DE3336593C1 - Verfahren zum Herstellen eines zahnrad-,zahnstangen- oder schneckenfoermigen Werkzeugs zum Feinbearbeiten der Zahnflanken von insbesondere gehaerteten Zahnraedern - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines zahnrad-,zahnstangen- oder schneckenfoermigen Werkzeugs zum Feinbearbeiten der Zahnflanken von insbesondere gehaerteten ZahnraedernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines zahnrad-, Zahnstangen- oder schneckenförmigen
Werkzeugs zum Feinbearbeiten der Zahnflanken von insbesondere gehärteten Zahnrädern gemäß dem Oberbegriff
der Ansprüche 1 und 2.
Zum Feinbearbeiten der Zahnflanken von insbesondere gehärteten Zahnrädern sind Werkzeuge bekanntgeworden,
bei denen ein verzahnter Grundkörper auf seinen Flanken mit einer Diamantkörnung belegt ist. Bei
Diamantwerkzeugen zeigen sich beim Schleifen von Eisenwerkstoffen häufig Verschleißerscheinungen, die auf
eine chemisch-thermische Reaktion an der Berührstelle zurückzuführen sind. Aus diesem Grunde sind in den
letzten Jahren mit kubischem Bornitrid (CBN) belegte Werkzeuge eingeführt worden, die sich u. a. beim Rundschleifen
gut bewährt haben, nicht aber beim Feinbearbeiten von Zahnrädern.
Beim Feinbearbeiten der Zahnflanken von Zahnrädern werden bekanntlich sehr hohe Anforderungen an
die geometrische Genauigkeit und an die Oberflächengüte gestellt. CBN-Werkzeuge erbringen zwar hohe
Abtragsleistungen und zeichnen sich durch lange Standzeiten aus, sind aber grundsätzlich nicht geeignet, Oberflächen
mit geringer Rauhtiefe zu erzeugen. Der Grund dafür ist zum einen in der Geometrie der CBN-Schneiden
zu sehen, die spitzer und schärfer sind als die von Korundkörnern. Die CBN-Körner graben sich deshalb
in die Werkstückoberfläche ein, und zwar auch bei geringen Korngrößen. Zum anderen bewirkt die erheblich
festere Bindung der CBN-Werkzeuge, daß auch verhältnismäßig weit aus der Bindemasse herausragende Körner
noch in ihr gehalten werden. Beide Erscheinungen, die Schneidengeometrie wie auch die Schnittfähigkeit
weit herausragender Körner, bewirken gemeinsam eine größere Rauhtiefe der Werkstück-Oberfläche. Qualitativ
bessere Oberflächen lassen sich nur dann erreichen (und auch nur bedingt), wenn der Zustellbewegung des
Werkzeugs relativ zum Werkstück noch zusätzliche Bewegungen überlagert werden, z. B. senkrecht zur Zustellbewegung.
Diese zusätzlichen Bewegungen sucht man aber beim Feinbearbeiten von Zahnrädern zu vermeiden,
um Bearbeitungszeit zu sparen, d. h. man arbeitet bevorzugt nach dem sogenannten Tauchverfahren,
ίο d.h., das Werkzeug führt relativ zum Werkstück nur
eine Bewegung im Sinne einer Achsabstandsverkleinerung aus.
Die geometrische Form einer CBN-Schleifscheibe wird normalerweise durch Abrichten erzeugt. Dabei
wird entweder ein sogenannter Diamant-Vielkornabrichter an der Arbeitsfläche der Schleifscheibe hin-
und herbewegt, oder es wird eine Diamant- oder SiC-bestückte Abrichtrolle gegen die Arbeitsfläche gedruckt,
wobei zwischen der Abrichtrolle und der Schleifscheibe eine Relativdrehzahl vorhanden ist. Dieses
Abrichten ergibt aber keine ebenen Flächen, weil ein »Materialabtrag« an der Schleifscheibe nur durch
Kornausbrüche erreicht wird.
Auch das Aufbringen von CBN-Körnern gleicher Größe auf genau gefertigte Werkzeugkörper brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis, da die oben genannten Erscheinungen natürlich auch hier vorliegen. Beim Abrichten werden dann Körner ausgebrochen und so die Anzahl der Schneiden verringert.
Auch das Aufbringen von CBN-Körnern gleicher Größe auf genau gefertigte Werkzeugkörper brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis, da die oben genannten Erscheinungen natürlich auch hier vorliegen. Beim Abrichten werden dann Körner ausgebrochen und so die Anzahl der Schneiden verringert.
Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein zahnradförmiges CBN-beschichtetes Werkzeug
bzw. ein Verfahren zu seiner Herstellung zu schaffen, das die erwähnten Nachteile nicht aufweist und daher
auch im genannten Tauchverfahren anwendbar ist.
Zwei Lösungen dieser Aufgabe sind durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 2 charakterisiert.
Die Abflachung gemäß dem Vorgehen nach Anspruch 1 bewirkt, daß die Körner zusammen eine Art
»Tafelgebirge« bilden, dessen Kanten ähnlich wie die Schneidkanten eines Schabrades wirken, wobei die genaue
geometrische Form durch keine vorstehenden Spitzen der Körner beeinträchtigt ist.
Bei der Lösung gemäß Anspruch 2 wird von der Eigenschaft mikrokristallinen Bornitrids Gebrauch gemacht,
daß dieses bei Anwendung entsprechender Schleifparameter (z. B. Korngröße der Schleifscheibe
und/oder Vorschubgeschwindigkeit unter hoher mechanischer Belastung zu Mikroausbrüchen neigt, die eine
Anzahl von kleinen Schneidkanten an jedem einzelnen Korn bilden, die allesamt in der Kontur der gewünschten
Flanke liegen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den F i g. 1 bis 9 gezeigten Ausführungsbeispielen beschrieben.
Dabei zeigt
F i g. 1 ein zahnradartiges zylinderisch geformtes und F i g. 2 ein zahnradartiges hyperboloidisch geformtes
Werkzeug, jeweils zusammen mit einem Werkstück,
F i g. 3 einen Querschnitt durch einen Werkzeugzahn in vergrößerter Darstellung,
F i g. 3 einen Querschnitt durch einen Werkzeugzahn in vergrößerter Darstellung,
Fig.4 und 5 je einen Längsschnitt (Ausschnitt) aus
einem CBN-beschichteten Werkzeug-Zahn in nochmals vergrößerter Darstellung, unbearbeitet,
F i g. 6 und 7 den gleichen Ausschnitt, aber mit umgeschliffener bzw. geläppter Beschichtung, gemäß den Ansprüchen 1 bzw. 2,
F i g. 6 und 7 den gleichen Ausschnitt, aber mit umgeschliffener bzw. geläppter Beschichtung, gemäß den Ansprüchen 1 bzw. 2,
F i g. 8 eine schematische Anordnung des Werkzeugs beim Nachschärfen und
F i g. 9 einen schematischen Längsschnitt durch einen Werkzeugzahn.
F i g. 1 zeigt schematisch ein zahnradartiges Werkzeug 1, das zum Zwecke des spanenden Feinbearbeitens
in die Verzahnung eines Stirnrades (Werkstück 2) eingreift und auf ihm abwälzt. Die Achsen der Werkzeugspindel
3 und der Werkstückspindel 4 kreuzen sich, wie vom Zahnradschaben und Zahnradhonen her bekannt
ist. Das Beispiel zeigt ein geradverzahntes Werkzeug und ein schrägverzahntes Werkstück. Es ist auch jede
andere Kombination möglich. Anstelle des zahnradartigen Werkzeugs 1 kann auch ein zahnstangenartiges
Werkzeug Verwendung finden. Die Größe des Achskreuzwinkels y hängt von der speziellen Bearbeitungsaufgabe und davon ab, ob neben der zu bearbeitenden
Verzahnung eine den Achskreuzwinkel begrenzende Schulter o. dgl. vorhanden ist. Die Bearbeitung kann unter
einem Längsvorschub des Werkzeugs relativ zum Werkstück beispielsweise in Richtung des Pfeiles 8 vor
sich gehen. Ist das Werkzeug breit genug, so kann auf den Längsvorschub verzichtet werden. In diesem Falle
ist der Wälzkörper konkav hyperboloidisch, d. h. mit in Längsrichtung hohlballigen Zahnrlanken, auszubilden,
wie das z. B. vom Tauchschaben her bekannt ist. Für den Antrieb der Wälzbewegung ist normalerweise nur eines
der beiden Elemente, z. B. das Werkzeug, anzutreiben, während das andere Element über die Verzahnung mitgenommen
wird. Die Maschine, auf der das Werkzeug 1 und das Werkstück 2 aufgenommen sind, braucht hier
nicht dargestellt und beschrieben zu werden, da sie für die Erfindung ohne Bedeutung ist.
Als weitere Ausführung eines Werkzeugs, bei dem die Erfindung anwendbar ist, zeigt F i g. 2 ein Werkzeug 11,
das ähnlich einer Globoidschnecke hyperboloidisch geformt ist. Dieses Werkzeug 11 ist auf einer schematisch
dargestellten Werkzeugspindel 13 auswechselbar gelagert. Die Spannmittel und der Antrieb für die Werkzeugspindel
sind bekannt und daher nicht gezeichnet. Das Werkzeug steht in Eingriff mit einem gerad- oder
schrägverzahnten Werkstück 12. Das Werkstück ist auf einer Werkstückspindel 14 auswechselbar eingespannt.
Die Werkzeugspindel 13 ist gegenüber der Werkstückspindel 4 mit einem Achskreuzwinkel y' geneigt, der
einerseits nicht zu klein gewählt werden soll, um eine ausreichende Längsgleitung zu gewährleisten, und der
andererseits erheblich kleiner als 90° sein soll, damit das Werkstück in seiner ganzen Breite (von Stirnseite 16 bis
Stirnseite 17) im Tauchverfahren bearbeitet werden kann. Die wirksame Breite des Werkzeugs ist mit den
gestrichelten Linien 19, 20 angedeutet. Selbstverständ-Hch
kann mit einem solchen Werkzeug statt des geradverzahnten Werkstücks 12 auch ein schrägverzahntes
Werkstück bearbeitet werden.
Fig.3 zeigt schematisch einen Schnitt durch einen
Zahn des Werkzeugs 1,11. Der Zahn besteht aus einem metallischen Grundkörper 5, aiuf den eine Beschichtung
6 aus CBN-Körnern 7 und einem Bindemittel 9, z. B. Kunstharz, Bronze od. dgl. aufgebracht ist. Dabei können
die CBN-Körner 7 in einer Schicht oder mehrschichtig angeordnet sein, wie das vergrößert in den
F i g. 4 und 5 angedeutet ist.
Diese so entstandene unregelmäßige Oberfläche 31 bildet keine geometrisch exakte Flankenform und wird
deshalb mit einer Diamantschleifscheibe oder mit einer Diamantpaste überschliffen bzw. geläppt, um die geometrisch
genaue Flankenform 32 zu erhalten. Dabei entsteht, wie F i g. 6 zeigt, eine Art »Tafelgebirge«. Die im
Bereich der Flankenfläche liegenden Kanten 33 der jetzt abgeflachten, aus dem Bindemittel 9 vorstehenden
CBN-Körner 7 bilden die beim Feinbearbeiten des Werkstücks 2,12 wirksamen Schneidkanten.
Bei Anwendung entsprechender Parameter beim Schleifen, z. B. der Korngröße der Schleifscheibe und/
oder der Vorschubgeschwindigkeit, kann man sich eine bei hoher mechanischer Belastung an Körnern mikrokristallinen
Bornitrids zu beobachtende Eigenart zu Nutzen machen: Aufgrund seiner Struktur neigt es nur
zu Mikroausbrüchen, so daß hier mehrere neue Kanten 35 an jedem Korn entstehen, die zumindest zum Teil in
der gewünschten Flanke 32 liegen (F i g. 7).
Wenngleich die mit CBN beschichteten Werkzeuge zum Feinbearbeiten von Zahnrädern durchaus zufriedenstellende
Standzeiten aufweisen, so ist doch in gewissen Abständen ein »Nachschärfen« notwendig, d. h.
es muß Trägermaterial bzw. Bindemittel zwischen den CBN-Körnern abgetragen werden. Dabei läßt man, wie
in Fig.8 schematisch dargestellt, das Werkzeug 1, 11
mit einem Gegenrad 36 abrollen, wobei gleichzeitig Edelkorund oder ein ähnliches Schleifmittel mittels einer
Trägerflüssigkeit in den Zahneingriff eingeführt wird (Pfeil 37). Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, das
Schärfen unter demselben Achskreuzwinkel y, γ' auszuführen,
der dem bei der Bearbeitung des Werkstücks 2, 12 entspricht.
In den F i g. 6 und 7 ist jeweils nur eine Schicht CBN-Körner 7 dargestellt. Der mit dem dabei beschriebenen
Schleifen bzw. Läppen erzielbare Effekt ist natürlich auch bei mehrschichtig angeordneten CBN-Körnern
gemäß F i g. 5 erreichbar.
Zur besseren Verankerung der CBN-Beschichtung kann die Zahnflanke des metallischen Grundkörpers eine
oder mehrere Nuten 38 oder ähnliche vom Zahnkopf zum Zahnfuß verlaufende Vertiefungen aufweisen. Dabei
sind, wie in F i g. 9 angedeutet, auch die Nut oder die Vertiefungen beschichtet, aber die Beschichtung wird
hier nicht überschliffen. Mit der Anordnung der Nuten oder Vertiefungen sind auch eine Verbesserung der
Schneidfähigkeit an den Übergängen von den Nuten zu den Flankenabschnitten sowie eine gute Dränage des
Kühlmittels beim Feinbearbeiten des Werkstücks 2, 12 verbunden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
- Leerseite -
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines zahnrad-, Zahnstangen- oder schneckenförmigen Werkzeugs
zum Feinbearbeiten der Zahnflanken von insbesondere gehärteten Zahnrädern, bei dem auf den Zahnflanken
eines verzahnten Grundkörpers aus Metall zunächst eine Beschichtung aus kubischem Bornitrid
(CBN) aufgebracht wird, wobei die CBN-Körner in einer oder in mehreren Schichten vorhanden sein
können, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend die CBN-Körner der einzigen bzw. der
obersten Schicht durch Schleifen oder Läppen abgeflacht werden, wobei zugleich die genaue geometrische
Form der Zahnflanken erzeugt wird.
2. Verfahren zum Herstellen eines zahnrad-, Zahnstangen- oder schneckenförmigen Werkzeugs
zum Feinbearbeiten der Zahnflanken von insbesondere gehärteten Zahnrädern, bei dem auf den Zahnflanken
eines verzahnten Grundkörpers aus Metall zunächst eine Beschichtung aus kubischem Bornitrid
(CBN) aufgebracht wird, wobei die CBN-Körner in einer oder in mehreren Schichten vorhanden sein
können, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beschichtung eine mikrokristalline CBN-Sorte verwendet
wird und daß anschließend durch Schleifen an den CBN-Körnerri Mikroausbrüche erzeugt werden,
wobei zugleich die genaue geometrische Form der Zahnflanken erzeugt wird.
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---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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8331 | Complete revocation |