DE3439260C2 - Förderer für plattenförmige Bauteile, insbesondere von Platinen oder von Platinenträgern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Förderer mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

Ein Förderer dieser Art ist durch die US-PS 42 74 529 bekannt geworden. Bei diesem Förderer liegen die Längsränder von Platinen auf Förderbändern auf, die in parallel zueinander verlaufenden Schienen eingebaut sind. Die Seitenführung der Platinen erfolgt durch Anlegen der Platinen an feststehenden Teilen der Schienen, was den Nachteil mit sich bringt, daß ein Reibungswiderstand auf die Platinen wirkt, welcher die Laufgeschwindigkeit der Platinen ändern kann und/oder zur Beschädigung der Platinen führen kann.

In der Fördertechnik allgemein bekannt sind Förderer, bei denen das zu fördernde Gut nicht mit feststehenden Teilen der Fördervorrichtung in Berührung kommt. Es wird hier beispielsweise auf die DE-OS 28 09 613 hingewiesen, die einen Förderer für Teigstücke enthaltende Backformen zeigt. Ohne Berührung des Förderguts mit feststehenden Teilen arbeiten auch die allgemein bekannten, umlaufenden Förder­ bänder, z. B. in Form von Gleitketten; vgl. hier die AT-PS 3 62 298.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Förderer der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß das zu fördernde plattenförmige Bauteil nur mit den sich bewegenden Teilen des Förderers in Berührung kommt.

Diese Aufgabe wird mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Durch die Erfindung wird erreicht, daß die zu fördernden Bauteile sowohl in vertikaler Richtung als auch mit ihren Seitenrändern nur mit sich bewegenden Teilen des Förderers in Berührung kommen. Dadurch ist die Bewegungsgeschwin­ digkeit des Bauteils ausschließlich von der Bewegungsgeschwindigkeit des Förder­ bandes abhängig und nicht durch bei der Berührung des Bauteils mit feststehenden Teilen des Förderers auftretende Reibungskräfte beeinflußt. Außerdem erfolgt eine sehr genaue Positionierung des Bauteils auch in seitlicher Richtung, was insbeson­ dere dann von Wichtigkeit ist, wenn das Bauteil in Form einer mit einer gedruck­ ten Schaltung versehenen Platine einer Bestückungsvorrichtung zugeführt wird.

Der erfindungsgemäße Förderer dient vorzugsweise zum Transportieren sowohl einer Platine mit gedruckter Schaltung als auch eines Trägers, der eine solche Platine zum Handhaben und Bestücken aufnimmt.

Vorteilhafte weitere Ausführungsformen des Förderers nach Anspruch 1 sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel an Hand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine teilweise weggebrochene Perspektivdar­ stellung eines Förderers,

Fig. 2 eine vergrößerte Perspektivansicht eines Förderbandes.

Bei der Bestückung von Platinen mit gedruckter Schaltung lassen sich selbsttätig arbeitende Vorrichtungen anwen­ den, welche die Platinen automatisch von einem Speicher­ magazin übernehmen, auf einem Bestückungstisch absetzen, die bestückte Platine vom Tisch abnehmen und sie wieder in das Speichermagazin einführen. Bei einer derartigen Vorrichtung ist es erforderlich, die Platine aus der Speichereinrichtung linear zur Bestückungsmaschine zu fördern.

Die Linearbewegung der Platine erfolgt mit einem Förderer mit Förderbändern, welche die Platine an ihren Seitenrändern erfassen und stützen. Die Platine steht dabei nur mit den sich bewegenden und sie abstützenden Elementen des Förderers in Berührung. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß keinerlei Widerstand auf die Pla­ tine wirkt, der die Laufgeschwindigkeit der Platine än­ dern könnte oder die Seitenränder oder Oberflächen der Platine beschädigen würde.

Nach Fig. 1 weist der Förderer 10 Schienen 12, 14 auf, die parallel an einem Träger beliebiger Art (nicht gezeigt) angeordnet sein können. Die Schienen 12, 14 weisen jeweils einen Hauptstützteil in der Quer­ schnittsform eines nach unten offenen "U" mit einem Ober­ teil 16 und sich abwärts erstreckenden gegenüberliegenden Seitenteilen 18, 20 auf. Die Schienen 12, 14 sind iden­ tisch, aber umgekehrt ausgeführt, so daß die Innenseiten 22 und die Außenseiten 24 jeweils gleiche Ausbildung auf­ weisen. Weiterhin erstreckt sich eine Vielzahl von Ver­ stärkungsrippen 26 von der Oberseite 16 der Schienen 12, 14 zwischen die Seitenteile 18, 20.

Die Seitenteile 18, 20 enthalten jeweils eine Führungs­ einrichtung 28, 30 in Form gegenüberliegender sich auswärts er­ streckender Nuten 28, 30, welche das Förderband 32 für den Transport einer Platine B mit gedruckter Schaltung aufnehmen. Das Förderband 32 weist eine Vielzahl von Stütz­ elementen 34 auf, die flexibel untereinander zu einem durchgehenden Gurt verbunden sind, der in der Führungs­ einrichtung 28, 30 der Schienen 12, 14 angeordnet ist.

In Fig. 2 ist ein Förderband 32 ausführlich darge­ stellt. Das Förderband 32 hat einen flexiblen inneren Kern 36 aus einem Draht, um welchen Stütz­ elemente 34 geformt sind. Die Stützelemente 34 sind mit­ tels einer den Kern 36 umgebenden Formhülse 38 unterein­ ander verbunden. Die Stützelemente 34 und die mit ihnen einteilige Hülse 38 sind aus einem flexiblen Kunststoff hergestellt. Die Stützelemente 34 sind kreuzförmig aus­ gebildet und haben einen den Kern 36 umgebenden Haupt­ teil 40 sowie winklig angeordnete Schenkel 42, 44, 46 und 48.

Die äußeren Nuten 30 sind im wesentlichen U-förmig; ihre Tiefe ist im wesentlichen gleich der Breite der Stütz­ elemente 34; ihre Höhe ist im wesentlichen gleich der Höhe der Stützelemente 34, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Auf diese Weise liegt entweder der Schenkel 44 oder der Schenkel 48 an der rücksei­ tigen Abschlußwand 50 der Nut 30 an. Weiterhin liegen die Schenkel 42, 46 an der oberen und der unteren Abschlußwand 52 bzw. 54 der Nut an, um die Stützelemente 34 bei ihrer Bewegung in der Nut zu halten.

Die inneren Nuten 28 sind etwas anders gestaltet. Die Seitenteile 18 sind bei 58 gegenüber der Außenkante 60 des Seitenteils 18 mit einer Aussparung versehen, so daß eine Auflage 62 entsteht, die eine U-förmige Vertiefung 64 aufweist. Die innere Seitenwand 66 der Aussparung 58 hat ebenfalls einen Flächenteil 68 mit einer U-förmigen Aussparung 70. Bei in den Nuten 28 angeordneten Stütz­ elementen 34 wird der Schenkel 42 in der Vertiefung 64 auf­ genommen, wobei die Schenkel 44, 48 an der Auflage 62 ru­ hen. Weiterhin erstreckt sich der Schenkel 44 oder der Schenkel 48 in die Vertiefung 70 des Flächenteils 68, wobei die Schenkel 42 und 46 an dem Flächenteil 68 aufliegen. Diese gegenseitige Zu- und Anordnung der Elemente 34 in den inneren Nuten 28 legt die Stützelemente 34 auch axial fest, so daß sie ihre Sollage entlang den Nuten 28 nicht verlassen.

Eine Antriebsmechanik 71 ist für das Förderband 32 vorgesehen; diese Mechanik ist an einem Ende der Schienen 12, 14 angeordnet und in Fig. 1 gezeigt. Eine Lagerplatte 72 ist an der Schiene 12 befestigt und trägt einen Motor 74, dessen Antriebswelle 76 ein Zahnrad 78 trägt. Die Zahnung 80 des Zahnrades 78 kämmt mit den ein­ zelnen Stützelementen 34, um das Förderband 32 zwangsweise anzutreiben. In der dargestellten Ausfüh­ rungsform trägt jede Schiene 12, 14 eine Antriebsmechanik 71. Am jeweils anderen Ende der Schienen (nicht gezeigt) ist dann ein freilaufendes Zahnrad vorgesehen, um das das Förderband 32 mit den Stützelementen 34 läuft, so daß die Bewegung der Stützelemente 34 zwangsweise und kontrolliert erfolgt.

Eine Führungsplatte 82 ist an der Oberseite 16 jeder Schiene 12, 14 angeordnet und weist eine sich abwärts erstreckende Kante 84 auf, die über der Auflage 62 und der Fläche der Platine B endet, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Die Platte 82 ist an den Schienen 12, 14 mittels Befestiger 86 festgelegt, die durch Langlöcher 88 in der Platte in Bohrungen 90 in der Oberseite 16 der Schiene ragen. Eine Federscheibe 92 ist zwischen dem Kopf 94 des Befestigers 86 und der Oberfläche 96 der Platte 82 ange­ ordnet, um die Platte in ihrer Lage zu halten. Der Plat­ tenteil 84 kann oberhalb der Oberseite der Platine B angeordnet werden und verhindert deren Aufwärtsbewegung, falls sie beim Bewegen auf dem Förderband 32 flat­ tert. Soll die Platine B vom Förderband 32 ab­ genommen werden, genügt ein geringer Druck gegen die Platte 82, um gegen die Kraft der Federscheibe 92 die ab­ wärts ragenden Kante 84 von der Platinenfläche seitlich zu bewegen, wie dies in Fig. 1 an der Schiene 12 gezeigt ist.

Die Schienen 12, 14 sind auf ihrer Unterlage (nicht ge­ zeigt) auf beliebige Weise festgelegt, um den Abstand zwischen den Schienen verstellen und so Platinen unter­ schiedlicher Breite aufnehmen zu können. Der Abstand zwischen den Schienen 12, 14 wird daher für eine Platine B gegebener Breite voreingestellt, so daß die Platine mit dem unteren Rand 98 auf den Schenkeln 44 oder 48 auf- und die Randfläche 100 der Platine an den Schenkeln 46 anliegt; dann wird die Platine von diesem Förderer gehalten, kommt aber nur mit sich bewegenden Teilen des Förderers in Berührung. Auf diese Weise erhält man eine maximale Kontrolle über die Bewegung der Platine, so daß der Ort, an dem sie sich jeweils befindet, in präzisem zeitlichem Zusammenhang steht mit dem Betriebsablauf einer Maschine, bei welcher ein solcher Förderer Einsatz findet, wie beispielsweise einer selbsttätigen Transportvorrichtung für Platinen mit gedruckter Schaltung.

Claims (6)

1. Förderer für plattenförmige Bauteile, insbesondere von Platinen mit gedruckter Schaltung oder für plattenförmige Träger solcher Platinen, bestehend aus zwei parallel zueinander verlaufenden Schienen und darin eingebauten Förderbändern in Form eines flexiblen, innerhalb einer Schiene umlaufenden Zugmittels, wobei die Längsränder des plattenförmi­ gen Bauteils auf den Förderbändern aufliegen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
jedes Förderband (32) umfaßt eine Vielzahl von flexiblen mitein­ ander verbundenen Stützelementen (34),
die Stützelemente (34) weisen kreuzförmig angeordnete Schenkel (42, 44, 46, 48) auf,
ein Paar benachbarter Schenkel (42, 44) erstreckt sich in eine in der Schiene (12, 14) untergebrachte Führungseinrichtung (28, 30) mit gleicher Umrißgestaltung,
das andere Paar benachbarter Schenkel (46, 48) berührt den Seitenrand (100) des plattenförmigen Bauteils von der Seite und von unten.

2. Förderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schiene (12, 14) eine Antriebseinrichtung (71) für das Förderband (32) zugeordnet ist.

3. Förderer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband (32) einen flexiblen inneren Kern (36) aus einem Draht aufweist, um welchen die Stützelemente (34) geformt sind, und daß zwischen den Stützelementen (34) jeweils eine den Kern (36) umgebende Formhülse (38) angeordnet ist.

4. Förderer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (34) und die mit ihnen einteiligen Hülsen (38) aus einem flexiblen Kunststoff bestehen.

5. Förderer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schienen (12, 14) im wesentlichen die Form eines nach unten offenen U mit einander gegenüberliegenden Seitenteilen (18, 20) aufweisen, in denen die Führungseinrichtungen (28, 30) zur Führung des Förderbandes (32) ausgebildet sind.

6. Förderer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an der Oberseite (16) jeder Schiene (12, 14) eine Füh­ rungsplatte (82) mit einer sich nach unten erstreckenden, oberhalb der Oberfläche des Bauteils endenden Kante (84) angeordnet ist und daß diese Führungsplatte (82) aus dieser Position seitlich in Richtung nach außen bewegbar ist, wodurch die Kante (84) aus dem Oberflächenbereich des Bauteils gelangt.