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Schnelldampferzeuger. Es ist bereits bekannt, in wasserführenden Rohren
von Dampferzeugern Einlagen aus Baumwolle o. dgl. anzuordnen, um durch diese das
Wasser fein zu verteilen und infolge hiervon eine möglichste Beschleunigung der
Dampferzeugung zu erzielen. Bei einer solchen Einrichtung kann es leicht vorkommen,
daß bei starker Hitze das in den Rohren befindliche Wasser schneller verdampft,
als Wasser wegen des recht hohen Widerstandes 'der Einlagen nachströmen kann. Die
Folge hiervon ist dann, daß die Einlagen verkohlen und unwirksam werden und daß
auch die überhitzten Rohre Schaden erleiden. Nach der Erfindung soll dieser Mangel
dadurch beseitigt werden, daß innerhalb der Einlagen Röhren mit durchlochten Wandungen
angeordnet sind, durch welche Wasser unbehindert hindurchströmen und zu den Einlagen
gelangen kann.
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Die Erfindung kann bei Dampferzeugern jeder Art und Größe, also auch
für Zwecke des Hausgebrauchs, Verwendung finden. Als Ausführungsbeispiel ist auf
der Zeichnung ein Großwasserraumkessel in Verbindung mit einem Schnelldampferzeuger
nach der Erfindung in Fig. z dargestellt. Fig. 2 zeigt einen Rohrteil des letzteren
in Ansicht und teilweisem Schnitt.
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Der eigentliche Dampfkessel a ist zylindrisch und besitzt sowohl im
Wasserraum als auch im Dampfraum Heizrohre b und c, durch welche hindurch Feuerungsgase
zur Rauchkammer y und zum Schornsteins strömen. Vor der Vorderwand e des Kessels
befindet sich der Feuerungsraum f, welcher den Röst g und über die'
sein den
Schnelldampferzeuger enthält. Der letztere setzt sich aus einer größeren Anzahl
nebeneinanderliegender; schlangenartig gekrümmter Rohre h zusammen, die je mit ihrem
oberen und unteren Ende durch die Kesselwand ein den Kessel a hineinragen,
und zwar münden die unteren Enden in den Wasserraum, die oberen Enden in den Dampfraum
des Kessels. Die vordere Wand i und die Decke k des Feuerungsraumes
besitzen Asbestschutz 1. Die erstere ist so eingerichtet, daß sie sich zwecks Anbringung
oder Ausbesserung des Schnellerzeugers leicht entfernen oder öffnen läßt. In den
Rohren des Schnelldampferzeugers befinden sich Einlagen o, die beispielsweise aus
Baumwolle bestehen und das Wasser, welches in die Rohre tritt, in feine Schichten
zerteilt. Die Einlagen erstrecken sich von unten an bis in die Höhe der Linie x-x
des Wasserstandes oder nahezu bis in diese Höhe. Da die Rohre oberhalb der bezeichneten
Linie kein Wasser führen und daher einer stärkeren Erhitzung ausgesetzt sind, so
sind die Einlagen hier fortgelassen. Die Rohrwindungen können zwecks Einbringens
der Einlagen aus einzelnen, miteinander verschraubbaren Teilen zusammengesetzt oder
auch mit den Einlagen -zugleich in die nötige Form gebogen werden. Da sich in den
Erzeugerrohren sehr schnell Dampf entwickelt, so muß dafür gesorgt werden, daß den
Einlagen stets unbehindert Wasser zuströmen kann. Zu diesem Zwecke sind innerhalb
der Einlagen o Röhrchen m angeordnet, deren Wandungen mit Löchern oder Schlitzen
n versehen sind, durch die das aus dem Kessel in die Röhrchen tretende Wasser unmittelbar
zu allen Stellen der Einlagen gelangt, so daß diese. stets mit Wasser erfüllt bleiben.
Zwischen demjenigen Teil der Rauchkammer,
in welchen die im Wasserraum
liegenden Heizrohre b münden, und demjenigen Teil, in welchen die im Dampfraum befindlichen
Heizrohre c in die Kammer eintreten, ist eine verstellbare Klappe P vorgesehen,
durch welche der untere Rauchkammerteil nach oben ganz oder teilweise abgeschlossen
werden kann.
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Die Gesamteinrichtung ' wirkt in folgender Weise. Beim Anheizen, wenn
es sich- darum handelt, möglichst schnell Dampf zu erzeugen, hält man die Klappe
P ganz oder zum Teil geschlossen. Die Heizgase treten dann sämtlich oder zuni größten
Teil, die Windungen des Schnelldampferzeügers umspülend, durch die Heizrohre c zum
Schornstein. Der entwickelie Dampf tritt in den Dampfraum des Kessels; aus welchem
Wasser ununterbrochen unten in die Erzeugerrohre nachströmt. Nach teilweisem oder
vollständigem Öffnen der Klappe P treten die Heizgase auch durch die unteren Heizrohre
b in den Schornstein, so daß der Kessel a selbst allmählich auf die für die Dampferzeugung
erforderliche Temperatur gebracht wird, worauf ein gleichmäßige: Betrieb der ganzen
Anlage möglich ist. Für kurze Arbeitszeit kann der Hauptkessel ganz ausgeschaltet
bleiben. Die oberen Heizrohre c dienen. zugleich dem Zweck, den erzeugten Dampf
zu überhitzen. In ähnlicher Weise wird der Dampf auch bereits in den Teilen des
Schnelldampferzeugers, die oberhalb der Wasserstandslinie liegen, überhitzt. Durch
die Verbindung des Schnelldampferzeugers mit einem gewöhnlichen Dampfkessel wird
nicht nur ermöglicht, in kürzester Zeit Dämpf zu entwickeln, sondern es werden auch
weitere Vorteile erzielt. Hierher gehört insbesondere, daß der Wasserraum des Kessels
bei gleicher Leistung kleiner gehalten werden kann als bei einer üblichen Anlage.
Denn da, der Schnelldampferzeuger im gewöhnlichen Betriebe einen großen. Teil des
erforderlichen Dampfes liefert, so braucht für die Raumeinheit des Kessels selbst
um so weniger Dampf erzeugt zu werden. Für Zwecke, die jeweils für kurze Zeit Dampf
erfordern, kann der eigentliche Kessel bis auf eine schmale Wasserkammer zurückgeführt
werden. Die Verkleinerung des Kessels bedingt zugleich ein geringeres Gewicht und
niedrigere Kosten. Auch an Brennstoffen wird gespart, da die Ausnutzung der Wärme
eine möglichst vollständige ist. Der Erzeuger kann an sich jede beliebige Ausbildung
erfahren, die sich den jeweiligen Zwecken und Bedürfnissen anzupassen hat.