DE3447951A1 - Manoeverpatrone aus metall - Google Patents

Manoeverpatrone aus metall

Info

Publication number
DE3447951A1
DE3447951A1 DE19843447951 DE3447951A DE3447951A1 DE 3447951 A1 DE3447951 A1 DE 3447951A1 DE 19843447951 DE19843447951 DE 19843447951 DE 3447951 A DE3447951 A DE 3447951A DE 3447951 A1 DE3447951 A1 DE 3447951A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cartridge
sleeve
maneuver
piece
predetermined breaking
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19843447951
Other languages
English (en)
Other versions
DE3447951C2 (de
Inventor
Walter 8500 Nürnberg Freder
Max 8835 Pleinfeld Harzer
Knuth Dipl.-Ing. Häuser (FH), 8501 Dietenhofen
Ludwig 8510 Fürth Pöll
Hans 8500 Nürnberg Tietze
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
H Huck GmbH and Co KG
Original Assignee
H Huck GmbH and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by H Huck GmbH and Co KG filed Critical H Huck GmbH and Co KG
Priority to DE19843447951 priority Critical patent/DE3447951A1/de
Priority claimed from DE19843408817 external-priority patent/DE3408817A1/de
Publication of DE3447951A1 publication Critical patent/DE3447951A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3447951C2 publication Critical patent/DE3447951C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B8/00Practice or training ammunition
    • F42B8/02Cartridges
    • F42B8/04Blank cartridges, i.e. primed cartridges without projectile but containing an explosive or combustible powder charge

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Containers And Packaging Bodies Having A Special Means To Remove Contents (AREA)
  • Portable Nailing Machines And Staplers (AREA)

Description

  • Titel: Manöverpatrone aus Metall
  • Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Manöverpatrone, die ein mit Zündeinrichtung versehenes Bodenstück hinten und eine mit Pulver gefüllte Hülse aus Metall aufweist, die am vorderen Ende geschlossen ist und einen Sollbruchbereich aufweist.
  • Die mit dem Sammelbegriff Übungsmunition bezeichnete Munition, die es in einer Vielzahl von Ausführungsformen für nahezu alle Schußwaffen gibt, dient, wie der Name sagt, zum Üben sowohl mit der Munition selbst als auch mit dem betreffenden Gerät.
  • Ihr Zweck ist grundsätzlich die Ersparnis von Kosten gegenüber der entsprechenden Gefechtsmunition sowie eine Schonung des Geräts. Darüber hinaus wird sie für Funktions- und Abnahmeprüfungen der Geräte verwandt. Dementsprechend unterscheidet man Munition zur Darstellung gefechtsähnlicher Bedingungen, auch Manövermunition genannt, und sog. Üb- und blinde Munition, auch Exerzier- und Zielübungsmunition genannt, zum Üben von Handgriffen an der Waffe, wie Laden, Entladen, Richten usw.
  • Exerziermunition enthält in der Regel keine brennbaren Teile, also weder Pulver noch Zündhütchen. Prüfpatronen, die 7' Edltbarkeitsprüfungen der Waffe dienen, haben eine verstärkte oder besonders zusammengesetzte Treibladung zur Erzielung eines gegenüber dem normalen Gasdruck erhöhten Gasdrucks.
  • Die hohen Sicherheitsanforderungen an alle Arten von Übungsmunition setzen einen kleinen und genau überschaubaren Gefahrenbereich voraus, insbesondere bei Manövermunition ist der Vermeidung der Gefährdung von Mannschaft und Gerät größte Beachtung zu schenken. Bei Manövern oder ähnlichen taktischen Gefechtsausbildungen soll die Manövermunition gefechtsähnliche Vorgänge wie Abschußknall, Mündungsfeuer und -rauch, auch Leucht- und Knallerscheinungen bei Granateinschlägen simulieren.
  • Die bekannteste und älteste Manövermunition ist die meist bei Handfeuerwaffen verwendete Platzpatrone. Ihre patronenähnlich geformte Messing- oder Plastikhülse enthält eine Treibladung, die so bemessen ist, daß der Mündungsknall sowie Licht-und Raucherscheinungen einem normalen Schuß entsprechen. Beim Schuß reißt eine Verdämmung auf, die die entwickelten Gase freigibt, ohne daß harte Teile den Lauf verlassen. Bei automatischen Waffen läßt sich darüber hinaus auch die Waffenfunktion darstellen, wozu allerdings Zusatzgeräte wie Rückstoßverstärker benötigt werden. Eine neue Entwicklung ist die Plastik-Trainingspatrone (PT-Patrone). Die Kunststoffhülse mit Metallboden und Zündhütchen ist mit einem Kunststoff-Geschoßkörper über eine Sollbruchstelle verbunden, die beim Schuß reißt und das Geschoß freigibt. Dieses verliert wegen seiner kleinen Maße sehr schnell an Energie und erfordert deshalb nur einen begrenzten Sicherheitsbereich. Die PT-Munition wird ebenfalls hauptsächlich bei Handfeuerwaffen, aber auch bei automatischen Kanonen verwandt, da sie jedoch nur geringe Abschußimpulse erzeugt, bedarf es bei den letzteren auch bestimmter Zusatzgeräte (Rückstoßverstärker), um die Funktionssicherheit der Waffe zu gewährleisten.
  • Der Nachteil bekannter Ausführungen besteht darin, daß ihre Ausführung kompliziert und teuer ist und daß bei der Funktion ein Auswerfen nicht immer einwandfrei erfolgt und die hohen Sicherheitsanforderungen, die zur Vermeidung der Gefährdung von Mannschaft und Gerät gefordert sind, nicht immer erfüllt werden können. Ziel der Erfindung ist es, eine Manöverpatrone mit Sollbruchbereich zu schaffen, die funktionssicher ist, die geschilderten Nachteile nicht aufweist und einfach und billig herstellbar ist.
  • Eine eingangs erörterte Hülse ist z.B. (gemäß DE-AS 11 57 967) zweistückig, indem sie aus einer Innenhülse aus Kunststoff und einer Außenhülse aus Leichtmetall besteht. Die Zweistückigkeit ist mit Herstellungsaufwand verbunden und der Kunststoff verrottet nicht. Bei dieser Werkstoffau3wahl läßt sich die Hülse ausreichend leicht gestalten, so daß der Schwerpunkt der leeren Patrone ausreichend weit hinten liegt. Ein weit hinten liegender Schwerpunkt ist erwünscht, damit die leere Patrone, in Schußrichtung gesehen, s räg nach vorne ausgeworfen wird. Liegt der Schwerpunkt zu weit vorne, dann wird die leere Patrone schräg nach hinten ausgeworfen.
  • Eine Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Manöverpatrone der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Hülse aus einem preiswerteren und verrottenden Werkstoff besteht und die dennoch einen ausreichend weit hinten liegenden Schwerpunkt der leeren Patrone ergibt, wobei das Aufreißen des Sollbruchlinien und die feste Verbindung von Bodenstück und Hülse gewährleistet bleiben soll. Die erfindungsgemäße Manöverpatrone ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse durch Ziehen hergestellt, auf das Bodenstück geschoben und ringsum in eine umlaufende Rille des Bodenstückes eingedrückt ist und daß die Hülse einstückig ist und aus Stahl besteht, die Eindrückung eine vom hinteren Hülsenrandabstand aufweisende Sicke ist und Hülse sowie Bodenstück abmessungs- sowie gewichtsmäßig so gestaltet sind, daß bei der leeren Patrone das Verhältnis von Gesamtlänge der Patrone zu Abstand des Schwerpunktes vom hinteren Ende gleich oder größer als 4,0.
  • Da die Hülse einstückig ist und aus Stahl besteht, ist sie einfacher herstellbar und verrottet besser als Kunststoff.
  • Da bei Stahl die Sollbruchlinien erst unter höheren Kräften aufreißen als bei Leichtmetall, ist die Verbindung zwischen Hülse und Bodenteil durch Verwendung der Sicke verstärkt.
  • Da Stahl spezifisch schwerer ist als Leichtmetall oder Kunststoff, ist die erfindungsgemäße Manöverpatrone doch so austariert, daß der Schwerpunkt soweit hinten liegt, daß ein schräg nach vorne gerichtetes Auswerfen gewährleistet ist. Somit ist die erfindungsgemäße Manöverpatrone in ihren wesentlichen Eigenschaften an die Verwendung einer aus Stahl gezogenen Hülse angepaßt.
  • Der Schwerpunkt liegt dann besonders weit hinten, wenn die Wanddicke der Hülse klein gehalten wird. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Wanddicke der Hülse 0,2 - 0,35 mm beträgt und eine Stahlqualität mit einer Streckgrenze 220 - 240 Newton/mm2 und einer Zugfestigkeit 340 - 360 Newton/mm2, also z.B. eine Stahlqualität BK/ST4/ LG/GK verwendet ist. Die Wanddicke ist vorzugsweise 0,25 -0,3 mm. Derart geringe Wanddicken lassen sich einsetzen, wenn der Stahl die Festigkeitseigenschaften der angegebenen Stahlqualität hat. In der Regel wird eine Streckgrenze von ca. 232 N/mm2 und eine Zugfestigkeit von ca. 353 N/mm2 gewählt.
  • Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist auch, wenn das Verhältnis von Gesamtlänge der Patrone zu Abstand des Schwerpunktes vom hinteren Ende zwischen 4, 1 und 4,3 liegt. Dieses Verhältnis, das z.B. ca. 4,15 beträgt, läßt sich relativ einfach erzielen.
  • Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist sodann, wenn das Verhältnis von Gesamtlänge der Patrone zu Länge des Bodenstückes größer als 5,5 ist. Durch ein relativ zur Patronenlänge kurzes Bodenstück wird der Schwerpunkt ebenfalls nach hinten verlagert.
  • Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn anschließend an den vorderen Rand des Bodenstückes eine über das Bodenstück ragende Sicke in die Hülse gedrückt ist.
  • Diese Sicke verhindert, daß die Explosionskraft in dem Spalt zwischen Bodenstück und Hülse wirken kann, dichtet den Spalt ab und entlastet die Befestigung der Hülse am Bodenstück.
  • Die Erzeugung von nur zwei umlaufenden Sicken ist ein äußerst geringer Aufwand, um Bodenstück und Hülse aneinander zu befestigen und gegeneinander abzudichten.
  • Bei einer erfindungsgemäßen Manöverpatrone ist die Hülse in der Regel mit Geschoßnachbildung durch Tiefziehen mit geschlossenem vorderen Ende aus einer Platine hergestellt und im Bereich der Geschoßnachbildung mit einer Sollbruchstelle versehen. Die Hülse erhält die erforderlichen Abmessungen und die Geschoßnachbildung durch Tiefziehvorgänge und weist ein absolut dichtes vorderes Ende auf. Die Sollbruchlinien werden ohne zusätzlichen Arbeitsgang im Zusammenhang mit dem Tiefziehen hergestellt und können recht einfach auf gewünschte Offnungskräfte abgestimmt werden.
  • Die Erfindung befaßt sich mit einer Manöverpatrone für eine Handfeuerwaffe mit einem am vorderen Ende durch ein einstellbares Manöverpatronengerät, z.B. teilweise, verschlossenen Lauf und einer Einrichtung zum Auswerfen der leeren Patrone aufgrund des Druckes des Explosionsgases. Die Einrichtung zum Auswerfen umfaßt einen Verschluß, der von dem Pulvergas mittels der Patrone soweit zurückgedrückt wird, bis die Patrone ausgeworfen wird; das Auswerfen erfolgt aufgrund Einwirkung der Kraft des Pulvergases während des letzten Teiles des Zurückgleitens des Verschlusses. Die Manöverpatrone ist im Hinblick auf das Auswerfen verbessert, da Verletzungen von Menschen durch die ausgeworfene leere Patronen unerwünscht sind. Die Manöverpatrone weist ein mit Zündeinrichtung versehenes Bodenstück hinten und eine mit Pulver gefüllte Hülse auf, die am vorderen Ende geschlossen ist und einen Sollbruchbereich aufweist.
  • Diese Manöverpatrone wird von der Handfeuerwaffe gut aufgrund des Gasdruckes ausgeworfen. Dabei sollte die leere Patrone möglichst keine scharfen Ecken haben, um erhebliche Verletzungen zu vermeiden, falls ein Mensch getroffen wird, und sollte die Patrone schräg nach vorne ausgeworfen werden, damit Personen, die hinter der Handfeuerwaffe stehen, nicht getroffen werden können.
  • Eine Manöverpatrone ist (gemäß DE-AS 11 57 967) derart gestaltet, daß bei ihr nach der Explosion des Pulvers die Sollbruch-Zacken nach vorne gerichtet wegragen. Die leere Patrone wird in diesem Zustand ausgeworfen und stellt wegen der nach vorne wegragenden Zacken eine besonders erhöhte Gefahr für die Menschen dar, die von der ausgeworfenen Patrone getroffen werden.
  • Es wird daher auch eine Manöverpatrone angestrebt, die beim bzw. nach dem Auswerfen am vorderen Ende eine glatte Kante bzw. einen nicht gezackten vorderen Endrand bildet. Hierzu läßt sich vorsehen, daß beim Sollbruchbereich vom vorderen Endpunkt zwei oder mehr geschwächte Sollbruchlinien nach hinten verlaufen und der Sollbruchbereich im aufgebrochenen Zustand zwei oder mehr sich nach vorne verjüngende Zacken bildet und daß in Anpassung an die Abmessungen des Laufes und das Manöverpatronengerät sowie in Anpassung an Menge und Art des Pulvers die Dicke, der Werkstoff und die Gestalt der Sollbruch-Zacken derart gewählt sind, daß sie durch den Gasdruck im Lauf nach innen umgebördelt werden.
  • Wie bekannt (DE-PS 71 249) ist, können kreisförmige Ränder von Patronen-Teilhülsen sich unter der Wirkung des explodierenden Pulvers nach innen umbördeln. Die vorliegende Gestaltung läßt die Sollbruch-Zacken sich unter Wirkung des im Lauf zurückschlagenden Gasdruckes nach innen umbördeln, nachdem sie sich unter der Wirkung der Explosion öffnend nach vorne gereckt haben. Da die Zacken bei der leeren ausgestoßenen Patrone nach innen umgebördelt sind, können die Zacken keine Verletzungen mehr bewirken, wenn die leere Patrone mit dem Öffnungsrand auf einen Menschen trifft Der Wert des Gasdruckes im geschlossenen Lauf ergibt sich in Abhängigkeit von den Abmessungen des Laufes, der Einstellung des Manöverpatronengerätes, der Menge des Pulvers und der Art des Pulvers. Für eine bestimmte Handfeuerwaffe werden die Sollbruch-Zacken so gestaltet, daß sie bei dem gegebenen Gasdruckwert nach innen umbördeln. In der Regel klappen die Zacken derart weit nach innen, daß sie mit ihren Spitzen in Richtung der Mittellängsachse nach hinten zeigen.
  • Es läßt sich vorsehen, daß bei einem Gasdruckwert von 500 -1400 bar eine aus Stahl gefertigte Hülse mit einer Dicke von 0,03 - 0,10 mm im Sollbruchbereich oder eine aus Messing gefertigte Hülse mit einer Dicke von 0,08 - 0,20 mm im Sollbruchbereich oder aus Aluminium mit einer Dicke von 0,03 - 0,40 mm im Sollbruchbereich vorgesehen ist. Z.B.
  • beträgt die Dicke bei Stahl 0,08 bis 0,15 mm. Der angegebene Gas druckwert ist bei heute üblichen Handfeuerwaffen gegeben. Das Einbördeln tritt bei den angegebenen Dicken auf.
  • Es sind z.B. drei oder sechs Sollbruchlinien vorgesehen; in der Regel sind vier Sollbruchlinien vorgesehen. Bei m .^ zwei Sollbruchlinien tritt das Einbördeln nur bei äußerst dünnen Wandstärken auf und bei mehr als sechs Sollbruchlinien bilden sich keine ausgeprägten Zacken und besteht die Gefahr von Absplitterungen, die wegen der Verle:--'ngsgefahr ebenso unerwünscht sind.
  • Das mit den Sollbruchlinien versehene vordere Endstück der Hülse verjüngt sich nach vorne hin im Querschnitt z.B. konisch In der Regel ist das vordere Endstück aber abgerundet bzw. ballig, was dem Einbördeln förderlich ist. Z.B.
  • ist die Hülse durch Ziehen hergestellt und erstrecken sich die Sollbruchlinien nur über das sich im Querschnitt nach vorne verjüngende Endstück der Hülse. In Verbindung mit dem Ziehen lassen sich keine längeren Sollbruchlinien herstellen. Andererseits dürfen die Sollbruchlinien nicht zu kurz sein, da sonst die Zacken zu kurz sind und sich unter dem Gasdruck nicht einwärts biegen.
  • Wenn das Verhältnis von Hülsen-Durchmesser beim Sollbruchbereich zu Zacken-Länge 2,5 - 3,5, z.B. ca 3 beträgt, sind die Zacken für den Einbördeleffekt ausreichend lang. Die angegebenen Abmessungsverhältnisse sind insbesondere bei einer aus Stahl gezogenen Hülse mit balligem Endstück und vier Sollbruchlinien angebracht.
  • In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und zeit Fig. 1 eine Seitenansicht mit Aufbruch einer Manöverpatrone mit Sollbruchbereich, Fig. 2 einen Längsschnitt des vorderen Endstückes der Manöverpatrone gemäß Fig. 1 nach der Explosion des Pulvers im Lauf, Fig. 3 eine Seitenansicht des vorderen Endstückes der Manöverpatrone gemäß Fig. 1 in einem gegenüber Fig. 1 vergrößerten Maßstab und Fig. 4 eine Vorderansicht des Endstückes gemäß Fig. 3.
  • Die Manöverpatrone gemäß Zeichnung besitzt ein Bodenstück 1 aus Stahl das hinten eine Zündeinrichtung 2, z.B. ein Zündhütchen aufnimmt. Das Bodenstück 1 ist im Bereich der Zündeinrichtung 2 außen mit einer umlaufenden Nut versehen und nach vorne hin napfartig ausgebildet. Die Dicke der Wandung 3 dieses Napfes verringert sich nach vorne hin stetig. Die Wandung 3 ist außen stufenartig verjüngt. Mit diesem verjüngten Bereich ist das Bodenstück 1 in das hintere Endstück einer Hülse 4 aus Stahl gesteckt.
  • Die Hülse 4 besitzt vom Bodenstück 1 ausgehend nach vorne hin im wesentlichen gleichbleibenden Durchmesser und ist am vorderen Endstück als Geschoßnachbildung 5 gestaltet.
  • Diese Geschoßnachbildung 5 stellt auch das geschlossene gewölbte Ende 6 der Hülse dar, das mit einem Sollbruchbereich 7 versehen ist. Der Sollbruchbereich 7 verläuft wie eine Kerbung durch die Mitte der Wölbung des Endes 6. Die Hülse 4 und auch der Napf'des Bodenstückes 1 sind mit Treibladungspulver 10 gefßllt.
  • l Der Sollbruchbereich7istgemäß Zeichnung ein vierarmiger Stern, der aber auch mehr als vier Arme aufweisen kann. Der Sollbruchbereich ist so gestaltet, daß keine Hülsenteile beim Explodieren nach vorne wegfliegen können. Die Geschoßspitze kann auch schlanker als dargestellt, z.B. spitz zulaufen gestaltet sein. Der durch Materialverdünnung gebildete Sollbruchbereich weist die Verdünnung gemäß Zeichnung außen auf, kann sie aber auch im Inneren der Hülse besitzen oder sowohl innen als auch außen aufweisen. Im Sollbruchbereich ist die Dicke in der Regel auf ein Drittel der sonstigen Hülsendicke verringert.
  • Der Sollbruchbereich 7 ist von vier Sollbruchlinien 8 gebildet, die zwischen sich Zacken 9 begrenzen. Die Sollbruchlinien sind 0,15 - 0,3 mm breit. Die Patrone ist vom Kaliber 7,62 mm und weist ein Ladungsgewicht von 0,55 -0,70 mg auf. Die Patrone wird in einem nicht gezeigten Lauf von 380 mm Länge verschossen. In Fig. 2 sind die Zacken 9 nach innen eingebördelt und zwar vollständig ungeklappt.
  • Das Bodenstück 1 weist im Bereich der Napfwandung 3 außen eine umlaufende Rille 11 auf, in welche die Hülse 4 in Form einer Sicke 12 gedrückt ist. Vor dem vorderen Endrand des Bodenstückes 1 ist ebenfalls eine umlaufende Sicke 13 in die Hülse gedrückt Die Wanddicke der Hülse 4 ist von hinten bis vorne etwa gleich groß. Der Schwerpunkt der leeren Patrone liegt etwa in der mitten durch die hintere Sicke 12, rechtwinkelig zur Mittelachse gelegten Ebene, d.h., in Richtung der Mittelachse gesehen, etwa auf halber Höhe der Wandung 3.
  • Bei der hier geschilderten Manöverpatrone ist das Gewichtsverhältnis von Hülse zu Bodenstück gleich oder kleiner als 0,8, was ebenfalls dazu beiträgt, daß der Schwerpunkt nach hinten verlagert ist. Die Einrollung der Zacken 9 ist gemaß Fig. 2 gestaltet, wo der völlig zurückgeschlagene Zakken mit dem freien Ende eng an der Wandung der Hülse anliegt und vorne im Bereich der Umbiegung Abstand von der Hülsenwandung aufweist.
  • Die mit der hier beschriebenen Manöverpatrone erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß sie funktionssicher ist, Gefahren bei der Handhabung vermieden werden und sie darüber hinaus einfach und wirtschaftlich gefertigt werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß nach dem beschriebenen Prinzip, Manöverpatronen auch in anderen Dimensionen angefertigt werden können.
  • Entsprechend der Bedeutung der Manövermunition erfordert ihre Fabrikation einen verhältnismäßig großen technischen Aufwand und ein Höchstmaß an Präzision. Als Ausgangswerkstoff dient meist ein aluminiumberuhigter, warmgewalzter in der Stange angelieferter Stahl mit einer Zugfesti,eit von etwa 45 kp/mm2 und einer Dehnung g 5 von über 30 OO.
  • 1Das angelieferte Stangenmaterial wird auf die für den Fertigungsprozeß notwendige Länge abgesägt und in Trommeln entgratet.
  • 2 Die Mebenfertigungsvorgänge 2.1 bis 2.5, nämlich Waschen, Glühen, Beizen, Bondern und Fetten, wiederholen sich vor jeder weiteren Kaltverformung.
  • 2.1 Das Waschen der nach jeder Bearbeitungsstufe anfallenden Stücke in alkalischen Bädern verhindert eine Geruchs- und Rauchbelästigung beim anschließenden Glühen.
  • 2.2 Beim Glühen unterscheidet man fünf verschiedene Glühprozesse: Das anfängliche Normalglühen der abgesägten Ausgangsstücke bei rd. 8500 soll die vom Walzvorgang herrührenden Festigkeitsschwankungen und die unterschiedlichen Gefügeausbildungen beseitigen.
  • Das Rekristallisationsglühen bei rd. 9500 beseitigt die durch die jeweilige Verformung entstandene Kaltverfestigung und bringt das Material in die Ausgangsfestigkeit zurück. Der unterschiedliche Verformungsgrad und die unterschiedlichen Wandstärken nach den einzelnen Verformungsvorgängen erfordern beim Glühen verschieden langes Halten der Rekristallisationstemperatur; zu langes Halten der Rekristallisationstemperatur führt zur unerwünschten Grobkornbildung, die Rückführung in feinkörniges Gefüge erfolgt durch Normalisieren (Ausgleichglühen) mit anschließender Abkühlung in Wasser. Das nachfolgende Weichglühen bei rd, 7500 wird notwendig, um die bei der Wasserkühlung entstandene Aufhärtung wieder zu beseitigen.
  • Durch Induktives, aber nur partielles Glühen im Bereich des Hülsenhalses nach dem dritten Zug wird erst die Formgebung des Halses ermöglicht.
  • 2.3 Die beim Glühprozeß verzunderte Oberfläche wird in einem aus verdünnter Schwefelsäure bestehenden Warmbad abgebeizt.
  • 2.4 Das Aufbringen einer Phosphatschicht durch Gleitbondern" dient der Schmierung zwischen Werkzeug und Werkstück während der Umformprozesse. Diese Phosphatschicht ist wesentlich poröser als die blanke Stahloberfläche, so daß in ihren Poren zusätzliche Schmiermittel aufgenommen werden können.
  • 2.5 Nach dem Bondern werden die Stücke in ein Warmbad eingetaucht unigefettet. Das Bad besteht aus in Wasser gelösten verseiften organischen Fetten z.B Rindertalg, die eine hohe Flächenpressung zulassen.
  • 3 Das Zentrieren, als erster und wichtigster Fertigungsgang der Umformung, erfolgt im Fließpreßverfahren. Um Schwankungen in der Wandstärke die sich bis zum letzten Ziehvorgang fortsetzen würden, zu vermeiden, ist das Spiel zwischen Stempel und Matrize sehr klein.
  • 4 Beim Napfen, das ebenfalls eine Umformung durch Fließpressen darstellt, wird der Stempel nicht mehr zwangsläufig durch die Matrize, sondern durch die bereits beim Zentrieren gebildete Werkstückwand geführt.
  • 5 Das weitere Umformen erfolgt nicht mehr durch Fließpressen, 6 wie beim Zentrieren und Napfen, sondern durch dreimaliges Tiefziehen. Dabei werden in die Teile nacheinander drei verschiedene Dorne eingeführt, die sie durch entsprechende Ziehringe hindurchschieben; bei jedem Zug verkleinern sich Außen-und Innendurchmesser, die Wandstärke nimmt ab und die Hülse längt sich.
  • 3 Damit die Hülsenform in jedem Falle erreicht wird, muß bei den Umformverfahren mit Materialüberschuß gearbeitet werden. Das überschüssige Material wird abgestochen (erstes Ablängen).
  • 9 Das Vor- und Fertigpressen des Bodens im kalten Zustand gibt 10 der Bodenpartie die notwendige Festigkeit.
  • 11 Die Hülse wird in eine konische Form, die den Abmessungen des Patronenlagers entspricht, gepreßt.
  • Dabei zieht sich der Hülsenhals ein und gleichzeitig wird der Halsquerschnitt durch Hindurchschieben einer Kalibernuß kalibriert.
  • 12 Auf einem Drehautomaten wird der Hülsenboden plangedreht und das Gewinde mit der Einsenkung zur Aufnahme der Zündschraube sowie die Ausziehnut eingearbeitet.
  • 13 Der Hülsenmund wird auf die richtige Länge abgestochen (zweites Ablängen).
  • 14 Durch Phosphatschutzbondern wird eine porenfreie, feinkristalline Phosphatschicht auf die Hülsen gebracht.
  • 15 Abschließend wird die Hülse innen wie außen lackiert und der Lack in Durchlauföfen bei 2200 eingebrannt.
  • Der Lack schützt die Hülse vor Korrosion, der Außenlack muß zusätzlich gute Gleiteigenschaften aufweisen.
  • Für die Fertigung und einwandfreie Funktion einer Manöverpatrone für eine Handfeuerwaffe muß das innenballistische Berechnungsverfahren angewandt werden. Dieses Verfahren berücksichtigt wesentlich den Pulverabbrand. Es enthält, um eine geschlossene Lösung zu erreichen, gewisse Vereinfachungen, die sich in der Praxis als zulässig erwiesen haben.
  • Ziel solcher theoretischer Untersuchungen ist es die Zusammenhänge zwischen sämtlichen Parametern eines Innenballistischen Systems darzustellen, um vor allem für die Neuentwicklung der Patrone eine optimale Gestaltung zu erreichen. Das theoretische Behandlungsverfahren geht dabei von der Energiebilanz beim Schuß aus, wie sie zuerst von Resal aufgestellt wurde. Die Gleichung von Resal besagt, daß zu jedem Zeitpunkt der Schußentwicklung bis zu dem der Ladungsanteil umgesetzt wird, die freigesetzte chemische Energie gleich der inneren Energie der bis dahin entstandenen Pulvergase und der kinetischen Energie einer effektiven Masse ist.
  • - Leerseite -

Claims (6)

  1. Patentansprüche 1. Manöverpatrone, die ein mit Zündeinrichtung versehenes Bodenstück hinten und eine mit Pulver gefüllte Hülse aus Metall aufweist, die am vorderen Ende geschlossen ist und einen Sollbruchbereich aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (4) durch Ziehen hergestellt, auf das Bodenstück geschoben und ringsum in eine umlaufende Rille des Bodenstückes (1) eingedrückt ist und daß die Hülse (4) einstückig ist und aus Stahl besteht, die Eindrückung eine vom hinteren Hülsenrand Abstand aufweisende Sicke (12) ist, und Hülse sowie Bodenstück abmessungs- sowie gewichtsmäßig so gestaltet sind, daß bei der leeren Patrone das Verhältnis von Gesamtlänge der Patrone zu Abstand des Schwerpunktes vom hinteren Ende gleich oder größer als 4,0 ist.
  2. 2. Manöverpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke der Hülse (4) 0,2 - 0,35 mm beträgt und eine Stahlqualität mit einer Streckgrenze 220 - 240 Newton/mm2 und einer Zugfestigkeit 340 - 360 Newton/mm2 verwendet ist.
  3. 3. Manöverpatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Gesamtlänge der Patrone zu Abstand des Schwerpunktes vom hinteren Ende zwischen 4, 1 und 4,3 liegt.
  4. 4. Manöverpatrone nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Gesamtlänge der Patrone zu Länge des Bodenstückes (1) größer als 5,5 ist.
  5. 5. Manöverpatrone nach einem. der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend an den vorderen Rand des Bodenstückes (1) eine über das Bodenstück ragende Sicke (13) in die Hülse (4) gedrückt ist.
  6. 6. Manöverpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Hülse (4) zu Bodenstück (1) gleich oder kleiner als 0,8 ist.
DE19843447951 1984-03-10 1984-03-10 Manoeverpatrone aus metall Granted DE3447951A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843447951 DE3447951A1 (de) 1984-03-10 1984-03-10 Manoeverpatrone aus metall

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843447951 DE3447951A1 (de) 1984-03-10 1984-03-10 Manoeverpatrone aus metall
DE19843408817 DE3408817A1 (de) 1984-03-10 1984-03-10 Manoeverpatrone mit sollbruchbereich

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3447951A1 true DE3447951A1 (de) 1985-11-14
DE3447951C2 DE3447951C2 (de) 1988-01-14

Family

ID=25819216

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19843447951 Granted DE3447951A1 (de) 1984-03-10 1984-03-10 Manoeverpatrone aus metall

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3447951A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE29517208U1 (de) * 1995-10-31 1997-02-27 Diehl GmbH & Co, 90478 Nürnberg Hülse für pyrotechnische Ladungen

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1157967B (de) * 1958-11-03 1963-11-21 Karl Gronn Platzpatrone
DE3048599A1 (de) * 1980-12-23 1982-07-01 Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf Uebungspatrone fuer handfeuerwaffen

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1157967B (de) * 1958-11-03 1963-11-21 Karl Gronn Platzpatrone
DE3048599A1 (de) * 1980-12-23 1982-07-01 Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf Uebungspatrone fuer handfeuerwaffen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE29517208U1 (de) * 1995-10-31 1997-02-27 Diehl GmbH & Co, 90478 Nürnberg Hülse für pyrotechnische Ladungen

Also Published As

Publication number Publication date
DE3447951C2 (de) 1988-01-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60010884T2 (de) Expansionsgeschoss
AT393559B (de) Geschoss
EP1570228B1 (de) Büchsengeschoss für jagdzwecke
EP2742313B1 (de) Hohlkanal-geschossspitze und ausformung eines geschosskörpers im spitzenbereich
DE864527C (de) Hohlladungsgeschoss
DE102011108758B3 (de) Mehrteiliges Jagdgeschoss
DE3232825A1 (de) Geschoss fuer handfeuerwaffen und gewehre sowie mit einem solchen geschoss versehene patrone
DE2905797C2 (de)
DE2826497A1 (de) Treibspiegelgeschoss mit pyrotechnischem satz
EP3494357B1 (de) Metallisches vollgeschoss, werkzeug-anordnung und verfahren zum herstellen von metallischen vollgeschossen
EP1222436B1 (de) Deformationsgeschoss mit penetrator im geschossbug
DE7039767U (de) Geschosz fuer glattlaeufige jagdgewehren oder -flinten
EP1196734B1 (de) Teilzerlegungsgeschoss mit penetrator im geschossbug
DE2422085A1 (de) Uebungsgeschoss fuer schusswaffen
EP0214409A1 (de) Als Exerziermunition ausgebildetes Hohlladungsgeschoss
EP0636853B1 (de) Geschoss für Handfeurerwaffen
DE202014103662U1 (de) Bleifreies Teilzerlegungsgeschoss für Jagdzwecke
DE3408817A1 (de) Manoeverpatrone mit sollbruchbereich
DE102016015790B4 (de) Metallisches Vollgeschoss, Werkzeug-Anordnung und Verfahren zum Herstellen von metallischen Vollgeschossen
DE3447951A1 (de) Manoeverpatrone aus metall
DE8407385U1 (de) Manoeverpatrone mit sollbruchbereich
DE3421841A1 (de) Unterkalibrige uebungspatrone
DE19738937A1 (de) Patronierte Munition
DE2508180A1 (de) Geschoss fuer uebungsmunition
CH687788A5 (de) Deformationsgeschoss, damit ausgeruestete Munition, sowie Verfahren zur Herstellung des Geschosses.

Legal Events

Date Code Title Description
AC Divided out of

Ref country code: DE

Ref document number: 3408817

Format of ref document f/p: P

OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
AC Divided out of

Ref country code: DE

Ref document number: 3408817

Format of ref document f/p: P

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee