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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Lordosenstütze, wie sie zur Stützung des
Lenden- und Wirbelsäulenbereichs
in Rückenlehnen
in Sitzen aller Art, beispielsweise von Kraftfahrzeugsitzen, eingesetzt
werden kann.
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Bekannte
Lordosenstützen
der zuvor beschriebenen Art umfassen mindestens ein wölbbares Stützelement,
welches auch als Lordosenkorb oder Lordosenschild bezeichnet wird
und beispielsweise aus einem Drahtgitter oder einem einteiligen
Kunststoff-Spritzgussteil bestehen kann. Darüber hinaus umfassen bekannte
Lordosenstützen
einen Verstellmechanismus, mit dessen Hilfe die Wölbung des mindestens
einen wölbbaren
Stützelements
der Lordosenstütze
verstellt werden kann. Ein aus dem Stand der Technik bekannter Verstellmechanismus umfasst
eine Bowdenzuganordnung, wobei sich die Hülle der Bowdenzuganordnung
an einem Endabschnitt des wölbbaren
Stützelements
abstützt, während der
in der Hülle
verschiebbar gelagerte Draht der Bowdenzuganordnung an einem anderen Endabschnitt
des wölbbaren
Stützelements
angebracht ist, so dass durch Bewegen des Drahts in der Hülle der
Bowdenzuganordnung die beiden Endabschnitte mehr oder weniger weit
zueinander zubewegt werden, um somit die Wölbung des Stützelements
einzustellen. Das Verstellen des Drahts in der Hülle der Bowdenzuganordnung
kann dabei sowohl manuell beispielsweise über ein Handrad als auch automatisch
mit Hilfe eines entsprechenden Motorantriebs erfolgen.
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Lordosenstützen der
zuvor beschriebenen Art werden beispielsweise in Rückenlehnen
von Kraftfahrzeugsitzen verwendet. Dabei kommt den Lordosenstützen eine
mehrfache Stützfunktion
zu, da sowohl der untere Wirbelsäulenbereich,
das heißt der
Lenden- oder Lordosenbereich, als auch der mittlere Wirbelsäulenbereich
und der obere Wirbelsäulenbereich
ausreichend gestützt
werden muss, um Ermüdungserscheinungen
bei einem längeren
Sitzen sowie gegebenenfalls sogar gesundheitliche Schäden zuverlässig zu
vermeiden. Aus diesem Grund ist die Verwendung von Lordosenstützen, deren
Wölbung
oder Krümmung
verstellt werden kann, von größter Bedeutung,
um den Wölbscheitel
an die individuellen Bedürfnisse
der jeweiligen Person anpassen zu können. Dies trifft nicht nur
auf Lordosenstützen
in Kraftfahrzeugsitzen zu, sondern besitzt auch Gültigkeit
für Anwendungen
in Rückenlehnen
von Sitzen beliebiger Art, beispielsweise Bürostühlen etc.
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Mit
Hilfe der herkömmlichen
einstellbaren Lordosenstützen
kann in den meisten Fällen
eine ausreichende Stützfunktionalität gewährleistet
werden, indem eine Benutzer die Wölbung des wölbbaren Stützelements der Lordosenstütze zu seiner
Wirbelsäule
hin entsprechend seiner Wirbelsäulenform einstellt.
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Die
menschliche Wirbelsäule
ist jedoch äußerst individuell
geformt. Demzufolge kann der Fall auftreten, dass eine konvexe Wölbung der
Stützfläche, das
heißt
des wölbbaren
Stützelements,
der Lordosenstütze
für den
einen Benutzer gerade hilfreich und angenehm ist, während dieselbe
Wölbung
für den
anderen Benutzer unangenehm und gegebenenfalls sogar schädlich ist.
Insbesondere sind auch Wirbelsäulenformen
denkbar, bei denen eine konvexe Wölbung der Lordosenstütze auf
Dauer zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen kann. Zudem ist zu beachten,
dass sich die menschliche Wirbelsäule mit zunehmender Sitzdauer
verformt, wobei darüber
hinaus mit zunehmender Sitzdauer eine stärkere Stützung im Lordosenbereich des
jeweiligen Benutzers erforderlich ist.
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Demzufolge
besteht grundsätzlich
das Bedürfnis
nach einer Lordosenstütze,
welche die zuvor beschriebenen Probleme berücksichtigt und eine größere Flexibilität und Anpassbarkeit
an die individuelle Wirbelsäulenform
bzw. den individuellen Wirbelsäulenverlauf
unterschiedlicher Benutzer erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Lordosenstütze
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche definieren
jeweils bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung.
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Die
erfindungsgemäße Lordosenstütze umfasst
mindestens ein wölbbares
Stützelement
sowie einen Verstellmechanismus zum Einstellen der Wölbung des
wölbbaren
Stützeelements,
wobei der Verstellmechanismus derart ausgestaltet ist, dass er im Gegensatz
zu Lordosenstützen
nicht nur eine Wölbung
des wölbbaren
Stützelements
in eine erste Wölbungsrichtung,
bei welcher das wölbbare
Stützelement
eine konvexe Stützfläche bildet,
ermöglicht, sondern
darüber
hinaus auch eine Wölbung
in eine zweite Wölbungsrichtung,
in welcher das wölbbare Stützelement
eine konkave Stützfläche bildet.
Somit ermöglicht
die erfindungsgemäße Lordosenstütze sowohl
eine „positive" Krümmung als
auch eine „negative" Krümmung, so
dass die Lordosenstütze
im Vergleich zu herkömmlichen
Lordosenstützen
wesentlich besser an die jeweiligen spezifischen Anforderungen eines
Benutzers angepasst werden kann.
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Der
Verstellmechanismus ist darüber
hinaus vorteilhafterweise derart ausgestaltet, dass die zweite Wölbungsrichtung
im Wesentlichen entgegengesetzt zu der ersten Wölbungsrichtung aus der Ebene des
flächigen
Stützelements
heraus gerichtet ist.
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Durch
die Verwendung eines umlaufenden Bowdenzugsystems kann erreicht
werden, dass mit Hilfe dieses umlaufenden Bowdenzugsystems die Wölbung des
wölbbaren
Stützelements
in beide Wölbungsrichtungen
verstellt und angepasst werden kann. Ebenso ist auch ein mechanischer
Verstellmechanismus denkbar, welcher am Wölbscheitel bzw. Wölbpunkt
des wölbbaren
Stützelements
angreift und die Wölbung
des wölbbaren
Stützelements
in beide Wölbungsrichtungen
bewerkstelligt, wobei ein derartiger mechanischer Verstellmechanismus
beispielsweise mit Hilfe eines Spindelantriebs realisiert werden
kann.
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Der
erfindungsgemäße Verstellmechanismus
setzt sich im Prinzip aus zwei Verstellmitteln zusammen, wobei die
ersten Verstellmittel die Wölbung des
wölbbaren
Stützelements
in die erste Wölbungsrichtung
herbeiführen,
während
die zweiten Verstellmittel die Wölbung
des wölbbaren
Stützelements
in die zweite Wölbungsrichtung
herbeiführen.
Die beiden Verstellmittel können
miteinander über
eine gemeinsame Betätigungseinrichtung
gekoppelt sein. Darüber
hinaus ist jedoch auch denkbar, die beiden Verstellmittel separat
und voneinander getrennt auszubilden.
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Die
Verstellmittel können
beispielsweise jeweils durch Bowdenzuganordnungen gebildet sein, wobei
sich die Hülle
der ersten Bowdenzuganordnung an einem ersten Endabschnitt des wölbbaren Stützelements
abstützt
und der als Zugelement wirkende Draht der ersten Bowdenzuganordnung
auf einen zweiten Endabschnitt des wölbbaren Stützelements wirkt, um durch
Verstellen des Drahts innerhalb der Hülle der ersten Bowdenzuganordnung
die beiden Endabschnitte mehr oder weniger stark zueinander zuzubewegen,
insbesondere zu ziehen. Vorteilhafterweise kann der Draht von dem
ersten Endabschnitt über
Umlenkmittel, insbesondere in Form einer Umlenkrolle, zu dem zweiten
Endabschnitt hin und wieder zurück
zu dem ersten Endabschnitt geführt
und dort an dem wölbbaren
Stützelement
angebracht sein, um somit die Wölbung
des wölbbaren
Stützelements
in die erste Wölbungsrichtung
effektiver und mit geringerem Kraftaufwand verstellen zu können. Dabei
ist der Draht der ersten Bowdenzuganordnung vorzugsweise entlang
der Rückseite
des wölbbaren
Stützelements
geführt.
Die Hülle
der zweiten Bowdenzuganordnung kann ebenfalls sich an dem ersten
Endabschnitt des wölbbaren Stützelements
abstützen,
wobei ausgehend von diesem ersten Endabschnitt der Draht der zweiten
Bowdenzuganordnung zu dem zweiten Endabschnitt und von dort wiederum über geeignete
Umlenkmittel zurück
zu dem ersten Endabschnitt geführt
und hier befestigt ist. Dabei erfolgt der Verlauf des Drahts der zweiten
Bowdenzuganordnung vorzugsweise zunächst entlang der Rückseite
des wölbbaren
Stützelements,
wobei der Draht der zweiten Bowdenzuganordnung dann durch eine Öffnung in
dem wölbbaren Stützelement
zur Vorderseite desselben geführt
und dort umgelenkt wird. Anschließend kehrt der Draht durch
eine weitere Öffnung
in dem wölbbaren
Stützelement
zu der Rückseite
desselben zurück
und ist von dort entlang der Rückseite
zu seinem Befestigungspunkt an dem ersten Endabschnitt des wölbbaren
Stützelements
geführt.
Diese Art der Führung
ermöglich
ebenfalls eine besonders effektive Wölbung des wölbbaren Stützelements in die zweite Wölbungsrichtung
mit geringem Kraftaufwand.
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Die
zuvor erwähnte
Umlenkrolle kann schwenkbar an dem zweiten Endabschnitt des wölbbaren
Stützelements
angebracht sein, wobei die Umlenkrolle aus der Ebene des wölbbaren
Stützelements
heraus geschwenkt werden kann, um somit einen möglichst reibungslosen Verlauf
des Drahts der ersten Bowdenzuganordnung und ein Verstellen mit geringem
Kraftaufwand zu ermöglichen.
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Das
wölbbare
Stützelement
kann einen ersten flächigen
Stützabschnitt
und einen zweiten flächigen
Stützabschnitt
umfassen, welche über
mindestens einen in Längsrichtung
des Stützelements
verlaufenden flexiblen Längssteg
verbunden sind. Dabei ist der flexible Längssteg derart ausgestaltet,
dass er eine Flexibilität
in Längsrichtung
des Stützelements aufweist,
so dass auch bei einem Missbrauch der Lordosenstütze, das heißt bei einer
Belastung der Lordosenstütze
mit einer unzulässig
hohen Last, ein Brechen oder eine Beschädigung der Lordosenstütze aufgrund
der Längsflexibilität dieses
Längsstegs verhindert
wird. Zu diesem Zweck kann der Längssteg
in Längsrichtung
abwechselnd angeordnete Erhebungen und Vertiefungen in Form einer
Ziehharmonika aufweisen, welche jeweils in Querrichtung des Längsstegs
verlaufen. Vorzugsweise sind zwei derartige Längsstege voneinander in Breitenrichtung des
wölbbaren
Stützelements
beabstandet vorgesehen.
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Der
Verstellmechanismus der erfindungsgemäßen Lordosenstütze kann
sowohl manuell als auch motorbetrieben betätigt werden. Dabei ist es möglich, dass
gemeinsame Betätigungsmittel
zur Verstellung der Wölbung
des wölbbaren
Stützelements
sowohl in die erste Wölbungsrichtung
als auch in die zweite Wölbungsrichtung
derart vorgesehen sind, dass ein Verstellen der Wölbung in
die erste Wölbungsrichtung
gleichzeitig aktiv zu einer Verringerung der Wölbung in der zweiten Wölbungsrichtung
beiträgt
und umgekehrt, so dass mit geringem Kraftaufwand eine effektive
Einstellung der Wölbung der
erfindungsgemäßen Lordosenstütze in beide Wölbungsrichtungen
möglich
ist.
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Der
Lordosenstütze
kann ein weiterer Verstellmechanismus zur Verstellung des wölbbaren Stützelements
entlang von Führungsmitteln,
beispielsweise Führungsstäben, zugeordnet
sein, wobei mit Hilfe dieses weiteren Verstellmechanismus, welcher
ebenfalls in Form einer Bowdenzuganordnung, insbesondere in Form
eines umlaufenden Bowdenzugsystems, ausgestaltet sein kann, eine
Höhenverstellung
der Lordosenstütze
in einer Rückenlehne
eines Sitzes möglich
ist. Hierzu kann sich die Hülle
der Bowdenzuganordnung an einer mit den Führungsmitteln gekoppelten Halterung
abstützen,
während der
Draht der Bowdenzuganordnung mit dem wölbbaren Stützeelement, vorzugsweise über ein
Federelement, gekoppelt ist. Auch hinsichtlich der Höhenverstellung
der Lordosenstütze
können
zwei separate Bowdenzuganordnungen zum Verstellen des wölbbaren
Stützelements
in eine erste Längsrichtung entlang
der Führungsmittel
bzw. zum Verstellen des wölbbaren
Stützelements
in eine hierzu entgegengesetzte zweite Längsrichtung entlang der Führungsmittel
vorgesehen sein, wobei bei Verwendung eines umlaufenden Bowdenzugsystems
die beiden Bowdenzuganordnungen miteinander derart gekoppelt sein
können,
dass ein Spannen der einen Bowdenzuganordnung gleichzeitig zu einem
Entspannen der anderen Bowdenzuganordnung führt und umgekehrt.
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Die
erfindungsgemäße Lordosenstütze eignet
sich zum Einsatz in Rückenlehnen
von Kraftfahrzeugsitzen oder Bürostühlen, ohne
jedoch auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich beschränkt zu sein.
Grundsätzlich
kann die erfindungsgemäße Lordosenstütze überall eingesetzt
werden, wo eine möglichst
individuelle und zuverlässige
Stützung
der Wirbelsäule,
insbesondere des Lenden- oder
Lordosenbereichs der Wirbelsäule,
eines Benutzers gewünscht
ist. So ist beispielsweise auch ein Einsatz der erfindungsgemäßen Lordosenstütze in Gesundheitskissen,
Matratzen oder dergleichen denkbar.
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Das
wölbbare
Stützelement
der erfindungsgemäßen Lordosenstütze ist
vorzugsweise einteilig, flächig
und aus Kunststoff gefertigt, wobei jedoch die Erfindung auch auf
Lordosenstützen
mit mehrteiligen wölbbaren
Stützelementen und
insbesondere auch auf Lordosenstützen
mit Gittermatten als wölbbare Stützelemente
oder dergleichen angewendet werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend näher unter Bezugnahme auf die
Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf die Rückseite einer
Lordosenstütze
gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
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2 zeigt
eine Draufsicht auf die Vorderseite der in 1 gezeigten
Lordosenstütze,
und
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3A und 3B zeigen
einen Vergleich der mit Hilfe von herkömmlichen Lordosenstützen erzielbaren
Wölbung
mit der mit Hilfe der vorliegenden Erfindung erzielbaren Wölbung.
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In 1 ist
eine Lordosenstütze
gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei eine Rückseitenansicht
gezeigt ist.
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Die
Lordosenstütze
umfasst ein wölbbares Stützelement,
welches abhängig
von der konkreten Ausführungsform
auch als Lordosenschild oder Lordosenkorb bezeichnet wird. Das wölbbare Stützelement
umfasst einen ersten flächigen
Stützabschnitt 1 und
einen zweiten flächigen
Stützabschnitt 2,
wobei die beiden Stützabschnitte 1, 2 jeweils
aus Kunststoff gefertigt sein können.
Die Stützabschnitte 1, 2 sind über Längsstege 3 miteinander
verbunden, welche einteilig mit den Stützabschnitten 1, 2 ausgebildet oder
daran auf beliebige Art und Weise befestigt sein können. Die
Längsstege 3 besitzen
jeweils eine streifenartige Form und sind ziehharmonika- oder wellenartig
derart aufgebaut, dass sie in ihrer Längsrichtung abwechselnd angeordnete
Erhebungen und Vertiefungen aufweisen und somit elastisch ausgebildet sind.
Aufgrund dieser Ausgestaltung weisen die Längsstege 3 in Längsrichtung
derart eine Flexibilität auf,
dass bei einer Belastung der Stützabschnitte 1, 2 mit
einer übermäßig hohen
Last, das heißt
in einem so genannten Missbrauchfall, ein elastisches Ausweichen
der gesamten Lordosenstütze
ermöglichen, da
sie aufgrund der abwechselnd angeordneten Erhebungen und Vertiefungen
abhängig
von der Belastung mehr oder weniger stark komprimiert werden können. Gleichzeitig
sind die Längsstege 3 jedoch derart
ausgestaltet, dass sie bei einem normalen Lastfall eine ausreichende
Steifigkeit der Lordosenstütze
ungeachtet ihrer Längsflexibilität gewährleisten.
Grundsätzlich
kann auch lediglich ein derartiger Längssteg 3 oder mehr
als zwei derartige Längsstege 3 zwischen
den beiden Stützabschnitten 1, 2 vorgesehen
sein.
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Die
Stützabschnitte 1, 2,
welche als wölbbares
Stützelement
dienen und auf ihrer Vorderseite eine Auflage- oder Stützfläche für eine sich
daran anlehnende Person bereitstellen, sind entlang von Stäben 4,
welche wie in 1 gezeigt gebogen sein können, verschiebbar
gelagert. Bei Verwendung der in 1 dargestellten
Lordosenstütze
in einer Rückenlehne
eines Sitzes verlaufen diese Stäbe 4 in Höhenrichtung
der Rückenlehne,
so dass durch Verstellen der Stützabschnitte 1, 2 entlang
der Stäbe 4 die
Höhenposition
der Lordosenstütze
in der Rückenlehne
eingestellt werden kann. Zu diesem Zweck ist eine beispielsweise
aus Metall gefertigte erste Querstrebe 5 vorgesehen, welche
an den Stäben 4 angebracht
ist. Darüber
hinaus ist eine zweite Querstrebe 6, welche ebenfalls aus
Metall gefertigt sein kann, vorgesehen, welche oberhalb der ersten
Querstrebe 5 an den Stäben 4 angebracht
ist. Ein erster Bowdenzug stützt
sich mit seiner Hülle 18 wie
in 1 gezeigt an der unteren Querstrebe 5 ab,
während
der Draht 19 dieses ersten Bowdenzugs unter der Querstrebe 5 bzw.
durch die Querstrebe 5 hindurch verläuft und mit einer Spiralfeder 20 gekoppelt
ist, welche wiederum an einem oberen Endabschnitt des Stützabschnitts 1 angebracht
und beispielsweise dort eingehängt
ist (vgl. Bezugszeichen 23 in 1). Ein zweiter
Bowdenzug stützt
sich mit seiner Hülle 21 an der
oberen Querstrebe 6 ab, wobei der Draht 22 dieses
zweiten Bowdenzugs, welcher in der Hülle 21 verschiebbar
gelagert ist, unter der Querstrebe 6 bzw. durch die Querstrebe 6 hindurch
verläuft
und ebenfalls im Bereich des Befestigungspunkts der Spiralfeder 20 am
oberen Endabschnitt des Stützabschnitts 1 befestigt
ist. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
an dem Stützabschnitt 1 Führungen 7 angebracht,
durch welche die Stäbe 4 verlaufen,
so dass der Stützabschnitt 1 mit
dem daran über
die Längsstege 3 angebrachten
Stützabschnitt 2 über die
Führungen 7 entlang
der Stäbe 4 bewegt
werden kann.
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Aus
der Darstellung von 1 ist ersichtlich, dass durch
Spannen des ersten Bowdenzugs 18, 19 die Stützabschnitte 1, 2 entlang
der Stäbe 4 nach
unten bewegt werden können,
während
durch Spannen des zweiten Bowdenzugs 21, 22 die
Stützabschnitte 1, 2 entlang
der Stäbe 4 nach
oben bewegt werden. Gemäß einem
besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
bilden die beiden Bowdenzüge
ein umlaufendes Bowdenzugsystem derart, dass eine gemeinsame Betätigungseinrichtung
für beide
Bowdenzüge vorgesehen
ist, wie dies in 1 anhand einer Betätigungseinrichtung 24 angedeutet
ist, welche sowohl mit dem ersten Bowdenzug als auch mit dem zweiten Bowdenzug
gekoppelt ist. Diese Betätigungseinrichtung 24 ist
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in Form eines motorbetriebenen Schneckenradantriebs ausgebildet,
wobei die beiden Bowdenzüge derart
mit der Betätigungseinrichtung 24 gekoppelt sind,
dass ein Spannen des Drahts 22 innerhalb der Hülle 21 gleichzeitig
zu einem Entspannen des Drahts 19 innerhalb der Hülle 18 führt und
umgekehrt, so dass mit Hilfe der Betätigungseinrichtung 24 auf
einfache, effektive und kraftsparende Art und Weise eine genaue
Höhenpositionierung
der Lordosenstütze
entlang der Stäbe 4 möglich ist.
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Darüber hinaus
umfasst die in 1 gezeigte Lordosenstütze einen
Verstellmechanismus, um die Wölbung
der Stützabschnitte 1, 2 in
zwei im Wesentlichen zueinander entgegengesetzte Wölbungsrichtungen
einstellen zu können,
so dass die Stütz- oder
Auflageflächen
der Stützabschnitte 1, 2 in
Bezug auf den Rücken-
oder Wirbelsäulenbereich
einer sich daran anlehnenden Person sowohl eine konvexe als auch
eine konkave Form annehmen kann.
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Dies
soll nachfolgend näher
anhand von 3 erläutert werden, wobei in 3A verschiedene mit Hilfe einer herkömmlichen
Lordosenstütze
erzielbare Wölbungen dargestellt
sind. Wie aus 3A ersichtlich ist,
kann die herkömmliche
Lordosenstütze
ausschließlich
in eine Wölbungsrichtung
aus der durch das wölbbare
Stützelement 1, 2 im
ungewölbten
Zustand definierte Ebene heraus gewölbt werden, wobei der Wölbscheitel
stets zu dem Rücken der
entsprechenden Person hin bewegt wird, so dass das wölbbare Stützelement 1, 2 im
gewölbten
Zustand eine konvexe Auflage- oder Stützfläche realisiert. Wie in 3B dargestellt ist, ist die erfindungsgemäße Lordosenstütze nicht
mehr auf die zuvor beschriebene konvexe Wölbung beschränkt, sondern es
kann gleichermaßen
eine Wölbung
des wölbbaren Stützelements 1, 2 in
die entgegengesetzte Wölbungsrichtung
derart herbeigeführt
werden, dass der Wölbscheitel
von der jeweils daran anlehnenden Person wegebewegt wird, so dass
das wölbbare
Stützelement
eine konkave Auflage- oder Stützfläche bildet.
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Der
Verstellmechanismus der in 1 dargestellten
Lordosenstütze
setzt sich zur Erzielung der Wölbung
der Stützabschnitte 1, 2 in
die beiden Wölbungsrichtungen
im Prinzip aus zwei separaten Verstellmechanismen zusammen, wobei
der eine Verstellmechanismus zur Bewerkstelligung der herkömmlichen
konvexen Wölbung
vorgesehen ist, während
der andere Verstellmechanismus zur Bewerkstelligung der konkaven
Wölbung
dient. Beide Verstellmechanismen sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in Form von Bowdenzuganordnungen realisiert, wobei selbstverständlich auch
davon abweichende Ausgestaltungen, z. B. mit Hilfe eines Spindelantriebs
oder dergleichen, denkbar sind.
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Der
zur konvexen Wölbung
vorgesehene Verstellmechanismus ist wie bei herkömmlichen Lordosenstützen im
Wesentlichen an der Rückseite
der Lordosenstütze
angeordnet und wirksam. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst dieser Verstellmechanismus einen Bowdenzug, dessen Hülle 8 sich
wie in 1 gezeigt im Bereich des oberen Endabschnitts
des Stützabschnitts 1 an
einer Buchse oder dergleichen abstützt, wobei der in der Hülle 8 verschiebbar
gelagerte Draht 9 dieses Bowdenzugs wie ebenfalls in 1 gezeigt
von dem oberen Endabschnitt des Stützabschnitts 1 nach
unten zu einer Umlenkrolle 11 geführt ist. Die Umlenkrolle 11 ist über einen
Halter 12 schwenkbar an einem unteren Endabschnitt des
Stützabschnitts 2 angebracht (vgl.
Bezugszeichen 13}, so dass die Umlenkrolle 11 mit
dem Halter 12 gegenüber
dem Stützabschnitt 2 (und
gegenüber
dem Stützabschnitt 1)
derart variabel gehalten ist, dass der zwischen dem Halter 12 und
den Stützabschnitten 1, 2 eingeschlossene
Winkel veränderbar
ist. Durch die Schwenkbarkeit der Umlenkrolle 11 ist gewährleistet,
dass im Betrieb der Lordosenstütze
und bei Betätigung
des Bowdenzugs 8, 9 die Umlenkrolle 11 stets
die für
einen maximalen Kraftübertrag
und eine minimale Reibung optimale Position einnehmen kann. Durch
die Umlenkrolle 11 ist der Draht 9 wie in 1 gezeigt
wieder zurück
zu dem oberen Endabschnitt des Stützabschnitts 1 geführt, wo
schließlich
der Draht 9 auf geeignete Art und Weise befestigt ist (vgl.
Bezugszeichen 10).
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Aus
der obigen Beschreibung ist ohne weiteres ersichtlich, dass durch
Spannen des Drahts 9 mit Hilfe des Bowdenzugs der untere
Endabschnitt des Stützabschnitts 2 zu
dem oberen Endabschnitt des Stützabschnitts 1 hinbewegt
werden kann, so dass sich abhängig
von dem Grad des Spannens des Drahts 9 die gewünschte konvexe
Wölbung
der Stützabschnitte 1, 2 einstellt,
wie es beispielhaft im linken Bereich von 3B dargestellt
ist. Dabei ist zu beachten, dass die in 1 nicht
sichtbaren Vorderseiten der Stützabschnitte 1 und 2 die
konvex gebogenen bzw. gekrümmten
Stütz-
bzw. Auflageflächen für den Lordosenbereich
darstellen.
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Der
Verstellmechanismus zur konkaven Wölbung der Stützabschnitte 1, 2 umfasst
ebenfalls eine Bowdenzuganordnung, wobei sich die Hülle 14 dieser
Bowdenzuganordnung wie die Hülle 8 der
anderen Bowdenzuganordnung am oberen Endabschnitt des Stützabschnitts 1 an
einer Buchse oder dergleichen abstützt. Der Draht 15 dieser
Bowdenzuganordnung verläuft
ausgehend von dem oberen Endabschnitt des Stützabschnitts 1 zunächst entlang der
Rückseite
des oberen Stützabschnitts 1 nach
unten, wobei zwischen dem unteren Endabschnitt des Stützabschnitts 1 und
dem daran angebrachten, in 1 rechten
Längssteg 3 eine Öffnung ausgebildet ist,
so dass der Draht am unteren Endabschnitt des Stützabschnitts 1 zur
Vorderseite des Stützabschnitts 1 und
des entsprechenden Längsstegs 3 austreten kann.
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Wie 2 entnommen
werden kann, welche eine Vorderansicht der Lordosenstütze von 1 darstellt,
verläuft
der Draht 15 ausgehend von dieser Öffnung entlang der Vorderseite
des Längsstegs 3 zu dem
unteren Stützabschnitt 2,
wo er mit Hilfe von Umlenkmitteln 17 in Breitenrichtung
des Stützabschnitts 2 zunächst zu
dem anderen Längssteg 3 geführt und
anschließend
entlang der Vorderseite des anderen Längsstegs 3 wiederum
zu dem unteren Endabschnitt des Stützabschnitts 1 geführt wird.
Auch zwischen diesem anderen Längssteg 3 und
dem unteren Endabschnitt des Stützabschnitts 1 ist
eine Öffnung
ausgebildet, so dass durch diese Öffnung der Draht 15 wieder
zurück
zur Rückseite
des Stützabschnitts 1 geführt werden
kann.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, verläuft ausgehend von dieser Öffnung zwischen
dem unteren Endabschnitt des Stützabschnitts 1 und
dem in 1 linken Längssteg 3 der
Draht 15 wieder zurück
zum oberen Endabschnitt des Stützabschnitts 1,
wo er auf geeignete Art und Weise angebracht bzw. befestigt ist
(vgl. Bezugszeichen 16).
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Die
in 2 gezeigten Umlenkmittel 17 sind vorzugsweise
möglichst
flach ausgebildet, da es sich bei der Vorderseite des Stützabschnitts 2 um
die Auflage- oder
Stützfläche für den Lordosenbereich
der daran anlehnenden Person handelt. Im Prinzip ist es ausreichend,
wenn es sich bei den Umlenkmitteln 17 – wie in 2 gezeigt – um einen
schmalen Aufsatz, welcher an der Vorderseite des unteren Stützabschnitts 2 angebracht
ist, handelt, so dass der Draht 15 in einem relativ schmalen
Zwischenraum zwischen diesem Aufsatz und der Oberseite des unteren Stützabschnitts 2 entlang
von einer Führungsrille oder
Führungsnut
in die gewünschte
Richtung geführt
werden kann.
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Aus
der obigen Erläuterung
von 1 und 2 sowie den Darstellungen von 1 und 2 ist
ersichtlich, dass sich bei Spannen des Drahts 15, das heißt bei Ziehen
des Drahts 15 in die Hülle 14 zurück, der
untere Stützabschnitt 2 zu
dem oberen Stützabschnitt 1 in 2 nach
vorne zubewegen wird, so dass abhängig von dem Grad des Spannens des
Drahts 15 die Vorderseiten der Stützabschnitte 1 und 2 eine
mehr oder weniger starke konkave Auflage- oder Stützfläche für die daran
anlehnende Person darstellen.
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Vorzugsweise
bildend die beiden Bowdenzüge 8, 9 bzw. 14, 15,
welche zur konvexen bzw. konkaven Wölbung des wölbbaren Stützelements umfassend die beiden
Stützabschnitte 1, 2 (sowie
die beiden Längsstege 3)
vorgesehen sind, ähnlich
zu den zur Höhenverstellung
vorgesehenen Bowdenzügen 18, 19 bzw. 21, 22 ein
umlaufendes Bowdenzugsystem derart, dass ein Spannen des einen Bowdenzugs
gleichzeitig mit einem Entspannen des anderen Bowdenzugs und umgekehrt
einhergeht. Die beiden Bowdenzüge 8, 9 bzw. 14, 15 können demzufolge – wie in 1 angedeutet – mit einer
gemeinsamen Betätigungseinrichtung 23,
beispielsweise in Form eines motorbetriebenen Schneckenradantriebs, ähnlich zu
der Betätigungseinrichtung 24 gekoppelt
sein, wobei die Betätigungseinrichtung 23 derart
ausgestaltet ist, dass bei einem Ziehen des Drahts 9 aus der
Hülle 8 durch
die Betätigungseinrichtung 23 im Wesentlichen
im gleichen Umfang der Draht 15 in die Hülle 14 zurückgleiten
kann und umgekehrt. Auf diese Weise kann mit Hilfe einer einzigen
Betätigungseinrichtung
stufenlos abhängig
von den Bedürfnissen des
jeweiligen Benutzers und mit geringem Kraftaufwand zwischen einer
herkömmlichen
konvexen Wölbung
der Stützabschnitte 1 und 2 sowie
der dazwischen befindlichen Längsstege 3 und
einer konkaven Wölbung
mit jeweils individueller Einstellung des Wölbungsgrads gewechselt werden.