DE3139448C2 - Stuhl - Google Patents

Abstract

Ein verstellbarer Stuhl, insbesondere Bürostuhl, umfaßt eine Säule (32), eine Sitzplatte (34) und eine Rückenlehne (36), die durch einen Tragbügel (40) gehalten wird. Drei waagerechte Querachsen (44, 46, 48) verbinden jeweils Sitzplatte und Säule, Säule und Tragbügel sowie Tragbügel und Sitzplatte in einem Gelenk-Dreieck, bei dem wenigstens eine Querachse neben einer Schwenkung eine relative Verschiebung der verbundenen Teile für eine Verstellung von Sitzplatte und Rückenlehne zuläßt. Wenigstens eine der Querachsen dieser Art besteht aus wenigstens einem Gummiklotz (46, 48).

Description

Querachsen als Gummiklötze (46, 48) ausgebildet sind.

Sitzplatte (34) und Säule (32) und zwischen Sitzplatte 15 lehne.

(34) und Tragbügel (40) aufgeteilt wird und daß diese Die Verwendung von Gummiklötzen bei der Herstel-

------ lung von Stühlen ist grundsätzlich bekannt So zeigt

beispielsweise die DE-OS 29 12 398 einen sogenannten Steh-Arbeitssitz, bei dem ein Gummiklotz zugleich zur Befestigung und federnden Abstützung der Sitzfläche und als Schwenkachse verwendet wird und damit eine begrenzte Schwenkbewegung der Sitzfläche in bezug auf die Säule beim Einfedern der Sitzfläche zuläßt. Eine

im Prinzip ähnliche Lösung ist in dem DE-GM 18 56 245

Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einer senkrechten Säule, einer auf dieser

angebrachten Sitzplatte und einer mit der Säule über 25 gezeigt, das ein Gummikissen zeigt und beschreibt, das einen Tragbüge! verbundenen Rückenlehne sowie mit im vorderen Bereich zwischen Sitzfläche und Gestell

— - eines Sessels eingespannt ist und ein Einfedern der Sitzfläche ermöglicht In beiden Fällen besitzt das Gummi

element somit neben seiner üblichen Dämpfungsfunk-

Ein derartiger Stuhl ist aus der Europäischen Patentanmeldung OO 14 0Oi der Annr^lderin bekannt. Er bietet den Vorteil, daß die Sitzplatte u:id die Rückenlehne

drei waagerechten Querachsen, die jeweils Sitzplatte
und Säule, Säule und Tragbügel sowie Tragbügel und
Sitzplatte in einem Gelenk-Dreieck verbinden und wobei die zwischen Sitzplatte und Tragbügel angeordnete 30 tion die zusätzliche Funktion einer Schwenkachse, je-

Querachse eine elastische relative Verschiebung zuläßt. doch ist eine relative Verschiebung der durch das Gum-

" ~ ' ' ~ mielement verbundenen Teile nicht vorgesehen.

Gemäß der US-PS 26 49 136 werden eine aus Sperrholz oder anderem plattenförmigen Material bestehengleichzeitig oder synchron schwenkbar sind und daß bei 35 de Sitzfläche und Rückenlehne eines Stuhls mit Gummidieser Schwenkung die Rückenlehne einen größeren klotzen verklebt und über diese fest mit dem Gestell Weg zurücklegt als die Sitzplatte, wie es aus Gründen verbunden. Die Gummiklötze dienen hier in erster Linie des Komforts und der Ergonomie bei verstellbaren als Verbindungsglieder, üben aber .naturgemäß auch ei-Stühlen wünschenswert ist. Der bekannte Stellmecha- nc gewisse Dämpfungswirkung aus. Beim Auftreten von nismus kann jedoch zumindest insoweit als nachteilig 40 quer zu diesen Gummiklötzen gerichteten Kräften wird angesehen werden, als die drei erforderlichen Querach- es auch zu einer gewissen Scherverformung der Gumsen verhältnismäßig massiv und aufwendig ausgeführt miklötze und damit zu einer relativen Verschiebung werden müssen, wenn ein vorzeitiger Verschleiß vcr- zwischen dem Gestell einerseits und der Sitzfläche und mieden werden soll, der zu einem unangenehmen und der Rückenlehne andererseits kommen, jedoch ergibt unsicheren Sitzgefühl führen würde. Besondere Schwie- 45 sich bereits aus der verhältnismäßig dünnen Form der rigkeiten kanr, in diesem Zusammenhang die Herstel- Gummiklötze, daß eine derartige Verformung nicht belung der eine Parallelverschiebung zu sich selbst zulas- absichtigt ist und nur in sehr geringem Maße auftreten senden Querachse bereiten. Diese Schwierigkeiten sind wird, und in jedem Falle fehlt es an einer gezielten zwar nicht unüberwindbar, führen jedoch zu einer ver- Zwangsverformung der Gummiklötze unter der Einwirhältnismäßig aufwendigen und u. U. pflegebedürftigen 50 kung von Scherkräften. Eine derartige gezielte Zwangs-Konstruktion, die nicht in allen Fällen gerechtfertigt ist. verformung durch Scherkräfte ergibt sich aber gerade Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ei- bei der vorliegenden Erfindung, bei der die Gummiklötnen Stuhl der gattungsgemäßen Art derart auszubilden, ze in eine Stellmechanik eines Stuhles einbezogen sind daß unter Beibehaltung der ergonomischen und hand- und nicht nur die an sich bekannte Funktion zweier habungstechnischen Vorteile der bekannten Lösung ei- 55 Schwenkgelenke ausüben, sondern zugleich in beiden ne verhältnismäßig einfache und robuste Konstruktion Querachsen entgegengesetzt gerichtete Scherverforermöglicht wird. mungen zulassen.

Diese Aufgabe wird bei einem Stuhl der eingangs Aus der AT-PS 3 42 243 ist es bekannt, am vorderen genannten Art dadurch gelöst, daß die elastische Ver- und am oberen Rand einer Sitzschale klappenförmige Schiebung auf die Querachsen zwischen Sit/.pluttc und en Ansätze oder sogenannte Polsterträger vorzusehen, die Säule und zwischen Sitzplatte und Tragbügel aufgeteilt mit der eigentlichen Sitzschale über Gummiklötze verwird und daß diese Querachsen als Gummiklölze ausge- bunden sind. Diese Gummiklötze haben hier im wesentbildet sind. liehen die bereits erwähnte Funktion von Schwcnkge-Untcr Gummiklötzen sollen im vorliegenden Zusam- lenken, während Scherverformungen allenfalls in gcrinmcnhang elastomere Blöcke aus einem gummiartigen to gern Maße und unbeabsichtigt auftreten.

Material verstanden werden. Es können auch Gummi-Metall-Verbundkonstruktionen vorgesehen werden. Die in diesem Sinne zu verstehenden Gummiklötze cr-

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung niiher erläutert.

F i g. 1 ist eine schematische Darstellung zur Veranchaulichung de? Verstellmechanismus eines erfiniungsgemäßen Stuhles.

F i g. 2 ist eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht :iner Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stuhles.

F i g. 3 ist eine entsprechende Darstellung einer ande-"en Ausführungsform des Stuhles.

Der in F i g. 1 gezeigte Stuhl umfaßt eine Säule 10, die /on einem nicht gezeigten Rollengestell, Fuß oder dergleichen ausgeht, e'üie Sitzplatte 12 und eine Rückenlehne 14. Die Rückenlehne 14 ist in üblicher Weise an ihrer Rückseite über ein Gelenk 16 mit dem oberen Ende eines Tragannes verbunden, der einen oberen, im wesentlichen senkrecht verlaufenden Abschnitt und einen über einen Bogen mit diesem verbundenen, unteren, im wesentlichen waagerechten Abschnitt umfaßt Das freie Ende des unteren, waagerechten Abschnitts ist in einer waagerechten Querachse 20 am oberen Ende der Säule 10 gelagert Der Tragbügel 18 ist daher mit der Rückenlehne 14 um diese waagerechte Querachse 20 schwenkbar.

Unter der Sitzplatte 12 befindet sich an deren vorderem Rand eine zweite waagerechte Querachse 22, über die sich die S.itzplatte 12 am vorderen Ende eines vom oberen Ende der Säule 10 ausgehenden Auslegers 24 schwenkbar abstützt

Eine dritte waagerechte Querachse 26 verbindet die untere Rückseite der Sitzplatte 12 mit dem angrenzenden Bereich des Tragbügels 18.

Unter waagerechten Querachsen sollen im vorliegenden Zusammenhang Schwenkachsen oder Gelenke verstanden werden, deren Achsrichtung waagerecht und quer zur Sitzrichtung einer den Stuhl benutzenden Person verläuft.

Die Querachsen 20, 22, 26 bilden ein Gelenkdreieck, dessen Winkel und/oder Seitenlänge bei dem bekannten Stuhlmechanismus dadurch veränderbar sind, daß wenigstens eine der Querachsen nicht nur eine Schwenkung zwischen den verbundenen Teilen, sondern zugleich eine relative Verschiebung zuläßt. Im dargestellten Beispiel verschiebt sich die waagerechte Querachse 26 an der rückwärtigen Unterseite der Sitzplatte 12 beim Übergang der Sitzplatte 12 und der Rückenlehne 14 in die gestrichelt dargestellte Position nach vorne in bezug auf die Sitzplatte 12. Diese geänderte Position der Querachse 26 an der Unterseite der Sitzplatte 12 ist mit 26' bezeichnet in dieser Position ist die Seitenlänge 22—26' verkürzt, während die Seitenlängen 20-26' und 20—22 unverändert sind. Es ist unmittelbar erkennbar, daß beim Übergang in die gestrichelte Position der Tragbügel 18 und die Rückenlehne 14 einen größeren Schwenkwinkel ausführen, ?ls die Sitzplatte 12. Die Rückenlehne 14 wird daher in stärkerem Maße verstellt als die Sitzplatte 12. Dies ist bei entsprechenden Verstellvorgängen, etwa zwischen einer vorgeneigten Arbeitsposition und einer zurückgeneigten Ruheposition, durchaus erwünscht.

F i g. 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsformen, bei denen die zuvor beschriebene Kinematik mit wesentlich einfacheren Mitteln verwirklicht wird.

F i g. 2 zeigt einen Stuhl mit einem Rollengcsteil 30, einer Säule 32, einer Sitzplatte 34 und einer Rückenlehne 36. Die Rückenlehne 36 ist über ein Gelenk 38 schwenkbar mit dem oberen Ende eines Tragbügels 40 verbunden. Am oberen Ende der Säule 32 befindet sich ein nach vorne vorspnngender Ausleger 42, der etwa die Form eines nach oben offenen U-Profils aufweisen kann. Der Tragbügel 40 ist an seinem unteren, vorderen Ende in einer waagerechten Querachse 44, die der Querachse 20 gemäß F i g. 1 entspricht, an dem Ausleger 42 schwenkbar gelagert. Die beiden übrigen waagerechten Querachsen 22 und 26 gemäß F i g. 1 sind in F i g. 2 durch Gummiklötze 46 und 48 ersetzt Der Gummiklotz 46 verbindet die vordere Unterseite der Sitzplatte 34 mit einer auf dem vorderen Ende des Auslegers 42 befestigten Platte 50. Der Gummtklotz 48 verbindet die rückwärtige Unterseite der Sitzplatte 34 über Zwischenstücke 52 mit der angrenzenden Oberseite des Tragbügels 40.

Beim Schwenken der Rückenlehne 36 nach vorne oder beim Anheben der Rückseite der Sitzplatte 34 in die gestrichelt dargestellte Position ergibt sich wiederum die unter Bezugnahme auf Fig. ί erläuterte Verlagerung des Gelenkdreiecks 44, 46, 48. Dabei lassen die Gummiklötze 46,48 nicht nur begrenzte Schwenkbewegungen zwischen der Sitzplatte 34 und dem Ausleger 42 einerseits und zwischen der Sitzplatte 34 und dem Tragbügel 40 andererseits zu, sondern sie nehmen auch die zwischen der Platte 50 am vorderen Ende ies Auslegers und den Zwischenstücken 52 auf dem Tragbügel 40 eintretende Abstandsverringerung auf. Es handelt sich also um zwei Gelenke bzw. Querachsen, die zugleich eine relative Verschiebung zwischen den verbundenen Teilen zulassen.

Obgleich in F i g. 2 jeweils nur ein Gummiklotz 46 und 48 gezeigt ist, können sowohl die Zwischenstücke 52 als auch die Platte 50 senkrecht zur Zeichenebene langgestreckt sein und wenigstens zwei Gummiklötze aufnehmen, so daß seitliche Kippbewegungen der Sitzplatte 34 verhindert werden.

An der Unterseite des Tragbügels 40 ist eine bogenförmige, eine Anzahl von Löchern aufweisende Lochplatte 54 befestigt, deren einzelne Löcher jeweils mit einer waagerechten, das rückwärtige Ende des Auslegers 42 in Querrichtung durchdringenden Bohrung 56 zur gemeinsamen Aufnahme eines Verriegelungsstiftes ausgerichtet werden können. Durch diese Verriegelung werden die Sitzplatte 34 und die Rückenlehne 36 gleichermaßen arretiert. Die Verstellung des Stuhlmechanismus kann daher mit einem Handgriff und mit Hilfe eines einzigen Hebels erfolgen.

Bürostühle der vorliegenden Art weisen im ailgemeinen eine federnde Abstützung der Rückenlehne und/ oder der Sitzplatte in der zurückgeneigten Ruheposition auf. Zu diesem Zweck ist zwischen einer nach vorne über die waagerechte Querachse 44 hinaus reichenden Verlängerung 58 des Tragbügels 40 und der Platte 50 ein Gummipuffer 60 vorgesehen, der die Sitzplatte 34 und die Rückenlehne 36 in die gestrichelte Position vorspannt. Die Federwirkung 60 ist mit Hilfe eines Handrades 62 verstellbar.

Die A-isführungsform gemäß Fig.3 stimmt im wesentlichen mit derjenigen der Fig.2 überein, so daß entsprechende Teile öeren Bezugsziffern tragen und nicht erneut erläutert werden sollen. Ein Unterschied besteht lediglich darin, daß die Lochplatte 54 gemäß F i g. 2 fortgelassen und statt deren eine Gasdruckfeder 64 vorgesehen wurde. Die Gasdruckfeder 64 ist mit einem Ende an der Unterseite des Tragbiigels 40 über ein Gelenk 66 und am anderen Ende über ein weiterei Gelenk 68 an der oberen Rückseite der Säule 32 befestigt. Sie enthält einen nicht gezeigten Verriegelungsmechanismus.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einer senkrechten Säule, einer auf dieser angebrachten Sitzplatte und einer mit der Säule über einen Tragbügel verbundenen Rückenlehne sowie mit drei waagerechten Querachsen, die jeweils Sitzplatte und Säule, Säule und Tragbügel sowie Tragbügel und Sitzplatte in einem Gelenk-Dreieck verbinden und wobei die zwischen Sitzplatte und Tragbügel angeordnete Querachse eine elastische relative Verschiebung zuläßt, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Verschiebung auf die Querachsen zwischen

   möglichen einerseits die ohnehin verhältnismäßig geringen Schwenkbewegungen der Sitzplatte in bezug auf die Säule und den Tragbügel der Rückenlehne und andererseits eine Aufnahme der auftretenden Verschiebe-

   bewegungen bei der Verlagerung das erwähnten Gelenkdreiecks. Da zwei waagerechte Querachsen und damit zwei Ecken des Gelenkdreiecks durch Gummiklötze gebildet werden, kann der erforderliche Verschi·. beweg bei der Verlagerung des Gelenkdreiecks auf zwei Gum-

   ic miklötze verteilt werden, so daß sich die Verschiebewege beider Klötze bei deren entgegengesetzter Verformung addieren. Die daraus resultierende Gesamtverformung ermöglicht eine für die Praxis durchaus ausreichende Winkelverstellung von Sitzplatte und Rücken-