DE3225533C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verformen einer Platte aus thermoplastischem Kunststoff mittels Differenzdruck nach der Gattung des Hauptanspruches.

Bei einer derartigen, aus dem DE-GM 80 05 873 bekannten Vorrich­ tung wird die Platte in der Heizstation an den Längsrändern durch Längsklappleisten gehalten, nicht jedoch an den Querrän­ dern. Da diese Querränder sich beim Aufheizen auf die Verfor­ mungstemperatur der Platte einschnüren würden, kann dies bei der bekannten Vorrichtung nicht bis zu dieser erfolgen. Vielmehr er­ folgt dort in der Heizstation nur ein Beheizen auf eine Tempera­ tur deutlich unterhalb der Verformungstemperatur und das Fertig­ heizen wird in der Formstation, in der die Platte ringsum durch den Spannrahmen gehalten wird, durch eine zweite Heizung vorge­ nommen. Dies ist aufwendig und teuer und erfordert eine relativ lange Taktzeit.

Aus dem DE-GM 73 01 715 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der in der Heizstation ein Beheizen auf Verformungstemperatur stattfin­ det, indem die Heizung unterhalb der Plattenebene höhenverschieb­ bar angeordnet ist und einen formatmäßigen Unterspannrahmen trägt. Nachteilig ist, daß dieser Unterspannrahmen ein Formatteil ist und so bei einer Umstellung der Vorrichtung auf ein anderes Plat­ tenmaß getauscht werden muß. Zudem erwärmt sich der Unterspannrah­ men sehr stark, da er direkt mit der Heizung verbunden ist. Die Heizung benötigt höhenmäßig viel Platz, was eine Verringerung der möglichen Höhe des Plattenstapels zur Folge hat bzw. das Vorschal­ ten der Beschickungsstation erfordert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß DE-GM 80 05 873 so auszubilden, daß ein Fertigheizen in der Heiz­ station möglich ist. Die Nachteile der Vorrichtung gemäß DE-GM 73 01 715 sollten dabei vermieden werden.

Zur Lösung der Erfindung werden die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Gestaltungen und ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung ist anhand der schematischen Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht der Vorrichtung,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Heizstation,

Fig. 3 einen Querschnitt durch die Heizstation.

In Fig. 1 ist die gesamte Vorrichtung dargestellt. Sie besteht aus einer Formstation 1, einer Heizstation 2 und einer Rollenaufnahme 3. Dabei weist die Formstation 1 einen höhenbeweglichen Tisch 4 zur Aufnahme einer Form 5, einen festen Spannrahmen 6, einen beweglichen Spannrahmen 7 und einen Streckhelfer 8 auf. In der Heiz­ station 2 ist eine Einhebeeinrichtung 9 angeordnet, die sich aus einem Antrieb 10, Querleisten 11 und Saugern 12 zusammen­ setzt. Letztere können mit einer Vakuumquelle in Ver­ bindung gebracht werden. Mit dieser Einhebeeinrichtung 9 kann die jeweils oberste Platte 16 von einem Plattenstapel 13 abgehoben werden.

In der Heizstation 2 ist ferner mindestens eine horizontal verschiebbare Heizung 14 vorgesehen, eine zwei­ te Heizung 14 kann bei Bedarf vorgesehen sein.

Zwischen der Heizstation 2 und der Formstation 1 verläuft eine taktweise arbeitende Transporteinrichtung 15, bestehend aus zwei an den Längsrändern der Platte 16 an­ greifende Transportketten 17, die in Führungen 18 laufen und von einem Motor 19 bewegt werden. Auf der Unterseite der Führun­ gen 18 sind im Bereich der Heizstation 2 Längsklapp­ leisten 20 montiert, die von nicht dargestellten Antrieben ge­ schwenkt werden können, so daß die Platte 16 eingehoben werden kann. Im Bereich der Formstation 1 sind starre Gegenleisten 21 anstelle der Längsklappleisten 20 angeschraubt.

Um die in der Heizstation 2 eingespannte Platte 16 während des Beheizens auch an den Querrän­ dern einzuspannen, um eine Einschnürung dieser Querränder zu vermei­ den, ist hier eine Klemmeinrichtung vorgesehen, die, wie darge­ stellt, mit dem Vorrichtungsgestell 22 der Station 2 verbunden ist, aber auch auf den Führungen 18 befestigt sein kann. Zur Klemmeinrich­ tung gehören zwei quer zur Durchlaufrichtung verlaufende Träger 23, an denen je eine Klemmleiste 24 starr befestigt ist. Sie trägt am unteren Ende ein Kühlrohr 25, das an ein Kühlmedium angeschlossen ist. Die Klemmleisten 24 reichen bis auf die Plattenebene herab. Gegenüberliegende Querklappleisten 26 sind schwenkbar ge­ staltet, und zwar um einen Drehpunkt 27. Dieser Drehpunkt 27 wird gebildet von einer Welle 28, die in Lagern 29 am Träger 23 ge­ halten ist. Auf der Welle 28 sitzt auch ein Zahnrad 30, in dem eine Zahnstange 31 kämmt, die von einem Zylinder 32 bewegt wird.

Der Zylinder 32 ist ebenfalls mit dem Träger 23 verbunden. Im hochgeschwenkten Zustand befinden sich die Querklappleisten 26 oberhalb der Plattenebene, so daß der Transport der Platte 16 nicht behindert ist (strichpunktierte Lage).

Mit der Vorrichtung können unterschiedliche Plattengröße nach einer entsprechenden Umrüstung gefahren werden. Eine Anpassung in Querrichtung erfolgt durch Zusammen­ fahren oder Auseinanderfahren der Führungen 18. Um nun nicht bei jeder Breitenverstellung auch die Klemmleisten 24 und Querklappleisten 26 anpassen zu müssen, werden diese Leisten 24, 26 kürzer gehalten als eine bestimmte Plattenbreite, da dies in den meisten Fällen ausreichend ist. Man kann die Führungsschienen 18 dann immer noch um das Maß 2 × A zusammenfahren.

Um eine Anpassung an die Plattenlänge zu ermöglichen, sind die Träger 23 mit dem Vorrichtungsgestell 22 so verbun­ den, daß sie in Durchlaufrichtung verschoben werden können. Als Möglichkeiten bieten sich hier Klemmeinrichtungen oder Langlöcher in einem Teil an. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Träger 23 auf den Führungen 18 so zu befesti­ gen, daß nach Lösen von Klemmschrauben eine seitliche Verschiebung der Führungen 18 möglich ist.

Wenn sehr große Breitenbereiche durch die Vorrichtung abgedeckt werden sollen, die Transporteinrichtung 15 folglich in einem weiten Bereich quer verstellbar sein muß, kann man 2 oder 3 Sätze von Klemm­ leisten 24 und Querklappleisten 26 auswechselbar bereithalten oder auf die Version für die geringste Plattenbreite breitere Leisten bei Bedarf adaptieren.

Im dargestellten Beispiel ist in der Heizstation 2 die Einhebeeinrichtung 9 angeordnet, was sich aus Platz- und Kostengründen anbietet. Selbstverständlich kann die Einhebeeinrichtung 9 auch vor die Heizstation 2 vorgeschaltet sein, was z. B. Vorteile bieten kann beim Anbau von Wechselmagazinen für die Plattenstapel.

Wenn mit der Vorrichtung wahlweise eine Verarbeitung von einer Fo­ lienrolle 34 möglich sein soll, wird man eine Rollenaufnahme 3 vorsehen und die Folienbahn 33 von der Folienrolle 34 abziehen, durch die Quer­ schneideeinrichtung 35 abtrennen und diese Platte 16 weitertransportieren und verarbeiten.

Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Entweder wird eine der Platten 16 mit der Einhebeeinrichtung 9 vom Plattenstapel 13 abgehoben und in die Transporteinrichtung 15 eingeführt oder es wird ein Abschnitt der Folienbahn 33 von der Rolle 34 abgezogen, abgetrennt und in die Heizstation 2 transportiert. Die Querklapp­ leisten 26 werden geschwenkt, die Platte 16 ist jetzt ringsum eingespannt. Die Heizung 14 fährt über die Platte 16 und erwärmt diese auf Verformungstemperatur.

Dann wird sie in die Formstation 1 transportiert, eingespannt und mittels der Form 5 und durch Differenzdruck - Vakuum oder Druckluft - zu einem Formteil 36 verformt. Während des Verformens wird bereits die nächste Platte 16 erwärmt, so daß diese nach dem Entformen des fertigen Formteiles 36 ohne Wartezeit verformt werden kann.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Verformen einer Platte aus thermoplastischem Kunststoff mittels Differenzdruck, bestehend aus einer Form­ station, aus einer Heizstation, aus einer Beschickungsein­ richtung, die in der Heizstation angeordnet sein kann, und aus einer die Heizstation und die Formstation verbindenden Transporteinrichtung, bei der die Beschickungseinrichtung die Platte von einem Stapel oder mittels einer Querschneideein­ richtung von einer Folienbahn entnimmt, bei der in der Heiz­ station zum Halten der Platte eine Klemmeinrichtung angeord­ net ist, die in der Durchlaufrichtung verlaufende, an den Längsrändern der Platte angreifende Längsklappleisten aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Platte (16) an den Querrändern der Platte (16) angreifende schwenkbare Querklappleisten (26) und diesen zuge­ ordnete, oberhalb der Platte (16) verlaufende Klemmleisten (24) angeordnet sind, die mit dem Vorrichtungsgestell (22) oder mit der Transporteinrichtung (15) verbunden sind, und
daß die Querklappleisten (26) so weit schwenkbar sind, daß sie in geöffnetem Zustand ganz oberhalb der Plattenebene liegen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querklappleisten (26) und die Klemmleisten (24) an je einem in Durchlaufrichtung verschiebbaren Träger (23) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Querklappleisten (26) oder die Klemmleisten (24) kühlbar ausgebildet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß jede der Schwenkeinrichtungen für die Querklapp­ leisten (24) eine Zahnstange (31) und ein auf einer an dem Trä­ ger (23) gelagerten Welle (28) sitzendes Zahnrad (30) aufweist, wobei die Querklappleiste (24) mit der Welle (28) verbunden ist.