DE3302063C2 - Einrichtung zur Kompensation von Lagefehlern an Werkzeug- oder Meßmaschinen sowie an Industrie-Robotern - Google Patents
Einrichtung zur Kompensation von Lagefehlern an Werkzeug- oder Meßmaschinen sowie an Industrie-RoboternInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Kompensation von Fehlern an Werkzeug- oder Meßmaschinen sowie an Industrie-Robotern mit mindestens einem Wegmeßsystem und einer Vorrichtung zur Anzeige bzw. einer Maschinensteuerung zur Weiterverarbeitung der gemessenen Werte. Um ohne komplizierte und zusätzliche Regeleinrichtungen an der Maschine herstellungsbedingte, lastbedingte und temperaturbedingte Verlagerungen unter Zuhilfenahme der Mikroprozessortechnik zu kompensieren, ist dem Wegmeßsystem der Werkzeug- oder Meßmaschine oder des Industrie-Roboters ein Rechner nachgeschaltet, der die vom Wegmeßsystem gemessenen Istwerte vor ihrer Anzeige bzw. Weiterverarbeitung mit Korrekturwerten überlagert, die zuvor für alle möglichen Positionen, thermischen Zustände und Lastbedingungen ermittelt und in dem für die Kompensationsaufgabe zuständigen Rechner zugeordneten Speichern abgespeichert bzw. in Abhängigkeit von den herrschenden Betriebsparametern durch diesen Rechner berechnet sind.
Description
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zu Kompensation von Lagefehlern an Werkzeug- oder Meßmaschinen
sowie an Industrie-Robotern mit mindestens einem Inkrementalen Wegmeßsystem und einer Vorrichtung
zur Anzeige bzw. einer Maschinensteuerung zur Weiterverarbeitung der gemessenen Werte, wobei dem
Wegmeßsystem ein Rechner zugeordnet ist, der die vom Wegmeßsystem gemessenen Istwerte mit Korrekturwerten
überlagert, die zuvor für eine Vielzahl von Positionen unter unterschiedlichen Lastbedingungen ermittelt und
in Speichern, die dem für die Kompensationsaufgabe zuständigen Rechner zugeordnet sind, abgespeichert sind
und in Abhängigkeit von den herrschenden Betriebsparametern durch diesen Rechner ermittelt werden. Eine
Einrichtung dieser Art ist aus der EP-PS 62 076 bekannt.
Alle bekannten Werkzeugmaschinen unterliegen Fehlereinflüssen, die dazu führen, daß an den zu fertigenden
Werkstücken Maß-, Lage- und Formabweichungen von den vorgegebenen Sollwerten entstehen. Auch
Meßmaschinen besitzen geometrische Fehler, wie Positions- und Rechtwinkligkeitsfehler, die die Meßergebnisse
verfälschen.
In zahlreichen Veröffentlichungen wurde bereits über
die Auswirkungen einzelner Störparameter, beispielsweise der der Werkstückgewichtsbelastung, der Temperatur-,
Reibungs- und Spieleinflüsse sowie der unvermeidlichen Fertigungstoleranzen, wie sie insbesondere
bei der Serienproduktion von Werkzeugmaschinen auftreten, berichtet. Teilweise wurden Kompensa'.lonsmöglichkeiten
der durch diese Störeinflüsse auftretenden Bearbeitungsfehler angedeutet.
Die Ursachen der durch derartige Störungen auftretenden Fehler an Werkzeug- und Meßmaschinen lassen sich
im wesentlichen auf drei Problemschwerpunkte reduzieren:
1. Herstellungsbedingte Fehler:
Unter diese Kategorie fallen In erster Linie Positionsabweichungen innerhalb der Maschine, die beispielsweise
durch fehlerhaftes Schleifen der Führungsbahnen, durch Stelgungsfehler der Spindel, durch Fehler in den Meßsystemen
oder durch eine fehlende Rechtwinkligkeit der Maschinenachsen Maßabweichungen bei einem vorgesehenen
Bearbeitungsproblem bewirken.
2. Lastbedingte Fehler:
Derartige Lastfehler entstehen statisch durch Verlagerung von Eigengewichten des Schlittens der Werkzeugbzw.
Meßmaschine, insbesondere wenn dieser in extreme Lagepositionen verfahren wird. Bei Werkzeugmaschinen
werden solche statischen Lastfehler durch das Eigengewicht aufgespannter Werkstücke verstärkt. Auch infolge
der am Werkzeugeingriffpunkt wirkenden Zerspankräfte
erfolgt eine Verformung der Werkzeugmaschine, aus welcher Maßabweichungen an der Wirkstelle resultieren.
Bei Werkzeugmaschinen werden somit die statischen Lastfehler durch mehr oder weniger stark ausgeprägte
dynamische Komponenten überlagert.
3. Temperaturbedingte Fehler:
In Abhängigkeit lokaler Wärmequellen an und in der Werkzeugmaschine sowie als Folge inhomogener
Wärmeleitung und somit eines inhomogenen Temperaturfeldes In der Maschine treten Verlagerungen einzelner
Bauteile auf, die in ihrer Summe als Gesamtverlagerung an der Wirkstelle meßbar sind.
Eine Korrektur herstellungsbedingter Fehler erfolgt bisher meist nur durch Kompensation der Spindelsteigungsfehler,
wodurch gewisse Positionierfehler des Wegmeßsystems vermieden werden können. Bei neueren
CNC-Steuerungen besteht auch die Möglichkeit, ein Werkstück zu vermessen und der Steuerung Korrekturwerte für einzelne Meßpunkte einzugeben. Rechtwinkligkeitsfehler
können auf diese Welse nur mit einem extrem großen Aufwand kompensiert werden.
Daneben existieren ACC-geregelte Werkzeugmaschinen, bei denen meist in Abhängigkeit von der Schnittkraft
oder der Stromaufnahme des Hauptmolors die Schnittdaten, wie Vorschub oder Drehzahl, variiert
werden. Die Heranziehung der Schnittkraft-Meßresultaie
zur Kompensation der entstehenden Verlagerung findet jedoch nicht statt, so daß bei allen bisher bekannten
Werkzeugmaschinen lastbedingte Fehler in Kauf genommen werden müssen.
Mit thermischen Deformationen an Werkzeugmaschinen haben sich viele Arbeiten beschäftigt. FJn Teil der
Untersuchungen geht davon aus, daß besonders bei
Drehmaschinen In Abhängigkeit von Drehzahl und Zeit Verlagerungen auftreten, die sich als Funktion der
Temperaturen an verschiedenen Meßstellen darstellen lassen. Zwar können thermisch bedingte Fehler durch
eine ihermo-symmetrische Konstruktion der Werkzeugmaschine
und durch eine schnelle Späneabfuhr erheblich eingegrenzt werden, völlig verhindert werden können
thermische Verlagerungen hingegen nicht. Dies gilt besonders für Fräsmaschinen.
Obwohl bereits vor längerer Zeit Versuche zur regel- jo
technischen Kompensation derartiger thermisch bedingter Fehler unternommen wurden, um mittels hydraulischer
oder pneumatischer Wandler aufgrund von an bestimmten Stellen der Werkzeugmaschine gemessenen
Temperaturen eine der Werkzeugzustellung überlagerte Zustellungskorrektur durchführen, gestalten sich die
regeltechnischen Maßnahmen sehr aufwendig, weil das Auffinden der mathematischen Zuordnung äußerst
kompliziert ist.
Nur durch eine intelligente Kompensadonseinrichtung,
die mit geeigneten mathematischen Beziehungen aus dem Temperaturniveau eines oder einer bestimmten
Anzahl definierter Punkte am Werkzeugmaschinenkörper die thermische Verlagerung der Maschinenspindel
ermittelt und an den Regelkreis geeignet weiterleitet, lassen sich solche Fehler kompensieren. Von Bedeutung
ist hierbei ferner, daß die thermischen Verlagerungen außerdem immer im Zusammenhang mit Rechtwinkligkeitsfehlern
gesehen werden müssen.
Zusammenfassend läßt sich somit zum gegenwärtigen Stand der Entwicklung sagen, daß die Ursachen der an
Werkzeugmaschinen auftretenden herstellungsbedingtcn,
lastabhängigen und thermischen Verlagerungen ausreichend ermittelt sind. Bei der Kompensation der
daraus resultierenden Bearbeitungsfehler sind aber die Möglichkellen, die sich in Verbindung mit NC- oder
CNC-Wcrkzeugmaschinensteuerungen bieten, bisher kaum genutzt worden. Gewisse Steuerungen bieten zwar
Sollwcrtkorrekluren an, die über ein Software-Programmsystem
einmalig eine Fehleranpassung zumindest in einer Achse - gestatten. Die bekannten
Korrekturverfahren sind jedoch ausschließlich an eine bestimmte Steuerung angepaßt. Als Beispiel sei hier die
Kompensation von Relativverlagerungen bei einigen Drehmaschinen genannt.
Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung nach der EP-OS 62 076. Bei dieser bekannten Einrichtung an Industrie-Robotern
erfolgt die Überlagerung der Istwerte mit den Korrekturwerten im Regelkreis des Industrie-Roboters,
d. h. nach dem Soll-Istwert-Vergleich. Hierdurch
erfolgt ein Eingriff in die Steuerung des Industrie-Roboters, der Insbesondere bei einem nachträglichen Umbau
problematisch ist. Mit der bekannten Einrichtung können lediglich lastbedingte Verlagerunge, d. h. Posilionsfehler
in einer Achse kompensiert werden.
Der Erfindung liegt ausgehend von der bekannten Einrichtung die Aufgabe zugrunde, ohne einen Eingriff
in die eigentliche Steuerung eine Kompensation sowohl lastbedingter Positionsfehler als auch von Rechtwlnkllgkeitsfchlern
zu ermöglichen und die Voraussetzungen für die Kompensation auch thermisch bedingter Fehler zu
schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Überlagerung der Istwerte mit den Korrekturwerten je Achse inkremental
vor der Verarbeitung der Istwerte im Soll-Istwert-Verglelcher
erfolgt und daß Rechtwinkllgkeitsfehler durch Wertetabellen kompensiert werden, die durch
einen Vergleich von in diskreten Positionsabständen je Achse ermittelten Soll- und Istwert entstehen und
Korrekturwerte für jede der drei Achsen enthalten.
Da die erfindungsgemäße Einrichtung die vom Wegmeßsystem gemessenen Istwerte mit den für eine
Vielzahl von Positionen, thermischen Zuständen und Lastbedingungen gespeicherten bzw. berechneten
Korrekturwerten so überlagert, daß bei der Weitergabe der Meßwerte an den Soll-Istwert-Vergleicher der
Maschine bzw. des Industrie-Roboters dem Lageregelkreis ein »korrigierter Positionswert« vorgetäuscht wird,
erfolgt bei der erfindungsgemäßen Einrichtung kein Eingriff in den Regelkreis der Maschine, der eine Änderung
des Stabilitätsverhaltens zur Folge hätte. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist darüber hinaus unabhängig
von der jeweiligen Ausbildung der Maschinensteuerung bzw. Anzeigevorrichtung, da sie zwischen dem jeweiligen
Wegmeßsystem und der eigentlichen Maschinensteuerung bzw. Anzeigevorrichtung angeordnet ist und lediglich
die dem Soll-Istwert-Vergleicher zugeführten
Istwerte (unter Berücksichtigung der zuvor festgestellten Fehlerquellen) korrigiert. Die den gemessenen Werten
(Istwerten) überlagerten Korrekturwerte sind diejenigen Größen, die vorher als herstellungs-, temperatur- oder
lastabhängige Fehler meßtechnisch erfaßt und damit gespeichert oder berechnet wurden. Da Meßsysteme an
numerisch gesteuerten Maschinen und Industrie-Robotern überwiegend derart beschaffen sind, daß sie jeweils
nach einem bestimmten Verfahrabstand einen Impuls an die Steuerung abgeben, die diese Impulse zählt und so die
aktuelle Position ermittelt, genügt es bei der erfindungsgemäßen Einrichtung, im Falle einer notwendig gewordenen
Korrektur entweder einen zusätzlichen Impuls zu suggerieren oder einen tatsächlichen Impuls zu unterdrücken,
um die gewünschte Kompensation durchzuführen.
Die Erfindung gestattet somit, herstellungsbedingte Fehler in Abhängigkeit von der jeweiligen Position durch
translatorische Korrekturen in allen drei Achsen und damit auch Verlagerungen und Verkippungen auzugleichen.
Bei mehr als dreiachsig gesteuerten Maschinen und Industrie-Robotern kann die Korrektur nicht nur translatorisch,
sondern ggf. auch rotatorisch erfolgen. Die Kompensation dieser Rechtwinkligkeitsfehler erfolgt
durch Wertetabellen, die je Achse durch einen Vergleich von In diskreten Positionsabständen ermittelte Soll- und
Istwerte entstehen, wobei diese Tabellen für die für jede Achse vorgegebenen Positionen Korrekturwerte für jede
der drei Achse enthalten.
Für die herstellungsbedingten Fehler ist es zwar erforderlich,
diese für jede Maschine bzw. jeden Industrie-Roboter einzeln zu ermitteln und in den dem Rechner
zugeordneten Speichern abzuspeichern. Die beiden anderen Fehlerarten, nämlich die lastbedingten und thermischen
Fehler, sind weitgehend typbedingt und werden daher nur einmal für jeden Maschinentyp bzw. für jede
Baureihe ermittelt und gespeichert. Die Abspeicherung der Korrekturwerte erfolgt vorzugsweise binär.
Aus der DE-OS 25 08 968 war es zwar bekannt. Istwerte vor der Steuerung durch Werte eines zweiten
Wegmeßsystems zu verändern. Diese Einrichtung erfordert somit nicht nur ein zweites Meßsystem, das durch
seine Zuordnung zum ersten Meßsystem eine weitere Fehlerquelle darstellt, sondern benötigt eine aufwendige
Verarbeitung der beiden Meßsignalreihen vor deren Weitergabe als Korrekturwert.
Mit der Erfindung werden die Voraussetzungen zur Kompensation auch thermischer Fehler geschaffen.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung enthält zu diesem Zweck der dem Rechner zugeordnete Speicher
zusätzlich mathematische Beziehungen, die unter realen Arbeitsbedingungen den Zusammenhang zwischen dem
thermischen Zustand und hieraus resultierenden Lagefehlern bezogen auf jede der drei Achsen beschreiben
und aus denen in Abhängigkeit des jeweiligen thermischen Zustands, der durch an mehreren ausgesuchten
Stellen angeordnete Temperatursensoren erfaßt wird, Korrekturwertanteile für den thermischen Zustand
errechnet werden. Nach einer einmaligen Ermittlung der mathematischen Beziehungen für den jeweiligen Maschinentyp
ist somit eine Kompensation thermischer Fehler allein durch Überwachen der Temperaturen an ausgesuchten
Stellen möglich. Die mathematischen Beziehungen zwischen thermischem Zustand der Maschine und
auftretenden Verlagerungen werden vorzugsweise durch geeignete Regressionsverfahren ermittelt.
Mit der Erfindung wird schließlich vorgeschlagen, die mit Hilfe der Signale von Dehnmeßstreifen ermittelten
lastbedingten Korrekturwertanteile vom Anteil der Dehnmeßstreifensignale aufgrund des rein thermischen
Zustands zu befreien. Hierdurch ist es mit der erfindungsgemäßen Einrichtung möglich, lastabhängige
Fehler durch den Einsatz von Dehmeßstreifen zu korrlgieren,
wozu während des Betriebes laufend die Signale der Dehnmeßstreifen durch einen Rechner abgefragt und
die gespeicherten Korrekturwerte der lastabhängigen Fehler entsprechend dem Abfrageergebnis den Istwerten
des Wegmeßysystems überlagert werden, wobei die zu speichernden Korrekturwerte für die lastabhängigen
Fehler vom Einfluß der thermischen Fehler befreit werden. Bei den dynamischen Belastungen infolge
Schnittkraftschwankungen erfolgt die Korrektur der Verlagerung nur hinsichtlich ihrer zeitlichen Mittelwerte,
wobei die Mittlungsdauer sich nach der Dynamik des Regelkreises richtet.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Kompensation von Fehlern an Werkzeug- oder Meßmaschinen sowie an
Industrie-Robotern ermöglicht somit mit Hilfe eines geringen Meßaufwandes, der lediglich bezüglich der
herstellungsbedingten Fehler für jede einzelne Maschine durchgeführt werden muß, ansonsten für eine ganze
Maschinenserie ermittelt werden kann, eine vollständige Kompensation der herstellungsbedingten, lastbedingten
und thermischen Fehler, ohne daß es hierzu eines Eingriffes in die jeweils vorhandene Maschinensteuerung
bedarf.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kompensalions-Einrichtung bei drei
messenden Achsen anhand eines Schaltschemas dargestellt.
An verschiedenen Temperaturmeßstellen der Maschine werden die lokalen Temperaturen mittels
Temperatursensoren dt bis dm gemessen. Durch nachgeschaltete
Analog-Digital-Wandler W1 bis Wn, steht deren
Wert digital zur Verfugung. In einem zugeordneten Temperaturprozessor OCP-T (OCP: one chip processor)
werden diese Werte, die durch sequenzielles Ansprechen der einzelnen Wandler W, bis Wm abgefragt werden, mit
den einmalig für einen Maschinentyp erstellten Temperatur-Verlagerungs-Beziehungen
verknüpft.
Das Ergebnis, nämlich die durch Wärmedehnungen entstandene Verlagerung der Wirkstelle in Relation zu
einem vorgegebenen Nullniveau, wird einem Master-Prozessor OCP-M getrennt für jede Achse immer dann
zur Verfügung gestellt, wenn die seit der letzten Temperaturkompensation
aufgetretene Verlagerung gerade dem kleinsten Verfahrlnkrement entspricht.
Durch Wegmeßzähler x, y und ζ werden die vom
Wegemeßsystem M kommenden Wegimpulse mitgezählt,
wobei der aktuelle Stand aller Achsen jederzeit durch den Master-Prozessor OCP-M abgefragt werden
kann.
Erkennen die Wegmeßzähler x, y, ζ aufgrund einelvorgegebenen Korrekturtabelle, daß ein Positionswert
erreicht Ist, der eine Korrektur in einer der Achsen erforderlich
macht, so werden Größe des Korrekturwertes (üblicherweise ebenso groß wie der kleinste mögliche
Verfahrschritt der Maschinensteuerung), Richtung Urtd Angabe der zu korrigierenden Achse dem Master-Prozessor
OCP-M übermittelt.
An verschiedenen geeigneten Stellen der Maschine sind Dehnungssensoren «ί bis e,„ angebracht, welche die
Oberflächenspannungen messen. In Verbindung mit Ihnen zugeordneten Verstärkern Vt bis V111 entstehen zu
den Oberflächenspannungen proportionale Spannungssignale. Hieraus berechnet ein Lastprozessor OCP-S in
vorbeschriebener Weise die an der Wirkstelle auftretenden Verlagerungen in den einzelnen Achsen als Folge der
dort wirkenden Kräfte. Sind voreingestellte Parameter, die für die Berechnung erforderlich sind, von Maschinenpositionen
abhängig, so ermittelt der Lastpro/cssor OCP-S die aktuelle Position über den Masler-Prozessor
OCP-M.
Um nicht durch Wärmedehnung hervorgerufene Maschinenspannungen für Lastspannungen zu deuten
(und sie dann nochmals zu kompensieren), wird die Größe der lastabhängigen Spannungen um den Einfluß
der temperaturabhängigen Spannungen bereinigt. Der Last-Prozessor OCP-S fragt über den Master-Prozessor
OCP-M den aktuellen Zustand im Temperatur-Prozessor OCP-T ab und berücksichtigt diese Werte bei der lastabhängigen
Verlagerungsberechnung.
Auch der Last-Prozessor OCP-S stellt Korrekturgrötte
und Richtung, für jede Achse getrennt, dem Master-Prozessor OCP-M zur Verfügung.
Aus allen ihm zugeleiteten Verlagerungsinformationen ermittelt der Master-Prozessor OCP-M für jede Achse
den zu korrigierenden Gesamtfehler.
Die mit »±« dargestellten Symbole kennzeichnen die
Phasenschieber Px, P1,, P. für jede Achse. Ein positiver
Impuls vom Wegmeßsystem M veranlaßt den Phasenschieber Px bzw. P1. bzw. P. ebenso wie ein positiver
Impuls vom Master-Prozessor OCP-M, einen positiven Impuls an die Maschinensteuerung S weiterzugeben. Das
gleiche gilt für einen negativen Impuls. Heben sich Impuls vom Wegmeßsystem M und Impuls vom Master-Prozessor
OCP-M wegen unterschiedlichen Vorzeichens gerade auf, so wird kein Impuls weitergegeben.
Ist im Master-Prozessor OCP-M ein Korrekturwert bestimmt worden, der in einer Achse mehreren Korfekturimpulsen
entspricht, so werden diese Impulse hintereinander mit maximal der Taktrate ausgegeben, die von
der Maschinensteuerung 5 noch verarbeitet werden kann. Überschreiten die Taktraten der Wegmeßsignale,
beispielsweise bei sehr hohen Eilgangsgeschwindigkeiteh, jene Grenze, unterhalb derer es dem Master-Prozessor
OCP-M möglich ist, Korrekturwerte dazwlschenzuschleben, »sammelt« er die Korrekturwerte und gibt diese erst
dann aus, wenn die Taktrate der Meßsignale auf ein genügend reduziertes Niveau gesunken ist. Damit läßt
sich vermeiden, daß nicht eindeutige Zustände In den Phasenschiebern Px. P9, P. entstehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Einrichtung zur Kompensation von Lagefehlern an Werkzeug- oder Meßmaschinen sowie an Industrie-Robotem
mit mindestens einem inkrementalen Wegmeßsystem und einer Vorrichtung zur Anzeige
bzw. einer Maschinensteuerung zur Weiterverarbeitung der gemessenen Werte, wobei dem Wegmeßsystem
ein Rechner zugeordnet ist, der die vom Wegmeßsystem gemessenen Istwerte mit Korrekturwerten
überlagert, die zuvor für eine Vielzahl von Positionen unter unterschiedlichen Lastbedingungen
ermittelt und in Speichern, die dem für die Kompensationsaufgabe zuständigen Rechner zugeordnet sind, is
abgespeichert sind und in Abhängigkeit von den herrschenden Betriebsparametern durch diesen Rechner
ermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Überlagerung der Istwerte mit den Korrekturwerten je Achse inkremental vor der Verarbeitung der
Istwerte im Soll-lstwert-Vergleicher erfolgt und daß
Rechtwinkligkeitsfehler durch Wertetabellen kompensiert werden, die durch einen Vergleich von in
diskreten Positionsabständen je Achse ermittelten Soll- und Istwerten entstehen und Korrekturwerte für
jede der drei Achsen enthalten.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Rechner zugeordnete Speicher
zusätzlich mathematische Beziehungen enthält, die unter realen Arbeitsbedingungen den Zusammenhang
zwischen dem thermischen Zustand und hieraus resultierenden Lagefehlern bezogen auf jede der drei
Achsen beschreiben und aus denen in Abhängigkeit des jeweiligen thermischen Zustandes, der durch an
mehreren ausgesuchten Stellen angeordnete Temperatursensoren erfaßt wird, Korrekturwertanteile für den
thermischen Zustand errechnet werden.
3. Einrichtung nach Anspruch« 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit Hilfe der Signale von Dehnmeßstreifen ermittelten lastbedingten Korrekturwertanteile
vom Anteil der Dehnmeßstreifensignale aufgrund des rein thermischen Zustands befreit sind.
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DE19833302063 DE3302063C2 (de) | 1983-01-22 | 1983-01-22 | Einrichtung zur Kompensation von Lagefehlern an Werkzeug- oder Meßmaschinen sowie an Industrie-Robotern |
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ID=6188933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19833302063 Expired DE3302063C2 (de) | 1983-01-22 | 1983-01-22 | Einrichtung zur Kompensation von Lagefehlern an Werkzeug- oder Meßmaschinen sowie an Industrie-Robotern |
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