DE3313103C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneideinrichtung für Vor
richtungen zum Zerkleinern von Zerkleinerungsgut aus Flach
material oder Flachmateriallagen, wie Dokumenten etc. nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Zerkleinerungsvorrichtungen, die allgemein auch
als Aktenvernichter bezeichnet werden, haben meist gegen
läufige Schneidwalzen mit ineinander eingreifenden Schneid
scheiben, die nach Art eines Längsschneiders zusammenwirken
und das Schneidgut in lange Streifen schneiden, deren Breite
der Scheibendicke entspricht. Damit die Walzen das Zerkleine
rungsgut besser ergreifen, sind die Schneidscheiben an ihrem
Umfang teilweise aufgerauht. Ferner sind in einigem Abstand
voneinander Ausnehmungen am Umfang vorgesehen worden, in die
das Zerkleinerungsgut hineingezogen wurde, so daß es auch
in Querrichtung durch Oberdehnung zerrissen wurde. Es ent
standen dann relativ lange, schmale Partikel.
Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, die Zerkleine
rungswalzen mit Schneidscheiben in Form von Sägeblättern
auszubilden, d.h. mit einer Sägeverzahnung, die eine im
wesentlichen radiale Kante und eine unter einem relativ
flachem Winkel auslaufende Kante hat. Diese relativ flache
Sägeverzahnung, bei der die Zahnteilung, d.h. der Abstand
der Scheitel voneinander ein mehrfaches der Zahnhöhe beträgt,
war überwiegend zum besseren Greifen des Zerkleinerungsgutes
vorgesehen und die maximale Oberschneidung der beiden Außen
kreise der Schneidscheiben war ebenfalls ein mehrfaches der
Zahnhöhe. Mit dieser Vorrichtung, bei der die Schneidscheiben
nicht zueinander synchronisiert waren, wurde das Zerkleine
rungsgut undefiniert zerkleinert.
Die Vorrichtungen nach dem Stand der Technik haben einen recht
großen Energiebedarf, und zwar nicht nur während des Schneid
vorganges, sondern auch im Leerlauf.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schneideinrichtung zu
schaffen, die das Zerkleinerungsgut mit geringem Energie
aufwand in Partikel relativ geringer Größe zerkleinert.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch den Anspruch 1
gelöst.
Bei der Erfindung wird also einerseits durch eine Synchroni
sierung und Einstellung dafür gesorgt, daß die Zähne beider
Schneidscheiben genau auf Lücke der anderen Schneidscheibe
arbeiten und außerdem wird die effektive Oberschneidungsfläche
so klein wie möglich gehalten, obwohl die theoretische Überschneidungsfläche
relativ groß gewählt werden kann.
Dies führt dazu, daß ein
geringer Energiebedarf zum Antrieb der Schneideinrichtung
ausreicht, obwohl das in radialer Richtung gemessene Ober
schneidungsmaß der beiden Schneidscheiben recht groß ge
wählt werden kann. Dadurch ergibt sich ein guter Abriß in
Querrichtung, so daß sichergestellt ist, daß die einzelnen
Partikel mit Sicherheit voneinander getrennt sind. Dies ist
insbesondere für sehr zähe, dehnbare und widerstandsfähige
Papiere, beispielsweise kunststoffbeschichtete Papiere, so
wie für Kunststoffolien o.dgl. wichtig. Außerdem wird durch
die geringe effektive Oberschneidungsfläche im Vergleich zur
Gesamtüberschneidungsfläche die Abnutzung gering gehalten.
Das Verhältnis zwischen effektiver und theoretischer Ober
schneidungsfläche kann bei einer bevorzugten Ausführungs
form geringer sein als 0,4, vorzugsweise geringer als 0,3.
Durch die geringe Eindrückung der geschnittenen Partikel in
die Zwischenräume der gegenüberliegenden Walze wird eine
niedrige Einpreßkraft und Abstreifkraft benötigt. Bei geringer
effektiver Überschneidung sind auch die Keilwinkel, d.h. die
Winkel zwischen den beiden Schneiden beim Längsschneidvorgang,
spitzer und damit günstiger.
Vorteilhaft kann die effektive Oberschneidungsfläche ein der
Außenkontur der Schneidscheibe folgendes schmales, vorzugs
weise über den größten Teil seiner Länge weniger als die
Hälfte, vorzugsweise weniger als ein Viertel der maximalen
Oberschneidung breites, im wesentlichen zick-zack-förmiges
Band sein. Dadurch ist dafür gesorgt, daß die effektive Ober
schneidungsfläche auf den unmittelbaren Bereich der Schneid
kanten beschränkt ist und deren Kontur folgt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das maximale radiale Über
schneidungsmaß zwischen den Außenumfangskreisen der benach
barten Schneidscheiben geringer ist als die dreifache, vor
zugsweise die zweifache Tiefe der Ausnehmung. Dadurch wird
ein besonders günstiges Verhältnis zwischen effektiver und
theoretischer Überschneidungsfläche sichergestellt und außer
dem eine große Dehnung des Zerkleinerungsgutes in Längs
richtung erzeugt. Es ist ferner von großem Vorteil, wenn die
Tiefe der Ausnehmungen größer ist als ein Drittel, vorzugs
weise die Hälfte des Umfangsabstandes zwischen den Ausneh
mungen (Teilung). Dadurch kann eine besonders hohe Dehnung
zum Zerreißen zäher Materialien erreicht werden.
Vorteilhaft kann der von den Ausnehmungen eingenommene Teil
des Umfanges der Schneidscheiben mehr als 90%, vorzugsweise
mehr als 95% des Umfanges der Schneidscheiben betragen. Zwi
schen den Ausnehmungen können insbesondere scharfkantige
Scheitel am Umfang gebildet sein. Dadurch wird erreicht, daß
das Verhältnis der Partikellänge, die durch den Umfangsab
stand zwischen den Ausnehmungen bestimmt ist,und des zuge
hörigen Dehnungsbetrages ein Optimum wird. Die scharfkantigen
Scheitel helfen ferner dazu mit, den Längs-Abreißvorgang ein
zuleiten und diesen Abreißvorgang an einer definierten Stelle
und mit einer definierten Reißkante vorzunehmen, so daß die
Partikel einerseits sicher abgerissen sind und andererseits
alle gleich groß und von gleicher Form sind, was ein Zu
sammensetzen der Partikel weiter erschwert.
Vorteilhaft haben die Ausnehmungen und die dazwischen ge
bildeten Zähne eine symmetrische Form. Dies sorgt dafür,
daß die Überdeckung der Schneidkanten durch die benachbar
ten Schneidscheiben möglichst gleichmäßig breit gehalten
werden kann.
Die Ausnehmungen und die dazwischen gebildeten Zähne können
dreiecksförmig sein. Die Annäherung an die Dreiecksform
sorgt nicht nur dafür, daß die Zähne möglichst stabil sind,
sondern sorgt auch für eine effektive Überschneidungsfläche
von gleichmäßiger Breite und gutem Verhältnis zwischen Über
deckung und Flächengröße.
Vorteilhaft können die Ausnehmungen benachbarter Schneid
scheiben der gleichen Schneidwalze gegenüber der Schneid
walzenachse schräg bzw. schraubenlinienförmig angeordnet
sein, wobei die Schraubenlinien auf beiden Schneidwalzen
gegenläufig sind. Dadurch bleibt zwar die Synchronisation
zwischen beiden Schneidwalzen erhalten (jeweils Zahn auf
Lücke), aber es ergibt sich ein über die Schneidwalzen
länge wandernder Schnitt, der nicht nur dafür sorgt, daß
an einer Kante des einlaufenden Zerkleinerungsgutes ein
erschütterungsfreier Schnitt eintritt, sondern es erfolgt
auch eine im folgenden noch näher beschriebene gegenseitige
Verzahnung zwischen den Schneidwalzen und dem Zerkleinerungs
gut, das für einen optimalen Transport des Zerkleinerungs
gutes sorgt. Durch die Schrägverzahnung der Schneidwalzen
ist dafür gesorgt, daß die optimalen Eingriffsverhältnisse
zumindest irgendwo über die Länge der Schneidwalze vorliegen.
Die Tiefe der Nuten bzw. Einstiche zwischen den Schneidscheiben sollte nur
wenig größer sein als das maximale radiale Überschneidungs
maß. Wenn der Abstand zwischen am Außenumfang gebildeten
Scheiteln der Schneidwalze und dem Nutgrund der gegenüber
liegenden Schneidwalze geringer ist als die maximale Dicke
der Zerkleinerungsgutes und vorzugsweise weniger als 1 mm
beträgt, können diese Scheitel bei besonders dickem Zer
kleinerungsgut, das eventuell Schwierigkeiten bei seinem
Zerreißen macht oder bei dem die angerissenen Partikel noch
ineinander verzahnt zusammenhängen, wie ein Messer wirken,
das mit einer Gegenschneidfläche zusammenarbeitet. Durch ent
sprechende Abstandseinstellung zwischen den Schneidwalzen
kann hier also eine zweite Schneidwirkung erzielt werden,
die aber nur dann wirksam zu werden braucht, wenn es sich
tatsächlich um dickere Materialien handelt, die nicht von
alleine zerrissen wurden. Bei einwandfrei in Querrichtung
abgetrennten Partikeln ist der Scheitel ohnehin frei von
dem Zerkleinerungsgut, so daß dann diese zusätzliche Schneid
wirkung nicht wirksam wird und nicht wirksam zu werden
braucht. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Nutgrund mit
der Schneidwalze mitläuft. Im Gegensatz zu zahlreichen Aus
führungen, bei denen nur die Schneidscheiben laufen und
Zwischenräume durch feststehende Kernteile von Abstreifern
gebildet werden, kann hier also der Nutgrund als mitlaufender
Schneidamboß wirken, der gleichzeitig auch die Partikel aus
der Schneidzone heraustransportiert. Abstreifer oder Auswer
fer sind trotzdem vorgesehen. Sie greifen von außen her in
die Nuten zwischen die Schneidscheiben ein.
Die Schneidwalze kann mit den Schneidscheiben aus einem Stück
gefertigt sein. Gegenüber der Ausführung aus einzelnen, auf
eine Welle aufgereihten,aus Blech ausgestanzten Schneidschei
ben ist dadurch die Montage wesentlich weniger aufwendig.
Durch die Tatsache, daß der Walzenkern mit den Schneidschei
ben umläuft, wird die Reibung vermieden, die bei gebauten
Walzen mit feststehenden Abstreifer- Abstandsstücken auf
tritt.
Dadurch, daß die Zahl der Ausnehmungen am Umfang sehr groß
sein kann und vorzugsweise über 15 beträgt, wird für eine
besonders geringe Partikelgröße gesorgt. Ferner hat sich
gezeigt, daß die Transporteigenschaften, d.h. das Ergreifen
von Zerkleinerungsgut unter selbsttätigem Einführen in den
Schneidspalt bei der Schneideinrichtung nach der Erfindung
besonders gut ist. Auch das Abführen der Partikel wird durch
die Form der Schneidwalzen begünstigt.
Auch der Längsschnitt, der durch die zusammenwirkenden Schneid
kanten der Schneidscheiben auf beiden Schneidwalzen durchge
führt wird, ist verbessert, da durch die starke Profilierung
des Außenumfangs der Schneidwalzen die Schneidkanten ver
längert werden und somit ein ziehender Schnitt mit unter
schiedlichen Schnittwinkeln und Schnittgeschwindigkeiten
auftritt. Durch die Tatsache, daß scharfe Scheitel gegen den
Nutgrund arbeiten, kann sich kein Schneidgut zwischen den
beiden Schneidwalzen verklemmen, während bei herkömmlichen
Schneideinrichtungen stets für einen großen Abstand zwischen
Kern und gegenüberliegender Schneidscheibe gesorgt werden
mußte, um mit Sicherheit das Papier durchzuziehen.
Es ist ferner festgestellt worden, daß die Schneidvorrichtung
besonders ruhig und ohne zu "hacken" läuft. Das Schneidver
halten ist auch deswegen besonders gut, weil das Schneidgut
bis zum endgültigen Abtrennen jedes Partikels von den mit
einander zusammenwirkenden stark profilierten Schneidschei
ben sicher gehalten wird.
Merkmale von bevorzugten Ausbildungen gehen aus der folgen
den Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen hervor,
wobei diese Merkmale und die einzelnen Merkmale der Unter
ansprüche jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form
von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfin
dung verwirklicht sein können. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine vergrößerte Ansicht eines Teiles
einer Schneideinrichtung nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 und 3 schematische Teil-Querschnitte nach der
Linie II-III in Fig. 1,
Fig. 4 eine Schemazeichnung ähnlich Fig. 2
und 3 mit Darstellung der charakteris
tischen Abmessungen und Flächen,
Fig. 5 die Schnittkante eines Zerkleinerungs
gutes und
Fig. 6 die Zahnform bei einem anderen Aus
führungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt ein Detail einer Schneideinrichtung 11 für
einen Aktenvernichter o.dgl., d.h. eine Vorrichtung, mit
der Flachmaterialien oder Flachmateriallagen in Partikel
möglichst geringer Größe zerschnitten werden. Die Schneid
einrichtung 11 besitzt zwei Schneidwalzen 12, die beim vor
liegenden Ausführungsbeispiel einstückig hergestellt sind
und aus einem Kern 13 in Form einer durchgehenden Welle
und davon radial vorstehenden Schneidscheiben 14 bestehen,
die die Form relativ schmaler radialer Flansche haben, deren
axialer Abstand voneinander nur unwesentlich größer ist als
ihre axiale Dicke. Die Länge der Schneidwalzen beträgt nor
malerweise ein vielfaches ihres Durchmessers. Obwohl diese
Schneidwalzen an ihrem Außenumfang stark profiliert sind,
auch aus einzelnen Scheiben und zwischengelegten Abstands
stücken aufgebaut sein können und beim vorliegenden Bei
spiel die Schneidscheiben als einstückige Flanschen aus
gebildet sind, werden sie im Zusammenhang mit der Erfindung
als Schneidwalzen und Schneidscheiben bezeichnet.
Die Schneidscheiben 14 haben an ihrem Außenumfang eine Pro
filierung in Form von dreiecksförmigen Ausnehmungen 15, die
unmittelbar aneinander anschließen und zwischen sich eben
falls dreiecksförmige Zähne 16 bilden, die geradlinige
Flanken haben und in einem scharfkantigen Scheitel 17 enden.
Die in axiale Richtung weisenden Seiten- oder Stirnflächen
18 der Schneidscheiben sind planparallel und die Zahnflan
ken 19 sowie der Grad des Scheitels 17 verlaufen etwa in
Achsrichtung. Es sind zahlreiche Zähne bzw. Ausnehmungen am
Umfang jeder Schneidscheibe 14 vorgesehen und zwar vorzugs
weise über 15 und im dargestellten Ausführungsbeispiel über
20. Die Tiefe T der Ausnehmungen ist nicht wesentlich gerin
ger als ihre Teilung t, d.h. der Umfangsabstand zwischen den
Scheiteln 17 (Fig. 4). Dadurch entstehen relativ spitze
Zähne 16 und entsprechend tiefe Ausnehmungen.
Die Ausnehmungen bzw. Scheitel jeder Schneidscheibe sind
so zueinander ausgerichtet, daß sie eine sehr steile Schrau
benlinie bilden, deren Steigung in der Größenordnung des
50-fachen des Durchmessers liegt. Dadurch bilden sie gegen
über der Achse 20 der Schneidwalze einen Winkel α von etwa
5°. Die Abschrägung bzw. Schraubenlinie bei beiden Schneid
walzen ist gegenläufig.
Die Schneidscheiben bilden an beiden Seiten ihrer Umfangs
kontur, d.h. den Flanken 19, Schneidkanten 21, die mit den
Schneidkanten an den Schneidscheiben der anderen Schneid
walze 12 zusammenwirken. Dazu greifen die Schneidscheiben
jeweils in die Nut 22 zwischen zwei Schneidscheiben der ande
ren Schneidwalze ein, und zwar soweit, daß der Abstand S
der Scheitel bzw. des die Scheitel verbindenden Außenumfangs
kreises 23 vom Nutgrund 24 sehr gering ist und vorzugsweise
unter 1 mm beträgt. Der Nutgrund 24 ist der Außenumfang des
Kerns 13.
Die beiden Schneidwalzen 12 sind in einem Gestell 25 drehbar
gelagert und tragen auf ihren Wellenenden 26 ineinander kämmen
de Zahnräder 27, die dafür sorgen, daß die Schneidwalzen sich
gegenläufig mit der gleichen Drehzahl drehen und die Zähne
und Ausnehmungen so zueinander ausgerichtet sind, daß jeweils
ein Zahn einer Schneidscheibe gegenüber den entsprechenden
Zähnen der benachbarten Schneidscheiben der gegenüberliegenden
Schneidwalzen um eine halbe Teilung t versetzt ist, also
jeweils "Zahn auf Lücke" steht. Dabei ist natürlich berück
sichtigt, daß jeweils benachbarte Zähne wegen des Schrauben
linienwinkels α etwas gegeneinander versetzt sind. Ggf.
kann zwischen wenigstens einem der Zahnräder und der Welle
eine nicht dargestellte Einstellvorrichtung vorgesehen sein,
um die Ausrichtung der Schneidwalzen vornehmen zu können.
Der Antrieb der Schneidwalzen kann über ein Kettenrad 28 und
eine nicht dargestellte Kette von einem Elektromotor aus
folgen.
Aus Fig. 4 ist noch zu erkennen, daß der gegenseitige Ein
griff der Schneidscheiben 14 ineinander um das Gesamt-Ober
schneidungsmaß U erfolgt, das um den relativ geringen Be
trag 2mal S kleiner ist als der Abstand der beiden Kerne 13
voneinander, so daß jeder Zahnscheitel 17 in relativ ge
ringem Abstand vom Nutgrund 24 verläuft. Das Überschneidungs
maß U ist im dargestellten Beispiel weniger als 2-mal so
groß wie die Zahnhöhe bzw. Ausnehmungstiefe T, so daß zwi
schen dem Grund 29 der Ausnehmungen 15 ebenfalls eine Über
schneidung um das Maß A in Fig. 4 vorliegt.
In den Fig. 2 bis 4 sind die Überschneidungsverhältnisse
dargestellt. Dabei sind zur Verdeutlichung der Darstellung
jeweils die zu einer Schneidwalze (der rechten) zugehörenden
Linien durchgezogen gezeichnet, während die zu der anderen
(linken) Schneidwalze gehörenden Linien strichpunktiert dar
gestellt sind. Fig. 4 zeigt, daß die einfach schraffierte
linsenförmige theoretische Überschneidungsfläche 30, die
sich zwischen den beiden Außenumfangskreisen 23 bildet, wes
entlich größer ist als die kreuzschraffierte effektive Über
schneidungsfläche 31, also diejenige Fläche, an der die Außen
fläche 18 benachbarter Schneidscheiben tatsächlich aneinander
anliegen bzw. auf minimalem Abstand stehen. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel beträgt die effektive Überschneidungs
fläche 31 nur ca. 30% der theoretischen Überschneidungs
fläche 30. Dieses Maß kann bei entsprechender Optimierung
von Form und Anordnung der Schneidscheiben bis unter 25%
gebracht werden, ohne daß die Breite B der effektiven
Überschneidungsfläche zu gering wird, um noch einen ein
wandfreien Schnitt zwischen den Schneidkanten beider Schneid
scheiben zu gewährleisten. Insgesamt hat die effektive
Überschneidungsfläche die Form eines zick-zack-förmigen,
der Zahnkontur folgenden Bandes. Die Synchronisierung der
beiden Schneidwalzen "Zahn auf Lücke" sorgt dafür, daß
trotz der Zahngrundüberschneidung A die effektive Über
schneidungsfläche ein durchgehendes Band bildet.
Die beschriebene Schneidvorrichtung arbeitet nach folgendem
Verfahren:
Zerkleinerungsgut 32, beispielsweise ein oder mehrere Blätter
Papier, angedeutet durch eine doppelstrichlierte Linie, wird
zwischen die Schneidwalzen eingebracht, beispielsweise über
einen Einführschacht von oben her zugeführt. In den Fig. 2
bis 3 ist nur derjenige Teil des Zerkleinerungsgutes dar
gestellt, der in der Ebene der rechten, in vollen Linien
dargestellten Schneidscheibe 14 verläuft. Der Verlauf in
der Ebene, der zur linken Schneidwalze gehörenden Schneid
scheiben (strichpunktiert) ist entsprechend spiegelbild
lich dazu. Der eigentliche Längs- und Querschneidevorgang
findet im Bereich des Einlaufes, d.h. in dem in Fig. 2 und
3 oberen Teil statt. Die Zähne 16 der Schneidscheibe grei
fen das Zerkleinerungsgut 32, biegen es in die gegenüber
liegende Ausnehmung der anderen Schneidscheibe hinein und
durchstoßen das zwischen den Zähnen praktisch eingespannte
Zerkleinerungsgut schließlich mit der Spitze, so daß, wie
aus Fig. 5 zu erkennen ist, der Schneidvorgang mit dem Quer
schnitt 33 beginnt. Der Zahn dringt dann weiter in das Zer
kleinerungsgut 32 ein und vervollständigt dann den Quer
schnitt 33 durch zunehmend länger werdende Längsschnitte,
die eine U-förmige Schnittlinie bilden, deren Schenkel
schließlich bis zur Materialkante durchgeschnitten werden,
so daß ein Partikel 35 entsteht, der die Form eines lang
gestreckten, fast rechteckigen Parallelogrammes hat.
Der Längsschnitt wird durch die Schneidkanten 21 durchge
führt, die an den Zahnflanken 19 gebildet sind. In Fig. 5
sind die einzelnen Phasen des Schnittvorganges gut in ihrer
von rechts nach links laufenden Aufeinanderfolge zu erkennen,
weil infolge der steil schraubenlinienförmigen Anordnung der
Zähne zueinander die einzelnen Schnittvorgänge bei benach
barten Schneidscheiben nicht gleichzeitig, sondern nachein
ander durchgeführt werden. Dementsprechend ist auch die
Schnittlinie unter dem Winkel α schräg, jedoch stufig ver
setzt, so daß sich nach einer gewissen Anzahl von Schneid
scheiben der gleiche Vorgang wiederholt. Es sei noch er
wähnt, daß die durch die Querschnitte 33 und die Längs
schnitte 34 entstehenden Laschen 36 (Fig. 5) aus der Ebene
des Zerkleinerungsgutes 32 herausgebogen sind, so daß die
Partikel einen Knick erhalten. Die Zähne 16 greifen in die
gebildeten Löcher ein wie in Perforationen und ziehen somit
das Zerkleinerungsgut durch formschlüssigen Eingriff zwi
schen die Walzen. Durch die Schräganordnung und die sich
in einigem Abstand wiederholende Perforation wird das Zer
kleinerungsgut nicht nur sicher und gerade eingezogen, son
dern auch in Achsrichtung der Schneidwalzen so festgespannt,
daß der Längsschnitt besonders problemlos und sauber durchge
führt wird. Man sieht, daß jeder Partikel 35 durch zwei zu
einander um eine Schneidscheibenbreite versetzte U-förmige
Einschnitte ausgeschnitten wird, die vom Inneren des Zer
kleinerungsgutes zur Randkante hin verlaufen. Das Material
ist also während des gesamten Schnittes gespannt.
Die einzelnen Partikel 35 werden dann in den Ausnehmungen 15
bzw. von den Zähnen 16 durch den Schneidspalt transportiert
und fallen auf der gegenüberliegenden Seite aus diesem heraus.
Es ist durchaus möglich, daß Partikel oder Teile 37 einer
Partikel-Lage in der Nut 22 zwischen zwei Schneidscheiben
sitzen und mit dieser mitlaufen. Zu diesem Zweck sind feste
Abstreifer 38 vorgesehen, die auf dem Nutgrund 24 laufen
und die Partikel aus der Nut 22 abstreifen.
In Fig. 3 ist gezeigt, wie die gegenüber Fig. 2 nächste
Zahnreihe mit ihrem Eingriff beginnt. Es ist dort auch zu
erkennen, daß im Falle, daß eine sehr dicke Zerkleinerungs
gut-Lage eingebracht wurde, bei der der Querschnitt 33 nicht
durch die gesamte Lage hindurchreicht, dieser Querschnitt
durch das Zusammenwirken des Scheitels 17 mit dem gegenüber
liegenden Nutgrund 24 vervollständigt wird, wobei auch
dieser unterstützende Schneidvorgang sehr sanft vor sich
geht, weil sich der entstehende Schneidspalt 40 bei der An
näherung zwischen dem Scheitel 17 und dem Nutgrund 24 sehr
langsam schließt. Es ist dabei sehr vorteilhaft, daß die
Einstellung dieses Schneidspaltes 40, d.h. des Abstandes S,
nicht zu eng erfolgen muß, weil dieser zusätzliche Schneid
vorgang nur bei dicken Lagen unterstützend mithelfen muß,
während dünnere Lagen diesen Schneidspalt bereits durch
trennt erreichen und daher gar nicht durch den Schneidspalt
hindurchlaufen. Im Schneidspalt 40 laufen die zusammenarbei
tenden Teile, d.h. der Scheitel 17 und der Nutgrund 24 mit
unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten, was die Zerklei
nerungswirkung unterstützt.
Fig. 6 zeigt eine Variante der Außenkontur der Schneidschei
ben 14 a. Die Ausnehmungen haben hierbei eine Form mit einem
abgerundeten Grund und können Teile einer Parabel, Zykloide
oder eines Kreisbogens sein, ggf. mit verlängernden Graden.
Derartige Formen lassen sich im Abwälz- Fräsverfahren her
stellen. Bei dieser Ausführung liegt außerdem keine Zahn
grundüberschneidung mehr vor, d.h. die Tiefe T der Aus
nehmungen 15 a ist etwas weniger als halb so groß wie die
maximale Überschneidung U′. Trotzdem ergibt sich ein
schmales zick-zack-förmiges Band der Überschneidungsfläche.
Die Rundung des Zahngrundes kann sich günstig auf einen
stetigen Verlauf der effektiven Überschneidungsfläche aus
wirken, so daß ein mehrmaliges Ein- und Austauchen der
Zähne aus dem gegenseitigen Eingriff vermieden werden kann.
Die Zähne 16 a sind etwas spitzer als bei der dreieckigen
Ausführung.
Durch die Erfindung ist es möglich, mit einer relativ ge
ringen Gesamtüberschneidung U eine große Dehnung des Zer
kleinerungsgutes und damit einen sicheren Abriß zu erzielen.
Dadurch wird auch die Herstellbarkeit der Schneidwalzen ver
einfacht.
Claims (14)
1. Schneideinrichtung für Vorrichtungen zum Zerkleinern von
Zerkleinerungsgut (32) aus Flachmaterial oder Flachmate
riallagen, wie Dokumenten etc., mit zwei zusammenwirkenden,
ineinander entgegengesetzten Drehrichtungen drehbar ange
triebenen Schneidwalzen (12) mit einander überschneidenden
Schneidscheiben (14, 14 a), die jeweils in eine Nut (22)
zwischen benachbarten Schneidscheiben (14, 14 a) der ande
ren Schneidwalze (12) eingreifen, und deren Außenrandkanten
zwei Schneidkanten (21) bilden, wobei die Schneidschei
ben (14, 14 a) an ihrem Außenumfang Ausnehmungen (15) auf
weisen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ausnehmung (15)
jeweils um ca. den halben Umfangsabstand zwischen den Aus
nehmungen (15) gegenüber den Ausnehmungen (15) benach
barter Schneidscheiben (14, 14 a) der anderen Schneid
walze (12) versetzt sind und daß die durch die beim gegen
seitigen Eingriff der Schneidscheiben (14, 14 a) einander
benachbarten Flächenabschnitte gebildete effektive Über
schneidungsfläche (31) höchstens halb so groß ist wie
die zwischen den sich überschneidenden Außenumfangskrei
sen (23) der Schneidscheiben (14, 14 a) gebildete theo
retische Überschneidungsfläche (30).
2. Schneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Verhältnis zwischen effektiver und theo
retischer Überschneidungsfläche (31, 30) geringer als
0,4, vorzugsweise geringer als 0,3, ist.
3. Schneideinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die effektive Überschneidungsfläche (31)
ein der Außenkontur der Schneidscheibe (14, 14 a) folgen
des schmales, vorzugsweise über den größten Teil seiner
Länge weniger als die Hälfte, vorzugsweise weniger als
ein Viertel , der maximalen Überschneidung U breites,
im wesentlichen zick-zack-förmiges Band ist.
4. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das maximale radiale Ober
schneidungsmaß (U) zwischen den Außenumfangskreisen (23)
der benachbarten Schneidscheiben (14, 14 a) geringer ist
als die dreifache, vorzugsweise die zweifache Tiefe (T)
der Ausnehmungen (15, 15 a) .
5. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe (T) der Ausnehmun
gen (15, 15 a) größer ist als ein Drittel, vorzugsweise
die Hälfte des Umfangsabstandes zwischen den Ausnehmun
gen (Teilung t).
6. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der von den Ausnehmungen (15,
15 a) eingenommene Teil des Umfanges der Schneidscheiben
(14, 14 a) mehr als 90%, vorzugsweise mehr als 95% des
Umfanges der Schneidscheiben (14, 14 a) beträgt und daß
insbesondere zwischen den Ausnehmungen (15, 15 a) scharf
kantige Scheitel (17) am Umfang gebildet sind.
7. Schneideinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Ausnehmungen (15, 15 a) und die dazwischen
gebildeten Zähne (16, 16 a) eine symmetrische Form ha
ben.
8. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (15) und die
dazwischen gebildeten Zähne (16) dreiecksförmig sind.
9. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (15) benach
barter Schneidscheiben (14) der gleichen Schneidwalze (12)
gegenüber der Schneidwalzenachse (20) schräg bzw. schrau
benlinienförmig angeordnet sind, wobei die Schraubenlinien
auf beiden Schneidwalzen (12) gegenläufig sind.
10. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Nuten (22) zwi
schen den Schneidscheiben (14, 14 a) nur wenig größer ist
als das maximale radiale Oberschneidungsmaß (U).
11. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (S) zwischen am
Außenumfang gebildeten Scheiteln (17) der Schneidwalze (12)
und dem Nutgrund (24) der gegenüberliegenden Schneidwalze
(12) geringer ist als die maximale Dicke des Zerkleine
rungsgutes (32) und vorzugsweise weniger als 1 mm beträgt.
12. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Nutgrund (24) mit der
Schneidwalze (12) mitläuft.
13. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwalze (12) mit den
Schneidscheiben (14) aus einem Stück gefertigt ist.
14. Schneideinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der Ausnehmungen (15,
15 a) am Umfang sehr groß ist und vorzugsweise über 15 be
trägt.
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