DE3414074C2 - Ringdichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Ringdichtung aus elastischem Werkstoff zur Abdichtung der Spalte zwischen der Innen­ wand des Gehäuses und der Umfangsfläche des Rotors einer Rohrweiche im Bereich der Anschlußflansche letzterer, wobei die Innenwand des Gehäuses im Bereich jedes An­ schlußflansches eine die Ringdichtung teilweise aufneh­ mende Nut aufweist.

Aus der DE-AS 14 50 456 ist eine Ringdichtung aus ela­ stischem Werkstoff, nämlich ein O-Ring zum Abdichten der Spalte zwischen der Innenwand des Gehäuses und der Um­ fangsfläche des Kükens eines Kugelhahns im Bereich der Anschlußflansche des letzteren bekannt. Die Innenwand des Gehäuses weist im Bereich jedes Anschlußflansches eine den betreffenden O-Ring teilweise aufnehmenden Nut auf.

Auch anderweitig sind O-Ringe mit Kreisquerschnitt oder auch in anderen Querschnittsformen zum Abdichten eines durch zwei relativ zueinander verschiebbare Maschinen­ teile begrenzten Spaltes bekannt. Dabei kann auch zu beiden Seiten des abgedichteten Spaltes ein unterschied­ licher Druck herrschen. In der Regel werden diese O-Rin­ ge in eine Nut in einem der Maschinenteile eingelegt. Nachteilig ist hieran, vor allem bei großen Maschinen­ teilen, daß erhebliche Stellkräfte notwendig sind, um die durch die Ringdichtung erzeugte hohe Reibung zu überwinden. Diese Reibung hat ferner auch einen entspre­ chend großen Abrieb zur Folge, vor allem, wenn in den Spalt zwischen den beiden Maschinenteilen Stäube oder Körner gelangen, wie dies regelmäßig bei Schiebern und Weichen der Fall ist, die in der pneumatischen Schütt­ gutfördertechnik eingesetzt werden.

Es ist daher auch schon bekannt, für derartige Anwendun­ gen schlauchartige, aufblasbare Ringdichtungen zu ver­ wenden, die jedoch teuer sind und Nebenaggregate für die Druckbeaufschlagung und Druckentlastung benötigen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ringdichtung der einleitend angegebenen Gattung zu schaffen, die vergleichbar einfach gestaltet wie eine O-Ringdichtung ist, funktionsmäßig jedoch die Vorteile einer aufblasbaren Dichtung hat, sofern die Vorausset­ zung erfüllt ist, daß die gegeneinander abzudichtenden Räume auf gleichen Druck gebracht werden, bevor der Ro­ tor bewegt, also in die jeweils andere Stellung gedreht wird.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kenn­ zeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen Merk­ male gelöst.

Ringdichtungen mit einer durchgehenden, im Querschnitt näherungsweise V-förmigen Kerbe in einer ihrer Seiten­ flächen sind grundsätzlich bekannt, z. B. aus der FR-PS 1 359 870 und der US-PS 3 173 698, jedoch nicht im Zu­ sammenhang mit Rohrweichen und nicht mit den den Einbau der Ringdichtung betreffenden Merkmalen.

Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung hat den Vor­ teil, daß die durch die Kerbe bewirkte Querschnittsver­ ringerung der Ringdichtung als gelenkartige Verbindung zwischen dem innenliegenden und dem außenliegenden Quer­ schnittsbereich der Ringdichtung wirkt. Weiterhin wird durch die spezielle Gestaltung des Querschnitts der Ringdichtung bewirkt, daß die V-förmige Kerbe mit dem Spaltabschnitt zwischen dem Rotor und dem betreffenden Anschlußflansch, im Ergebnis also mit der Förderleitung kommuniziert, so daß sich der Anpreßdruck der Ringdich­ tung gegen die abzudichtenden Flächen erhöht, sobald in der Förderleitung ein Druck aufgebaut wird.

In der Zeichnung ist die Ringdichtung nach der Erfindung in einer beispielsweise gewählten Ausführungsform darge­ stellt. Es zeigt:

Fig. 1 einen Ausschnitt der Ringdichtung,

Fig. 2 eine Anwendung der Ringdichtung bei einer Rohrweiche,

Fig. 3 die Einzelheit X der Fig. 2 in ver­ größerter Darstellung mit unter Druck stehender Ringdichtung und

Fig. 4 dieselbe Einzelheit X, jedoch im drucklosen Zustand.

Gemäß Fig. 1 ist die beispielsweise aus Silikonkautschuk bestehende Ringdichtung 1 in ihrer Seitenfläche 1a mit einer durchlaufenden Kerbe 2 versehen.

Fig. 2 zeigt eine übliche Rohrweiche im Querschnitt, die aus einem Gehäuse 3 und einem in diesem gelagerten Rotor 4 besteht. Der Rotor 4 kann über einen Stellzylinder 5 so geschwenkt werden, daß der Anschlußflansch 6 ent­ weder im geraden Durchgang mit dem Anschlußflansch 7 oder im schrägen Durchgang mit dem Anschlußflansch 8 verbunden ist. Die Spalte zwischen den Anschlußflanschen 6, 7 und 8 und dem Rotor 4 sind durch Ringdichtungen ab­ gedichtet.

Fig. 3 zeigt die Ringdichtung 1 in einer Nut 3a in dem Gehäuse 3 während der Druckförderung durch die Rohrweiche. Der im Inneren des Rohrdurchganges 9 herrschende Über­ druck bewirkt über die V-förmige Kerbe in der Ringdich­ tung 1, daß diese sich fest gegen den Rotor 4 legt.

Fig. 4 zeigt die gleiche Einzelheit während der Verstel­ lung der Rohrweiche, die regelmäßig im drucklosen Zustand vorgenommen wird. Da die Kerbe 2 nicht mehr druckbeaufschlagt ist, kann sich die Ringdichtung entsprechend ihrer Eigenelastizität kontrahieren, liegt also nur noch mit ganz geringem Druck auf der Umfangs­ fläche des Rotors 4 auf. Außerdem wirkt der Bereich ge­ ringsten Querschnittes der Ringdichtung 1 gelenkartig, so daß bei der durch den Pfeil angedeuteten Drehbewegung des Rotors 4 der außerhalb der Nut 3a liegende Teil der Ringdichtung 1 in die gezeichnete Lage schwenkt, also zusätzlich ausweichen kann, wodurch sich die Reibung ebenfalls vermindert.

Wie aus der zeichnerischen Darstellung ersichtlich, ist die Verbindung zwischen der Kerbe 2 und dem Raum 9, in dem der höhere Druck herrscht, durch eine entsprechende Ver­ minderung des Querschnittes der Ringdichtung in ihrem dem Rotor 4 zugewandten Teil erreicht, so daß zwischen der betreffenden Seitenfläche der Ringdichtung und der gegenüberliegenden Seitenfläche der Nut 3a ein schmaler Spalt verbleibt.

Die beschriebene Ringdichtung kann in gleicher Weise auch für die Abdichtung anderer relativ zueinander be­ wegter Maschinenteile, z. B. Flachschieber und Schiebe­ weichen, benutzt werden. Neben den erzielten Vorteilen einer im drucklosen Zustand geringen Reibung, damit eines kleinen Abriebes und geringer aufzuwendender Stellkräfte, besteht ein weiterer Vorzug der Dichtung darin, daß ihre Anpressung an die betreffenden Maschinen­ teile zwangsläufig mit steigender Differenz der zu beiden Seiten des abzudichtenden Spaltes herrschenden Drucke wächst.

Claims (1)

1. Ringdichtung aus elastischem Werkstoff zum Abdichten der Spalte zwischen der Innenwand des Gehäuses (3) und der Umfangsfläche des Rotors (4) einer Rohrweiche im Bereich der Anschlußflansche (6, 7, 8) letzterer, wobei die In­ nenwand des Gehäuses (3) im Bereich jedes Anschlußflan­ sches eine die Ringdichtung (1) teilweise aufnehmende Nut (3a) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringdichtung (1) in ihrer dem betreffenden Anschluß­ flansch (6, 7, 8) und der gleichseitigen Nutflanke zuge­ wandten Seitenfläche eine durchgehende, im Querschnitt näherungsweise V-förmige Kerbe (2) hat, deren Tiefe min­ destens gleich der halben Dicke der Ringdichtung (1) ist, und daß die Kerbe (2) mit dem Spaltabschnitt zwi­ schen dem Rotor (4) und dem betreffenden Anschlußflansch (6, 7, 8) über einen Querschnittsbereich (1a) verringer­ ter Dicke in Verbindung steht.