DE4408001C1 - Vorrichtung zum Herstellen von Blisterhauben für Blisterpackungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Blisterhauben aus thermoplastischem Kunststoff für Blisterpa­ ckungen nach der Gattung des Hauptanspruches. Mit der Vor­ richtung werden drei Seitenränder der Blisterhaube U-förmig umgebogen, so daß diese eine steife Platte umgreifen können. Blisterhaube und Platte bilden die Blisterpackung.

Aus der DE 42 16 452 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der zwei gegenüberliegende Seitenränder der Blisterhaube umgebogen werden können. Das Umbiegen einer Stirnseite ist nicht möglich.

Mit einer aus der EP 03 84 123 A1 bekannten Vorrichtung können drei Seitenränder U-förmig umgebogen werden. Dies erfolgt entweder in der Weise, daß nach dem Erwärmen, Umbie­ gen und Kühlen von zwei gegenüberliegenden Seitenrändern die Blisterhauben in eine nachgeschaltete Station überführt werden. In dieser Station wird der dritte Seitenrand er­ wärmt, umgebogen und gekühlt. Diese Arbeitsweise hat eine geringe Ausstoßleistung der Vorrichtung zur Folge, weil Heizzeit, Umbiegezeit und Kühlzeit für den dritten Seiten­ rand nacheinander in einer Station ablaufen, wodurch die Taktzeit lang wird. Da Heizen und Kühlen der beiden gegen­ überliegenden Seitenränder in zwei getrennten aufeinanderfol­ genden Stationen stattfinden, begrenzt das Umbiegen des dritten Seitenrandes die Leistung der Vorrichtung und be­ stimmt die Taktzeit. Oder das Umbiegen des dritten Seiten­ randes findet in derselben Station statt wie das Umbiegen der beiden gegenüberliegenden Seitenränder, und zwar auf dieselbe Weise. Die gezeigte Art des Umbiegens über eine erwärmte Leiste, die auch den Folienrand erwärmt, erlaubt keine Kühlung des umgebogenen Seitenrandes. Die Folge ist eine mögliche Rückverformung des umgebogenen Randes, der in einer nachgeschalteten Station wieder nachgeformt werden muß.

Aus der US-PS 4 839 126 ist eine Vorrichtung bekannt, die drei Seitenränder einer Blisterhaube umbiegen kann. Die recht aufwendige, viele Antriebe erforderliche Art des Umbiegens der Seitenränder erfordert das Auflegen des die Verpackung verschließenden Trägers aus z. B. Karton, (Pos. 86). Es können also keine leeren Blisterhauben fertig ge­ formt werden, was aber durch die erfindungsgemäße Vorrich­ tung erreicht werden soll.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung so zu gestalten, daß durch das Umbiegen eines dritten Seiten­ randes die Leistung der Vorrichtung nicht reduziert wird.

Dies sollte auf einfache Weise möglich sein, ohne die Vor­ richtung anfällig für Störungen zu machen.

Zur Lösung der Aufgabe werden die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches vorgeschlagen. Durch diese Ausbildung erfolgt während des Kühlens des dritten Seitenrandes bereits das Heizen des dritten Seitenrandes der nachfolgenden Bli­ sterhaube. Dadurch dauert das Heizen, Umbiegen und Kühlen des dritten Seitenrandes genauso lang wie das der beiden gegenüberliegenden Seitenränder und die Vorrichtung wird durch das Umbiegen des dritten Seitenrandes in ihrer Lei­ stung nicht reduziert.

Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung ist anhand der schematischen Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 Eine Draufsicht auf die Blisterhaube vor dem Umbiegen der Seitenränder.

Fig. 2 Einen Querschnitt durch die fertige Blisterpac­ kung.

Fig. 3 Eine Draufsicht auf die Vorrichtung, Teile der Transporteinrichtung im Schnitt dargestellt.

Fig. 4 Einen Längsschnitt durch die Vorrichtung ent­ lang der Linie A-A in Fig. 3.

Fig. 5 Einen Querschnitt durch die Vorrichtung entlang der Linie B-B in Fig. 3.

Fig. 6 Einen Querschnitt durch die Heizstation entlang der Linie C-C in Fig. 3.

Mit der Vorrichtung werden drei zunächst flachliegende Sei­ tenränder 1, 2, 3 einer Blisterhaube 4 (siehe Fig. 1) U-för­ mig an den strichpunktiert angedeuteten Biegelinien umgebo­ gen, so daß nach Einlegen des Verpackungsgutes 5 eine steife Platte 6 aus Karton, Kunststoff oder einem vergleichbaren Werkstoff eingeschoben werden kann. Ein Querschnitt durch eine gefüllte Blisterpackung ist in Fig. 2 dargestellt.

Die von einer Formmaschine gefertigten Blisterhauben 4 wer­ den von Hand in die Vorrichtung einzeln oder als Stapel eingelegt und im letzteren Fall durch eine nicht dargestellte Einrichtung vom Stapel entnommen und übergeben. Eine Verket­ tung mit der Formmaschine ist denkbar, aber meist unratio­ nell, da diese eine höhere Durchsatzleistung aufweist. Mit ihren Seitenrändern 1, 2 liegen die Blisterhauben 4 nach der Übergabe bzw. Zufuhr auf den Leisten 7 (siehe Fig. 3) auf und werden zunächst von Hand oder durch Transportantriebe in die in Fig. 4 links dargestellte Position gebracht, in der der stirnseitige Seitenrand 3 von einer Transporteinrichtung 8 ergriffen werden kann. Diese Transporteinrichtung 8 be­ steht aus drei im Abstand eines Vorschubschrittes angeordne­ ten Greifeinrichtungen 9, 10, 11, die an einer Quertraverse 14 sitzen. Diese Quertraverse 14 ist an Führungen 15 horizon­ tal hin und her verschiebbar durch eine nicht dargestellte Antriebseinheit und sorgt für den taktweisen Transport der Blisterhauben 4 zu den einzelnen Stationen.

Die beiden ersten Greifeinrichtungen 9, 10 sind gleich aufge­ baut. An jeweils einer festen Klemmleiste 12 ist ein bewegli­ cher Greifer 13 angeordnet, der soweit aufgeschwenkt werden kann, daß er ganz oberhalb der Unterkante der Klemmleiste 12 zu liegen kommt. In dieser Stellung fährt die Transport­ einrichtung nach links und kann somit über die Blisterhauben 4 hinweg fahren. Dann klappen die Greifer 13 nach unten und klemmen im Zusammenwirken mit der Klemmleiste 12 den Seiten­ rand 3 fest, so daß bei der Bewegung nach rechts eine Mitnah­ me der Blisterhaube 4 erfolgt.

Einen anderen Aufbau weist die Greifeinrichtung 11 auf. Sie hat gleichzeitig die Funktion einer Kühleinrichtung und besteht deshalb aus einer oberen Querleiste 25 und einer schwenkbaren Klemmleiste 26. Beide sind so gestaltet, daß sie den U-förmig gebogenen Seitenrand 3 zwischen sich ein­ klemmen und dadurch mitnehmen können. Auf diese Weise wird die Blisterhaube 4 zur Abgabestation 20 überführt und dort abgeworfen in eine Wanne 27.

Bei der Vorrichtung sind folgende Stationen vorgesehen:
Der Entnahmestation 16 folgen die Heizstation 17, die Umbie­ gestation 18, die Kühlstation 19 und die Abgabestation 20 (siehe Fig. 3). Seitlich der Kühlstation 19 sind jeweils nach beiden Seiten eine Umbiegestation 21, 22 und eine Heiz­ station 23, 24 angeordnet (siehe Fig. 3). Zu den einzelnen Stationen:
In der Heizstation 17 werden die beiden gegenüberliegenden Seitenränder 1, 2 zwischen zwei Leisten 28, 29 eingeklemmt und örtlich im Bereich der Biegelinie aufgeheizt. Dazu wird mindestens eine der Leisten 28, 29 über eine Heizpatrone 30 beheizt. Die obere Leiste 28 ist abhebbar ausgebildet.

Die Umbiegestation 18 besteht aus zwei im Bereich der Seiten­ ränder 1, 2 so angeordnete und ausgebildete Schnecken 31, daß beim Durchziehen der Seitenränder 1, 2 diese kontinuier­ lich um 180° an der erwärmten stelle umgebogen werden.

Die nachfolgende Kühlstation 19 weist eine horizontal quer zur Vorschubrichtung verschiebbare Kühleinrichtung 44 auf in Form von zwei im Bereich der umgebogenen Seitenränder 1, 2 angeordnete Auflage 32 und zu ihnen schwenkbare Kühlleisten 33.

Auflagen 32 und Kühlleisten 33 sitzen an einer Platte 34, die auf zwei Stangen 35 verschiebbar angeordnet ist. Beide Stangen 35 sind über zwei Querträger 36 und eine mittige Traverse 37 verbunden. Auf den Stangen 35 sitzt eine zweite Kühleinrichtung 44 mit gleichem Aufbau im Abstand A. Eine Gewindespindel 38 zwischen den beiden Querträgern 36 verlau­ fend und abwechselnd mit Rechts/Linksgewinde versehen, dient dazu, den Abstand zwischen den paarweisen Auflagen 32 bzw. Kühlleisten 33 zu verändern, in dem man die Gewindespindel 38 über eine Antriebskette 39 und ein Kettenrad 40 manuell oder motorisch verdreht. Die Vorrichtung ist damit an unter­ schiedliche Breiten der Blisterhaube 4 anpaßbar, wobei gleichzeitig beide Paare von Kühlleisten 33 verändert werden können. Da auch die Leisten 29 in der Heizstation 17 ein­ schließlich den Leisten 28 über eine Gewindespindel 45 im Abstand verändert werden können und eine gleichartige Ver­ stelleinrichtung für die Leiste 7 vorgesehen ist, kann eine Umrüstung der Maschine auf unterschiedliche Formate ohne Formatteile erfolgen.

Die Heiz- und Kühleinrichtungen sind von der Länge her auf das max. Format der Vorrichtung ausgelegt. Die Querträger 36 sitzen auf ortsfesten Führungen 41 und die ganze Einheit von Querträgern 36, sie verbindende Stangen 35 und den darauf angeordneten Bauteilen kann über einen Antrieb, der vorzugs­ weise als Kurbelantrieb 42 ausgebildet ist und der an der Traverse 37 angreift, horizontal verschoben werden. Auf diese Weise ist es möglich, eine Kühleinrichtung 44 zwischen der Kühlstation 19 und der Heizstation 23, die andere Kühl­ einrichtung 44 synchron hierzu zwischen der Kühlstation 19 und der Heizstation 24 zu verschieben.

In den Heizstationen 23, 24 befindet sich jeweils eine Lei­ ste 29 und eine Heizleiste 28 entsprechend dem Aufbau der Heizstation 17. Das Umbiegen des beheizten Seitenrandes 3 erfolgt vorzugsweise in der Weise, daß zwischen den Heizsta­ tionen 23, 24 und der Kühlstation 19 jeweils eine Schnecke 43 so angeordnet und ausgebildet ist, daß sie den erwärmten Seitenrand 3 beim Durchziehen U-förmig umbiegen kann. Diese Ausführung der Umbiegeeinrichtung hat gegenüber anderen im Bereich der Heizstation 23, 24 möglichen Lösungen den Vor­ teil einer einfachen und zuverlässigen Bauweise ohne zeitli­ che Verzögerung des Verfahrensablaufes. Die beiden Schnecken 43 sind über nicht dargestellte Einrichtungen lageveränder­ bar, z. B. höhenverschiebbar, damit beim Verschieben der Blisterhaube 4 von der Kühlstation 19 in die Heizstation 23 bzw. 24 ein freier Durchgang des kalten Seitenrandes 3 statt­ finden kann und erst beim Zurückbewegen bei abgesenkten Schnecken 43 das Umbiegen erfolgt.

Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie nachfolgend, ausge­ hend vom Start der Vorrichtung, beschrieben.

Die auf den Leisten 7 liegende Blisterhaube 4 wird von der Greifeinrichtung 9 erfaßt und in die Heizstation 17 über­ führt. Durch Anpressen der beheizten Leisten 28 werden die Seitenränder 1, 2 örtlich beheizt. Nach dem Ablauf der einge­ stellten Heizzeit und nach Abheben der Leisten 28 bringt die Greifeinrichtung 10 die Blisterhaube 4 in die Kühlstation 19 und zieht sie dabei durch die Schnecken 31, die die Seiten­ ränder 1, 2 U-förmig umbiegen. In der Kühlstation 19 werden die Seitenränder 1, 2 zwischen den Auflagen 32 und den Kühl­ leisten 33 eingespannt und gekühlt und anschließend wird die Blisterhaube 4 mit der Kühleinrichtung 44 in die Heizstation 23 überführt, in der der Seitenrand 3 eingespannt und be­ heizt wird. Gleichzeitig mit diesem werden die Seitenränder 1, 2 der nachfolgenden Blisterhaube 4 in der Heizstation 17 beheizt.

Nach Ablauf der Heizzeit wird die zweite Blisterhaube 4 von der Greifeinrichtung 10 in die Kühlstation 19 transportiert und an den Seitenrändern 1, 2 geklemmt. Diese Situation ist in den Fig. 3 bis 5 dargestellt.

Beim Verschieben dieser zweiten Blisterhaube 4 in die Heiz­ station 24 wird gleichzeitig die erste Blisterhaube 4 von der Heizstation 23 in die Kühlstation 19 überführt und dabei der Seitenrand 3 von der abgesenkten Schnecke 43 umgebogen.

Während jetzt das Beheizen der Seitenränder 1,2 der dritten Blisterhaube in der Heizstation 17 und das Beheizen des Seitenrandes 3 der zweiten Blisterhaube in der Heizstation 34 erfolgt, werden alle drei umgebogenen Seitenränder 1, 2, 3 der ersten Blisterhaube 4 in der Kühlstation 19 gekühlt. Nach Ablauf der Heizzeit wird die erste Blisterhaube 4 von der Greifeinrichtung 11 in die Abgabestation 20 gebracht und abgeworfen, die dritte Blisterhaube kommt gleichzeitig in die Kühlstation 19.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Herstellen von Blisterhauben aus thermo­ plastischem Kunststoff mit drei U-förmig umgebogenen Seitenrändern, bestehend aus Heizeinrichtungen, Umbiege­ einrichtungen und Kühleinrichtungen für die drei Seiten­ ränder und einer Transporteinrichtung für die Blister­ hauben, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

• a) Es sind zwei Kühleinrichtungen (44) zum Kühlen der einander gegenüberliegenden Seitenrändern (1, 2) der Blisterhaube (4) vorgesehen.
• b) Die beiden Kühleinrichtungen (44) können quer zur Durchlaufrichtung der Blisterhauben verschoben wer­ den zwischen einer Kühlstation (19), einer jeweils zugeordneten Heizstation (23, 24) und einer Umbiege­ station (21, 22) für den dritten Seitenrand.
• c) Die Greifeinrichtung (11) zum Austransport der ferti­ gen Blisterhauben (4) ist als Kühleinrichtung ausge­ bildet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Umbiegestationen (21, 22) jeweils zwischen der Kühlstation (19) und der Heizstation (23, 24) in Form einer lageveränderlichen Schnecke (43) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kühleinrichtungen (44) auf Stangen (35), die mit Querträgern (36) verbunden sind, sitzen und als Einheit über einen Antrieb auf Führungen (41) verschiebbar sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtungen (44) zur Anpas­ sung an unterschiedliche Breiten der Blisterhauben (4) gemeinsam über eine Gewindespindel (38) verstellbar sind.