DE3335486A1

DE3335486A1 - Vorrichtung zur verstellung der hoehe und der rueckenlehnenneigung eines sitzes, insbesondere eines fahrzeugsitzes

Info

Publication number: DE3335486A1
Application number: DE19833335486
Authority: DE
Inventors: Lothar Ing.(grad.) 3307 Vahlberg Alten; Peter Ing.(grad.) 3306 Lehre Münkner; Dieter 3180 Wolfsburg Sack
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1983-09-30
Filing date: 1983-09-30
Publication date: 1985-04-18

Description

Vorrichtung zur Verstellung der Höhe und der Rückenlehnen-
neigung eines Sitzes, insbesondere eines Fahrzeugsitzes Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer aus der DE-PS 10 87 016, 63c 46, bekannten Vorrichtung dieser Art, die zur Höhen- und Längsverstellung eines Kraftfahrzeugsitzes mittels eines beiden Verstellungen gemeinsamen Elektromotors dient, werden als individuelle Bestandteile der beiden Verstellmechaniken Spindelmuttern über maonetische Kupplungen wahlweise mit der Antriebsspindel verbunden.
Die Erfindung befaßt sich demgegenüber mit dem Problem, eine nur eine Antriebsspindel erfordernde Vorrichtung zur Verstellung der Höhe und der Rückenlehnenneigung eines Sitzes zu schaffen, die außerdem auf rein mechanischem Wege arbeiten soll.
Bei der aus der europäischen Patentanmeldung 0 067 893, B60N 1/02, bekannten mechanischen Vorrichtung, die ebenfalls mehrere geometrische Sitzparameter von einem einzigen Antrieb her zu verändern gestattet, findet ein kompliziertes Verteilergetriebe für die wahlweise Übertragung der Antriebskraft auf die einzelnen Verstellmechaniken Einsatz, das für eine Serienfertigung kaum geeignet ist.
Der Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 zu schaffen, die bei serienfreundlicher Gestaltung mittels eines einzigen Antriebs bzw. einer Antriebsspindel wahlweise die Sitzhöhe oder die Neigung einer vorklappbaren Rückenlehne des Sitzes zu verändern gestattet. Derartige vorklappbare Rückenlehnen finden in weitem Umfang bei Vordersitzen von Personenkraftwagen zum Erleichtern des Ein- und Ausstiegs für die Fondpassagiere Einsatz. Da demgemäß die Rükkenlehne zwei sehr unterschiedliche Stellungen relativ zum Sitzteil des Sitzes einnehmen kann, macht die Ausgestaltung einer Vorrichtung zur Änderung auch der Neigung der Rückenlehne, d.h. in ihrer Betriebsstellung, Schwierigkeiten, da die für diese Neigungseinstellung dienende Schwenkachse unterschiedliche Lagen relativ zum Sitzteil einnimmt.
Die diese besonderen Umstände berücksichtigende erfindungsgemäße Lösung der definierten Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Patentananspruchs 1; vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist in ihrem Aufbau aus einfachen, serienfreundlichen, toleranzunkritischen Teilen zu sehen, so daß auch die Verwendung von Kunststoffteilen möglich ist.
Zur Abrundung des Standes der Technik seien in diesem Zusammenhang noch die DE-AS 11 49 997, 63c 46, und die DE-AS 20 32 833, B60N 1/06, erwähnt. Die erstgenannte Druckschrift beschreibt eine Verstellvorrichtung für Rückenlehnen mit einer über einen Handgriff axial verschiebbaren Welle, die ein Zahnrad trägt, dessen Zähne zwecks Arretierung der Vorrichtung in einer ersten axialen Stellung mit ortsfesten Zähnen kämmen, dagegen in einer anderen Stellung die Welle zur Drehung freigeben. Die an zweiter Stelle genannte Auslegeschrift zeigt eine Verstellvorrichtung zur Einstellung der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, die mit an ihren Enden Kegelräder tragenden Gewindespindeln ausgerüstet ist; die Kegelräder kämmen mit Gegenkegelrädern auf einer quer zur Fahrzeugachse verlaufenden Antriebsspindel. Die Gewindespindeln greifen mit ihren der Antriebsspindel abgekehrten Enden unmittelbar am Rahmen der Rükkenlehne an, so daß diese nicht zwischen einer Betriebsstellung und einer vorgeklappten Stellung ohne Betätigen der Antriebsspindel möglich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 einen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüsteten Kraftfahrzeugsitz von links und deren Fig 2 eine Draufsicht in vergrößertem Maßstab auf die Vorrichtung wiedergeben.
Der Sitz enthält als wesentliche Bestandteile den Sitzteil 1 mit dem starren Rahmen 2 und die Rückenlehne 3 mit dem starren Lehnenrahmen 4. Der Rahmen 2 ist in nicht dargestellter, da bekannter Weise auf dem Fahrzeugboden befestigt. Zwecks Erleichterung des Ein- und Ausstiegs von Fondpassagieren ist die Rückenlehne 3 um die Schwenkachse 5 in an sich bekannter Weise zwischen ihrer in Fig. 1 dargestellten Betriebsstellung und der nach vorn geneigten Stellung 3' kippbar; diese Kippverbindung zwischen Sitzteil 1 und Rückenlehne 2 erfolgt über seitliche Beschläge, von denen in der Figur nur der linke Beschlag 6 erkennbar ist. Dieser Beschlag 6 erstreckt sich also zwischen der beschriebenen Kippachse 5 einerseits und der Lehnenschwenkachse 7 andererseits, die ein relativ feines Einstellen der Neigung der in ihrer ausgezogen dargestellten Betriebslage befindlichen Rückenlehne 3 ermöglicht. Diese Einstellung erfolgt ebenso wie die Höheneinstellung des gesamten Sitzes mittels der nun zu erläuternden Vorrichtung, wobei insbesondere auf Fig. 2 verwiesen wird: Die in Fig. 2 dargestellten Teile der Vorrichtung sind am Sitzrahmen 2 bzw. am lehnenrahmenfesten Beschlag 6 gehalten und mittels der Abdeckung 8 nach außen abgedeckt. In Fig. 1 ist diese Abdeckung entfernt. Mit der bereits beschriebenen Kippachse 5 fällt die Achse der Antriebsspindel 9 zusammen, die aus dem ersten Teil 10, das das Gegenkegelrad 11 trägt, und dem zweiten Antriebsspindelteil 12, das in diesem Ausführungsbeispiel als Handrad ausgebildet ist bzw. eine handradartige Kappe 13 trägt, besteht und die das Gegenkegelrad 14 trägt. Die beiden Antriebsspindelteile 10 und 12 sind mittels der Druckfeder 15 in axialer Richtung normalerweise "auseinandergedrückt" bis zum Wirksamwerden eines Anschlags, so daß sie im Normalfall die maximale Länge der Antriebsspindel 9 definieren. Während das Gegenkegelrad 11 auf dem ersten Teil 10 der Antriebsspindel 9 ständig mit dem Kegelrad 16 auf der Spindel 17 in Eingriff steht, ist in der jetzt betrachteten ersten axialen Stellung des zwei ten Antriebsspindelteils 12 dessen Gegenkegelrad ausgerückt aus dem Kegelrad 18 auf der Spindel 19. Dagegen greifen in dieser Position des zweiten Arbeitsspindelteils 12 die Zahnkränze 20 und 21 an den einander konzentrisch umgebenden Endbereichen der beiden Teile 10 und 12 ineinander, so daß eine drehfeste Verbindung der beiden Antriebswellenteile 10 und 12 besteht. Ein Drehen des Handrads 13, das übrigens auch durch einen Elektromotor ersetzt sein kann, bewirkt jetzt also über die Verbindung mittels der Zahnkränze 20 und 21 Drehbewegungen der Spindel 17, nicht aber der Spindel 19; drückt man dagegen im Sinne des Pfeils auf das Handrad 13 bzw. verschiebt man den Antriebsspindelteil 12 in axialer Richtung entgegen der Wirkung der Feder 15, so kommen die Zahnkränze 20 und 21 unter die für sie im jeweils anderen Antriebsspindelteil vorgesehenen Freischnitte 22 und 23, so daß die drehfeste Verbindung zwischen den Antriebswellenteilen 10 und 12 aufgehoben wird. Dagegen ist jetzt das Kegelrad 18 in Eingriff mit seinem zugeordneten Gegenkegelrad 14, so daß nur die Spindel 19 Drehbewegungen ausführt.
Beide Spindeln 17 und 19 tragen Schneckenbereiche 24 und 25, die zur Bewegungsumsetzung dienen.
Die Spindel 17 und damit die Schnecke 24 dienen zur Verstellung der Neigung der in ihrer Betriebsposition befindlichen Rückenlehne 4. Zu diesem Zweck greift in die Schnecke 24 das drehfest mit der Schwenkachse 7 (siehe Fig. 1) verbundene Zahnrad 26 am Lehnenrahmen 4 ein. Die Spindel 17 ist im Beschlag 6 der Rückenlehne 3 gelagert (Lagerstellen 6'), so daß sie bei Schwenkbewegungen derselben um die Achse 5 mitschwenkt und die in Fig. 1 mit 17' bezeichnete Stellung einnimmt. Diese Konstruktion macht es möglich, ohne weitere Handgriffe, d.h.nur nach Aufheben einer üblichen und daher figürlich nicht dargestellten, beispielsweise hakenförmigen Lehnenverriegelung die Lehne nach vorn zu klappen; dabei bleibt die Neigungseinstellung der Rückenlehne gewahrt.
In die Schnecke 25 auf der einen Bestandteil der Höhenverstellmechanik des Sitzes bildenden Spindel 19 greift das am Sitzrahmen 2 schwenkbar gelagerte Zahnsegment 27 ein, das je nach seiner durch die Drehung der Spindel 19 erzielten Winkelstellung relativ zum Fahrzeugboden den Sitz in eine bestimmte Höhe drückt.
Verständlicherweise wird man die beschriebene Vorrichtung dahingehend ergänzen, daß die Drehbewegungen der Gegenkegelräder 11 und 14 auch auf die andere, also in den Figuren rechte Seite des Sitzes übertragen werden. Hierzu sind die beiden Spindeln 17 und 19 an ihren der Antriebsspindel 9 abgekehrten Enden mit weiteren Kegelrädern 28 und 29 bestückt, die mit Gegenkegelrädern 30 und 31 an zur anderen Seite des Sitzes führenden Verbindungswellen 32 und 33 kämmen, so daß eine genaue Übertragung der Drehbewegungen der Spindeln 17 und 19 auf die andere Sitzseite erfolgt.
Da die wesentlichen Bestandteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wie aus dieser Beschreibung hervorgeht, relativ einfache Formen besitzt, können sie aus Kunststoff im Spritzgußverfahren gefertigt sein.

Claims

P A TENTA NSFR 0 c HE 1. Vorrichtung zur Verstellung der Höhe und eines weiteren geometrischen Parameters eines Sitzes, insbesondere eines Fahrzeugsitzes, mit einer Antriebsspindel und Mitteln, die bei ihrer willkürlichen Betätigung die Antriebsspindel wahlweise mit einem individuellen Bestandteil einer Verstellmechanik für die Höhe und einer solchen für den weiteren Parameter kraftübertragend verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Parameter die Neigung einer -nach Aufheben einer Arretierung- vorklappbaren Rückenlehne (3) ist und die individuellen Bestandteile Schnecken (24,25) tragende, mit ihren Achsen die quer zum Sitz verlaufende Achse (5) der Antriebsspindel (9) schneidende, an ihren antriebsspindelseitigen Enden Kegelräder (16,18) tragende Spindeln (17,19) sind, daß die Antriebsspindel (9) aus zwei Teilen (10, 12) besteht, von denen jeder ein jeweils einem der Kegelräder (16,18) zugeordnetes Gegenkegelrad (11,14) trägt und von denen ein erster (10) in axialer Richtung starr unter permanenter Kupplung seines Gegenkegelrads (11) mit dem zugeordneten Kegelrad (16), dagegen der zweite (12) zwischen einer ersten Stellung, in der er drehfest mit dem ersten Teil (10) der Antriebsspindel (9) verbunden, aber sein Gegenkegelrad (14) außer Eingriff mit dem zugeordneten Kegelrad (18) gebracht ist, und einer zweiten axialen Stellung verschiebbar dm Sitzteil (1) des Sitzes gelagert ist, in der unter Aufhebung der Verbindung zwischen den Teilen (10,12) der Antriebsspindel (9) das Gegenkegelrad (14) des zweiten Teils (10) der Antriebsspindel (9) mit dem zugeordneten Kegelrad (18) gekuppelt ist, und daß die Schnecke (24) der Spindel (17) für die Rückenlehnenneigung mit einer Zahnanordnung (26) an der Rückenlehne (3) kämmt, die mit einer Schwenkachse (7) für die Neigungseinstellung derselben verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (10,12) der Antriebsspindel (9) zur Herstellung der Verbindung zwischen ihnen Zahnprofile (20,21) tragen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (10,12) der Antriebsspindel (9) bereichsweise teleskopieren und dort radiale Zähne (20,21) mit diesen axial benachbarten Freischnitten (22,23) für die Zähne des jeweils anderen Teils der Antriebsspindel (9) tragen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil (12) der Antriebsspindel (9) durch eine Axialfeder (15) in einer seiner beiden Stellungen nachgiebig fixiert ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil (12) der Antriebsspindel (9) als Handgriff (13) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (17) für die Rückenlehnenneigung mit ihrem der Antriebsspindel (9) abgekehrten Ende bei Klappbewegungen der Rückenlehne (3) zusammen mit der Antriebsspindel (9) um die Achse (5) derselben schwenkend mit der Rückenlehne (3) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsspindel (9) und die Spindeln (17,19) einschließlich der Schnecken (24,25), Kegelräder (16,18) und Gegenkegelräder (11,14) aus Kunststoff bestehen.