DE3206958A1 - Phototropes glas mit einem brechungsindex 1,59, einer abbezahl 44 und einer dichte 3,0 g/cm(pfeil hoch)3(pfeil hoch) - Google Patents
Phototropes glas mit einem brechungsindex 1,59, einer abbezahl 44 und einer dichte 3,0 g/cm(pfeil hoch)3(pfeil hoch)Info
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- DE3206958A1 DE3206958A1 DE19823206958 DE3206958A DE3206958A1 DE 3206958 A1 DE3206958 A1 DE 3206958A1 DE 19823206958 DE19823206958 DE 19823206958 DE 3206958 A DE3206958 A DE 3206958A DE 3206958 A1 DE3206958 A1 DE 3206958A1
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Description
Ziel der Erfindung ist ein silberhalogenid!tiges phototropes Glas,
das als Brillenglas Verwendung.finden kann, und das sich gegenüber
herkömmlichen phototropen Brillengläsern durch besondere Eignung
im Gewicht (= möglichst niedrig) und in der Güte der Phototropie
auszeichnet. Ziel der Erfindung ist somit eine phototropes, leichtes,
hochbrechendes Brillenglas mit niedriger Dispersion.
Phototrope Gläser werden heute vorwiegend als Brillengläser verwendet
und finden auch als Korrektionsgläser für Fehlsichtigkeit immer mehr
Anwendung. Für die Korrektur der Fehlsichtigkeit mit Glas, das einen
Brechungsindex von 1,523 hat, werden bei höheren Dioptrien (größerem Sehfehler) die Brillengläser immer voluminöser; das bedeutet größeres
Gewicht der Gläser. Man hat deshalb hochbrechende und gleichzeitig
relativ leichte Brillengläser gesucht und gefunden, doch scheiterte bisher der Versuch, solche Brillengläser auch mit guten phototropen
Eigenschaften zu erzeugen. Grund dafür ist die Zusammensetzung der hochbrechenden leichtgewichtigen Brillengläser, die es nicht ermöglicht,
die für eine gute Phototropie notwendige Ausscheidung silberhalogenidhaltiger
Bezirke im Glas durch entsprechende Anlaßbedingungen
in optimaler Form zu erreichen. Für phototrope Gläser auf der Basis von Silberhaiogeniden ist diese Phasentrennung unabdingbar. Ihre
Qualität bestimmt die Güte der Phototropie.
Schmilzt man z.B. die bekannten hochbrechenden, Teichtgewichtigen
Gläser der DE-PS 2 259 183 mit Trägern der Phototropie, so ergibt sich eine weiße opake Masse, die nicht als Brillenglas verwendet werden
kann.
Gut repräsentiert wird der Stand der Technik auf dem Gebiet der hochbrechenden leichtgewichtigen Gläser durch die DE-PS 2 259 183,
auf dem Gebiet der phototropen Gläser durch die DEtPS 2 404 752 und die DEtPS 2 223 629.
Hochbrechende phototrope Gläser sind ebenfalls bekannt, doch sind sie wegen ihres hohen Gewichts für das Ziel der Erfindung nicht
interessant.
Bei der Überprüfung der herkömmlichen silberhalogenid ti gen, phototropen
Gläser, soweit sie vom Standard-Brechungsindex für Brillen-XO glaser von η , = 1,523 abweichende Eigenschaften besitzen, wurde
gefunden, daß es unmöglich erscheint, ein SiCL-haltiges phototropes
Glas mit einem Brechungsindex größer oder gleich 1,59, einer Abbezahl größer oder gleich 40 und einer Dichte kleiner oder gleich
3,2 g/cm3 herzustellen. Die DE-OS 2 140 915 enthält zwar Gläser mit relativ hohem Brechungsindex, doch sollen die Gläser kein SiOg enthalten,
weil das Produkt sonst opak wird.
überträgt man dieses Ergebnis auf die Gläser der DE-PS 2 259 183,
so erkennt man die große Schwierigkeit, höherbrechende, leichtgewichtige, SiOp-Gläser mit phototropen Eigenschaften herzustellen:
Sowohl höherbrechende leichtgewichtige Gläser, versehen mit den Komponenten Silber und Halogenen, wie auch phototrope höherbrechende
Gläser, versehen mit Si^ zur Stabilisierung und geeignet für die
Massenproduktion, werden trüb bis opak.
Die Gläser der DE-OS 2 140 915 haben darüber hinaus Dichtewerte über
3,2 g/cm3. Die Überprüfung der Gläser nach der DE-OS 2 256 775 erbrachte
nur Gläser mit Brechungsindizes kleiner als 1,59, die der Gläser nach DE-OS 2 260 879 nur Gläser mit Dichten über 3,2 g/cm .
Erstmals gelang die Vereinigung der Kriterien Phototropie, geringe
Dichte, geringe Dispersion und hoher Brechungsindex in DE-AS 3 117 000.5, in der ein phototropes Glas mit der optischen Lage
η . £ 1,59 und einer Abbezahl £ 40 und einer Dichte 5 3,2 g.cm
beschrieben wird. Demgegenüber stellt die Erfindung eine deutliche Verbesserung dar. Die Dichte der Brillengläser ist für das Gewicht
(in Konkurrenz zum Kunststoff) von entscheidender Bedeutung,und'jede
geringfügig erscheinende Erniedrigung in der ersten Stelle nach dem Komma bringt Vorteile, ist doch schwer zu erreichen. Ein Absenken der
-3 -3
Dichte unter 3,0 g.cm bringt gegenüber Dichten um 3,2 g.cm erstmalig
den Vorteil, daß in allen Dioptriebereichen bei einem Brechungsindex von 1,59 alle Gläser leichter als solche mit einem Brechungsindex
von 1,523 sind. Zusätzlich sind sie dann noch dünner und damit kosmetisch schöner.
n. - 1
Die Abbezahl V. = ■— ist insofern von Bedeutung, als sie
Die Abbezahl V. = ■— ist insofern von Bedeutung, als sie
bei Werten < 40 störende Farbsäume bei schräger Durchsicht aufgrund
zu hoher Dispersion, d.h. zu starker Wellenlängenabhängigkeit des
Brechungsindex, ergibt. Solche Farbsäume müssen vermieden werden. Jede zusätzliche Erhöhung der Abbezahl bringt eine Verbesserung in der
Dispersion und damit in der Gebrauchsqualität.
Von Bedeutung ist auch die Realisierbarkeit unter den heute üblichen
Bedingungen. Bestimmte Rohstoffe, wie z.B. Tantaloxid, haben heute so hohe Preise, daß ihre Verwendung für Brillengläser nur noch ganz
begrenzt möglich ist, obwohl sie wegen ihrer Wirkung auf die Netzwerkbildung, d.h. für die im Produktionsprozess so wichtige Entglasungsstabilität
von höchstem Interesse sind.
- ίο -
Hinzu kommt noch, daß aus Gründen der Massenfertigung über Wanne
und automatische Presse (Viskositäts- und Kristallisationskriterien)
ein Gehalt an SiO2 von mindestens 30 Gew.-% für ein derartiges
Brillenglas unabdingbar ist.
Ziel der Erfindung sind Gläser mit phototropen Eigenschaften dank eines Gehaltes an Silber, Halogenen und Kupfer oder anderen, dem
Kupfer entsprechenden Sensibilisatoren, die einen Brechungsindex n,
gleich oder größer 1,59, eine Abbezahl gleich oder größer 44 und eine Dichte kleiner oder gleich 3,0 g/cm besitzen.
Es hat sich gezeigt, daß sich allgemein das Ziel der Erfindung in Glassystemen erreichen läßt, die aus mindestens zwei Netzwerkbildnern,
z.B. SiOp und B2O3 oder GeO2 und B2O3J oder aus drei Netzwerkbildnern,
z.B. SiO2, B2O3 und P2O5 oder GeO2, B2O3 und P2O5 bestehen.
Speziell wird das Ziel mit Gläsern erreicht, die zu mindestens 80 Mol.-% in dem Glas-System
SiO2 - R2O3 - R2O - RO - ROx - R2O5
liegen, wobei
R2°3 fLir A12°3S Selten-El"doxide, Nd2°3' B2°3'
R2O für Alkalimetalloxide,
RQ für Erdalkalimetalloxide, ZnO, SnO, PbO ROx für GeO2, ZrO2, TiO2, WO3 und
R2O5 für Nb2O5, Ta2O5, P2O5
stehen,
und die Silber, Halogene und Sensibilisatoren, wie z.B. Kupfer,
als ionische Verbindungen als Träger der Phototropie enthalten.
- li -
Es wurde gefunden, daß sich phototrope Gläser, die als Träger
der Phototropie Ausscheidungen enthalten, welche aus Silber, Halogenen und anderen Komponenten bestehen, herstellen lassen
mit einem Brechungsindex größer oder gleich 1,59, einer Abbezahl
größer oder gleich 44 und einer Dichte kleiner oder gleich 3,G g/cm ,
wenn man eine Glaszusammensetzung, ausgedrückt in Gew.-% auf Oxidbasis,
wählt, die folgende Komponenten enthält:
SiO2 | 42 | bis | 56 |
B2°3 | 11 | bis | 18 |
P2O5 | 0 | bis | 2 |
Al2O3 | 0 | bis | 5 |
wobei die Summe von SiO2, B2O3, P2O5 und Al2O3 zwischen 55 und
liegen soll, aus der Summe der Alkalioxide bevorzugt Li2Oj eventuell
Na2O und K2O, unter Umständen aber auch die anderen Alkalioxide gewählt
werden können
Li2O | 3 bis | 9 |
Na2O | 0 bis | 6 |
K2O | 0 bis | 6 |
Summe der Al kali oxide | zwischen | 7 und 15 |
MgO | 3 bis | 12 |
CaO | 0 bis | 3 |
SrO | 0 bis | 3 |
BaQ | 0 bis | 2 |
ZnO | 0 bis | 5 |
Summe der Erdalkai oxide und ZnO zwischen 3 und
- 12 -
TiO2 | 3 | bis | 19 |
ZrO2 | 0 | bis | 11 |
Nb2O5 | 0 | bis | 8 |
La2O3 | 0 | bis | 2 |
Ta2O5 | 0 | bis | 2 |
WO3 | 0 | bis | 2 |
PbO | 0 | bis | 2 |
SnO2 | 0 | bis | 2 |
Y2°3 | 0 | bis | 6 |
GeO2 | 0 | bis | 2 |
Bi2°3 | 0 | bis | 2 |
Yb2O3 | 0 | bis | 2 |
Rest: weniger als 10 Gew.-%,
wobei das Glas darüber hinaus mindestens 0,05 Gew.-% Ag2O5
zwischen 0 und 0,1 Gew.-% Kupferoxid oder einen anderen Sensibilisator und mindestens 0,25 Gew.-% Halogene aufweist.
Mindestens eine Komponente aus der Gruppe SiO2, B2O, und P2O5
läßt sich ganz oder teilweise durch Germaniumoxid molar ersetzen,
Ein Gehalt an P2O5 in einer Konzentration zwischen 0,01 und 10
Gew.-% kann sich auf die chemische Beständigkeit des phototropen
Glases günstig auswirken.
Die Netzwerkbildner des Grundglases, d.h. die Komponenten SiCL,
BoO, und PpOg und/oder GeOo sollen in einer Konzentration von
5 bis 7 Gew.-« vorliegen. Alle erfindungsgemäßen Gläser sollen aber
aus Gründen der möglichen Massenfertigung mindestens 30 Gew.-% SiOo
enthalten.
Die vorliegende Erfindung zeigt, daß der Grundglaszusammensetzung auch entscheidende Bedeutung für die Güte der Phototropie zukommt.
Erst in zweiter Linie wirken sich die Konzentrationsfragen der Träger der Phototropie im erfindungsgemäßen Glas auf die phototropen
Eigenschaften wie folgt aus:
Die Konzentration der Träger der Phototropie, additiv über die
Grundglaszusammensetzung hinaus, soll bei mindestens 0,05 Gew.-% für Ag2O, bei mindestens 0,09 Gew.-% für Brom, bei mindestens
0,09 Gew.-% für Chlor sowie bei mindestens 0,003 Gew.-% für Kupferoxid
liegen.
Werden die erfindungsgemäßen silberhalogenhaltigen, phototropen
Gläser einer Bestrahlung durch aktinisches Licht ausgesetzt, so wird in diesen silberhalogenhaltigen Ausscheidungen Photolyse wirksam.
Das dabei entwickelte Silber wächst zu Silberkolloiden und
erzeugt eine Absorption im sichtbaren Spektral bereich. Wird das
phototrope Glas nicht mehr durch entsprechende Strahlung angeregt, kehrt das System in seinen Ausgangszustand zurück.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen phototropen Gläser und die Einstellung ihrer phototropen Eigenschaften ist nicht nur die
Einführung von Silber und Halogenen und Sensibilisatoren, wie z.B.
Kupferoxid, ins Glas notwendig, sondern vorzugsweise auch eine Temperung der Gläser. (Als Temperung wird eine Erhitzung der Gläser
auf 500 bis 720° C für eine Dauer von 26 Stunden bis 10 Minuten definiert.) Dabei wird durch die gewählten Konzentrationen die
Qualität des Produktes beeinflußt.
Ist die Konzentration des Silbers zu niedrig bei einer ausreichenden
Menge an Halogenen, so neigt das Glas bei der Temperung zur Trübung. Mit steigendem Silbergehalt geht diese
Trübung zurück, und es wird dann eine zunehmende Schwärzung im angeregten Zustand beobachtet. Ist die Silberkonzentration jedoch
zu hoch gewählt, so neigt schon das ungetemperte Glas zur Trübung.
: Ebenso ist ein Einfluß der Silberkonzentration auf die Kinetik
des phototropen Prozesses festzustellen. Bei zu niedrigen Silbergehalten ist die Kinetik schlecht; mit zunehmender Konzentration
des Silbers verbessert sich die Kinetik, bis sie sich bei zu hohen Gehalten wieder verschlechtert. Die für jede einzelne Glaszusammensetzung
optimale Silberkonzentration ist nur durch Reihenuntersuchungen
festzustellen, jedoch sollte sie 0j05 Gew.-% in der Analyse nicht unterschreiten.
Die herkömmlicherweise verwendeten Halogene sind Brom und Chlor,
jedoch werden auch bei Wahl nur eines der beiden genannten Halogene phototrope Eigenschaften in den erfindungsgemäßen Gläsern festgestellt.
Technisch etwas kompliziert ist die Einstellung der geeigneten Halogenkonzentration, da die Dampfdrücke dieser Komponenten
bei der Schmelztemperatur sehr hoch sind.
Die Wirkung der Halogenkonzentration auf die phototropen Eigenschaften
ist ähnlich wie beim Silber. Zu geringe Mengen Chlor und Brom bewirken eine Trübung im getemperten Glas; die Phototropic
ist nur sehr schwach. Mit steigender Halogenkonzentrafion verstärken sich die phototropen Eigenschaften; die Kinetik verbessert
sich und die Schwärzung im angeregten Zustand nimmt ab. Ist der Halogengehalt zu hoch gewählt, zeigt schon das ungetemperte Glas
Trübung.
Für jede gewählte Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Gläser
muß die geeignete Halogenkonzentration sowie das Verhältnis der Halogene zueinander durch Versuchsreihen festgestellt werden,
jedoch sollten die Konzentrationen von Brom und Chlor jeweils
0,09 Gew.-% nicht unterschreiten.
Bei Einführung von CuO in ein kupferfreies phototropes Glas verbessert
sich mit zunehmendem Kupferoxidgehalt die Kinetik des
phototropen Prozesses; darüber hinaus ist eine geringere Abdunklungsfähigkeit
des Glases und eine höhere Temperaturabhängig gkeit
zu bemerken.
Die Einstellung der Kupferkonzentration im phototropen Glas ist mit entscheidend für die Kinetik und die erreichbare Schwärzungstiefe; sie beeinflußt darüber hinaus die Temperaturabhängigkeit
des phototropen Prozesses.
Wird ein Gehalt an CuO von weniger als 0,003 Gew.-% gewählt, so
scheint die Kinetik zu schlecht für ophthalmische Anwendungen der
Gläser zu sein.
Tabelle 1 zeigt Beispiele für erfindungsgemäße Gläser in Gew.-%;
allen Gläsern wurde in der Synthese Silberoxid, Chlor, Brom und Kupferoxid beigefügt.
Die Angaben in der Tabelle 1 bedeuten: η . ist der Brechungsindex,
-3
D ist die Dichte in g.cm , die Abbezahl ist als ν , gekennzeichnet,
D ist die Dichte in g.cm , die Abbezahl ist als ν , gekennzeichnet,
7 o£ ist der lineare thermische Ausdehnungskoeffizient mal 10 ,
Tg ist die Transformationstemperatur, Ew die Erweichungstemperatur,
RHWZ ist die Regenerationshaibwertzeit in min nach einer Standardbelichtung
von 15 min mit 80000 Ix Xenonlicht, bei der die Sättigungstransmission ST in % (bei 545 nm gemessen) erreicht wurde.
R 3Q ist der Transmissionswert in %, den das Glas nach 30 min
Regeneration erreicht. Alle Phototropie-Daten sind an 2 mm dicken Proben bei 20° C ermittelt.
Zur Erzeugung einer braunen Färbung im belichteten Zustand läßt sich das Glas mit Edelmetallen dotieren.
Zur Erzeugung von Farbtönen im unbelichteten Zustand läßt sich das Glas mit insgesamt 1 Gew.-% Nebengruppen-Metalloxiden und/oder
insgesamt 5 Gew.-% (zusätzlichen) färbenden Seiten-Erdmetalloxiden
versetzen.
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- 18 -
Ein besonders gutes Glas gemäß der vorliegenden Erfindung hat
die folgende Synthese, in Gew.-%:
SiO2 | 49,50 |
B2O3 | 14,00 |
Al2O3 | 4,50 |
ZrO2 | 4,20 |
Nb2O5 | 4,60 |
CaO | 1,80 |
MgO | 5,60 |
ZnO | 0,80 |
TiO2 | 5,00 |
Li2O | 6,50 |
K2O | 0,75 |
Ag2O | 0,50 |
CuO | 0,020 |
Cl | 2,56 |
Br | 1,15 |
Dieses Glas hat bei guten phototropen Eigenschaften einen Brechungsindex von 1,595, eine Abbezahl von 48 und eine
Dichte von 2,58 g/cm3.
Je nach Schmelzverfahren ist mit unterschiedlichen Verdampfungsbedingungen der Halogene, eventuell auch des Silbers, zu rechnen.
In einer Wannenschmelze sind die Halogen-Synthesen erheblich
niedriger anzusetzen.
Eine weitere, besonders geeignete Synthese besteht in Gew.-%
aus:
SiO2 | 49,50 |
B2°3 | 14,00 |
Al2O3 | 4,50 |
ZrO2 | 4,20 |
Nb2O5 | 4,60 |
CaO | 1,80 |
MgO | 5,60 |
ZnO | 0,80 |
TiO2 | 5,00 |
Li2O | 6,50 |
Na2O | 0,75 |
K2O | 0,75 |
Ag2O | 0,50 |
CuO | 0,02 |
Cl | 2,12 |
Br | 0,95 |
Bei guten phototropen Eigenschaften (ST = 27 %; RHWZ = 2,3 min)
besitzt dieses Glas einen Brechungsindex von 1,5950, eine Abbe-
3 zahl von 48 und eine Dichte von 2,626 g/cm .
Die erfindungsgemäßen Brillengläser besitzen einen Brechungsindex
größer oder gleich 1,59, eine Abbezahl größer oder gleich 44 und eine Dichte kleiner oder gleich 3,0 g/cm , eine gute
chemische Beständigkeit und lassen sich ohne Schwierigkeiten wie optische Brillengläser schleifen und polieren.
Alle erfindungsgemäßen Beispiele lassen sich mit anderen als den angegebenen Silber-, Halogen- und Kupferkonzentrationen so erschmelzen,
daß phototrope Eigenschaften variiert werden.
Alle erfindungsgemäßen Gläser können zur konstanten Einfärbung
mit färbenden Metallverbindungen, wie NiO oder CoO usw. versetzt
werden.
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Glases.
743,61 | g | gemahlenes Quarzmehl |
372,02 | g | Borsäure |
90,61 | g | Aluminiummonolydrat |
63,21 | g | Zirkonoxid |
69,03 | g | Nioboxid |
243,75 | g | Lithiumkarbonat |
9,78 | g | Soda |
18,43 | g | Natriumbromid |
17,80 | g | Kaliumchlorid |
75,45 | g | Titanoxid |
11,00 | g | Silbernitrat · |
0,30 | g | Kupferoxid |
36,52 | g | Kaliumchlorid |
15,21 | g | Kalziumkarbonat |
191,71 | g | Magnesi umkarbonat |
12,07 | g | Zinkoxid |
1979,93 g
Die Gemengebestandteile werden eingewogen und vermischt. Das
Gemenge wird in einem 1 1-Platintiegel bei 1315° C eingelegt
und aufgeschmolzen. Anschließend wird die Glasschmelze bei
1335° C geläutert, dann auf 1200° C abgekühlt und während
20 min durch Rühren homogenisiert. Die Schmelze wird danach zu 4 mm dicken,70 mm breiten Glasbarren ausgewalzt.
Die Wärmebehandlung erfolgt bei 600° C für 1 h im Luftumwälzofen,
anschließend wird mit 40 K/min auf Raumtemperatur abgekühlt.
An diesem Glas wurden
ein Brechungsindex η. von 1,5962
eine Dispersion ν . von 48,32 und
-3 eine Dichte D von 2,626 gern
gemessen.
Die Messung der Phototropiekenndaten ergab bei 20° C an einem
2 mm dicken Glas eine
Sättigungstransmission von 35 %, eine Regenerationshalbwertzeit von 1,7 min und eine
Transmission nach 30 min Regeneration von 85 %.
Claims (10)
- PSCHOTT GLASWERKE MainzPhototropes Glas mit einem Brechungsindex ^ 1,59, eine Abbezahl t 44 und einer Dichte £3,0 g/cmPatentansprüche:' lj Phototropes Glas, das als Träger der Phototropie Ausscheidungen aufweist, die Silber und Halogene und gegebenenfalls weitere Komponenten enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Brechungsindex nd > 1,59, eine Abbezahl > 44 und eine Dichte £ 3,0 g/cm3 besitzt.
- 2. Phototropes Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zu mindestens 80 Mol.-% aus Komponenten des SystemsSiO2 - R2O3 - R2O - RO - ROx - R2O5 besteht, wobeifür Al2O3, seltene Erdoxide und B2O3, R2O für Alkalimetalloxide RO für Erdalkalimetalloxide, ZnO, SnO, PbO, ROx für GeO2, ZrO2, TiO2, WO3 und R2O5 für Nb2O5, Ta2O5, P2O5stehen, sowie aus Ag2O, Kupferoxid oder einem anderen Sensibilisator und Halogenen.
- 3. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Grundglas, ausgedrückt in Gewichtsprozent auf Oxidbasis, enthält:
SiO2 30 bis 60 B2°3 10 bis 30 P2°5 0 bis 10 Al2O3 0 bis 15 Li2O 0 bis 12 Na2O 0 bis 12 K2O 0 bis 15 MgO 0 bis 15 CaO 0 bis 10 SrO 0 bis 10 BaO 0 bis 6 ZnO 0 bis 10 TiOg 0 bis 19 ZrOg 0 bis 11 Nb2O5 0 bis 10 La2O3 0 bis 10 Ta2O5 0 bis 12 WO3 0 bis 7 PbO 0 bis 5 SnO2 0 bis 5 Y2°3 0 bis 10 GeOg 0 bis 10 BT2O3 0 bis 5 Yb9O, 0 bis 5 - 4. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es, ausgedrückt in Gewichtsprozent auf Oxidbasis, enthält:
SiOg 42 bis 56 B2°3 11 bis 18 P2°5 0 bis 2 Al2O3 0 bis 5 Summe aus SiOg, B2O3, P2O5, AlgOo zwischen 55 und 75 Li2O 3 bis 9 Na2O 0 bis 6 K2O 0 bis 6 Summe der Al kai ioxide zwischen 7 und 15 MgO 3 bis 12CaO 0 bis 3SrO 0 bis 3BaO 0 bis 2ZnO 0 bis 5Summe der Erdalkalioxide und ZnO zwischen 3 undTiO2 3 bis 19ZrO2 0 bis 11Nb2O5 0 bis 8La2O3 0 bis 2Ta2O5 0 bis 2WO3 0 bis 2PbO 0 bis 2SnO2 0 bis 2Y2O3 0 bis 6 undGeO2 0 bis 2Bi2O3 0 bis 2Yb2O3 0 bis 2dazu Ag2O mindestens 0,05, Kupferoxid oder ein andererSensibilisator zwischen 0 und 0,1 und Halogene mindestens 0,25. - 5. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es, ausgedrückt in Gewichtsprozent auf Oxidbasis, enthält:
SiO2 42 bis 56 B2°3 11 bis 18 Al2O3 0 bis 5 Summe aus SiO2, B2O3, Al2O3 zwischen 55 und 74Li2O 3 bis 9 bis 12 Na2O 0 bis 6 bis 3 κ2ο 0 bis 6 bis 3 10 Summe der Al kalioxide zwischen 7 und 15 bis 2 MgO 3 CaO 0 SrO 0 ZnO 0 Summe der Erdalkalioxide und ZnO zwischen 3 und 10TiO2 2 bis 18 ZrO2 2 bis 11 Nb2O5 0 bis 8 Y2°3 0 bis 1 bei einem Verhältnis von Li zu Zn zwischen 3 und 20 und einem Verhältnis von Si zu B zwischen 2,5 und 5, dazu Ag2O mindestens 0,05Kupferoxid oder ein anderer Sensibilisator zwischen 0 und 0,1 und Halogene mindestens 0,18. - 6. Glas nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Komponente aus der Gruppe SiCL, B0O3 und P?0c ganz oder teilweise molar durch GeOo ersetzt ist.
- 7. Glas nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß l_ SiOp, B2O3, P2O5 und/oder GeO2 = 55 bis 75 Gew.-%.
- 8. Glas nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es zum Zwecke einer Braunfärbung im belichteten Zustand mit Edelmetallen dotiert ist.
- 9. Glas nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es als Träger der Phototropie, zusätzlich zur Grundglaszusammensetzung enthält:Ag2O mindestens 0,05 Gew.-% Brom mindestens 0,09 Gew.-% Chlor mindestens 0,09 Gew.-%, sowie Kupferoxid mindestens 0,003 Gew.-ΐ.
- 10. Glas nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich bis zu 2 Gew.-% färbende Oxide enthält.
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