DE3433255A1 - Vorrichtung zur elastischen lagerung eines schwingenden koerpers - Google Patents
Vorrichtung zur elastischen lagerung eines schwingenden koerpersInfo
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Description
Dr. H. Weissenfeld-Richters ·; ;""::"; - '- H'^erweg2-4
Patentanwältin ::';;" *>-ojd Weinheim/Bergstr.
" - -' Telefon (0 62 01) 80-8618
™"4655313433255
7. September 1984
Mo/Sch
M 326 /Deu
Anmelderin: Firma Carl Freudenberg, Weinheim
Vorrichtung zur elastischen Lagerung eines schwingenden Körpers
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elastischen Lagerung eines schwingenden Körpers, umfassend ein
Traglager und ein Auflager, die durch ein Federelement mit einem darin enthaltenen, flüssigkeitsgefüllten
Hohlraum verbunden sind, wobei eine mit einem Stellglied versehene Kompensationsu/and vorgesehen ist, deren Verstellung
eine Kompensation der durch Störschwingungen verursachten Druckänderungen der Flüssigkeit ermöglicht.
-2-
Auf eine solche Vorrichtung nimmt die DE-PS 27 37 985 Bezug. Sie ist für die Lagerung eines Verbrennungsmotors
in einem Kraftfahrzeug bestimmt. Neben dem Arbeitsraum ist dabei eine durch eine Kompensations\i/and begrenzte
Umsetzerkammer vorhanden, die durch eine flüssigkeitsdurchlässige Leitung mit dem Arbeitsraum verbunden ist.
Die von der schwingenden Hubkolbenmaschine in eine synchrone Bewegung versetzte Kompensationswand hat
pulsierende Druckänderungen im Arbeitsraum zur Folge. Damit wird eine Isolierung hochfrequenter Schwingungen
der zweiten Motorordnung angestrebt, die jedoch nur unvollkommen gelingt, weil die Druckänderungen den Bewegungen
der Hubkolbenmaschine je nach Drehzahl mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Phasenverschiebung folgen.
Andere Störschwingungen, die beispielsweise durch die Eigenfrequenz von elastisch mit dem Motor verbundenen
Zusatzaggregaten verursacht werden oder durch Biegeschwingungen des Antriebsstranges, bleiben unberücksichtigt.
Sie werden durch andere als Schwingungen der zweiten Ordnung angeregt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß die auftretenden Störschwingungen in ihrer Gesamtheit
optimal kompensierbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Kompensationswand den Arbeitsraum selbst begrenzt und
wenigstens 10 % der Begrenzungsfläche des Arbeitsraumes überdeckt, daß das Stellglied durch einen Störschwingungen
erfassenden Signalgeber betätigbar ist und daß der Signalgeber und das Stellglied durch eine frei programmierbare
Steuer- und Regeleinheit verbunden sind.
Die Konstruktion der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Vorrichtung geht somit davon aus, daß neben einer definierten Art von niederfrequenten Schwingungen im
Regelfalle ein mehr oder weniger indifferentes Spektrum
hochfrequenter Störschwingungen zusätzlich aufgenommen «/erden muß. Das ist in besonderem Maße bei der Motorlagerung
eines Kraftfahrzeuges der Fall.
Niederfrequente Schwingungen «/erden in ein Motorlager
eines Kraftfahrzeuges vor allem beim Überfahren von
Bodenunebenheiten oder beim Anlassen des Motors eingeleitet. Sie bedürfen dringender Dämpfung, wenn eine
Amplitudenüberhöhung und eine erhebliche Beeinträchtigung des Fahrkomforts vermieden werden soll.
Hochfrequente Schwingungen des Bereiches zwischen 25
bis 1000 Hz sind bei der Motorlagerung eines Kraftfahrzeuges eine Folge des in der Praxis nur unvollkommen
erzielbaren Massenausgleiches der bewegten Motorteile sowie von Eigenfrequenzen der am Motor befestigten
Zusatzaggregate und der Antriebseinheit selbst. Diese
Schwingungen haben nur eine relativ kleine Amplitude und können sich als Dröhnschufingungen während der Fahrt
recht störend bemerkbar machen. Sie treten insbesondere dann auf, wenn der Motor stärker beansprucht wird. Eine
Isolierung solcher Schwingungen durch Kompensation wird deshalb angestrebt. Sie ist bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Ausführung jedoch nicht an eine oder mehrere Eingangsgrößen und Betriebzustände des Motors
starr angekoppelt, sondern in Abhängigkeit von einer oder mehreren Eingangsgrößen und/oder Betriebszuständen
empirisch festgelegt, wobei sich je nach Motor- und Fahrzeugtyp unterschiedlichste Einstellungen ergeben
können.
-4-
Die tatsächlich auftretenden Störschwingungen lassen sich hierdurch in einer einzigartigen und bisher noch
nicht erreichten Weise beseitigen, wobei die Grundeinstellung regelmäßig auf dem Prüfstand und am fertig
montierten Fahrzeug vorgenommen wird. Eine Anpassung des Kompensationsverhaltens an unterschiedlichste
Motoren, Kraftfahrzeugtypen und Drehzahlen ist dadurch leicht möglich, eine optimale Wirksamkeit unter allen
denkbaren Betriebsbedingungen stets gewährleistet.
Die mit der Grundeinstellung versehene Steuer- und Regeleinheit bildet eine starre Baueinheit, die bei der serienmäßigen
Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Modifizierung nicht erfährt. Die Betriebssicherheit
ist dementsprechend ausgezeichnet, die Herstellung in einer Massenproduktion denkbar einfach.
In die Steuer- und Regeleinheit wird zur Steuerung des Stellgliedes der Kompensationswand kontinuierlich eine
Führungsgröße eingegeben, der sich bestimmte Störschwingungen in einer besonders repräsentativen Weise
zuordnen lassen. Die Verwendung des Zündsignals hat sich diesbezüglich als besonders geeignet erwiesen.
Neben dieser Führungsgröße können zusätzliche Eingangsgrößen, wie beispielsweise eingelegter Gang, Drosselklappenstellung,
Unterdruck im Ansaugrohr, somit Eingangsgrößen, die geeignet sind, den Betriebszustand des
Antriebes in seiner Gesamtheit zu charakterisieren, in die Steuer- und Regeleinheit eingegeben werden. Die
Führungsgröße sowie die anderen Eingangsgrößen werden in der Steuer- und Regeleinheit durch Phasenverschiebung
und/oder Frequenzvervielfältigung und/oder Amplitudenvervielfältigung
so modifiziert, daß sich eine optimale Kompensation der Störschwingungen ergibt.
-5-
Diese u/erden dadurch in einer ausgezeichneten Weise
isoliert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispieles weiter erläutert:
Es zeigen:
Figur 1 den Verlauf von Amplitude, Frequenz und Phase zwischen Führung und Regelgröße, aufgetragen
über der Drehzahl;
Figur 2 ein Lager im Schnitt;
Figur 3 den Verlauf der dynamischen Federsteifigkeit
über der Frequenz;
Figur 4 den zeitlichen Verlauf der am Lagerfußpunkt auftretenden dynamischen Kraft.
-6-
3A33255
In Figur 2 sind die Hubkolbenmaschine 13 und der daran
befestigte Signalgeber 12, der vorzugsweise die Motordrehzahl mißt, schematisch dargestellt. In die frei programmierbare
Steuer- und Regeleinheit 14 werden' neben der Führungsgröße vom Signalgeber 12 weitere Eingangsgrößen,
wie z.B. eingelegter Gang, Drosselklappehstellung, Unterdruck
im Ansaugrohr u.a. miteingespeist. All diese Großen werden in einem Prozeßrechner, der sich in der
Steuer- und Regeleinheit 14 befindet, entsprechend einem bestimmten Programm verarbeitet und in die entsprechende
Phasenlage zur Führungsgröße gebracht. Zusätzlich können der Amplitudengang und die Frequenz der Führungsgröße
verändert werden. Das so aufbereitete Signal gelangt über einen Leistungsverstärker 16 zum Stellglied der Kompensationswand.
Das Hydrolager besteht aus einem Lagerkern 2, in dem das Stellglied 11 und die Kompensationswand 10 angeordnet
sind. Der Lagerkern 2 ist über einen Gummischubkörper 3 mit dem Lagerring 4 haftend verbunden. Mit dem
Lagerring fest verbunden sind der Lagerdeckel 7, die Düsenplatte 5 und der Abschlußbalg 6. Der oberhalb der
Düsenplatte 5 angeordnete Arbeitsraum 9 wird durch Gummischubkörper 3 und Kompensationswand 10 begrenzt und ist
mit einem Fluid gefüllt. Zwischen Düsenplatte 5 und Abschlußbalg 6 befindet sich der ebenfalls mit einem Fluid
gefüllte Ausgleichsraum 8. Arbeitsraum 9 und Ausgleichsraum 8 sind durch eine Lochdüse 15 miteinander verbunden.
Der die Störschwingungen erzeugende Erreger (Verbrennungskraftmaschine)
ist starr mit dem Lagerkern 2 verbunden, während der Lagerdeckel 7 am Fundament (Karosserie) befestigt
ist.
-7-
Der mit dem Motor verbundene Signalgeber 12 liefert ein elektrisches Signal, welches in einer festen Phasenbeziehung
zu den durch die Massenkräfte zweiter Ordnung hervorgerufenen Störschwingungen des Motors steht, d.h.
eine Verschiebung des Motors nach unten erzeugt z.B. ein positives elektrisches Signal am Signalgeber 12. Dieses
Signal wird in der Steuer- und Regeleinheit 14 entsprechend der Drehzahl und den übrigen Eingangsgrößen
so aufbereitet und an das Stellglied 11 u/eitergeleitet,
daß die Kompensationswand genau entgegengesetzt der Motorbewegung, also in diesem Fall nach oben, bewegt wird
und die durch die Abwärtsbewegung des Motors hervorgerufene
Kompression des Fluids durch die Aufvi/ärtsbewegung der
Kompensationswand völlig ausgeglichen wird. Sämtliche anderen Störschwingungen am Motor (siehe Beispiel weiter
vorn) werden von der zweiten Motorordnung angeregt und stehen zu dieser deshalb in genau definierten drehzahlabhängigen
Phasenbeziehungen. Diese Beziehungen sind in der Steuer- und Regeleinheit 14 programmiert und werden entsprechend
den anliegenden Führungs- und Eingangsgrößen aufgerufen.
Versuche haben gezeigt, daß die zur Regelung erforderliche Leistung sehr gering ist und zwischen 15 und 25 Watt liegt.
Dieser geringe Leistungsverbrauch ist darauf zurückzuführen, daß die Kompensationswand 10 genau an der Stelle
und in der Richtung angebracht ist und wirkt, an der die bei Einleitung von Schwingungen in dem Arbeitsraum erzeugten
Druckwellen aufeinanderstoßen.
-8-
In Figur 3 ist der Verlauf der dynamischen Federsteifigkeit
über der Frequenz aufgetragen. Ausgangspunkt der Messung u/ar ein Lager mit einer stat. Steifigkeit in
vertikaler Richtung von 100 N/mm. Das ungeregelte Lager zeigt den typischen Anstieg der Federsteifigkeit im unteren
Frequenzbereich für ein hydraulisch gedämpftes Gummilager. Bei eingeschalteter Regelung wird diese Steifigkeit
erheblich reduziert. Als untere Grenzfrequenz des Regelbereiches kann ca. 25 Hz gewählt werden, was bei
einem 4-Zylinder-Motor einer Leerlaufdrehzahl von 750 U/min
entspricht. Daß die Regelung nicht nur bei reinen Sinusschwingungen, sondern auch bei überlagerten Schwingungen
einwandfrei arbeitet, geht aus der Figur 4 hervor. Im dargestellten Fall wurde das Lager kernseitig mit zwei
Frequenzen unterschiedlicher Amplitude (f, = 5 Hz; a, = + 0,5 mm und f2 = 50 Hz; a„ = + 0,1 mm) angeregt und die
Reaktionskraft am Lagerdeckel 7 gemessen. Im ungeregelten Fall (Figur 3a) dringt die hochfrequente Schwingung
(f„ = 50 Hz) entsprechend ihrer hohen Federsteifigkeit ungehindert
durch das Lager durch, während sie beim geregelten Lager nahezu kompensiert wird (Figur 3b) und
gleichzeitig die niederfrequente Schwingung (f, = 5 Hz)
nicht beeinträchtigt wird. Dies ist äußerst wichtig, da in diesem Frequenzbereich die hydraulische Dämpfung zur
Wirkung kommen soll.
Die Kompensationswand kann elektromotorisch angetrieben sein, wobei die Verwendung einer elektrischen Magnetspule
neben einer Veränderung der Frequenz zugleich eine Veränderung der Amplitude ermöglicht.
-9-
Das Antriebssystem ist in diesem Falle lautsprecherähnlich. Auf erprobte Einrichtungen kann insofern ohne
weiteres zurückgegriffen «/erden. Nach einer anderen
vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß der
Antrieb eine Rückstellfederung hat. Die Herstellkosten
lassen sich hierdurch unter Umständen senken. Die Funktion wird nachfolgend anhand eines konkreten Anwendungsbeispiels
weiter verdeutlicht:
Die Führungsgröße sowie die anderen Eingangsgrößen werden in der Steuer- und Regeleinheit durch Phasenverschiebung
und/oder Frequenzvervielfältigung und/oder Amplitudenvergrößerung so zur Regelgröße umgeformt, daß sich eine
optimale Kompensation der Störschwingungen durch die Lagervorrichtung ergibt.
Anhand eines Beispiels soll das Zusammenwirken zwischen diesen Parametern und der Regelgröße beschrieben werden.
Gegeben sei ein Kraftfahrzeug mit einem Vierzylinder-Reihenmotor
mit folgenden typischen Störschwingungen:
1. unausgeglichene Massenkräfte zweiter Ordnung im ■ gesamten Drehzahlbereich
2. Eigenfrequenz des Getriebegehäuses bei 260 Hz,
auftretend bei 2000 U/min im zweiten Gang im Schubbetrieb
3. Eigenfrequenz der am Motor elastisch aufgehängten
Lichtmaschine bei 100 Hz
4 Biegeschwingung dritter Ordnung der kompletten Antriebseinheit mit Resonanz bei 225 Hz.
-10-
Die unter Punkt 1 erwähnten Störschwingungen «/erden an
der Lagervorrichtung dadurch kompensiert, daß die Kompensationswand mit der Frequenz der doppelten Drehzahl
amplituden- und phasenrichtig bewegt wird. Zur Verdeutlichung dieses Sachverhaltes dient die Figur 1, in der
das Amplitudenverhältnis a/a zv/ischen Regel- und Führungsgröße, die Phasenverschiebung Λ zwischen beiden sowie
das Frequenzverhältnis f/f dieser beiden Größen über der Motordrehzahl aufgetragen ist. Phasen- und amplitudenrichtig
heißt in diesem Fall, daß· zwischen Führungs- und Regelgröße die Phase mit der Drehzahl ansteigt, während
das Amplitudenverhältnis abfällt. Dies ist damit zu erklären, daß mit zunehmender Drehzahl, sprich Erregerfrequenz,
die am Motor auftretenden Amplituden auch tatsächlich kleiner werden und somit auch nur eine kleinere
Auslenkung der Kompensationswand erforderlich ist. Bei der Phasenverschiebung ist im höheren Drehzahlbereich
das Eigenschwingverhalten der Kompensationswand zu berücksichtigen, d.h., hier muß die Regelgröße mit einer
Phasenverschiebung gegenüber der Führungsgröße versehen sein, um der resonanzbedingten Phasennacheilung der
Kompensationswand entgegenwirken zu können und somit wieder Gleichlauf zwischen Kompensationswand und Führungsgröße herzustellen.
Unter Punkt 2 beginnt bei einem ganz bestimmten Betriebszustand das Getriebegehäuse so stark zu schwingen, daß es
die unter Punkt 1 erwähnten Störschwingungen um ein Vielfaches übertrifft. In diesem Fall nimmt die Steuer- und
Regeleinheit eine Frequenzvervielfältigung von 260 . 60 7 fi
2000 =/>ö
vor (Figur Ic), außerdem eine Phasenverschiebung von ca.
180° in dem festgelegten Drehzahlbereich (Bereich I, z.B.
von 1800 - 2200 U/min), beginnend an der unteren Drehzahlgrenze mit einem Wert, der vorher bei der Abstimmung
des Fahrzeugs ermittelt wurde.
-11-
Weiterhin wird in diesem Drehzahlbereich die Amplitude der Regelgröße und somit der Schwingweg der Kompensationswand
vergrößert, um die hier beschriebene Störschwingung wirkungsvoll an der Lagervorrichtung zu kompensieren
und an ihrer Weiterleitung in die Karosserie des Kraftfahrzeuges zu hindern. Nach Erreichen der oberen
Drehzahlgrenze dieses Bereiches "I" schaltet die Steuer-
und Regeleinheit wieder um und kehrt in den Zustand gemäß Punkt 1 zurück.
Die unter Punkt 3 beschriebene Störschwingung muß im Drehzahlbereich
um 3000 U/min (Bereich II von 2800 - 3200 U/min) kompensiert werden. Sie wird von der zweiten Ordnung bei
3000 U/min mit 100 Hz angeregt, kommt in Resonanz und gibt diese Störschwingung um ein Vielfaches verstärkt
über die Motorlager zur Karosserie weiter. Auch in diesem Fall muß die Wegamplitude der Kompensationswand und damit
auch die Regelgröße vergrößert werden (Fig. la, Bereich II). Die Phasenverschiebung zwischen Führungs- und Regelgröße
beträgt ebenfalls ca. 180°; allerdings findet an der unteren Drehzahlgrenze dieses Bereiches II kein Phasensprung
statt, da zwischen Führungs- und Regelgröße sowie der Schwingung zweiter Ordnung nahezu Phasengleichlauf
besteht und die zu bedampfende Eigenschwingung der Lichtmaschine
unterhalb der Resonanz noch annähernd in Phase mit der anregenden Schwingung zweiter Ordnung läuft. Eine
Änderung des Frequenzverhältnisses findet in diesem Bereich "II" nicht statt, da Stör- und anregende
Schwingung gleiche Frequenz haben.
-12-
Nach Überschreiten der oberen Drehzahlgrenze dieses Bereiches
II schaltet die Steuer- und Regeleinheit ii/iederum um zur Kompensation der Störschwingungen zweiter
Ordnung.
Bei Punkt 4 liegt das Maximum der Störschwingung bei
225
4500 U/min ( . 60), so daß in diesem Fall wiederum
4500 U/min ( . 60), so daß in diesem Fall wiederum
ein Drehzahlbereich von z.B. 4300 - 4700 U/min zur Kompensation dieser Störschwingungen gewählt wird. Das
Frequenzverhältnis ändert sich von 2 auf 3, weil es sich um eine Störschu/ingung dritter Ordnung handelt (Fig. Ic).
Das Amplitudenverhältnis hat ebenfalls die typische Peak-Form. Beim Phasengang kann am Beginn des Bereiches
wiederum ein Phasensprung auftreten, der in diesem Fall in positive Richtung geht. Da es sich auch hier um eine
Resonanz handelt, muß die Phasenverschiebung innerhalb dieses Bereiches ebenfalls wieder ca. 180° betragen.
Die bei diesem Beispiel betrachteten Amplituden-, Phasen- und Frequenzverläufe sowie die Bereichsgrenzen gelten·
für eine bestimmte Ausführung einer Motorlagerung in einem bestimmten Kraftfahrzeug, wobei die Ausführungen
aus Gründen der Anschaulichkeit auf wenige kritische Betriebs.zustände beschränkt sind. Sie gewährleistet in
diesen Fällen eine optimale Kompensation der Gesamtheit der bei normalem Gebrauch auftretenden Störschwingungen.
Bei anderen Kraftfahrzeugen kann sich je nach Ausführung
und Ausstattung ein verändertes Spektrum von Störschwingungen ergeben, was eine entsprechend veränderte
Betätigung der Stellglieder erfordert. Die Steuer- und Regeleinheit ist dementsprechend zu programmieren.
Der differenzierten Reaktion auf Störschwingungen sind
dabei technische Grenzen nicht gesetzt.
-13-
Bezugszeichenliste
1 Lagerelement
2 Lagerkern
3 Gummischubkörper
4 Lagerring
5 Düsenplatte
6 Abschlußbalg
7 Lagerdeckel
8 Ausgleichsraum
9 Arbeitsraum
Kompensationsu/and Stellglied
Signalgeber Motor
ta frei programmierbare Steuer- und Regeleinheit
Drosselöffnung Leistungsverstärker
-14-
- Leerseite -
Claims (15)
- PatentansprücheVorrichtung zur elastischen Lagerung eines schwingenden Körpers, umfassend ein Traglager und ein Auflager, die durch ein Federelement mit einem darin enthaltenen, flüssigkeitsgefüllten Hohlraum verbunden sind, wobei eine mit einem Stellglied versehene Kompensationsu/and vorgesehen ist, deren Verstellung eine Kompensation der durch Störschwingungen verursachten Druckänderungen der Flüssigkeit ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationswand (10) den Arbeitsraum (9) selbst begrenzt und wenigstens 10 % der Begrenzungsfläche des Arbeitsraumes überdeckt, daß das Stellglied (11) durch einen Störschwingungen des Körpers erfassenden Signalgeber (12) betätigbar ist und daß der Signalgeber und das Stellglied durch eine frei programmierbare Steuer- und Regeleinheit (14) verbunden sind.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsraum (9) durch eine in Bewegungsrichtung geöffnete Hohlfläche begrenzt ist, und daß die Kompensationswand (10) sich vor der Öffnung der Hohlfläche quer zur Bewegungsrichtung erstreckt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet; daß das Stellglied (11) eine elektrische Magnetspule umfaßt.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied eine Rückstellfeder umfaßt.-15-3A33255
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Regeleinheit (14) einen Phasenschieber und Frequenzvervielfältiger umfaßt.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Regeleinheit (14) einen Frequenzvervielfältiger und Amplitudenvervielfältiger umfaßt.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Regeleinheit (14) einen Phasenschieber und Amplitudenvervielfältiger umfaßt.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Regeleinheit einen Phasenschieber und Frequenzvervielfältiger und Amplitudenvervielfältiger umfaßt.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsraum (9) durch pine Drosselöffnung (15) mit einem Ausgleichsraum (8) verbunden ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgleichsraum (16) in wenigstens einem Teilbereich durch eine Wandung aus flexiblem Material begrenzt ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung als Rollmembrane ausgebildet ist.-16-
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsu/and (10) aus nachgiebigem Material besteht und eine Hohlkammer umschließt, daß die Hohlkammer mit einem fließfähigen Medium gefüllt ist und daß das Medium von dem Stellglied (11) mit Druck beaufschlagbar ist.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsu/and (10) blasenförmig ausgebildet und in dem Arbeitsraum (9) angeordnet ist.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das fließfähige Medium aus einer nicht komprimierbaren Flüssigkeit besteht.
- 15. Vorrichtung nach Anspruch 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied aus einem elektrisch angetriebenen Schu/ingkörper besteht, der die Hohlkammer begrenzt.-17-
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