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Schreibmaschine. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom a. Juni igi i die Priorität auf Grund. der Anmeldung in den Niederlanden vom-
3o. Oktober igig beansprucht.- . Um bei Schreibmaschinen die Anzahl der erforderlichen
Tasten und Typenhebel zu verringern, hat man, wie bekannt, am Kopf des Typenhebels
an Stelle einer einzigen Type für Buchstaben, Akzente und Ziffern zwei oder drei
Typen angeordnet. Um mit Hilfe dieser übereinander angeordneten Typen auf das Papier
zu schreiben, so daß die Abdrücke nicht übereinander, sondern richtig auf einer
Zeile nebeneinander geschrieben werden gab es bisher zwei Verfahren. Das erste bestand
darin, daß beispielsweise die Papierwalze für das Schreiben von großen Buchstaben,
Zahlen und Zeichen mit ihrem Mechanismus gehoben und in ihrer gehobenen Lage festgestellt
wird Das zweite Verfahren bestand darin, daß die Papierwalze ihre feste Lage behielt,
aber der Schreibmechanismus im ganzen ,gehoben wurde.
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Beide Verfahren weisen Schwierigkeiten auf.
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Das Verfahren, bei `welchem die Papierwalze gehoben wird,-bedingt
eine verwickelte Bauweise des -Wagens von verhältnismäßig großem Gewicht. Dieser
_ Umstand verstärkt die unangenehme Eigentümlichkeit dieses Verfahrens:- die. langsame
Bewegung des zu hebenden= Wagens zum-- Zwecke - des - Schreibens hat zur Folge,
daß die Hochlage nicht so rechtzeitig erreicht wird, daß die großen Buchstaben,
Zahlen oder Zeichen ihre richtige Stelle auf der Zeile einnehmen. -Bei dieser Bauweise
ist infolgedessen die Schnelligkeit des Schreibens erheblich eingeschränkt, während
das stets wiederholte Heben und Senken des ganzen Wagenmechanismus während des Schreibens
einen schnellen Verschleiß verursacht und so viel Geräusch macht, daß nur eine beschränkte
Anzahl von Maschinenschreibern zusammen in einem Raume arbeiten kann.
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Beim zweiten Verfahren genügt es nicht, nur das Typenhebellagersegment
verstellbar einzurichten; der ganze Druckmechanismus muß jederzeit dieselbe Einstellbewegung
ausführen. Man hat- bereits versucht, die Schwierigkeiten zu beseitigen, ? die durch
die Ausbildung des Typenhebellagerseginentes und des Druckmechanismus als Kippsystem
innerhalb der Schreibmaschine entstehen. Auch hier sind die Einwendungen angebracht;
die in der Langsamkeit .der einzustellenden, sehr verwickelten Bauart -und in dem
großen Verschleiß begründet. siiad. -: = Bei beidem Verfahren ist man genötigt,
zwecks Ausnutzung des Raumes die unteren
Teile, z. B. die Einrichtung
zum Schalten der Zwischenräume zwischen den Buchstaben, an weniger beanspruchte
Plätze zu legen. Bei beiden Verfahren hängt das deutliche Schreiben in weitem Ausmaße
von genau passenden und teueren Zubehörteilen ab, während ein ungleichmäßiger Anschlag
bereits ein ungleichmäßiges Schreiben durch ungleiches Biegen des Typenhebelschaftes
verursacht.
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Alle diese Schwierigkeiten treten bei einer gemäß der Erfindung gebauten
Schreibmaschine nicht auf, während aus der einfachen Lösung der Aufgabe andere Vorteile
erwachsen.
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Gemäß der Erfindung wird der Typenhebel mit einem hin und her gehenden
Typenträger versehen, der mit Hilfe eines einstellbaren Sperrmechanismus in die
richtige Lage vor der Papierwalze geführt wird. Die regelmäßige und gegenseitige
Entfernung .der Papierwalze mit Wagen- und Typenhebellagerseag-ment mit Hilfe des
Tastmechanismus wird auf diese Weise ersetzt durch eine Bewegung des sehr leichten
Typenträgers mit Bezug auf die feststehende Papierwalze.
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Der Erfindungsgegenstand ist beispielsweise in der Zeichnung in einer
Ausführungsform dargestellt. Es zeigt: Abb. i eine Vorderansicht eines verbesserten
Typenhebels in der Anschlagstellung mit der Sperrvorrichtung und einigen untergeordneten
Teilen der Schreibmaschine, Abb.2 eine Seitenansicht von links zur Abb. i gesehen,
Abb.3 eine Seitenansicht von rechts zur Abb. i gesehen, Abb.4 und 5 verschiedene
Einstellungen des Typenträgers an seinem ihn tragenden Hebel.
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Der in bekannter Weise mit dem Tastmechanismus verbundene Typenhebel
i trägt an seinem freien Ende einen Typenträger 2. Gemäß Abb.4 sind am Ende des
Typenhebelschaftes Zapfen 4 und 5 und am Typenträger zwei Bohrungen 41 und 51 sowie
eine Blattfeder 3 vorgesehen. Der Zapfen 4 paßt genau in die Bohrung 41, während
die Bohrung 5' etwas größer ist als der Zapfen 5. Der Typenträger 2 ist mit dem
Ende des Typenhebelschaftes so verbunden, daß letzteres zwischen den Typenträger
2 und .der Blattfeder 3 zu liegen kommt, wobei dann der Zapfen 4 in die Bohrung
41 und der Zapfen 5 in die Bohrung 51 eingreift. Die auf diese Weise erzielte und
leicht lösbare Verbindung gestattet dem Typenträger 2, sich um den durch den Zapfen
4 und die Bohrung 41 gebildeten Drehpunkt zu drehen. Diese Drehung wird durch das
Spiel des Zapfens 5 in der Bohrung 51 begrenzt. Die Sperrvorrichtung besteht aus
einer oberen Führung 6 und aus einer unteren Führung 7, die beide V-Form haben und
mit einer Seitenplatte 8 verschraubt sind. Letztere besitzt eine kleine, in einer
Bohrung des Armes io schwingbar.e Achse 9. Der Arm io ist mit dem Typenhebellagersegment
i i verschraubt. Die Blattfeder 12, die gegen einen stiftartigen Vorsprung 13 dez
seitlichen Platte 8 drückt, sucht die Sperrvorrichtung stets in ihre höchste Stellung
zu führen. Die untere Führung 7 besitzt ein Verlängerungsstück 14, während mit dem
Typenhebellagersegment i i eine Gleitführung 15 verschraubt ist. Zwischen ,dem Verlängerungsstück
14 und der Gleitführung 15 liegt der Stift 16, der an Einstellstange 17 befestigt
ist. Letzterer greift in den Einschnitt des Verlängerungsstückes 14. Die Einstellstange
17 kann in bekannter Weise durch die Umschalttasten entgegen der Spannung der Feder
12 um eine gewisse Entfernung nach abwärts, gezogen werden, indem man eine,der beiden
ür diesen Zweck vorgesehenen Umschalttasten niederdrückt.
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Die Papierwalze ist mit 18 bezeichnet.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Beim - Schreiben der
gewöhnlichen Buchstaben sind die Führungen 6 und 7 in ihrer höchsten Stellung. Beim
Niederdrücken einer Typentaste bewegt sich der betreffende Typenhebel i in bekannter
Weise gegen die Papierwalze 18. Bevor jedoch der Typenträger 2 die Papierwalze erreicht,
wird er von der Sperrvorrichtung erfaßt und mit Hilfe der oberen und unteren Führungen
6 und 7 in die richtige Lage eingestellt. Während des Schreibens mit derselben Type
bleibt die Sperrvorrichtung mit ihren Führungen festgestellt. Da der kleinste Abstand
zwischen den Führungen etwa der Höhe des Typenträgers gleichkommt, wird letzterer
stets in derselben Lage auf die Papierwalze drücken. Diese Lage ist in Abb. 2 gezeigt.
Wenn jetzt beispielsweise Großbuchstaben geschrieben werden sollten, so wird die
betreffende Umschalttaste niedergedrückt. Hierbei wird die Stellstange 17 um eine
gewisse Länge herabgezogen. Der Zapfen 16 stößt das Verlängerungsstück 14 längs
der feststehenden Gleitführung 15 nach abwärts. Infolgedessen wird die ganze Sperrvorrichtung
mit der Achse g in dem feststehenden Arm io gedreht, undzwar entgegen dem Druck
der Blattfeder 12. In dieser neuen Lage steht die Sperrvorrichtung wieder unerschütterlich
fest. Durch Niederdrücken der Taste wird der Typenträger 2 wieder zwischen die beiden
Führungen 6 und 7 gebracht, die ihn in die richtige Lage
vor
der Papierwalze einstellen. Durch die unveränderliche Lage der Sperrvorrichtung
werden die Großbuchstaben z. B. stets genau auf die Zeile eingestellt. Diese Einstellung
des Typenträgers :2 in bezug auf die Papierwalze z8 wird in Abb. q. gezeigt, während
Abb. 5 die Einstellung zeigt, die beim Schreiben mit der dritten Type des Typenträgers
eintritt.
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Die Führungen 6 und 7 sind stets in ihrer Einstellung fest. Mit Hilfe
einer Stellschraube kann diese gegenseitige Lage ein wenig geändert werden, wenn
dies erwünscht ist. Der Zapfen 5, der sich in der Bohrung 51 bewegt, begrenzt die
Bewegung des Typenträgers 2 so, daß beim Anschlagen dieser Teil stets zwischen den
Führungen 6 und 7 bewegt wird. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
beschränkte Beweglichkeit des Typenträgers 2 am Typenhebelschaft r so eingerichtet,
daß nach Abnahme der kleinen Feder 3 der Typenträger leicht abgenommen und ausgewechselt
werden kann. Gemäß der Erfindung ist es selbstredend auch möglich, einen drehbaren
Typenträger mit nebeneinanderliegenden Typen zu verwenden. In diesem Falle sind
die Führungen 6 und 7 nicht übereinander, sondern nebeneinander angeordnet, während
die Umschalttasten die Entfernung der beiden Führungen nicht in der Höhenrichtung
einstellen, sondern die Sperrvorrichtung in einer Horizontalebene drehen. Die Verwendung
eines beweglichen Typenträgers gestattet die Anordnung der verschiedenen Typen in
geringerem Abstand übereinander, als im Falle von Typenhebeln mit festem Typenträger.
Bei beweglichen Typenträgern sind die Typen auf einen Kreisbogen angeordnet, dessen
Mittelpunkt mit dem Drehpunkt 4 zusammenfällt. Die Druckfläche der Type wird daher
in den verschiedenen Lagen des Typenträgers stets auf der Verbindungslinie der gedachten
Drehachse der Papierwalze und der an den Hebeln befestigten Zapfen q. senkrecht
stehen.
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Ordnet man die Typen des beweglichen Typenträgers auf einer zylindrischen
Fläche an, so können sie näher untereinanderliegen, als bei anderen Systemen, bei
welchen die Typen in einer Ebene angeordnet sind, obwohl dieser gegenseitige Abstand
so groß sein muß, daß immer nur eine einzige Type gegen das Papier gedrückt wird,
und die darüber-oder .darunterliegenden Typen auch nicht teilweise zur selben Zeit
zum Abdruck kommen. Durch Anordnung der Type nach einer zylindrischen Fläche werden
die nicht angeschlagenen Typen von der Papierwalze weiter entfernt liegen, als bei
Verwendung von in einer Ebene angeordneten Typen. Aus diesein Grunde kann der Abstand
der übereinanderliegenden Typen bei dem vorliegenden beweglichen Typenträger kleiner
sein.
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Auf diese Weise wird bei der beschriebenen Einrichtung jede Type auf
die Schreibwalze so gedrückt, daß die Mitte der Type gerade in der Verbindungslinie
des Drehpunktes des beweglichen Typenträgers mit der gedachten Drehachse der Papierwalze
liegt. Um alle unteren Teile der Buchstaben und änderen Schreibtypen mit derselben
Stärke anzudrükken, würde es sich empfehlen, die Oberfläche der Type nach einem
Halbmesser zu krümmen, der dem Halbmesser der Papierwalze etwa gleichkommt.
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Als Vorteile der gemäß der Erfindung verbesserten Schreibmaschine
können die folgenden aufgeführt werden: , Vereinfachung der Bauweise, größere Schnelligkeit
beim Wechseln der Schreibtypen, die ein rascheres Schreiben erheblich fördern, leichteres
Schreiben, Verhinderung des ungleichen Schreibens, Verringerung des Geräusches,
lange Gebrauchsdauer, Möglichkeit des einfachen Ersatzes schlecht gewordener Typen
durch neue durch Auswechseln des beweglichen Typenträgers.