DE3415555A1

DE3415555A1 - Stuhl

Info

Publication number: DE3415555A1
Application number: DE3415555A
Authority: DE
Inventors: Richard 7000 Stuttgart Sapper
Original assignee: Schmidt H W GmbH
Current assignee: Comforto GmbH
Priority date: 1983-07-22
Filing date: 1984-04-26
Publication date: 1985-02-07
Also published as: US4560199A; DE3415555C2

Description

Anmelderin: H.W.Schmidt GmbH Metallwarenfabrik,Bergstr.l,473o Ahlen

Stuhl

Die Erfindung betrifft einen Stuhl, der von einer normalen Sitzstellung in eine zurückgelehnte Ruhestellung mit nach unten abgeschwenkter Sitzfläche und nach hinten verschvvenkter Rückenlehne und von dieser zurückgelehnten Ruhestellung wieder in die Sitzstellung rückschwenkbar ist.

Stühle herkömmlicher Bauart weisen bereits vielfäl.tige Verstellfunktionen auf, so z.B, das Absenken der Sitzfläche und die Verstellung der Rückenfläche, abhängig und auch unabhängig voneinander.

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Keine der bekannten Konstruktionen ermöglicht jedoch eine Veränderung des Kurvenverlaufs von der aufrechten Sitzhaltung (Lordose) zu der zurückgelehnten Sitzhaltung (Kyphose).

Ausgehend von der Überlegung, daß der Kurvenverlauf der Wirbelsäule des Benutzers beim Übergang von der aufrechten Sitzhaltung zu der zurückgelehnten Sitzhaltung wünschenswert ist, ist es Aufgabe der Erfindung, beim Übergang von einer Sitzhaltung in eine andere Sitzhaltung den Abstützpunkt in einer für den sitzenden Menschen günstigen. V/eise zu verändern.

Diese Aufgabe wird bei einem Stuhl der eingangs' genannten Art durch die Kombination nachstehender, zum Teil einzeln bekannter Merkmale gelöst:

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.__. a) Die Sitzfläche besteht aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Teilen, einem mit dem Untergestell fest verbundenen vorderen Teil und einem daran anschließenden, um eine erste horizontale Achse nach unten schwenkbaren hinteren Teil;

b) die Rückenlehne besteht aus zwei Teilen, einem oberen Teil der Rückenlehne und einem daran angelenkten und gegen den oberen Teil um eine zweite horizontale Achse schwenkbaren unteren Teil der Rückenlehne, die i"n ihrem unteren Bereich mit dem hinteren Bereich des hinteren Teiles der Sitzfläche um eine dritte horizontale Achse schwenkbar und verschiebbar gelenkig verbunden ist;

c) mit dem oberen Teil der Rückenlehne und der Sitzfläche ist ein Gelenkviereck verbunden, das je einen in Sitzstellung im wesentlichen horizontalen ersten Schenkel und darunter angeordneten zweiten Schenkel, der ebenfalls mit dem Untergestell fest verbunden ist, sowie einen die vorderen Randbereiche des ersten und zweiten Schenkels über je eine Gelenkverbindung verbindenden dritten Schenkel und einen die hinteren Endbereiche des Gelenkvierecks über je eine Gelenkverbindung verbindenden vierten Schenkel hat;

d) das hintere Ende des oberen ersten Schenkels des Gelenk-. Vierecks ist starr und winkelsteif mit dem unteren Endbereich des oberen Teiles der Rückenlehne verbanden, und das vordere Ende des unteren zweiten Schenkels und das untere Ende des dritten Schenkels sind in der Nähe der ersten horizontalen Achse, um welche der hintere Teil der Sitzfläche relativ zum vorderen Teil der Sitzfläche schwenkbar ist, an den·vorderen Teil der Sitzfläche angelenkt, wobei der untere zweite Schenkel als starrer Träger die Gelenkverbindungen zum vorderen dritten Schenkel und zum hinteren vierten Schenkel trägt.

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Es hat sich gezeigt, daß durch die gleichzeitige Anwendung der vorstehend genannten Maßnahmen bei einem Übergang von der aufrechten Sitzhaltung zur zurückgelehnten Sitzhaltung bzw. entgegengesetztem Übergang ein ergonomisch richtiger Bewegungsablauf der sitzenden Person wirkungsvoll unterstützt wird.

In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, eine oder mehrere Federn derart anzuordnen, daß das Abschwenken, vorzugsweise der erste 3ereich des Abschwenkens der Sitzfläche nach hinten, gegen Federkraft erfolgt.

Weitere Fortbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet und werden . nachstehend in Verbindung mit einer ein Ausführungsbeispiel darstellender, zum Teil s^hematisch vereinfachter Figur beschrieben.

Die Figur zeigt mit voll ausgezeichneten Linien einen erfindungsgemäß ausgebildeten Stuhl in Ruhestellung, und mit gestrichelten Linien ist die Stellung der beweglichen Teile des Stuhles in zurückgelehnter Ruhestellung dargestellt, beides in Seitenansicht.

Der Stuhl, besteht im wesentlichen aus einem mit Rollen versehenem festen Untergestell 3, einer Sitzfläche 4·, die aus einem am Untergestell 3 befestigten, vorderen Teil A-A und einem hinteren Teil 4-B besteht, und einer Rückenlehne 5, die aus einem unteren Teil 5A und einem oberen Teil 5B besteht, sowie aus einem Gelenkviereck, das aus zwei in Sitzstellung im wesentlichen horizontalen Schenkeln,

nämlich einem ersten Schenkel 6, einem zweiten Schenkel 7, einem die vorderen Randbereiche des ersten Schenkels 6 und des zweiten Schenkels 7 verbindenden dritten Schenkel 8 und schließlich einem die hinteren Endbereiche des ersten Schenkels 6 und des zweiten Schenkel 7 verbindenden vierten Schenkel 9 besteht. Die Schenkel 8 und 9 sind mittels Gelenkverbindungen A und B mit dem Schenkel 7 und die Schenkel 6, 8, 9 mittels Gelenkverbindungen C und D miteinander verbunden. Die in Sitzstellung etwa ein Trapez bildenden Schenkel 6, 7, 8, 9 sind dadurch in der Ebene dieses Trapezes in andere Viereckformen verschwenkbar.

Der vordere Teil A-A der Sitzfläche A- ist starr mit dem Untergestell 3 verbunden, die hintere Sitzfläche A-B ist um die Achse X schwenkbar am vorderen Teil A-A der Sitzfläche angelenkt. Am vorderen Teil A-A der Sitzfläche sind in der Nähe der Achse X der dritte Schenkel 8 sowie der zweite Schenkel 7 über· die Gelenkverbindung A angelenkt. Der erste Sche.nkel 6 des Gelehkviereckes ist an seinem hinteren Ende starr und winkelsteif mit dem unteren Endbereich des oberen Teiles 5B der Rückenlehne verbunden, so daß bei einer Schwenkbewegung des Gelenkviereckes der Schenkel 6, 7, 8, 9 der Winkel oC zwischen der Längsrichtung des ersten Schenkels 6 und der Längsrichtung des oberen Teiles 5B unverändert bleibt. Die Verbindung zwischen dem ersten Schenkel 6 und dem vierten Schenkel 9 erfolgt durch die Gelenkverbindung C. Die Teile 5A und 5B der Rückenlehne 5 sind um die Achse Y schwenkbar miteinander verbunden.

Wird der Stuhl von der normalen Sitzstellung in die durch unterbrochene Linien angedeutete zurückgelehnte Ruhestellung verschwenkt, dann wird der hintere Teil A-B

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der Sitzfläche um die Achse X nach unten in die mit unterbrochenen Linien dargestellte Lage 4B übergeführt. Da der hintere Teil 4B der Sitzfläche mit dem unteren Teil 5A der Rückenlehne 5 um die Achse Z drehbar und in Richtung des Pfeiles 10 verschiebbar verbunden ist, wird mit dem Absenken des hinteren Endes des hinteren Teiles der Sitzfläche 4B auch das obere Ende des hinteren Teiles 5A der Rückenlehne 5 abgesenkt und in die mit 5A¹ bezeichnete Stellung gebracht, so daß die Achse Y in die in der Figur gezeichnete Stellung Y¹ verschoben wi rd.

Die beiden Schenkel 6 und 8 des Gelenkviereckes, werden dadurch in die mit unterbrochenen Linien gezeichneten Stellungen 6' und 8¹ verschwenkt bzw. verschoben und damit die Gelenkverbindungen C und D in die in der Figur gezeichneten Stellungen C¹ und D¹ gebracht. Da der obere feil 5B der Rückenlehne 5 winkelsteif mit Schenkel 6 verbunden ist, wird der Winkel β zwischen den Teilen 5A und 5B der Rückenlehne 5 im Verlauf des Absenkens der hinteren Sitzfläche erheblich verändert, und zwar bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um etwa 60 Grad. Die konvexe Gestalt der dem Benutzer zugewendeten Seite der Rückenlehne 5 kann beim Absenken in die zurückgelehnte Ruhestellung in eine konkave Gestalt übergehen. Während des Absenkens des hinteren Teils der Sitzfläche wird also die konvex gekrümmte Zone (Zentriwinkel β ca. 200°) in den dem Lendenwirbel der benutzenden Person zugewendeten Bereich von einer schwach konvexen Stellung über eine Geradestellung in eine leicht konkav gekrümmt verlaufende Zone (Zentriwinkel ji'ca. 140°) bewegt.

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Hierdurch wird ein ergonomisch richtiges "Abrollen" der Wirbelsäule beim übergang von der normalen Sitzstellung in die zurückgelehnte Ruhestellung erzielt und ebenso ein ergonomisch günstiger Ablauf der Bewegung der Wirbelsäule, insbesondere im Bereich der Lendenwirbel, beim Rückschwenken von der Ruhe- in die Sitzstellung.

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Claims

Patentansprüche

Stuhl, der von einer normalen Sitzstellung in eine zurückgelehnte Ruhestellung mit nach unten abgeschwenkter Sitzfläche und nach hinten verschwenkter Rückenlehne und von dieser zurückgelehnten Ruhestellung wieder in - die Sitzstellung rückschwenkbar ist, gekennzeichnet durch die Kombination nachstehender technischer Merkmale:

a) die" Sitzfläche (4) besteht aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Teilen, einem mit dem Untergestell

(3) fest verbundenen vorderen Teil (4A) und einem daran anschließenden, um die erste horizontale Achse (X) nach unten schwenkbaren hinteren Teil (4B);

b) die Rückenlehne (5.) besteht aus zwei Teilen, einem oberen Teil (5B) der"Rückenlehne (5) und einem daran angelenkten und gegen den oberen Teil (5B) um die zweite horizontale Achse (Y) schwenkbaren unteren Teil (5A) der Rückenlehne, die in ihrem unteren Bereich mit dem hinteren Bereich des hinteren Teiles (4B) der Sitzfläche (4) um die dritte horizontale Achse (Z) schwenkbar und verschiebbar gelenkig verbunden ist;

c) mit dem oberen Teil (5B) der Rückenlehne (5) und der Sitzfläche (4) ist ein Gelenkviereck (6, 7, 8, 9) verbunden, das je einen in Sitzstellung im wesentlichen horizontalen ersten Schenkel (6) und darunter angeordneten zweiten Schenkel (7), der . mit dem Untergestell (3) fest verbunden ist, sowie einen die vorderen Randbereiche des ersten und zweiten

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Schenkels über je eine Gelenkverbindung (A, D) verbindenden dritten Schenkel (8) und einen die hinteren Endbereiche des Gelenkvierecks über je eine Gelenkverbindung (B, C) verbindenden vierten Schenkel (9) hat;

d) das hintere Ende des oberen ersten Schenkels (6) des Gelenkvierecks ist starr und winkelsteif mit dem unteren Endbereich des oberen Teiles (5B) der Rückenlehne (5) verbunden, und das vordere Ende des unteren zweiten Schenkels (7) und das untere Ende des dritten Schenkels (8) sind in der Nahe der ersten horizontalen Achse (X), um welche der hintere Teil (4B) der Sitzfläche (4) relativ zum vorderen Teil (4A) der Sitzfläche (4) schwenkbar ist, an den vorderen Teil (4A) der Sitzfläche (4) angelenkt, wobei der untere zweite Schenkel (7) als starrer Träger die Gelenkverbindungen (A, B) zum vorderen dritten Schenkel (8) und-zum hinteren vierten Schenkel (9) trägt. 20

. 2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste horizontale Achse (X) des hinteren schwenkbaren Teiles (4B) der Sitzfläche (4) und die Achse der dritten, den zweiten Schenkel (7) mit dem dritten Schenkel (8) verbindenden Gelenkverbindung (A) miteinander fluchten.

3. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei Gelenkvierecke enthält, je eines an jeder Seite der Sitzfläche (4) und der Rückenlehne (5).

4. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Sitzstellung konvex gekrümmte Vorderseite der Rückenlehne (5) beim Verschwenken in zurückgelehnte Ruhestellung so geändert wird, daß der Winkel (ß) zwischen dem oberen Teil (5B) und dem unteren Teil (5A) der Rückenlehne (5) geändert und die Konvexität verringert wird.

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5. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Sitzstellung konvex gekrümmte Vorderseite der Rückenlehne (5) beim Verschwenken in zurückgelehnte Ruhestellung über eine gestreckte Lage

in eine konkav gekrümmte Endlage übergeht. 5

6. Stuhl nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite der-Rückenlehne (5) in Sitzstellung um einen Zentriwinkel (ß) von wenigstens 190°, vorzugsweise etwa 200°, gekrümmt ist.

7. Stuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in zurückgelehnter Ruhestellung die Vorderseite der Rückenlehne (5) um einen Zentriwinkel (ß¹) von weniger als 180°, vorzugsweise etwa 140°, gekrümmt ist.

8. Stuhl nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung und^emessung wenigstens einer Feder, daß wenigstens die erste Phase des Abschwenkens des hinteren Teiles (4B) der Sitzfläche (4) nach hinten gegen die Kraft einer Feder erfolgt.

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