DE3930396C2 - Verfahren zum einstellen von luft- und kraftstoffmengen fuer eine mehrzylindrige brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zum einstellen von luft- und kraftstoffmengen fuer eine mehrzylindrige brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen von Luft-
und Kraftstoffmengen für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine
mit möglichst individueller Einspritzung für jeden
Zylinder und mit elektronisch angesteuertem Stellglied für
den Luftsteller. Der Luftsteller ist auf dem maßgeblichen
technischen Gebiet in der Regel als Drosselklappe ausgebildet,
weswegen im folgenden der Anschaulichkeit halber dauernd von
einer Drosselklappe statt von einem Luftsteller allgemein gesprochen
wird. Es wird aber darauf hingewiesen, daß der Luftsteller
beliebig ausgebildet sein kann.
Für möglichst individuelle Einspritzung für jeden Zylinder
einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine sind im wesentlichen
zwei Verfahren bekannt, nämlich das der Zentraleinspritzung
und das der sequentiellen Einspritzung in jeweils einen Saugrohrabschnitt
für jeden Zylinder. Bei der Zentraleinspritzung
ist der Weg zwischen dem gemeinsamen Saugrohr und den einzelnen
Zylindern relativ lang. Bei einem Viertakt-Vierzylinder-Motor
mit der Ansaugtaktfolge 1, 3, 4, 2 wird z. B. die vom
ersten Zylinder anzusaugende Kraftstoffmenge bereits während
des Ansaugtaktes für den vierten Zylinder eingespritzt. Es
folgt dann noch der gesamte Ansaugtakt für den zweiten Zylinder,
bis schließlich der erste Zylinder die für ihn ins Saugrohr
eingespritzte Kraftstoffmenge ansaugt. Durch Beginn und
Länge der Einspritzimpulse können die Kraftstoffmengen den
einzelnen Zylindern einigermaßen individuell zugeteilt werden.
Ein solches Verfahren ist in DE 29 29 516 C2 beschrieben.
Eine ganz genaue individuelle Zumessung von Kraftstoffmengen
zu einzelnen Zylindern ist mit sequentieller Einspritzung möglich.
Hierbei ist jedem Zylinder ein Einspritzventil zugeordnet,
das separat angesteuert wird.
Außer den Kraftstoffmengen müssen auch die Luftmengen eingestellt
werden. Bei den am weitesten verbreiteten Verfahren erfolgt
das Einstellen der Luftmenge dadurch, daß die Drosselklappe
unmittelbar durch Betätigen des Fahrpedals verstellt
wird. Bei moderneren Verfahren mit sogenanntem elektronischem
Fahrpedal fehlt eine solche unmittelbare Kopplung; vielmehr
wird das Fahrpedalsignal in ein Stellsignal für ein Stellglied
für die Drosselklappe umgewandelt. Die Drosselklappe wird bei
solchen Verfahren ebenfalls unmittelbar mit einem Betätigen
des Fahrpedals verstellt, jedoch hängt das Ausmaß der Verstellung
der Drosselklappe nicht nur vom Fahrpedalwinkel, sondern
auch von den aktuellen Werten vorgegebener Betriebsparameter
ab. Noch weitergehend ist in WO 88/06235 A1 vorgeschlagen
wordem, zusätzlich einen Versatz zwischen dem Betätigen
des Fahrpedals und dem Verstellen der Drosselklappe vorzusehen.
Diesem Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es
bei einer Brennkraftmaschine mit Zentraleinspritzung zu ungünstigem
Fahrverhalten führt, wenn während eines Ansaugtaktes
die Drosselklappe verstellt wird. Ein Verstellen des Fahrpedals
führt daher nicht unmittelbar zu einem Verstellen der
Drosselklappe, sondern nach festgestellter Änderung der Fahrpedalstellung
wird der Beginn des direkt nächsten Ansaugtaktes
abgewartet, um dann mit diesem die Stellung der Drosselklappe
auf den durch die Fahrpedalstellung unter Berücksichtigung der
aktuellen Betriebsparameter vorgegebenen Wert zu stellen.
Ein anderes Verfahren, bei dem das Verstellen eines Luftstellers
gegenüber dem Zeitpunkt des Auftretens einer Anforderung
für mehr Kraftstoff verzögert wird, ist aus EP 02 81 152 A2 bekannt.
Es handelt sich um ein Verfahren zum Zumessen zusätzlicher
Kraftstoffmassen zum Betreiben von Zusatzaggregaten, z. B.
einer Klimaanlage. Wenn die Klimaanlage eingeschaltet wird, muß
mehr Luft und mehr Kraftstoff zugeführt werden, um einen Drehzahleinbruch
im Leerlauf zu vermeiden. Es wird nun eine gegenüber
dem Fall ohne Zusatzbelastung um einen festen vorgegebenen
Wert erhöhte Kraftstoffmenge zunächst eingespritzt und erst
danach wird das Leerlauf-Bypassventil ein Stück weiter geöffnet.
Erst wenn durch diese Maßnahmen das abgebbare Drehmoment
erhöht ist, wird die Kupplung für die Klimaanlage in Eingriff
gebracht.
Alle bisher bekannten Verfahren zum Einstellen von Luft- und
Kraftstoffmassen für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine
führen zu nicht voll zufriedenstellendem Fahrverhalten bei
Instationärübergängen. Es besteht daher das allgemeine Problem,
derartige Verfahren so zu verbessern, daß das Fahr- und Schadgasverhalten
besser wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist entscheidend, daß beim
Berechnen jedes Kraftstoffmassenwertes von derjenigen Luftmasse
ausgegangen wird, die bei demjenigen Ansaugtakt, für den
die Kraftstoffmasse berechnet wird, voraussichtlich unter
Berücksichtigung der dann vorliegenden Stellung des Luftmassenstellers
angesaugt wird. Darüber hinaus ist es von Vorteil,
das Stellglied für den Luftsteller im wesentlichen in demjenigen
Zeitpunkt mit einer stellungsändernden Spannung anzusteuern,
der um die Stellertotzeit vor dem Zeitpunkt derjenigen Drosselklappenbewegung
liegt, unter deren Berücksichtigung bereits
eine Kraftstoffmasse berechnet wurde. Diese Lehre wird weiter
unten anhand von Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Der erfindungsgemäßen Lehre liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
alle bekannten Verfahren ohne Ausnahme daran leiden, daß davon
ausgegangen wird, daß in der Zukunft anzusaugende Kraftstoffmassen
mit den aktuellen Werten von Betriebsparametern, insbesondere
mit dem aktuellen Saugrohrdruck, berechnet werden, statt
auf Grundlage derjenigen Werte, die wahrscheinlich zu demjenigen
Zeitpunkt vorliegen werden, zu dem der zuvor eingespritzte
Kraftstoff angesaugt wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich der
Saugrohrdruck nach einer im wesentlichen sprunghaften Stellungsänderung
der Drosselklappe nicht sprunghaft, sondern nach
einer Übergangsfunktion, im wesentlichen einer Übergangsfunktion
erster Ordnung, ändert, deren Zeitkonstante in der Regel
betriebspunktabhängig ist. Wird diese Tatsache bei der Berechnung
der zukünftig angesaugten Kraftstoffmasse berücksichtigt,
ergibt sich ein erheblich verbessertes Fahr- und Schadgasverhalten.
Es sei an dieser Stelle ein Vergleich zu dem aus der
bereits genannten WO 88/06235 A1 bekannten Schrift gezogen. Bei
diesem bekannten Verfahren wird die Kraftstoffmasse unter Berücksichtigung
des aktuellen Saugrohrdrucks bestimmt und die
Drosselklappe wird mit Beginn des auf eine Pedalstellungsänderung
folgenden Ansaugtaktes geändert. Diese Vorgehensweise führt
gleich zu zwei Problemen. Das erste besteht darin, daß diejenige
Kraftstoffmasse, die bei einem auf eine Pedalstellungsänderung
folgenden Ansaugtakt angesaugt wird, bereits vor der
Pedalstellungsänderung eingespritzt wurde. Es ist daher eine
Kraftstoffmasse, die nicht zu der mit Beginn des neuen Ansaugtaktes
neu eingestellten Drosselklappenstellung paßt. Das
zweite Problem ist dasjenige, daß eine Kraftstoffmasse, die
direkt nach einer Pedalstellungsänderung berechnet wurde, zwar
bereits die neue Pedalstellung berücksichtigt, jedoch noch
nicht den Saugrohrdruck, wie er vorhanden ist, wenn diese
Kraftstoffmasse schließlich eingespritzt wird.
All diese Probleme bestehen beim erfindungsgemäßen Verfahren
nicht, da bei diesem jede in der Zukunft anzusaugende Kraftstoffmasse
unter Berücksichtigung der dann voraussichtlich angesaugten
Luftmasse berechnet wird und ein Verstellen der Drosselklappe
nicht zugelassen wird, solange noch Kraftstoff abgespritzt und
nicht angesaugt ist, der nicht unter Berücksichtigung der neuen Drosselklappenstellung
berechnet wurde. Diese Voraussage läßt sich
recht genau durchführen, da die Abweichung der Änderung des
Saugrohrdrucks von einer Übergangsfunktion erster Ordnung nicht
groß ist und andere Effekte keine große Rolle spielen oder ebenfalls
leicht kompensiert werden können, wie insbesondere Auswirkungen
des Wandfilmverhaltens.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die Fahrpedalstellung
auf herkömmliche Weise in eine Drosselklappenstellung umgerechnet
werden und die Kraftstoffmasse kann in Anpassung an
Betriebsparameter so geändert werden, daß sich ein im wesentlichen
konstanter Lambdawert ergibt. Vorzugsweise wird jedoch
so vorgegangen, daß durch die Fahrpedalstellung direkt die
gewünschte Kraftstoffmasse vorgegeben ist. Es wird dann die
Drosselklappenstellung unter Berücksichtigung jeweils aktueller
Werte von Betriebsparametern so verstellt, daß ein
vorgegebener Lambdawert im wesentlichen erhalten bleibt. In
diesem Fall entspricht jeder Stellung des Fahrpedals ein bestimmtes
Drehmoment, während sich beim vorgenannten Verfahren
das Drehmoment mit der Drehzahl ändert. Beim bevorzugten Verfahren,
bei dem das Drehmoment durch die Fahrpedalstellung
festgelegt wird, ist es auf einfache Weise möglich, zusätzliche
Forderungen in bezug auf Drehmomentvorgänge zu berücksichtigen.
Wie bereits oben erläutert, erfordert z. B. das
Zuschalten einer Klimaanlage im Leerlauf das Erhöhen des Drehmomentes.
Andererseits kann z. B. eine Antriebsschlupfregelung
ein Erniedern des Drehmomentes fordern. Diese verschiedenen
Drehmomentwünsche lassen sich mit dem über das Fahrpedal vorgegebenen
Fahrwunsch leicht logisch verknüpfen, da auch die Fahrpedalstellung
einem Drehmomentwunsch entspricht.
Fig. 1 Blockdiagramm eines Verfahrens zum Berechnen von
zukünftig anzusaugenden Kraftstoffmassen, bei Vorgabe
des gewünschten Drosselklappenwinkels;
Fig. 2 Blockschaltbild entsprechend dem von Fig. 1, jedoch
mit Vorgabe der gewünschten Kraftstoffmasse;
Fig. 3 Blockschaltbild eines Teilverfahrens, bei dem beim
Berechnen zukünftig anzusaugender Kraftstoffmassen
das Wandfilmverhalten mitberücksichtigt wird;
Fig. 4 Blockdiagramm eines Teilverfahrens, gemäß dem zum
Berechnen zukünftiger angesaugter Kraftstoffmassen
Luftdichteänderungen adaptiert werden; und
Fig. 5 Blockdiagramm eines Teilverfahrens, gemäß dem in den
Berechnungsvorgang für zukünftig anzusaugende Kraftstoffmengen
eine Lambdaregelung einbezogen ist.
Beim Verfahrensablauf gemäß Fig. 1 wird durch ein Fahrpedalpotentiometer
10 eine Spannung gebildet, die ein Maß für den
Fahrpedalwinkel β ist. Mit dem Fahrpedalwinkelsignal wird
ein Drosselklappenwinkelkennfeld 11 angesteuert. Aus diesem
sind adressierbar über Werte des Fahrpedalwinkels und außerdem
der Drehzahl n einer Brennkraftmaschine 12 Drosselklappenwinkel
α (β,n) auslesbar. Das Signal für den Drosselklappenwinkel
bestimmt zum einen die Spannung, mit der ein Drosselklappenstellglied
13 anzusteuern ist, um den gewünschten Drosselklappenwinkel
α zu erzielen, zum anderen aber auch die Einspritzzeit
TI.
Zum Bestimmen der Einspritzzeit TI ausgehend vom Drosselklappenwinkel
α wird zunächst ein Kennfeldwert TI_KF aus einem
Kennfeld ausgelesen, das über Werte des Drosselklappenwinkels
und der Drehzahl n adressierbar ist. Nach diesem Auslesen
des Kennfeldwertes TI_KF folgt derjenige Verfahrensschritt,
der gegenüber bisher üblichen Verfahren die entscheidende Verbesserung
bringt. Es wird nämlich der zu einem Drosselklappenwinkel
α und der gerade vorliegenden Drehzahl n aus dem Einspritzzeitkennfeld
14 ausgelesene Einspritzzeitwert nicht unmittelbar
verwendet, sondern er wird in einem Filterungsschritt
15 einer Übergangsfunktion erster Ordnung unterzogen,
die eine Zeitkonstante τ aufweist, die von der Drosselklappenstellung
und der Drehzahl abhängt. Mit jedem Zeitpunkt, zu dem
eine Änderung im Drosselklappenwinkel oder der der Drehzahl
eingegeben wird, wird der bis dahin erzielte Einspritzzeitwert
TI ermittelt und der Übergangsfunktion mit der aktuellen
Zeitkonstanten τ (α,n) unterworfen, die u. U. noch vom Vorzeichen
der Drosselklappenänderung abhängt. Die von diesem
Filterungsschritt 15 ausgegebene Einspritzzeit TI ist diejenige,
mit der ein Einspritzventil tatsächlich angesteuert
wird.
Dem Vorgehen, daß die aus dem Einspritzzeitkennfeld 14 ausgelesene
Kennfeldeinspritzzeit TI_KF einer Übergangsfunktion
erster Ordnung unterworden wird, liegt folgende Beobachtung
zugrunde. Wird die Drosselklappe zu einem bestimmten Zeitpunkt
auf einen vom Drosselklappenwinkelkennfeld 11 ausgegebenen
Drosselklappenwinkel α gestellt, der größer ist als der zuvor
vorhandene Drosselklappenwinkel, führt dies nicht zu einem
schlagartigen Ansteigen des Saugdruckes, sondern zu einem
Anwachsen des Saugdruckes mit einem Zeitverhalten, das recht
genau demjenigen einer Übergangsfunktion erster Ordnung entspricht.
Aus dem Einspritzzeitkennfeld 14 wird eine Kennfeldeinspritzzeit
TI_KF ausgelesen, die für einen stationären
Zustand mit dem Drosselklappenwinkel α und der Drehzahl n
gilt. Wegen des Übergangsverhaltens erster Ordnung ist es erforderlich,
daß für den unmittelbar auf die Drosselklappenwinkelerhöhung
folgenden Ansaugtakt nur wenig mehr Kraftstoff
eingespritzt wird, als dies ohne die Drosselklappenwinkelerhöhung
der Fall gewesen wäre. Dies, weil bei diesem
unmittelbar auf die Drosselklappenwinkelerhöhung folgenden
Ansaugtakt der Saugrohrdruck noch kann angewachsen ist.
Von Ansaugtakt zu Ansaugtakt steigt jedoch der Saugrohrdruck
entsprechend der Übergangsfunktion erster Ordnung an,
weswegen auch die Kraftstoffmenge für einen Ansaugtakt nach
dem anderen erhöht werden kann.
Es wird darauf hingewiesen, daß nach einer Stellungsänderung
der Drosselklappe die prozentuale Drehzahländerung während
eines Ansaugtaktes nur sehr klein ist. Es führt daher in der
Praxis zu keinem erheblichen Fehler, wenn für die Berechnung
einer in einem Ansaugtakt angesaugten Luftmasse, und damit der
zugehörigen Einspritzzeit TI, von einer während des Ansaugtaktes
konstanten Drehzahl ausgegangen wird.
Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich, hängt die einzuspritzende
Kraftstoffmenge vom Saugrohrdruck zum Zeitpunkt desjenigen
Ansaugtaktes ab, für den die Kraftstoffmenge berechnet wird.
Der Saugrohrdruck seinerseits hängt vom Drosselklappenwinkel,
der Drehzahl und, was entscheidend ist, vom Änderungszeitpunkt
der Drosselklappenstellung ab. Dies bedeutet aber, daß die
Drosselklappe nicht verstellt werden darf, bevor nicht Kraftstoffmengen
für die neue Drosselklappenstellung berechnet
wurden. Dies sei an einem Beispiel veranschaulicht.
Es sei von einem Vierzylinder-Viertakt-Motor ausgegangen, und
bei diesem sei der Zylinder 1 betrachtet. In jedem vierten
Ansaugtakt saugt Zylinder 1 an. Mit dem Einspritzen von Kraftstoff
in den diesem Zylinder zugeordneten Saugrohrabschnitt
wird jedoch, dies sei hier angenommen, bereits drei Ansaugtakte
vor dem Ansaugtakt dieses Zylinders begonnen. Es werde
nun gerade drei Ansaugtakte vor dem Ansaugtakt für Zylinder 1
der Fahrpedalwinkel β vergrößert. In diesem Moment ist bereits
mit dem Abspritzen von Kraftstoff für Zylinder 1 begonnen worden.
Die einzuspritzende Kraftstoffmasse wurde noch unter
Berücksichtigung des alten Fahrpedalwinkels berechnet, genauer
gesagt, unter Berücksichtigung des dem alten Pedalwinkel
zugeordneten Drosselklappenwinkels und damit der diesem Winkel
zugeordneten Luftmasse pro Hub. Auch sind zu diesem Zeitpunkt
die Kraftstoffeinspritzvorgänge für andere Zylinder,
die noch nicht angesaugt haben, im Gange oder bereits abgeschlossen.
Würde nun mit dem Erhöhen des Fahrpedalwinkels β
sofort der Drosselklappenwinkel α auf den aus dem Drosselklappenwinkelkennfeld
11 ausgelesenen Wert erhöht werden, käme es
in allen Zylindern, für die bereits Kraftstoff ausgehend von
den alten Luftflußbedingungen eingespritzt wurde, zu Ausmagerung.
Mit dem Verstellen der Drosselklappe wird daher gewartet,
bis eine Kraftstoffmenge zum Ansaugen ansteht, die bereits
unter Berücksichtigung des neuen Drosselklappenwinkels
berechnet wurde. Im Beispiel wurde davon ausgegangen, daß zum
Zeitpunkt des Veränderns des Pedalwinkels gerade Kraftstoff
für den Zylinder 1 eingespritzt wird. Nach Zylinder 1 sauge
Zylinder 3 an. Die Kraftstoffmenge für Zylinder 3 kann bereits
unter Berücksichtigung der neuen Drosselklappenstellung berechnet
werden, die jedoch noch nicht eingestellt ist. Diese
Kraftstoffmenge wird auch sogleich eingespritzt. Sind dann
drei Ansaugtakte ab der Veränderung der Fahrpedalstellung
vergangen, wird die Drosselklappenstellung an die neue Fahrpedalstellung
angepaßt und Zylinder 3 saugt nun als erster
Zylinder Kraftstoff bei der neuen Drosselklappenstellung an,
und zwar mit einer Menge, die erstmals für diese neue Stellung
berechnet wurde. Beim Berechnen der Kraftstoffmenge ist berücksichtigt,
daß erst zu Beginn des nun betrachteten Ansaugtaktes
die Drosselklappe auf ihren neuen Wert geöffnet wird,
daß also der Saugrohrdruck noch nicht den Endwert für stationären
Zustand bei der neuen Drosselklappenstellung hat.
Der eben besprochene Versatz zwischen dem Zeitpunkt des Verstellens
des Fahrpedals und dem Zeitpunkt des Verstellens der
Drosselklappe wird in einem Versatzschritt 16 berechnet. Die
Versatzzeit TV hängt insbesondere davon ab, wie lange vor
einem bestimmten Ansaugtakt bereits für diesen Ansaugtakt
Kraftstoff eingespritzt wird. Beim vorstehend gegebenen Beispiel
ist es die Zeit von drei Ansaugtakten. Erst zu Beginn
des sechsten Taktes darf die Drosselklappe an die geänderte
Fahrpedalstellung angepaßt werden. Würde das Drosselklappenstellglied
13 über keine Totzeit verfügen, würde es idealerweise
jeweils bei einer solchen Winkelmarke angesteuert werden,
bei der ein Einlaßventil öffnet. Da das Drosselklappenstellglied
13 jedoch mit einer Totzeit von einigen Millisekunden
behaftet ist, muß es um die entsprechende Zeit vor einer
Winkelmarke der genannten Art angesteuert werden, damit der Beginn
einer neuen Drosselklappenbewegung tatsächlich mit dem Beginn
eines Ansaugtaktes übereinstimmt.
Vorstehend ist angenommen, daß jeder Beginn eines Ansaugtaktes
genau an das Ende des vorigen Ansaugtaktes anschließt. Überlappen
sich Ansaugtakte, wird die Drosselklappe im jeweiligen
Bereich zwischen Anfang und Ende zweier benachbarter Ansaugtakte
vorzugsweise näher am Anfang des folgenden Taktes,
u. U. genau am Anfang des folgenden Taktes, geöffnet. Das Ansteuern
des Stellgliedes erfolgt um die Totzeit vorher. Wie bereits
erläutert, soll jedoch ein Verstellen der Drosselklappe
nicht vor demjenigen Zeitpunkt erfolgen, zu dem die erste nach
einer Änderung der Fahrpedalstellung berechnete Kraftstoffmasse
angesaugt wird.
Die im obigen Beispiel genannte Versatzzeitspanne von drei Ansaugtakten
ist von den Zeitspannen, die in der Praxis verwendet
werden, eine relativ lange Zeitspanne. Sie garantiert, daß auch
bei höchster Drehzahl und höchster Last noch aller Kraftstoff
innerhalb einer Zykluszeitspanne abgespritzt werden kann. Im
Grenzfall kann die Versatzzeitspanne bis auf den Wert Null
herabgehen, wenn nämlich bei sequentieller Einspritzung erst
zugleich mit dem Öffnen eines zu einem Einspritzventil zugehörigen
Einlaßventils eingespritzt wird und/oder Drehzahl und Last
niedrig sind. Hier kommt es nur in Sonderfällen zu einem Versatz,
nämlich dann, wenn das Fahrpedal ganz kurz vor Beginn
eines Ansaugtaktes verstellt wird, und zwar um eine Zeitspanne,
die kürzer ist als die Totzeit des Stellgliedes. Es könnte
dann zwar unter Umständen die Kraftstoffmenge bereits für eine
neue Drosselklappenstellung berechnet werden, jedoch kann diese
wegen der Totzeit nicht mehr eingestellt werden. Es wird dann
die Drosselklappe noch in ihrer alten Stellung belassen und die
für die alten Bedingungen berechnete Kraftstoffmasse wird abgespritzt.
Um die Stellertotzeit vor Beginn des nächsten Ansaugtaktes
wird dann aber das Stellglied angesteuert und die Kraftstoffmasse
für den nächsten Ansaugtakt wird unter Berücksichtigung
des sich bei der neuen Drosselklappenstellung einstellenden
Saugrohrdrucks berechnet.
Es wird darauf hingewiesen, daß eine Drosselklappe nicht
schlagartig ihre Stellung ändert, wenn das zugehörige Drosselklappenstellglied
mit einer stellungsverändernden Spannung
angesteuert wird. Soll der durch dieses Verhalten bedingte Fehler
vermieden werden, wird die Zeitkonstante τ (α,n) im Filterungsschritt
15 unter Berücksichtigung des zu einem jeweiligen
Zeitpunkt tatsächlich vorliegenden Drosselklappenwinkels
bestimmt statt ausgehend von dem gewünschten Drosselklappenwinkel.
Zum Berechnen des tatsächlichen Drosselklappenwinkels
kann als Modell z. B. ein Verzögerungsglied erster Ordnung oder
eine Rampe mit Begrenzung herangezogen werden.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von
allen bisher im Stand der Technik bekannten Verfahren nicht
nur durch den Filterungsschritt 15, der auch hier verwendet
wird, sondern auch dadurch, daß aus dem Fahrpedalwinkel β
nicht ein Drosselklappenwinkel α berechnet wird, sondern daß
unmittelbar die gewünschte Kraftstoffmenge vorgegeben wird.
Diese Maßnahme ist auch ohne den Filterungsschritt 15 anwendbar.
Das Vorgeben der Kraftstoffmenge entspricht dem Vorgeben
eines Drehmomentes. Zu jeder Fahrpedalstellung gehört somit
im wesentlichen ein bestimmtes Drehmoment. Wird dagegen durch
die Fahrpedalstellung der Drosselklappenwinkel festgelegt,
wird mit steigender Drehzahl immer mehr Kraftstoff eingespritzt,
wodurch das Drehmoment zunimmt. Ein Beispiel dafür,
wie der Drehmomentwunsch realisierbar ist, gibt Fig. 2.
Beim Verfahren gemäß Fig. 2 wird das Ausgangssignal vom Fahrpedalpotentiometer
10 an eine Kennlinientabelle 17 gegeben,
die einen nichtlinearen Zusammenhang zwischen dem Pedalwinkel
und einer Einspritzzeit-Verhältnisgröße TI/TI_MAX herstellt.
Die Verhältnisgröße gibt an, wieviel Prozent der bei den vorliegenden
Betriebsbedingungen maximal möglichen Kraftstoffmenge
gewünscht sind. Die Kennlinie ist nichtlinear, mit zunehmender
Steigung zu größeren Pedalwinkeln hin, um das Anfahrverhalten
eines Fahrzeugs zu verbessern.
Die von der Kennlinientabelle 17 ausgegebene Verhältniszahl
wird in einem logischen Verknüpfungsschritt 18 mit Drehmomentvorgaben
verknüpft, wie sie von Sonderfunktionen her eingegeben
werden. Es sei zunächst angenommen, daß die von der
Kennlinientabelle 17 ausgegebene Verhältniszahl den logischen
Verknüpfungsschritt 18 unverändert durchläuft. Zum Einstellen
der Drosselklappe entsprechend der Verhältniszahl wird diese
zunächst an ein modifiziertes Drosselklappenkennfeld 11·m gegeben,
aus dem abhängig von Werten der Drehzahl n und der Verhältniszahl
ein Drosselklappensollwinkel α ausgelesen wird.
Die diesem Sollwinkel zugeordnete Ansteuerspannung für das
Drosselklappenstellglied 13 wird diesem wieder nicht unmittelbar,
sondern über den Versatzschritt 16 zugeführt. Dessen
Funktion ist mit der oben beschriebenen Funktion identisch,
weswegen hier auf das Einstellen der Drosselklappe nicht mehr
näher eingegangen wird.
Aus der Einspritzzeit-Verhältniszahl TI/TI_MAX wird eine durch
das Fahrpedal vorgegebene Einspritzzeit TI_FP dadurch gewonnen,
daß die Verhältniszahl in einem Multiplikationsschritt 19
mit einer Einspritzzeit TI_MAX multipliziert wird, die derjenigen
Einspritzzeit entspricht, die bei der vorliegenden Drehzahl
n das höchste Drehmoment ergibt. Zum Berechnen von TI_MAX
ist unterstellt, daß die Brennkraftmaschine 12 bei einer ganz
bestimmten Drehzahl n_0 maximale Füllung aufweist und dabei ihr
maximales Drehmoment abgibt und daß dabei Kraftstoff unter Einhalten
der Einspritzzeit TI_MAX_0 eingespritzt wird. Für alle
anderen Drehzahlen ist die Luftfüllung geringer. Es wird daher
aus einer Drehmomentkennlinientabelle 20 ein Füllungskorrekturfaktor
FK ausgelesen, der bei der Drehzahl n_0 den Wert Eins
aufweist. Zu höheren und auch zu kleineren Drehzahlen hin nimmt
die Füllung ab, weswegen der Füllungskorrekturfaktor FK auf
Werte kleiner Eins fällt. Mit diesem Füllungskorrekturfaktor FK
wird in einem multiplikativen Füllungskorrekturschritt 21 der
Wert
TI_MAX_0 zu TI_MAX = TI_MAX_0 × FK
korrigiert. Aus dieser
für eine jeweilige Drehzahl n geltenden maximalen Einspritzzeit
TI_MAX wird, wie erwähnt, durch multiplikative Verknüpfung mit
der Verhältniszahl aus der Kennlinientabelle 17 die der Fahrpedalstellung
zugeordnete Einspritzzeit TI_FP berechnet.
Diese vorgegebene Einspritzzeit wird dem oben ausführlich erläuterten
Filterungsschritt 15 unterzogen, wodurch die tatsächliche
Einspritzzeit TI gewonnen wird.
Abschließend zur Besprechung von Fig. 2 sei die Aufgabe des
logischen Verknüpfungsschrittes 18 näher erläuert. Diesem
logischen Verknüpfungsschritt 18 werden Verhältniszahlen
TI/TI_MAX von Sonderfunktionen her zugeleitet. Wird z. B. im
Leerlauf die Klimaanlage eingeschaltet, bedeutet dies erhöhten
Drehmomentbedarf. Die Leerlauffüllungsregelung gibt entsprechend
einen relativ hohen Wert für die gewünschte Verhältniszahl
TI/TI_MAX aus. Diese Verhältniszahl von der Leerlauffüllungsregelung
her wird dann im logischen Verknüpfungsschritt
18 im Sinne einer Höchstwertauswahl ausgewählt. Wird
dagegen z. B. von einer Antriebsschlupfregelung her eine niedrige
Verhältniszahl TI/TI_MAX eingegeben, um durch Bereitstellen
eines geringen Drehmomentes ein Durchdrehen der Antriebsräder
zu verhindern, wird dieser Wert im Sinne einer Tiefstwertauswahl
vom logischen Verknüpfungsschritt 18 durchgelassen. Gelangen
an den logischen Verknüpfungsschritt 18 mehrere Verhältniszahlvorgaben,
läßt er nur eine Verhältniszahl im Sinne
einer Prioritätsauswahl durch.
Beim Stand der Technik, bei dem aus einer Fahrpedalstellung
eine Drosselklappenstellung statt einer drehmomentanzeigenden
Größe abgeleitet wurde, war das Verknüpfen mit Sonderfunktionen,
die Drehmomentwünsche anzeigen, relativ schwierig. Es
konnte nämlich nicht in eine ohnehin das Drehmoment beeinflussenden
Signalverarbeitungsweg eingegriffen werden.
Im vorstehenden wurde mehrfach auf die Bedeutung des Filterungsschrittes
15 hingewiesen, d. h. auf die Wichtigkeit des
Berechnens einer zukünftig angesaugten Kraftstoffmasse unter
Berücksichtigung der für die Zukunft erwarteten Bedingungen.
Bei den Verfahren gemäß den Fig. 1 und 2 wurde als in der Zukunft
liegende Bedingung lediglich der Saugrohrdruck in seiner Eigenschaft
als Maß für die Zylinderfüllung (Luftmasse pro Hub) berücksichtigt. Es ist
jedoch so, daß der Saugrohrdruck nicht nur Einfluß auf die ansaugbare Luftmasse
nimmt, sondern daß er auch das Verhalten des Kraftstoff-Wandfilms
bestimmt. Steigen der Druck und der Kraftstoffmassenstrom an, geht ein
Teil des eingespritzten Kraftstoffs in den Wandfilm, während
umgekehrt Kraftstoff aus dem Wandfilm freigesetzt wird, wenn
der Saugdruck abfällt. Entsprechend muß die eingespritzte
Kraftstoffmasse korrigiert werden, um mit einer angesaugten
Luftmasse tatsächlich diejenige Kraftstoffmasse anzusaugen, die
zum Einstellen eines bestimmten Lambdawertes erforderlich ist.
In Fig. 3 ist von den Blockbildern gemäß den Fig. 1 und 2 nur
derjenige Teil zwischen dem Filterungsschritt 15 und der Ausgabe
der Einspritzzeit TI an die Brennkraftmaschine 12 eingezeichnet.
Dem Filterungsschritt 15 wird eine Eingangseinspritzzeit
TI_EIN zugeführt, sei dies nun die Kennfeldeinspritzzeit
TI_KF gemäß Fig. 1 oder die Fahrpedalwunsch-Einspritzzeit
TI_FP gemäß Fig. 2. Der Filterungsschritt 15 gibt eine
Ausgangs-Einspritzzeit TI_AUS ab, die noch nicht unmittelbar
der Einspritzzeit TI entspricht, mit der ein Einspritzventil
in der Brennkraftmaschine 12 angesteuert wird. Vielmehr wird
die Ausgangseinspritzzeit TI-AUS in einem Wandfilmkorrekturschritt
20 mit einer Wandfilmkorrekturgröße K_WF additiv verknüpft,
wodurch erst die tatsächliche Einspritzzeit TI gebildet
ist. Die Wandfilmkorrekturgröße K_WF setzt sich aus zwei
Anteilen additiv zusammen, nämlich einer thermischen Korrekturgröße
K_ϑ und einer Druckkorrekturgröße K_P. Der jeweils
aktuelle Wert für die thermische Korrekturgröße wird in einem
Temperatureffekt-Korrekturschritt 21 berechnet, während der
Wert für die Druckkorrekturgröße in einem Druckeffekt-Korrekturschritt
22 berechnet wird. In beiden Korrekturschritten
werden die Werte der Korrekturgrößen auf Grundlage einer abklingenden
Funktion berechnet, wobei die Zeitkonstante für
den Temperatureffekt langsamer ist als diejenige für den Druckeffekt.
Mit jeder Änderung der Eingangsgröße zu den Korrekturschritten
wird das abklingende Verhalten neu berechnet.
Bei Fig. 4 handelt es sich ebenso wie bei Fig. 3 um eine Darstellung
zum Erläutern eines Korrekturverfahrens, das sowohl
beim Verfahren gemäß Fig. 1 wie auch bei dem gemäß Fig. 2 anwendbar
ist. Auch sind die Verfahren gemäß den Fig. 3 und 4
gemeinsam nutzbar. Das Verfahren gemäß Fig. 4 dient zum Berücksichtigen
von Änderungen in der angesaugten Luftmasse
gegenüber demjenigen Wert, der bei Kalibrierungsbedingungen
gilt. Aus der Drehzahl n und der Einspritzzeit TI wird in
einem Kraftstofffluß-Bestimmungsschritt 23 der Kraftstofffluß
K berechnet. Der erhaltene Wert wird in einem Solluftfluß-Bestimmungsschritt
24 mit dem vorgegebenen Lambdawert
multipliziert. Es ist dann bekannt, welcher Luftmassenfluß
vorliegen müßte, um bei dem durch die Einspritzungen eingestellten
Kraftstofffluß den vorgegebenen Lambdawert zu erzielen.
Der jeweils aktuelle Wert für den Solluftfluß L_SOLL
wird in einem Luftfluß-Vergleichsschritt 25 vom jeweils aktuellen
Wert des Istluftflusses L_IST abgezogen, wie er von
einem Luftmassenmesser ausgegeben wird. Der Differenzwert
wird in einem Integrationsschritt 26 weiterverarbeitet, in
dem um den Wert Eins herum integriert wird. Der Integrationswert
ist der jeweils aktuelle Wert für eine Luftmassenkorrekturgröße
K_ L, mit der der anhand von Fig. 3 erläuterte Eingangswert
für die Einspritzzeit TI_EINS in einem Luftmassenkorrekturschritt
27 multiplikativ verknüpft wird. Stimmen die
Soll- und Ist-Luftflüsse dauernd miteinander überein, hat die
multiplikative Luftmassenkorrekturgröße den Wert Eins. Fährt
nun das Fahrzeug, an dem das Verfahren ausgeübt wird, in eine
größere Höhe, als sie derjenigen entspricht, für die die verschiedenen
angewandten Kennfelder und Kennlinien bestimmt
wurden, stimmt für eine bestimmte Drehzahl von Drosselklappenstellungen
die angesaugte Luftmasse nicht mehr mit der erwarteten
Luftmasse überein. Es ergibt sich eine negative Differenz
der Luftmassen, weswegen im Integrationsschritt 26 zu kleineren
Werten hin integriert wird. Dies führt zu verringerter
Einspritzzeit TI in Anpassung an einen Luftmassenfluß,
der gegenüber demjenigen Luftmassenfluß verringert ist, wie
er für den Kalibrierungsluftdruck erwartet wird.
Das Verfahren gemäß Fig. 5 ist dem von Fig. 4 ähnlich, mit
einem Integrationsschritt 26 und einem Luftmassen-Korrekturschritt
27. Im Integrationsschritt 26 wird jedoch nicht ein
Luftfluß-Differenzsignal, sondern ein Lambdawert-Differenzsignal
verarbeitet. Im Abgas der Brennkraftmaschine 12 wird
ein Ist-Lambdawert LAMBDA_IST gemessen. Von diesem Wert wird
in einem Lambdawert-Vergleichsschritt 28 der Soll-Lambdawert
LAMBDA_SOLL abgezogen. Wenn die Differenz von Null abweicht,
wird der Integrationsschritt 26 ausgeführt, entsprechend
wie beim Verfahren gemäß Fig. 4.
Es wird darauf hingewiesen, daß ein Nachbilden des zeitlichen
Verlaufs des Saugrohrdruckes nach einem beliebigen bekannten
Modell erfolgen kann, also nicht nur gemäß dem Modell des Filterungsschrittes
15. Ein Saugrohrdruckmodell ist z. B. von
U. Kienke und C.-T. Cao beschrieben in Automobil-Industrie
Nr. 2, 1988, Seiten 135 und 136 unter Punkt 4.1 eines Artikels
mit dem Titel "Regelverfahren in der elektronischen Motorsteuerung".
Unter Punkt 4.2 ist angegeben, wie dieses Modell
zur Leerlaufregelung eingesetzt wird. Dabei wird in einem Rekursionsverfahren
mit Hilfe des Modells der jeweils aktuelle Saugrohrdruck
berechnet, der nicht gemessen wird. Ein Berechnen des
zukünftigen Saugrohrdrucks zum Zumessen der aktuell abzuspritzenden
Kraftstoffmasse zu einer zukünftigen Luftmasse erfolgt
bei dem dort beschriebenen Verfahren nicht.
Claims (8)
1. Verfahren zum Einstellen von Kraftstoffmassen für eine mehrzylindrige
Brennkraftmaschine mit elektronischer Einspritzung, wobei
- - wiederholt Kraftstoffmassen für jeden Zylinder unter Berücksichtigung von Motorparametern berechnet werden und
- - die Kraftstoffmassen additiv mit einer Korrekturgröße beaufschlagt
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß - - die Korrekturgröße sich aus einer thermischen Korrekturgröße (K_ϑ) und einer Druckkorrekturgröße (K_P) zusammensetzt,
- - die thermische Korrekturgröße (K_ϑ) und die Druckkorrekturgröße (K_P) jeweils eine abklingende Funktion aufweisen und
- - die Zeitkonstante für die thermische Korrekturgröße (K_ϑ) langsamer ist als diejenige für die Druckkorrekturgröße (K_P).
2. Verfahren nach Anspruch 1, zum Einstellen von Luft- und Kraftstoffmassen für
eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine mit möglichst individueller
Einspritzung für jeden Zylinder und mit elektronisch
angesteuertem Stellglied für einen Luftsteller, bei welchem
Verfahren
- - nach einer Fahrpedal-Stellungsänderung ein Stellglied für einen Luftsteller angesteuert wird, um eine neue Stellung des Luftstellers einzustellen, und
- - wiederholt Kraftstoff-Einspritzmengen für jeden Zylinder
unter Berücksichtigung von Motorparametern berechnet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß - - das Stellglied bei ermittelter Änderung der Fahrpedalstellung im wesentlichen nur ab solchen Zeitpunkten stellungsändernd angesteuert wird, die um die Stellertotzeit vor dem der Einspritzzeitberechnung zugrunde liegenden Beginn einer neuen Drosselklappenbewegung liegen, und
- - die Kraftstoffmasse für jeden zukünftigen Ansaugtakt unter Berücksichtigung derjenigen Luftmasse pro Hub berechnet wird, die in diesem zukünftigen Ansaugtakt bei der dann vorliegenden Stellung des Luftstellers angesaugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jede für einen zukünftigen Ansaugtakt berechnete
Luftmasse unter Berücksichtigung des beim zukünftigen Ansaugtakt
zu erwartenden Wandfilmverhaltens berechnet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß durch die Fahrpedalstellung ein
Kraftstoffmassensignal gebildet wird, durch das unmittelbar
die zukünftig gewünschte Kraftstoffmasse bestimmt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrpedalstellung das Verhältnis der tatsächlich
abzuspritzenden Kraftstoffmasse zu einer bei den jeweils
vorliegenden Betriebsbedingungen maximal abspritzbaren Kraftstoffmasse
bestimmt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die maximal abspritzbare Kraftstoffmasse mit Hilfe
einer Kennlinie gewonnen wird, die die maximale Luftfüllung abhängig
von der jeweils vorliegenden Drehzahl beschreibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch
gekennzeichnet, daß Kraftstoffmassensignale, wie sie
von Sonderfallregelungen, z. B. einer Leerlauffüllungsregelung
oder einer Antriebsschlupfregelung abgegeben werden, mit dem
aus der Fahrpedalstellung gewonnenen Kraftstoffmassensignal
verknüpft werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verknüpfung durch eine logische Auswahl erfolgt.
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