der Druckkammer 21 des Füllstufenzylinders 19 verbindet,
ein Rückschlagventil 36 eingeschaltet und zum anderen wird
die Verbindung über die Verbindungsleitung 32, den Gehäusekanal
78, die Ventilbohrung 81, die Ventilkammer 69,
die Axialbohrung 52 und die Radialbohrung 54 zum Verstärkerraum
7 dadurch verschlossen, daß der Steuerschieber
51 über das Hebelpaar 59, 62 soweit nach links bewegt
wird, daß die Ventilkugel 34 die Axialbohrung 52 und der
Steuerschieber 51 selbst den Gehäusekanal 53 verschließt,
so daß auch die Rücklaufleitung 84 von der Ventilkammer 69
abgetrennt ist.
Claims (5)
1. Hydraulische Bremsanlage bestehend aus einem mit dem
Hauptzylinder (3) verbundenen, pedalbetätigten Bremskraftverstärker
(5), mit einem Verstärkerkolben (4)
und einem Verstärkerraum (7), in dem sich über ein
Bremsventil (6) ein der Fußkraft (F) proportionaler
Hilfsdruck einstellt und einer Druckmittelquelle (13)
und an den Hauptzylinder (3) angeschlossene Radbremsen
(14, 15, 16, 17) und mit einem Füllstufenzylinder
(18) mit einem in dessen Stufenbohrung (19) verschiebbar
gelagerten Zweistufenkolben (20) und einer
vor der großen Stufe (30) des Zweistufenkolbens (20)
vorgesehenen Druckkammer (21) und einer vor der
kleinen Stufe (35) des Zweistufenkolbens (20) angeordneten
Füllkammer (22), wobei die Druckkammer (21)
mit dem Verstärkerraum (7) verbunden ist und die
Füllkammer (22) an die eine Arbeitskammer (26 oder
27) des Hauptzylinders (3) und/oder die Bremsleitungen
(28, 29) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Verbindungsleitung
(24), die den Verstärkerraum (7) mit der Druckkammer
(21) des Füllstufenzylinders (18) verbindet,
ein Rückschlagventil (36) eingeschaltet ist und der
Steuerschieber (51) des Bremsventils (6) mit einem
Ventilkörper (37) zusammenwirkt, über den das Bremsventil
(6) mit der Druckkammer (21) des
Füllstufenzylinders (18) verbunden ist.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der den Durchfluß
des Druckmittels vom Verstärkerraum (7) zur Druckkammer
(21) des Füllstufenzylinders (18) regelnde
Ventilkörper (37) an seinem dem Steuerschieber (51)
zugewandten Ende ein Ventilglied, beispielsweise eine
Ventilkugel (34) aufweist, die die Axialbohrung (52)
des in einer Bohrung (50) des Gehäuses (1) verschiebbaren
Steuerschiebers (51) in Abhängigkeit von dessen
Stellung öffnet oder schließt.
3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der den Durchfluß
des Druckmittels regelnde Ventilkörper (37) eine mit
der an den Füllstufenzylinder (18) angeschlossenen
Verbindungsleitung (32) korrespondierende
Ventilbohrung (81) aufweist, die ihrerseits über
einen Ventilkanal (85) mit der Ventilkammer (69) verbunden
ist, die Ventilkörper (37), Steuerschieber
(51) und Bohrung (50) miteinander bilden und die über
einen Gehäusekanal (53) mit dem Nachlaufbehälter (55)
in Verbindung steht.
4. Hydraulische Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventilkugel (34) des Ventilkörpers (37) koaxial
zur Axialbohrung (52) des im Gehäuse (1) längsverschiebbar
gelagerten Steuerschiebers (51) gehalten
ist, wobei der die Ventilkammer (69) mit der Ventilbohrung
(81) des Ventilkörpers (37) verbindende
Ventilkanal (85) außerhalb des Bereichs der Ventilkugel
(34) in die Ventilkammer (69) einmündet.
5. Hydraulische Bremsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine zur Bohrung (69) des Steuerschiebers (51)
fluchtende Ausnehmung (86) im Gehäuse des Verstärkers
(5) und einem ein Ventilglied (34) und Ventilkanäle
(85) aufweisenden, in der Ausnehmung (86) gehaltenen
Ventilkörper (37), der mindestens eine quer zur
Bohrung (50) verlaufende, mit den Ventilkanälen (85)
korrespondierende Ventilbohrung (81) besitzt, die mit
einem Gehäusekanal (78) in Verbindung steht, der über
eine Verbindungsleitung (32) an die Druckkammer (21)
angeschlossen ist.
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Legal Events
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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Owner name: ITT AUTOMOTIVE EUROPE GMBH, 60488 FRANKFURT, DE |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
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