DE3231036C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine kombinierte elektrostatische
Objektiv- und Emissionslinse gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche
1 und 2.
Verfahren zum Untersuchen von Oberflächen- und Festkörpern mit Hilfe
geladener Teilchen (Elektronen, Ionen) gewinnen zunehmend an Bedeutung,
insbesondere auf den Gebieten der Materialforschung, Metallkunde,
Festkörperphysik, Halbleitertechnologie, Geochemie, Biochemie und des
Umweltschutzes.
Eines dieser Verfahren ist die Sekundärionen-Massenspektroskopie (SIMS),
die sich durch besondere hohe Empfindlichkeit, Anwendbarkeit auf alle
Elemente bei gleichzeitiger Isotopentrennung und die Möglichkeit zur
Mikroanalyse auszeichnet.
Bei der Untersuchung eines eng begrenzten Oberflächenbereiches einer
Probe (Mikroanalyse) durch die SIMS wird ein Primärstrahl mittels einer
elektrostatischen Objektivlinse auf die Probenoberfläche fein fokussiert.
Als besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Erzielung kleinster
Primärstrahldurchmesser bei hoher Stromdichte erweisen sich Anordnungen,
bei denen die erzeugten Sekundärionen rückwärts durch die Ojektivlinse
herausgeführt werden. Eine Mikrostrahlsonde dieses Typs ist aus der
DE-PS 22 23 367 bekannt.
Die oben erwähnte bekannte Mikrostrahlsonde enthält ein Objektiv mit
zwei hintereinandergeschalteten, rotationssymmetrischen elektrostatischen
Linsen kurzer Brennweite sowie eine zwischen diesen angeordnete
Lochblende. Die Linsen und die zu untersuchende Oberfläche sind
bezüglich der Energie des Primärstrahlbündels so angeordnet und
bemessen, daß das Primärstrahlbündel durch die kombinierte Wirkung der
elektrischen Felder der beiden Linsen auf den Probenbereich fokussiert
wird, wobei die Lochblende als Aperturblende für das Primärstrahlbündel
wirkt und gleichzeitig die im Probenbereich erzeugten Sekundärteilchen
von der durch die Elektroden der zweiten Linse und die leitende
Oberfläche gebildeten Linse in die Öffnung der Lochblende fokussiert
werden. Zwischen der Primärstrahlquelle und dem Objektiv ist eine
Anordnung zum Erzeugen eines Ablenkfeldes angeordnet, das das Primärstrahlbündel
und das Sekundärstrahlbündel aufgrund der unterschiedlichen
Energien der Teilchen dieser Bündel trennt. Bei dieser bekannten
Mikrostrahlsonde muß die der Probenoberfläche benachbarte elektrostatische
Linse eine kleine Brennweite haben, so daß bei der bekannten
Konstruktion an der Probenoberfläche nur kleine Feldstärken zulässig
sind. Dies ist von Nachteil, da bei einer elektrostatischen Emissionslinse
der virtuelle (scheinbare) Durchmesser eines emittierenden Punktes
proportional dem Quotienten aus der Anfangsenergie der Sekundärteilchen
zur Feldstärke an der Oberfläche ist. Je höher die Feldstärke an der
Oberfläche ist, umso besser ist die Emittanz des Sekundärstrahlbündels
d. h. das Produkt aus dem virtuellen Durchmesser und dem Öffnungswinkel
des von diesem Punkt ausgehenden Sekundärstrahlbündels.
Es ist zwar bereits aus der DE-PS 28 42 527 eine elektrostatische
Emissionslinse bekannt, bei der die Feldstärke an der Probenoberfläche
praktisch nur durch die Durchschlagsfeldstärke der Strecke zwischen der
Probenoberfläche und der auf diese folgenden ersten Linsenelektrode
begrenzt ist. Diese bekannte Emissionslinse wird jedoch nicht als
Objektivlinse zur Fokussierung des Primärstrahls verwendet, dieser wird
vielmehr seitlich unter einem relativ großen Winkel zur Achse der
Emissionslinse durch zusätzliche Durchbrechungen der Elektroden eingeführt.
Aus der Veröffentlichung von H. Liebl BEAM OPTICS IN
SECONDARY ION MASS SPECTROMETRY, Nuclear Insstruments and
Methods, 187, (1981), 143-151 ist schließlich noch ein
Sekundärionen-Massenspektrometer bekannt, bei dem für die
Sekundärteilchen eine hohe Feldstärke einer Probenoberfläche
vorgesehen ist und die Primärteilchen mit einer aus
mindestens zwei Elektroden bestehenden Elektrodenanordnung
auf die Probenoberfläche fokussiert werden während die
Sekundärteilchen zu einem parallelen Strahlenbündel
kollimiert werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
kombinierte elektrostatische Objektiv- und Emissionslinsen der eingangs genannten Art anzugeben,
die sich für Primär- und Sekundärteilchen mit Ladungen gleicher
Vorzeichen bzw. entgegengesetzten eignen und mit denen sowohl der Primärstrahl auf die
Probenoberfläche fein fokussiert als auch die erzeugten Sekundärionen
gebündelt und herausgeführt werden können, wobei eine optimal kleine
Emittanz des Sekundärstrahls durch eine maximale, praktisch nur durch
die Durchschlagsfestigkeit der sich an die Probenoberfläche anschließenden
Strecke begrenzte Feldstärke gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird durch eine kombinierte elektrostatische Objektiv- und
Emissionslinse der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. des Anspruchs 2 gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
kombinierten Linsen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Die kombinierten elektrostatischen Objektiv- und Emissionslinsen gemäß der
Erfindung
zeichnen sich durch eine sehr kleine Emittanz des
Sekundärstrahlenbündels aus, da die Feldstärke an der Probenoberfläche
nur durch die Durchschlagsfeldstärke zwischen der Probenoberfläche und
der dieser benachbarten Elektrode begrenzt ist. Die kombinierte Linse
wird vom Primärstrahl axial durchlaufen, so daß dieser sehr fein
fokussiert werden kann. Das hohe Absaugfeld zwischen der Probenoberfläche
und der ersten Linsenelektrode gewährleistet nicht nur ein optimales
Auflösungsvermögen sondern auch minimale Bildfehler.
Hinsichtlich ihrer vielseitigen Verwendbarkeit bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen kombinierten elektrostatischen Objektiv-
und Emissionslinse lassen sich einfach umschalten, so daß wahlweise
Untersuchungen mit Primär- und Sekundärteilchen gleicher oder entgegengesetzter
Vorzeichen ohne Änderung der geometrischen Verhältnisse
durchgeführt werden können.
Eine innerhalb des Elektrodensystems angeordnete Aperturblende wie sie
bei dem aus der DE-PS 22 23 367 bekannten Linsensystem erforderlich ist,
wird bei der vorliegenden kombinierten Linse nicht benötigt.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Elektrodensystems zur
Erläuterung der der Erfindung zugrundeliegenden ladungsträgeroptischen
Prinzipien;
Fig. 2, 3 und 4 schematische Darstellungen der Elektrodenanordnungen und
rechts daneben der zugehörigen Potentialschemata von drei
Linsensystemen, die jeweils nur zwei Elektroden enthalten und
für Teilchen entgegengesetzter Polaritäten geeignet sind;
Fig. 5 eine Darstellung entsprechend Fig. 2 einer für Primär- und
Sekundärteilchen gleicher Polaritäten geeigneten Ausführungsform
der Erfindung, und
Fig. 6a und 6b jeweils Darstellungen entsprechend Fig. 2 einer Ausführungsform
der Erfindung, die wahlweise auf einen Betrieb mit
Teilchen entgegengesetzter oder gleicher Polarität umschaltbar
ist, wobei in Fig. 6a die Verhältnisse für einen Betrieb mit
Teilchen entgegengesetzter Polarität und Fig. 6b die Verhältnisse
für einen Betrieb mit Teilchen gleicher Polarität dargestellt
sind.
Die vorliegende kombinierte elektrostatische Objektiv- und Emissionslinse
enthält eine der Probenoberfläche PO benachbarte Elektrodenanordnung
in Form eines Satzes von lochblendenartigen Elektroden B₁ . . . Bi . . . Bn, die
jeweils dünn oder dick, eben oder anderweitig rotationssysmmetrisch, z. B.
konisch ausgebildet sein können, mit ihren Löchern koaxial längs einer
senkrecht zur (eben angenommenen) Probenoberfläche stehenden Linsenachse
angeordnet und im Betrieb auf entsprechenden Potentialen liegen. Der
Index i gibt die Reihenfolge der Elektroden an, wobei i=1 die der
Probenoberfläche PO am nächsten benachbarte Elektrode bezeichnet.
Hinsichtlich der Potentiale soll angenommen werden, daß sich die
Probenoberfläche auf einem Bezugs- oder Referenzpotential (V=0)
befindet.
Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden kombinierten Objektiv- und
Emissionslinse besteht darin, daß der Abstand und die Potentialdifferenz
zwischen der Probenoberfläche PO und der ersten Elektrode B₁ so gewählt
sind, daß die resultierende elektrische Feldstärke sehr hoch, d. h.
mindestens etwa gleich 40%, vorzugsweise mindestens 50% der Vakuum-
Durchbruchsfeldstärke (ca. 10 kV/mm) ist.
Die Linse fokussiert ein paralleles Primärstrahlbündel relativ hoher
Energie (Teilchenenergien z. B. in der Größenordnung von einigen 10³ eV)
in einen Fleck kleinen Durchmessers der Probenoberfläche und die von
diesem Fleck emittierten geladenen Sekundärteilchen niedriger Austrittsenergie
(niedrig im Vergleich zu den Energien, auf die die Teilchen
anschließend beschleunigt werden) verlassen die Elektrodenanordnung in
Gegenrichtung zum Primärstrahl, z. B. als im wesentlichen paralleles
Strahlenbündel. Die Elektrodenanordnung wirkt also für den Primärstrahl
als Objektivlinse und für die Sekundärteilchen als Emissionslinse. Dabei
sind zwei Fälle zu unterscheiden, nämlich für Primär- und Sekundärteilchen
gleich bzw. entgegengesetzter Polarität der Ladung.
Je nach den Polaritäten der Primär- und Sekundärteilchen kann die Emissionslinse aus den Sekundärteilchen,
die von dem vom Primärstrahl getroffenen Fleck der Probenoberfläche
emittiert werden, ein reelles Zwischenbild des Auftrefffleckes
innerhalb der Elektrodenanordnung erzeugen oder die emittierten Sekundärteilchen
unmittelbar zu einem im wesentlichen parallelen Bündel
kollimieren.
Eine Anordnung aus einer ebenen, leitenden Probenoberfläche und
beabstandeten ebenen Lochblendenelektroden, deren Löcher kreisförmig und
längs einer Achse koaxial angeordnet sind, wie es in Fig. 1 dargestellt
ist, kann in erster Näherung in bekannter Weise (siehe z. B. B. U. Timm:
"Zur Berechnung elektrostatischer Linsen", Zeitschrift für Naturforschung
10a (1955), S. 593 bis 603) analytisch mit Transfer-Matrizen
behandelt werden. Die Matrix-Transferfunktion oder Matrix-Übertragungfunktion
der Kombination Lochblende-Feldstrecke ist für die Primärteilchenbahn
mit der Transfermatrix
wobei
Die Vorzeichen der Potentiale Vp und Vi sind immer positiv; die
kinetische Energie der Primärstrahlteilchen beim Durchtritt durch die
Blende Bi hat den Wert |e| (Vp±Vi), wobei das Pluszeichen bei Primär-
und Sekundärteilchen gleicher Polarität, das Minuszeichen bei entgegengesetzter
Polarität gilt (e=Elementarladung); die kinetische Energie
der Sekundärteilchen ist jeweils |e| Vi.
Somit wird die gesamte Transfer-Matrix für die Primärteilchenbahnen von
der Blende Bn zur Probenoberfläche das Matrixprodukt aller Einzelmatrizen
[Mi]
und
Die Forderung, daß ein achsennah eintretendes paralleles Teilchenstrahlbündel
auf der Probenoberfläche fokussiert werden soll, wird
erfüllt durch
p₁₁ = 0 (5)
Die Brennweite der so gefundenen Objektivlinse ist dann fp=-1/p₂₁
Für die Sekundärteilchenbahnen ist die Matrix-Übertragungsfunktion eines
Teilstücks Feldstrecke-Lochblende
mit der Transfer-Matrix
wobei
Die gesamte Transfer-Matrix für die Sekundärteilchenbahnen von der
Probenoberfläche zur letzten Blende Bn ist dann das Produkt aller
Einzelmatrizen [Ni]:
Es gilt:
Die Forderung, daß ein Sekundärteilchenbüschel, welches von einem
achsennahen Probenpunkt mit kleiner Anfangsenergie |e|Vo («|e|Vi) in
den Halbraum emittiert wird, die Blende Bn als Parallelbündel verläßt,
wird erfüllt durch
s₂₂=0 (10)
Die Brennweite der so definierten Emissionslinse ist fs=-1/s₂₁.
Durch den Potentialverlauf längs der Achse sind die Abbildungseigenschaften
in erster Näherung vollständig bestimmt. Bei dem oben
beschriebenen Lösungsweg ist das Potential längs der Achse ein
Polygonzug aus geraden Strecken und Knicken.
Im Prinzip kann man jeden beliebigen Potentialverlauf längs der Achse -
auch wenn er durch beliebig rotationssymmetrisch geformte, um die Achse
offene Elektroden erzeugt wird, durch einen solchen Polygonzug mit
genügend feiner Unterteilung annähern und auf die oben beschriebene
Weise behandeln.
Bei der vorliegenden kombinierten Objektiv- und Emissionslinse müssen
die Bedingungen p₂₂=0 und s₂₂=0 gleichzeitig erfüllt sein. Zur Erfüllung
dieser Bedingungen stehen als Variable zur Verfügung die Anzahl n der
Elektroden, die Abstände di zwischen aufeinanderfolgenden Elektroden,
die angelegten Betriebspotentiale Vi der jeweiligen Elektroden Bi sowie
die Eintrittsenergie |e| (Vp±Vn) der Primärionen. Es können auch
feldfreie Driftstrecken vorhanden sein, d. h. Vi=Vi-1. Bevorzugte
Lösungen sind solche, wo neben der Erfüllung der beiden oben genannten
Bedingungen noch weitere Forderungen mehr oder weniger gut erfüllt sind,
zum Beispiel die Bildfehler klein sind.
In diesem Falle können also die Primärteilchen positiv und die
Sekundärteilchen negativ oder die Primärteilchen negativ und die
Sekundärteilchen positiv sein.
Für diesen Fall gibt es Lösungen mit nur zwei Elektroden (n=2).
Die Bedingung p₁₁=0 lautet in diesem Fall explizit
Die Bedingung s₂₂=0 lautet explizit
Eine Lösung für Gl. (12) ist d₁/d₂=3/4; V₁/V₂=4. Setzt man diese
Werte in Gl. (11) ein, kann man sie durch geeignete Wahl von Vp lösen.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten System ist die Lösung Vp=5 V₂.
Eine weitere Lösung von Gl. (12) ist d₁/d₂=1/3; V₁/V₂=6,56. Dies in
Gl. (11) eingesetzt, ergibt die Lösung von Gl. (11) mit Vp=7,63 V₂
(Fig. 3).
Anordnungen mit n=3 und einer feldfreien Driftstrecke im Anschluß an
die der Probenoberfläche am nächsten gelegene Elektrode können verwirklicht
werden durch drei dünne Lochblenden B₁, B₂ und B₃, von denen die
erste und zweite auf gleichem Potential liegen. Anstelle der auf
gleichem Potential liegenden dünnen Lochblendenelektroden, die mit
axialem Abstand d₂ angeordnet sind, kann auch eine einzige dicke
Blendenelektrode mit der Dicke d₂ verwendet werden. Die Bedingung p₁₁=0
lautet hier explizit (mit V₂=V₁):
Die Bedingung s₂₂=0 lautet:
Eine Lösung beider Bedingungen, die in Fig. 4 dargestellt ist, lautet:
d₁=d₃; d₂/d₃=4/9; V₁/V₃=4; Vp=4,9 V₃.
In diesem Falle sind also Primär- und Sekundärteilchen beide positiv
oder beide negativ.
Geht man auch hier zunächst von einem Elektrodensystem mit nur zwei
Elektroden aus, so lautet die Bedingung p₁₁=0 nun explizit
Wählt man a) das Abstandsverhältnis d₁/d₂=4/3 (wie im ersten
Beispiel), sowie b) Vp=3 V₂ (dies ergibt die gleiche Eintrittsenergie,
wie im Beispiel gem. Fig. 2, nämlich 4eV₂, da die Eintrittsenergie im
Falle gleicher Vorzeichen gleich e(Vp+V₂) und im Falle entgegengesetzter
Vorzeichen e(Vp-V₂) ist), so findet man als Lösung von Gl. (15) Vp=
0,21 V₁.
Bei dieser Lösung für p₁₁=0 gibt es aber nun keine Lösung für s₂₂=0.
Berechnet man jedoch die Bahn der Sekundärteilchen, so findet man, daß
kurz hinter der (von der Probenoberfläche aus gerechnet) zweiten Blende
ein Bild des emittierenden Probenfleckes entsteht. Ordnet man nun, von
der Probenoberfläche aus gesehen, hinter diesen Bildpunkt eine aus drei
weiteren Blendenelektroden bestehende Einzellinse so an, daß das
genannte Bild in ihrer Brennebene liegt, so wird das vom Bild ausgehende
divergierende Sekundärteilchenbüschel durch diese Einzellinse in ein
Parallelstrahlenbündel kollimiert. Für die gesamte, nun aus fünf
Blendenelektroden bestehende Elektrodenanordnung ist nun auch die zweite
Bedingung s₂₂=0 erfüllt. Eine solche Anordnung ist in Fig. 5
dargestellt. Es ist jeweils eine Primärteilchenbahn PT sowie eine
Sekundärteilchenbahn ST dargestellt, wobei die horizontale Koordinate
dieser Teilchenbahnen im Vergleich zur Darstellung der Elektroden der
Deutlichkeit halber stark vergrößert ist. Die fünf blendenartigen
Elektroden sind mit B₁ bis B₅ bezeichnet. Das Bild des Probenfleckes PF
wird durch die Elektroden B₁ und B₂ im Punkt BP erzeugt. Die Einzellinse
besteht aus den Elektroden B₃, B₄ und B₅.
Der Einfluß der zusätzlichen Einzellinse B₃ bis B₅ auf den Primärstrahl
PT ist wegen der viel größeren Energie des Primärstrahls sehr gering und
kann, falls nötig, durch geringfügige Änderung der Beschleunigungsspannung
Vp der Primärteilchen berücksichtigt werden.
Wie im Falle I sind auch hier weitere praktische Lösungen möglich.
Bei bestimmten Elektrodenanordnungen ist es möglich, die beiden
Bedingungen p₁₁=0 und s₂₂=0 mit der gleichen Elektrodenanordnung
sowohl für Primär- und Sekundärteilchen entgegengesetzter als auch
gleicher Polarität wahlweise zu erfüllen, wobei nur die Potentiale oder
ein Teil der Potentiale der Elektroden umgeschaltet werden müssen. Ein
Beispiel einer solchen Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 6
dargestellt.
Die kombinierte Objektiv- und Emissionslinse gemäß Fig. 6 besteht aus
drei Elektroden B₁, B₂, B₃ und einer Einzellinse EL. Der Abstand
zwischen der Elektrode B₁ und der Probenoberfläche, und die Abstände
zwischen benachbarten Elektroden B₁, B₂, B₃ sind jeweils gleich d.
Die Verhältnisse für Teilchen entgegengesetzter Polarität sind in
Fig. 6a dargestellt. Die Elektroden der Einzellinse liegen auf dem Potential
V₃ der Elektrode B₃, die Einzellinse ist also nicht aktiviert. Die
Potentiale der Elektroden betragen, bezogen auf die Beschleunigungsspannung
Vp der Primärteilchen:
Vp=4,5 V₃
V₁=V₂=3,55 V₃.
V₁=V₂=3,55 V₃.
Die Brennweite fp für die Primärteilchen ist 1,9 d, die Brennweite fs
für Sekundärteilchen ist 3,3 d.
Für Teilchen gleicher Polarität, für die die Verhältnisse in Fig. 6b
dargestellt sind, wird die Bedingung p₁₁=0 erfüllt durch Vp=2,5 V₃;
V₁=3,55 V₃; V₂=10 V₃; die Brennweite fp ist 2,26 d.
Die Hauptebene der Einzellinse hat den Abstand de=1,83 d von der
Elektrode B₃.
Die Bedingung s₂₂=0 wird erfüllt durch Aktivierung der Mittelelektrode
B₅ der Einzellinse mit Ve, welche so gewählt ist, daß das im Abstand
0,76 d hinter der Blende B₃ entstehende Bild BP des Probenflecks PF mit
der Brennebene der Einzellinse EL zusammenfällt.
Das Beispiel gemäß Fig. 6 ist so gewählt, daß in beiden Fällen die
Eintrittsenergie der Primärteilchen die gleiche ist, nämlich e (Vp±V₃)
=3,5 eV₃, daß die Feldstärke auf der Probenoberfläche die gleiche ist,
nämlich 3,55 V₃/d und daß die Brennweite des Emissionslinsenteiles der
vorliegenden kombinierten Linse die gleiche ist, nämlich fs=3,3 d.
In der Praxis können bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 die folgenden
Parameter verwendet werden: V₂=1 kV und d₁=2 mm und bei dem
Ausführungsbeispiel gem. Fig. 6 V₁=7,1 kV; V₃=2 kV und d=1 mm, die
anderen Parameter ergeben sich aus den jeweils angegebenen Beziehungen.
Bei Verwendung in einer Mikrostrahlsonde ist, von der Probenoberfläche
aus gerechnet, hinter der kombinierten Linse in bekannter Weise ein
Ablenksystem angeordnet, das das aus der kombinierten Linse austretende
Sekundärstrahlbündel aus dem Weg des von einer Primärstrahlquelle in die
kombinierte Linse eintretenden Primärstrahlbündels auslenkt und zu einem
Massenspektrometer, Energieanalysator oder irgendeiner anderen Einrichtung
zur Untersuchung des Sekundärstrahlenbündels leitet, wie es zum
Beispiel aus der bereits erwähnten DE-PS 22 23 367 bekannt ist.
Claims (5)
1. Kombinierte elektrostatische Objektiv- und Emissionslinse
für ein teilchenoptisches Gerät, wie eine Mikrostrahlsonde für
die SIMS, mit einem System aus jeweils mit einer
Potentialquelle verbundenen Elektroden, das im Zusammenwirken
mit einer leitenden Probenoberfläche ein Primärstrahlbündel
auf einen kleinen Fleck der Probenoberfläche fokussiert und
die von diesem Fleck emittierten Sekundärteilchen mit Ladungen
gleichen Vorzeichens wie die Primärteilchen zu einem Sekundärstrahlbündel
kollimiert, welches das Elektrodensystem in einer
dem Primärstrahlbündel im wesentlichen entgegengesetzten
Richtung verläßt, gekennzeichnet durch eine Kombination aus
- a) einer der Probenoberfläche benachbarten ersten Elektrodenanordnung mit einer ersten Elektrode (B₁), die der Probenoberfläche (PO) in einem vorgegebenen ersten Abstand (d₁) unmittelbar gegenüberliegt und ein solches Potential (V₁) hat, daß die elektrische Feldstärke zwischen ihr und der Probenoberfläche mindestens etwa 40% der Vakuum-Durchbruchsfeldstärke beträgt, und mit mindestens einer zweiten Elektrode (B₂), die in einem vorgegebenen zweiten Abstand (d₂) von der ersten Elektrode (B₁) auf der der Probenoberfläche abgewandten Seite dieser Elektrode angeordnet ist und auf einem zweiten Potential (V₂) bezüglich der Probenoberfläche liegt, wobei die genannten Abstände (d₁, d₂) und die Potentiale (V₁, V₂) so gemessen sind, daß das durch eine vorgegebene Beschleunigungsspannung (Vp) beschleunigte Primärstrahlenbündel auf einen Fleck (PF) der Probenoberfläche fokussiert wird, das von diesem Fleck ausgehende Sekundärstrahlbündel in ein Zwischenbild (BP) in einer Bildebene fokussiert wird, die sich auf der der Probenoberfläche abgewandten Seite der Elektrodenanordnung in nahem Abstand von deren, von der Probenoberfläche aus gerechnet, letzter Elektrode befindet, und
- b) einer eine Einzellinse (EL) bildenden zweiten Elektrodenanordnung, deren probenoberflächenseitige Brennebene mit der Ebene des Zwischenbildes (BP) zusammenfällt (Fig. 5, 6b).
2. Kombinierte elektrostatische Objektiv- und Emissionslinse
für ein teilchenoptisches Gerät, wie eine Mikrostrahlsonde für
die SIMS, mit einem System aus jeweils mit einer
Potentialquelle verbundenen Elektroden, das im Zusammenwirken
mit einer leitenden Probenoberfläche ein Primärstrahlbündel
auf einen kleinen Fleck der Probenoberfläche fokussiert und
die von diesem Fleck emittierten Sekundärteilchen, deren
Ladungen ein Vorzeichen haben, das dem der Primärteilchen
entgegengesetzt ist, zu einem Sekundärstrahlbündel kollimiert,
welches das Elektrodensystem in einer dem Primärstrahlbündel
im wesentlichen entgegengesetzten Richtung verläßt,
gekennzeichnet durch eine Kombination aus
- a) einer der Probenoberfläche benachbarten ersten Elektrodenanordnung mit drei Elektroden (B₁, B₂, B₃), von denen die erste (B₁) der Probenoberfläche (PO) in einem vorgegebenen ersten Abstand (d) unmittelbar gegenüberliegt und ein solches Potential (V₁) hat, daß die elektrische Feldstärke zwischen ihr und der Probenoberfläche mindestens etwa 40% der Vakuum-Durchbruchsfeldstärke beträgt, die zweite (B₂) im vorgegebenen ersten Abstand (d) von der ersten Elektrode (B₁) auf der der Probenoberfläche abgewandten Seite dieser Elektrode angeordnet ist und auf einem zweiten Potential (V₂) bezüglich der Probenoberfläche liegt, und die dritte (B₃) im vorgegebenen ersten Abstand von der zweiten Elektrode (B₂) angeordnet ist und auf einem vorgegebenen dritten Potential (V₃) liegt, wobei der vorgegebene erste Abstand (d) und die Potentiale (V₁, V₂, V₃) so bemessen sind, daß das durch eine vorgegebene Beschleunigungsspannung (Vp) beschleunigte Primärstrahlenbündel auf einen Fleck (PF) der Probenoberfläche fokussiert wird und das von diesem Fleck ausgehende Sekundärstrahlbündel in ein Parallelstrahlenbündel kollimiert wird,
- b) einer zweiten aus einer Einzellinse bestehenden Elektrodenanordnung (EL), deren Elektroden auf dem Potential der dritten Elektrode (B₃) der ersten Elektrodenanordnung liegen, wobei
- c) die Potentiale der Elektroden der ersten Elektrodenanordnung,
bezogen auf die Beschleunigungsspannung (Vp) der
Primärteilchen wie folgt gewählt sind:
Vp=4,5 V₃
V₁=V₂=3,55 V₃ (Fig. 2, 3, 4, 6a).
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis (d₁/d₂) des ersten Abstandes (d₁) zum
zweiten Abstand (d₂) gleich 4/3 ist; daß V₂=Vp/3 ist und
V₁=Vp/0,21 ist, wobei Vp die Beschleunigungsspannung der
Primärstrahlteilchen ist (Fig. 5).
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Elektrodenanordnung drei Elektroden (B₁, B₂, B₃)
enthält, daß der erste Abstand gleich dem zweiten Abstand ist
und die dritte Elektrode (B₃) im vorgegebenen ersten Abstand
von der zweiten Elektrode (B₂) angeordnet ist, daß die
genannte Brennebene der Einzellinse (EL) einen vorgegebenen
dritten Abstand (de) von der dritten Elektrode (B₃) hat, der
gleich dem 1,83fachen des vorgegebenen ersten Abstandes (d)
ist; daß
V₃=Vp/2,4; V₂=3, 55 V₃ und
V₂=10 V₃sind; daß die Potentiale der Außenelektroden der Einzellinse gleich dem Potential der dritten Elektrode (B₃) der ersten Elektrodenanordnung sind und daß das Potential der Mittelelektrode (B₅) der Einzellinse so gewählt ist, daß die probenseitige Brennebene der Einzellinse (EL) mit der Ebene zusammenfällt, in welche die erste Elektrodenanordnung (B₁ bis B₃) die von der Probenoberfläche emittierten Sekundärteilchen fokussiert.
V₂=10 V₃sind; daß die Potentiale der Außenelektroden der Einzellinse gleich dem Potential der dritten Elektrode (B₃) der ersten Elektrodenanordnung sind und daß das Potential der Mittelelektrode (B₅) der Einzellinse so gewählt ist, daß die probenseitige Brennebene der Einzellinse (EL) mit der Ebene zusammenfällt, in welche die erste Elektrodenanordnung (B₁ bis B₃) die von der Probenoberfläche emittierten Sekundärteilchen fokussiert.
5. Einrichtung nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite
Elektrodenanordnung (B₁ bis B₃ bzw. EL) so ausgebildet und die Potentiale von deren Elektroden so umschaltbar sind,
daß wahlweise für Primär- und Sekundärteilchen entgegengesetzter
Polaritäten die Bedingungen des Anspruchs 2 und für
Primär- und Sekundärteilchen gleicher Polaritäten die Bedingungen des Anspruchs 4
erfüllt sind (Fig. 6).
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3231036A DE3231036A1 (de) | 1982-08-20 | 1982-08-20 | Kombinierte elektrostatische objektiv- und emissionslinse |
GB08322328A GB2128396B (en) | 1982-08-20 | 1983-08-19 | Combined electrostatic objective and emission lens |
FR8313484A FR2532111B1 (fr) | 1982-08-20 | 1983-08-19 | Lentille d'emission et d'objectif electrostatique combinee |
JP58152371A JPS5958749A (ja) | 1982-08-20 | 1983-08-19 | 複合対物および放射レンズ |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3231036A DE3231036A1 (de) | 1982-08-20 | 1982-08-20 | Kombinierte elektrostatische objektiv- und emissionslinse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3231036A1 DE3231036A1 (de) | 1984-02-23 |
DE3231036C2 true DE3231036C2 (de) | 1992-09-17 |
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ID=6171340
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3231036A Granted DE3231036A1 (de) | 1982-08-20 | 1982-08-20 | Kombinierte elektrostatische objektiv- und emissionslinse |
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