DE3144445A1 - "gegenstand aus einer hochfesten alumiumlegierung und verfahren zu seiner herstellung" - Google Patents
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Description
DE 33
PATENTANWALT DR. RICHARD KWEISSL
Widenmrye.str. 45 _
D-8000 MÜNCHEN 22 -3- ""9 fJOV IÖ81
Tel. 089/295125
United Technologies Corp. Hartford, Ct./V.St.A.
Gegenstand aus einer hochfesten Aluminiumlegierung und Verfahren zu seiner Herstellung
■'S-
Die Erfindung bezieht sich auf Aluminiumlegierungen, die durcn eine metallurgische Pulvertechnik, hergestellt werden
und die für die Herstellung von Gegenständen verwendbar sind, welche bei erhöhten Temperaturen, mindestens bis zu
35O°C, gute mechanische Eigenschaften aufweisen.
In der Vergangenheit wurden bereits Versuche unternommen, durch metallurgische Pulvertechniken verbesserte Aluminiumlegierungen
herzustellen. Bei diesen Techniken werden höhere Verfestigungsgeschwindigkeiten verwendet, als sie üblicherweise
beim herkömmlichen Gießen erzielt werden. Jedoch waren die Verfestigungsgeschwindigkeiten nicht ausreichend
hoch, um in der begrenzten Anzahl von bisher untersuchten Legierungssystemen brauchbare metastabile Phasen zu erzeugen.
Die folgenden Artikel befassen sich mit der raschen Verfestigung von Aluminiumlegierungen:
"Exchance of Experience and Information, Structures and Properties of Al-Cr and Al-Fe Alloys Prepared by the
Atomization Technique". A.A. Bryukhovets, N.N. Barbashin,
M.G. Stepanova, et I.N. Fridlyander. Moscow Aviation Technology
Institute, tibersetzt von Poroshkovaya Metallurgiya,
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US-PSen 4 002 502, 4 127 426, 4 139 400 und 4 193 822. Sie
·■ ? -■
beziehen sich alle auf Aluminiumlegierungen, die Eisen als überwiegenden Legierungsbestandteil enthalten. Die US-PS
4 127 426 beschreibt ebenfalls die rasche Verfestigung einer Legierung, die bis zu 5 % Eisen enthält.
Hauptaufgabe der Erfindung war die Schaffung von Gegenständen aus einer Aluminiumlegierung mit brauchbaren mechanischen
Eigenschaften bei Temperaturen bis zu mindestens 35O°C.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, eine Klasse von Aluminiumlegierungen zu beschreiben, die durch metallurgische
Pulvertechniken hergestellt werden können, um Gegenstände mit hoher Festigkeit herzustellen.
Schließlich war es eine Aufgabe der Erfindung, metallurgische Pulverfahren zu beschreiben, die bei einer Klasse von
Aluminiumlegierungen verwendet werden können, um Gegenstände mit außergewöhnlichen mechanischen Eigenschaften bei erhöhten
Temperaturen herzustellen.
Die Erfindung betrifft eine neue Klasse von Aluminiumlegierungen, die* durch eine neuartige Fällung verfestigt sind.
Durch Fällungen verfestigte Aluminiumlegierungen sind in der Technik bekannt. Typische solche Legierungen basieren
auf dem Aluminium/Kupfer-System (wie z.B. die Legierung
2024). In einem solchen klassischen Fällungshärtungssystem wird die abnehmende Feststofflöslichkeit eines Elements in
einem anderen ausgenützt,so daß durch eine thermische Behandlung
eine erwünscnte Fällung erzeugt werden kann. Im Falle des Aluminium/Kupfer-Systems macht es die abnehmende
Feststofflöslichkeit von Kupfer und Aluminium möglich, Fällungsteilchen
auf der Basis von CuAl2 zu entwickeln. Da
die Feststoff löslichkeit von Kupfer und Aluminium mit der Temperatur zunimmt, besitzen diese Materialien nur eine be-
schränkte Fähigkeit, bei erhöhten Temperaturen Spannungen zu widerstehen, da nämlich die Tendenz bestent, daß die
gefällte Phase sich bei erhöhten Temperaturen auflöst. Eine andere Klasse von Legierungen, .welche durch Teilchen verfestigt
sind, wird durch die sog.. SAP-Legierungen gebildet.
Gegenstände aus SAP-Legierungen werden durch metallurgische Pulvertechniken hergestellt, wobei Aluminiumlegierungspulver
oxydiert und dann verdichtet und stark kalt bearbeitet wird. Das Ergebnis dieser Behandlung ist die Entwicklung
einer Struktur mit feinen diskreten Teilchen aus Aluminiumoxid. Da Aluminiumoxid in Aluminium praktisch unlöslich
ist, ist diese Klasse von Legierungen bei erhöhten Temperaturen stabiler als die Fällungslegierungen, die
durch ein richtiges Fällungsphänomen hergestellt worden sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klasse von Legierungen, welche in gewisser Hinsicnt die Vorteile beider
Typen vorstehend beschriebener Materialien vereinigen. Die erfindungsgemäßen Legierungen sind durch eine Fällung auf
der Basis von Eisen und ein oder mehreren feuerfesten Elementen verfestigt. Sowohl Eisen als auch die feuerfesten
Elemente besitzen eine extrem kleine Feststofflöslichkeit in Aluminium und können für die meisten praktischen Zwecke
als in Aluminium unlöslich angesehen werden. Als Folge sind Fällungsteilchen auf der Basis von Eisen und den feuerfesten
Elementen in Aluminium auch bei erhöhten Temperaturen ziemlich stabil. Die Legierungen werden durch ein Verfahren
hergestellt, bei dem eine Verfestigung aus der Schmelze mit einer hohen-Geschwindigkeit erfolgt, die vorzugsweise
1O5°C/s überschreitet. Diese hohe Verfestigungsgeschwindigkeit
stellt sicher, daß die Fällungsteilchen, die sich bei einer Verfestigung aus der Schmelze bilden, klein
und gleichförmig verteilt sind. Die kurze Zeit, die für die Verfestigung zur Verfügung steht, gestattet kein wesentli-
31U445'
ches Teilchenwachstum. Wenn die Verfestigungsgeschwindigkeit ausreichend hoch ist, dann ergibt sich die Bildung von
amorphen oder nicht-kristallinen Bereichen, die reich an Eisen und den feuerfesten Elementen sind. Dies wird bevorzugt,
da diese amorphen Bereiche durch thermische Behandlung kontrolliert zersetzt werden können, um eine außergewöhnlich
feine Dispersion von Fällungsteilchen zu erzielen.
Eine Kühlgeschwindigkeit, die ungefähr 10sOC/s überschreitet,
ergibt Verbindungen aus Eisen und feuerfestem Metall, die eine nicht im Gleichgewicht stehende metastabile Struktur
haben. Im Extremfall wird die Struktur amorph sein, während bei niedrigeren Abkühlungsgescnwindigkeiten eine
Reihe von verschiedenen nicht im Gleichgewicht stehenden kristallinen Fällungsstrukturen auftreten wird-. Es wird
angenommen, daß beim Halten auf höheren Temperaturen die Fällungen diese verschiedenen Strukturen in Richtung auf
eine Gleichgewichtsstruktur durchlaufen.
Das Aluminiumlegierungspulver, das auf diese Weise hergestellt wird, wird in einen festen Gegenstand verdichtet.
Es können die verschiedensten Verdichtungstechniken verwendet werden, solange die Legierungstemperatur nicnt eine
beträchtliche Zeit wesentlich über 35O°C steigt.
Die beigefügten Zeichnungen erläutern die Vorteile der Erfindung.
In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 die Reißfestigkeit als Funktion der Temperatur
verschiedener herkömmlicher Aluminium- und Titanlegierungen und einer .erfindungsgemäßen Legierung..
Figur 2 die Streckfestigkeit als Funktion der Temperatur verschiedener herkömmlicher Aluminium- und Titanlegierungen
und einer erfindungsgemäßen Legierung.
Figur 3 die Spannungsrißeigenschaften als Funktion der Temperatur
verschiedener herkömmlicher Aluminium- und Titanlegierungen und einer erfindungsgemäßen Legierung; und
Figur 4 eine Mikrofotografie einer erfindungsgemäßen Legierung, nachdem sie erhöhten Temperaturen ausgesetzt worden
ist.
Die erfindungsgemäßen Legierungen basieren auf Aluminium
und enthalten 5 bis 15 Gew.-% Eisen und 1 bis 5 Gew.-% mindestens eines der feuerfesten Metalle Niob, Zirconium,
Hafnium, Titan, Molybdän, Chrom, Wolfram und Vanadium. Vorzugsweise ist das feuerfeste Metall in einer Menge von
15 bis 35 %, bezogen auf den Eisengehalt, anwesend. Diese
feuerfesten Elemente vereinigen sich mit Eisen unter Bildung einer verfestigenden Fällungsphase auf der Basis von
Al-jFe, wobei das feuerfeste Metall einen Teil des Eisens
ersetzt.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Auffindung dieser neuen nützlichen verfestigenden Phase. Es können viele weitere
Elemente zu dieser Legierung für verschiedene Zwecke zugegeben werden, beispielsweise zum Zwecke einer verbesserten Feststoff
lösungsverfestigung und einer verbesserten Korrosionsbeständigkeit, ohne daß der verfestigende Effekt wesentlich
beeinflußt wird, der durch die neue Fällung gemäß der Erfindung erzielt wird. Die Erfindung kann deshalb allgemein
beschrieben werden als Aluminiumfeststofflösungsmatrix,
welche bis zu 5 Gew.-% eines Feststofflösungsverfestigungselements
enthalten.\,kann und welche, auch ungefähr 5 bis ungefähr
30 Vol.-% einer Verfestigungsfällung auf der Basis von .
3U4445
Eisen und mindestens einem der vorstehend erwähnten feuerfesten Metalle enthält. Diese verfestigenden Teilchen besitzen durchschnittliche Durchmesser von weniger als 0,05 pm
und vorzugsweise weniger als 0,03 ym und haben typischerweise'
einen Abstand von weniger als 0,2 pm.
Eine solche Struktur kann durch eine rasche Verfestigung erreicht werden. Um eine solche Struktur zu erreichen, ist
es nötig, die Legierung in einer geschmolzenen Form beträchtlich zu überhitzen und hierauf die Legierung in Teilchenform
mit einer Geschwindigkeit von mehr als 105°C/s
zu verfestigen. Wenn die Gehalte an Eisen und feuerfestem Metall erhöht werden, dann ist eine höhere Abkühlungsgeschwindigkeit
nötig, um die gleiche nicht im Gleichgewicht befindliche Struktur zu erzielen. Es gibt zwar verschiedene
Techniken, mit denen solche hohe Verfestigungsgeschwindigkeiten erzielt werden können, aber diese Techniken sind
überwiegend für die Laborherstellung von kleinen Materialmengen geeignet. Die Technik, die vorzugsweise zur Herstellung
von technischen Mengen dieses Materials verwendet wird, ist als die RSR-Technik bekannt. Bei dieser Technik wird
eine horizontal angeordnete Scheibe verwendet, die sich mit einer Geschwindigkeit von ungefähr. 20 000-30 000 ü/min
dreht, während das zu atomisie'rende Material auf die Scheibe gegossen wird. Die rotierende Scheibe wirft das flüssige
Material ab, wobei es durch Heliumgass'trahlen abgekühlt wird. Das Verfahren ist in den US-PSen 4 025 249, 4 053 264
und 4 078 873 beschrieben, auf welche hier Bezug genommen
wird. Dies ist zwar das bevorzugte Verfahren, wesentlich ist jedoch nur die Abkühlungsgeschwindigkeit und nicht die
Art und Weise, wie bei dem verwendeten Verfahren diese Abkühlungsgeschwindigkeit
erreicht wird. Ein anderer Vorteil des bevorzugten Verfahrens ist die Sauberkeit des erhaltenen
Pulvers. Aluminium ist ein reaktives Element. Es ist
deshalb erwünscht, daß die Oxydation des Pulvers geringgehalten oder gar vermieden wird. Dies erfordert eine sau-
bere Verarbeitungsvorrichtung. Die verschiedenen vorstehend beschriebenen Verfahren erfüllen diese Notwendigkeit.
Nachdem das Material in einer Teilchenform erhalten worden ist, wird es in einen Gegenstand mit brauchbaren Abmessungen
verdichtet. Diese Verdichtung kann unter Verwendung der verschiedensten in der Metallurgie bekannten Verfahren
erfolgen. Eine notwendige Bedingung ist jedoch, daß das Material nicht eine wesentliche Zeit auf eine Temperatur
beträchtlich über 35O°C erhitzt wird. Wenn das Material über 35O°C erhitzt wird, dann entsteht eine übermäßige Vergröberung
der Verfestigungsfällung und eine Verringerung der mechanischen Eigenschaften. Eine erfolgreich verwendete
Verdichtungstechnik ist die Extrusion bei Temperaturen von ungefähr 300°C. Eine andere Verdichtungstechnik, die
praktikabel erscheint, ist eine dynamiscne Verdichtung unter Verwendung einer Schockwelle, um die Pulverteilchen
miteinander zu verbinden, ohne daß ein wesentlicher Temperaturanstieg
hervorgerufen wird.
Wie bereits festgestellt, kann diese Klasse von Legierungen
eine Reihe von Fällungsstrukturen zeigen, und zwar von amorph bis zur Gleichgewichtskristallstruktur. Wenn extrem
hohe Verfestigungsgeschwindigkeiten verwendet worden sind, so daß eine beträchtliche Menge amorpher Phase vorliegt,
dann kann es erwünscht sein, diese Phase in eine andere stabilere kristalline Phase zu überführen, bevor der Gegenstand
in Gebrauch genommen wird. Dies kann leicht dadurch erreicht werden, daß man den verdichteten Gegenstand
auf eine Temperatur zwischen ungefähr 50 und 300°C während einer Zeit erhitzt, die ausreicht, die gewünschte umwandlung
zustande zu bringen.
Die vorstehend beschriebenen Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei Betrachtung der Figuren besser verstand-
314U45
lieh. Die Figuren 1, 2 und 3 erläutern die mechanischen
Eigenschaften einer bestimmten erfindungsgemäßen Zusammensetzung im Vergleich mit verschiedenen bekannten hoöhfesten
Aluminiumlegierungen und zwei üblichen Titanlegierungen.
Die Zusammensetzungen der Aluminiumlegierungen sind in der folgenden Tabelle 1 gezeigt.
2014 4,4 % Cu, 0,8 % Si, 0,8 % Mn, 0,4 % Mg
2219 6,3 % Cu, 0,3 % Mn, 0,1 % V, 0,15 % Zr
2618 2,3 % Cu, 1,6 % Mg, 1,0% Ni, 1,1% Fe
7075 5,6 % Zn, 1,6 % Cu, 2,5 % Mg, 0,3 % Cr
Solche Titan- und Aluminiumlegierungen werden üblicherweise
dort verwendet, wo eine hohe Festigkeit und eine niedrige Dichte erforderlich sind. Titanlegierungen sind
im allgemeinen fester und behalten ihre Festigkeit bei höheren Temperaturen bei, als dies bei Aluminiumlegiörungen
der Fall ist. Jedoch ist Titan viel teurer als Aluminium, weshalb ein großer Bedarf für hochfeste Aluminiumlegierungen
besteht, und zwar insbesondere für solche, die ihre Festigkeit bei erhöhten Temperaturen beibehalten, können.
Die erfindungsgemäßen Legierungen überbrücken diese Kluft
in den Eigenschaften zwischen herkömmlichen Aluminiumlegierungen
und Titanlegierungen.
Bei Anwendungen in rotierenden Maschinen, wo also die auf ein Bauteil ausgeübten Spannungen weitgehend das Ergebnis
von auf dieses Bauteil wirkenden Zentrifugalkräften sind, ist die absolute Festigkeit nicht so wichtig wie das Verhältnis
von Festigkeit Zu Dieh-te, Aus waheliegenöten .Öffinden
entwickeln Gegenstände mit einer hohen Dichte größere
-A-
innere Spannungen als identische Gegenstände niedrigerer
Dichte. Titanlegierungen sind etwas dichter als Aluminiumlegierungen. Die Figuren 1, 2 und 3 enthalten jeweils eine
gestrichelte Linie, welche eine theoretische Aluminiumlegierung
repräsentiert, die bei der Dichte einer typischen Aluminiumlegierung das Festigkeit/Dichte-Verhältnis einer
üblichen Titanlegierung (Ti-6A1-4V) aufweist. Wenn eine Aluminiumlegierung entwickelt werden könnte, welche die
durch die gestrichelte Linie festgelegten Eigenschaften erreichte oder gar überschritte, dann entspräche eine solche
Legierung bei Hochleistungsanwendungen, insbesondere rotierenden Maschinen, in vielen Hinsichten dem Titan.
Eine erfindungsgemäße Legierung wurde hergestellt, und an
dieser Legierung wurden die mechanischen Eigenschaften bestimmt. Die Legierung war eine einfache, welche 8 Gew.-%
Eisen, 2 Gew.-% Molybdän und im übrigen Aluminium enthielt. Sie wurde unter Verwendung des vorstehend beschriebenen
raschen Verfestigungsverfahrens mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von mehr als ungefähr 1O6°C/s hergestellt.
Das Ergebnis dieses AbkühlungsVerfahrens war ein Pulvermaterial,
das verdichtet und heiß extrudiert wurde, um ein Material herzustellen, aus dem Proben herausgearbeitet
werden konnten.
Figur 1 zeigt neben der Reißfestigkeit als Funktion der Temperatur von verschiedenen herkömmlichen Aluminium- und
Titanlegierungen auch eine Kurve, welche die Eigenschaften der vorstehend beschriebenen Al-8Fe-2Mo-Legierung erläutert,
wie auch eine gestrichelte Linie, welche die Reißfestigkeit einer theoretischen Legierung mit dem Festigkeits/Dichte-Verhältnis
von Ti-6A1-4V und der Dichte von Aluminium aufweist. Eine Aluminiumlegierung mit dieser
Kombination von Festigkeit und Dichte könnte direkt anstelle von Ti-6A1-4V in rotierenden Maschinen eingesetzt
•β-
werden. Es ist ersichtlich, daß hinsichtlich dor Reißfestigkeit
bei höheren Temperaturen die erfindungsgemäße Legierung wesentlich besser ist als die herkömmliöhen hochfesten Aluminiumlegiarungen. Von Temperaturen von 1OO°C
aufwärts ist die erfindungsgemäße Legierung Sestet1 als die
bekannten Legierungen. Bei höheren Temperaturen, wie z.B.
bei 29O°C, ist die Überlegenheit der erfindungägeirtäßen
Legierung beträchtlich, da bei 29O0C die festeste herkömmliche
Aluminiumlegierung eine Reißfestigkeit von ungefähr 137,9 MPa aufweist, während die erfindungsgemäße Lfegierung
die doppelte Festigkeit von 275,8 MPa besitzt. Im Vergleich hierzu hätte die theoretische Aluminiumlegierung mit dem
Festigkeit/Dichte-Verhältnis von Titan eine Reißfestigkeit von 413,7 MPa. Hinsichtlich der Reißfestigkeit als Funktion
der Temperatur überbrückt also die erfinduiigsfemäße
Legierung die Kluft zwischen herkömmlichen Aluminiumlegierungen und Titanlegierungen.
Figur 2 zeigt einen ähnlichen Vergleich der Festigkeit gegenüber der Temperatur, außer daß der Festigkeitäparameter
die Streckfestigkeit ist (gemessen bei einer Streckung von 0,2 %). Auch hier sind wiederum Kurven für herkömmliche
hochfeste Aluminium- und Titanlegierungen und öine gestrichelte Linie eingetragen, welche die Streökföstigkeit
einer Legierung mit dem Streckfestigkeit/Dichte-Verhältnis von T1-6A1-4V repräsentiert. Hinsichtlieh der
Streckfestigkeit liegt die erfindungsgemäße Legierung (Al-8Fe-2Mo) sehr nahe an der theoretischen Legierung und
ist wesentlich besser als die herkömmlichen hochfesten Aluminiumlegierungen. Ein wesentliches Merkmal, das aus Figur
2 hervorgeht, liegt darin, daß die herkömmlichen hochfesten Aluminiumlegierungen im Temperaturbereich von ungefähr
125 bis ungefähr 25O°c einen beträchtlichen Abfall der Streckfestigkeit aufweisen. Die erfindungsgemäßfe Legierung
zeigt bis zu einer Temperatur in der Nähe Von 35O°C
3H4445
keine scharfe Abnahme der Streckfestigkeit. Dies bedeutet
eine Erhöhung von ungerähr 10O0C der üblichen Betriebstemperatur
bei Anwendung des erfindungsgemäßen Materials. Die erhöhte Erweichungstemperatur der erfindungsgemäßen
Legierung ist ein Anzeichen für eine größere Stabilität der Legierung.
Figur 3 zeigt die Spannungsrißeigenschaften von verschiedenen hochfesten Aluminium- und Titanlegierungen als Funktion
der Temperatur. Auch hier sind die Eigenschaften einer theoretischen Aluminiumlegierung mit dem Festigkeit/Dichte-Verhältnis
von Ti-6A1-4V gezeigt. Die gezeigten Kurven bedeuten die Spannung, die bei einer gegebenen Temperatur
erforderlich ist, um in einer Probe nach 1000 h einen Riß zu erzeugen. Auch hier erweist sich die erfindungsgemäße
Legierung den herkömmlichen hochfesten Aluminiumlegierungen überlegen.
Figur 4 zeigt eine Aufnahme mit einem Elektronenmikroskop des vorher beschriebenen Materials Al-8Fe-2Mo nach einer
Erhitzung während 4 h auf 29O°C. Das wesentliche Merkmal, das aus dieser Mikrofotografie ersichtlich ist, besteht
darin, daß die ausgefallene Phase auch dann extrem fein ist, wenn das Material eine solche Zeit einer erhöhten
Temperatur ausgesetzt wird, welche bei allen herkömmlichen Aluminiumlegierungen eine beträchtliche Erweichung hervorrufen würde. Die Fällung besitzt nach dieser Behandlung
einen Durchmesser in der Größenordnung von 0,01 μm.
Die erfindungsgemäßen Legierungen besitzen auch höhere
Elastizitätsmoduln als herkömmliche Aluminiumlegierungen. Der Elastizitätsmodul bezieht sich auf die Steifheit der
Legierung; hohe Modulwerte sind für eine Anzahl von Bauteilen erwünscht. Herkömmliche Aluminiumlegierungen besitzen
Modulwerte von ungefähr 68 950 MPa und herkömmliche
3U4A45
Titanlegierungen besitzen Modulwer'te von 96 430- 110
MPa. Der gemessene Wert für den Modul der vorstehend beschriebenen
Al-8Fe-2Mo-Legierung ist 85 498 MPg. Der Bereich
der Modulwerte für die erfindungsgemäßen Legierungen
beträgt 82 740-110 320 MPa.
Claims (7)
1. Gegenstand aus einer hochfesten Aluminiumlegierung,
bestehend im wesentlichen aus einer Feststofflösungsmatrix aus Aluminium, welche eine Dispersion von verfestigenden
Teilchen enthält, dadurcn gekennzeichnet, daß die Teilchen auf der Verbindung Al3Fe basieren,
wobei ein Teil des Fe-Gehalts durch mindestens eines der feuerfesten Elemente Titan, Zirconium, Hafnium,
Niob, Molybdän, Wolfram, Chrom und Vanadium ersetzt ist und wobei die Teilchen eine durchschnittliche
Größe von weniger als 0,05 pm und einen durchschnittlichen
Abstand von weniger als 0,2 pm aufweisen.
2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durchschnittliche Teilchengröße weniger als 0,03 pm
beträgt.
3. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verfestigende Phase in einer Menge von 5 bis 30
Vol.-% anwesend ist.
4. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das feuerfeste Element aus Molybdän besteht.
5. Verfahren zur Hersteilung eines Gegenstands aus einer
hochfesten Aluminiumlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) eine Aluminiumlegierung, welche 5 bis 15 Gew.-% Eisen und 1 bis 5 Gew.-% mindestens eines der feuerfesten
Elemente Titan, Zirconium, Hafnium, Niob, Molybdän, Wolfram, Chrom und Vanadium enthält, mit einer Geschwindigkeit
von mehr als ungefähr 105°C/s abkühlt, um feste
Teilchen herzustellen; und
b) die Teilchen bei einer Temperatur von weniger als ungefähr 350° C in eine einheitliche Masse konsolidiert.
3HU45
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das feuerfeste Element in einer Menge von 15 bis 35 Gew.-%,
bezogen auf den Eisengehalt, verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als feuerfestes Element Molybdän verwendet wird.
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