DE3334717C2 - Einrichtung zur automatischen oder teilautomatischen Steuerung eines Motors und einer Kupplung eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Einrichtung zur automatischen oder teilautomatischen Steuerung eines Motors und einer Kupplung eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur automa
tischen oder teilautomatischen Steuerung eines Motors
und einer Kupplung eines Kraftfahrzeuges gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Der Einkuppelvorgang und das Anfahren eines Kraftfahr
zeuges wird bei konventioneller Fahrzeugausstattung
mit Kupplung und Gas- oder Fahrpedal vom Fahrer relativ
gut beherrscht. Das Kupplungspedal wird dabei so betätigt,
daß die Kupplung über einen kurzen Zeitraum Schlupf hat.
Bei automatischen Kupplungen entfällt das Kupplungspedal,
und der Fahrer hat nur noch das Gas- oder Fahrpedal. Die
Möglichkeiten des Fahrers zur feinsten Dosierung des
Kupplungseingriffs sind damit erheblich eingeschränkt.
Weiterhin strebt bei drehzahlgeregelten Motoren, z. B.
bei in Nutzfahrzeugen allgemein üblichen, mit einer
Einspritzpumpe versehenen Dieselmotoren, die Drehzahl
regelung, abhängig von der Gaspedalstellung, eine be
stimmte Drehzahl an. Dieses geschieht unabhängig davon,
welche Last der Motor zu ziehen hat, also wie stark
der Kupplungseingriff ist. Da der Kupplungseingriff
aber in der Regel drehzahlabhängig erfolgt, ist be
sonders im unteren Fahr- bzw. Gaspedalstellbereich
eine genaue Dosierung des Fahr- bzw. Gaspedals sehr
schwierig.
Eine genau dosierte Regelung des Kupplungseingriffs in
Abhängigkeit von der Motordrehzahl oder von der Fahr
zeugbeschleunigung ist also kaum möglich, da der Motor
mittels des Drehzahlreglers die ihm fest vorgegebene
Drehzahl anstrebt, egal wie hoch die Motorlast durch
einen kleinen oder großen Kupplungseingriff ist.
Wenn der Fahrer also mit einer solchen Einrichtung
anfährt, wird er im Normalfall, also wenn er nicht
versucht, mit sehr kleinem Fahrpedalweg anzufahren,
soviel Gas geben, daß der Motor eine Drehzahl anstrebt,
die oberhalb des Einkuppeldrehzahlbereiches, beispiels
weise 1000 U/min., liegt.
Die Kupplungssteuerung wird aber versuchen, das Kuppel
moment so groß zu machen, daß der Motor die oberste
Einkuppeldrehzahl nicht überschreitet. Wenn der Fahrer
also nicht ausgesprochen vorsichtig das Fahrpedal beim
Anfahren betätigt, wird mit maximalem Motorantriebs
moment bzw. Motordrehmoment und maximalem Kupplungs
moment eingekuppelt. Hierdurch ergibt sich eine sehr
schlechte Dosierbarkeit des Anfahrdrehmomentes. Ins
besondere beim Rangieren ist die Dosierbarkeit des
Anfahrdrehmoments völlig unzureichend.
Die PS 23 07 702 hat die Steuerung einer automati
sierten Kupplung für das Anfahren und beim Gangwechsel
zum Inhalt. Die oben geschilderten Probleme beim
Rangieren mit sehr kleinen Fahrzeuggeschwindigkeiten
und das vornehmlich bei drehzahlgeregelten Motoren
auftretende Problem, daß sich die beiden Regler,
Drehzahlregler und Kupplungsregler, kaum in Deckung
bringen lassen, bleiben darin ungelöst.
Der Fahrer wird in der Regel die Schnelligkeit des
Anfahrvorganges in Abhängigkeit von der jeweiligen
Fahrsituation gestalten, also z. B. an einer großen
Steigung mit einem großen Kupplungsmoment anfahren.
Im Normalfall, in der Ebene, wird er den Anfahrvor
gang jedoch nach Komfortgesichtspunkten gestalten.
Diese Möglichkeiten sind ihm durch die bekannten
automatischen Kupplungssteuerungen genommen.
Weiter ist aus der DE 30 04 930 A1 bekannt, bei einer
Einrichtung zur automatischen Kupplungsbetätigung eine
Regelvorrichtung vorzusehen, die in Abhängigkeit von den
vor und hinter der Kupplung gemessenen Drehzahlen den die
Kupplung betätigenden Stellmotor sowie einen zweiten das
Stellglied betätigenden Stellmotor steuert. Dabei wird
unter Konstanthaltung der Motordrehzahl bei etwa 1800 Um
drehungen pro Minute die Kupplung durch den ersten Stell
motor zum langsamen Zufassen der Kupplung beaufschlagt.
Bei Drehzahlgleichheit wird die Kupplung endgültig ge
schlossen. Nachteilig an der bekannten Anordnung ist, daß
der Antriebsmotor stets mit einer relativ hohen, konstan
ten Geschwindigkeit läuft, wodurch die Schleifarbeit der
Kupplung relativ hoch ist und ein fein dosierbares Anfah
ren auch unter ungünstigen Umständen nicht möglich ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
eine Einrichtung der eingangs genannten Art so auszu
bilden, daß ein fein dosierbares Anfahren eines Kraft
fahrzeuges möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen
des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die vorliegende Erfindung ist besonders vorteilhaft bei
Nutzfahrzeugen mit automatisch arbeitenden Kupplungen
einsetzbar, bei denen der Motor mit Hilfe eines Dreh
zahlreglers geregelt wird. Die Erfindung ist aber
gleichermaßen vorteilhaft anwendbar bei nicht drehzahl
geregelten Motoren.
Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht ein fein
dosierbares Anfahren, was insbesondere auch beim Rangier
betrieb von Vorteil ist.
Die Ermittlung des Fahrzeuggewichtes kann, wie in der
deutschen Patentanmeldung P 32 46 201 beschrieben,
durchgeführt werden.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert werden.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung einen
Motor 2, der über eine Welle 4 mit einer Kupplung 6
verbunden ist, die wiederum über eine Welle 8 mit einem
Getriebe 10 verbunden ist, das von einer Getriebesteuer
einrichtung 9 über Leitungen 13 gesteuert wird und über
eine Welle 12 Räder 14 eines Kraftfahrzeuges antreibt,
von denen nur ein Rad schematisch dargestellt ist.
Die Motordrehzahl wird von einem Drehgeber 16 abge
tastet und erfaßt. Mit Hilfe eines Gebers 18, der
üblicherweise das Gas- oder Fahrpedal ist, und dem
eine Kick-down-Einrichtung 20 zugeordnet ist, wird die
Kraftstoffzufuhr zum Motor 2 gesteuert, und zwar über
einen Drehzahlregler 22, dem das Drehzahl-Signal des
Drehgebers 16 zugeführt wird.
Außer der üblichen Kupplungssteuereinrichtung (nicht
dargestellt) ist eine Einkuppelsteuereinrichtung 24
vorgesehen, die in Abhängigkeit von der Motordrehzahl,
die vom Drehgeber 16 ermittelt und bereitgestellt wird,
in einem festgelegten Einkupplungs-Drehzahlbereich das
Kupplungsmoment steuert, und zwar von 0 bei niedrigen
Motordrehzahlen bis zum Maximalwert bei hohen Motor
drehzahlen.
Eine Fahrzustands-Erfassungseinrichtung 26 dient der
Ermittlung von Fahrparametern, wie Fahrbahnsteigung p,
Fahrbahngefälle, Fahrzeuggewicht G usw. oder der Er
fassung eines Kick-down-Betriebs oder der Anwahl eines
Fahrprogrammwählers 28, mit dem beispielsweise ein
Programm "Rangieren" anwählbar ist.
Die Fahrparameter-Signale und die Signale, die einen
Kick-down-Betrieb anzeigen oder die aus dem ange
wählten Programm abgeleitet sind, werden einer Motor
drehzahl-Regeleinrichtung 30 zugeführt und dort
verschiedenen zeitabhängigen vorgegebenen Motordreh
zahlverläufen zugeordnet.
Die Motordrehzahl wird entsprechend in Abhängigkeit
von diesen Signalen der Fahrzustands-Erfassungsein
richtung 26 und dem zugeordneten Drehzahlverlauf so
geregelt, daß die Einkuppelsteuereinrichtung 24 in
Abhängigkeit von diesen geregelten Motordrehzahlen,
die vom Drehgeber 16 an die Einkupplungssteuerein
richtung 24 weitergeleitet werden, ein Einkuppeln
der Kupplung 6 mit schnellerem Anstieg des Kupplungs
momentes oder langsamerem Anstieg des Kupplungsmomentes
bewirkt.
So wird beispielsweise einem eine Fahrbahnsteigung
und hohes Fahrzeuggewicht anzeigenden Signal ein Dreh
zahlverlauf mit größerer Steigung 29 zugeordnet, wo
durch ein Einkuppelvorgang mit schnellem Anstieg des
Kupplungsmomentes ausgelöst wird. Einem Rangierbe
trieb wird ein Drehzahlverlauf mit geringerer Stei
gung 33 zugeordnet, wodurch ein Einkuppeln mit einem
langsamen Anstieg des Kupplungsmomentes ausgelöst wird.
Die Fahrzustandsgrößen bzw. Fahrparameter werden durch
an sich bekannte Einrichtungen ermittelt und können
wenigstens teilweise über die Getriebesteuereinrichtung
9 erfaßt werden. Zur Durchführung der Operationen und
Ermittlung der Steuer- und Regelsignale werden vor
zugsweise an sich bekannte Mikrocomputer eingesetzt.
Claims (10)
1. Einrichtung zur automatischen oder teilautomatischen
Steuerung eines Motors (2) und einer Kupplung (6) eines
Kraftfahrzeuges mit einer Kupplungs- (24) und einer Mo
torsteuereinrichtung (22), mit einer Einrichtung (Geber
(18) zur Betätigung der Motorsteuereinrichtung (22) und
mit einem die Drehzahl des Motors (2) unmittelbar oder
mittelbar abtastenden Drehgeber (16), gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) eine Fahrzustands-Erfassungseinrichtung (26) zur Er fassung bzw. Ermittlung wenigstens eines Fahrparame ters, wie Fahrbahnsteigung, Fahrbahngefälle, Fahrzeug gewicht usw. oder eines Kick-down-Betriebs;
- b) eine Motordrehzahl-Regeleinrichtung (30), die die Übertragung der vom Geber (18) bzw. Gas- oder Fahrpe dal vorgegebenen Soll-Motorsteuergröße während eines Einkuppelvorganges sperrt und die den von der Fahrzu stands-Erfassungseinrichtung (26) zugeführten Fahrpa rameter-Signalen oder von einem Programmwähler (28) zugeführten Fahrprogrammsignalen verschiedene Motor drehzahlanstiege von festgelegter Zeitdauer und mit festgelegter Anfangs- und Enddrehzahl innerhalb eines Einkuppeldrehzahlbereiches zugeordnet;
- c) eine Einkuppelsteuereinrichtung (24), die in Abhän gigkeit von der jeweiligen Motordrehzahl über einen festgelegten Einkuppel-Drehzahlbereich das Kupplungs moment ausgehend vom Kupplungsmoment 0 bei niedriger Motordrehzahl bis zum maximalen Kupplungsmoment Kmax bei hoher Motordrehzahl erhöht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die niedrige Motordrehzahl geringfügig größer
ist als die Motorleerlaufdrehzahl.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die hohe Motordrehzahl geringer ist als die
Motordrehzahl beim maximalen Motordrehmoment.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einkuppel-Steuer
einrichtung (24) das Einkuppelmoment über den fest
gelegten Einkuppel-Drehzahlbereich von der kleinsten
bis zur größten Drehzahl dieses Bereiches linear
oder in kleinen Stufen erhöht.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einem der
ermittelten Fahrparameter, wie große Fahrbahn
steigung, großes Fahrbahngefälle, großes Fahrzeug
gewicht usw. oder dem Kick-down-Betrieb oder dem
gewählten Fahrprogramm der schnellstmögliche zeit
abhängige Motordrehzahlverlauf (29) und damit die
schnellstmögliche Erhöhung des Kupplungsmomentes K
zugeordnet wird.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß Fahrzuständen, die
keinen besonders schnellen Aufbau des Kupplungs
momentes erfordern, also beispielsweise Fahren in
der Ebene, eine nach Komfort-Kriterien festgelegter
zeitabhängiger Motordrehzahlverlauf (31) und damit
eine nach Komfort-Kriterien festgelegte Erhöhung
des Kupplungsmomentes zugeordnet wird.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Fahrprogramm
"Rangieren" vorgesehen ist, dem eine sehr lang
same Erhöhung der Motordrehzahl nach dem zeit
abhängigen Motordrehzahlverlauf (33) und damit
eine sehr langsame Erhöhung des Kupplungsmomentes
zugeordnet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung der
Motordrehzahl und damit entsprechend des Kupplungs
momentes durch gleiche Beträge in gleichen Zeit
abschnitten erfolgt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzustands
größen bzw. die Fahrparameter wenigstens teil
weise in einer Getriebesteuereinrichtung (9)
ermittelt werden.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der
Regelungs- und Steuersignale mindestens ein
Mikrocomputer verwendet wird.
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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