DE3238190C2 - Elektronisches System zum Steuern bzw. Regeln von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Elektronisches System zum Steuern bzw. Regeln von Betriebskenngrößen einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Brennkraftmaschinensteuerungen bzw. Regelungen orientieren
sich an vielfältigen Erfordernissen. Beispielhaft sei
das Fahrverhalten des mit der Brennkraftmaschine ausge
statteten Fahrzeugs, die Abgaszusammensetzung und das
Verbrauchsminimum erwähnt. Bei der Regelung auf stöchio
metrische und danebenliegende Werte des angesaugten Ge
mischs einer Brennkraftmaschine mit Fremdzündung ist es
zwangsläufig erforderlich, den Luftdurchsatz im Ansaug
rohr zu bestimmen. Dazu dienen bei derzeit üblichen
Systemen Klappenluftmengen- oder Hitzdrahtluftmassen
messern. Je nach Luftdurchsatz wird dann ein Kraftstoff
mengenzumeßsignal erzeugt.
Um im Leerlauffall einen möglichst geringen Kraftstoff
verbrauch zu haben, werden Leerlaufdrehzahlregler einge
setzt, die für eine auch bei plötzlichen Lastwechseln
konstant bleibende minimale Leerlaufdrehzahl sorgen. Ein
Beispiel eines Leerlaufdrehzahlreglers findet sich in
der DE 30 39 435 A1. Aufgrund der Tatsache, daß Dreh
zahlschwankungen letztendlich Reaktionen der Brennkraft
maschine auf äußere Einflüsse und somit Drehzahlsignale
als solche letztes Glied in der Regelungskette sind,
verstreicht zwangsläufig eine gewisse Zeitdauer von
einer Aktion auf die Brennkraftmaschine bis zum Auftreten
der Reaktion. Bei im Leerlauf extrem niedrig laufenden
Brennkraftmaschinen besteht deshalb die Gefahr zumindest
eines unruhigen Rundlaufs für den Fall, daß die Regelung
an einer unteren Drehzahlgrenze betrieben wird.
Um diesen Unsicherheitsfaktor zu vermeiden, versucht man
bei anderen Leerlaufregelsystemen, schneller auf äußere
Einflüsse reagierende Parameter zu erfassen und rege
lungstechnisch auszuwerten.
Die WO 81/01 591 A1 lehrt, zur Leerlaufregelung den An
saugdruck der Brennkraftmaschine heranzuziehen. Diese be
kannte Einrichtung verwendet jedoch lediglich den Ansaug
druck, so daß eine exakte Einhaltung der Leerlaufdrehzahl
nicht gewährleistet ist.
Speziell bezüglich der Leerlaufregelung hat sich das Ver
arbeiten eines Drucksignals als besonders vorteilhaft er
wiesen. Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
eine Lösung aufzuzeigen, wie ein schnelles und sicheres
Leerlaufregelsystem ohne Zusatzaufwand bei bestehenden
elektronischen Systemen zum Steuern bzw. Regeln von Be
triebskenngrößen einer Brennkraftmaschine realisiert wer
den kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Aus der DE 27 55 015 A1 sind die Merkmale des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1 bekannt. Es ist daraus bekannt, zur Bestimmung des Zündwinkels
einen im stationären Zustand den Ansaugdruck repräsentierenden Wert
abhängig vom Quotienten aus angesaugter Luftmenge bzw. -masse und
der Motordrehzahl zu bestimmen und den Zündwinkel mittels des
bestimmten Druckwertes zu korrigieren. Maßnahmen, welche die Verwen
dung die Berücksichtigung der Saugrohrdynamik angeben, werden nicht
vorgeschlagen.
Aus der DE 23 50 208 B2 bekannt, im Verzögerungs- und Leerlauf
betrieb die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine auf der Basis eines
Drosselstellungsfühlerssignals zu bestimmen, wobei der Betriebsbe
reich des Leerlaufs bzw. der Verzögerung anhand eines Grenzwertes
fuhr den Quotienten aus Ansaugdruck und atmosphärischen Druck vorge
nommen wird.
Aus der DE-OS 23 46 178 ist die Berechnung der momentanen Durchfluß
menge der Ansaugluft auf der Basis von Atmosphärendruck und Atmo
sphärentemperatur sowie Druckdifferenz oberhalb und unterhalb eines
Meßelements auf der Basis des Gesetzes von Bernoulli bekannt.
Das elektronische System mit den
Merkmalen des Hauptanspruchs weist gegenüber
bekannten Systemen den Vorteil auf, daß auf zusätzliche
Sensoren verzichtet werden kann, wenn gewünschte Signale
hilfsweise ermittelt werden können. So kann beispiels
weise über mathematische Zusammenhänge aus u. a. den
Druckverhältnissen im Ansaugrohr die angesaugte Luft
masse exakt ermittelt werden und im anderen Fall, d. h.,
wenn die angesaugte Luftmasse bereits als Signal zur Ver
fügung steht, der insbesondere für die Leerlaufregelung
wichtige Druck im Ansaugrohr. Möglich wird dies durch
die Verwendung von Rechnern vorzugsweise digitaler Natur,
auch wenn die nachfolgende Beschreibung von Ausführungs
beispielen aus Gründen der Einfachheit hier Strukturen
aus der Analog-Rechentechnik zeigt.
Weitere Vorteile der Erfindung und vorteilhafte Ausge
staltungen ergeben sich in Verbindung mit der nachfol
gen den Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung dargestellt und werden im folgenden näher beschrie
ben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Übersichts
schaubild eines elektronischen Steuersystems zum Regeln
der Einspritzung bei einer mit Fremdzündung arbeitenden
Brennkraftmaschine,
Fig. 2a und 2b Blockschaltbilder zum
Bestimmen des Saugrohrdrucks aus den Größen Drehzahl und
zugeführter bzw. auf einen Hub bezogenen Luftmasse,
Fig. 3 ein entsprechendes System mit einer Erweiterung der Ge
stalt, daß anstelle eines Luftmassensignals der Drossel
klappenstellungswinkel verarbeitet wird,
Fig. 4 ein Dia
gramm eines vom Verhältnis Druck im Ansaugrohr zum Atmos
phärendruck abhängigen mathematischen Faktors,
Fig. 5
in Blockdarstellung die Schritte zum Errechnen des Atmos
phärendrucks abhängig vom Saugrohrdruck, der zugeführten
Luftmasse und der Drosselklappenposition. Schließlich sind
in
Fig. 6 eine Kombination der Gegenstände von Fig. 3
und 5 und in
Fig. 7 ein weiteres im wesentlichen dem von
Fig. 6 entsprechenden Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. 1 zeigt in grober Übersicht eine Brennkraftmaschine
mit Fremdzündung und ihre wesentlichsten Komponenten im
Zusammenhang mit der Gemischbildung. Mit 10 ist die Brenn
kraftmaschine selbst bezeichnet, 11 nennt ein Ansaugrohr
und 12 ein Abgasrohr. Im Ansaugrohr 11 befindet sich hinter
einander ein Luftmassensensor 13, eine Drosselklappe 14,
ein Druckfühler 15 sowie eine Kraftstoffzumeßstelle 16.
Ein Bypasskanal zur Drosselklappe 14 trägt das Bezugs
zeichen 18. Seiner Querschnittssteuerung dient ein als
Klappe angedeutetes Querschnittssteuerorgan 19. In einem
elektronischen Steuergerät 20 werden Ansteuersignale für
das Kraftstoffzumeßorgan 16 sowie für das Querschnitts
steuerorgan 19 gebildet ausgehend von den Eingangsgrößen
Drehzahl, Luftdurchsatz im Ansaugrohr, Öffnungssignal der
Drosselklappe sowie der Temperatur der Atmosphärenluft
usw. Während ein Drehzahlsensor 21 das Drehzahlsignal be
reitstellt, stammt das Luftdurchsatzsignal entweder
vom Luftdurchsatzsensor 13 oder vom Drucksensor 15. Dar
gestellt ist diese Alternativlösung mittels eines Wechsel
schalters 22. Die Drosselklappenposition wird in bekannter
Weise durch ein Fahrpedal 23 bestimmt. Über den ent
sprechenden Eingang wird dem Steuergerät wenigstens
ein dreistufiges Drosselklappenpositionssignal - Leer
lauf, Teillast und Vollast - zugeführt.
Die aus Fig. 1 ersichtliche Grundstruktur eines Ge
mischbildungssystems ist als solche hinlänglich bekannt.
Wesentlich ist, daß der Maschine 10 in jedem Betriebs
zustand ein optimales Gemisch zugeführt wird, d. h., daß
die nach Betriebsbereich unterschiedlichen λ-Werte
bestimmt und exakt eingehalten werden. λ kennzeichnet
das Verhältnis von Luftmasse zu Kraftstoffmasse. Be
kannte Einrichtungen zum ermitteln der einer Brennkraft
maschine zugeführten Luftmasse sind z. B. Klappenluft
mengensensoren oder Hitzdrahtluftmassensensoren. In der
Regel arbeiten diese bekannten Einrichtung zufrieden
stellend, doch ergeben sich im unteren Bereich der Luft
durchsätze deshalb Probleme, weil dort die Messung zu
ungenau wird aufgrund zum Beispiel der an der Luft
mengensensorklappe vorbeiströmenden Leckluft usw. In
diesem unteren Durchflußmengenbereich erweist sich eine
Druckmessung im Ansaugrohr als exakter und zuverlässiger.
Derartige Druckmessungen gehören ebenfalls schon seit
langem zum Stand der Technik. Beispielhaft sei auf die
von der Anmelderin selbst früher hergestellte D-Jetronic
hingewiesen, bei der abhängig von einem Drucksignal im
Ansaugrohr die zugehörende Einspritzmenge bestimmt wurde.
Die Nachteile der reinen Drucksignalverarbeitung sind
jedoch ebenfalls bekannt. Sie basieren primär auf den
vor allem in höheren Lastbereichen auftretenden Pulsationen
im Luftansaugrohr.
Für eine Brennkraftmaschine gelten folgende physikalischen
Zusammenhänge zwischen Saugrohrdruck ps, der zuströmenden
Luftmasse zu und der abströmenden Luftmasse ab. Siehe
hierzu auch die entsprechenden Eintragungen p, zu und
mb in Fig. 1.
Parameterdefinition
C = Konstante,
R = Gaskonstante,
ϑLS = Ansauglufttemperatur,
Vs = Saugrohrvolumen,
zu = zuströmende Luftmasse,
ab = abströmende Luftmasse,
= Adiabatenexponent,
po = Atmosphärendruck,
pa = Abgasgegendruck,
VH = Hubvolumen des Motors,
ε = Verdichtungsverhältnis des Motors,
λL = Füllungsgrad des Motors,
SG = Stellgröße,
DK = Öffnungswinkel der Drosselklappe,
n = Motordrehzahl.
R = Gaskonstante,
ϑLS = Ansauglufttemperatur,
Vs = Saugrohrvolumen,
zu = zuströmende Luftmasse,
ab = abströmende Luftmasse,
= Adiabatenexponent,
po = Atmosphärendruck,
pa = Abgasgegendruck,
VH = Hubvolumen des Motors,
ε = Verdichtungsverhältnis des Motors,
λL = Füllungsgrad des Motors,
SG = Stellgröße,
DK = Öffnungswinkel der Drosselklappe,
n = Motordrehzahl.
Diese Formeln verdeutlichen die Möglichkeit, über eine
Druckmessung die der Maschine zugeführte Luftmasse zu
berechnen. Andererseits kann über das Messen der zu
geführten Luftmasse, z. B. mittels eines Hitzdrahtluft
massensensors, ein Druckwert ermittelt werden, der dann
vorzugsweise für die Leerlaufregelung Verwendung findet.
Außerdem verdeutlichen die Formeln, daß auch der Atmos
phärendruck über die einzelnen Größen bestimmt werden
kann. Im Endeffekt lassen sich somit über die Messung
von ein paar ausgewählten Größen andere Größen rechnerisch
bestimmen, dadurch spezielle Sensoren einsparen und in
folgedessen elektronische Steuersysteme für Brennkraft
maschinen preisgünstiger herstellen.
Die folgenden Beispiele nach Fig. 2a, 2b und 3 befassen
sich mit dem Berechnen des Saugrohrdrucks aus anderen
Eingangsgrößen, die Gegenstände der Fig. 5, 6 und 7
dienen schließlich dazu, über ausgewählte Größen den
Atmosphärendruck zu berechnen.
Alle Fig. 2a, 2b und 3 bzw. 5 bis 7 zeigen in Blockdar
stellung Berechnungsabläufe, d. h. die Berechnungsschritte,
die zur technischen Realisierung der weiter oben ange
gebenen Formeln erforderlich sind.
Beim Gegenstand von Fig. 2a markiert 30 einen Eingang
für ein Luftmassensignal mu, 31 bezeichnet einen Dreh
zahlsignaleingang und 32 einen Drucksignalausgang. Die
einzelnen Blöcke dienen der Realisierung bzw. dem Nach
vollziehen der weiter oben angeführten mathematischen
Formeln 1 und 3, wobei aus Gründen der Einfachheit das
Prinzip einer Analogrechnerlösung angegeben ist. Dem Ein
gang 30 für mu folgt eine Differenzstufe 34, der sich
ein Integrator 35 anschließt. Diese Reihenfolge entspricht
im wesentlichen dem mathematischen Ausdruck der Formel 1.
Die aus dem Saugrohr abströmende Luftmasse mb nach Formel
3 wird im wesentlichen aus den Größen Drehzahl, Saugrohr
druck und dem Abgasgegendruck gebildet. Das über ein Pro
portionalglied 36 geleitete Saugrohrdrucksignal gelangt
ebenso wie das zum Abgasgegendruck proportionale Signal
pa* und einem über ein anderes Proportionalglied 37 ge
leiteten Drehzahlsignal zu einem Summationspunkt 38, dessen
Ausgang wiederum zu einem Multiplizierer 39 geführt ist.
In ihn wird zusätzlich ein Drehzahlsignal eingespeist.
Zwischen dem Ausgang des Multiplizierers 39 und dem zwei
ten Eingang der Differenzstufe 34 liegt schließlich noch
ein Proportionalglied 40. Bei der Dimensionierung der
einzelnen Rechenstufen sind die einzelnen in den beiden
Formeln 1 und 3 enthaltenen Größen zu berücksichtigen.
Über sie können einzelne empirisch ermittelte Korrektur
größen eingegeben werden, die für das jeweils in Betracht
kommende Brennkraftmaschinenmodell gültig sind.
Das Signal zu stellt ein Luftmassensignal dar. Je nach
Anwendungsfall kann es nun günstiger sein, nicht die Luft
masse als solche zu Verarbeiten, sondern eine auf den
Kolbenhub bezogene Luftmasse. Dies entspricht zum Bei
spiel bei der von der Anmelderin hergestellten L-Jetronic
der unkorrigierten Einspritzzeit tL. im Falle der Verwen
dung dieser hubbezogenen Luftmasse ist dann auch dafür
Sorge zu tragen, daß dem Eingang der Differenzstufe 34
auch ein hubbezogenes ab-Signal zugeführt wird was man
durch Verschieben der Multiplizierstufe 39 gemäß Bild 2a
erreicht. Dargestellt ist dies in Fig. 2b. Dort ent
fällt die Multiplizierstufe 39 an der in Fig. 2a ein
gezeichneten Stelle und findet sich statt dessen zwischen
Differenzstufe 34 und Integrator 35 wieder.
Nach der Formel 2 ist die zuströmende Luftmasse eine
Funktion der Drosselklappenöffnung, des Atmosphärendrucks,
sowie des Quotienten von Saugrohrdruck zum Atmosphären
druck. Dies bedeutet wiederum die Möglichkeit, bei Kennt
nis der einzelnen Druckwerte sowie der Kennlinie der
Drosselklappe die zugeführte Luftmasse rechnerisch zu be
stimmen. Ein grobes Schaltbild mit Blöcken aus der Analog
rechentechnik zum Bilden eines Ansaugdruckwertes abhängig
von der Drosselklappenposition zeigt Fig. 3. Einem Eingang
45 für ein Drosselklappenpositionssignal folgt ein Kenn
liniengenerator 46 entsprechend dem Zusammenhang von
Drosselklappenöffnungswinkel und durchströmender Luftmasse
bzw. -menge bei Atmosphärendruck poRef und ferner eine
Multiplizierstufe 47, deren Ausgang wiederum mit der
Eingangsklemme 30 des Gegenstandes von Fig. 2a in Ver
bindung steht. Da der mathematische Ausdruck nach Formel
2 ein Atmosphärendrucksignal sowie einen Quotienten aus
Saugrohrdruck und Atmosphärendruck verarbeitet, markiert
Block 48 eine entsprechende Drucksignalverarbeitungs
stufe, die ihr Ausgangssignal über eine Multiplikations
stufe 49, die zusätzlich ein po-Signal zugeführt erhält,
zur Multiplikationsstufe 47 weitergibt.
Die Formel 2 besitzt einen Ausdruck mit einer Wurzel
Bezeichnet man den Wurzelausdruck mit b, dann läßt sich
der Wert f = c · b als eine Kennlinie über ps/po auftragen.
Ein bestimmtes Beispiel ist in Fig. 4 dargestellt. Er
kennbar ist aus Fig. 4, daß bis zum wert von ps/po =
0,52828,f den Wert von 1 besitzt und oberhalb dieses
Druckverhältniswertes die Kennlinie etwa parabelförmig ab
fällt. Dabei entspricht der untere Wert von ps/po dem
Leerlauffall, während Werte im Bereich kleiner gleich
1 dem oberen Teillast bzw. Vollastfall entsprechen.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung soll
zur Leerlaufregelung ein Drucksignal entsprechend der an
gegebenen Formel 1 berechnet werden. Da in diesem Leerlauf
fall nach Fig. 4 der Ausdruck für den Faktor f gleich
1 ist, ergibt sich insgesamt eine beachtliche Verein
fachung des Rechenablaufs nach Fig. 3, weil dann die
Drucksignalverarbeitungsstufe 48 entsprechend der Formel
2 lediglich ein Atmosphärendrucksignal zu verarbeiten
hat. Mit anderen Worten: Für die Saugrohrdruckberechnung
im Leerlauf wird der Atmosphärendruck als konstant ange
sehen. b = 1 und po = konstant führen dazu, daß die Blöcke
47 und 48 entfallen können. Bei dieser Vorgehensweise
gibt es dann allerdings Fehler bei der Saugrohrdruck
berechnung in der Höhe.
In Fig. 3 bezeichnet 46 einen Kennliniengenerator für
den Luftdurchsatz bei gegebener Drosselklappenposition.
In diese Kennlinie läßt sich selbstverständlich auch der
Einfluß des Querschnittssteuerorgans 19 im Bypasskanal
18 zur Drosselklappe 14 entsprechend dem Gegenstand von
Fig. 1 mit einbeziehen.
Bei der Berechnung verschiedener Betriebskenngrößen für
eine Brennkraftmaschine spielt die Kenntnis des Atmos
phärendrucks eine bedeutende Rolle. Dies deshalb, weil
der Atmosphärendruck ein Maß für die Luftdichte ist und
davon abhängig wiederum einzelne Größen festgelegt werden
müssen.
Die Gegenstände der im folgenden beschriebenen Fig. 5
bis 7 zeigen analogrechnertechnische Modelle zur Nach
bildung des Atmosphärendrucks auf der Basis der weiter
oben angegebenen Formel 2.
Aus Gründen der Anschaulichkeit sei nochmals die Formel 2
aufgeführt
Beim Gegenstand von Fig. 5 zum Berechnen des Atmosphären
drucks folgt dem Eingang für das Drosselklappenpositionssignal
45 der Funktionsgenerator 46, an dessen Ausgang ein auf
einen festen Atmosphärendruck poRef bezogenes Luftmassen
signal DK zur Verfügung steht. Dieses Signal wird zu
sammen mit einem gemessenen Luftmassensignal mzu vom Ein
gang 30 einer Divisionsstufe 50 zugeführt, deren Ausgangs
signal dem Ausdruck
entspricht.
Nimmt man an, daß der Wert für f ungefähr 1 ist, so liefert
die Divisionsstufe 50 unmittelbar den Atmosphärendruck po.
Diese Annahme muß geprüft werden. Dazu wird po · f zusammen
mit einem Saugrohrdrucksignal von einem Eingang 53 einer
weiteren Divisionsstufe 54 zugeführt. Das Ergebnis dieses
in der Divisionsstufe 54 durchgeführten Divisionsvorganges
wird einer Abfrageeinheit 51 zugeführt. Diese vergleicht
das Druckverhältnis ps(po · f) mit einem Festwert a von z. B.
0,7, weil für Werte von ps/po < 0,7 laut Kennlinie von
Fig. 4 der Wert von f∼1 ist. Der Ausgangsklemme 55 ist
ein Schalter 56 vorangestellt. Die Ansteuerung erhält er
über den Ausgang "nein" der Abfrageeinheit 51. Diese Schalter
funktion wird deshalb gewählt, weil entsprechend der in
Fig. 4 gezeigten Kurve für Werte von ps/po größer 0,7
die oben gemachte Annahme f∼1 nicht mehr gilt und somit
in diesem Fall das Berechnungsergebnis verfälscht wäre.
Während beim Gegenstand von Fig. 5 noch ein Signal
bezüglich des Saugrohrdrucks ps erforderlich ist, zeigt
Fig. 6 eine Anordnung, mittels der der Atmosphären
druck lediglich anhand der Größen Drosselklappenposition,
zugeführte Luftmasse und Drehzahl berechenbar ist. Bei
diesem Gegenstand wird der Saugrohrdruck mit einer An
ordnung entsprechend der von Fig. 2 modellmäßig nach
gebildet, so daß Fig. 6 nichts anderes als eine Zu
sammenfassung der Gegenstände von Fig. 2 und 5 ist.
Aus diesem Grunde stimmen auch die einzelnen Bezugs
zeichen überein.
Fig. 7 zeigt insoweit eine Abänderung gegenüber Fig.
6, als beim Vorschlag nach Fig. 7 das Ansteuersignal
für das Querschnittssteuerorgan 19 beim Gegenstand von
Fig. 1 Grundlage für die Berechnung des Drucksignals
ist und zur möglichst exakten Berechnung des gewünschten
Druckwertes auch der Leckluftanteil der Drosselklappe
bei geschlossener Position mit berücksichtigt wird. Dazu
wird im Leerlauf bei einem Saugrohrdruck unterhalb einem
gewissen Schwellwert psw (z. B. 350 mbar) aus der auf
einen Referenzdruckwert poRef bezogenen zugeführten Luft
masse und der aus dem Steuertastverhältnis berechneten
durch den Bypass zuströmenden ebenfalls auf poRef be
zogenen Luftmasse die durch poRef dividierte Leckluft
mK/poRef ermittelt und abgespeichert. Im einzelnen er
gibt sich folgender Aufbau des Gegenstandes von Fig. 7.
Einem Eingang 60 für das Tastverhältnis des Querschnitts
steuerorgans 19 folgt wieder ein Kennliniengenerator 61,
an dessen Ausgang ein Signal bezüglich der durch den
Bypass fließenden, auf poRef bezogenen Luftmasse myp/poRef
zur Verfügung steht. Dieses Signal wird im nachfolgenden
Substraktionspunkt 62 vom auf poRef bezogenen Gesamt
luftmassensignal mz/poRef abgezogen, so daß als Aus
gangssignal der Subtraktionsstufe 62 ein Signal bezüg
lich der durch die Drosselklappe fließenden auf poRef
bezogenen Leckluftmenge anliegt. Es folgt ein nur z. B.
im Leerlauf geschlossener Schalter 63 und schließlich
ein Speicher 64 für die auf poRef bezogene Leckluft
durch den Drosselklappenstutzen bei geschlossener Drossel
klappe. Dessen Ausgangssignal mK/poRef wird schließ
lich in einem nachfolgenden Summationspunkt 65 zu der
Größe myp/poRef addiert und der aus der Fig. 5 bekannten
Divisionsstufe 50 zugeführt. Die übrige Schaltungsanordnung
entspricht derjenigen von Fig. 6.
Der Zusammenhang von Tastverhältnis des Ansteuersignals
für das Querschnittsteuerorgan 19 und auf poRef bezogener
durchströmender Luftmasse ist im Kennliniengenerator 61
abgespeichert. Ist das Verhältnis von psm/po · f größer
a, dann wird der Atmosphärendruck auch beim Gegenstand
von Fig. 7 nicht berechnet. Ist das Verhältnis jedoch
kleiner a, dann wird der aus der Divisionsstufe 50 er
mittelte Wert als Atmosphärendruck gewonnen.
Die Berechnung des Atmospährendrucks ist dann besonders
vorteilhaft, wenn man statt der Luftmasse mu die Luft
menge mzu mißt. Die heute eingesetzten Klappenluft
mengenmesser machen nämlich bei ihrer Messung einen
Dichtefehler, und zwar ergibt sich mu = ·mzu. In
diesem Fall kann durch die Berechnung des Atmosphären
drucks bei Gemischbildungssystemen und deren Steuerung
auf einen Luftdichtesensor verzichtet werden, ohne daß
sich sogenannte Höhenfehler wesentlich bemerkbar machen.
Dazu ist in den Bildern 5 bis 7 an 30 ein Luftmengen
signal mzu einzuspeisen und in der Divisionsstufe 50
folgende Rechenoperation auszuführen.
Erkennbar ist ein quadratischer Ausdruck, der den Unter
schied von Luftmasse und Luftmenge bei der Berechnung
verdeutlicht.
Claims (7)
1. Elektronisches System zum Steuern bzw. Regeln von Betriebskenn
größen einer Brennkraftmaschine abhängig von Parametern wie
Drehzahl, Luftdurchsatz im Ansaugrohr, Drosselklappenposition, Druck
im Ansaugrohr, Atmosphärendruck oder Temperatur,
- - mit einem Mittel zur Erfassung der Drehzahl der Brennkraftmaschi ne,
- - mit einem Mittel zur Erfassung des Luftdurchsatzes oder des Drucks im Ansaugrohr,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Mittel vorgesehen ist, das unter Berücksichtigung der Saugrohrdynamik der
Druck im Ansaugrohr auf der Basis von Drehzahl und Luftdurchsatz oder
den Luftdurchsatz auf der Basis von Drehzahl und Druck im Ansaugrohr
berechnet.
2. Elektronisches System nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Atmosphärendruckwerte über Signale bezüg
lich Saugrohrdruck, Luftdurchsatz im Ansaugrohr und
Drosselklappenposition ermittelt werden.
3. Elektronisches System nach wenigstens einem der An
sprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere
Atmosphärendruck unter Berücksichtigung der Leckluftmenge
der Drosselklappe in ihrem geschlossenen Zustand berechen
bar ist und zu diesem Zweck die Messung der Leckluft im
Leerlauffall erfolgt und anschließend abgespeichert wird.
4. Elektronisches System nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die der Brennkraftmaschine zugeführte Luft
masse über Signale bezüglich des Saugrohr- und Atmosphären
drucks berechnet werden.
5. Elektronisches System nach An
spruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle eines
Luftmassensignals ein Luftmengensignal verwendet wird.
6. Einrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
5, gekennzeichnet durch die Anwendung der mathematischen
Zusammenhänge:
Saugrohrdruck ps
Zuströmende Luftmasse mu
Abströmende Luftmasse mb
ParameterdefinitionC = Konstante,
R = Gaskonstante,
ϑLS = Ansauglufttemperatur,
Vs = Saugrohrvolumen,
mu = zuströmende Luftmasse,
mb = abströmende Luftmasse,
= Adiabatenexponent,
po = Atmosphärendruck,
pa = Abgasgegendruck,
VH = Hubvolumen des Motors,
ε = Verdichtungsverhältnis des Motors,
λL = Füllungsgrad des Motors,
SG = Stellgröße,
DK = Öffnungswinkel der Drosselklappe,
n = Motordrehzahl.
R = Gaskonstante,
ϑLS = Ansauglufttemperatur,
Vs = Saugrohrvolumen,
mu = zuströmende Luftmasse,
mb = abströmende Luftmasse,
= Adiabatenexponent,
po = Atmosphärendruck,
pa = Abgasgegendruck,
VH = Hubvolumen des Motors,
ε = Verdichtungsverhältnis des Motors,
λL = Füllungsgrad des Motors,
SG = Stellgröße,
DK = Öffnungswinkel der Drosselklappe,
n = Motordrehzahl.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3238190A DE3238190C2 (de) | 1982-10-15 | 1982-10-15 | Elektronisches System zum Steuern bzw. Regeln von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine |
FR8313151A FR2534708B1 (fr) | 1982-10-15 | 1983-08-10 | Installation electronique pour la commande ou pour la regulation de grandeurs caracteristiques du fonctionnement d'un moteur a combustion interne |
JP58179463A JPS59162341A (ja) | 1982-10-15 | 1983-09-29 | 内燃機関の制御装置 |
US06/542,069 US4582031A (en) | 1982-10-15 | 1983-10-14 | Electronic control system for an internal combustion engine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3238190A DE3238190C2 (de) | 1982-10-15 | 1982-10-15 | Elektronisches System zum Steuern bzw. Regeln von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3238190A1 DE3238190A1 (de) | 1984-04-19 |
DE3238190C2 true DE3238190C2 (de) | 1996-02-22 |
Family
ID=6175753
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3238190A Expired - Lifetime DE3238190C2 (de) | 1982-10-15 | 1982-10-15 | Elektronisches System zum Steuern bzw. Regeln von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
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