DE3506087C2 - Bremskraftverstärker für eine Zweikreisbremsanlage - Google Patents
Bremskraftverstärker für eine ZweikreisbremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bremskraftverstärker für eine
Bremsanlage mit mindestens zwei Bremskreisen, insbesondere
für Kraftfahrzeuge, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiger Bremskraftverstärker ist aus der US-PS 2410269
und der FR 2332445 A1 bekannt. Bei diesem Bremskraftverstärker
wird der von der Ventileinrichtung gesteuerte, in die
Arbeitskammer gelangende Druck bei hydrodynamischer Betriebsweise,
oder "Volldruck"-Betriebsweise, direkt an den
ersten Bremskreis übertragen, wobei dieser gesteuerte Druck
den Betätigungskolben beaufschlagt, um, diesmal bei hydrostatischer
Betriebsweise, in der Bremsmdruckkammer einen verstärkten
Druck zu erzeugen, der an den zweiten Bremskreis
übertragen wird. Diese Vorrichtungen arbeiten somit in gemischter
Betriebsweise, d. h. für jeden Bremskreis anders.
Bei Ausfall der Druckquelle oder des zugeordneten Zufuhrkreises,
bleibt jedoch nur der zweite Bremskreis auf
"manuelle" Weise in Betrieb, d. h. durch die Muskelkraft des
Fahrers. Es gibt auch rein hydrodynamische Vorrichtungen für
die beiden Bremskreise, wie z. B. in der FR 2457202 A1 beschrieben.
In disesem Fall verursacht ein Ausfall der Druckquelle
ein völliges Versagen der Bremsanlage.
Der vorliegende Erfindung liegt die die Aufgabe zugrunde, einen
Bremskraftverstärker der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Gattung so weiterzubilden, daß er von einfacher,
kompakter Bauweise, verläßlicher Funktion, hoher Empfindlichkeit
und einfacher Herstellbarkeit ist. Insbesondere
soll er in der Lage sein, bei Ausfall der Druckquelle den
Betrieb der beiden Bremskreise aufrechtzuerhalten.
Diese Aufgabe wird durch einen Bremskraftverstärker mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Bremskraftverstärker
wird bei normalem Betrieb die gemischte Betriebsweise zwischen
den beiden Bremskreisen beibehalten, wobei der zweite
Bremskreis mit der zweiten Bremsdruckkammer verbunden ist,
die indirekt über das in der ersten Bremsdruckkammer eingeschlossene
Strömungsmittel unter Druck gesetzt wird. Wenn
die Druckquelle ausfällt, wird der erste Bremskreis durch
das 3/2-Wegeventil von der Hochdruckkammer
getrennt und mit der ersten Bremsdruckkammer verbunden. Der
Bremskraftverstärker verhält sich dann wie ein herkömmlicher
unverstärkter Tandem-Hauptzylinder.
Anhand der Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Bremskraftverstärkers
und
Fig. 2 eine teilweise vergrößerte Ansicht eines Längsschnitts
der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung.
Gemäß dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsform umfaßt
der Bremskraftverstärker ein Gehäuse 1 mit einer Einrichtung
2 zum Befestigen am Fahrgestell eines Kraftfahrzeugs.
Das Gehäuse 1 wird durch zwei parallele zylindrische
Räume 3 und 4 gebildet, die sich zu einer Verstärkerkammer
5 hin öffnen, die an einem Ende des Gehäuses 1 gebildet
und mit einem Verschluß versehen ist. In dem zylindrischen
Raum 4 sind ein Betätigungskolben 6, dessen hinteres
Ende in die Arbeitskammer 5 hineinragt, und ein Hauptbremszylinder-
Kolben 7 in Reihe gleitend und dichtend befestigt.
Der Hauptbremszylinder-Kolben 7 begrenzt zusammen
mit dem der Verstärkerkammer 5 entgegengesetzten Ende des Betätigungskolbens
6 eine erste Bremsdruckkammer 8 und mit
dem der Verstärkerkammer 5 entgegengesetzten Ende des zylindrischen
Raums 4 eine zweite Bremsdruckkammer 9, die über
eine Öffnung 10 zur Verbindung mit einem Bremskreis II zur
Außenseite des Gehäuse hin offen ist.
Ein zylindrisches Futter 11 befindet sich in dem zylindrischen
Raum 3 und ist auf der Innenseite mit koaxialen und
miteinander in Verbindung stehenden Kanälen versehen, in
denen die Bestandteile einer allgemeinen mit 12 bezeichneten
Steuerventileinrichtung angeordnet sind. Die Steuerventileinrichtung
weist ein Hochdruckventil auf,
in dem die Kugel 13 nachgiebig gegen einen in einer Querwand
des Futters 11 gebildeten Sitz 14 gedrückt wird und
von dem Ende einer innerhalb des Futters 11 gleitenden
Hülse 15 abgehoben werden kann, die ein Trennventil umschließt,
in dem die Kugel 16 normalerweise vom in der
Hülse 15 gebildeten Sitz 17 abgehoben gehalten wird, jedoch
von einem Tauchkolbenglied 18 verschiebbar ist, der
gleitend und abdichtend in einem Verschluß 19 zum Verschließen
des Futters 11 angeordnet ist. Das Futter ist an der
Außenseite mit einer ringförmigen Umfangsnut 20 versehen,
die innen mit dem Gehäuse in Verbindung steht, das die Hülse
15 gleitend trägt, und außen mit einem Kanal 21, der
im Gehäuse 1 zwischen den Räumen 3 und 4 angeordnet ist
und mit der Verstärkerkammer 5 in Verbindung steht. Eine Öffnung
22, die mit einem Reservoir 23 verbindbar ist, ist in
der Wand des Gehäuses 1 vorgesehen und steht mit dem Raum 3
im Bereich des Kugeltrennventils 16 in Verbindung. Eine Öffnung
24, die mit einer Druckmittelquelle 25 verbindbar ist,
ist ebenfalls in der Wand des Gehäuses 1 vorgesehen und
steht mit einer ringförmigen Umfangsnut 26 des Futters 11
in Verbindung, die innen mit einer Hochdruckkammer 27 verbunden
ist, mit der das Gehäuse der Kugel 13 des Hochdruckventils
verbunden ist.
Gleichfalls befindet sich
in der Verstärkerkammer 5 ein Doppelhebelmechanismus 28, der
wahlweise mit dem Betätigungskolben 6 und dem Tauchkolbenglied
18 der Steuerventileinrichtung 12 zusammenarbeitet.
Der Hebelmechanismus 28 wird von einem Betätigungstauchkolben
29 betätigt, der gleitend und abdichtend im Verschluß
der Verstärkerkammer 5 angeordnet ist und mit einem
Bremspedal des Kraftfahrzeugs (nicht gezeigt) verbindbar
ist.
Wie gezeigt, ist die Hochdruckkammer 27 vom hinteren Ende
einer Bohrung 30 im Futter 11 gebildet, in der ein Betriebsweisenwählerkolben
31 gleitend und dichtend befestigt
ist, an dem die Feder 32 angreift, wodurch die Kugel 13
des Hochdruckventils gegen den Sitz 14 gedrückt wird. Der
Betriebsweisenwählerkolben 31 ist auf der der Kugel 13
entgegengesetzten Seite durch eine Stange 33 verlängert,
die mit der Kugel eines Ventils 34 zusammenarbeitet, die
in einer mittigen Vergrößerung 35 der Bohrung 30 angeordnet
ist, die mit letzterer zwei gegenüberliegende ringförmige
Sitze 36 bzw. 37 bildet. Die Bohrung 30 öffnet sich
an dem der Hochdruckkammer 27 entgegengesetzten Ende in
eine Stirnkammer 38, die von dem Ende des zylindrischen
Gehäuses 3 gebildet wird und über einen im Gehäuse 1 vorgesehenen
Kanal 39 mit der ersten Druckkammer 8 zwischen
den Kolben 6 und 7 in Verbindung steht. Ein Tauchkolbenglied
40 ist in der Kammer 38 angeordnet und weist eine
Endstange 41 auf, die mit der Kugel 34 unter Berührung
durch die Kraft einer Feder 42 zusammenwirkt, die am Boden
der Stirnkammer 38 angreift. Die mittige Vergrößerung
35 der Bohrung 30 steht mit einer ringförmigen Umfangsnut
43 im Futter in Verbindung, die mit einer Öffnung 44 in
der Wand des Gehäuses 1 in Verbindung steht, die mit einem
Bremskreis I verbindbar ist. Der Abschnitt der Bohrung 30
zwischen dem Kugelsitz 36 und dem Betriebsweisenwählerkolben
31 steht außen mit einer ringförmigen Umfangsnut
45 im Futter 11 in Verbindung, die wiederum mit einer Verlängerung
210 des sich in die Verstärkerkammer 5 öffnenden
Kanals 21 in Verbindung steht.
Bei normalem Betrieb wird ein auf den Betätigungstauchkolben
29 ausgeübter Druck auf das Tauchkolbenglied 18 übertragen,
das die Kugel 16 gegen den Sitz 17 anlegt und dann
die Hülse 15 relativ zum Futter 11 bewegt, um die Kugel
13 vom Sitz 14 abzuheben und Druckmittel aus der Hochdruckkammer
27 in die Verstärkerkammer 5 durch die Nut 20 und den
Kanal 21 einzulassen, wodurch der Betätigungskolben 6 nach
links bewegt wird (s. Zeichnung), während das Strömungsmittel
in der ersten Bremsdruckkammer 8 komprimiert wird, und
der Druck auf den Hauptbremszylinder-Kolben 7 übertragen
wird, um einen Bremsdruck in dem Bremskreis II zu erzeugen,
wobei der gesteuerte Hilfsdruck in der Verstärkerkammer 5 in
den Bremskreis I über die Kanäle 21, 210 den mittleren Abschnitt
der Bohrung 30, die mittigen Vergrößerung 35, die
Nut 43 und die Öffnung 44 übertragen wird. Unter diesen
normalen Betriebsbedingungen drückt der Druck aus der Druckmittelquelle
in der Hochdruckkammer 27 den Betriebsweisenwählerkolben
31 nach links (s. Zeichnung) gegen die Kugel
34, wodurch die Kugel gegen die Kraft der Feder 42 auf den
Sitz 37 gedrückt und die erste Bremsdruckkammer 8 von der
Öffnung 44 abgetrennt wird, die aber in ständiger Verbindung
mit den Kanälen 21, 210 bleibt. Dabei ist der gesteuerte
Hilfsdruck in der Verstärkerkammer 5 niedriger als der Druck
der Druckmittelquelle, wodurch der Verbund aus Kugel 34 und
Betriebsweisenwählerkolben 31 trotz des Drucks der Feder
42 an einer Bewegung nach rechts gehindert wird. Wie eingangs
erwähnt, steht die erste Bremsdruckkammer 8 deshalb
nicht normalerweise mit dem Bremskreis I in Verbindung, sondern
dient unter Mitwirkung des Hauptbremszylinder-Kolbens
7 zur Erzeugung des Bremsdrucks in der zweiten Bremsdruckkammer
9 für den Bremskreis II.
Bei Ausfall der Druckmittelquelle 25 übt der Betriebsweisenwählerkolben
31 jedoch keine nennenswerte Kraft auf die Kugel
34 mehr aus, die aus diesem Grund aus der Stellung, in
der sie am Sitz 37 angreift, in eine Stellung umschaltet,
in der sie durch die Kraft der Feder 42 am anderen Sitz 36
angreift. In dieser neuen Stellung ist somit die Verbindung
zwischen der Öffnung 44 (und damit dem Bremskreis I)
und den Kanälen 21, 210 unterbrochen, wobei die Öffnung 44
dann jedoch mit der ersten Bremsdruckkammer 8 über die Kammer
38 und den Kanal 39 verbunden ist. Wie oben erwähnt,
wirken die direkt vom Betätigungstauchkolben 29 "manuell"
betätigten Kolben 6 und 7 als Haupt- und Nebenkolben eines
konventionellen unverstärkten Tandem-Hauptbremszylinders.
Zur Ermöglichung eines längeren Einsatzes in der letztgenannten
Stellung sind die Bremsdruckkammer 8 und 9 in der
Ruhestellung der Vorrichtung normalerweise mit zugeordneten
Reservoiren R1 und R2 verbunden (Fig. 2).
Claims (10)
1. Bremskraftverstärker für eine Bremsanlage mit mindestens
zwei Bremskreisen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit
einem Gehäuse, das eine Verstärkerkammer umschließt, die mit
einem ersten Bremskreis (I) verbindbar ist, mit einem gleitenden
Betätigungskolben, dessen erstes Ende der Verstärkerkammer zugewandt
ist und dessen anderes Ende eine Bremsdruckkammer
begrenzt, die mit einem Bremskreis verbindbar ist, mit einer
Steuerventileinrichtung für den wahlweisen Durchlaß eines
Druckmittels aus einer Druckmittelquelle in die Verstärkerkammer,
mit einem mit einem Bremspedal verbindbaren Betätigungstauchkolben,
der in die Verstärkerkammer hineinragt und mit dem
ersten Ende des Betätigungskolbens sowie der Steuerventileinrichtung
mechanisch kuppelbar ist, mit einer Hochdruckkammer,
die ständig mit der Druckmittelquelle verbunden ist und mit
der Steuerventileinrichtung und einem Ende einer Bohrung in
Verbindung steht, und mit Bremsdruckkammern, die in Ruhestellung
mit mindestens einem Reservoir in
Verbindung stehen,
gekennzeichnet durch einen Hauptbremszylinder-Kolben (7),
der auf einer Seite mit dem Druck der ersten Bremsdruckkammer
(8) beaufschlagt wird und dessen andere Seite eine zweite
Bremsdruckkammer (9) begrenzt, die mit einem zweiten Bremskreis
(II) verbindbar ist und einen Betriebsweisenwählerkolben
(31), der in der Bohrung (30) gleitend und abdichtend
gelagert ist und mit einem 3/2-Wegeventil (34;
36, 37), das in Reihe mit der Steuerventileinrichtung angeordnet ist, wobei das 3/2-Wegeventil nachgiebig (42) in Richtung des
Betriebsweisenwählerkolbens (31) gedrückt wird und eine Auslaßöffnung
(44) des Gehäuses (1), die mit dem ersten Bremskreis
(I) verbindbar ist, bei normalem Betrieb mit der
Verstärkerkammer (5) und bei Ausfall der Druckmittelquelle (25)
mit der ersten Bremsdruckkammer (8) verbindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das 3/2-Wegeventil (34, 36, 37) eine Kugel
(34) aufweist, die in einer mittigen Vergrößerung (35) der
Bohrung (30) angeordnet ist, die mit letzterer zwei gegenüberliegende
Sitze (36, 37) bildet und mit der Auslaßöffnung
(44) in Verbindung steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abschnitt der Bohrung (30), in dem der Betriebsweisenwählerkolben
(31) aufgenommen ist, auf der der Hochdruckkammer
(27) entgegengesetzten Seite des Betriebsweisenwählerkolbens (31) ständig
mit der Verstärkerkammer (5) in Verbindung steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungskolben (6) und der Hauptbremszylinder-
Kolben (7) im wesentlichen koaxial zum Betätigungstauchkolben
(29) in einem ersten zylindrischen Raum (4) des
Gehäuses (1) hintereinander angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerventileinrichtung (12) in einem zum ersten
zylindrischen Raum (4) parallel angeordneten zweiten zylindrischen
Raum (3) des Gehäuses (1) angeordnet ist, wobei die
beiden Räume (3, 4) zur Verstärkerkammer (5) hin offen sind und
die Steuerventileinrichtung (12) und der Betätigungskolben
(6) mit dem Betätigungstauchkolben (29) über einen Hebelmechanismus
(28) gekuppelt sind, der in der Arbeitskammer (5)
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betriebsweisenwählerkolben (31) und das
3/2-Wegeventil (34, 36, 37) in Reihe mit der Steuerventileinrichtung
(12) in dem zweiten zylindrischen Raum (3)
angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerventileinrichtung (12), der Betriebsweisenwählerkolben
(31) und das 3/2-Wegeventil (34,
36, 37) in einem Futter (11) angeordnet sind, das in dem
zweiten zylindrischen Raum (3) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerventileinrichtung (12) ein Hochdruck-Kugelventil
(13) und ein Kugeltrennventil (16) aufweist, das in
einer beweglichen Hülse (15) angeordnet ist, die die Kugel
(13) des Hochdruckventils steuert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugel (13) des Hochdruckventils von einer Feder (32)
in die Schließstellung gedrückt wird, die an dem Betriebsweisenwählerkolben
(31) angreift.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugel (34) des 3/2-Wegeventils
(34, 36, 37) in Anlage gegen den Betriebsweisenwählerkolben
(31) durch ein Tauchkolbenglied (40, 41) gedrückt
wird, das in dem der Verstärkerkammer (5) entgegengesetzten
Ende des zweiten zylindrischen Raums (3) angeordnet ist.
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