DE3226530A1

DE3226530A1 - Stranggiessanlage mit kokille und hubtisch

Info

Publication number: DE3226530A1
Application number: DE19823226530
Authority: DE
Inventors: Alois 4020 Linz Scheinecker
Original assignee: Voestalpine AG
Current assignee: Voestalpine AG
Priority date: 1981-09-17
Filing date: 1982-07-15
Publication date: 1983-03-24
Also published as: ATA401881A; AT370355B; US4516623A

Description

322653Q

VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft Werksgelände, 4010 Linz, Österreich

Stranggießanlage mit Kokille und Hubtisch

Die Erfindung betrifft eine Stranggießanlage mit einem oszillierenden Hubtisch, der die Kokille aufnimmt, und einem auf die Kokille folgenden, insbesondere als Biegeeinrichtung ausgebildeten Strangführungsabschnitt. 5

Bei Stranggießanlagen ist üblicherweise die Kokille am oszillierenden Hubtisch lösbar befestigt und in ihrer Lage gegenüber dem Hubtisch verstellbar, um fallweise die Achse der Kokille zur Achse des auf die Kokille folgenden Strangführungsabschnittes ausrichten zu können (vgl.

AT-PS 340.623). Hierbei sind zum Einjustieren der Kokille am Hubtisch Stelleinrichtungen vorgesehen, mit denen die Lage der Kokille gegenüber dem Hubtisch bzw. die Lage der Kokille gegenüber der Biegezone des öfteren korrigiert werden muß. Dies bedingt Manipulationen innerhalb der Anlage und damit einen Ausfall der Anlage während dieser Zeit.

Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Anlage der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei der die Einstellung der Kokille gegenüber dem auf die Kokille nachfolgenden Strangführungsabschnitt erleichtert ist und bei der nach erfolgter Einstellung keine weiteren Kontrollen bzw. Justierarbeiten erforderlich sind, wobei die Kokille schnell und einfach aus- und einbaubar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kokille an dem ihr folgenden Strangführungsabschnitt geführt ist und daß der Hubtisch über die Kokille ausgerichtet und geführt ist.

Es ist zwar bekannt (DE-OS 28 21 383), die Kokille unter

Verzicht auf einen Hubtisch an Rollen zu führen, die an einem der Kokille nachfolgenden Strangführungsabschnitt montiert sind, doch weist diese Konstruktion verschiedene Nachteile auf. So muß der Oszillierantrieb, d.h. der Schwenkhebel des Oszillierantriebes, direkt an der Kokille befestigt werden, und es müssen weiters Schlauchleitungen zur Kühlwasserversorgung der Kokille an die Kokille direkt angeschlossen werden. Bei einem Kokillenwechsel ist dies hinderlich, da man gezwungen ist, in dem beengten Raum seitlich der Kokille die Kokille vom Oszillierantrieb zu lösen und die Wasseranschlüsse von der Kokille zu demontieren. Diese Arbeiten sind wegen der beengten Platzverhältnisse sehr zeitaufwendig. Ein "Schnellwechsel" der Kokille ist mit dieser bekannten Anlage nicht möglich. Es ist weiters bekannt, die Kokille und die Oszilliereinrichtung gemeinsam auszubauen, was wieder einen größeren Kosten- und Zeitaufwand bedingt.

Zweckmäßig ist an der Kokille mindestens ein Führungsschwert angeordnet, das an am Strangführungsabschnitt gelagerten Rollen geführt ist oder umgekehrt, und sind das Führungsschwert oder die Rollen zur Verstellung der Kokille gegenüber dem Strangführungsabschnitt einstellbar.

Um nach einem Ausbau der Kokille eine aufrechte Lage des Hubtisches sicherzustellen, ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der Hubtisch an dem Oszillierantrieb gegenüber Anschlägen begrenzt schwenkbar angelerikt.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Draufsicht auf eine in die Stranggießanlage eingebaute Kokille, Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III der Fig. 1 zeigen.

Die als Plattenkokille ausgebildete Kokille 1 ist in einem rahmenförmigen Hubtisch 2 eingesetzt und stützt sich gegenüber diesem Hubtisch mittels an ihr befestigter Konsolen 3 ab. Diese Konsolen weisen an ihren Enden Bohrungen 4 auf, die von am Hubtisch montierten Bolzen 5 durchsetzt werden. Einlegestücke 6, die sich quer durch die Bolzen 5 über die Konsolen 3 erstrecken, dienen zum Fixieren der Kokille 1 am Hubtisch 2. Jeder der Bolzen 5 ist mittels einer Schneilösevorrichtung 7 mit seinem Einlegestück 6 gegen die Konsole 3 spannbar. Jede Schnelllösevorrichtung 7 weist dazu zwei mit schraubenförmigen Flächen 8 aneinanderliegende Büchsen 9, 10 auf, von denen eine 9 am Bolzen 5 starr montiert ist und die zwischen dieser Büchse 9 und der oberen Deckplatte 11 des Hubtisches 2 liegende Büchse 10 mittels eines Druckmittelzylinders 12 schwenkbar ist.

Die Kokille weist an ihren Schmalseiten 13 je ein Führungsschwert 14 auf, das sich vertikal nach unten in Richtung zur auf die Kokille folgenden Biegezone 15 erstreckt. An der Biegezone 15 sind für jedes der Führungsschwerter 14 zwei Rollenpaare 16, 17 gelagert, zwischen deren Rollen das Führungsschwert 14 geführt ist. Diese Führungsrollen 18 sind vorzugsweise einstellbar (beispielsweise durch Exzenterachsen), so daß die Lage des Führungsschwertes und damit die Lage der Kokille 1 gegenüber der Biegezone 15 beim Zusammenbau bzw. beim Überholen der Anlage einstellbar ist. Der Hubtisch 2 weist seitlich der Schmalseiten 13 der Kokille 1 liegende, vertikal nach unten ragende Seitenwangen 19 auf, mit denen er am Oszillierantrieb 20 angelenkt ist. Zum Oszillieren wird ein vertikal auf- und abschwingender Hebel 21 mittels eines eigenen, nicht näher dargestellten Antriebes in schwingende Bewegung versetzt. An einem Ende 22 ist der Hebel 21 mittels einer Gelenklasche 23 am ortsfesten Stützgerüst 24 angelenkt , so daß er sich in horizontaler

Richtung, je nach Lage des Hubtisches 2, quer zu den durch die Rollen 25 der Biegezone 15 gebildeten Strangführungsbahnen 26, 27 ausrichten kann. Die Ausrichtung und Führung des Hubtisches 2 erfolgt über die an der Biegezone 15 montierten Führungsrollen 18, die an diesen Rollen 18 geführten Führungsschwerter 14 und die Kokille 1.

Um eine aufrechte Lage des Hubtisches 2 bei ausgebauter Kokille 1 zu gewährleisten - bei ausgebauter Kokille 1 fehlt die Führung des Hubtisches 2 über die Führungsschwerter 14 -, weist der Hebel 21 des Oszillierantriebes 20 zwei, ein Kippen des Hubtisches 2 um seine Anlenkachse 28 an diesem Hebel 21 verhindernde Konsolen 29 auf. Diese Konsolen 29 weisen jedoch gegenüber der Mittellage des Hubtisches 2 (die bei eingebauter Kokille 1 eingenommen wird) ein seitliches Spiel 30 auf. Der Hubtisch 2 ist somit gegenüber diesen Konsolen 29 um einen geringen Winkel begrenzt schwenkbar.

Die BiegezorB 15ist am ortsfesten Stützgerüst 24 mittels einer hakenartigen Aufhängung 31 montiert. Bei der dargestellten Ausführungsform weist die Biegezone 15 seitlich der Kokille 1 durch den Hubtisch 2 ragende Laschen 32 für ein Krangehänge 33 auf. Das Krangehänge 33, das in den Figuren strichpunktiert dargestellt ist, läßt sich in diese Laschen 32 einhängen, so daß sich die Kokille 1, die sich beim Anheben der Biegezone 15 auf Lagerflächen 34 der Biegezone abstützt, gemeinsam mit der Biegezone 15 nach Lösen der Schneilösevorrichtungen 7 und Entfernen der Einlegestücke 6 ausbauen läßt. Es ist jedoch auch möglich, das Krangehänge 33 direkt in die Kokille einzuhängen und die Kokille 1 allein ohne Biegezone 15 auszubauen .

Beim Einsetzen der Kokille 1 in die Anlage wird durch Anlage der Konsolen 3 an der Oberseite des Hubtisches

der Hubtisch gegenüber der Kokille 1 in die horizontale Lage ausgerichtet. Die Kokille 1 selbst wird gleichzeitig durch Einfädeln der Führungsschwerter 14 zwischen die Rollenpaare 16, 17 quer zu den Strangführungsbahnen 26, 27 ausgerichtet, worauf die Kokille mittels der Schnellösevorrichtung 7 am Hubtisch 2 fixiert wird. Die Wasseranschlüsse 35 sind vorzugsweise wie üblich als Steckverbindungen (z.B. gemäß der AT-PS 338 449 oder gemäß der AT-PS 293 648) zwischen der Kokille und dem Hubtisch ausgebildet, die bei Aufsetzen der Kokille auf den Hubtisch infolge elastisch zusammendrückbarer Dichtungen automatisch dichten, so daß beim Wechsel der Kokille keinerlei Manipulationen an den Wasseranschlüssen durchzuführen sind.

Nach einmal erfolgter Einjustierung der Führungsrollen 18, was beispielsweise in der Werkstätte oder an einem Biegezonen-Reparaturstand erfolgen kann, ist eine Kontrolle der Lage der Kokille 1 zur Biegezone 15 nicht mehr erforderlich. Die an der Unterseite der Kokille montierten Fußrollen 36 nehmen auch nach mehrmaligem Ein- und Ausbau der Kokille 1 stets die richtige Lage zu den durch die Rollen 25 der Biegezone 15 gebildeten Strangführungsbahnen 26, 27 ein.

5 Die Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern sie kann in mehrfacher Hinsicht modifiziert werden. Beispielsweise können die Führungsschwerter an der Biegezone 15 und die Führungsrollen an der Kokille 1 montiert sein. Es ist auch möglich, die Führungsrollen an einem Fortsatz der Biegezone oder der Kokille zu lagern und den zweiten Teil, also die Kokille bzw. die Biegezone, mittels seitlich an ihm angeordneter Schienen zwischen diesen Rollen zu führen.

Claims

VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft Werksgelände, 4010 Linz, Österreich Stranggießanlage mit Kokille und Hubtisch Patentansprüche:

1. Stranggießanlage mit einem oszillierenden Hubtisch (2), der die Kokille (1) aufnimmt, und einem auf die Kokille (1) folgenden, insbesondere als Biegeeinrichtung ausgebildeten Strangführungsabschnitt (15), dadurch gekennzeichnet, daß die Kokille (1) an dem ihr folgenden Strangführungsabschnitt (15) geführt ist und daß der Hubtisch (2) über die Kokille (1) ausgerichtet und geführt ist.

2. Stranggießanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kokille mindestens ein Führungsschwert

(14) angeordnet ist, das an am'Strangführungsabschnitt

(15) gelagerten Rollen (18) geführt ist oder umgekehrt, und daß das Führungsschwert (14) oder die Rollen (18) zur Verstellung der Kokille (1) gegenüber dem Strangführungsabschnitt (15) einstellbar sind.

3. Stranggießanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubtisch (2) an dem Oszillierantrieb (20, 21) gegenüber Anschlägen (29) begrenzt schwenkbar angelenkt ist.