DE3441549A1 - Verbesserte mikroorganismenstaemme zur fermentativen herstellung von l-serin - Google Patents
Verbesserte mikroorganismenstaemme zur fermentativen herstellung von l-serinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Aminosäure L-Serin aus Glycin durch mikrobielle
Fermentation. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verbesserung der Stammeigenschaften eines L-Serin bildenden
Mikroorganismus im Hinblick auf die Bildung kommerzieller Mengen von L-Serin innerhalb kürzerer Zeit
und mit einem Minimum an verunreinigenden Aminosäuren.
L-Serin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die in erster Linie als Diätzusatz bei parenteraler Ernährung
verwendet wird. Die kommerzielle Herstellung von L-Serin findet durch Fermentation bestimmter Mikroorganismen
statt, die L-Serin bilden und in der Fermentationsbrühe anreichern. Beispielsweise wird in der US-PS
4 183 786 ein Verfahren zur Umwandlung von Glycin in L-Serin beschrieben, bei welchem ein wäßriges Medium
verwendet wird, das Glycin und mikrobielle Zellen einer Mutante von Nocardia butanica enthält. Desgleichen ist
es aus der US-PS 3 623 952 bekannt, daß L-Serin durch Kultivieren bestimmter Stämme von Arthrobacter citreus,
Brevibacterium helvolum, Corynebacterium sp. und Candida pulcherrima
auf herkömmlichen Glycin enthaltenden Medien angereichert werden kann. Ferner beschreibt die
US-PS 3 880 741, daß künstlich induzierte Mutanten von Corynebacterium glycinophilum, die leucin-, isoleucin-,
methionin-, tryptophan-, serin- oder glycinbedürftig sind, L-Serin in höheren Ausbeuten aus Glycin bilden
als der Elternstamm, der diese Nährstoffe nicht benötigt.
Glycin ist eine teure Vorstufe und ist schwer von L-Serin zu trennen. Aus diesem Grunde sind erhebliche
Forschungsbemühungen unternommen worden, um die Rate und den Wirkungsgrad der Bioumwandlung zu verbessern
und auf diese Weise die L-Serinausbeuten zu steigern und die nach der Fermentation verbleibende Menge des
nicht umgewandelten Glycins zu senken.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verbesserung
von L-Serin bildenen Mikroorganismen führt zu Fermentationen, die durch eine erhöhte Reaktionsrate
und Unwandlungseffizienz sowie gesteigerte Produktausbeuten gekennzeichnet sind. Diese Ergebnisse beruhen
auf einer Verbesserung des Mikroorganismen-Elternstammes durch Induktion von Mutationen, die die Mikroorganismen
serindehydratase-negativ und resistent gegenüber mindestens einer der drei Aminosäuranalogen Serinhydroxamat,
Methioninhydroxamat oder Glycinhydroxamat werden lassen.
Es ist die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung, ein effizientes und ökonomisches Verfahren zur mikrobiellen
Produktion von L-Serin zu schaffen.
5 Im Zusammenhang damit steht die Aufgabe der Erfindung,
die bei Abschluß der Fermentation vorhandenen Mengen von nicht umgewandeltem Glycin durch Verbessern des
Wirkungsgrades der Bioumwandlung von Glycin zu L-Serin zu senken.
In dem gleichem Zusammenhang steht die Aufgabe der Erfindung, die industrielle Produktivität und Effizienz
zu steigern, indem die zum Erreichen der maximalen Anreicherung von L-Serin in der Brühe erforderliche
Zeit gesenkt wird.
Zur Lösung dieser Grundaufgaben werden gemäß der Erfindung
Mikroorganismenstämme, deren Fähigkeit zum Umwandeln von Glycin in L-Serin bekannt ist, durch aufeinanderfolgendes
Einführen von auf chemischem und natürlichem Wege Mutationen verbessert, um die gewünschten
Verbesserungen zu erhalten.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein mikrobielles Verfahren zur Bioumwandlung von Glycin in
L-Serin zu schaffen, welches nicht auch gleichzeitig die Bildung signifikanter Mengen verunreinigender Aminosäuren
zur Folge hat.
Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, Stammverbesserungen zu induzieren, die die Tendenz der Mikroorganismen
zum Abbauen von L-Serin senken.
Die Fermentation bestimmter Mikroorganismen in einem Glycin enthaltenden Medium hat die Anreicherung von
L-Serin in der Fermentationsbrühe zur Folge. Die Bioumwandlung von Glycin in L-Serin schließt eine Aldolkondensation
von Glycin und einer Ein-Kohlenstoff-Gruppe mit Hilfe des Enzyms Serinhydroxymethyltransferase
(E.C. 2.1.2.1.) ein. Die Ein-Kohlenstoff-Gruppe kann in
dem Medium vorhanden sein oder sie kann enzymatisch durch den Mikroorganismus gebildet werden. Die bei der
Aldolkondensation beteiligten Cofaktoren sind Tetrahydrofolat und Pyridoxal-5-phosphat.
Um maximale Ausbeuten von L-Serin zu erhalten, werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren Mikroorganismen verwendet,
bei denen die Steuerung der L-Serinbildung durch Induzieren von Resistenz gegenüber mindestens
einer von drei Aminosäureanalogen gestört worden ist.
Zusätzlich wurde bei den erfindungsgemäßen Mikroorganismen
der Serindehydratase einschließende L-Serin-Abbauweg zumindest zum Teil inaktiviert. Es wurde gezeigt,
daß jeder dieser Aspekte die Reaktionsrate, Effizienz und/oder Ausbeute der Bioumwandlung von Glycin in
L-Serin verbessert.
Ein als L-Serin-Bildner bekannter Stamm von Corynebacterium glycinophilum
(auch als Corynebacterium sp. bekannt), bezeichnet als ATCC 21341, wurde von der American
Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852 erhalten. Bei der Fermentation
dieses Stammes in Schüttelkolben für einen Zeitraum von 6 Tagen wurden Mengen von 1,5 bis 2,0 g/l L-Serin erhalten.
Durch die Sequenz von Verbesserungen des Stammes gemäß der Erfindung wurde die L-Serinbildung um das
Vierfache bis zu Ausbeuten von etwa 8,0 oder mehr g/l gesteigert und die Fermentationszeit wurde auf etwa 4
oder 5 Tage verkürzt. In der nachfolgenden Beschreibung
PO und den Beispielen wird das erfindungsgemäße Verfahren
anhand der Verbesserung von Corynebacterium glycinophilum erläutert, aber das erfindungsgemäße Verfahren zur
Stammverbesserung kann auch mit anderen L-Serin bildenden Mikroorganismen durchgeführt werden, um gesteigerte
Raten, Ausbeuten und/oder Reaktionseffizienz bei der Umwandlung von Glycin in L-Serin zu bewirken.
Entsprechend einem Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden Mutationen induziert, die eine Senkung des Abbaus des L-Serin-Endproduktes durch die Mikroorganismen
zur Folge haben. Dieser L-Serin-Abbau vermindert signifikant die potentiellen Produktausbeuten in kommerziellen
Fermentationsverfahren. Anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens können Mutanten hergestellt werden,
die einen minimalen internen L-Serin-Verbrauch aufwei-
sen, so daß der größte Teil, wenn nicht das gesamte während der Fermentation gebildete L-Seriri in der Fermentationsbrühe
verbleibt und aufgefangen und abgetrennt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung werden geeignete Mikroorganismenstämme verbessert, indem man die
metabolische Steuerung der Bildung von L-Serin aus Glycin stört. Diese Disregulation wird durch die Induktion
"10 von Mutationen ausgelöst, die die Resistenz der Mikroorganismen
gegenüber hohen Konzentrationen der Hydroxamatderivate von Serin, Methionin und Glycin, betreffen. In
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Stamm-Verbesserung haben sich nicht alle Analogen von L-Serin für die
Steigerung der Fermentationsausbeuten von L-Serin als wirksam erwiesen. Es wurde gefunden, daß Resistenz gegenüber
den drei angegebenen Verbindungen in dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders wirksam ist.
Es wurde ferner gefunden, ' daß die Kombination dieser Eigenschaften in einem einzelnen Stamm die Produktausbeuten
erheblich steigert. Das heißt, es können Mutanten hergestellt werden, die sowohl eine verminderte
Abbau-Kapazität für L-Serin als auch Resistenz gegenüber hohen Konzentrationen von Methioninhydroxamat,
Serinhydroxamat und/oder Glycinhydroxamat aufweisen. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, daß die Mutante gegenüber
jeder dieser drei Analogen resistent ist.
Diese Stamm-Verbesserungen werden erzielt, indem man den gewählten Mikroorganismenstamm einer Folge von chemischen
und spontanen Mutationen unterwirft, wobei verschiedene Mittel zur Ausübung eines Selektionsdruckes
angewendet werden, um einen Stamm mit den gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Erfindungsgemäß verwendbare
Mutagene schließen ultraviolettes Licht oder jegliche
chemischen Mutagene ein. Breitspektrum-Mutagene, wie
ultraviolettes Licht oder N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
("NG") lösen eine größere Zahl von Läsionen aus und haben demgemäß einen breiten und signifikanten
Effekt auf die Eigenschaften der Mutante. Da jedoch die
genetische Schädigung breit gestreut ist, ist die Tendenz dieser Mutagene zum Auslösen nachteiliger Veränderungen
ebenfalls größer. Ort-spezifische Mutagene, wie Ethylmethansulfonat ("EMS"), bewirken verhältnismäßig
mehr kontrollierte Mutationen sowie Mutationen eines bestimmten Typs, abhängig von dem verwendeten Mutagen.
Die Dosierung oder das Expositionsniveau des jeweiligen gewählten Mutagens wird nach herkömmlichen Verfahren
auf an sich bekannte Weise bestimmt.
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Bei der nachfolgend im einzelnen beschriebenen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird von einer bestimmten
Sequenz von Mutationen Gebrauch gemacht, um den verbesserten Mikroorganismenstamm zu erzeugen. Zu-
:0 nächst wird ein Breitspektrum-Mutagen (NG) zum Selektionieren
eines serindehydratase-negativen Mutantenstammes verwendet. Es wird davon ausgegangen, daß die durch
die Behandlung mit NG hervorgerufenen Läsionen die Mutantenstämme für spätere Mutationen bezüglich der Resi-
!5 stenz gegenüber Analogen prädisponieren. Als nächstes
werden Mutanten ausgewählt, die auch resistent gegenüber den drei Hydroxamatderivaten sind, indem man entweder
ein ort-spezifisches Mutagen wie EMS verwendet oder indem man sich auf spontane Mutation verläßt.
Diese Sequenz wird als die vorteilhafteste Art der Schaffung eines lebensfähigen Stammes mit den gewünschten
Eigenschaften angesehen. In anderen Ausführungsformen
kann es jedoch erwünscht sein, eine abgeänderte Selektionssequenz zu verwenden. Insbesondere kann eine
geänderte Sequenz für die Induktion der Resistenzen
gegenüber den Hydroxamatanalogen erwünscht sein. Ferner
kann es erwünscht sein, während des gesamten Verfahrensablaufs weniger starke ort-spezifische Mutagene zu verwenden.
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Als erster Schritt bei dem bevorzugten Verfahrensablauf
wird ein Elternstamm ausgewählt, dessen Fähigkeit zur Umwandlung von Glycin in L-Serin bekannt ist. Beispielsweise
kann jeder der in den US-PSen 4 183 786 und 3 62 3 9 52 offenbarten Mikroorganismen geeignet sein.
Die Auswahl des Elternstammes liegt im Rahmen des Könnens eines Fachmannes.
Zum Auswählen einer Mutation, die die Serinhydratase-Negativität
des Mikroorganismus auslöst, wird das folgende bevorzugte Verfahren verwendet. Eine gesunde Kultur
des Elternstammes wird mit dem Mutagen NG behandelt. Mikroorganismen dieser Kultur werden auf einem Vollmedium,
d.h. auf einem ein vollständiges Nährstoffspek-
^ trum bereitstellenden Medium ausgestrichen und bei herkömmlichen
Temperaturen etwa 2 bis etwa 5 Tage lang inkubiert. Von diesem Medium werden einzelne Kolonien
aufgenommen und auf Minimal- und Vollmedium übertragen, um Kolonien zu selektionieren, die nicht L-Serin als
Stickstoffquelle abbauen. Das Minimalmedium enthält genügend Nährstoffe, um das Wachstum der Mikroorganismen
zu unterhalten. In dem Vollmedium ist die Stickstoffquelle durch L-Serin ersetzt.
Nach Inkubieren dieser Platten für einen zum Nachweis des Wachstums oder des mangelnden Wachstums ausreichenden
Zeitraum von etwa 1 bis etwa 7 Tagen, werden Klone ausgewählt, die zwar auf dem Minimalmedium aber nicht
auf dem Vollmedium gewachsen sind. Diese Klone erweisen sich als Serindehydratase-negativ, d.h. sie sind un-
fähig, L-Serin zur Nutzung als Stickstoffquelle abzubauen.
Es erscheinen zwar Klone in dem frühen Teil der Wachstumsperiode. Da jedoch nicht alle serindehydratase-negativen
Klone auch L-Serin bildende Stämme sein werden, ist es bevorzugt, die Platten zumindest einige
Tage lang zu inkubieren, um eine größere Menge von Klonen zu erzeugen, aus denen L-Serin-Überproduzenten
ausgewählt werden können. Die das meiste L-Serin bildenden Klone werden für den nächsten Mutations- und Selektionszyklus
ausgewählt.
Um Methioninhydroxamat-Resistenz hervorzurufen, wird
eine mutagen-behandelte Zellpopulation auf einem festen Wachstumsmedium inkubiert, das Methioninhydroxamat in
ausreichenden Mengen enthält, um das Wachstum der nicht-resistenten Mikroorganismen zu hemmen. Geeignete
Methioninhydroxamatmengen betragen etwa 0,1 bis etwa 1,0 mg/ml Wachstumsmedium. Resistenz gegenüber Analogen
kann entweder durch Spontanmutation oder durch Behandein des Organismus mit einem chemischen Mutagen oder
ultraviolettem Licht vor dem Auftragen auf das das Analoge enthaltende Medium ausgelöst werden. Nach einer
Inkubationszeit von etwa 3 bis 7 Tagen bei herkömmlichen Temperaturen weisen die Platten Kolonien auf,
die resistent gegenüber Methioninhydroxamat sind.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sollten diese Kolonien ebenfalls serindehydratase-negativ sein. Um nachzuweisen, ob letztere Eigenschaft ebenfalls
erworben wurde, kann es wünschenswert sein, die Kolonien nochmals, wie oben angegeben, auf Minimal- und
Vollmedium auszustreichen. Wie zuvor werden die serindehydratase-negativen Kolonien auf dem Minimalmedium aber
nicht auf dem Vollmedium wachsen.
Um Resistenz gegenüber Serinhydroxamat und Glycinhydroxamat
hervorzurufen, werden die gleichen allgemeinen Verfahrensschritte verwendet wie zum Erzeugen der Resistenz
gegenüber Methioninhydroxamat. Für die Resistenz gegenüber Serinhydroxamat betragen die geeigneten Serinhydroxamat-Konzentrationen
etwa 0,1 bis etwa 1,0 mg/ml. Es zeigt sich jedoch, daß Mikroorganismen gegenüber
Glycinhydroxamat eine höhere Sensitivität entwickeln. Es kann daher wünschenswert sein, niedrigere Glycinhydroxamat-Konzentrationen
in dem Medium zu verwenden, um das Überleben einer angemessenen Anzahl von Klonen
sicherzustellen. Es können beispielsweise Konzentrationen von etwa 0,01 bis etwa 0,8 mg/ml verwendet werden.
Es ist ersichtlich, daß der erfindungsgemäße Mutationsablauf serielles Selektionieren von Mutanten des Elternstammes
einschließt, die die gewünschten Eigenschaften aufweisen, d.h. Mutanten, die serindehydratase-negativ
un<3- resistent gegenüber mindestens einer der Aminosäureanalogen Serinhydroxamat, Glycinhydroxamat oder Methioninhydroxamat
sind. "Serielles Selektionieren" soll erfindungsgemäß heißen, daß der bei dem jeweiligen
Schritt des Verfahrensablaufs erhaltene Mutantenstamm
in dem darauffolgenden Schritt verwendet wird. Das heißt, die induzierten Mutationen sollen kumulativ
sein. Beispielsweise wird in der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die serielle
Selektion der Mutanten wie folgt vorgenommen:
Stufe 1: Der Elternstamm wird mit dem Mutagen NG behandelt und serindehydratase-negative Mutanten
ausgewählt.
Stufe 2: Die nach den Verfahren gemäß Stufe 1 erhaltenen Mutanten werden mit EMS behandelt, auf Methioninhydroxamat
enthaltendem Medium angezogen, und die gegenüber Methioninhydroxamat resistenten
Mutanten werden ausgewählt.
Stufe 3: Die nach den Verfahren gemäß Stufe 2 erhaltenen Mutanten wurden auf Serinhydroxamat enthaltendem
Medium angezogen und die gegenüber Serinhydroxamat resistenten Mutanten werden ausgewählt.
Stufe 4: Die nach den Verfahren gemäß Stufe 3 erhaltenen Mutanten werden auf Glycinhydroxamat enthaltendem
Medium angezogen und die gegenüber Glycinhydroxamat resistenten Mutanten werden ausgewählt.
Nach diesem seriellen Selektionsverfahren wurden Mutantenstämme
erhalten, die serinhydratase-negativ waren und die ferner resistent gegenüber allen drei Aminosäurenanalogen
(Methioninhydroxamat, Serinhydroxamat und Glycinhydroxamat) waren.
Hat man einmal die Stämme mit den gewünschten Eigenschaften erhalten, so können diese in Schüttelkolben
oder Fermentern hinsichtlich ihrer L-Serin-Produktion untersucht werden. Auf diese Weise können einer oder
mehrere verbesserte Stämme ausgewählt werden, die die gewünschte(n) Eigenschaft(en) aufweisen: Die größten
Produktausbeuten, maximale Produktkonzentrationen innerhalb der kürzesten Fermentationszeit und/oder die beste
Umwandlungseffizienz (d.h. resultierend in dem geringsten nicht umgewandelten Rest-Glycin).
Diese Testfermentation kann nach herkömmlichen Verfahren
durchgeführt werden. Das Kulturmedium kann jegliches Fermentationsmedium sein, das eine Kohlenstoffquelle,
eine Stickstoffquelle, anorganische Salze und, falls gewünscht, andere weniger bedeutende organische
Nährstoffe enthält. Als Kohlenstoffquelle können fermentierbare
Zucker, Proteinhydrolysate und Proteine verwendet werden. Als Stickstoffquelle können Harnstoff, Ammoniumsalze
organischer Säuren (beispielsweise Ammoniumacetat oder Ammoniumoxalat) und Ammoniumsalze anorganischer
Säuren (beispielsweise Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat
oder Ammoniumchlorid) geeignet sein. Die Mengen der Kohlenstoff- und Stickstoffquellen in dem Medium
betragen von 0,001 bis 20 Gew./Vol.%. Anorganische Bestandteile (beispielsweise Kaliumphosphat oder Magnesiumsulfat)
und/oder Vitamine (beispielsweise Biotin oder Thiamin) können ebenfalls zugegeben werden.
Die herkömmlichen Fermentationstemperaturen betragen etwa 20 bis etwa 45 C, vorzugsweise etwa 26 bis etwa
34 C, abhängig von dem Mikroorganismus. Der pH-Bereich beträgt etwa 5 bis 8, vorzugsweise etwa 6,5 bis etwa
7,5. Die Fermentation ist in etwa 16 bis 17 6 Stunden vollzogen, in Flaschen typischerweise in 96 Stunden,
pe wobei sich während dieser Zeit das L-Serin in der
Fermentationsbrühe anreichert. Zellen und andere feste Bestandteile der Kultur können mit herkömmlichen Verfahren
wie Filtrieren oder Zentrifugieren aus der Brühe beseitigt werden.
Bei Abschluß der Fermentation oder zu irgendeinem Zeitpunkt während der Fermentation können die L-Serintiter
durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) oder nach jeglichem geeigneten Verfahren bestimmt werden.
„,_ Die Glycinkonzentrationen können ebenfalls bestimmt
werden. Anhand dieser Analysenergebnisse können der Klon oder die Klone mit den gewünschten Eigenschaften
identifiziert werden.
Wird ein Mikroorganismus für die Fermentation im Laboratorium, in einer Pilotanlage oder für industrielle
Fermentation ausgewählt, so kann die L-Serin-Produktion wesentlich gesteigert werden, indem man einen verbesserten
Stamm mit den oben angegebenen Eigenschaften wählt.
Die zuvor beschriebenen und in den Beispielen angegebenen
Verfahren für Testfermentationen geben geeignete Hinweise für die Herstellung von L-Serin mit den erfindungsgemäß
verbesserten Mikroorganismen. Mutantenstamme
von Corynebacterium glycinophilum wurden als Träger der bevorzugten Eigenschaften identifiziert: Verminderte
Fähigkeit zum Abbau von L-Serin und Resistenz gegenüber Serinhydroxamat, Glycinhydroxamat und Methioninhydroxamat.
Zwei dieser Mutanten wurden unwiderruflich bei der American Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive,
Rockville, Maryland 30852 ohne Beschränkung hinsichtlich der Verfügbarkeit hinterlegt und als ATCC 39495
und ATCC 39496 bezeichnet. Wie zuvor angegeben, kann das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls verwendet werden,
um andere L-Serin bildende Stämme in gleicher Weise zu verbessern.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen erläutert. Die folgenden Abkürzungen wurden bei der
Beschreibung der Erfindung verwendet:
EMS - Ethylmethansulfonat
HPLC - Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
NG - N-Methyl-N1-nitro-N-nitrosoguanidin
UpM - Umdrehungen pro Minute
NG - N-Methyl-N1-nitro-N-nitrosoguanidin
UpM - Umdrehungen pro Minute
Die in den Beispielen verwendeten Kulturmedien wurden wie folgt hergestellt:
A. Nitrosoguanidin-Mutationsmedium
Glucose 0,5 %
Pepton 1,0 %
Fleischextrakt 1,0 %
NaCl 0,5 %
Hefeextrakt 0,5 %
Agar 2,0 %
entionisiertes Wasser 94,5 %
Die aufgeführten Bestandteile wurden bis zum Sieden erhitzt und anschließend bei 121 C 15 Minuten lang
-| 5 dampf sterilisiert. Die sterile Mischung wurde in Petrischalen
gegossen und erstarren gelassen.
Serin- Impfmedium | 3,00 % |
Glucose | 0,30 % |
(NH4)2SO4 | 0,16 % |
K2HPO4 | 0,04 % |
KH2PO4 | 0,05 % |
MgSO4 · 7H2O | 0,50 % |
Hefeextrakt | 2,00 % |
Pepton | 93,95 % |
entionisiertes Wasser | |
Die aufgeführten Bestandteile wurden vermischt und das Medium wurde bei 121°C 20 Minuten lang autoklaviert.
30
C. Luria-Brühe
Bacto-Trypton (Difco) 10,0 g
Bacto-Hefeextrakt (Difco) 5,0 g
NaCl 10,0 g
1,0 NaOH 1,5 ml
Wasser zusammengegeben und bei 121 C 15 Minuten lang
Die Bestandteile wurden in einem Liter entionisiertem Wasser zusammengec
dampfsterilisiert.
dampfsterilisiert.
D. Serin-Produktionsmedium
Glucose | 50,00 g/l |
(NH4)2SO4 | 2,00 g/l |
NH4NO3 | 3,00 g/l |
KH2PO4 | 1,00 g/l |
MgSO4 · 7H2O | 0,50 g/l |
Glycin | 20,00 g/l |
L-GIutaminsäure | 0,50 g/l |
L-Methionin | 0,50 g/l |
L-Valin | 0,50 g/l |
CaCO3 | 25,00 g/l |
Biotin | 0,2 0 gm/1 |
Thiamin-HCl | 1,00 mg/1 |
Riboflavin | 2,00 mg/1 |
Folsäure | 1,00 mg/1 |
Calciumpantothenat | 1,00 mg/1 |
Nicotinamid | 1,00 mg/1 |
Pyroxidin | 1,00 mg/1 |
Pyridoxal | 0,20 mg/1 |
PABA | 1,00 mg/1 |
Die ersten neun der aufgeführten Bestandteile wurden in den je Liter angegebenen Mengen entionisiertem Wasser
vermischt und 12 Minuten lang bei 112 C autoklaviert. Das CaCO, wurde getrennt 15 Minuten lang bei 112 C autoklaviert.
Die verbleibenden Bestandteile wurden vermischt, durch Filtrieren sterilisiert und zusammen mit
dem CaCO3 dem abgekühlten Medium zugefügt.
10
15
- 21 -
E. Modifiziertes Serin-Produktionsmedium
Dieses wurde in gleicher Weise hergestellt wie das Serin-Produktionsmedium, mit dem Unterschied, daß 3,0 %
Glucose anstelle von 5 % Glucose verwendet wurden.
F. Serinproduktionsminimalmedium
Glucose | O4 | 0,500 % |
(NH4) S | 0,200 % | |
KH2PO4 | 0,150 % | |
K2HPO4 | 7H2O | 0,050 % |
MgSO4 · | 0,050 % | |
NaCl | 7H2O | 0,010 % |
FeSO4 · | 4H2O | 0,001 % |
MnSO4 · | 2H2O | 0,001 % |
CaCl2 · | 0,001 % | |
Biotin | Thiamin-HCl | 100 pg/l |
Agar | 1,0 mg/1 | |
2,000 % |
Die Bestandteile wurden in einem Liter entionisiertem Wasser bis zum Sieden erhitzt und 15 Minuten lang bei
121°C autoklaviert. Die Mischum
gegossen und erstarren gelassen.
gegossen und erstarren gelassen.
121°C autoklaviert. Die Mischung wurde in Petrischalen
25
G. Serin-Produktionsvollmedium
Dieses wurde in gleicher Weise wie das Serin-Produktionsminimalmedium
hergestellt, mit dem Unterschied, daß 0,2 % L-Serin anstelle von 0,2 % (NH4KSO4 verwendet
wurden.
Beispiel 1
Ein Impfösenfüllung Corynebacterium glycinophilum (a.k.
Corynebacterium sp.) ATCC 21341 wurde von einer gekühlten
Nähragar (Difco)-Schrägkultur in 5,0 ml Luria-Brühe in einem 20 ml Reagenzglas überimpft. Das Reagenzglas
wurde 24 Stunden lang bei 32 C inkubiert. Die Zellen wurden zentrifugiert und in einem Reagenzglas gewaschen
mit und resuspendiert in 10 ml 0,IM Natriumphosphatpuffer
(pH 7,0) .
N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin ("NG") wurde bis zu
einer Konzentration von 0,5 mg/ml zu den suspendierten Zellen gegeben. Die NG-Zellen-Puffer-Mischung wurde 30
-15 Minuten lang bei Raumtemperatur gehalten. Die Zellen
wurden anschließend mit 10 ml Puffer gewaschen, zentrifugiert und weitere 5 Male mit dem Puffer gewaschen.
Die gewaschenen Zellen wurden in 5,0 ml Puffer resuspendiert. Anschließend wurden Teilmengen von 100 μΐ der
suspendierten Zellen auf ' Nitrosoguanidin-Mutationsmedium-Platten
verteilt. Die Platten wurden 2 Tage lang bei 30°C inkubiert.
Einzelne Kolonien wurden von diesen Platten auf Serin-Produktionsminimalmedium-
und Serin-Produktionsvollmedium-Platten übertragen, um die Fähigkeit zur Verwertung
von L-Serin als Stickstoffquelle bei jeder Kolonie zu untersuchen. Es wurde ein als SWSER-I bezeichneter
Klon identifiziert, der auf dem Minimal- aber nicht auf dem Vollmedium wuchs. Dieser Klon wies eine Mutation
auf, die seine verminderte Fähigkeit zum Abbau von L-Serin ausgelöst hatte .
Der Klon SWSER-I wurde 2 Tage lang bei 300C und 26 0 UpM
in 5,0 ml Serin-Impfmedium angezogen. Eine Teilmenge von 2,0 ml wurde in 50 ml Serin-Produktionsmedium in
einem glattwandigen 250 ml Erlenmeyer-Kolben überführt
und 5 Tage lang bei 30°C und 125 UpM angezogen. Dieses Verfahren wurde parallel mit dem Elternstamm ATCC 21341
durchgeführt. Am Ende dieser Zeit wurden Proben der Fermentationsbrühe jedes Stammes mit HPLC analysiert.
Der Klon SWSER-I hatte 4,4 mg/ml L-Serin und der Elternstamm ATCC 21341 1,6 mg/ml L-Serin gebildet.
Eine frische Nähragar-Schrägkultur des Klons SWSER-I
wurde mit 10 ml 0, IM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0) gewaschen
und die resultierende Suspension wurde in ein steriles 20 ml Corning (TM)-Zentrifugenglas überführt.
Zu der Suspension wurde Ethylmethansulfonat (EMS) bis zu einer Konzentration von 0,06M EMS in der Zellsuspension
gegeben. Die Suspension wurde aufgewirbelt, um die Zellen mit dem Mutagen zu vermischen und anschließend
18 Stunden lang bei 300C inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Zellen abzentrifugiert,
zweimal mit 10 ml 0,1M Kaliumphosphatpuffer gewaschen
und in 10 ml Puffer resuspendiert. Bei jedem Waschvorgang wurden die Zellen in saubere Reagenzgläser überführt,
um jegliches an den Reagenzglaswänden haftende Mutagen zu beseitigen. Die Suspension der gewaschenen
Zellen wurde in Teilmengen von 100 μΐ auf Nähragarplatten
verteilt, die 0,5 mg/ml des Aminosäureanalogen Methioninhydroxamat enthielten. Diese Platten wurden
5 Tage lang bei 300C inkubiert. Kolonien, die auf den Methioninhydroxamat enthaltenden Platten wuchsen, verfügten
über die gewünschte Mutation(en) betreffend die Resistenz gegenüber diesem Analogen.
Eine dieser Kolonien, bezeichnet als SWSER-1-23 wurde für die L-Serinproduktion ausgewählt. Sie wurde 24 Stunden
lang bei 300C und 260 UpM in 5,0 ml Serin-Impfmedium
angezogen. Teilmengen von 2,0 ml wurden anschließend in glattwandige 250 ml Erlenmeyer-Kolben überführt,
die 50 ml Serin-Produktionsmedium enthielten, und diese wurden 6 Tage lang bei 300C und 125 UpM
inkubiert. Parallel wurde dieses Verfahren mit dem Klon SWSER-I durchgeführt. Gemäß HPLC-Analyse enthielt die
Fermentationsbrühe von SWSER-1-23 4,8 mg/ml L-Serin und die Brühe des SWSER-I 3,3 mg/ml L-Serin.
Eine Nähragar-Schrägkultur des Klons SWSER-1-23, des in
Beispiel 2 erhaltenen Stammes, wurde gewaschen mit und resuspendiert in 10 ml 0,IM Kaliumphosphatpuffer
(pH 7,0). Die Suspension wurde in Teilmengen von 100 μΐ
auf Nähragarplatten verteilt, die 0,5 mg/ml Serinhydroxamat enthielten.
Die Platten wurden 5 Tage lang bei 300C inkubiert. Am
Ende der Inkubationszeit wurde auf der Platte signifikantes Wachstum festgestellt, ein Hinweis darauf, daß
der Klon SWSER-1-23 eine Mutation enthielt, die ihm Resistenz gegenüber Serinhydroxamat verlieh.
Eine Nähragar-Schrägkultur des Klons SWSER-1-23, des gemäß Beispiel 3 erhaltenen Stammes, wurde mit 10 ml entionisiertem
Wasser gewaschen. Anschließend wurden Teilmengen von 100 μΐ der Zellsuspension auf Serin-Produktionsminimalmedium-Platten
verteilt, die 0,5 mg/ml GIycinhydroxamat enthielten. Die Platten wurden 5 Tage
lang bei 30 C inkubiert. Am Ende der Inkubationszeit stellten die auf der Platte wachsenden Kolonien Stämme
dar, bei denen eine Spontanmutation stattgefunden hatte, die ihnen Resistenz gegenüber Glycinhydroxamat ausgelöst
hatte.
Zwei dieser Kolonien, bezeichnet als SWSER-1-23-18
(jetzt ATCC 39495) und SWSER-1-23-20 (jetzt ATCC 39496)
wurden über Nacht bei 31°C in 5,0 ml Serin-Impfmedium angezogen. Die Kulturen wurden anschließend in 50 ml
Serin-Produktionsmedium überführt und 6 Tage lang bei 31°C und 300 UpM inkubiert. Dies Verfahren wurde parallel
mit dem Klon SWSER-1-23 durchgeführt. Gemäß HPLC-Analyse
enthielt die Fermentationsbrühe von SWSER-1-23-18 (ATCC 39495) 4,8 mg/ml L-Serin, die Brühe von
SWSER-1-23-20 (ATCC 39496) 5,2 mg/ml L-Serin und die Brühe von SWSER-1-23 2,7 mg/ml L-Serin.
Eine Nähragar-Schrägkultur des Klons SWSER-1-23-20 (ATCC 39496) wurde mit 10,0 ml 0,1M Kaliumphosphatpuffer
(pH 7,0) gewaschen. Teilmengen von 2,5 ml der resultierenden
Zellsuspension wurden in glattwandige 250 ml Erlenmeyer-Kolben überführt, die 50 ml Serin-Impfmedium
enthielten. Die Kolben wurden über Nacht bei 31°C und 260 UpM inkubiert. Anschließend wurden 2,0 ml der Impfkultur
in 50 ml modifiziertes Serin-Produktionsmedium in einem glattwandigen 250 ml Erlenmeyer-Kolben überimpft.
Der Kolben wurde 5 Tage lang bei 31°C und 260 UpM inkubiert, wobei bei 48 und 74 Stunden 1 %
Glucose zugegeben wurden. Mit HPLC-Analyse wurde ein Titer von 8,8 mg/ml Serin am Ende der 5-tägigen Fermentationszeit
erhalten.
Claims (21)
1. Verfahren zur Verbesserung eines zum Umwandeln von Glycin in L-Serin fähigen Mikroorganismenstammes,
dadurch gekennzeichnet, daß man Mutationen in den Stamm einführt, welche zur Ausprägung der folgenden
Eigenschaften bei den Mikroorganismen führen:
(1) Serindehydratase-Negativität und (2) Resistenz gegenüber mindestens einem der Aminosäureanalogen (a) Serinhydroxamat, (b) Glycinhydroxamat oder (c) Methioninhydroxamat.
(1) Serindehydratase-Negativität und (2) Resistenz gegenüber mindestens einem der Aminosäureanalogen (a) Serinhydroxamat, (b) Glycinhydroxamat oder (c) Methioninhydroxamat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die gewählten Eigenschaften durch serielles
Selektionieren von Mutanten eines Elternstammes in beliebiger Reihenfolge schafft, wobei man
Selektionen aus der folgenden Gruppe vornimmt:
A. Selektion einer Mutante, die durch Serindehydratase-Negativität
gekennzeichnet ist,
B. Selektion einer Mutante, die durch Resistenz gegenüber Serinhydroxamat gekennzeichnet ist,
C. Selektion einer Mutante, die durch Resistenz gegenüber Glycinhydroxamat gekennzeichnet ist
und
D. Selektion einer Mutante, die durch Resistenz gegenüber Methioninhydroxamat gekennzeichnet
ist,
und wobei Selektion A eine der gewählten seriellen Selektionen sein muß.
PO
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man mindestens eine der Mutationen durch Behandlung mit einem der chemischen Mutagene Ethylmethansulfonat
und N-Methyl-N1-nitro-N-nitrosoguanidin
induziert.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Selektion A durchführt, indem man
(a) Kolonien auf eine Minimalmedium-Platte überträgt,
(a) Kolonien auf eine Minimalmedium-Platte überträgt,
(b) die Kolonien auf eine Platte aus einem Medium
aufträgt, das mit dem der Stufe a übereinstimmt, mit dem Unterschied, daß es L-Serin
anstelle der Stickstoffquelle enthält,
(c) die in den Stufen a und b gewonnenen Platten etwa 1 bis etwa 7 Tage lang bei etwa 20 bis
(c) die in den Stufen a und b gewonnenen Platten etwa 1 bis etwa 7 Tage lang bei etwa 20 bis
45 C inkubiert und
(d) Kolonien auswählt, die auf der Platte aus Stufe a aber nicht auf der Platte aus Stufe b
gewachsen sind.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Selektion B durchführt, indem !nan
(a) Zellen auf ein festes Wachstumsmedium ausstreicht, das etwa 0,1 bis 1,0 mg/ml Serinhydroxamat enthält
(b) die Platte aus Stufe a bei etwa 20 bis 45°C
(a) Zellen auf ein festes Wachstumsmedium ausstreicht, das etwa 0,1 bis 1,0 mg/ml Serinhydroxamat enthält
(b) die Platte aus Stufe a bei etwa 20 bis 45°C
etwa 1 bis etwa 7 Tage lang inkubiert und
(c) Kolonien auswählt, die auf dieser Platte gewachsen sind.
(c) Kolonien auswählt, die auf dieser Platte gewachsen sind.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Selektion C durchführt, indem man
(a) Zellen auf ein festes Wachstumsmedium ausstreicht, das etwa 0,01 bis 0,8 mg/ml Glycinhydroxamat enthält,
(b) die Platte aus Stufe a bei etwa 20 bis 45°C
(a) Zellen auf ein festes Wachstumsmedium ausstreicht, das etwa 0,01 bis 0,8 mg/ml Glycinhydroxamat enthält,
(b) die Platte aus Stufe a bei etwa 20 bis 45°C
etwa 1 bis 7 Tage lang inkubiert und
(c) Kolonien auswählt, die auf dieser Platte gewachsen sind.
(c) Kolonien auswählt, die auf dieser Platte gewachsen sind.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Selektion D durchführt, indem man
(a) Zellen auf ein festes Wachstumsmedium ausstreicht, das etwa 0,1 bis etwa 1,0 mg/ml Methxonxnhydroxamat enthält,
(b) die Platte aus Stufe a bei etwa 20 bis 45°C
(a) Zellen auf ein festes Wachstumsmedium ausstreicht, das etwa 0,1 bis etwa 1,0 mg/ml Methxonxnhydroxamat enthält,
(b) die Platte aus Stufe a bei etwa 20 bis 45°C
etwa 1 bis etwa 7 Tage lang inkubiert
(c) Kolonien auswählt, die auf dieser Platte gewachsen sind.
(c) Kolonien auswählt, die auf dieser Platte gewachsen sind.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man sämtliche vier Selektionen A, B, C und D
durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Selektion A als erste serielle Selektion
wählt und N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
bei der Durchführung der Selektion A als Mutagen verwendet.
10. Verfahren zur fermentativen Herstellung von
L-Serin, dadurch gekennzeichnet, daß man einen verbesserten Stamm eines zum Umwandeln von Glycin in
L-Serin fähigen Mikroorganismus unter aeroben Bedingungen kultiviert, wobei der verbesserte Stamm
durch die Eigenschaften (1) Serindehydratase-Negativität und (2) Resistenz gegenüber mindestens
einem der Aminosäureanalogen Serinhydroxamat, GIycinhydroxamat
und Methioninhydroxamat charakterisiert ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man das während der Fermentation in dem
Medium angereicherte L-Serin aus dem Medium gewinnt.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fermentation bei einer Temperatur
von 20 bis 45 C und einem pH-Wert von etwa 5 bis etwa 8 etwa 16 bis 176 Stunden lang durchführt.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der verbesserte Stamm ein Stamm von Corynebacterium glycinophilum
ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, aadurch gekennzeichnet,
daß der verbesserte Stamm die Identifizierungseigenschaften von ATCC 39495 oder ATCC 39496
aufweist.
15. Verbesserter Stamm eines L-Serin bildenden Mikroorganismus, gekennzeichnet durch (1) Serindehydratase-Negativität
und (2) Resistenz gegenüber mindestens einem der Aminosäureanalogen Serinhydroxamat,
Glycinhydroxamat und Methxoninhydroxamat.
16. Verbesserter Stamm nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Stamm Resistenz gegenüber
mindestens einem der Analogen aufweist, wenn das Analoge bei Serinhydroxamat oder Methxoninhydroxamat
in einer Konzentration von etwa 0,1 bis etwa 1,0 mg/ml bei Glycinhydroxamat oder von etwa 0,01
bis etwa 0,8 mg/ml vorhanden ist.
17. Verbesserter Stamm nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Stamm resistent gegenüber
sämtlichen drei Analogen ist.
18. Verbesserter Stamm nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß er der Gattung Corynebacterium
angehört.
19. Verbesserter Stamm nach Anspruch 18, ausgewählt aus Corynebacterium glycinophilum ATCC 39 49 5 und
Corynebacterium glycinophilum ATCC 39496.
20. Verwendung der nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 13 hergestellten Mikroorganismenstämme zur Herstellung
von L-Serin aus Glycin.
21. Verwendung von Corynebacterium glycinophilum ATCC 3949 5 und/oder Corynebacterium glycinophilum ATCC
39496 zur Herstellung von L-Serin aus Glycin.
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