DE3210354A1 - Antrieb fuer turbomolekularpumpen - Google Patents
Antrieb fuer turbomolekularpumpenInfo
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Description
ARTHUR PFEIFFER VAKUUMTECHNIK WETZLAR GMBH Antrieb für Turbomolekularpumpen
Die Erfindung betrifft einen Antrieb für die Welle einer Turbomolekularpumpe nach dem Prinzip eines bürstenlosen
Gleichstrommotores.
Bürstenlose Gleichstrommotore sind aus Veröffentlichungen
über Kleinmotore (3), (4) bekannt. Hier sind verschiedene Varianten, der Wicklungsstränge mit den erforderlichen
Schaltelementen dargestellt. Die beschriebenen Motore haben eine geringe Leistungsaufnahme und die angetriebenen
Wellen kleine Trägheitsmomente, so daß die Motore ihre Betriebsdrehzahl schnell erreichen. Aus diesen Gründen
ist eine einfache Stromversorgung möglich.
Bei Turbomolekularpumpen liegen die Antriebsmotore im Vakuumraum. Die Rotoren dieser Pumpen drehen sich mit sehr hoher Frequenz
(bis 90 000 U/min). Ihre Betriebsleistung hängt praktisch nur von der Lagerreibung ab. Da die Rotoren wegen ihres hohen Trägheitsmomentes
und der hohen Drehzahl eine große Rotationsenergie speichern, ist zum Beschleunigen des Rotors ein sehr hohes Drehmoment erforderlich,
um die Pumpe in möglichst kurzer Zeit auf Betriebsdrehzahl zu bringen. Während dieser AnIaufphase wird der Rotor mit konstantem
Drehmoment beschleunigt, was bei Gleichstrommotoren einen Betrieb mit konstantem Strom erfordert. Die hierfür verwendeten bürstenlosen
Gleichstrommotore müssen also diesen Betriebsverhältnissen angepaßt
sein.
-5-
Ein bürstenloser Gleichstrommotor mit viersträngigen Wicklungen zum Antrieb von Turbomolekularpumpen ist
aus der Firmenschrift (5) bekannt. Die Stromversorgung dieses Motors ist in Fig. 2 dargestellt. Sie besteht
aus einem Netztransformator mit Gleichrichter zur Erzeugung einer Zwischengleichspannung Uz, einem Spannungsregler,
der vorzugsweise als Schaltregler mit Speicherdrossel ausgeführt ist und während des Hochlaufes die Betriebsspannung
U so reguliert, daß der Gesamtstrom des Motors, der am Strommeßwiderstand
R.. gemessen wird, konstant bleibt. Bei Erreichen der Betriebsdrehzahl übernimmt ein Drehzahlmesser die Regelfunktion
und steuert den Spannungsregler, so daß die Betriebsdrehzahl konstant bleibt.
Weiterhin sind z.B. aus (1) und (2) Schaltregler bekannt, die den Netztrafo ersetzen (Fig. 3). Hierbei wird innerhalb
einer Zerhackerstufe mit Hilfe von Schalttransistoren mit zur Netzfrequenz vergleichsweise hoher Schaltfrequenz die gleichgerichtete
Netzspannung zerhackt und über einen Transformator eine Zwischenspannung U für den Motor erzeugt. Die Schalt-
transistoren werden über einen Impulsbreitenmodulator angesteuert, der über eine Regelung die Spannung hinter
dem Transformator konstant hält. Die Stromregelung beim Hochlauf sowie die Drehzahlregelung beim Betrieb erfolgen über
einen zweiten Schaltregler (Speicherdrosselregler, Impulsbreitenmodulator) , wie im vorherigen Abschnitt beschrieben.
-6-
Die oben beschriebenen Schaltungen haben folgende Nachteile:
1. Die viersträngige Wicklung füllt den Wickelraum schlecht aus, was erhöhte Ohmsche Verluste zur Folge
hat.
2. Die beim Ausschalten der entsprechenden Wicklung noch vorhandene magnetische Energie wird nicht zurückgewonnen,
sondern in den Zehnerdioden bzw. Schalttransistoren verheizt.
3. Bei defekten Schalttransistoren im Betriebsspannungsregler steht am Motor die volle Zwischengleichspannung
U an, was zum Durchgehen der Betriebsdrehzahl und somit zu einem Sicherheitsrisiko für die Turbomolekularpumpe
wird. Außerdem können bei defekter Stromregelung im Zischenkreis die Schalttransistoren
Tc bis T0 durch überlastung zerstört werden.
4. Die beschriebenen Beispielse erfordern entweder einen ■ großen Netztransformator zur Trennung von Netzspannung
und Motorspannung, oder einen zweiten Regelkreis zur Stabilisierung der Zwischenkreisspannung U .
— 7 —
• · · I
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die beschriebenen
Nachteile zu vermeiden und auf einfache Art eine höhere Betriebssicherheit beim Antrieb von Turbomolekularpumpen zu
erreichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Motorwicklung zweisträngig ausgeführt ist und die Enden
der zweisträngigen Wicklung über einen gemeinsamen Widerstand R1 mit dem Nullpunkt der Spannungsquelle verbunden
sind, wobei der Spannungsabfall an diesem Widerstand die
Breite der Ansteuerimpulse für die Transistoren des
Zerhackers so steuert, daß der Motorstrom konstant bleibt.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Dioden D bis D
O O
wird auf einfache Art die magnetische Restenergie aus dem Motor, die beim Abschalten der betreffenden Wicklung entsteht,
in die beiden Kondensatoren C und C zurückgeführt.
Besonders vorteilhaft ist die Anordnung eines Meßgleichrichters mit Operationsverstärker zwischen dem Strommeßwiderstand R
und dem Eingang des Impulsbreitenmodulators, der die an R. entstehende
kleine Wechselspannung gleichrichtet, verstärkt und dem Regler zuführt. Durch die Stromregelung über die Eingangsschaltstufe
reduziert sich der zweite Regelkreis auf einen Grätzgleichrichter mit nachgeschalteter Drossel und Kondensator. Die Dioden
D1 und D ersetzen die Schalttransistoren des Spannungsreglers
aus Fig. 2, während die Dioden D und D als Freilaufdioden wirken
—8 —
I U J b 4
Die beiden Speicherdrosseln L. und L sind weiterhin erforderlich,
um den Strom in der Schaltstufe zu begrenzen. Die Kondensatoren C3 und C. dienen als Zwischenspeicher für die magnetische Restenergie.
Die Regelspannung wird weiterhin der dynamischen Strombegrenzung, bestehend aus einem Verstärker und einem Spannungskompensator,
zugeführt. Der Ausgang des Kondensators begrenzt über die Kommutierungseinrichtung
den Strom in den Transitoren T bis T .
D O
In Fig.l ist die erfindungsgemäße Anordnung dargestellt.
Fig.2 und 3 dienen zur Erläuterung des Standes der Technik.
Anhand des Beispiels in Fig. 1 soll die Funktion des Motors und der Antriebsschaltung erläutert werden. Die hier beschriebene
Schaltung vermeidet den schweren und voluminösen Netztransformator und benutzt statt dessen ein geschaltetes Netzteil mit
einem wegen der hohen Schaltfrequenz kleinen Netztransformator. Gegenüber der Schaltung nach Fig.3 wird der Speicherdrosselregelkreis
eingespart. Bei defekten Schalttransistoren im Zerhacker werden die Spannungen U und U zu Null, und der Pumpenrotor
kommt zum Stillstand.
Der Motor besteht aus einem Stator mit zwei um 90° elektrisch versetzten Wicklungssträngen W und W und einem permanentmagnetischen Rotor M. Unter den Wickelköpfen sind im Abstand
von 90° (elektrisch) zwei Hallsonden angebracht, die die Stellung des Rotors erfassen und über Schaltverstärker
321035A
und eine Dekodierschaltung vier phasenrichtige Rechtecksignale
von 90° (elektrischer Einschaltdauer) erzeugen, die den Schalttransistoren in der Reihenfolge T_, T7,
T , T zugeführt werden. Wird T leitend gesteuert, so
DO O
wird W mit der Spannung + U verbunden und am Widerstand
R- entsteht ein positiver Spannungsabfall. Nach
elektrischer Drehung des Rotors, sperrt der Transistor T^ und die in der Wicklung W- gespeicherte magnetische
Energie erzeugt am Verbindungspunkt der Dioden D und Dfi
eine positive Spannungsspitze, die aber über die Diode D
in den Kondensator C geladen wird. Die restlichen 3 Schaltvorgänge
für eine Umdrehung erfolgen analog.
Die am Strommeßwiderstand R auftretende Spannung ist
eine Wechselspannung mit abwechselnd zwei positiven und zwei negativen Impulsen. Sie wird entweder über eine
Diode oder besser über einen Meßgleichrichter mit Operationsverstärker
dem Impulsbeitenmodulator als Regelspannung zugeführt.
Jener enthält einen Oszillator der Rechteckimpulse mit einer Frequenz von 2 0 kHz erzeugt, und zwar abwechselnd positive
und negative Impulse, deren Breite von der Regelspannung aus
dem Meßgleichrichter abhängt.
-10-
- 7(9 -
Die Impulse schalten den Anfang der Primärwicklung des Transformators
abwechselnd an den positiven und negativen Pol der durch den Gleichrichter gleichgerichteten Netzspannung
0 . Das Ende der Wicklung liegt am Verbindungspunkt zweier über die Spannung U1 geschalteter Kondensatoren.
Während der Strom in der Primärwicklung des Transformators in Pfeilrichtung fließt, fließt der Strom in der
oberen Sekundärwicklung durch D , L, T oder T , W oder
W_, R1 zurück zum Mittelpunkt der Sekundärwicklung des Transformators.
Wird der Strom in der Primärwicklung unterbrochen, so liefert die Speicherdrossel L weiter Strom,
zusammen mit dem Kondensator CL. Der Strom fließt ebenfalls
über T- oder T_, W1 oder W„, R1 zurück zum Mittelpunkt
des Transformators von dort über die zweite Wicklungshälfte und die Freilaufdiode D nach L zurück.
Sollten die Schalttransistoren T und T gesperrt sein,
so erfolgt der Stromfluß in den Kondensator C , dessen Spannung sich dadurch erhöht. Im negativen Zweig erfolgt
der Stromfluß analog. Es wird also eine Stromregelung über die Eingangstransistoren vorgenommen, wobei sich
der aus Fig. 2 bekannte Regelkreis auf die Diode D und die Drossel L reduziert. Bei Erreichen der Betriebsdrehzahl
nimmt der Drehzahlmesser den Stromsollwert soweit zurück, daß die Drehzahl konstant bleibt.
-11-
Die Ausgangsspannung des Meßgleichrichters wird weiterhin
der dynamischen Strombegrenzung zugeführt.
Diese besteht aus einem Verstärker und einem Kompensator.
An einem Eingang desseben ist ein Spannungssollwert vorgegeben,
der dem maximal zulässigen Stromwert der Endstufentransistoren Tc und Tg entspricht, überschreitet die aus
dem Meßgleichrichter abgeleitete Regelspannung diesen Wert,
so wird über die Kommutierungseinrichtung der Strom in den
Endstufentransitoren Tc bis T0 auf den vorgegebenen Maximal-
ο
ο
wert begrenzt.
-12-
-ns.
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Wetzlar GbmH, Postfach 1280 D - 6334 Asslar.
Le
erseite
Claims (5)
1. Antrieb der Welle einer Turbomolekularpumpe nach dem Prinzip eines bürstenlosen Gleichstrommotors mit einem
permanent-magnetischen Rotor M und einem Stator mit zwei um 90° elektrisch versetzten Wicklungssträngen
W1 und W0/ deren Enden verbunden sind und deren Anfänge
über je zwei steuerbare Schaltelemente T bis T mit dem positiven und dem negativen Pol einer Spannungsquelle (+ü, / ""üiJ roit Mittelanzapfung verbindbar sind,
einer Kommutierungseinrichtung, die die vier Schaltelemente steuert sowie mit einem Stromversorgungsgerät
zum Betrieb des Motors, bestehend aus einem Gleichrichter mit der Ausgangsspannung U , einem Zerhacker,
der die Primärspule eines nachgeschalteten Transformators schaltet, einem Taktgeber mit Impulsbreitenmodulator,
der den Zerhacker steuert, einer Sekundärwicklung mit Mittelanzapfung an dem besagten Transformator
und vier Gleichrichterdioden D bis D4, die
in Grätzschaltung an die Sekundärspule angeschlossen
sind mit je einer nachfolgenden Drossel L und L , deren
Ausgänge den positiven und negativen Pol für den Anschluß des Motors bilden mit in Reihe geschalteten Kondensatoren
C und C2 an den Ausgängen, deren Verbindungspunkt zusammen mit der Mittelanzapfung der Trafospule
-2-
den gemeinsamen Nullpunkt der Spannungsquellen bilden,
dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsamen Enden der Motorspulen W1 und W9 über einen Strommeßwiderstand R
mit dem gemeinsamen Nullpunkt der Spannungsquellen verbunden
sind und der Spannungsabfall an diesem Strommeßwiderstand,
der dem Motorstrom proportional ist, die Ansteuerimpulse für den Zerhacker in ihrer Breite
so beeinflußt, daß der Motorstrom konstant bleibt.
2. Antrieb der Welle einer Turbomolekularpumpe
nach dem Oberbegriff das Anspruches 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Dioden D_ bis D0 parallel mit entgegen-
5 ο
gesetzter Flußrichtung zu den Schalttransistoren
T1. bis T0 vorhanden sind, die beim Abschalten des ent-5
8
sprechenden Wicklungsstranges die restliche in der
Wicklung gespeicherte Induktionsenergie in die-Kondensatoren C1 und C zurückspeisen.
3. Antrieb der Welle einer Turbomolekularpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transistoren T bis T durch eine dynamische Strombegrenzung,
die vom Spannungsabfall am Strommeßwiderstand R1 gesteuert wird und in die Kommutierungseinrichtung
eingreift, vor überhitzung geschützt werden.
-3-
• ·
4. Antrieb der Welle einer Turbomolekularpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Regelkreis
zwischen dem Strommeßwiderstand R und dem Impulsbreitenmodulator
ein Meßgleichrichter eingebaut ist,
5. Antrieb der Welle einer Turbomolekularpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der Ansteuerimpulse für den Zerhacker bei Erreichen
der Betriebsdrehzahl über einen Drehzahlmesser so beeinflußt wird, daß die Drehzahl des Motors konstant
bleibt.
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