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Brillengestell
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Die Erfindung betrifft ein Brillengestell mit am Brillenrahmen schwenkbar
angeordneten Brillenbügeln, die aus einer für die Aufbewahrung der Brille geeigneten
Grundstellung, in der die Bügel etwa parallel zu dem das Fassungsteil bildenden
Brillenrahmen verlaufen, in ihre Gebrauchs lagen aufklappbar sind, in der sie etwa
rechtwinklig zum Brillenrahmen verlaufen, wobei die Brillenbügel mindestens im Bereich
ihres für ihre Gebrauchslage charakteristischen Anstellwinkels bezüglich des Brillenrahmens
gegen die Wirkung federnd nachgiebiger Anschlag- bzw. Rückstellelemente im Sinne
einer weiteren Vergrößerung des Anstellwinkels aus schwenkbar sind und die Rückstellelemente
der Vergrößerung'des Anstellwinkels der Bügel über ihre normale Gebrauchslage hinaus
eine zunehmende Rückstellkraft entgegensetzen und den Schwenkbereich der Brillenbügel
nach außen hin begrenzen.
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Ein Brillengestell dieser Art ist durch offenkundige Vorbenutzung
in der Bundesrepublik Deutschland bekannt.
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Bei dem bekannten Brillengestell umfassen die Schwenkgelenke, mittels
derer die Brillenbügel schwenkbar am Brillenrahmen angelenkt sind, je zwei mit dem
Brillenrahmen fest verbundene Gelenkbacken, zwischen denen ein mit dem jeweiligen
Bügel verbundenes Gelenk-Auge angeordnet und von dem Gelenkzapfen durchquert ist,
dessen zentrale Achse die Schwenkachse des jeweiligen Bügels markiert. Der Gelenkzapfen
ist als Senkkopf-Schraube ausgebildet, die sich mit ihrem Kopf an der Außenseite
des einen Lagerbackens abstützt, das Gelenkauge des Bügels durchquert und mit einem
Gewinde in den anderen Gelenkbacken des jeweiligen Schwenkgelenkes eingreift. Das
Gelenkauge ist an demjeweiligen Bügel in dessen Längsrichtung geführt verschiebbar
und wird durch eine vorgespannte Zugfeder, die in einem schlanken, den 9elenkseitigen
Endabschnitt des Bügels bildenden Gehäuse angeordnet ist, in einer zurückgezogenen
Grundstellung gehalten, in der sich das Gelenkauge bügelseitig an einem Anschlag
abstützt. Beim Ausschwenken der Brillenbügel in ihre Gebrauchslage gelangen diese
- in einer Stellung, in der die Brillenbügel etwa rechtwinklig zum Brillenrahmen
verlaufen - mit einer schmalen Endstirnfläche in Anlage mit einer seitlich außen
von der jeweiligen Gelenkachse angeordneten, rahmenfesten Anschlagfläche, wodurch
eine weitere Auswärtsschwenkbewegüng. der Brillenbügel gehemmt ist. Der Anstellwinkel
der Brillenbügel bezüglich des Brillenrahmens kann jedoch unter Aufbringung einer
Mindestschwenkkraft etwas vergrößert werden, wobei das Gelenkauge gegen die mit
der weiteren Vergrößerung des Anstellwinkels zunehmende Rückstellkraft der Zugfeder
ein kurzes Stück aus dem gelenkseitigen Bügelende herausgezogen wird, bis wiederum
eine durch Anschlagwirkung markierte Endstellung erreicht ist, in der der Anstellwinkel
der Bügel um ca. 200 größer ist als in der
üblichen Gebrauchslage,
die - bei zurückgezogenem Gelenkauge - durch die Anlage der Bügel-Endstirnfläche
an der außenseitigen, rahmenfesten Anschlagfläche des Schwenkgelenkes bzw. des Brillenrahmens
bestimmt ist.
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Dank der federnd-nachgiebigen Ausbildung der Bügel-Schwenkgelenke
kann eine mit dem bekannten Brillengestell realisierte Brille auch dann bequem aufgesetzt
werden, wenn die Brillenbügel, für sich gesehen, sehr stabil und in sich starr ausgebildet
und im übrigen sehr genau an die Kopf form des Trägers angepaßt sind.
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Nachteilig ist jedoch, daß beim Absetzen der Brille, wobei diese z.B.
mit einer Hand an einem der beiden Brillenbügel ergriffen und abgezogen wird, der
andere Brillenbügel, der dabei meist etwas gegen die Rückstellkraft des Rückstellelementes
verschwenkt wird, in Richtung auf seine Grundstellung zurückschnellen kann, wobei
das Bügelende unmittelbar am Auge des Brillenträgers vorbeitritt und dieses berühren
und womöglich sogar verletzen kann. Zwar ist es möglich, durch Anziehen der die
Gelenkzapfen bildenden Schrauben die Gelenkbacken so stark an die Ring-Stirnflächen
des Gelenkauges anzupressen, daß die Gelenkreibung ausreicht, ein Zurückschnellen
der Bügel zu verhindern, wenn diese beim Absetzen der Brille relativ weit über die
normale Gebrauchslage hinaus auseinandergeschwenkt wurden. Eine hinreichende Sicherheit
gegen ein Zurückschnellen der Bügel ist jedoch durch eine derartige Einstellung
der Gelenkreibung nicht erreichbar, da der bei fortgesetzter Benutzung einer Brille
unvermeidliche Abrieb im Gelenkbereich zwangsläufig zur Folge hat, daß die Bügelgelenke
zunehmend leichtergängig werden und damit die vorstehend erläuterte Verletzungsgefahr
zunimmt. Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Brillengestell der eingangs genannten
Art zu
schaffen, das eine Fixierung der Brillenbügel in deren Gebrauchs
lage vermittelt und gleichwohl eine bequeme Handhabung der Brille beim Auf- und
Absetzen gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmale der Erfindung gelöst.
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Hiernach sind die für jeden der Brillenbügel einzeln vorgesehenen
Rastelemente als federnd nachgiebige Rasteinrichtungen ausgebildet, die eine der
Gebrauchsstellung der Bügel zugeordnete Raststellung haben, in der die Bügel jeweils
mit einer Mindesthaltekraft fixiert sind, gegen die die Bügel unter Aufbringung
einer mäßigen, zur Uberwindung der Haltekraft ausreichenden Schwenkkraft in die
für die Aufbewahrung der Brille geeignete Grundstellung zurück schwenkbar bzw. aus
der Grundstellung in die Gebrauchsstellung schwenkbar sind.
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Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Rasteinrichtungen kann sowohl
die Ausschwenkbarkeit der Brillenbügel über ihre normale Gebrauchs lage hinaus gegen
eine zunehmende Rückstellkraft als auch die für die sichere Benutzung der Brille
günstige Fixierbarkeit der Brillenbügel in ihre Gebrauchs lage mit ein und demselben
Funktionselement erzielt werden, so daß auch ein einfacher Aufbau des erfindungsgemäßen
Brillengestells erzielt ist.
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In bevorzugter Gestaltung des erfindungsgemäßen Brillengestells sind
dessen Rasteinrichtungen so ausgebildet, daß sie sowohl eine sichere und gleichwohl
leicht lösbare Fixierung der Brillenbügel sowohl in deren Gebrauchslage als auch
in deren zusammengeklappter, für die Aufbewahrung
der Brille geeigneten
Grundstellung vermitteln.
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Der Anstellwinkel der Brillenbügel gegen den Brillenrahmen kann mit
Hilfe von gemäß den Ansprüchen 3 und 4 vorgesehenen und ausgelegten Anschlägen auf
einfache Weise auf den für die bequeme Handhabung der Brille geeigneten Wert begrenzt
werden.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 5 ist ihrem grundsätzlichen Aufbau
nach eine für das erfindungsgemäße Brillengestell geeignete, einfache Rasteinrichtung
umrissen, für die durch die Merkmale der Ansprüche 6 bis 12 einfache Gestaltungsvarianten
näher spezifiziert sind.
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In Verbindung hiermit ist durch die Merkmale des Anspruchs 13 eine
für eine rationelle Fertigung des erfindungsgemäßen Brillengestells besonders günstige
Gestaltung des rahmenfest angeordneten Teils der Bügelgelenke angegeben. Ein gemäß
Anspruch 14 gestaltetes, drehbar an dem rahmenfesten Gelenkteil gelagertes Gelenkstück,
an dem jeweils der Brillenbügel befestigt ist, ermöglicht eine besonders rationelle
Endmontage des erfindungsgemäßen Brillengestells, die durch Gestaltungen des rahmenfesten
Gelenkteiles gemäß den Merkmalen der Ansprüche 15 bis 17 noch zusätzlich erheblich
erleichtert wird.
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Durch die Merkmale des Anspruchs 18 ist eine alternative Gestaltung
eines erfindungsgemäßen Brillengestells angegeben, bei der die Bügel-Schwenkgelenke
je einen feststehenden Gelenkzapfen umfassen, der von einer Hülse umschlossen ist,
an der der Bügel befestigt ist, wobei in dem an die Hülse anschließenden Endabschnitt
des jeweiligen Bügels ein verschiebbares, federbelastetes
Rastglied
angeordnet ist, das sich, durch den Hülsenmantel hindurchtretend, an dem Gelenkzapfen
abstützt, der seinerseits mit Rastvertiefungen versehen ist, in die das Rastglied
in den jeweiligen, der Grundstellung oder der Gebrauchs lage entsprechenden Sollagen
des Bügels einrasten kann.
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In Verbindung hiermit sind durch die Merkmale des Anspruchs 19 funktionell
günstige Gestaltungen des Rastgliedes und des feststehenden Gelenkzapfens angegeben
und durch die Merkmale der Ansprüche 20 und 21 besonders zweckmäßige Anordnungen
und Gestaltungen von Anschlägen zur Begrenzung des Bügel-Schwenkwinkels.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung spezieller Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung.
Es zeigen: Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Brillengestells
mit in der Grundstellung und der Gebrauchs lage der Brillenbügel federnd einrastenden
Schwenkgelenken, in abgebrochener, teilweise geschnittener Draufsicht, Fig. 2 das
Brillengestell gemäß Fig. 1, von der Rückseite desBrillengestells aus gesehen »
in abgebrochener Darstellung, Fig. 3 ein zur Herstellung eines am Brillenrahmen
fest anzubringenden Gelenkstückes, das die Gelenkbacken und federnd-nachgiebige
Rastelemente umfaßt, geeignetes Stanzteil, Fig. 4 Einzelheiten eines drehbaren Gelenkstückes
mit
federnd gegeneinander abgestützten Gelenkzapfen, die in Lagerbohrungen
des Lagerstücks gemäß Fig. 3 einrasten können, Fig. 5 und 6 je eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Brillengestells in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung
und Fig. 7 eine zu den Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 bis 6 alternative,
weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brillengestells, Fig. 1 bis 7 jeweils
in stark vergrößertem Maßstab.
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Das in den Figuren 1 und 2, auf deren Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
sei, in Draufsicht bzw. in Ansicht von der Rückseite her dargestellte, insgesamt
mit 10 bezeichnete Brillengestell ist, der Einfachheit der Darstellung halber, lediglich
durch einen Teil des die Linsenfassungen bildenden Brillenrahmens 11, einen Teil
des linken Brillenbügels 12 sowie ein diesen mit dem Brillenrahmen 11 schwenkbar
verbindendes, insgesamt mit 13 bezeichnetes Gelenk repräsentiert.
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Ohne Beschränkung der Allgemeinheit, d.h. lediglich zum Zweckder Erläuterung,
sei angenommen, da-S der Brillenrahmen 11 als ein spritzgegossenes Kunststoffteil
und der Brillenbügel als ein aus Metall, z.B. aus Edelstahl bestehendes, im wesentlichen
flachstabförmiges Metallteil ausgebildet seien. Das Gelenk 13 ist im linken oberen
Eckbereich des Brillenrahmens 11 so angeordnet, daß es bei Ansicht der Frontseite
der Brille durch deren Brillenrahmen 11 verdeckt ist.
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Das Gelenk 13 besteht aus einem am Brillenrahmen 11 befestigten Lagerstück
14 und einem an diesem um die zentrale Achse 16 des Gelenkes 13 drehbar gelagerten
Gelenkstück 17, an dem der Brillenbügel 12 befestigt ist.
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Das Lagerstück 14 umfaßt zwei von einer rechteckigen Grundplatte 18
rechtwinklig abstehende Gelenkbacken 19 und 21, die miteinander fluchtende Lagerbohrungen
22 und 23 haben, deren gemeinsame zentrale Achse die Schwenkachse 16 des Gelenkes
markiert, um die der jeweils angelenkte Brillenbügel 12 aus seiner für die Aufbewahrung
der Brille geeigneten Grundstellung, in der er etwa parallel zum Brillenrahmen 11
verläuft, in seine Gebrauchslage ausschwenkbar ist.
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Das Gelenkstück 17, an dem der Brillenbügel 12 radial abstehend befestigt
ist, umfaßt ein sich zwischen den Gelenkbacken 19 und 21 erstreckendes schlankes
Metallröhrchen 24, in dem zwei Lagerzapfen 26 und 27 verschiebbar geführt angeordnet
sind, die durch eine zentrale, vorgespannte Druck-Wendelfeder 28 auseinandergedrängt
werden und gegen die Rückstellkraft dieser Druckfeder vollständig in dem Röhrchen
24 versenkt werden können.
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In der versenkten Stellung der Lagerzapfen 26 und 27 kann das Gelenkstück
17 bequem zwischen die Gelenkbacken 19 und 21 geschoben werden und in diejenige
Stellung gebracht werden, in der die Lagerzapfen 26 und 27 durch die Wirkung der
Druckfeder 28 in die Lagerbohrungen 22 und 23 der Gelenkbacken 19 und 21 einrasten
können.
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Um zu verhindern, daß die Lagerzapfen 26 und 27 aus
dem
Gelenkstück 17 herausspringen können, sind an ihren einenader zugewandten Enden
mit Anschlagflanschen 29 bzw. 31 versehen, die sich in der am weitesten ausgerückten
Stellung der Lager zapfen 26 und 27 an in das Röhrchen 24 eingepreßten Stirnringen
32 bzw. 33 abstützen, die ihrerseits mit zentralen Öffnungen 34 bzw. 36 versehen
sind, durch die die Lagerzapfen 27 und 28 austreten ( Fig. 4 ).
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Um das Einführen des Gelenkstückes 17 zwischen die Gelenkbacken 19
und 21 zu erleichtern, können diese an ihren einander zugewandten Innenseiten mit
Führungsrillen versehen sein, oder, wie in der Fig. 2 schematisch angedeutet, mit
halb-trichterförmigen Ausbuchtungen 37 und 38, die am Rand der Gelenkbacken ihre
größte lichte Tiefe haben, die etwa der Höhe des Abschnittes der Lagerzapfen 26
und 27 entspricht, mit denen diese in ihrer ausgerückten Stellung die freien Endstirnflächen
des Röhrchens 24 überragen. Die Lagerzapfen 26 und 27 werden dann beim Einführen
des Gelenkstückes 17 zwischen die Gelenkbacken 19 und 21 gleichsam selbsttätig in
das Röhrchen hineingedrängt, bis sie schließlich, wenn sie in ihrer mit den Lagerbohrungen
22 und 23 fluchtenden Stellung gelangt sind, selbsttätig in diese Lagerbohrungen
22 und 23 einrasten können und die gelenkige Verbindung des Brillenbügels 12 mit
dem Brillenrahmen 11 dadurch hergestellt ist. Die Montage des Brillengestells. 10
wird dadurch sehr einfach.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel hat das Röhrchen 24 des Gelenkstückes
17 einen quadratischen Außenquerschnitt mit außen abgerundeten Mantelkanten, so
daß die rechtwinklig zueinander verlaufenden, jeweils benachbarten, ebenen äußeren
Mantelflächen 39, 41, 42 und
43 des Gelenkstück-Röhrchens 24 mit
glatter Krümmung aneinander anschließen.
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Das am Brillenrahmen 11 festgelegte Lagerstück 14 ist als Biegeteil
aus einem flach-plattenförmigen Rohling 14' hergestellt, der mit der aus der Fig.
3 ersichtlichen Kontur aus einem Edelstahlblech ausgestanzt ist.
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Dieses Stanzteil hat im wesentlichen die Grundform eines Rechteckes,
von dessen einer Längskante 44 in symmetrischer Anordnung bezüglich der Quermittelebene
46 des Stanzteils 14' ein mittlerer rechteckförmiger Lappen 47 und zwei äußere,
etwas schmälere, dafür längergestreckte zungenförmige Lappen 48 und 49 seitlich
rechtwicklig ab stehen.
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Durch Umbiegen der äußeren Lagerbackenbereiche 19 und 21 des Stanzteils
14' um Biegekanten 51 bzw. 52, die parallel zur Quermittelebene 46 des Stanzteils
14' und etwas außerhalb der äußeren Längskanten 53 bzw. 54 der zungenförmigen Lappen
48 bzw. 49 verlaufen, werden die Gelenkbacken 19 und 21 in ihre zueinander parallele
Sollage gebracht, in der die Aufnahmeöffnungen 22 und 23 für die Lagerzapfen 26
und 27 des Gelenkstückes 17 miteinander fluchten.
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Die beiden äußeren, zungenförmigen Lappen 48 und 49 werden um eine
entlang der einen Längskante 44 des Stanzteils 14 verlaufende Biegekante rechtwinklig
abgebogen; weiter werden die freien Endabschnitte 56 und 57 der zungenförmigen Lappen
48 und 49 soweit zu dem die Grundplatte 18 des Lagerstückes 14 bildenden Mittelabschnitts
des Stanzteils 14' zurückgebogen, daß sie sich beim fertig montierten Gelenk 13
an der den Brillenrahmen 11 abgewandten Mantelfläche 42 bzw. 43 des
Röhrchens
24 des Gelenkstückes 17 unter federnder Vorspannung stehend flächig abstützen und
dadurch das Gelenkstück 17 in eine Stellung drängen und in dieser federnd-nachgiebig
halten, in welcher der Brillenbügel 12, entweder, wie in der Fig. 1 in ausgezogenen
Linien dargestellt, seine zum Brillenrahmen etwa parallele Grundstellung einnimmt
oder sich, wie in der Fig. 1 gestrichelt angedeutet, in seiner etwa rechtwinklig
zum Brillenrahmen verlaufenden Gebrauchs lage befindet.
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Der Brillenbügel 12 ist an der einen Mantelfläche 43 des Röhrchens
24 befestigt, z.B. entlang einer zentralen, parallel zur Schwenkachse 16 verlaufenden
Mantellinie dieser Fläche 43 und an das Röhrchen 24 hart angelötet, gegebenenfalls
auch in einen Schlitz des Röhrchenmantels eingesetzt. Der lichte Abstand zwischen
den durch die gebogenen, zungenförmigen Lappen 48 und 49 gebildeten Blattfedern
und die Breite des Brillenbügels 12 sind so gewählt, daß der Brillenbügel beim Ausklappen
in seine Gebrauchslage, d.h. bei einer Schwenkung in Richtung des Pfeils 58 um die
Gelenkachse 16 zwischen den beiden Blattfedern 48 und 49 hindurchtreten kann. Diese
Blattfedern setzen dabei der Auswärts-Schwenkbewegung des Brillenbügels 12 eine
zunächst zunehmende Rückstellkraft entgegen, die mit zunehmendem Anstellwinkel wieder
abnimmt, bis in einer Position, in' der die Querschnittsdiagonale 59 des Röhrchens
rechtwinklig zu den sich am Röhrchen abstützenden freien Schenkeln der Blattfedern
48 und 49 verläuft, d.h. der Bügel 12 einen Anstellwinkel gegenüber dem Brillenrahmen
11 von etwa 450 einnimmt, eine Bügelposition labilen Gleichgewichtes erreicht ist.
In dieser Position des Brillenbügels genügt eine kleine Schwenkkraft, um den Brillenbügel
z.B.
in Richtung des Pfeiles 58 weiter zu schwenken, worauf dieser unter der Wirkung
der vorgespannten Blattfedern 48 und 49 selbsttätig in die Gebrauchs lage springt
und in dieser einrastet. Der analoge Bewegungsablauf ergibt sich, wenn der Brillenbügel
12 aus seiner Gebrauchslage in die Grundstellung zurückgeklappt wird.
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Der mittlere, rechteckförmige Lappen des Stanzteils 14' ist beim fertigen
Lagerstück 14 ebenfalls rechtwinklig zu dem die Grundplatte 18 bildenden Mittelstück
des Stanzstückes 14' abgebogen, wobei ein schmaler, abgewinkelter freier Endabschnitt
61 dieses mittleren Lappens 47 etwa parallel zu den freien L-Schenkeln der Blattfedern
48 und 49 verläuft. Der rechtwinklig von der Grundplatte 18 abstehende Teil des
mittleren Lappens 47 ist geringfügig länger als die zu diesem etwa parallelen Abschnitte
der durch die zungenförmigen Lappen 48 und 49 gebildeten Blattfedern, so daß die
freie Endstirnkante 62 des abgewinkelten freien Endabschnittes 61 dieses mittleren
Lappens 47, in der Gebrauchslage des Brillenbügels 12, dessen an dem Röhrchen 24
befestigten Abschnitt gegenübersteht, wobei in dieser Gebrauchslage des Brillenbügels
noch ein schmaler Spalt 63 zwischen dem Brillenbügel 12 und der freien Endstirnkante
62 des mittleren Lappens 47 verbleibt. Wird der Anstellwinkel des Brillenbügels
12 über seine mittlere Gebrauchslage hinaus weiter vergrößert, so üben die Blattfedern
48 und 49 wieder eine zunehmende Rückstellkraft auf den Brillenbügel 12 aus. Der
maximale Schwenkwinkel bzw. Anstellwinkel des Brillenbügels 12 ist durch seine Anlage
an der als Anschlag wirkenden freien Endstirnkante 62 des abgewinkelten Endabschnittes
61 des mittleren Lappens 47 begrenzt, der zwar seinerseits etwas federnd nachgeben
kann, jedoch eine
größere Rückstellkraft ausübt als die längeren
und schmäleren Blattfedern 48 und 49, so daß er einen praktisch starren Anschlag
bildet.
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Durch die als elastisch nachgiebige Lappen 48 und 49 ausgebildeten
Blattfedern und deren Abstützung am Gelenkstück 17 wird im Ergebnis eine kraft-formschlüssige
Fixierung des Brillenbügels 12 sowohl in seiner Grundstellung als auch in seiner
Gebrauchslage erzielt, wobei der Brillenbügel 12 mit einer für die bequeme Handhabung
der Brille günstigen, mäßigen Schwenkkraft aus der jeweils einen in die jeweils
andere Stellung gebracht bzw.
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durch Aufbringen einer Mindestschwenkkraft ein Übergang von der einen
in die andere Stellung ausgelöst werden kann. Ein selbsttätiges Umklappen des Brillenbügels
12, z.B. aus seiner Gebrauchslage in die Grundstellung ist jedoch zuverlässig ausgeschlossen.
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In der Fig. 5, auf deren Einzelheiten nunmehr ausdrücklich verwiesen
sei, sind Elemente eines Brillengestells 50, die Elementen des Brillengestells 10
gemäß Fig. 1 baulich oder funktionell entsprechen, jeweils mit denselben Bezugszeichen
belegt wie in den Fig. 1-4.
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Das Brillengestell 50 gemäß Fig. 5 unterscheidet sich von demjenigen
gemäß Fig. 1 im wesentlichen nur durch eine andere Gestaltung der Anschlagvorrichtung,
durch die der Schwenkwinkelbereich des Brillenbügels 12 über dessen Gebrauchslage
hinaus begrenzt ist. Das Gelenkstück-Röhrchen 24 ist hier einseitig durch den gelenkseitigen
Endabschnitt 65 des Brillenbügels 12 und ein an diesen Endabschnitt 65 angesetztes
U-Profilstück begrenzt, das mit seinen Schenkel-Stirnflächen stumpf an
den
Endabschnitt 65 des Brillenbügels 12 hart angelötet ist, wobei der Endabschnitt
65, in Richtung der Schwenkachse 16 gesehen, etwas breiter ist als der Brillenbügel
12 auf seinem zwischen den Blattfederelementen 48 und 49 des Lagerstückes 14 hindurch
schwenkbaren Teil seiner Länge.
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Das U-Profilstück des Gelenkstückröhrchens 24 hat in seinem Jochbereich
55 eine zur Schwenkachse 16 konzentrische Krümmung. Das Schwenkgelenk 13 ist hier
so ausgebildet, daß zwischen dem gekrümmten Jochbereich 55 des Gelenkstück-Röhrchens
24 und der diesem gegenüberliegenden Grundplatte 18 des Lagerstückes 14 ein enger
Spalt verbleibt.Dank der Krümmung des Röhrchenmantels kann jedoch der Brillenbügel
ungehindert aus seiner in ausgezogenen Linien dargestellten Grundstellung in die
gestrichelt dargestellte, dem maximalen Anstellwinkel des Brillenbügels 12 entsprechende
Stellung geschwenkt werden, in der der Brillenbügel mit der äußeren Eckkante 64
an der Grundplatte 18 des Lagerstückes anschlägt.
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Ein eigens zur Begrenzung des Anstellwinkels des Brillenbügels 12
geeigneter Anschlaglappen des Lagerstückes 14 ist hier nicht erforderlich. Das Gelenkstückröhrchen
24 kann auch als ein in etwa der dargestellten Grundform umgebogener Teil des Endabschnittes
des Brillenbügels 12 ausgebildet sein.
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Bei der in der Fig. 6 dargestellten weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Brillengestells 60 ist zum Zweck der Erläuterung vorausgesetzt,
daß der Brillenbügel 12, im Schnitt rechtwinklig zur Schwenkachse 161 dieselbe Ausbildung
habe wie der Brillenbügel 12 gemäß Fig. 1. Das Lagerstück 14" des Brillengestells
60 umfaßt jedoch nur die am Brillenrahmen 11 festlegbare Grundplatte, die von dieser
abstehenden Lagerbacken und
einen nach Form und Funktion dem abgebogenen
Lappen 47 des Lagerstückes 14 gemäß den Figuren 1 bis 3 entsprechendes L-förmiges
Anschlagstück 47, das, wie anhand der Fig. 2 geschildert, den Schwenkwinkel des
Brillenbügels 12 begrenzt. Zwischen der Grundplatte 18 des Lagerstückes 14" und
der jeweils der Grundplatte 18 gegenüberliegenden, ebenen oder gegebenenfalls konkav
eingesenkten Mantelfläche 39 bzw. 41 des Gelenkstück-Röhrchens 24 ist eine Blattfeder
69 angeordnet, die sich mit ihren Endabschnitten 66 und 67 an der Grundplatte 18
des Lagerstückes 14" und mit einem gewölbten oder trapezförmigen Mittelabschnitt
68 mit Vorspannung an dem Gelenkstück-Röhrchen 24 flächig abstützt. Der Abstand
der Schwenkachse 16 von der Grundplatte 18, der mögliche Federweg der Blattfeder
69, deren Vorspannung und Federkonstante sind so gewählt, daß eine gebrauchsgerechte
Fixierung des Brillenbügels 12 in seiner Grundstellung und seiner Gebrauchs lage
erzielt wird und trotzdem ein hinreichend müheloses Verschwenken des Brillenbügels
12 möglich ist. Der Vorteil des Brillengestells 60 gemäß Fig. 6 gegenüber den Brillengestellen
10 und 50 gemäß den Figuren 1 bis 5 besteht darin, daß das Gelenk 13, entlang der
Gelenkachse 16 gesehen, deutlich niedriger baut als die Gelenke 13 der Brillengestelle
10 und 50.
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Auch das als weitere Ausführungsform in der Fig. 7, auf deren Einzelheiten
wiederum ausdrücklich verwiesen sei, dargestellte, dem Erfindungsgedanken unterfallende
Brillengestell 70 hat ein fest am Brillenrahmen 11 angeordnetes Lagerstück 14"'
mit rechtwinklig von einer Grundplatte 18 abstehenden Lagerbacken 19 bzw. 21 und
einem beim dargestellten Ausführungsbeispiel sowohl zur Grundplatte 18 als auch
zu den Lagerbacken 19 und
21 rechtwinklig verlaufenden Anschlaglappen
47. Das Bügel-Schwenkgelenk 13' des Brillengestells 70 umfaßt einen im wesentlichen
kreiszylindrisch-stabförmigen Lagerzapfen 71, der sich zwischen den Lagerbacken
19 und 21 erstreckt und an diesen lösbar festlegbar ist.
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Hierzu können z.B. Senkkopfschrauben vorgesehen sein, die sich außenseitig
an den Lagerbacken 19 und 21 abstützen und mit ihren Gewindebolzen durch miteinander
fluchtende Bohrungen der Lagerbacken 19 und 21 hindurchtreten und in zentrale Gewindeabschnitte
des Lagerzapfens 71 eingreifen. Der Brillenbügel 12' hat an seinem gelenkseitigen
Ende eine den Lagerzapfen 71 umschließende, zylindrische Gelenkhülse 72, in die
der Lagerzapfen 71 vor seiner Befestigung an den Lagerbakken 19 und 21 eingeführt
wird. Der Lagerzapfen 71 ist mit zwei, parallel zur Gelenkachse 16 verlaufenden,
peripheren Rillen 73 und 74 versehen, deren Mittelbenen 76 und 77 sich entlang der
Gelenkachse 16 rechtwinklig kreuzen und parallel bzw. rechtwinklig zur Ebene des
Brillenrahmens 11 verlaufen.
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In einem sich an die Hülse 72 anschließenden, flachblockförmigen Endabschnitt
78 des Brillenbügels 12' ist ein sich in Längsrichtung des Brillenbügels 12' erstreckender
Führungskanal 79 vorgesehen, der über eine radiale Bohrung 81 der Hülse 72 in deren
Innenraum mündet. In diesem Führungskanal ist ein Rastbolzen 82 mit halbkugelförmigem
Kopf verschiebbar angeordnet, der durch eine vorgespannte Druckfeder 83 stets in
Anlage an den Mantel des Lagerzapfens 71 gedrängt ist und in der dargestellten Grundstellung
des Brillenbügels 12' in die eine Rille 74 und in der Gebrauchslage des Brillenbügels
12' in die andere Rastrille 73 des Lagerzapfens
71 eingerastet
ist. Auch bei dem Brillengestell 70 kann der Brillenbügel mit mäßiger Schwenkkraft
aus seiner Grundstellung in die Gebrauchs lage geschwenkt werden und umgekehrt,
und der Schwenkwinkel ist durch Anlage des Endabschnittes 78 des Brillenbügels 12'
an der Anschlagkante des Anschlaglappens 47 begrenzt.
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Auch das Schwenkgelenk 13' des Brillengestells 70 gemäß Fig. 7 kann,
im Vergleich zu den Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 bis 5, in Richtung der
Schwenkachse gesehen, mit deutlich geringerer Bauhöhe realisiert werden.