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Vorrichtung zum Seitenzwicken einer Schuheinheit
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Seitenzwicken einer aus
einem Leisten mit darübergezogenem Schuhschaft und am Leistenboden angeordneter
Brandsohle bestehenden, zumindest spitzengezwickten Schuheinheit, mit einem eine
aufgesetzte Schuheinheit ortsfest unterstützenden Schuhträger, mit überschiebermitteln
in Gestalt wenigstens einer quer zu dem Schuhboden der aufgesetzten Schuheinheit
ausgerichteten und mit dem Schaftzwickrand im Seitenbereich in Eingriff bringbaren
angetriebenen Einrollschnecke, sowie mit einem der Einrollschnecke zugeordneten
und gemeinsam mit dieser verstellbaren, Täckse in den von der Einrollschnecke gegen
die Brandsohle eingescherten Schaftzwickrand einschlagenden Täckseinschlagkopf,
der zusammen mit der Einrollschnecke auf einem neben dem Schuhträger beweglich angeordneten
und von einer Stellvorrichtung angetriebenen Schlitten um eine etwa in Längsrichtung
der aufgesetzten Schuheinheit verlaufende horizontale Achse schwenkbar gelagert
und mit elastischer Kraft an den Schuhboden angedrückt sowie bei der Verstellung
des Schlittens in einer mehrdimensionalen Stellbewegung dem Verlauf der Brandsohle
und des Zwickrandes nachführbar ist.
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Insbesondere bei hochgesprengten Damen schuhen mit
verlängerter
Hinterkappe ist im Gelenk- und Seitenbereich die Täcksverbindung von Oberleder-Hinterkappe
und Innenfutter mit der Brandsohle sicherer als die sonst beim sogenannten Klebezwicken
häufig angewandte Verbindung dieser Teile mittels thermoplastischem Klebstoff. Das
rührt daher, daß diese teile bei auf die Brandsohle umgefaltetem Zwickrand schichtweise
übereinanderliegen und deshalb zur Brandsohlenmitte hin eine unterschiedliche Länge
aufweisen müssen, um eine sichere Verklebung zu ermöglichen. Auch müssen durch geeignete
Materialwahl etc. Vorkehrungen getroffen werden, daß die Brandsohle an der Innenseite
der im Bereiche der Sprengung hochbeanspruchten Klebeverbindung nicht aufgespalten
wird. Da eingeschlagene Täckse alle übereinanderliegenden Schichten durchschlagen
und die Brandsohle über ihre Dicke durchdringen, wird bei hochgesprengten Damenschuhen
etc.
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im Seitenbereich häufig eine Täcksverbindung zwischen dem umgefalteten
Schaftzwickrand und der Brandsohle bevorzugt. Auch werden aus Sicherheitsgründen
bei der Verwendung von Pappebrandsohlen die klebegezwickten Seitenbereiche von Schuhen
gelegentlich flachgetäckst.
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Bei einer aus der DE-PS 23 16 335 bekannten Vorrichtung zum Einschlagen
von Täcksen im Gelenkbereich von Schuhen, von der die Erfindung ausgeht, ist ein
Täckseinschlagkopf gemeinsam mit einer als überschiebermittel für den Schaftzwickrand
wirkenden Einrollschnecke an einem gemeinsamen Arm drehbar gelagert, der ein Gelenk
mit etwa in Schuhlängsrichtung verlaufender horizontaler Achse aufweist, das dem
Arm eine Bewegungsmöglichkeit im wesentlichen senkrecht zur Fersenebene zum Ausgleich
der Sprengung gibt.
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Zusätzlich ist der Arm um eine aufrechtstehende Achse schwenkbar auf
einem Schlitten gelagert, cierart, daß der Täckseinschlagkopf bei feststehendem
Schlitten das Gelenk der bearbeiteten Schuheinheit bis zum über gang zum Ballen
überstreicht. Der Schlitten ist in einer Schlitzführung auf dem Maschinengestell
um einen Drehpunkt drehbar gelagert, der im wesentlichen mit dem Angriffspunkt des
Täckseinschlagkopfes an der Schuheinheit zu Beginn der Verdrehung des Täckseinschlagkopfes
zusammenfällt. Zur Anpassung an Schuheinheiten mit verschieden breitem Gelenk, wie
auch zur Bearbeitung des Zwickrandes auf der Schuhinnen-und der Schuhaußenseite,
muß der Schlitten durch einen eigenen Antriebsmechanismus in seiner Schlitzführung
gedreht und sodann fixiert werden, wozu eigene verstellbare Anschläge vorhanden
sind. Grundsätzlich kann aber der Verlauf des Stellweges des Täckseinschlagkopfes
längs des Schaftzwickrandes der Schuheinheit nur mehr oder minder angenähert folgen,
weil der die Täckseinschlageinrichtung tragende Arm bei seiner Bewegung längs des
Schaftzwickrandes nur um raumfeste Achsen eine Verschwenkbewegung ausführen kann.
Insbesondere bei Schuhen, die eine sehr unregelmäßige Umrißgestalt der Brandsohle
aufweisen, kann deshalb nicht sichergestellt werden, daß die eingeschlagenen Täckse
immer im gleichen Abstand von der Umrißberandung der Brandsohle stehen. Dies ist
aber insbesondere bei solchen Schuhen wichtig, bei denen ein lediglich schmaler
Schaftzwickrand vorhanden ist.
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Einen solchen gleichen Abstand der im Gelenkbereich eingeschlagenen
Täckse von der Umfangsberandung der
Brandsohle einzuhalten, gestattet
eine Fersen- und Gelenkzwickmaschine, wie sie aus der DE-OS 28 48 551 bekannt ist.
Bei dieser Maschine sitzt der Täckseinschlagkopf zusammen mit überschiebermitteln
einenends an einem Hebel, der anderenends um eine quer zu der auf den Schuhträger
aufgesetzten Schuheinheit verlaufende horizontale Achse und zusätzlich dazu um eine
im wesentlichen vertikale Achse schwenkbar auf einem Schlitten gelagert ist, der
etwa in Schuhlängsrichtung neben der aufgesetzten Schuheinheit verfahrbar angeordnet
ist. Dem Täckseinschlagkopf ist dabei eine Rolle zugeordnet, die in der Höhe der
Brandsohle an den Schuhschaft im Gelenk- oder Seitenbereich andrückbar ist und die
den Abstand der eingeschlagenen Täckse von der Berandung der Brandsohle bestimmt.
Die Uberschiebermittel sind aber bei dieser Maschine in Gestalt einer besonders
gestalteten Zange ausgebildet, die den aufrechtstehenden Schaftzwickrand stellenweise
ergreift, zur Leistenmitte hin strafft und sodann beim Einschlagen des jeweiligen
Täckses reibschlüssig freigibt. Eine solche Zange ist aufwendig und in ihrer Wirkungsweise
auch nicht immer sicher.
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Außerdem muß der Täckseinschlagkopf die Bewegung eines als überschieber
ausgebildeten Zangenbackens mitmachen, was unerwünscht ist, abgesehen davon, daß
die Überschiebermittel nur absatzweise in Schuhlängsrichtung bewegbar sind.
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Dem Täckseinschlagkopf bei einer maschine zum Umlegen und Befestigen
des Schaftrandes an der Brandsohle eines Schuhes eine Leitrolle zuzuordnen, an der
während des Arbeitsvorganges der Rarid des Leistens mit der Brandsohle und mit dem
Rand des Schuhschaftes entlanggeführt wird, um damit zu erreichen, daß die
Täckse
in der richtigen Entfernung von dem Rand eingeschlagen werden, ist außerdem noch
aus der DE-OS 20 21 495 bekannt. Bei dieser Maschine erfolgt das Umlegen des Schaftzwickrandes
und das Straffen des Schaftmateriales im Gelenk- und Seitenbereich mit Überschiebermitteln
in Gestalt einer dem Täckseinschlagkopf räumlich fest zugeordneten Einrollschnecke.
Die Schuheinheit muß aber von hand an der Einrollschnecke vorbeigeführt werden,
was den grundsätzlichen Nachteil mit sich bringt, daß die Arbeitsergebnisse von
der Geschicklichkeit der Bedienungsperson abhängen und der Täcksabstand ungleichmäßig
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine automatische Seitentäcksmaschine
zu schaffen, die bei einfachem Aufbau und hoher Arbeitsgeschwindigkeit ein einwandfreies
Umlegen des Schaftzwickrandes und Straffen des Schuhschaftes sowie ein lagerichtiges
Einschlagen der Täckse in den umgefalteten Schaftzwickrand und die Brandsohle im
Seitenbereich einer Schuheinheit gewährleistet, ohne daß dazu aufwendige Verstell-
oder Einrichtarbeiten vorgenommen werden müßten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Vorrichtung erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten als Kreuzschlitten ausgebildet ist, dessen
beide Schlittenachsen etwa in Längs- und Querrichtung der aufgesetzten Schuheinheit
weisend angeordnet sind und daß dem Täckseinschlagkopf ein bei der Verstellung des
Kreuzschlittens den Umriß der Schuheinheit im Seitenbereich abtastender Fühler zugeordnet
ist, durch
den der Täckseinschlagkopf' in an sich bekannter Weise
selbsttätig derart gesteuert ist, daß die von ihm in vorgewählten Abständen in den
Schaftzwickrand eingeschlagenen Täckse in einem vorbestimmten Abstand von dem Rand
der Schuheinheit angeordnet sind.
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Der neben der auf den Schuhträger aufgesetzten Schuheinheit angeordnete
Kreuzschlitten gewährleistet, daß jeder Punkt im Bereiche des umgefalteten Schaftzwickrandes
von dem Täckseinschlagkopf exakt angesteuert werden kann, und zwar unabhängig von
der mehr oder weniger unregelmäßigen Gestalt des Umrisses der Brandsohle. Gleichzeitig
bewirkt die Einrollschnecke eine sehr gleichmäßise kontinuierliche Straffung des
umgelegten Schaftzwickrandes und damit des Schuhschaftes, insbesondere auch in den
zurückspringenden Bereichen auf der Innenseite des Schuhgelenks. Die Kreuzschlittenführung
für die Einrollschnecke gestattet eS dieser, an jeder Stelle der unreqelmäßig gekrümmten
Berandung der Brandsohle einwandfrei zur Wirkung zu kommen.
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Durch die Fühlersteuerung des Täckseinschlagkopfes schließlich ist
sichergestellt, daß die Täckse immer im genau gleichen vorbestimmten Abstand von
der Brandsohlenberandung eingeschlagen werden.
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Die Vorrichtung kann für kombinierte Zwickarbeiten und auch nur zum
Seitentäckszwicken einer spitzengezwickten Schuheinheit (bspw. für fersenfreie Schuhe,
Slingpumps etc.) vervendet werden, doch bietet es sich an, die Vorrichtung derart
auszubilden, daß sie zusätzlich eine Fersenüberschieb- und -täcksvorrichtung aufweist,
die in Abhängigkeit von der
Wirksamkeit der Einrollschnecke und
des Einschlagkopfes selbsttätig ansteuerbar ist. Damit ergibt sich eine automatische
Fersen- und Seitentäckszwickmaschine. Mit dieser Maschine können - wie auch mit
der neuen Vorrichtung - natürlich auch klebegezwickte Schuhe bis zur Spitze nachgetäckst
werden, wenn dies aus Sicherheitsgründen erforderlich scheint.
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Die Einrollschnecke und der Täckseinschlagkopf können auf dem Kreuz
schlitten um eine aufrechtstehende Achse verstell- und feststellbar gelagert sein,
um damit eine einwandfreie Anpassung an die Formgestalt der bearbeiteten Schuheinheit
zu ermöglichen. Auch kann der Täckseinschlagkopf selbst an einem Lagerteil der Einrollschnecke
achsparallel oder koaxial zu deren Drehachse schwenkbar gelagert sein, wodurch gewährleistet
ist, daß die Täckse auch in Bereichen starker Aufwärtskrümmung, d.h. der Sprengung,
rechtwinklig zu der Brandsohlenoberfläche in den Schaftzwickrand und die Brandsohle
eingetrieben werden. Die Lagerung unmittelbar an einem Lagerteil der Einrollschnecke
ergibt dabei einen besonders einfachen konstruktiven Aufbau.
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Eine sehr übersichtliche Konstruktion mit verhältnismäßig geringem
Aufwand ergibt sich schließlich, wenn die beiden Schlitten des Kreuzschlittens mit
mediumsbetätigten Schubkolbenmotoren der Stellvorrichtung gekuppelt sind, die durch
den Fühler über eine Servosteuerung gesteuert sind.
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Um sicherzustellen, daß die Täckse in stets qleichem, vorbestimmtem,
gegenseitigem Abstand eingeschlagen werden, dessen Größe von der jeweiligen Schuhmachart
und
-größe abhängt, kann die Anordnung derart getroffen sein, daß an dem Kreuzschlitten
eine wahlweise verstellbare Täckssteuereinrichtung für den Abstand der von dem Täckseinschlagkopf
eingeschlagenen Täckse angeordnet ist. Diese Täckssteuereinrichtung kann ein von
einem an dem Längsschlitten des Kreuzschlittens angeordneten insbesondere berührungslosen
Taster abqefüh,-tes längliches Steuerelement aufweisen, das mit den Abstand.der
Täckse bestimmenden Nocken oder Vertiefungen versehen ist, wobei der Täckseinschlagkopf
durch den Taster gesteuert ist. Das Steuerelement kann eine an dem Kreuz schlitten
drehbar gelagerte und in vorbestimmten Raststellungen verrastbare Spindel aufweisen,
deren Raststellungen unterschiedlich angeordnete Nocken oder Vertiefungen zugeordnet
sind.
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Die Vorrichtung kann grundsätzlich lediglich mit einem fühlergesteuerten
Täckseinschlagkopf mit zugeordneten Einrollschnecke ausgerüstet sein, etwa wenn
es darum geht, den Seitenbereich nur auf der Schuhinnenseite zu bearbeiten. In der
Regel ist es aber vorteilhaft, wenn die Vorrichtung beidseitig des Schuhträgers
jeweils eine mit einer Schuheinheitseite zusammenwirkende fühlergesteuerte Einrollschnecke
mit zugeordnetem Täckseinschlagkopf aufweist, wobei dann beide Einrollschnecken
und Täckseinschlagköpfe gleichzeitig in Schuhlängsrichtung vorbewegt werden können;
so daß die auf den Schuhträger aufgesetzte Schuheinheit gleichzeitig auf beiden
Seiten seitentäcksgezwickt und damit fertiggestellt wird.
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Durch eine die Länge der auf den Schuhträger aufgesetzten
Schuheinheit
messende Meßeinrichtung kann schließlich selbsttätig das Maß der Längsbewegung der
Einrollschnecke(n) und des Täckseinschlagkopfes bzw. der beiden Täckseinschlagköpfe
bestimmt sein. Dadurch ist auch die Auswahl der Täckse bestimmt.
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Insbesondere bei schwer zu bearbeitendem Schaftmaterial oder bei im
Gelenkbereich besonders unregelmäßigen Schaftformen können zusätzliche Maßnahmen
zum Straffen und Umlegen des im Gelenkbereich noch offenstehenden Zwickrandes vorgesehen
werden, die wirksam werden, bevor die Einrollschnecke ihre Aufgabe übernimmt.
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Zu diesem Zwecke kann auf der von dem Täckseinschlagkopf entfernt
liegenden Seite neben der Einrollschnecke ein den Schuhboden übergreifendes und
auf den aufrechtstehenden Schaftzwickrand eingreifendes Umfaltelement angeordnet
sein, das auf dem Kreuz schlitten begrenzt höhenbeweglich lagert und mit einer elastischen
Kraft auf den Schuhboden der aufgesetzten Schuheinheit zu gedrückt ist. Dieses Umlegeelement
kann mit Vorteil ein luiilegefinger sein, der zylindrisch, konisch cder profiliert
sein kann und der im wesentlichen quer zu der Schuhlängsrichtung verlaufend in einer
Halterung drehbar gelagert ist. Er kann eine glatte oder strukturierte (bspw. geriffelte)
Oberfläche aufweisen oder einen elastischen oder den Reibschluß erhöhenden Oberflächenüberzug,
bspw. aus Gummi oder Kautschuk, tragen. Auch ist es denkbar, daß der zylindrische
Umlegfinger von einer zugeordneten Antriebsquelle angetrieben ist, um eine noch
größere Zugkraft auf den Zwickrand auszuüben sowie dessen Umlegen zu erleichtern.
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Um sicherzustellen, daß der Umlegfinger beim Umlegen des Schaftzwickrandes
diesen auch zur Brandsohlenmittenlinie hin strafft, ist es zweckmäßig, wenn der
Umlegefinger
mit seiner Längsachse einen spitzen Winkel mit der in Schuhauerrichtung weisenden
Kreuzschlittenachse einschließend angeordnet ist.
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Die Halterung des Umlegeelementes oder -fingers ist mit Vorteil um
eine Horizontalachse schwenkbar gelagert und mit einer einstellbaren Spannvorrichtung
gekuppelt, die es gestattet, für die jeweilige Schuheinheit die zweckmäßige Anpreßkraft
einzustellen.
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Der Halterung kann dabei ein die tiefste Stellung des Umlegefingers
bezüglich des Schuhbodens der Schuheinheit bestimmender Anschlag zugeordnet sein,
wobei diese tiefste Stellung des Umlegefingers unterhalb des Schuhbodens liegt.
Schließlich ist es von Vorteil, wenn der stirnseitig abgerundete oder abgeschrägte
Umlegefinger bezüglich der Horizontalen schräg aufwärts geneigt ausgerichtet ist,
so daß er bei Beginn des Seitenzwickvorganges von dem Kreuz schlitten selbsttätig
auf den Schuhboden aufgeschoben werden kann, wobei er entgegen der ihn belastenden
elastischen Vorspannungskraft weiter nach oben geschwenkt wird.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine automatische Fersen- und Seitentäckszwickmaschine
gemäß der Erfindung, in einer Vorderansicht, Fig. 2 die Kreuzschlittenführung für
die Einrollschnecke und detl Täckskopf der Fersen- und Seitentäckszwickmaschine
nach Fig. 1, in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab,
Fig.
3 die Anordnung nach Fig. 2, in der Ansicht von der gegenüberliegenden Seite, unter
Weglassung der auf den Schuhträger aufgesetzten Schuheinheit, Fig. 4 die Einrollschnecke
und den Fühler mit der zugehörigen Servoventilsteuerung der Fersen-und Seitentäckszwickmaschine
nach Fig. 1, in einer Seitenansicht und einer Teildarstellung sowie im Ausschnitt
und in einem anderen Maßstab, Fig. 5,6 die Anordnung nach Fig. 4, in zwei verschiedenen
Ansichten und im Ausschnitt, Fig. 7 die Täckssteuereinrichtung der Fersen- und Seitentäckszwickmaschine
nach Fig. 1, in einer Seitenansicht, teilweise im Schnitt, in einer Teildarstellung
und in einem anderen Maßstab, Fig. 8 die Anordnung nach Fig. 7, in einer Seitenansicht
längs der Linie VII-VII der Fig. 7, in einer Teildarstellung, Fig. 9 die Einrollschnecke
und den Täckskopf der Fersen- und Seitentäckszwickmaschine nach Fig. 1, teilweise
im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab, Fig. 10
die Schwenkvorrichtung des Täckseinschlagkopfes nach Fig. 9, in einer Seitenansicht,
im Ausschnitt und in einem anderen Maßstab,
Fig. 11 eine Zusatzeinrichtung
für die Fersen- und Seitentäckszwickmaschine nach Fig. 1, in einer Seitenansicht,
in schematischer Darstellung und in einem anderen Maßstab, und Fig. 12 die Zusatzeinrichtung
nach Fig. 11, in einer Draufsicht und im Ausschnitt.
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Die in Fig. 1 dargestellte Fersen- und Seitentäckszwickmaschine weist
einen Maschinenständer 1 auf, an dem ein in Gestalt eines Leistenträgers ausgebildeter
Schuhträger und - im Abstand vor diesem -eine Spitzenauflage 3 angeordnet sind.
Hinter dem Schuhträger 2 ist im Abstand ein Fersenkissen 4 vorgesehen, das aus einem
elastischen Material besteht und eine im wesentlichen U-förmige Gestalt aufweist.
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Oberhalb des Schuhträgers 2 und der Spitzenauflage 3 ist ein höhenverstellbarer
Niederhalter 5 angeordnet, der durch einen bei 6 angedeuteten pneumatischen Schubkolbenmotor
betätigbar ist.
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Auf den Schuhträger 2 kann der Leisten 7 einer Schuheinheit 8 mit
dem Schuhboden nach oben und der Schuhspitze nach vorne weisend aufgesetzt werden.
Die Schuheinheit 8 besteht aus dem Leisten 7 und einem straff darübergezogenen Schuhschaft
9, der im Spitzenbereich bis etwa zum Ballenpunkt 10 (Fig. 2) spitzengezwickt ist.
In den Seiten- und Fersenbereichen ist der Schaftzwickrand 11 mit der bei 12 angedeuteten
Brandsohle unverbunden; er steht im wesentlichen rechtwinklig von der Brandsohle
12 ab.
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Die auf den Schuhträger 2 aufgesetzte Schuhe in heit 8 liegt mit ihrem
Vorfußteil auf der Spitzenauflage 3 auf und ist durch den Niederhalter 5 ortsfest
gegen den Schuhträger 2 und die Spitzenauflage 3 verklemmt, wobei das Fersenkissen
4 elastisch an die Ferse der Schuheinheit 8 angepreßt ist.
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Auf beiden Seiten des Schuhträgers 2 und der Spitzenauflage 3 ist
jeweils ein Kreuzschlitten 13 angeordnet, dessen Längsschlitten 14 auf zwei Führungsstangen
15 parallel zur Längsrichtung einer auf den Schuhträger 2 in der beschriebenen Weise
aufgesetzten Schuheinheitverschieblich geführt ist.
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Jeder Längsschlitten 14 trägt zwei quer zu der Schuhlängsrichtung
ausgerichtete parallele Führungsstangen 16, auf denen ein Querschlitten 17 quer
zu der Schuhlängsrichtung beweglich verschieblich ist.Jeder Längsschlitten 14 ist
mit einem pneumatischen oder hndraulischen Schubkolbenmotor 18 gekuppelt, der ihm
seine Längsbewegung erteilt, während zur Erzeugung der Querbewegung die beiden Querschlitten
17 jeweils mit einem pneumatischen Schubkolbenmotor 180 gekuppelt sind.
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Jeder Querschlitten 17 trägt eine vertikale Säule 19, an der mittels
einer Lagerung 20 eine angetriebene Einrollschnecke 21 und ein dieser räumlich unmittelbar
zugeordneter Täckseinschlagkopf 22 gelagert sind. Die Einrollschnecke 21 ist quer
zu dem Schuhboden der auf den Schuhträger 3 aufgesetzten Schuheinheit 8 ausgerichtet.
Sie ist im wesentlichen zylindrisch und trägt wenigstens einen erhabenen Schneckengang
24.
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Der Täckskopf 22, dessen Einzelheiten insbesondere aus Fig. 9 zu ersehen
sind, ist auf jeder Seite über eine Leitung 25 mit einer gesteuerten Druckluftquelle
verbunden, während ihm über eine Leitung 26 aus einem Täcksabteiler 27 in vorbestimmter
zeitlicher Steuerung die einzelnen Täckse zugeleitet werden.
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Oberhalb des Fersenkissens 4 ist ein dem Fersenbereich zugeordneter
Fersentäckskopf 30 angeordnet, dessen Täcksversorgungseinrichtung bei 31 angedeutet
ist.
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Die Lagerung 20 weist ein an der vertikalen Säule 19 höhenverstellbar
gelagertes Lagerteil 32 auf, auf das eine die Säule 19 endseitig übergreifende Büchse
33 aufgeschraubt ist, über die das Lagerteil 32 mittels einer in eine entsprechende
Gewindebohrung 35 der Säule 19 eingreifenden Stellschraube 34 in der Höhe verstellt
werden kann.
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Das Lagerteil 32 ist mit einer durchgehenden horizontalen Lagerbohrung
36 ausgebildet, in der mittels zweier Kugellager 37 (Fig. 2) ein Wellenstummel 38
gelagert ist, der endseitig einen zu dem Schuhträger 2 hinweisend ausgerichteten
Arm 39 trägt, der eine Längsbohrung aufweist, in der eine Spindel 41 gelagert ist.
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die mit der Einrollschnecke 21 (Fig. 3) koaxial verbunden und im übrigen
mit einer nicht weiter dargestellten Antriebsquelle gekuppelt ist.
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Die Einrollschnecke 21 und der Arm 39 können um die Achse 44 des Wellenstummels
38 mittels eines pneumatischen Schubkolbenmotors 45 verschwenkt werden, der bei
46 an einem mit dem Lagerteil 32 unten verbundenen Halter 47 angelenkt ist und dessen
Kolbenstange 48 bei 49 mit einem mit dem Arm 39 verbundenep Betätigungshebel 50
gelenkig gekuppelt ist.
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Der Schubkolbenmotor 45 gestattet somit eine Winkelverstellung der
Einrollschnecke 21 bezüglich der auf die Schuhauflage 2 aufgesetzten Schuheinheit
8 (Fig. 3).
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An dem Arm 39 ist ein Gabel stück 51 bei 40 um eine zu der Achse der
Spindel 41 und der Einrollschnecke 21 parallele Achse schwenkbar gelagert. Mit dem
Gabelstück 51 ist ein Trä<Ter 52 verschraubt, an dem endseitig der Täckseinschlagkopf
22 befestigt ist, der somit in der insbesondere aus Fig. 2 ersichtlichen Weise mit
seinem der Schuheinheit 8 zugewandten und die Täcksaustrittsöffnung enthaltenden
Ende unmittelbar neben der Einrollschnecke 21 zu liegen kommt.
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Aus Fig. 9 ist zu entnehmen, daß an den Arm 39 ein Halteteil 54 bei
56 angeflanscht ist, an dem bei 57 ein pneumatischer Schubkolbenmotor 58 angelenkt
ist, dessen Kolbenstange 59 an einer Gelenkstelle 60 mit dem Gabelstück 51 gelenkig
verbunden ist. Der Schubkolbenmotor 58 gestattet es deshalb, das Gabelstück 51 und
damit den Täckseintreibkopf 22 bei 40 zu verschwenken, wobei die Schwenkbewegung
durch einen Anschlag 60 (Fiy. 2) in einer Richtung begrenzt ist.
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Auf diese Weise kann der Täckskopf 22 bei seiner Bewegung längs des
von der Einrollschnecke 21 gegen die Brandsohle 12 umgefalteten Schaftzwickrandes
11 im wesentlichen immer rechtwinklig zu dem Brandsohlenboden stehend gehalten werden,
so daß die Täckse rechtwinklig
zur Brandsohlenoberfläche eingeschlagen
werden.
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Der grundsätzliche Aufbau des Täckskopfes 22 ist aus Fig. 9 zu ersehen:
Der Täckskopf 22 weist ein Gehäuse 60 auf, das an dem Trägerteil 52 befestigt ist
und auf das ein Pneumatikzylinder 61 aufgesetzt ist, dem über die Leitung 25 (Fig.
1) gesteuert Druckluft zugeführt wird, die einen Kolben 62 beaufschlagt, dessen
Kolbenstange 63 einen Täckstreiber 64 trägt, der in einem entsprechenden Führungskanal
65 des Gehäuses 60 längsverschieblich gelagert ist. In den Führungskanal 65 mündet
seitlich ein Täckszuführkanal 66, an den die Täckszuführleitung 26 (Fig. 1) angeschlossen
ist.
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Im Abstand vor der Mündung des Führungskanales 65 sind zwei schwenkbar
gelagerte Rückhaltebacken 67 angeordnet, die auf den Täckstreiber 64 zu federbelastet
sind.
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Bei gegenüber der Stellung nach Fig. 9 durch Druckluftbeaufschlagung
über den Anschluß 68 nach oben zurückgeschobenem Kolben 62 ist die Mündung des Täckszuführkanals
66 in dem Führungskanal 65 freigegeben, so daß ein Täcks in den Führungskanal 65
eintreten kann, wo er von den beiden Rückhaltebacken 67 gehalten wird. Sowie über
die Leitung 25 ein Druckluftimpuls kommt, geht der Täckstreiber 64 nach unten; dabei
werden die beiden Rückhaltebacken 67 seitlich abgespreizt und der Täcks kann übe?
eine in
einer Auflageplatte 70 vorgesehen Auslaßöffnung 69 in die
Brandsohle 11 eingeschlagen werden.
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Dabei ist der Täckseinschlagkopf 22 durch den pneumatischen Schubkolbenmotor
45 belastet, so daß die Auflageplatte 70 mit elastischer Kraft auf den gegen die
Brandsohle 12 eingescherten Schaftzwickrand 11 aufgepreßt ist.
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An dem Arm 39 ist in der insbesondere aus den Fig. 4,5 ersichtlichen
Weise ein Lagerungsteil 75 befestigt, das eine vertikale Bohrung 76 aufweist, in
der mittels eines zylindrischen Bolzens 77 ein Fühler 78 um die Achse des Bolzens
77 schwenkbar gelagert ist. Der Fühler 78 trägt eine zu der auf dem Schuhträger
2 sitzenden Schuheinheit 8 hin gerichtete vorspringende, abgerundete Nase 79, deren
Höhenlage derart gewählt ist, daß sie bei einer Bewegung längs der auf dem Schuhträger
2 sitzenden Schuheinheit in Höhe der Brandsohle 12 verläuft.
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Die Fühlernase 79 tastet deshalb den Umriß der Schuheinheit 8 in Höhe
des Randes der Brandsohle 12 ab, deren Rand im allgemeinen durch das Schaftmaterial
9 hindurch sich nach außen abzeichnet.
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Mit dem Fühler 78 ist seitlich neben dem Lagerbolzen 77 über ein bei
80 angelenktes Gestänge 81 das Betätigungselement 82 eines Servoventiles 83 gekuppelt,
das auf dem Lagerteil 32 angeordnet ist und dessen Betätiungselement 82 entsprechend
der Schwenkbewegung des Fühlers 78 beim Abfahren
des Umrisses der
Schuheinheit 8 verstellt wird.
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An dem mit dem Maschinenständer 1 fest verbundenen Teil des Kreuzschlittens
13 ist ein längliches Steuerelement in Gestalt eiler Spindel 85 in Lagerteilen 86
drehbar gelagert. Die Spindel 85 trägt endseitig einen Bedienungsknopf 87; sie ist
mit um 900 gegeneinander versetzten Rastausnehmungen 88 (Fig. 3) versehen, in die
eine federbelastete Rastkugel 89 eingreift, die die jeweiligen Raststellungen der
Spindel 85 festlegt.
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Wie insbesondere aus Fig. 7 zu entnehmen, ist die Spindel 85 im Bereiche
ihrer vier Raststellungen jeweils mit in vorbestimmten konstanten Abständen angeordneten
Vertiefungen 90 versehen, deren Teilung für jede Raststellung verschieden ist. Oberhalb
der Spindel 85 ist an dem Längsschlitten 14 ein zweiarmiger Tasterhebel 91 um eine
horizontale Schwenkachse bei 92 schwenkbar gelagert, der einenends einen mit den
jeweils auf ihn ausgerichteten Vertiefungen 90 der Spindel 85 zusammenwirkenden
Taster 93 und andernends ein mit dem Betätigungselement 94 eines Steuerschalters
95 zusammenwirkendes Betätigungsteil 96 trägt. Der Taster 93 ist durch eine bei
97 angedeutete, auf den Tasterhebel 91 wirkende Druckfeder im Eingriffssinne mit
den Vertiefungen 90 federbelastet, während an dem anderen Ende des Tasterhebels
91 ein Pneumatikkolben 98 angreift, der bei einer über den Anschluß 99 erfolgenden
Druckluftbeaufschlagung den Tasterhebel'91, bezogen
Fig. 7,im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt und
den Taster 93 außer eingriff mit der Spindel 85 und in Anschlag mit einer einstellbaren
Anschlagschraube 100 bringt.
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Alternativ kann der Taster 93 auch ein berührungslos arbeitender,
induktiver Geber sein, der die Vertiefungen 90 bzw. die dazwischenliegenden "Zähne"
abtastet. Damit entfällt der Tasterhebel 91 mit seinen zugeordneten Teilen.
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Unterhalb der Spindel 85 ist an dem Maschinenständer 1 ein Anschlagarm
105 um eine Horizontalachse 106 schwenkbar gelagert, der einen Spitzenanschlag 107
(Fig. 2) trägt, welcher durch eine Zugfeder 108 in Richtung auf den Schuhträger
2 federbelastet ist.
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Mit dem Anschlagarm 105 wirkt ein an dem Längsschlitten 14 angeordneter
Endschalter 109 zusammen, der als Näherungsinitiator wirkt und die Endabschaltung
des Längsschlittens 14 bewirkt. Dabei erqibt der Anschlaqarm 105 ein Untersetzunqsverhältnis
von 1 : 2.
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Die insoweit beschriebene Fersen- und Seitentäckszwickmaschine arbeitet
wie folgt: Die Schuheinheit 8 wird zunächst in der aus Fig.2 ersichtlichen Weise
mit dem Schuhboden nach oben weisend auf den Schuhträger 2 aufgesetzt und, wie bereits
erwähnt, durch den Niederhalter 5 und das Fersenkissen 4 lagefest verklemmt, wobei
ihr Vorfußteil auf der Spitzenauflage 3 aufliegt. Dabei liegt die Schuheinheit mit
ihrer Spitze an dem Spitzenanschlag 107 an, womit der Anschlagarm 105 - dessen zwei
maximale Schwenkstellungen durch zwei Anschlag bolzen 110, 111 begrenzt sind - in
eine der
jeweiligen Schuhgröße entsprechende Stellung überführt
ist.
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Die Schuheinheit ist bis zum Ballenpunkt 10 (Fig. 5) spitzengezwickt.
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Die Schubkolbenmotoren 18 der beiden Kreuzschlitten 13 werden von
einer in dem Maschinenständer 1 untergebrachten pneumatischen Folgesteuerungseinrichtung
mit Druckluft beaufschlagt; sie schieben den Längsschlitten zur Sc-huhspitze hin,
bis der Steuerschalter 109 von dem Anschlagarm 105 betätigt wird und den Längsschlitten
14 stillsetzt. Die Einrollschnecke 21 steht dabei etwa in Höhe des Ballenpunktes
10 der Fig. 6.
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Nunmehr wird,von der Folgesteuerungseinrichtung ausgelöst, der Schubkolbenmotor
45 mit Druckluft beaufschlagt, so daß er die Einrollschnecke 21 jedes Kreuzschlittens
13 um die Achse 44 nach unten schwenkt und auf den Schaftzwickrand 11 auf der jeweiligen
Schuhseite mit elastischer Kraft aufpreßt. Gleichzeitg werden die Schubkolbenmotoren
180 beaufschlagt,die die Querschlitten 17 auf die Schuheinheit 8 zu fahren, bis
die Fühlernase 79 des Fühlers 78 an der Seite der Schuheinheit 8 zur Anlage kommt
und über das Gestänge 81 das zugeordnete Servoventil 83 so verstellt, daß die von
ihm gesteuerte Druckversorgung des zugeordneten Schubkolbenmotors unterbrochen wird.
Die Fühlernase liegt nunmehr mit elastischer Druckkraft in der Höhe der Brandsohle
12 an der Außenseite der Schuheinheit 8 an.
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Bei der nun anschließenden, von der Folgesteuerungseinrichtung ausgelösten
Beaufschlaqunq der Schubkolbenmotoren 1 8 werden die beiden Länsschlitten 14 zur
Spitze (oder zur Ferse) der Schuheinheit 8 hin bewegt, wobei die Einrollschnecke
21 den aufrechtstehenden Schaftzwickrand 11 unter Straffung des Schuhschaftes 9
gegen die Brandsohle 12 umfaltet und einschert.
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Die eingescherten Zwickrandteile werden sodann sogleich von dem Täckseinschlagkopf
22 mittels eingeschlagener Täckse 116 (Fig. 6 ) -dauerhaft mit der Brandsohle 12
verbunden.
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Der Täckseinschlagkopf 22 ist dabei durch den Taster 93 gesteuert,
der bei der Längsbewegung des Längsschlittens 14 die der jeweiligen Raststellung
der Spindel 85 entsprechenden Vertiefungen 90 abtastet und an die den Täckseinschlagkopf
22 versorgende Druckluftquelle die entsprechenden elektrischen Auslöseimpulse liefert.
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Bei der von den Schubkolbenmotoren 18 bewirkten Längsbewegung der
beiden Längsschlitten 14 tasten die beiden Fühlernasen 79 dauernd die Außenkontur
der Schuheinheit in Höhe der Brandsohle 12 ab, derart, daß über die Schubkolbenmotoren
180 die Fühlernasen 79 mit einer vorbestimmten elastischen Andruckkraft an der Schuheinheit
8 in Anlage gehalten sind.
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Damit ist sichergestellt, daß auch der jeweilige Täckseinschlagkopf
22 in einem durch den zugeordneten Fühler 78 bestimmten voreinsestellten
Abstand
von dem abgetasteten Rand der Schuheinheit 8 steht und die Täckse 116 - deren exakter
gegenseitiger Abstand durch die Abtastung der Spindel 85 in beschriebener Weise
gewährleistet ist - im richtigen, immer gleichen, vorbestimmten Abstand zu der Berandung
der Schuheinheit angeordnet werden.
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Sowie die Längsschlitten die zu täcksenden Seitenbereiche der Schuheinheit
8 abgefahren haben, werden die Längsschlitten 14 stillgesetzt, während nunmehr der
Fersentäckskopf 30 zur Wirkung kommt, der in dem Fersenbereich der Schuheinheit
8 den Zwickrand 11 gegen die Brandsohle 12 einschert und die in Fig. 6 mit 117 bezeichneten
Fersentäckse einschlägt.
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Im übrigen werden dann durch entsprechende Betätigung der zugeordneten
Schubkolbenmotoren die Längs- und Querschlitten 14 bzw. 17 wieder in ihre in Fig.
1 dargestellte Ausgangsstellung überführt, wobei die Einrollschnecken 22 von dem
Schuhboden abgehoben werden und der Fersentäckseinschlagkopf 30 ebenfalls wieder
in seine Ruhestellung zurückgeführt wird. Durch die Pneumatikkolben 98 sind die
beiden Taster 93 bei der ückbewegung der Längsschlitten 14 außer Eingriff mit den
Vertiefungen 9Q der Spindeln 85 gehalten.
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Die fertiggetäckste Schuheiheit 8 kann sodann nach Lösen des Niederhalters
5 aus der Maschine entnommen werden.
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In den Fig. 11,12 ist eine Zusatzeinrichtung zu der beschriebenen
Fersen- und Seitentäckszwickmaschine dargestellt, die dazu dient, das Umlegen des
aufrechtstehenden Schaftzwickrandes im Gelenkbereich zu erleichtern und die Aufgabe
der Einrollschnecke 21 zu unterstützen, den Schaftzwickrand 11 stramm in Richtung
auf die Mittellinie der Brandsohle 12 hinzuziehen. Damit kann insbesondere bei schwierig
zu bearbeitenden Schaftmaterialien und komplizierten Schaftformen ein besseres Auszwicken
des Schuhes im Gelenkbereich erzielt werden.
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Auf jedem der Querschlitten 17 ist auf der von dem Täckseinschlagkopf
22 entfernt liegenden Seite neben der die Einrollschnecke 21 tragenden Säule 19
ein Ständer 110 festgeschraubt, der eine zylindrische Bohrung 111 aufweist, in welche
ein Lagerungselement 112 mit einem zylindrischen Bolzen 113 eingesteckt und mittels
einer Klemmschraube 114 in der jeweiligen Drehwinkelstellung fixiert ist. An dem
Lagerungselement ist eine in Gestalt eines Winkelhebels ausgebildete Halterung 115
um eine Horizontalachse 1160 schwenkbar gelagert, die unterhalb der Brandsohle 12
der auf den in Fig. 11 nicht weiter dargestellten Schuhträger 2 aufgesetzten Schuheinheit
8 verläuft.
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Die Halterung 115 trägt an ihrem einen Schenkel 116 eine Lagerbüchse
117, in der ein in Gestalt eines zylindrischen Umlegefingers 118 ausgebildetes Umlegelement
axial unverschieblich und um seine Drehachse 119 frei drehbar gelagert ist. Der
Umlegefinger 118 kann auch konisch oder profiliert sein.
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Aur den Schenkel 116 der Halterung 115 wirkt ein in einer entsprechenden
Bohrung 120 des Lagerungselementes 112 verschieblich angeordneter Kolben 121
ein,
dessen abgedichteter Zylinderraum mit Druckluft gefüllt oder beaufschlagt ist und
der bestrebt ist, die Halterung 115 um die Achse 1160, bezogen auf Fig. 11, im Gegenuhrzeigersinn
zu verschwenken. Diese Verschwenkbewegung ist durch einen an dem Lagerungselement
115 unterhalb der Schwenkachse 1160 angeordnete verstellbare Anschlagschraube 123
begrenzt, die die Halterung 115 und damit den Umlegefinger 118 in der in Fig. 11
gestrichelt dargestellten unteren Ausgangsstellung halten kann.
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Alternativ kann die Halterung 115 in der beschriebenen Weise auch
an dem Lagerteil 32 (Fig. 3) schwenkbar gelagert sein, womit dann der Ständer 111
entfällt.
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Wie aus Fig.12 zu entnehmen, schließt der im wesentlichen quer zu
der Längsrichtung verlaufend angeordnete und in seiner Betriebsstellung (Fig. 11)
den umgelegten Schaftzwickrand 11 sowie die Brandsohle 12 übergreifende Umlegefinger
118 mit der in Schuhquerrichtung weisenden Kreuzschlittenachse, d.h. mit der in
Fig. 12 bei 127 angedeuteten Bewegungsrichtung des Querschlittens 17 einen spitzen
Winkel 125 in der Größenordnung von ca. 150 ein. Die Anordnung ist dabei derart
getroffen, daß der Umlegefinger 118 mit seiner abgerundeten oder abgeschrägten Stirnseite
126 zu der benachbarten Einrollschnecke 21 hin weist.
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Außerdem ist der Umlegefinger 118 in der Ausgangsstellung (Fig. 11)
etwas schräg nach oben zu geneigt, wobei er mit seiner Stirnseite 126 in dem sich
zur Brandsohle 12 hin nach einwärts krümmenden Seitenbereich des Leistens 7 steht.
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Die Wirkungsweise der Zusatzeinrichtung ist folgende: Bei Beginn des
Zwickvorganges nehmen die beiden Umlegefinger 118 die in Fig. 11 gestrichelt dargestellte
Ausgangsstellung ein. Die beiden Querschlitten 17 fahren in Richrung auf die auf
den Schuhträger 2 aufgesetzte Schuheinheit 8 zu. Dabei legen sich die beiden Umlegefinger
118 an den Schuhschaft 9 an und schieben das Schaftmaterial bzw. den Schaftzwickrand
11 an den Leisten 7 heran. Dabei werden die Umlegefinger 111 gegen den Druck der
Kolben 121 etwas angehoben, bis sie unter gleichzeitigem Einfalten des Zwickrandes
11 auf den Schuhboden, d.h. die Brandsohle 12, gleiten. Dabei halten sie den von
ihnen umgefalteten Schaftzwickrand 11 unter Druck.
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Während der Verstellbewegung des Längsschlittens 14 in Richtung Schuhspitze
legen die Umlegefinger 118 nicht nur den aufrechtstehenden Schaftzwickrand 11 gegen
die Brandsohle um, sondern sie führen gleichzeitig eine Abrollbewegung auf den umgelegten
Schaftzwickrand aus. Da die Drehachsen 119 der Umlegefinger 118 um den Winkel 125
schräg zu der Längsvorschubrichtung ausgerichtet sind, wird bei dieser Abrollbewegung
der Schaftzwickrand 11 beidseitig zu der Schuhmitte hin geschoben. Auf diese Weise
wird die übernahme des umgelegten Schaftzwickrandes 11 durch die Einrollschnecke
21 wesentlich erleichtert, während der Schuh selbst im Gelenkbereich besser ausgezwickt
wird.