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Vorrichtung zum Beschicken einer Karde oder Krempel mittels
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zweier Füllschächte Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschicken
einer Karde oder Krempel mittels zweier Füllschächte, bei der einem Reserveschacht
das Fasergut von oben her zuleitbar ist und es einem Speiseschacht von unten her
zur Zuführung zur Karde entnehmbar ist, wobei es dem Reserveschacht unten über mindestens
eine Einzugswalze entnehmbar und in den nachgeschalteten Speiseschacht durch eine
Öffnerwalze förderbar ist und wobei der Speiseschacht zum Verdichten seines Fasergutes
in seinem unteren Wandbereich mit Luftaustrittsöffnungen und an seinem oberen Ende
mit einer das Fasergut mit durchströmender Luft beaufschlagenden Einrichtung versehen
ist.
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Bei einer aus der DE-PS 1 202 193 bekannten Vorrichtung wird durch
Einzugswalzen aus dem oberen Reserveschacht das Fasergut einer darunter befindlichen
Öffnerwalze zugeführt, die auf einem Teil ihres Umfanges mit dem Speiseschacht in
Verbindung steht.
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Der nachgeschaltete Speiseschacht ist zum Verdichten seines Fasergutes
an seinem unteren Ende mit Luftaustrittsöffnungen und an seinem oberen Ende mit
einer das Fasergut mit stoßweiser durchströmender Luft beaufschlagenden Einrichtung
(Klappenpumpe) versehen. Die Öffnerwalze und die Einzugswalzen sind von einem Gehäuse
umgeben, dessen Wandungen dem Umfang der Walzen- angepaßt sind und diese umfassen.
Die Wandung bildet auf
einem Teil eine Faserführungsfläche für die
Faserflocken. In Drehrichtung der Öffnerwalze gesehen, ist die Wandung im Anschluß
an die Faserführungsfläche durch eine Abscheideöffnung für das Fasermaterial unterbrochen.
An diese Abscheideöffnung schließt sich ein zweiter Teil der Wandung um die Öffnerwalze
an, der bis zu den Einzugswalzen reicht. Es kann nun vorkommen, daß ein Teil des
von der Klappenpumpe erzeugten Verdichtungsluftstromes in den Zwischenraum zwischen
der Öffnerwalze und diesem zweiten Teil der Wandung eintritt und von dort an den
Einzugswalzen vorbei in den Reserveschacht eindringt. Unter Umständen kann ein Teil
der Verdichtungsluft auch zwischen der Flockenführungsfläche und der Öffnerwalze
in den Reserveschacht dringen. Die Flockenfüllung im Reserveschacht wird im Rhythmus
der Klappenpumpe kurzzeitig angehoben und gestört, so daß der Einzug durch die Einzugswalzen
nachteilig beeinflußt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
bezeichneten Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, bei der insbesondere
ein Eindringen von Verdichtungsluft in den Reserveschacht vermieden wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
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Dadurch, daß zwischen dem Reserveschacht und dem Speiseschacht mindestens
eine Öffnung vorhanden ist, die den Durchfluß von Luft gestattet, wird vermieden,
daß die Verdichtungsluft in den Reserveschacht eindringt. Die Flockenfüllung wird
ohne störende Luftströme abgelagert und hat im wesentlichen gleichbleibende Andruckwirkung
auf die Einzugswalze, so daß ein gleichmäßiger Einzug erreicht ist.
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Vorzugsweise ist die Öffnung in der der Einzugswalze gegenüberliegenden
Wandung (Umkleidung) angeordnet. Zwischen Einzugswalze und Einzugsmulde ist regelmäßig
eine verhältnismäßig dichtende Faserschicht vorhanden, die ein Eindringen von störender
Rückluft zusätzlich erschwert. Zweckmäßig ist die Öffnung in der der Öffnerwalze
gegenüberliegenden Wandung (Umkleidung) angeordnet. Dadurch kann die von der Öffnerwalze
mitgerissene Luft abgeführt werden, was bei einer Ausführungsform ohne pneumatische
Verdichtung, z. B. mittels Rüttelschacht, von Vorteil ist. Vorteilhaft ist die Öffnung
im unteren Bereich der Wand des Reserveschachtes angeordnet. Nach einer weiteren
vorteilhaften Ausbildung ist die Öffnung in der Mantelfläche der Einzugswalze angeordnet.
Zweckmäßig ist die Einzugswalze als Siebtrommel ausgebildet, die die unerwünschte
Rückluft vor ihrem Eintritt in den Reserveschacht absaugt. Die Siebtrommel saugt
die Faserflocken an, hält sie an der Oberfläche fest und transportiert sie. Außerdem
hat die Siebtrommel eine zusätzliche Entstaubungswirkung. Weiterhin kann die Siebtrommel
auf dem Umfangsteil, der der Einzugsmulde gegenüberliegt und keine Fasern ansaugt
(z. B. infolge Abschirmung im Inneren), nahe an der Wandung (Gegenwandfläche) angeordnet
werden. Zweckmäßig ist zwischen dem Siebtrommelteil, der keine Fasern fördert und
der gegenüberliegenden Wandung ein Abdichtelement, z. B. ein Filzstreifen vorgesehen.
Vorzugsweise ist die Öffnung an eine Absaugeinrichtung angeschlossen. Das kann beispielsweise
die Eingangsöffnung des Ventilators sein, der die Verdichtungsluft für den Speiseschacht
erzeugt. Dieser Luftstrom muß entsprechend dosiert sein, damit zwar der störende
Rückluftstrom abgezogen wird, die Einspeisung der Faserflocken in den Speiseschacht
aber nicht nachteilig beeinflußt wird (Lufthaushalt). Im allgemeinen genügt hierfür
eine entsprechende Bemessung der Öffnung, die den Durchfluß der Rückluft gestattet.
Wenn die Öffnung an einen geschlossenen Verdichtungskreislauf entsprechend DE-PS
28 04 413 angeschlossen ist, dann
bleiben die Luftmenge und der
Luftdruck im Verdichtungskreislauf konstant. Die Öffnung kann über einen Bypass
z. B. mit dem Speiseschacht oder der Ventilatorzu- oder -ableitung verbunden sein.
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Auch kann die Öffnung für bestimmte Fasermaterialien einstellbar oder
an eine Luftquelle anschließbar sein. Auf diese Weise kann dem unerwünschten Rückluftstrom
durch einen Gegenluftstrom entgegengewirkt und ggf. bei gleicher Strömungsrichtung
der Verdichtungsluftstrom unterstützt werden. Vorteilhaft ist die Öffnung als schmaler
Schlitz ausgebildet. Die Weite des Schlitzes ist kleiner als die zu verarbeitende
Flockengröße, damit ein Austreten der Flocken vermieden wird. Zweckmäßig ist die
Öffnung als Perforation, Bohrung, Lochblech, Sieb o. dgl. mit geringen Öffnungsdurchmessern
ausgebildet. Solche Öffnungen lassen sich fertigungstechnisch einfach in der Wandung
anbringen.
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Bei einem pneumatischen Kardenspeiser ist es wesentlich, daß die Öffnung
nicht zu klein ist, weil sie dann den störenden Rückluftstrom nicht ausreichend
beseitigt und sich außerdem mit Fasermaterial zusetzt. Die Öffnung darf andererseits
nicht zu groß sein, da die sonst einen zu großen Anteil an Verdichtungsluft abführt
(Störung der Druckverhältnisse) und die Gefahr von Faserverlusten besteht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Öffnung in der der Einzugswalze gegenüberliegenden Wandung, Fig. 2 Ausschnitt
aus Fig. 1 mit Öffnung in der der Öffnerwalze gegenüberliegenden Wandung,
Fig.
3 Ausschnitt aus Fig. 1 mit Anschluß der Öffnung an eine Luftdruckquelle, Fig. 4
Ausschnitt aus Fig. 1 mit Anschluß der Öffnung an eine Absaugeinrichtung, Fig. 5
Ausschnitt aus Fig. 1 mit Einzugswalze als Siebtrommel, Fig. 6 perspektivisch einen
Ausschnitt aus Fig. 1 mit Öffnung als schmaler Schlitz, Fig. 6a Vorrichtung ähnlich
wie Fig. 6, jedoch mit überlappten Schlitz, Fig. 7 eine Vorrichtung wie Fig. 6 mit
Öffnungen als senkrechte schmale Schlitze und Fig. 8 eine Vorrichtung wie Fig. 6
mit Öffnungen als eine Reihe von Bohrungen.
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Vor einer Karde ist ein senkrechter Reserveschacht 1 vorgesehen, der
von oben her mit fein aufgelöstem Fasergut beschickt wird.
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Die Beschickung kann beispielsweise über einen Kondenser durch eine
Zuführ- und Verteilerleitung la erfolgen. Im oberen Bereich des Reserveschachtes
1 sind Luftaustrittsöffnungen lb vorhanden, durch die die Transportluft nach Trennung
von den Faserflocken aus- und in eine Absaugeinrichtung lc eintritt. Das untere
Ende des Reserveschachtes 1 ist durch eine Einzugswalze 2 abgeschlossen. Durch diese
Einzugswalze 2 wird aus dem Reserveschacht 1 das Fasergut einer darunter befindlichen,
mit Stiften oder Sägezahndraht belegten Öffnungswalze 3 zugeführt, die auf einem
Teil
ihres Umfanges mit einem zweiten Reserveschacht, der im folgenden
als Speiseschacht 4 bezeichnet wird, in Verbindung steht.
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Die in Richtung des Pfeils umlaufende Öffnungswalze 3 fördert das
von ihr erfaßte Fasergut in den Speiseschacht 4. Der Speiseschacht 4 weist am unteren
Ende zwei entsprechend den eingezeichneten Pfeilen umlaufende Abzugswalzen 5 auf,
die das Fasergut über einen Speisezylinder 11 und einen Vorreißer 12 der Trommel
10 der Karde vorlegen. Dieser Kardenspeiser kann z. B. ein Trützschler-Kardenspeiser
EXACTAFEED FBK sein.
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Die Wände des Speiseschachtes 4 sind im unteren Teil bis zu einer
gewissen Höhe mit Luftaustrittsöffnungen 6 versehen.
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Oben mündet der Speiseschacht 4 in einen kastenförmigen Raum 7, an
dessen oberes Ende der Ausgang eines Ventilators 8 angeschlossen ist. Durch die
umlaufende Einzugswalze 2 und die umlaufende Öffnerwalze 3 wird laufend in der Zeiteinheit
eine bestimmte Menge Fasergut in den Speiseschacht 4 befördert und eine gleiche
Menge Fasergut durch die Abzugswalzen 5 aus dem Speiseschacht 4 herausgefördert
und der Karde vorgelegt. Um diese Menge gleichmäßig zu verdichten und konstant zu
halten, wird durch den Ventilator 8 über den kastenförmigen Raum 7 durch eine am
unteren Ende des kastenförmigen Raums 7 vorgesehene Verengung von z. B. 8 mm das
Fasergut im Speiseschacht 8 mit durchströmender Luft beaufschlagt. In den Ventilator
8 wird Luft aus dem Abströmkanal 9 angesaugt und durch die im Speiseschacht 4 befindliche
Fasermasse hindurchgedrückt, wobei die Luft dann aus den Luftaustrittsöffnungen
6 am unteren Ende des Speiseschachtes 4 austritt. An diese Luftaustrittsöffnungen
6 ist mit seinem einen Ende 9a der Abströmkanal 9 angeschlossen, der mit seinem
anderen Ende an den das Fasergut mit Luft beaufschlagende Ventilator 8 angeschlossen
ist.
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Die Öffnerwalze 3 ist von einem Gehäuse 14 aus zwei Wandbereichen
14a, 14b und die Einzugswalze 2 von einem Gehäuse 15 aus zwei Wandbereichen 15a,
15b umgeben, wobei die Wandbereiche 14a, 14b; 15a, 15b dem Umfang der Walzen 2,
3 angepaßt sind und diese umfassen. Das Gehäuse 15 bildet zwischen dem inneren Wandbereich
15a und der Öffnerwalze 3 einen Faserführungskanal 15c für die Faserflocken. In
Drehrichtung der Öffnerwalze 3 gesehen, ist das Gehäuse 15 im Anschluß an den Wandbereich
15a durch eine Abscheideöffnung 15d für das Fasermaterial unterbrochen. (Die Abscheideöffnung
15d ist keine Öffnung i. S. der Erfindung.) An die Abscheideöffnung 15d schließt
sich der Wandbereich 15b an, der bis zu der Einzugswalze 2 reicht. In dem der Einzugswalze
2 gegenüberliegenden Wandbereich 14a ist in Höhe der Einzugswalze 2 eine Öffnung
13 vorhanden, die den Durchfluß von Luft gestattet und mit der Athmosphäre in Verbindung
steht. Die Öffnung 13 kann entsprechend den Fig. 6 bis 8 ausgebildet sein. Wenn
im Betrieb ein kleiner Teil des von dem Ventilator 8 erzeugten Verdichtungsluftstroms
- durch die Öffnerwalze 3 mitgerissen - in den Zwischenraum 15e zwischen der Öffnerwalze
3 und dem Wandbereich 15d eintritt und von dort in Richtung Einzugswalze 3 strömt,
dann tritt dieser Luftstrom A durch die Öffnung 13 hindurch nach außen. Auf diese
Weise wird vermieden, daß der Luftstrom A in den Reserveschacht 1 eintritt.
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Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Öffnung 13 in dem der
Öffnerwalze 3 gegenüberliegenden Wandbereich 15b angeordnet ist. Nach Fig. 3 ist
die Öffnung 13 in dem der Öffnerwalze 3 gegenüberliegenden Wandbereich 15a angeordnet.
Die Öffnung 13 ist an eine (nicht dargestellte) Luftdruckquelle angeschlossen, die
z. B. die Druckseite des Ventilators 8 (sh. Fig. 1) sein kann. Nach Fig. 4 ist die
Öffnung 13 in dem der Einzugswalze 2 gegenüberliegenden Wandbereich 14a angeordnet.
Die Öffnung 13 ist an eine Absaugeinrich-
Öffnung 13 ist an eine
Absaugeinrichtung angeschlossen, die z. B.
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die Saugseite des Ventilators 8 (sh. Fig. 1) sein kann. Gemäß Fig.
5 ist die Einzugswalze als Siebtrommel ausgebildet, die eine Vielzahl von Öffnungen
13a aufweist. Die Siebtrommel kann an eine Absaugeinrichtung, z. B. an den Ventilator
8 (sh. Fig. 1) angeschlossen sein. Im Inneren der Siebtrommel ist ein Abdichtschirm
2a vorhanden, der dem Umfangsteil zugeordnet ist, der der Einzugsmulde 2b gegenüberliegt.
Auf diese Weise saugt die Siebtrommel die Faserflocken an, hält sie an der Oberfläche
fest und transportiert sie. Im Bereich des Eingriffs der Öffnerwalze 3 werden die
Fasern jedoch nicht mehr durch Saugzug von der Siebtrommel festgehalten. Die Siebtrommel
saugt außerdem den unerwünschten Rückluftstrom A ab.
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Nach Fig. 6 ist die Öffnung 13 als schmaler Schlitz ausgebildet, der
sich in dem der Einzugswalze 2 gegenüberliegenden Wandbereich 14a waagerecht über
die Breite der Rückwand des Reserveschachtes 1 erstreckt. Der Schlitz kann z. B.
1 mm breit sein.
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Nach Fig. 6a ist eine Ausführungsform vorgesehen, bei der der untere
Wandbereich 14a aus zwei einander überlappenden Begrenzungswänden 14c und 14d besteht,
wobei die Breite des Schlitzes 13 zwischen den Endstücken 14c, 14d kleiner als die
zu verarbeitende Flockengröße ist, damit ein Austreten der Flocken vermieden wird
und beispielsweise 1 bis 3 mm beträgt. Der Schlitz 13 ist etwa in Höhe der Einzugswalze
2 angeordnet. Das Endstück 14c ist auf der Innenseite, das Endstück 14d auf der
Außenseite angeordnet. Auf diese Weise gelingt es, daß durch die Drehrichtung der
Einzugswalze 2 die Faserflocken von dem oben offenen Endstück 14c abgleiten, so
daß ein Hängenbleiben oder Verstopfen vermieden wird. Die Öffnung 13 wird auf diese
Weise von Fasermaterial freigehalten.
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Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei der im Wandbereich 14a in Höhe
der Einzugswalze 2 als Öffnung 13 ein Kamm, z. B. der aus der DE-AS 1 286 436 bekannten
Art, vorgesehen ist. Die Nadeln des Kammes weisen nach oben, so daß durch die Einzugswalze
mitgenommenes Fasermaterial durch deren Drehrichtung vom Kamm abgleitet und dieser
sauber gehalten wird. Nach Fig. 8 sind die Öffnungen 13 als eine Reihe von Bohrungen
mit kleinem Durchmesser von z. B. 1 mm ausgebildet, die waagerecht quer über die
Breite im Wandbereich 15b angebracht sind.
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